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Der Wind wehte durch mein Haar und um mich herrum gab es nur die Dunkelheit der Nacht.Langsam öffnete ich meine Augen und sah hinunter, hinunter in den Abgrund. Meine Tränen stürzten bereits in die Tiefe und plötzlich musste ich an meine Vergangenheit denken. Ich bin zwar erst sechszehn und doch sehe ich keinen Sinn mehr in meinen Leben. Doch ich möchte euch meine Geschichte von Anfang an erzählen. Also mein Name ist Christiane Mayer und ich kommer aus einer kleinen Stadt namens Königsee. Noch vor fünf Monaten dachte ich, ich sei der glücklichste Mensch auf Erden, dass sich das in so kurzer Zeit alles ändern kann, hätte ich nie gedacht. Ihr fragt euch jetzt sicher, was kann denn ein Mädchen im alter von sechzehn Jahren schon für Probleme haben! Deswegen erzähle ich euch meine Geschichte. Alles fing anfang Juni an, als endlich mein langersehnter sechszenter Geburtstag vor der Tür stand. All meine Freunde freuten sich auf diesen Tag, denn es sollte die größte und geilste Party überhaupt werden. Es waren rund dreisig Atzen von mir eingeladen, doch das es nicht bei nur dreisg Leuten bleiben würde war mir klar. Ihr wisst ja selber wie das ist, da hatt die nen neuen Freund und bei dem ist gerade die Internetbekantschaft zu besuch und die dürfen ja schließlich nicht fehlen. Auf jeden Fall war der Tag nun endlich gekommen und die Party war wirklich die beste die ich je erlebt habe und dann war es auch noch meine eigene! Ich war so glücklich das glaubt ihr garnicht und dann ist es passier.Ich sah ihn zum ersten mal, Tobias... der süßeste Junge der mir je begegnet ist. Ein richtiger Rock-Boy, er trug zerissene Jeans, ein T-shirt von Slipknot und dann noch seine langen Haare! Ich war hin und weg und schwebte schon auf wolke sieben, bis Jasmin meine beste Freundin mich wieder auf den Boden zurück holte. Sie erzählte mir, das Tobias ihr Cousin ist und er erst vor kurzen von Berlin hier her in unser kleines Nest gezogen sei. Ich merkte wie mein Herz bei jeden Blick den er mir schenkte schneller wurde und ich hatte schon Angst jemand anderes könnte es hören. Hätte ich nur schon damals gewusst was er für ein riesen Arschloch ist würde ich jetzt nicht hier auf dieser Brücke stehen. Ja wenn ich jetzt darüber nachdenke fällt mir sogar ein das Kevin mein Blutsbruder mich sogar vorgewahrnt hatte, Ohhh nein warum musste ich genau jetzt an Kevin denken das ist doch wirklich der blödeste Augenblick. Also wieder zurück zum Thema, wo war ich denn? Ach ja, auf jeden Fall verliebte ich mich unsterblich in Tobias und er sich auch in mich, das dachte ich zumindestens am Anfang noch. Es dauerte nach meinen Geburtstag nicht mal eine Woche und wir waren offiziel ein Paar. Das passte zwar meinen Eltern überhaupt nicht, doch das war mir egal. Sie sagten ich sei zu jung um schon einen festen Freund zu haben. Hallo, ich bin sechszehn also schon fast achtszehn und somit auch fast Volljährig. Es dauerte auch nicht lange dann hatte ich mein erstes mal. Es war wirklich wunderschön, ich hatte es mir viel schlimmer und schmerzhafter vorgestellt. Natürlich blieb es nicht bei den einen mal.Doch schon kurze Zeit danach, ich glaube es war ende Juli oder auch schon anfang August merkte ich das er sich immer mehr von mir abseilte. Mir machte das gar nichts aus, denn meine Freunde hatten sich sowiso schon beschwerd, das ich keine Zeit mehr für sie habe. Also unternahm ich wieder mehr mit meinen Freunden und sah Tobias nur noch drei oder vier mal in der Woche. Doch dann passierte etwas schreckliches. Als ich am 12. August abends schon seit Stunden auf Kevin wartete, der eigentlich hätte schon lange aus seinem Urlaub wieder das sein müssen, kam plötzlich meine Mutter komplet aufgelöst an Kevins Haus und meinte sie müsse mit mir Sprächen und das ich bitte mit Heim kommen solle. Ich hörte auf sie und ging mit nach Hause. Doch was sie mir da erzählte, konnte und wollte ich einfach nicht glauben. Sie sagte mir das sie in den Nachrichten gesehen habe das Kevin