Cover

WhitePaperCollection – Edit.16

 

 

 

Michael Weisser

im Dialog mit

 

Ann-Helena Schlüter

Konzert-Pianistin, Dozentin, Poetin

 

über

Inspiration und Kreativität

Poesie

Johann Sebastian Bach

 

 

 

*

 

 

Always the beautiful answer /

who asks the more beautiful question?

(Edward Estlin Cummings / 1894-1962)

 

 

 

Der QR-Code


Scan mit QR-App i-nigma

SMS-Return

„Was willst Du wirklich?

Sag es mir!“



Ann-Helena Schlüter


Ann-Helena Schlüter ist ambitionierte Musikerin, Pianistin und Poetin mit ausdrücklicher Begeisterung für Johann Sebastian Bach. Der Gedankenaustausch gibt einen authentischen Eindruck von den Hintergründen ihres Engagements.


Der Dialog


Dialog

Michael Weisser mit

Ann-Helena Schlüter

Konzert-Pianistin, Dozentin, Poetin


Liebe Ann-Helena Schlüter, Sie sind schwedisch-deutsche Konzertpianistin, Organistin, Komponistin und Lyrikerin. Sie hatten Klavierunterricht seit dem vierten Lebensjahr und schrieben im Alter von acht Jahren ihre erste Lyrik.bSie studierten an den Hochschulen für Musik in Köln und Detmold, absolvierten verschiedene Diplome und waren zwei Jahre bei einem Auslands-Studium in den USA, machten dort den Abschluss Master of Music.

Es folgte ein Vollstipendium an der Arizona State University in Phoenix, dann waren Sie Stipendiatin des DAAD und einiger Stiftungen, leiteten Meisterkurse, nahmen Preise entgegen, studierten nach der Praxis die Theorie, nämlich Musikwissenschaften und wissenschaftliche Musikpädagogik am Institut für Musikforschung der Universität Würzburg.

Sie gaben Konzerte mit Kompositionen von Bach, Chopin und mit eigenen Werken in Australien, Schweden, Schweiz, Tasmanien, Russland, USA, Afrika, Israel, Palästina, Philippinen, Österreich, Slowakei.

Seit 2012 promovieren Sie über Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge an der Universität Leipzig und haben dennoch die Zeit gefunden, um aktuell ihre »Piano-Lyrik op. 2« als Buch mit 205 Gedichten über Musik, Klavier, das Leben und die Liebe über Musik herausgegeben. Ihre Biografie sprüht nicht nur von Ideen, sondern auch von kreativen Taten.


MW: Wie entstehen ganz individuell auf Sie als Musikerin, Komponistin und Poetin bezogen »kreative Prozesse«, die in Form von Musik und Literatur Gestalt annehmen?


AHS: Ich verarbeite das Leben und den Alltag, in dem ich kreativ bin. Sonst würde ich wahrscheinlich vergiften, so wie jemand, der nicht schlafen würde, irgendwann stirbt. Ich verarbeite also nicht nur beim Schlafen, das wäre zu wenig, sondern auch beim Klavierüben oder Reisen – dabei denke ich über das Leben nach. Und dabei kommen mir die wildesten Ideen, so viele, dass ich manchmal alle zwei Minuten das Klavierspielen unterbrechen und etwas aufnehmen oder aufschreiben muss. Wenn ich müde oder erschöpft bin, kommen mir zwar auch immer Gedanken, aber die unterdrücke ich dann, sonst wird mir all das Kreative zu viel, davon kann man auch wahnsinnig werden oder sich völlig verzetteln. Kunst muss immer in einem Rahmen bleiben.


Da wir ja nur zehn Prozent unseres Gehirns benutzen können, bin ich oft ganz besessen davon, das, was in mir an Kreativität brennt, gezielt anwenden und herauslassen zu können, danach bin ich entspannt, als wäre ich zehn Kilometer gejoggt.


MW: Entstehen in Ihnen eher Gedanken oder Gefühle, wenn Sie künstlerisch arbeiten?


AHS: Ich liebe das Gefühl, mich künstlerisch betätigt zu haben. Es setzt Glücksgefühle frei und schüttet Adrenalin aus. Es ist für mich so wie nach einem Konzert italienisch essen zu gehen, ich bin da seit Kindheit konditioniert: Nach einem tollen Konzert gibt es Spaghetti Bolognese mit Parmesan und Rotwein – nun, den Rotwein als Kind natürlich nicht, dafür Eis mit heißer Himbeersoße. Und um dieses Gefühl geht es mir: Künstlerisch etwas leisten und dann belohnt zu sein, zu werden mit dem entspannten glücklichen Gefühl danach.


Dabei ist der künstlerische Prozess an sich schon eine Belohnung. Ich weiß, dass der Weg zu einem Gedicht oder einem Klavierstück auch Arbeit, Disziplin und Opfer bedeutet, aber nichts scheint mir hier im Vergleich zu stehen, wie das stundenlange Üben und Trainieren am Instrument – dagegen ist die schöpferische Tätigkeit manchmal wie ein Spaziergang, so kommt es mir vor. Ich glaube, es ist eine Gabe von Gott oder ein Geschenk: das Künstlerische – das hat nicht nur etwas mit meinen Eltern und ihren Genen zu tun. Meine Eltern haben meine künstlerische Seite sehr gefördert, vor allem die Arbeit an den Klaviertasten – aber schöpferisch tätig zu sein, geht darüber hinaus, das ist etwas, das tief aus meinem Inneren kommt. Ich wäre nie glücklich oder befriedigt, wenn ich das nicht ausleben würde oder dürfte. Das ist für mich mit nichts anderem zu

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: © bei den Autoren
Bildmaterialien: © Michael Weisser - MikeWeisser@yahoo.de - 2017
Tag der Veröffentlichung: 02.01.2017
ISBN: 978-3-7396-9147-3

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /