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Dark Memories


Es war Nacht. Ich saß in der Dunkelheit im Park und weinte. Ich wusste nicht mehr was passiert war. Ich hatte alles ausgeblendet, vergessen, gelöscht. Die Kälte, die Tränen, die Einsamkeit, der Regen, der schon sehr lange auf mich ein prasselte, waren unerträglich. Wie lange ich hier schon saß? – Ich hatte keinen Sinn mehr für Zeit. Es hätten 5 Minuten oder 30 Minuten sein können. Es könnte aber auch sein, dass ich hier schon Stunden saß.
Ich wusste nur noch dass meine Familie und einige Freunde bei uns gewesen waren um etwas zu feiern. Was sie feiern wollten war mir entronnen. Jetzt saß ich hier auf dieser einsamen Parkbank und fror mir den Arsch ab. Ich versuchte meine beste Freundin Lara zu erreichen, um mit ihr zu reden, aber sie ging nicht an ihr Handy. Sie schlief bestimmt schon. Keiner war da. Nur ich. Meine Gedanken kreisten um die Bank.
Und mit der Zeit, die ich da saß, kamen die schmerzhaften Erinnerungen wieder zurück. Sie brannten in mir. Sie stachen mir provozierend ins Herz und engten mich ein. Langsam aber sicher wusste was genau passiert war und ich verstand, dass niemals jemand DAS verstehen würde was vor ungefähr 5 Stunden passiert war. Ich fuhr mit der Bahn nach Hause.
Ich war der einzige Fahrgast, aber das war auch gut so. Allein mein Aussehen hätte jeden weiteren Fahrgast nervös gemacht. - Ich trug eine weiße zerrissene schmutzige Bluse und eine Jeans - Hotpan, die schon Risse vor dem Kauf hatte. Meine aufwändige Schminke war vollständig verschmiert. Meine Haut war blass.
Mir war schwindelig und ich bekam kaum Luft. Meine Lippen waren blau vor Kälte. Die Erinnerungen kamen immer wieder. Er hatte gelacht. Sein Lachen hatte sich überlegen und triumphierend angehört. Ich hatte es nicht ausblenden können. Seine lüsternen Augen und Worte quollen nur so aus ihm heraus. Er wollte es. Von mir! Aber ich war die deutlich Unterlegenere. Ich konnte mich nicht wehren. Er hatte etwas aus seiner Tasche gezogen und es hatte Sekunden vor meinen Augen geschaukelt, bis ich begriff, was er vorhatte....
Handschellen. Es waren die Handschellen aus seiner alten Dienstzeit. Ich wollte den Gedanken verdrängen, aber er war da und löste den Tränenschwall aus. Vor meinen Augen hatten Sekunden 4 Paar Handschellen gebaumelt. Ich konnte es kaum fassen. Mir war sofort klar geworden was das jetzt für mich bedeutete. Er, der beste Freund meines Onkels, war schon öfters zu mir ins Zimmer gekommen und hatte mich angefasst. Ich hasste es. Ich hasste ihn. Er war widerlich, aber wenn ich es jemandem erzählt hätte, hätte er mich geschlagen, wie schon das ein oder andere Mal vorher. Ich ließ diese ganze Tortour jedes Mal über mich ergehen, danach hatte ich immer mehrere Nervenzusammenbrüche. -
Er warf die Handschellen auf das Bett und schmiss sich mir entgegen. Er küsste mich und begrabschte mich, aber ich konnte nichts tun. Das Wasser auf meinen Wangen wurde immer stärker. Meine Oberschenkel wurden von Tränen überflutet. Ich wollte nicht weiter denken. Ich wollte keine weiteren Erinnerungen zu lassen, aber es strömte alles auf mich ein. Langsam aber Sicher kam alles zu mir zurück. ALLES! Mir fiel ein warum unsere ganzen Bekannten und Verwandten gekommen waren. - Ich hatte in 2 Tagen Geburtstag und sie wollte absprechen, welche Torten und Kuchen es gab, welche Geschenke besorgt werden mussten und wer alles am Mittwoch kam.
Ich war die ganze Zeit in meinem Zimmer gewesen und war kein einziges Minütchen unten im Wohnzimmer geblieben. Ich hatte Songs geschrieben. Meine Songs ließen mich Erinnerungen verdauen. Die Erinnerungen an diesen schrecklichen Nachmittag kamen wieder, allmählich. Er hatte mich auf mein Bett geworfen und fing nun an sich demonstrativ auszuziehen, erst das Hemd. Dann nahm er meine Hand ruckartig und machte sie mit einer Handschelle an meinem rechten Bettpfosten fest. Es tat weh. Das Metall ätzte sich in mein Handgelenk. Es brannte unerbittlich!
Mein Instinkt sagte mir: 'Warum tust du nichts. Du bist selbst Schuld an der ganzen Situation!' ER sagte mir: 'Wehe, du versuchst irgendwas. Du wirst es zutiefst bereuen.' Aus diesem Grund ließ ich den Versuch mich vom Bett wegzureißen, ihm in die Eier zu treten und weit weg zu rennen.
Stattdessen fing ich leise und still an zu weinen. Ich betete und hoffte auf ein Wunder, während ER mein linkes Bein Richtung linker Bettpfosten riss und es dort ebenfalls festmachte. An meinem Fußgelenk tat es um Welten mehr weh. Ich musste fast schreien aber das wäre nicht gut für mich gewesen. Er zog sein Hemdchen aus und tanzte erotisch mit seinem Bauch. Er war nicht schlecht gebaut, aber desto höher die Gefahr wurde, desto mehr Angst hatte ich. Nach einer Weile hatte ich das Gefühl für Zeit verloren. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, aber als ich auf die Uhr guckte rückte der Zeiger auf die 36. 1 Minute war vergangen. Eine Minute mit tanzendem Bauch vor den Augen. Er war glücklich, ausgelassen, gierig.
