Cover

Inhaltsangabe

 

 

GOLD 

 



Roman ist jung und braucht das Geld... und arbeitet deswegen in einem Coffee-Shop, dessen Namen er an dieser Stelle lieber nicht nennen will. 
Natürlich könnte er seine Eltern um Geld bitten, doch das lässt sein Stolz nicht zu und er will unter keinen Umständen von seinem nervtötenden Nachbarn Vincent "Muttersöhnchen" genannt werden, denn auch wenn er diese lächerliche 'brombeerfarbene' Schürze tragen muss, etwas Würde will Roman auf jeden Fall bewahren.

Er lebt ein Leben wie es tausende vor ihm schon gelebt haben und dennoch ist er manchmal zu sehr verzweifelt und manchmal zu sehr unter Druck. Manchmal ist er auch einfach nur faul und wartet darauf, dass alles über ihm zusammenstürzt. 
Was es auch tut, gewissermaßen. Nur nicht wirklich.

Wann auch immer er versucht alles in seinem Leben geradezubiegen und doch noch irgendwie erfolgreich zu werden, es gibt immer jemanden, der ihn daran hindert, sei es nun Vincent, seine eigene Schwester Emma oder seine treuen, nun gut, manchmal nicht ganz so treuen Freunde. 

Aber manchmal ist Roman auch ganz zufrieden und manchmal hat Vincent doch sehr schöne, blaue Augen. 
Manchmal bemerkt Roman das, wenn er nicht gerade drauf und dran ist, das nächstbeste Mädchen anzugeiern.

Er ist weder wirklich erwachsen, noch wirklich ein Teenager und er will einfach nur glücklich sein.

 

 

Prolog

 

Prolog

 

 

 

"Was wollen Sie?", ist nicht gerade ein Satz, den Roman selten verwendet. Im Gegenteil. Er benutzt ihn täglich und zu sagen, dass er ihm aus dem Hals raushängt ist untertrieben. Aber nun gut, er arbeitet in einem Café - wohl eher einem billigen Coffee-Shop, aber wenn er es 'Café' nennt, fühlt er sich nicht so, nun ja, billig - und in dem sogenannten Café ist dieser Satz nun einmal nicht wirklich selten.

 

"Hm, ich hätte gerne, hmmm...", sagt die Kundin und blinzelt wiederholt. Wenn Roman nicht so gut erzogen worden wäre, wie er es ist, hätte er mit einem pampigen "Tut mir leid, aber wir verkaufen kein 'hmmm'", geantwortet und der älteren Dame den Vogel gezeigt. Aber er ist gut erzogen worden und deshalb lächelt er nur höflich. Hinter der Dame sammeln sich schon mehrere Kunden an und wie lange braucht sie denn noch?

Hoffentlich sucht sie auch noch das ganze Kleingeld zusammen, Roman liebt das, denn er kann natürlich keineswegs herausgeben, was wäre dass den für eine groteske Idee?

Roman lächelt noch immer und langsam aber sicher fangen seine Mundwinkel an weh zu tun. Er fährt sich unschlüssig durch sein lockiges, braunes Haar und wartet auf die Entscheidung der Dame.

"Hey, Lady", eine viel zu bekannte Stimme ertönt von irgendwoher und wirklich, das hat Roman an diesem abscheulich schönen Tag noch gefehlt. Vincent.

"Ich will ja nicht aufdringlich sein, aber könnten Sie bitte mal hinne machen? Manche Leute hätten gerne noch 'nen warmen Becher von diesem Gesöff, das sie hier Kaffee nennen", sagt Vincent in einem Ton, der zuckersüßer nicht sein könnte und die 'Lady' errötet, trotz des relativ frechen Inhalts von Vincents lieblicher Rede.

"Oh, aber natürlich. Einen Kaffee schwarz, bitte!", endlich, denkt Roman, endlich. Er möchte es vielleicht nicht zugegeben, aber insgeheim ist er dankbar für Vincents vorlautes Mundwerk in diesem Moment.

Maria, Romans Mitarbeiterin, schmeißt die olle Kaffeemaschine und serviert der Kundin ihren extraordinären Kaffee, für dessen Bestellung sie viel länger gebraucht hatte, als man annehmen hätte sollen.

Aber nun gut, nun gut. Roman hat Geduld.

 

Als nächstes ist, man wagt es kaum zu glauben, Vincent an der Reihe. Vincent. Romans Nachbar.

Vincent. Wasserstoffblond, blaue Augen und ein Dauergrinsen, welches er sich nicht vom Gesicht wischen lässt. Vincent. Viel zu talentiert, als dass er es wirklich verdienen würde. Vincent, Vincent, Vincent.

 

"Hallo, hallo Roman!", begrüßt Vincent ihn und Roman ist versucht die Augen zu rollen, doch er hält sich im Zaum. Privatleben vom Arbeitsplatz fernhalten. Hier ist Vincent ein Kunde wie jeder andere und nicht sein blöder Nachbar mit blöder, zu lauter Musik und noch blöderem, noch lauterem Lachen.

"Du kennst meinen Wunsch, nicht wahr?"

Und ja, Roman kennt Vincents Wunsch nur zu gut: Einen Kaffee mit mehr Sahne und Zucker als Kaffee und zwei dieser übertrieben großen Schokoladenkekse.

Roman weiß nicht genau, wie Vincent es schafft jedes Mal beide komplett zu essen, aber Roman weiß sehr viel über Vincent nicht und ehrlich gesagt... es interessiert ihn auch nicht wirklich. Vincent kann tun und lassen was er will, solange es Roman nicht in seiner Freiheit und persönlichen Ruhe beeinträchtigt.

Was es leider meistens tut, denn egal was er macht oder wo er ist, Vincent scheint immer in der Nähe oder irgendwie beteiligt zu sein. Es ist ein Fluch.

 

"Maria? Kaffee mit Sahne und Zucker... und zwar fast ohne Kaffee. Mach Schokostreusel drauf. Auf die Sahne.", ruft Roman Maria zu, während er selbst die Kekse zusammensucht und sie Vincent in die Hand drückt.

Er nennt ihm den Preis und wie jedes Mal beschwert sich Blondie, wie Roman Vincent insgeheim nennt, wie teuer es hier ist. Dennoch kommt er immer her. Roman weiß sich nicht zu helfen und seufzt nur.

„Ich mach die Preise nicht, Vincent, das hab ich dir aber schon einmal gesagt“, sagt Roman, erneut, ganz offensichtlich und versucht angestrengt, seinem Gegenüber keine abschätzigen Blicke zuzuwerfen. Was verdammt schwer ist.

„Ist ja schon gut, mach dir nicht gleich in deine lila Schürze“, grummelt Blondie und nimmt nun auch seinen Kaffee entgegen. „Man nennt das hier ‚brombeerfarben‘, du Kunstbanause“, murrt Roman und erntet dafür nur ein müdes Schulterzucken von Vincent.

„Wie dem auch sei… das hier wollte ich dir noch geben, Moment…“, Vincent nestelt einen grünen Zettel aus seiner Hosentasche und überreicht ihn einem erstaunen Roman. „Oh? Was ist das?“, fragt er, doch Vincent lacht nur und meint ganz lässig: „Lesen bildet“.

Danach verlässt er den Shop und Roman bleibt zurück, etwas verwirrt und überrascht und er hat noch nicht einmal Zeit den Zettel zu lesen, wegen der vielen Kundschaft.

„Nach der Arbeit…“, murmelt er vor sich hin und wirklich, er kann es kaum abwarten, so neugierig ist er.

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 17.12.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Dich

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