Es war schon fast Mittag, als Henry und Tucker den Broadway hinunterschlenderten. Sie hatten beide einen Botengang zu erledigen gehabt und waren sich zufällig über den Weg gelaufen. Obwohl sie sich sowieso jeden Tag sahen, nutzten sie die Gelegenheit für ein Schwätzchen.
"Hast du die Schlagzeilen gelesen? Herrgottnochmal, jeder geht zum Yukon River, und ich will auch dort hin."
"Ach, komm schon. Was tut einer wie du in einem Land wie Alaska? Dort ist es so kalt, dass sogar den Eisbären die Ohren abfrieren."
"Was schert mich die Kälte wenn ich nur das Gold dort bekommen kann? Wir gehen zusammen los. Dann zeigen wir den Typen dort mal was es heißt, wenn einem die Sonne aus dem Arsch scheint. Henry und Tucker, die Glückspilze, so werden sie uns nennen."
Tucker schüttelte entschlossen den Kopf. "Also wenn schon, dann Tucker und Henry, darauf bestehe ich."
Henry musste über die Eitelkeit seines alten Freundes lachen. "Dann also Tucker und Henry, was schert es mich, ob ich der Kopf oder der Schwanz der Firma bin, so lange wir ein Stück vom Kuchen abbekommen."
"Beim Teufel Henry, es gibt keine Person in New York mit der ich mir lieber den Arsch an diesem gottverdammten Fluss abfrieren würde als mit dir."
"Das Kompliment kann ich nur zurückgeben, Tucker."
"Na gut Kumpel, ich muss mich dann mal beeilen, oder mein Boss bekommt wieder einen seiner berühmten Wutanfälle. Aber bevor du jetzt den restlichen Tag vom Yukon träumst, lass dir gesagt sein, dass ich eher auf den Mond fliege als dorthin zu gehen."
Henry blieb stehen und sah ungläubig seinem Freund hinterher, der in eine der Seitengassen abbog. In letzter Zeit sprach jeder über Alaska und über den Goldrausch, der dort ausgebrochen war. Er war fest entschlossen, seinen Freund zu diesem Abenteuer zu überreden, und er war zuversichtlich, dass er es am Ende schaffen würde. Auch wenn es schwieriger wäre, als er gehofft hatte.
Er war achtzehn Jahre alt, groß, breit gebaut mit breiten Schultern, mit Muskeln aus Stahl und einer unerschütterlichen Gesundheit. Außerdem hatte er das große Glück gehabt, das volle Haar und die großen grauen Augen seines Vaters zu erben. Er scheute keine harte körperliche Arbeit, denn sein Körper war dafür geschaffen. Er fürchtete das Wetter nicht, denn er wusste, dass er sich nicht erkälten würde. Und er wusste um sein Charisma und seine Anziehungskraft auf Frauen; mit seinem Aussehen würden auch die Abende in dem ungastlichen Alaska nicht langweilig werden. Ein Kerl wie er war für Abenteuer wie dieses bestimmt. Er würde seine Chance nutzen, das schwor er sich feierlich.
Tucker wiederrum hatte nichts zu verlieren. Seine Mutter war gestorben als er noch klein gewesen war, woraufhin sein Vater ihn in ein Armenhaus gebracht und sich vom Acker gemacht hatte. Als er noch keine zehn Jahre alt gewesen war, war er aus dem Armenhaus nach New York geflüchtet und hatte sich seither ganz allein über Wasser gehalten. Dabei hatte er es immer noch irgendwie geschafft, die Abende mit Lernen zu verbringen, sodass nicht nur ein Überlebenskünstler, sondern auch ein sehr gescheiter Mann aus ihm geworden war. Einen besseren Begleiter konnte man sich nicht wünschen.
Außerdem machten sie auch optisch einiges her. Tucker war das genaue Gegenteil des großen, blonden, breit gebauten Henry, nämlich klein, dürr und schwarzhaarig. Trotzdem war er genauso beliebt bei den Frauen wie sein Freund, was an seinem fein geschnittenen, hübschen Gesicht lag und zu einem guten Teil auch daran, dass er den perfekten Gentleman mimte. Gemeinsam zogen sie alle Blicke auf sich.
Die beiden Freunde waren gleich alt und hatten sich schon vor einigen Jahren kennengelernt. Es war an der Zeit, ihre Freundschaft auf die Probe zu stellen, und gemeinsam in die Zukunft zu blicken.
Henry vertrieb die Gedanken aus seinem Kopf und eilte die White Street hinunter, wo das Gebäude stand, in dem er arbeitete. Es war sein erstes Jahr bei der Firma; der Junge, der vor ihm hier gearbeitet hatte, war gefeuert worden. Das könnte auch ihm jederzeit blühen, und er sehnte sich jeden Tag in die Zeit zurück, in der er für den warmherzigen alten Mister Leslie gearbeitet hatte, der inzwischen leider verstorben war. Die beiden Dreckssäcke, für die er nun arbeitete, hasste er richtig. Aber wenn alles nach Plan lief, wäre er nicht mehr lange hier, und bis dahin hieß es durchhalten.
Liebling, einer der beiden Inhaber, kam gerade aus seinem Büro. Er war fett, schwerfällig und noch dazu geschmacklos gekleidet.
"Da bist du ja endlich", schnauzte er Henry an. "Sag mal, du brauchst wohl ein volles Jahr um von der Duane Street hierher zu wandern, was?"
Henry zog eine Augenbraue hoch, bemühte sich aber, das Gesicht nicht zu sehr zu verziehen. "Ich bin so schnell gegangen wie ich konnte, Sir. Sie verlangen doch nicht, dass ich laufe, als stünde die Stadt in Flammen, oder?"
"Das habe ich nie gesagt! Hast du Mister Marks heute schon gesehen?"
"Nein, habe ich nicht."
"Hilf mir mal. Ich hab dich hingeschickt, um einen wichtigen Botengang zu erledigen. Und du hast ihn nichtmal gesehen. Wie kann das sein?"
"Er war nicht dort", verteidigte sich Henry. "Deshalb habe ich ihn nicht gesehen. Wenn das nicht mal ein Grund ist."
"Du bist ein Idiot, warum habe ich dich überhaupt eingestellt?"
"Ich befolge Ihre Anweisungen, Mister Liebling. Ich überbringe Nachrichten, dafür werde ich bezahlt."
"Die Anweisung bestand nicht nur darin, die Nachricht zu überbringen, die Anweisung beinhaltete, mit Mister Marks zu sprechen."
Henry schüttelte entschlossen den Kopf. "Davon war nie die Rede."
"Lügner!" Liebling spuckte das Wort geradezu aus, als wäre es eine besonders eklige Medizin. Dabei nahm sein Gesicht einen gefährlichen Rotton an. Offensichtlich stand er kurz vor einem cholerischen Anfall.
Inzwischen hatten sich einige Mitarbeiter im Gang versammelt, die die Szene aus einem sicheren Abstand beobachteten. Henry war sicher, dass sie nur darauf warteten, dass er Liebling eins überzog. Der Kerl hatte es verdient. Erst vor kurzem hatte er sein Gehalt von zehn Dollar pro Woche auf sechs Dollar gekürzt, und jetzt nannte er ihn einen Lügner.
Henrys Hände zuckten, aber er ließ sich nicht dazu hinreißen, sie einzusetzen. "Nehmen Sie das zurück! Niemand nennt mich einen Lügner, Mister Liebling. Sie nehmen das zurück."
"Ich nehme nichts zurück." Liebling drehte sich um und ging auf seine Bürotür zu.
"Sie nehmen das zurück!", rief Henry ihm hinterher. "Sofort! Hören Sie!"
Die schwere Eichentür schloss sich hinter Mister Liebling, ohne dass er auf Henrys Rufen reagiert hätte. Alle Augen ruhten nun auf Henry, der als Lügner bezeichnet worden und dann unbeachtet stehengelassen worden war. Das konnte er sich nicht gefallen lassen. Er rannte Liebling hinterher in dessen Büro, wo dieser gerade vor dem Regal stand, um sich einen Stapel Papiere zu nehmen. Henry packte ihn am Kragen seines feinen Anzugs und schleifte ihn zurück in den Flur. Vor den Augen seiner Kollegen verpasste Henry ihm eine Ohrfeige, die heftig genug war, um Lieblings goldgeränderte Brille mehrere Fuß über den Boden schlittern zu lassen, während der Fettsack vor Schreck zu Boden sackte.