und seine Familie einen schrecklich Autounfall hatten und alle ums Leben gekommen sind. Nein das konnte einfach nicht sein, ich glaubte ihr kein Wort und rante in mein Zimmer. Als ich in meinem Zimmer war schaltete ich meinen Fernseher an und dann sah ich es. Das Auto, fals man es noch Auto nennen konnte, ich erkannte selbst die letzten überreste und mir wurde klar das meine Mum recht hatte. Die ganze Nacht weinte ich, bis ich irgendwan eingeschlafen bin. Ich kann es bis heute nicht verstehen. War es sein Schicksal, aber warum lebt man wenn das Leben schon mit 17 endet. Nun wurde es Oktober und die Herbstferien standen vor der Tür. Ich freute mich schon drauf denn eigentlich hatte ich geplant mit Tobias für eine Woche zu meiner Oma an die Ostsee zu fahren. Doch dann kamen Gerüchte auf. Gerüchte die sagten das Tobias mich betrügt und das er bereits eine neue Freundin habe. Doch wie heißt es so schön? Liebe macht ja bekanntlich blind! Und so glaubte ich meinen Freunden kein Wort von dem was sie mir sagten. Doch nach einer Woche fing ich dann an, mir Gedanken zu machen. Das war das erste mal das er sich nicht einmal bei mir gemeldet hat und dabei wollten wir ja in drei Tagen zu meiner Oma fahren. Also beschloß ich ihn anzurufen. Nach einer guten Stunde hatte er es dann auch mal für nötig gehalten an sein Handy zu gehen. Ich erzählte ihn was die anderen mir gesagt hatten und fragte ihn ob das stimme. Aber natürlich war seine Antwort nein und als ich ihn fragte warum er die ganze Woche sich nicht gemeldet habe, war seine Antwort das er streß zu Hause hat und deswegen auch nicht mit an die Ostsee fahren darf. Ob ich ihm das glaubte? Ja das tat ich wirklich aber nur bis ich alleine bei meiner Oma an der Ostesee ankam und ich plötzlich einen Anruf von Tobias seinen besten Freund erhielt. Er sagte mir das alles stimmt was die anderen erzählt haben und das Tobias schon lange eine andere Freundin habe und deswegen nicht mit mir mitgefahren sei. Erst in diesem Augenblick wurde mir klar das meine Freunde recht hatten. Also rief ich wieder einmal meinen "lieben Freund" an und stellte ihn ein zweites mal zur Rede. Nachdem er mir wieder eine halbe Stunde lang was vorlügte und er dann scheinbar selber merkte das ich ihn keinen Glauben mehr schenkte, sagte er mir dann endlich die Wahrheit, er hatte bereits seit einem Monat eine neue Freundin und hat trotzdem in der Zeit noch mit mir geschlafen. Ich fragte ihn ob er mich denn je geliebt habe und nach einem kurzen schweigen, das mir wie eine Ewigkeit vorkam sagte er nein. Ich konnte nicht mehr, in mir brach eine Welt zusammen, ich lies mein Handy fallen und brach in Tränen aus. Doch dann kam alles noch viel schlimmer als gedacht. Als ich wieder daheim war und die letzten Tage der Ferien geniesen wollte, merkte ich auf einmal das ich meine Regelblutung diesen Monat noch gar nicht gehabt hatte. Alo ging ich in eine Apotheke und kaufte mir einen Schwangerschaftstest. Wie ihr euch jetzt sicher alle vorstellen könnt, war dieser Test positiv. Ich hatte mir vorgenommen am Abend beim Essen es meinen Eltern zu erzählen, doch daraus wurde leider nichts. Denn kurz bevor wir essen wollten, rief meine Lehrerin an und teielte meinen Eltern mit, das ich nicht zu den Nachprüfungen zu gelassen bin da ich meine Lehrneinstelung nicht geändert habe und nicht im Unterricht erschienen bin und das ich die zehnte Klasse wiederhollen muss. Denn Streß könnt ihr euch gar nicht Vorstellen, nach nicht einmal fünf Minuten Streit war ich schon am Boden und als meine Mutter mir dann noch eine klatschte und sagte das es ja kein Wunder sei, das mein Vater sich von ihr scheiden lassen will und das alles nur meine Schuld sei, bin ich einfach abgehauen. Wie hätte ich ihnen denn jetzt noch erzählen sollen das ich schwanger bin, ich glaube meine Mutter hätte mich sofort an das Jugendamt übergeben. Ich entschloß mich dafür wenigstens den Vater des Kindes zu informieren, doch auch das war ein großer Fehler. Er konnte es nicht glauben das ich Schwanger sei und unterstellte