Ich überlegte mir ob es wehtun würde. Es würde bestimmt wehtun. Er kam auf mich zu und knöpfte meine Bluse langsam auf. Küste meinen Hals, meinen BH, meinen Bauch. Ich rührte mich nicht, weil die Fesseln so weh taten. Er holte dir dritte Handschelle und Fesselte meinen rechten Arm. Dann war mein rechtes Bein dran. Meine Arme und Beine waren vom Körper abgespreizt, alles tat weh. Es zog mich in alle Richtungen. Ein letztes Mal riss er meinen Oberkörper schmerzhaft nach oben machte meinen BH sorgfältig auf und riss ihn dann in 2 Teile. Ich hatte verloren. Mein Körper erschlaffte, weil meine Kraft und Energie am Ende waren.
Ich stieg aus der Bahn. Es war noch nicht die Haltestelle wo ich wohnte, sondern die vom Friedhof. Ich war nicht gerne hier, aber ab und zu besuchte ich meinen ermordeten Bruder.
Er war brutal verprügelt und dann erstochen worden, nur weil er einem kleinen Mädchen vor Perversen schützen wollte.
Hilfe nimmt die Gesellschaft nicht an, dachte ich mir bei jedem Betreten des Friedhofes. Es war gruselig, denn man kennt ja die ganzen Horrorfilme. Ich spazierte langsam und vorsichtig über die Wege des Friedhofes bis zu dem Grab meines Bruders.
Er war noch nicht mal 18 geworden. Das war auch ein Punkt warum ich mein Problem niemandem erzählen wollte: Ich wusste wie schnell ER vom Täter zum Mörder werden konnte. Ich wusste es, weil ich gesehen hatte, wie er meinem Bruder das Messer in die Brust rammte.Der Gedanke und die Bilder von dem ganzen Blut, der Schrei von meinem Bruder und der triumphierende Blick von IHM ließen mich zusammen zucken.
Ich war angekommen. An dem Grab meines Bruders. Wieder rollten Tränen über meine Wangen. Ich fragte mich, warum einem Menschen so viel passieren musste, und einem anderen Menschen nicht.
Es war anstrengend zu stehen deshalb setzte ich mich auf die gegenüberstehende Bank.
Es war grauenhaft seinen 1 1/2 Jahre älteren Bruder tot vor sich zu sehen. All die schönen Dinge wurden hier auf dem Friedhof verdrängt, durch Erinnerungen, die mich schaudern ließen. Ich zog meine Beine an mich heran und weinte still. Ich sah mich bei der Beerdigung einem Nervenzusammenbruch nahe vor dem Grab stehen. Und eine Lilie halten. Er hatte Lilien geliebt und dann hatte ich sie los lassen müssen und in die unendliche Tiefe des Grabes gleiten lassen. Ich war danach zusammengebrochen.
Als ich aus meiner Schockstarre erwachte guckte ich auf die Uhr. Ich hatte 2 Stunden hier gesessen und nachgedacht. Am Schluss war ich wieder an etwas von gestern erinnert worden. ER! Ich wusste inzwischen, dass er seine Hose runtergelassen hatte, jetzt lege er sich auf mich und zog ganz langsam seine bunte Boxershorts aus. Ich wollte es nicht zulassen, aber was hätte ich tun können. Dadurch, dass er auf mir lag schmerzten meine Gelenke noch mehr. Sie wurden durch seinen 'strongen' Körper runtergezogen - das Metall schnitt immer tiefer Fleisch und den Adern, es fing an zu Bluten. Er leckte meinen Hals und saugte unangenehm daran. Dann leckte er über meine Brust bis zum Bauch und mit den Händen schob er meinen Slip runter. Da stockte meine Erinnerung. Ich wusste nur, dass ich gleich wieder eine Erleuchtung haben würde, aber diese wäre nicht positiv.
Ich ging wieder zurück - es wurde langsam morgen und der Himmel zog sich zu. Es fing an zu nieseln. Normalerweise hätte ich jetzt im Regen getanzt - so wie in Filmen, aber meine Laune und mein Lebenswille waren am Tiefpunkt.
Ich bemerkte, eine weiße Lilie auf dem Gehweg und hob sie auf. Sie war frisch und roch noch nach gerade gepresstem Orangensaft. Es ließ mich lächeln. Aber im gleichen Augeblick ließ es mich erstarren, denn als ich sah, wer dort am Tor des Friedhofs stand, verspürte ich den Zwang meine Luft anzuhalten und kurz in einer 2. Hölle zu sein. Meine Beine bewegten sich nicht mehr. Arme verkreuzt, schwarze Klamotten an, ein schämisches Grinsen im Gesicht. Ich musterte die Person, damit ich Sicherheit hatte dass ich mir nichts eingebildet hatte. Aber sie stand da. Und rührte sich nicht - NOCH nicht! Die Person löste sich aus ihrer Position und kam auf mich zu.
Aber meine Füße wollten sich nicht bewegen. Ich verfiel in weitere Erinnerungen: Er küsste mich am ganzen Körper von oben bis unten, dann ließ er von meinem Körper ab, was sehr entspannend auf meine Hände und Füße wirken. Dann kam er wieder, streifte sich ein Kondom über und holte sich selbst einen runter. Dann drang er grob und gefühlskalt in mich ein und holte sich seine Bedürfnisse ab. Als ich anfing vor Schmerzen zu schreien holte er Klebeband und klebte mir den Mund zu. Danach versuchte er es ein 2. Mal. Die Person war schon fast bei mir, als ich begriff, was ich zu tun hatte. Endlich bewegten meine Füße sich. Ich rannte, wohin wusste ich noch nicht, aber ich musste IHN loswerden, ansonsten wäre ich verloren. Rechts, Links und geradeaus - immer der Nase nach.
