Sie spürte, wie ihre Augen getrübt wurden. Dunkler, tief schwarzer Rauch setzte sich auf ihren Wimpern ab. Ein tiefes brennen durchzog ihre Adern. Auf der Haut spürte sie die heisse Flamme, langsam aß sie sich durch die Haut. Der Geruch von versenkten Fleisch, und sich krümmenden Haaren stieß in ihre Nase. Es bahnte sich hoch, sie spürte ihre Beine nicht mehr. Wie tote Fäden hingen sie herunter, ein Kleiderfetzen verfing sich in den Ästen. Das Feuer brannte, weiter. Es zischte, man hörte das Flackern. Unter ihr tobte die Menge vor Begeisterung. Aber das war ihr egal. Sie konzentrierte sich auf ihren Schmerz, einen Schmerz der unerträglich schien. Wann war es endlich zu Ende? Wann fraßen sich die Flammen in ihr schönes Gesicht? Dann traf sie ein Stock. Wie ein heißer Komet, landete er auf ihren Kopf. Die wärme stieß ihr in die Ohren. In sekundenschnelle spürte sie, das Zusammenkräuseln ihres langen, dichten Haars. Die Flammen leckten an ihrer Kopfhaut, sie liebkosten ihr Opfer, mit voller Begierde. Sie sah nichts mehr, das brennen ihrer Augen, nahm ihr die Sicht. Wie ein Mantel legte sich der Rauch, um ihren verbrannten Körper, und bettete sie sanft ein, abgeschirmt von den Lügen und Ungerechtigkeiten der Welt.
Tag der Veröffentlichung: 25.06.2011
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