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Allein.




Ich bin allein
auf dieser Welt.
Niemand ist da,
um mir zu helfen.
Keine Freunde,
die zu mir stehen.
Ich bin allein, kein Mensch
ist bei mir.
Tagtäglich spüre ich
die Einsamkeit,
die an mir nagt.
Meine einzigen Freunde,
das sind die silbrig
glänzenden Klingen.
Schmerz
rufen sie hervor.
Doch auch dieser
tröstet mich.


Rotes Blut
glitzert in meinen Augen.
Ein weiteres Mal
ziehe ich
die scharfe Schneide
tief in den Arm hinein.
Blutrot ist die Klinge.
Sie verletzt nur die Hülle,
aber erwärmt das Innere.
Der Körper
wird immer schwächer.
Die Klinge fällt
und landet klappernd
auf dem Boden.
Und auch ich
falle,
falle tiefer
und tiefer.
Allein, allein.
Ich sterbe allein...


Die Blätter fallen.




Ich blicke geradeaus,
sehe die bunte Pracht,
die du so geliebt hattest.
Und die Blätter fallen…

Ich fühle den milden Wind,
wie er mir durchs Haar streicht,
was du nimmer mehr erleben wirst.
Und die Blätter fallen…

Ich schmecke die würzige Luft,
voll gespickt von Plätzchenduft,
die du sonst immer aßt.
Und die Blätter fallen…

Ich höre das Lachen der Anderen,
voller Frohsinn und Freude,
die du immer ausstrahltest.
Und die Blätter fallen…

Ich rieche die Kälte des Windes,
jenes frostige Gefühl,
das du nun für immer in dir trägst.
Und die Blätter fallen…

Die Blätter fallen,
sie fallen auf mich,
sie fallen auf dich,
auf dein Grab.

Ich erinnere mich an damals,
Trauer umschließt mich.
Ich wende mich ab,
und schreite davon…

…Und die Blätter sind tot…


moderne Sehnsucht




Morgens, Abfahrt in ungewisse Fremde.
Sehnsucht nach Vertrautem.

Mittags im Park, Baustellen dröhnen schon jetzt.
Sehnsucht nach Stille.

Sonnenuntergang, Häuser verdecken den Horizont.
Sehnsucht nach Freiheit.

Nachts, Polizeisirenen klingen in der Ferne.
Sehnsucht nach Sicherheit.

Sehnsucht nach Glück, Sehnsucht nach Recht.
Sehnsucht nach Leben.
Für jetzt, für immer.


ein Engell für mich



Mein wundervoller Engel,
einst geschmückt in weiße Pracht.
Nun sind deine Flügel schwarz wie die Nacht.

Ich bin deine Sünde,
ich griff einst in dein Leben ein.
Und nun bist du auf für ewig mein.

Befleckte Unschuld,
niemand wird dich mehr ansehen.
Nur für mich bist du noch wunderschön.

Geschändete Seele,
ich werde dich behalten.
In mir wird sich deine Schönheit entfalten.

Komm, nimm meine Hand,
weil du nichts anderes hast.
Gönne deinem Körper bei mir eine Rast.


Du wirst niemals wieder gehen,
wissentlich, ich sehe es in deinem Blick.
Du kehrst blutend zu mir zurück.

Tränen in den Augen,
die rote Klinge in deiner Hand.
Rot bedeckt die weiße Wand.

Einmal wieder hast du dich entziehen wollen.
Bist du des Schmerzes nicht leid?
Sieh doch ein, du bist mein!

Für die Ewigkeit…


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 30.10.2010

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