Ich bekam keine Luft mehr. Und das hieß für mich Anhalten! Ich war ca. 2oo Meter vor IHM und atmete tief durch. Aber die Tränen rannen mir von den Augen und meine Lungen streikten. Ich brach zusammen, ich konnte meinen Körper nicht mehr halten, er war leicht. Was dann geschah weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall wachte ich im Krankenhaus wieder auf.
Es war 5 Stunden später, neben mir meinem Bett heulte mein Freund. Ich fragte ihn, ob alles okay sein und ob ich ein Glas Wasser kriegen könnte. Er sprang auf und umarmte mich- er nahm meine Hände und schaute auf sie: Sie waren trocken und schmutzig. Und an den Handgelenken zogen sich 2 tiefe blutrote Kreise er erschreckte. 'Was ist passiert, Christina?' Fragte er mich, aber ich konnte ihm diese Frage genauso wenig wie meine Frage beantworten. Er holte einen Arzt, der meinem Vater ähnlich sah.
Aber warum war meine Familie nicht da?
Ich war eingeschlafen. Ich war unendlich schlapp und müde, wusste aber nicht mehr wovon das kommt. Ich hatte nicht gut geschlafen- die üblichen Albträume waren meine schlimmsten Feinde. Ich wurde von einem sanften Druck auf meinem Kopf geweckt. Meine Mutter stand mit meiner kleinen Schwester und meinem Vater am Bett und streichelte meinen Kopf.
Jason, mein Freund war nicht da -.-'
'Was machst du denn für Sachen, meine Süße?' flüsterte meine Mutter. Ich machte meine Augen nur einen kleinen Spalt auf, um das Tageslicht und somit die Realität nicht an mich heran zu lassen. Meine Mutter gratulierte: 'Meine Maus, du hast Geburtstag, Happy Birthday.' Es war mein Geburtstag. Innerlich ließ mich das Strahlen, äußerlich lächelte ich nur. Ich fragte: 'Wo ist Jason?' Mein Vater antwortete:' Er ist vorhin als du einen deiner Albträume hattest, wutentbrannt heraus gerannt.' Nach einigem Überlegen und Wiederholen seiner Worte: 'Ich werde dich beschützen!' Hatte ich einen schlimmen Verdacht und dachte nur:' Nein, bitte, bitte nicht! -.-'
Ich hatte diese böse Ahnung, dass ich im Schlaf geredet hatte und das erzählt hatte was mir am Nachmittag Schreckliches widerfahren war. Dadurch war Jason zu IHM gefahren um ihn zur Rede zu stellen. Dies war meine Vermutung. Und diese bestätigte sich als 1 Stunde später, meine Sorgen waren völlig am Ende, das Telefon klingelte. Es war ruhig aber auf einmal schepperte was laut. Es begann zu rauschen, aber ich dachte mir nichts dabei.
Ich legte wieder auf. Und versuchte wieder ununterbrochen Jason zu erreichen, aber er ging nicht ans Handy. Das Telefon klingelte wieder.
Ich nahm genervt den Hörer ab und als ich die Stimme hörte, wurde mir schwindelig. ER war am Hörer und sprach in klaren Sätzen mit mir. Und trotzdem verstand ich ihn nicht, besser gesagt wollte ich ihn nicht verstehen. Die Geschehnisse brannten sich weiter und weiter in meine Seele ein und das Telefonat wurde beendet - mit dem Satz: 'Ich habe ihn, und werde ihn solange behalten, bis du herkommst und mir das gibst, was ich will!' Fassungslos ließ ich den Hörer zu Boden fallen.
Jetzt musste ich eine Entscheidung fällen. ER WÜRDE Jason sicher wehtun. Ich kannte IHN und ich wusste wozu er fähig war. Aber ich konnte hier noch nicht weg. Wenn mir noch mal die Luft weg bleiben würde, würde das lebensgefährliche Auswirkungen haben. Ich musste irgendeinen Weg finden, wie ich an IHM vorbeikam. Erzählen konnte ich es keinem, dazu war ER zu gefährlich. Aber was würde er mit Jason machen. Er hatte ja mindestens 4 Handschellen und meiner Meinung nach hatte er auch einen Revolver. Er wohnte in einem einsamen ehemaligen Försterhaus mitten im Wald. Er hatte sich ein schönes Heim eingerichtet. Wir waren oft dort gewesen, doch eine Sache hatte mich aus der Bahn geworfen, vor einem halben Jahr.
Ich war mit meinem Cousin dort und dann zeigte er meinem Cousin das Haus. Während er ihm den nahegelegten Wald zeigte, schaute ich mir das Haus noch mal an. Es gab nämlich etwas, dass ich nicht wie meine Westentasche kannte - den Keller. Also suchte ich die Treppe abwärts. Ungefähr nach 10 Minuten fand ich die Treppe und ging nach unten. Es gab in einem Flur unten noch 2 Türen, die eine öffnete ich und trat ein. Es war noch nichts darin. Ich verschloss sie wieder und ging schnurstracks auf die 2. Tür zu. Daran war ein Namensschild befestigt. Der Name 'Christina' war fein säuberlich eingraviert. Ich wunderte mich. Ich entriegelte die Tür von außen, die man nur von außen entriegeln konnte und trat ein. - In meine persönliche Hölle!
Es war eine Wohnung nur für mich. Es war mein eigenes Gefängnis. Dort stand ein großes Doppelbett, es wäre schön gewesen, wenn nicht an jedem Bettpfosten Seile und Handschellen gehangen hätten. Ein großes Bad. Mit Badewanne für zwei, es wäre schön gewesen, wenn nicht in der Badewanne vier Ringe mit Handschellen befestigt worden wären. Eine kleine Küche, die nicht schön war - bis auf das Aussehen, konnte man hier nichts aussetzten. Und ein Raum mit nur einem Stuhl drin, an den ein Seil gebunden war und ein Gürtel über dem Stuhl hing.
