Ich würde gerne sagen: "Ihr kennt das." - Aber die wenigsten von euch kennen das.
Ich würde gerne sagen: "Ihr versteht das." - Doch die meisten werden es nie verstehen.
Nie sehen, wie unendlich gut totes, kaltes Metall tut, mit lebender Haut, nur kurz vereint im Schein, wenn ich rot sehe, wenn ich sehe wie die Tropfen wie Tropfen von Last die Steine von meinem Herzen nehmen, einen Brunnen öffnen.
Wenn alle Angst weicht und ruhig und sacht Befreiung einkehrt, wenn die Erleichterung die Wahrheit erstickt, wenn Druck das Fleisch nicht mehr verschließt.
Wenn mein Körper - auch nur kurz, mir kein Gefängnis mehr ist, sondern Blut und Geist vereint ihn Stück für Stück verlassen und nur dem Raum und der Zeit nachzugeben haben.
Das Gefühl zwischen allem zu stehen und doch nicht mehr als ein Schatten zu sein, zu betrachten, Geschichten zu schreiben, ganz ohne Tinte, ohne Buch.
Das Gefühl, den tausend Stimmen, tausend Worten in meinem Kopf zu entkommen, in der Ruhe zu entspannen, die Stille genießen.
Und kein Gedanke ans morgen, im Glanz vom Hier und Jetzt und immer weiter wird es schwarz, die Tränen längst getrocknet.
Und die Ruhe nimmt mich ein.
Nein, wer versteht das nun?
Tag der Veröffentlichung: 17.05.2012
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