"Das haben Sie nun davon! Nennen Sie mich nie wieder einen Lügner!"
Lieblings Unterlippe zitterte. Er sah erst Henry an, dann blickte er flehend von einem der Angestellten zum andern. "Hilfe! Polizei!", wimmerte er, als er merkte, dass niemand einschreiten würde, um ihn zu verteidigen. "Bringt ihn weg! So bring ihn doch jemand weg!"
Niemand bewegte sich vom Fleck.
Liebling funkelte Henry bitterböse an, während er seine Brille einsammelte und sich aufrappelte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, hastete er nach draußen an die frische Luft.
Von dem Lärm angezogen betrat Mister Herzog den Flur. Er war neben Mister Liebling der zweite Inhaber der Firma. "Henry, ich dachte, du wärst ein ruhiger und besonnener Mann", sagte er in seinem üblichen singenden Ton, den Henry beinahe so sehr hasste wie Lieblings Bellen.
"Das bin ich auch", gab Henry zurück. "Aber niemand hat das Recht, mich einen Lügner zu nennen. Außerdem bin ich es leid, dass Mister Liebling ständig nur nach Fehlern sucht, um mir wieder einmal das Gehalt zu kürzen. Geben Sie mir das Geld, das Sie mir aufgrund der letzten Kürzung noch schulden, und ich werde gehen."
"Nein." Mister Herzog schüttelte entschieden den Kopf. "Ich will nicht, dass Sie gehen. Kommen Sie mit in mein Büro, und dann schaffen wir das aus der Welt."
"Es hat keinen Sinn, darüber zu reden", erwiderte Henry. "Ich werde gehen."
Wenn Henry etwas sagte, dann meinte er das so. Das gebot ihm sein Stolz. Was sich heute abgespielt hatte, war nur der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Außerdem hatte er etwas Besseres vor, als Botengänge zu erledigen, bis er alt und grau war.
Herzog versuchte nicht weiter, ihn zu überreden, sondern ging in sein Büro, um das ausstehende Geld zu holen. Nachdem Henry es nachgezählt und eingesteckt hatte, bereit, das Gebäude zu verlassen und nie mehr wiederzukommen, beteuerten ihm sowohl Herzog als auch die Kollegen, wie leid es ihnen täte, dass er kündigen wollte. Henry reichte jedem von ihnen die Hand, verabschiedete sich freundlich und trat durch das große Eingangstor hinaus auf die White Street.
"Und schon wieder einen Job verloren", murmelte er, als er den Broadway betrat. "Ich wusste zwar schon lange, dass es so weit kommen würde, und es tut mir auch nicht leid. Ich hätte bloß nicht gedacht, dass es schon so bald sein würde."
Die Zeiten waren schwer, gute Jobs waren Mangelware. Seit sechs Monaten hatte er versucht, sich nebenbei etwas Anderes zu suchen, und war gescheitert. Er war es leid. Die Jobsuche, die feinen Herrschaften, die großen Firmen, New York. Es gab nur einem Ort, an dem er sein Glück finden würde, das wusste er. Er musste zum Yukon River.
Als er am Ticketschalter vorbeilief, an dem die Fahrkarten für die Eisenbahn verkauft wurden, traute er seinen Augen nicht. Darüber war eine große Reklametafel angebracht. "Geh nach Alaska, schürfe das Gold aus dem Yukon!", stand darauf geschrieben. Das war unzweifelhaft ein weiteres Zeichen dafür, dass er mit seinem Entschluss richtig lag.
"Ich werde es tun", sagte er laut zu sich selbst. Warum auch nicht, was hatte er zu verlieren? Wenn er die nächsten zwanzig Jahre im Geschäftsleben blieb, würde ihn nicht viel Gutes erwarten. Es stand schlecht um die Wirtschaft. Viele Produktionsarbeiter waren gegangen, um nach Gold zu graben. Um echtes Geld zu machen.