Wie besessen musste er sein. Zu dem damaligen Zeitpunkt hatte ich nicht mit einer Wende gerechnet, doch jetzt war ich mir sicher, dass diese Wohnung - mein neues Zu Hause werden würde. - Ich hatte die Wohnung verlassen ohne zu bemerken, dass ich weinte. Diese dunkle Wohnung ohne Tageslicht und mit diesen ganzen Instrumenten zur Gefangenschaft. Ich lief hoch und riss meinen Cousin aus dem Gespräch mit IHM. 'Wir fahren!' brüllte ich ihm ins Ohr. Der Gesichtsausdruck von IHM war überrascht und ich konnte für einen Augenblick die Zelle vergessen. Jetzt war da nur noch meine Freude, dass wir weg von diesem grauen Haus waren.
Ich hatte die ultimative Idee:
Ich würde aus dem Krankenhaus ausreißen, zu IHM fahren, Jason erlösen und unglücklich werden.
Ich glaube, ich war selbst Schuld an der Situation - ich war die, die er unbedingt wollte, ich war die, die seine Bedürfnisse stillen sollte. Ich war nicht mehr ich, sondern er hatte mir mich weggenommen.
Ich stand vorsichtig auf, musste mich jedoch sofort wieder hinsetzten, weil der Schwindel und der Bluthochdruck wiederkamen. Dann riss ich mich zusammen und ging ein paar Schritte. Langsam ging es - nicht gut, aber immerhin. Ich packte meine Sachen, schrieb Briefe und ging los. Die Schwestern erkannten mich zum Glück nicht. Ich konnte sofort in den Bus einsteigen und fuhr los. Dann wanderte ich durch den Wald. Und dann sah ich das Haus, aber ich sah noch was anderes. Ich sah dass viele Bäume um das Haus und das Haus selber jetzt noch Kameras hatten. Ich rannte hinter einen Baum. Er konnte mich vielleicht schon sehen, vielleicht stand er schon direkt hinter mir.
Ich ging einfach auf das Haus zu- ich musste ja zu ihm. Ich klingelte, niemand machte auf. Ich klingelte noch mal - und nach 2 Minuten warten kam ER zur Tür und zog mich grob rein. Dann schubste er mich gegen die Wand und knallte mir eine. Dann zischte ich:' Jetzt lass ihn gehen!' 'Wen?' fragte er. 'Dein schnuckeliger Freund war nur ganz kurz hier. Das war eine Falle und du bist drauf reingefallen.' Er lachte schämisch. Ich wollte schreien, doch er drückte mir ruckartig den Mund zu und führte mich die Kellertreppe runter zu meiner Wohnung. Ich war verzweifelt! Es wurde immer dunkler und dann waren wir da. Er sagte:' Willkommen in deinem neuen Heim für den Rest deines Lebens. Fühl dich wie zu Hause!' Er schubste mich in die kalte dunkle Wohnung und verschloss die Tür. Ich fiel zu Boden und weinte. Irgendwann schlief ich ein.Er drückte mich an die Wand. 'Wenn du versuchst abzuhauen, dann werde ich grober!' flüsterte er in mein Ohr. Dann ließ er von mir ab. Er stürzte aus der Tür, zog sie hinter sich zu und ich hörte nur noch 3 Klacken, was mir sagte, dass die Tür jetzt wirklich zu war! Locked - verschlossen. Ich war gefangen. Ich ging nochmal durch die Wohnung, obwohl ich mir schon bei ersten durchforschen alles eingeprägt hatte. Ich wollte trotzdem sehen, ob sich irgendein Raum geändert hatte. Leider war alles noch wie vorher. Ich machte die Heizung im Schlafzimmer an und lehnte mich an sie. Mir war kalt und ich wollte raus! Es glich wie einem schlechten Film. Ich ging in die Küche und machte mir Tee. Zu meinem Erstaunen war der komplette Kühlschrank mit Sachen voll aber ich fand kein einziges Messer oder gar eine Schere. Mit dem Tee legte ich mich in mein Bett und zog den Collegeblock aus meiner Tasche und einen Stift. Ich fing an, alles aufzuschreiben! Meine Gefühle und meine Eindrücke. Ich schrieb und es kamen nach 5 Stunden und 13 Minuten 7 Songs heraus. Dann dachte ich mir eine Melodie für jeden einzelnen aus. Es ging erstaunlich gut. Und als ich fertig war legte mich ins Bett und schlief ein, ich war erschöpft. Meine Kraft war komplett am ENDE. Niemand war da, der mir helfen konnte oder würde. NIEMAND! Ich war alleine.
