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Klassenfoto 2001. Wie war das nochmal? Gleichpolige Magneten stoßen sich ab? Dann waren der Geschmack und ich uns rein ladetechnisch extrem ähnlich.

Ein lichter Augenblick, der einem den Spruch „Ich find das echt abstoßend“ auf völlig neue Weise näher bringt.
Die Brille geht ja mal gar nicht.
Kappajacken sind wenn’s hoch kommt für den Sport aber nicht für den Alltag.
Und auch die Kippen müssen sich nicht zwanghaft in der Jackentasche abzeichnen.
Über die schwarzen Haare zum Käseteint reden wir erst gar nicht!

Aber warum?
Warum sehen wir im grob geschätzen Zeitraum zwischen 12 und naja...sagen wir 18 so krampfig kacke aus?
Und dabei war man doch so überzeugt total im Trend zu liegen und gleichzeitig unheimlich individuell zu sein.

So individuell wie die Emo-Kolonnen die sich seit neuestem an öffentlichen Plätzen wie der Domplatte in Köln gegenseitig individualisieren.
Was damals Etnies oder wahlweise auch Buffalos waren, sind jetzt Karo Vans und Röhrenjeans...völlig egal ob man nun die Beine dafür hat oder nicht.
Aber da man mit dem Alter eben auch ruhiger wird unterdrücke ich weitere subtile Hasstirädchen und auch die Emos unter euch können getrost weiter lesen.
An sich ist gegen den Stil ja auch nichts einzuwenden.
Aber das Herdenverhalten des Teenagers hat eben schon immer dazu geführt, dass man sich fühlt wie beim Angriff der Klonkrieger.
Gruppenzwang und Einheitsbrei feiern ne Party zu Musik von LaFee und Tokio Hotel.

Aber den ersten Stein darf eh keiner werfen, denn
„Ich find dich scheiße“ von Tic Tac Toe war auch nicht gerade das musikalische Highlight.
Und auch wer damals verzweifelt nach der Liebe gesucht hat, die Caught in the act scheinbar everywhere versteckt hatten, kann sich von keiner Schuld frei sprechen.
Wahrscheinlich wird sich dieser Umstand nie ändern.
Der Mensch fällt in mindestens ein modemäßig schwarzes Loch, das ihn erst ausspuckt wenn es genügend Fotos und anderes Beweismaterial zur späteren Erpressung gesammelt hat.
Ob Tiefhosige, Gelfrisierte-und-deswegen-die-Kappe-nur-ganz-vorsichtig-auf-den-Kopf-gesetzte oder Bill-und-Tom-auf-den-Hintern-Tätowierte.
Macht euch auf was gefasst!
Denn manche Dinge ändern sich eben nie.

Und später immer schön mit dem Gedanken trösten, dass es der Generation nach euch genauso gehen wird!

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Tag der Veröffentlichung: 31.03.2009

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