mir das ich das nur sage damit er zu mir zurück kommt. Als hätte ich so etwas nötig, wenn du willst kannst du ja morgen früh mit mir zum Frauenarzt kommen, gab ich nur als Antwort. Zu meiner Überraschung willigte er ein und gab mir sogar für die Nacht einen Schlafplatz. Als wir dann am nächsten Tag gemeinsam zum Frauenarzt gingen erfuhren wir das ich bereits in der vierzehnten Woche Schwanger sei und es zuspät ist das Kind abzutreiben. Mir war sowiso von Anfang an klar das ich das Kind nicht abtreiben würde, doch da war Tobias anderer Meinung. Als wir die Arztpraxis verlassen haben, setzten wir uns auf eine Bank und er fragte mich ob ich das Kind behalten will und meine Antwort stand fest nie würde ich mein eigen Fleisch und Blut in die Hände fremder Menschen geben. Doch damit schien er wirklich nicht gerechnet zu haben. Er fing an mich anzuschreien, ich solle doch mal überlegen wie alt ich sei, das er mit 15 noch kein Kind will und das ich keine Hilfe von ihm erwarten solle und zu guter letzt sagte er noch das er sich 100 prozentig sicher sei das er nicht der Vater ist und fals es doch so seien sollte sorge er dafür das ich das Kind an das Jugendamt abgebe. Da reichte es mir, ich hollte einmal mit voller Kraft aus und eh ich mich versehen habe, lag er Blut verschmirt am Boden, ich spukte ihn noch einmal ins Gesicht und dann rante ich. Ich rante und ich rante und obwohl die Arztpraxis soweit von meinem Zuhause weg war wollte ich rennen. Nach einer guten Stunde kam ich daheim an, zum glück war niemand da. So schloß ich mich in meinem Zimmer ein, drehte die Musik voll auf und fing an zu weinen. Ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. Ich war fix und fertig mit meinen Nerven und wusste keinen Ausweg mehr. Erst stirbt mein Bruderherz, dann verlässt mich Tobias, als nächstes der Streß mit der Schule und zu guter letzt bin ich auch noch schwanger. Das waren meine Gedanken als ich die Haustür hinter mir schloss und began zu laufen, wieder lief ich orientierungslos durch die Straßen, war die eine zu Ende ging ich auf die nächste. Es war als hatte eine andere Kraft einflus auf mich, eine Macht die mir sagt wo ich lang laufen muss, war es meine Bestimmung oder mein Schicksal? Warum stand ich aufeinmal auf dieser Brücke? Doch ich glaubte meine Antwort zu wissen, nie wusste ich das es hier eine Brücke giebt und jetzt stehe ich aufeinmal auf ihr. Schon komisch! Jetzt stehe ich hier und Spiele mit dem Gedanken mein Leben ein Ende zu setzen, denke nach ob das wirklich der beste Weg ist, einfach nur einen Schritt nach vorne zu wagen und so den Problemen aus dem Weg zu gehen. Es ist der einfachste Weg! Ich schliße wieder meine Augen und lasse das Geländer los. Gleich ist es soweit gleich bin ich Frei, denke ich mir. Aufeinmal fing ich an mich so sehr an das Geländer zu klammern wie nie zuvor. Wie ein Blitz treffen mich die Gedanken an meine Freunde, meine Familie und mein ungeborenes Baby. Ich merkte noch im richtigen Moment das ich viel zu jung bin, um mein Leben einfach so weg zu schmeißen. Wir wurde klar was ich den Menschen die mich kennen antuhen würde und ich beschloß wieder von der Brücke zu gehen. Als ich sicher unten angekommen bin ging ich so schnell ich konnte zu Jasmin und fragte sie ob ich bei ihr übernachten durfte, sie und auch ihre Eltern hatten nichts dagegen einzuwenden. Als zweites fragte ich sie nach Zettel und Stift. Ich fing an meine Geschichte auf Papier zu bringen und so ist sie nun an euch gekommen. Ach ja, bevor meine Geschichte zu euch gekommen ist, warf ich sie Nachts in meinen Briefkasten und als ich am nächsten Tag heim kam diskutierte ich ewig mit meinen Eltern und wir kammen zu dem entschluss, dass ich das Kind behalte und sie mich voll unterstützen. Ach und Scheiden lassen wollen sie sich jetzt auch nicht mehr. So, jetzt hoffe ich nur, das auch Tobias irgendwann zur Vernunft kommt!

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Tag der Veröffentlichung: 30.09.2009

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