Als die Tür mit einem lauten Knall aufflog wachte ich ruckartig auf. Ich stand auf und setzte mich in die hinterste Ecke des Zimmers. Ich muss sehr verheult ausgesehen haben. Ich hatte sehr viel nur wegen ihm geweint. Aber ich konnte nichts tun und mit den Songs schrieb ich mir nicht meine Tränen aus den Augen und das Leid aus dem Herzen. Sie dienten nur zur Verarbeitung. ER rannte am Schlafzimmer vorbei und ich konnte hören, wie er jeden Raum nach mir durchsuchte. Dann kam er ins Schlafzimmer. Er riss mich vom Boden hoch und drückte mich an die Wand. Dann fasste er meine Brust an und sagte dabei: 'Du gehörst ja jetzt mir, dann darf ich das auch!' Ich drehte mich weg um meine Tränen zu verstecken, aber er drehte mein Gesicht zu sich hin und küsste meine Lippen ganz grob. Es waren keine richtigen Küsse, es war nur die unsanfte Berührung. Er ging mit seinen Lippen weiter runter. Küsste meinen Hals, mein Dekolleté. Schließlich riss er mit aller Gewalt mein T-Shirt entzwei und riss mir meinen BH von der Brust. Jetzt küsste er auch meine Brust. Es war unangenehm. Ich wollte das alles hier nicht. Ich hatte aber keine Kraft mich irgendwie zu wehren. Ich wusste was er wollte und ich konnte nichts dagegen machen. Er riss mich herum in den Raum und warf mich aufs Bett, jetzt ging es schneller als beim 1. Mal in meinem Zimmer. Sofort machte er meine Arme und Beine mit den Handschellen fest und klebte mir Klebeband auf den Mund. Mein Bauch zog sich zusammen. Er zog sich aus, er zog mich aus. Und dann bekam er es ganz schnell und sehr schmerzhaft. Dann zog er mich wieder an, ließ mich jedoch am Bett gefesselt. Er ging wieder. Ich war wieder alleine, es war alles ruhig und ich konnte mich nicht mehr bewegen, meine alten Wunden wurden durch das scharfe Metall wieder auf geritzt.
Nachdem ich eine halbe Stunde ausprobiert hatte, wie ich mich am besten anspannen oder entspannen muss, damit es nicht all zu weh tut, hört ich das Klacken der Schlösser und damit verstand ich, dass ER wieder kam. Er machte mich los, nahm meine Hand und zog mich aus dem Raum durch die Tür in den Flur, wo er mich zur anderen Tür führte, die ich gesehen hatte. Er entriegelte sie und stieß die Tür auf. Meine Augen weiteten sich und ich lief sofort in den Raum um das was ich sah irgendwie zu registrieren. Jason lag bewusstlos auf dem Boden. Er blutet an mehreren Stellen seines Körpers und seine Arme und Beine hatten komische Wunden. Sie klafften sehr gerade, als hätte sich jemand geformt, sie war an den Rändern ebenmäßig und jede war circa 7 Zentimeter lang. Neben ihm sah ich einen Gürtel voller Blut liegen. Ich fing an zu weinen. Er hatte ihn mit dem Gürtel geschlagen und nicht nur einmal, er hatte ihn bewusstlos geschlagen. Wie lange mochte er wohl schon da liegen. Hatte ER doch gelogen und hatte Jason nach seinem Wutausbruch hier eingesperrt? Als ob ER meine Gedanken lesen könnte, sagte ER: 'Er ist dir gefolgt und wollte dich retten, aber das habe ich ihm mal gründlich aus dem Kopf gestrichen.' Er klang sehr stolz auf seine Tat. Ich kniete mich neben Jason und nahm seinen Kopf in meine Hände. Ich küsste ihn, doch in genau diesem Moment zog er mich von ihm 1,5 Meter weg. Ich schrie ihn an: 'Warum hast du das getan?' Ich war fassungslos. ER sagte: ' Warum ich das getan habe? Du bist jetzt MEIN, er hat bei dir nichts mehr zu suchen!' Auf einmal wachte Jason auf....
Er war komplett neben der Spur, aber er richtete sich auf und rannte in Richtung Türe. Ich wich zur Seite. Und was dann folgte, hatte ich mir nie gewünscht!
Jason und ER prügelten sich. Jason hatte Ihn an die Wand gerammt aber ich sah der Jason klar unterlegen war. Ich wollte ihm zur Hilfe kommen. Aber meine Beine waren so weich wie Wackelpudding. Meine Tränen strömten in Flüssen meine Wangen runter. Jason wurde in meine Richtung gestoßen und er flog mit einem lauten Krachen auf den Boden. ER riss mich hoch und zog etwas aus seiner Tasche. Auf einmal fühlte ich was kaltes, Metallisches an meinem Hals. Ich wusste was es ist, es blitze in meinen Augen. Jason stand ganz vorsichtig auf und sagte: ' Nein, bitte mach das nicht. SIE ist doch dein Ein & Alles. Bitte NEIN!' ER hatte ein Messer an meine Hauptschlagader gelegt. Ich spürte wie es anfing ein wenig zu bluten, aber ich bewegte mich nicht, ich atmete nicht, ich wollte das Messer nicht noch tiefer in meinen Hals schlagen. ER drückte fester, aber ich spürte keinen Schmerz mehr. Ich war wie betäubt. Ich spürte, wie sich die Muskeln in meinen Beinen entspannten. Wenn er seinen Griff nicht um mich gehabt hätte, wäre ich zusammen gebrochen. Jason fing auch an zu weinen. ER sagte gar nichts. ER dachte über seine Situation nach. Was hätte er groß machen sollen. Es gab 2 Möglichkeiten: Zustechen oder NICHT!
Ich hoffte auf die Letzte Möglichkeit!
Meine Schulter tränkte sich mit Blut. Das Messer bohrte sich weiter in meinen Hals, aber auf einmal sprang Jason auf riss ihm das Messer aus der Hand, ich wollte in seinen Arm stürzen, aber ER hielt mich mit eisernem Griff fest. 'Lass sie los!' brüllte Jason - 'Ich habe gesagt, dass du sie sofort in Ruhe lassen sollst.' Man merkte, wie sich das Blatt gewendet hatte. Jetzt hatte Jason die Überhand. ER schubste mich auf den Boden. Ich wurde bewusstlos. Jetzt wurde ER wütend und rannte aus dem leeren Zimmer und verriegelte es. Wir waren allein. Ich konnte spüren, wie Jason sich neben mich setzte und meinen Kopf streichelte.
Ich wachte auf und wusste nicht mehr wo ich bin und was passiert war.
ich wusste auch nicht was mich geweckt hatte, mein Wecker war es nicht.