Henry drehte sich herum und ging in die Ticketverkaufsstelle. "Ich werde zum Yukon River gehen", erklärte er dem Verkäufer. "Können Sie mir sagen wie man dorthin kommt und wie viel die Reise kosten wird?"
Das kleine Büro war voll. Der verzwickte Gesichtsausdruck des Verkäufers verriet, dass er wenig Lust hatte, sich mit den Möchtegern-Goldschürfern herumzuplagen, wenn er viel teurere Tickets nach Westen verkaufen konnte. Er verkaufte eine Fahrkarte nach Chicago um vierzehneinhalb Dollar, danach eine nach Cincinnati, danach eine in den Süden. Henry wartete geduldig, bis er an der Reihe war.
"Ich habe ihre Reklametafel gesehen und hätte gerne eines der Tickets zum Yukon River", sagte Henry.
"Sie wollen also zum Yukon", wiederholte der Glatzkopf hinter dem Schalter. "Sie können über Frisco, Portland oder Seattle fahren, ganz wie Sie möchten."
"Das weiß ich schon", erwiderte Henry. "Natürlich muss ich zuerst nach Alaska, wenn ich zum Yukon will, aber an welcher Stelle des Flusses liegt die Goldregion?"
"Wenn ich das wüsste, wäre ich reich", lachte der Verkäufer. "Spaß beiseite. Ich habe keine Karten von Alaska, aber wenn du morgen wiederkommst, sehe ich zu, dass ich welche besorge."
"Was ist mit Ihrer Reklametafel?", protestierte Henry. "Sie können doch nicht groß anschreiben, dass Sie Tickets dorthin verkaufen, wenn sie nichtmal wissen, wo der Ort liegt!"
"Pah! Die Tafel ist Business."
"In Wahrheit wissen Sie gar nichts über den Yukon, richtig?"
"Nicht viel, außer dass es dort kälter ist als am Nordpol. Das ist keine Gegend für einen Jungen wie dich. Ich würde den Traum aufgeben, wenn ich du wäre."
Irgendetwas stimmte nicht. Mit dem Ticket hätte der Verkäufer ein gutes Geschäft gemacht, und es stand unzweifelhaft fest, dass er einem Eskimo eine Fahrkarte nach Afrika verkauft hätte, wenn sich die Gelegenheit geboten hätte. Henry begann, den Mut zu verlieren.
"Ich schätze mal, du hast bisher noch nicht viele Tickets zum Yukon verkauft", erwiderte Henry.
"Nicht ein einziges."
"Habe ich mir gedacht. Ich werde jetzt auch gehen. Guten Tag."
Als Henry das Geschäft verließ, hörte er noch, wie der Glatzkopf hinter ihm murmelte: "Bei Gott, ich glaube, dass der Junge es zum Yukon schaffen wird."
Henry dachte den ganzen Abend an nichts anderes als den Yukon River, und versuchte, so viele Informationen wie möglich zu bekommen.
Später suchte er nach Tucker, aber sein Freund war nicht in dem Büro, in dem er angestellt war, und so kam es, dass er ihn erst um halb neun Uhr abends am Madinson Square traf.
"Es steht fest. Ich gehe zum Yukon. So bald wie möglich."
Tucker schien einen Augenblick darüber nachzudenken. "Ist das so?"
"Ja, so ist es", erwiderte Henry, der etwas überrascht war, dass sein Freund nicht versuchte, ihm die Flausen aus dem Kopf zu treiben.
Die beiden spazierten die dreiundzwanzigste Straße hinunter. Henry wartete, dass Tucker etwas sagen würde, aber der blieb stumm wie ein Fisch.
"Du bist nicht halb so überrascht wie ich erwartet hätte", sagte Henry schließlich, um die Stille zu unterbrechen.
"Natürlich nicht", sagte Tucker. "Ich habe den ganzen Tag über nichts anderes nachgedacht. Als du heute Morgen davon gesprochen hast, wusste ich, dass du es wirklich tun würdest. Nicht jetzt gleich, aber irgendwann ..."
