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Das Märchen von Sonne und Mond


Es war einmal ein Mädchen namens Stella. Stella war eines von vielen Kindern in einem Waisenhaus und dennoch unterschied sie sich von den meisten Kindern in ihrem Alter. Sie war lieber für sich und dachte sich Geschichten aus. Geschichten über ferne Länder, Wesen die nicht existierten oder über Prinzessinnen und ihre Retter. Stella war kein Mädchen, dass sich etwas sagen oder vorschreiben ließ. Auch war sie außergewöhnlich still und erzählte ihrem Teddybären Mortimer lieber ihre ausgedachten Geschichten, wie sich mit der Realität zu beschäftigen. Die Erzieherinnen dieses Waisenhauses hielten es nicht für gut, dass Stella sich so abschottete, aber dagegen unternehmen konnten sie auch nichts. Und so saß Stella wie jeden Abend auf ihrem Bett und sah aus dem Fenster. Ihren Teddybären hatte sie auf die Fensterbank gesetzt, wie jeden Abend wenn sie begann, ihm die Geschichte zu erzählen, die sie jeden Abend erzählte. Seit sie denken konnte, war es stets die gleiche Geschichte gewesen. Nur hin und wieder kamen einige Details dazu, die die Geschichte spannender machten.
Stella sah zu ihrem Teddybären und lächelte. Dann sah sie hinaus in den Himmel. Auf der einen Seite ging die Sonne unter und tauchte den Himmel in die schönsten rosa, orange und lila-Töne. Auf der anderen Seite war bereits Nacht, der Mond stand am Himmel und warf die Schatten der Bäume die sich im Wald aneinander reihten. Das Szenario gab es fast jeden Abend im Sommer und Stella liebte es einfach, zuzusehen wie es dunkel wurde und einzelne Sterne sichtbar wurden. Ihr Blick fiel auf den Teddybären, welcher das Szenario mit seinen haselnussbraunen Glasaugen verfolgen konnte. „Es wird Zeit, die Geschichte zu erzählen, mein Kleiner“,sagte das blond haarige Mädchen mit den Kornblumenblauen Augen zu ihrem Stofftier. Sie setzte sich ein wenig anders hin und lehnte die Stirn an die kühle Fensterscheibe.
„Mond und Sonne... sind sie nicht wunderschön, Mortimer? Du weißt doch noch, wie die Geschichte anfängt, oder? Genau. Sie fängt zu einer Zeit an, in der es die Menschen noch nicht gab und die Sonne und der Mond noch nicht im Himmel waren und sich nur einmal am Tag wiedersehen. Die große Mondin... Artemis, so nennen wir sie, war schon damals wunderschön. Sie hatte schon immer langes, weißes Haar das wie gesponnen wirkte und alles Licht reflektierte. Ihre Haut war wie Alabaster und ihre Gesichtszüge so wunderschön, dass selbst die Sterne vor Neid erblassten. Sie war gütig, liebevoll und von Herzen gut. Nichts und niemand konnte sie aus der Fassung bringen und sie war später auch die Mutter aller Menschen. Artemis hatte stets nur einen Geliebten. Niemals ließ sie sich auf einen anderen ein, denn keiner war so schön, kraftvoll und keiner passte besser zu ihr als er. Sein Name war Ra und später wurde er zur Sonne. Seine Haut war dunkel und er hatte viele Muskeln und langes, braunes Haar. Ra war kraftvoll und temperamentvoll und dennoch war er niemals böse oder suchte den Streit mit seiner Geliebten“,erzählte Stella mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Die Ganze Geschichte könnt ihr im Buch "Sternzeichen Regenbogen" (Saturia Verlag) lesen.

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Tag der Veröffentlichung: 04.02.2012

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