Ich guckte mich im Raum um. Die Tür stand offen und jemand stand darin, ich konnte nicht realisieren, wer. Jason stand vor mir, als ob er einen Angriff machen würde. Als es mir wieder einfiel, saß ich innerhalb von 1 Sekunde kerzengrade.
ich hörte eine Stimme:' Na da ist ja meine kleine Maus.' ER war es gewesen.
Ich war verwirrt, ordnete erstmal meine Gedanken, dann sah ich das Messer in Jasons Hand und die Pistole in SEINER Hosentasche. In mir lebten die Erinnerungen vom Tod meines Bruders wieder auf. ich wusste wozu er fähig war.
Ich stellte mich hinter Jason und fragte: 'Was willst du?'
Er antwortete: 'Christina, ich will DICH! Du bist mein perfektes Opfer & wenn du nicht sofort das tust, was ich sage, erschieße ich deinen sorgenvollen Freund!' Ich sah, wie er die Pistole rausholte. Wir wichen 2 Schritte zurück. ER sagte: 'Christina, du kommst sofort, aber mal sofort hier hinüber!' Ich küsste Jason auf die Wange und ging hinüber. Auf halben Weg sagte Jason:' Nein, Christina lass es, lass dich nicht nochmal und immer wieder von ihm vergewaltigen. Ich werde um dich kämpfen, jede verdammte Sekunde!' ER hob die Pistole und zielte, er hatte sie noch nicht geladen. Ich stand zwischen den beiden. Ich sagte: 'Es wird alles gut, wenn er das kriegt, was er will, passiert nur mir etwas. Bitte setzt nicht dein Leben auf Spiel, ich bin es nicht wert. ICH bin die, die Schuld trägt.' Ich ging zu IHM rüber und er zog mich grob hinter sich. Dann ließ er die Pistole in seine Tasche sinken. Ich begann wieder zu weinen. Was würde jetzt passieren. Jason guckte IHN an und ER guckte Jason an. Es war ein schlechter Film!
Jason brach zusammen. Es war wie als hätte ER ihn nur durch angucken zusammenbrechen lassen. Aber er war auch erschöpft. ER trat einen Schritt zurück und schubste mich somit hinten an die Wand, dann dreht er sich um und schubste mich nochmal nach unten auf den Boden. Dann setzte er sich auf mich, als ich lag und sagte: 'Es wäre besser, wenn du auf mich hörst!' Aber ich würde es gar nicht schaffen jemanden umzubringen.' So dreist konnte doch gar keiner sein. Jetzt hatte ich das erste Mal die Stärke ihm meine Meinung ins Gesicht zu sagen:' Du kannst keine Menschen umbringen? Was hast du denn mit meinem Bruder gemacht? Was wolltest du mit mir machen? Ich war dabei als du ihn getötet hast. Ich habe es gesehen.' Natürlich musste ich wieder weinen. Es waren Gedanken an meinen Bruder. Das ließ mich aber nur noch ängstlicher wirken. Er stand auf und zog mich hoch, öffnete ruckartig die Wohnungstür von meinem Gefängnis schubste mich ins Schlafzimmer und darauf hin auf Bett und sagte: 'Du bist eine kleine Zeugin, interessant. Jetzt wird es Zeit dir nochmal weh zu tun, oder findest du es gut, wie ich dich vergewaltige?' Und schon ging es wieder von vorne los.
Es war wirklich sehr schmerzhaft. Er schlug mich bei der Vergewaltigung und nachdem er fertig war, schubste er mich vom Bett. Ich hatte das Gefühl, dass eine meiner Rippe brach. Ich stand voller Schmerzen auf und kauerte mich in mein Bett. Mir war kalt und ich hätte jetzt gerne Jason bei mir gehabt. Was würde ER wohl noch mit ihm machen? War er gerade bei ihm? Würde er ihn umbringen. Ich zog meinen Collegeblock zu mir und las die Songs nochmal durch. Dann sang ich sie. Mir hatten schon oft Leute gesagt, dass ich sehr gut singen würde, ich behauptete das Gegenteil. Ich sang und weinte dabei. Für mich klang es grauenhaft. Doch ich überlebte eine Überraschung, als die Tür aufging und ER sagte dass ich weiter singen sollte, es hörte sich gut an. Er meinte, dass er oben ein Klavier stehen hätte, dass er nach hier unten tragen könnte, damit ich meine Melodien aufschreiben und komponieren könnte. Ich willigte ein. Das Klavier kam in einen Raum, den ich bis jetzt noch nicht bemerkt hatte. Es war eine Art Wohnzimmer. Es standen Sessel und eine Couch drin. Es war schön dekoriert. Sehr modern. ER meinte, wenn ich bei ihm bleiben würde, würde er mir jeden Wunsch erfüllen, aber das musste ich nochmal kräftig überdenken, jedenfalls spielte ich und spielte ich bis ich fertig mit weinen war. Das Klavier kombiniert mit meinen Songs war mein Leben. Gerade war er nett gewesen und bis zum Zeitpunkt, als ich aufhörte Klavier zu spielen blendete ich die negativen Sachen aus. Aber als ich vom Hocker aufstand kamen ALLE bösen Erlebnisse in mir hoch. Ich merkte, dass ich seit 2 Tagen nichts mehr gegessen hatte und darauf guckte ich, ob es im Kühlschrank etwas zum Kochen gab. Ich fand in einem anderen Schrank Nudeln und Soße Bolognese konnte ich mir mit Tomaten selber pressen. Als ich mich mit einem Teller auf mein Bett setzte hörte ich ein Ruckeln und Knallen, nicht laut, aber für mich gut hörbar. Ich hatte Angst und ich registrierte dass es von der Tür kam. Ich blieb ganz ruhig und wartete was passierte. Mein Atem war angehalten....