"Aber heute Morgen war es mir noch nicht wirklich ernst damit."
"War es das nicht?"
Henry schüttelte entschieden den Kopf. "Willst du denn gar nicht wissen, warum ich meine Meinung geändert habe?"
"Natürlich. Sag schon."
"Ich bin gefeuert worden."
Tucker blieb stehen und sah seinen Freund ungläubig an. Den Gesichtsausdruck hätte sich Henry wenige Minuten früher gewünscht, als er eröffnet hatte, dass er wirklich zum Yukon gehen würde.
"Ich auch", antwortete Tucker. "Das Geschäft läuft schlecht, also mussten sie Leute kündigen."
"Besser als bei mir, ich habe Liebling einen Satz heißer Ohren verpasst."
Tucker lachte laut auf. "Das hätte ich bei meinem Boss auch gerne getan. Gerade frage ich mich, warum zum Teufel ich mich zurückgehalten habe!"
"Dann ist es ausgemacht. Wir gehen gemeinsam."
"Ich wünschte, ich könnte." Tucker wandte sich wieder der Straße zu und ging langsam weiter. "Aber mir fehlt das Geld dafür."
"Deswegen gehen wir ja hin! Wegen dem Geld!"
"Wie willst du das anstellen? Ich habe nichtmal fünfzig Dollar auf der hohen Kante! Damit schaffen wir's nicht nach Alaska."
"Das Problem beschäftigt mich schon den ganzen Nachmittag. Meiner Rechnung nach kostet es etwa tausend Dollar für uns beide."
Tucker schüttelte den Kopf. "Ich hab's auch durchgerechnet und bin auf etwa sechshundert gekommen. Fehlen noch fünfhundertfünzig. Das heißt dann wohl, dass wir zu Hause bleiben."
Henry lächelte. "Nein, wir gehen. Ich habe die tausend Dollar. Sie liegen auf der Bank."
"Wo hast du das her?"
"Mister Leslie hat es mir gegeben. Er hat mir oft einen Gefallen getan. Kurz vor seinem Tod war er noch bei mir und hat mir die tausend Dollar in Bar in die Hand gedrückt. Kein Mensch könnte sich jemals einen besseren Boss als ihn vorstellen. Bevor ich nochmal für Kerle wie Herzog und Liebling arbeiten würde, würde ich mich erschießen! Genau deswegen gehen wir ja zum Yukon. Damit wir uns nie wieder mit solchen Kerlen herumplagen müssen."
"Ich kann dein Geld nicht annehmen, Henry. Du bist wirklich ein guter Freund, aber ich will dir nicht auf der Tasche liegen."
"Pass auf. Wir nehmen die billigsten Tickets, auch wenn das heißt, dass wir ewig unterwegs sein werden. Und sobald wir auf Gold gestoßen sind, zahlst du es mir einfach zurück. Haben wir einen Deal?"
Tuckers Augen leuchteten. "Haben wir. Tucker und Henry, die Glückspilze."
"Henry und Tucker!"
Tucker kramte eine Münze aus der Hosentasche. "Kopf oder Zahl?"
"Kopf." Henry nahm Tucker die Münze aus der Hand und warf sie hoch in die Luft. Das Geldstück fiel auf den Gehweg, aber bevor er nachsehen konnte, ob er gewonnen hatte, sprang ein Mann aus der Straßenbahn, die gerade neben ihnen hielt, stieß Henry zur Seite und hob die Münze auf.
"Man nennt mich nicht umsonst den flinken Abraham", rief er aus. "Das hier ist jetzt meins! Und jetzt bittet mich um Verzeihung, bevor ich euch gnädigerweise gehen lasse!"
Henry war so verblüfft, dass er gar nicht daran dachte, ihm eine zu scheuern. Stattdessen stand er da wie angewurzelt und musterte den etwa vierzigjährigen Mann mit dem schielenden linken Auge, das wie verrückt zwinkerte.
"Mach das nie wieder oder ich
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 24.05.2017
ISBN: 978-3-7438-1439-4
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