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1.Kapitel: Erste Begegnung

Lissy:

„Aufstehen!“, schreit meine Schwester Sophie. Ich schlag kurz die Augen auf und sehe meine weiße Zimmerdecke. Mein Zimmer ist groß und sehr geräumig. Gegenüber von meinem Bett steht ein Schreibtisch, auf dem mein Laptop und eine rote Lampe stehen. Links von meinem Bett ist mein Schrank (eigentlich ist mein Kleiderschrank ja der Boden, aber egal). Rechts ist mein Bücherregal, das sehr oft benutzt wird. Ich liebe einfach lesen! Neben meinem Schreibtisch steht ein rotes Sofa mit vielen kleinen, kuscheligen Polstern! (Ich hau mich immer gerne darein). Über dem Sofa ist ein großes Fenster, durch das man auf einen wunderschönen, blauen See und einen großen Wald sehen kann. Das Haus befindet sich an einem Waldrand. Meine Schwester und ich wohnen alleine in dem großen Haus. Unsere Eltern sind bei einem Autounfall gestorben, hat mir Sophie, wie ich klein war, gesagt. Neben unserem großen Haus ist ein See. Manchmal bin ich froh, dass wir hier wohnen, weil man seine Ruhe hat und keine Nachbarskinder laut herumschreien, doch die Ruhe kann auch gefährlich für uns werden, den Einbrecher bevorzugen ja Häuser, die auf einem ruhigen Platz stehen. Aber es ist noch nicht vorgekommen, deswegen machen wir uns keine großen Sorgen und wenn haben wir auch eine Alarmanlage. Meine Schwester und ich lieben „unseren“ See, obwohl er sehr kalt ist, aber es an warmen Tagen kann er auch sehr erfrischend sein. Wir gehen oft dort hin zum Baden, oder wenn man alleine sein will, dann ist das der perfekte Platz dafür. Eine Bank steht am Ufer, ein wackeliger Steg ist dort und eine kleine, bequeme Holzhütte ist ebenfalls dort. Manchmal übernachte ich mit meiner Schwester dort.
„Aufstehen, Lis. Schule beginnt bald!“, ruft meine 4 Jahre ältere Schwester, nimmt meine Schultern in ihre Hände und schüttelt mich durch. Wie sehr ich Schule hasse! Sophie hat ihr blondes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, nur ihre Stirnfransen hängen ihr noch ins Gesicht und sie schaut wie immer wunderschön aus. Ihre Augen haben einen schönen Grünton. Sophie ist schlank, groß, hübsch und kann natürlich jeden Typ haben, denn sie haben will. Sie zieht sich sehr elegant an. Das ganze Gegenteil von mir. Ich mag sportlichere Sachen mehr und Buben stehen bei mir nicht an erster Stelle. Vielleicht auch deswegn, weil ich nicht besonders auffalle. Sophie und ich sind ganz anders. Manchmal glauben Leute, dass sie meine Freundin als meine Schwester ist. Ich habe pechschwarzes Haar und eisblaue Augen. Ich bin schlank, wie meine Schwester.
Verschlafen gehe ich zu meinen Kleiderschrank und suche mir meine neue Hilfiger Jeans und ein T-shirt mit einem Tiegerkopf als Aufdruck. Rasch ziehe ich mich an, gehe ins Bad und putze mir noch schnell meine Zähne. Trage ein bisschen Schminke auf und schon bin ich fertig. Nachdem ich im Bad alles fertig gemacht habe, laufe ich dann schnell die Treppe hinunter in die Küche. Sophie hat schon Pfannkuchen gemacht. Sie kann super kochen! Schnell esse ich meine Pfannkuchen zusammen, weil ich ja eh schon später in die Schule komme. Noch einen kleinen Schluck von meinen Orangensaft, aber weil ich natürlich so tollpatschig bin, rutscht mir das Glas aus der Hand und fällt genau auf mein T-Shirt. So ein Mist!
„Lis! Kannst du nicht aufpassen? Du gehst dich jetzt schnell umziehen, und in der Zwischenzeit wart ich schon mal im Auto auf dich!“. Die letzten Worte habe ich nicht wirklich noch gehört, weil ich schon die Treppe wieder hinauf renne und mir schnell ein blaues T-Shirt raussuche, das meine Augen betont. Mit einen Eiltempo bin ich schon draußen bei Sophie. In ihren roten Van kommen wir schon bald bei der Schule an. Ich verabschiede mich noch bei ihr und geh langsam in meine ach so tolle Schule. Meine beste Freundin Liliane läuft auch schon auf mich zu. Mit einer Umarmung begrüßen wir uns. Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten und waren schon immer gute Freunde.
„Weißt du schon das neueste?“, fragt sie mich mit einem aufgeregten Ton. Ich weiß gleich dass es sich um einen Jungen handelt.
„Nein. Was den?“, frage ich sie in mit einer ruhigen Stimme.