Ich hielt jetzt bestimmt schon 3 Minuten die Luft an. Es kratze an der Tür und knallte. Ich japste nach Luft. Wer war es? Ich hörte wie die Tür aufgestoßen wurde, die Tür knallte gegen die Wand. Ich war ganz still und steif. Ich hörte langsame vorsichtige Schritte. Das war nicht ER. das war jemand anders. Er war erschöpft, das konnte man an den Geräuschen, der Schuhe hören. Und dann stand die Person im Türrahmen. Ich sah sie und erkannte sie. Ich lächelte, entspannte mich stand vom Bett auf und lief ihr entgegen. Es war ein total zerfetzter Jason. Er hatte es geschafft sich zu befreien. Wir umarmten und küssten uns. Und dann sagte er: 'Süße, wir müssen raus aus diesem Bunker. Ich habe den Weg gefunden.' Ich lächelte, er nahm meine Hand und ich packte schnell alles ein. Dann verließen wir das Gefängnis. Wir gingen durch den Flur und dann die lange Wendeltreppe herauf. Wir kamen in einen hellen Flur mit viel Tageslicht, meine Augen schmerzten, wegen dem Licht. Wir machten die Tür langsam, leise und vorsichtig auf. ' Jason’, sagte ich 'hier sind doch überall Kameras, wie sollen wir unbemerkt fliehen?' Er antwortete:' Ich habe die Winkel ausgerechnet in die keine der Kameras kommt. Halte dich dicht hinter mir!' Ich befolgte seine Anweisung. Wir schlichen leise circa 2oo Meter, dann rannten wir Hand in Hand los. Bis zur Straße. Dort nahmen wir uns ein Taxi. Wir waren frei. Aber meine Seele war so belastet. Ich schämte mich so für die Vergewaltigungen. Deshalb beschloss ich niemandem von diesen 3 schrecklichen Tagen zu erzählen. Mir war schwindelig und als ich das Geschehene durch meinen Kopf gehen lies, weinte ich schon wieder. Vor Leid und vor Freude, dass ich aus diesem Albtraum raus war. Aber es sollte noch ganz anderes kommen...
Wir fuhren mit dem Taxi zu Ihm. Ich hatte meine Eltern vom Handy des Taxifahrers angerufen, dass ich die ganze Zeit bei Jason war. Sie hatten es verstanden. Ich sagte ihnen noch nicht mal die Wahrheit. Ich holte mein Handy aus der Tasche, entsperrte es und sah dass ich in den letzten 2o Minuten 5 neue Nachrichten bekommen hatte. Ich hörte meine Mailbox ab. 'Sie haben 4 neue Nachrichten. 1. Nachricht - Empfangen etc. CHRISTINA, ich bring dich und Jason um! 2. Nachricht Empfangen etc. DU wirst dein blaues Wunder von mir erleben. 3. Nachricht Empfangen etc. Wenn du nicht sofort herkommst, bringe ich dich um, ich sage es nicht noch einmal! 4. Nachricht Empfangen etc. So Christina, du bist so was von alle.' Ich bekam Angst. Jason hatte jede einzelne Nachricht gehört. Legte seinen Arm um mich und küsste mich sanft. Ich wollte es gerade nicht. Jede einzelne Berührung, jeder einzelne Kuss erinnerte mich an die Grobheit bei den Vergewaltigungen. Ich saß im Taxi, aufrecht. Aufmerksam was in den nächste Minuten passieren würde. Jason redete mir ein:' Ich passe auf dich auf. Wir gehen zusammen zur Polizei.' Ich flüsterte ihm zu: 'Ich geh nicht zur Polizei, ich schäme mich viel zu sehr und er ist gefährlich!' Er tat so als ob er es akzeptieren würde. Mein Handy vibrierte. Es war eine SMS - von wem wohl?! Ich öffnete sie und las: 'Ich weiß wo du wohnst, wo dein Freund wohnt und ich weiß dass meine Pistole geladen in meiner Hand darauf wartet dich abzuknallen.'
Wir änderten das Fahrziel- es war zu gefährlich nach Hause zu fahren.
Wir fuhren zum Friedhof. Es kostete uns den teueren Umweg. Aber wie viel sind 22 Euro im Vergleich zu 2 Menschenleben. Wir gingen zum Grab meines Bruders. Und setzten uns auf die Bank. Ich weinte in seinen Armen. Es tat mir so unendlich Leid, dass ich so viel Unheil angerichtet habe. Ich war Schuld dass mein Bruder tot war. Ich war Schuld, dass Jason (und ich) tagelang in diesem Keller eingesperrt waren. Und jetzt war ich Schuld, dass ER uns abknallen würde. Das erste Mal dachte ich an Selbstmord. Es wäre für viele nein für alle Menschen so viel einfacher und entspannter, wenn ich nicht mehr da wäre. Ich sagte Jason nichts. Ich dachte nur still vor mich hin. Dann hörte ich eine laute Stimme und einen unangenehmen Knall. Ich schaute auf, sah aber nichts. Leute rannten um sich in Deckung zu bringen. Sie drehten sich nach ihm um. Ich und Jason realisierten nicht was geschah.
Ein zweiter Knall. Aber hier war mir klar, dass es Schüsse von einer ganz bestimmten Person waren. Mein Herz hämmerte wild gegen meine Brust. Wir konnten hier nicht weg, ohne dass er uns sah. Ein 3. Schuss, diesmal prallte etwas gegen den Grabstein meine Bruders. Ich schaute um den Strauch, der neben dem Grab stand und sah IHN. er war völlig verrückt geworden. Ich guckte mich nach Jason um, aber saß nicht mehr neben mir.