„Ein Neuer! Er sieht unheimlich sexy aus und ist ausgerechnet noch in unserer Klasse! Du musst ihn dir ansehen. Er ist einfach nur toll!“, schwärmt sie mir vor.
Als es zur Stunde klingelt stürmen alle Schüler, die am Schulhof und noch vor der Schule waren, in die Schule. Auf den Gängen ist noch viel los, und man muss sich da durch quetschen, um durchzukommen. In meiner Klasse setze ich mich auf meinen gewöhnlichen Platz. Rechts von mir sitzt Liliane, links ist der Platz frei. Der einzige freie Platz.
Als mein Mathelehrer mit den Neuen hereinkommt, sind alle Blicke auf ihn gerichtet, außer einer – mein Blick.
„Das ist Alexander Wood. Er ist erst vor kurzen hier her gezogen. Mister Wood setzten sie sich bitte neben Miss Whitecloud.“, erklärt uns unser Lehrer. Alexander tut was ihm gesagt wurde und setzt sich neben mich. Er mustert mich von oben nach unten. Ich fühle mich unter seinen Blicken unwohl. Alle in meiner Klasse himmeln ihn an, aber ich versteh nicht warum. Aber dass er heiß und sehr muskulös aussieht, kann ich nicht leugnen. Kurz wage ich doch einen Blick zu ihm rüber, und bemerke, dass er mich heimlich beobachtet, aber nicht heimlich genug, ohne das ich es merke. Seine wunderschönen braunen Augen schauen kurz in meine eisblauen Augen. O Gott! In diesen Augen könnte man glatt versinken! Den Rest der Stunde konzentriere ich mich nur noch auf den Unterricht. Also so gut es eben geht. Als es klingelt, will ich so schnell wie möglich aus diesen Raum raus, weil die Blicke von Alex machen mich nervös. Die zweite Stunde verläuft besser, weil ich in Französisch gut bin und weil Alexander nicht dabei ist. Aber trotzdem muss ich an ihn denken.
Als diese Stunde ebenfalls zu Ende ist, wartet Liliane schon auf mich.
„Ist der Neue nicht Hammer geil? Und du darfst auch noch neben ihm sitzen in Mathe! Du hast so Glück!“, meint sie aufgeregt. Klar, dass sie wieder mit dem Thema anfängt.
„Er ist Ok. Aber er intressiert mich nicht wirklich. Komm lass uns runter zur Cafeteria gehen. Ich habe schon Hunger.“, sage ich mit einen grinsen im Gesicht zu ihr. Liliane ist einverstanden und als ich gerade die Treppen hinunter gehen will, sehe ich Alexander mit Sina zusammen. Sie steckt jeden die Zunge in den Hals, und dass sie gleich den Neuen sich angelt, wundert mich nicht. Es macht mir nicht wirklich was aus, soll er doch mit der Oberzicke es treiben. Ihre Wasserstoffblonden Haare und dazu noch die grünen Augen verdrehen jeden Jungen den Kopf.
Liliane geht mit einen enttäuschten Gesichtsausdruck im Gesicht neben mir her.
In der Cafeteria kommen wir gerade rechtzeitig an, da die Schlange zum Buffet nicht sehr lang ist. Ich stelle mich an und nehme schon mal meine Geldtasche hinaus. Heute muss Gott mich hassen, da hinter mir Julian auftaucht in der Schlange.
„Hey Süße. Darf ich hinter dich?“, fragt er mich.
„Nenn mich nie wieder Süße, verstanden? Vergisst du immer wieder, dass ich mit dir Schluss gemacht habe? Ich habe es schon satt dir immer wieder das zu sagen! Und jetzt verpiss dich!“, schrie ich ihn an. Manche Leute schauen mich nur seltsam an. Aber das ist mir egal. Vor 2 Monaten habe ich Julian verlassen, weil er mit Sina herumgemacht hat. Und jetzt kommt er wieder zu mir, weil Sina in abblitzen hat lassen.
Gerade als ich bezahlt und mein Essen nehme, kommt Alex mit Sina durch die Tür. Ich ignoriere die zwei einfach, beschließe ich. An Liliane und meinen Tisch angekommen, setze ich mich hin und esse mein Sandwich und trinke meinen Eistee. Die letzten Stunden vergehen schnell, und darüber war ich auch froh. Vor der Schule steht auch schon Sophie. Ich verabschiede mich nur mehr von Liliane mit einer Umarmung und gehe dann zu meiner Schwester.
„Was wünscht du dir eigentlich zum Geburtstag? Du hast ja in einer Woche.“, fragt sie mich. Ich wünsche mir schon lange ein Auto, dass ich alleine in die Schule fahren kann. Und einen Führerschein hab ich auch schon gemacht.
„Ein Auto. Aber das weißt du ja eh.“, antworte ich ihr. An unserem Haus angekommen, steige ich aus und natürlich passiert nur mir das, ich rutsche am nassen Waldboden aus. Voller Schmutz gehe ich ins Haus, in mein Zimmer und sofort in die Dusche. Wie ich diesen Tage hasse!

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Tag der Veröffentlichung: 26.08.2011

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