Jetzt hatte ich richtig Angst. So feige war er also, dass er ohne mir Bescheid zu sagen wegrannte. Ich stand in der Falle. Auf mich kam ein Schütze zu, der wohl möglich auch nicht HALT vor einer Vergewaltigung auf dem Friedhof machen würde. Ich lief hinter die Bank, weil dort ein Busch war, der mich vielleicht schützen konnte. Von hier aus könnte ich 1o Meter in der Hocke renne zum Komposthaufen, der mich gewiss besser als der Busch schützen könnte. Wenn er mich entdeckte, müsste er durch die Hecke schießen und treffen können. Ich musste die Entscheidung treffen: JA oder NEIN! Ich entschied mich für JA! Und rannte los. So schnell wie ich in der Hocke rennen konnte. Es ging verhältnismäßig gut. Ich schaffte es so gerade eben von ihm nicht gesehen zu werden. Ich hatte es geschafft. Jetzt bahnte sich ein neues Problem an. Jason schlich sich von hinten an IHN ran um ihn zu attackieren. Ich versuchte ihn mit Händen, Gesichtsausdrücken und Lippenlesewörtern das auszureden. Es war anstrengend, aber es klappte, gegen eine Pistole hat ja wohl doch keiner die Überhand. Und ich wollte nicht noch einen wichtigen Menschen in meinem Leben verlieren. Aber ich war stolz, dass er sich nicht aus dem Staub gemacht hatte. Er hatte mich schützen wollen und das schmeichelte mir. Jason zog sich ganz langsam zurück. ER durfte Ihn nicht hören, ansonsten hätte er ein Problem und ich einen Menschen weniger.
Jason war immer noch auf dem Rückzug, als ER ist umschaute. Jason hatte gerade noch Zeit hinter einen Baum zu schlüpfen. Wir hatten beide sehr viel Glück gehabt. Ich glaube ER GAB IN DEN NÄCHSTEN 5 Minuten auf! Und schon ließ er seine Waffe sinken. 'Christina, ich kriege dich!' Jason und ich waren nachdem ER den Friedhof verlassen hatte, alleine. Er kam zu mir nahm mich feste in den Arm und küsste mich. Ich hatte es nötig jetzt jemand zu berühren. Aber ich kann Angst davor berührt zu werden. Ob Jason mich noch liebte und so annahm wie ich bin, nach den Vergewaltigungen. Ich hoffe es. Jason gab mir seine Jacke und gemeinsam gingen wir am Hinterausgang heraus Richtung Rhein und Hofgarten. Wir mussten uns jetzt entspannen. Mein Handy klingelte. Es war ein anonymer Anruf, deshalb nahm ich nicht ab! Kurz darauf vibrierte mein Handy und sagte mir dass ich eine neue Nachricht auf der Mailbox hätte. Ich musste sie einfach hören, ich musste einfach! Also hörte ich sie ab: ' Sie haben 1 neue Nachricht Empfangen etc. Du kleine Schlampe wo bist du?' Ich weinte holte meinen Collegeblock raus und find an zu schreiben. Wunderschöne Songs kamen in solchen Situationen heraus!
Der Klingelton riss mich aus meinen Songs. Es war mein bester Freund. Ich nahm ab und er fragte: 'Alles okay bei dir, Süße? Du hast dich lange nicht mehr gemeldet.' Ich hörte Tränen in seiner Stimme. Ich atmete tief durch, dann antwortete ich mit zittriger Stimme: 'Ja schon, sorry meine Eltern haben mir mein Handy abgenommen. Aber was ist bei dir los?' Ich sah ein Bild von ihm in meinem inneren Auge. Er weinte. Dann riss seine Stimme mich aus meinen Gedanken 'Ich mache mir Sorgen um dich. Können wir uns sehen?' Ich antwortete promt: 'Ja klar gerne. Ich bin zwar gerade noch mit Jason unterwegs, aber du kannst gerne zum Rhein kommen. Da können wir reden.' 'Ich komme', hörte ich nur, dann wurde aufgelegt. Kurz darauf bekam ich eine SMS von Ihm. 'Sorry, hab was vergessen - Habe dich lieb!' Ich lächelte, geschmeichelt von der Süßen SMS'. dann sang ich Jason meine Songs vor. Er war begeistert - wie immer. Ich hasste meine Stimme - alle anderen liebten sie. Es war unheimlich. Ich sah Jason an, ob er ernst meinte was er sagte, aber ich kam gegen seinen Blick nicht an. Ich musste lachen. Es war das 1. Lachen seit Tagen gewesen. Er brachte mich immer zum Lachen, wenn ich an mir zweifelte. Das schätze ich an ihm. Ich versuchte dann schnell aufhören zu Lachen, weil ich ja nachgegeben hatte. Wir starrten uns dann ganz böse an und dann rückte er näher an mich, nahm mein Gesicht in seine Hände und sagte: 'Du bist toll!' - dann küsste er mich. Als wir fertig waren lachte ich. Er war toll. Er schon - andere Menschen ja wohl nicht! -.-'
Mein bester Freund kam kurz darauf am Rheinufer zu unserem Treffpunkt gelaufen, ich sah schon von weitem, dass er geweint hatte. Er hatte richtig verquollene Augen. Ich glaube er weinte immer noch, denn ich sah etwas immer wieder auf seiner Wange blitzen. Er fragte Jason, ob sich für 10 Minuten von mir trennen könnte und er nickte und verließ den Platz. Er ging in die Richtung aus der mein bester Freund Luca gekommen war. Er gab mir ein Küsschen auf die linke Wange, aber ich stieß ihn aus Versehen weg, weil ich so überrascht war und sofort Erinnerungen und Eindrücke in meinen Kopf schossen. Er war verwirrt. Ich entschuldigte mich und gab ihm auch ein Küsschen. Es war alles rein freundschaftlich. Dann sagte ich: 'Was ist denn los? Du hast geweint...' Er spielte den Macker: 'Nein ich habe nicht geweint. Ich habe mir nur Sorgen gemacht.' Ich wusste, dass er lügte und das sagte ich ihm auch so. Jetzt gab er es zu: 'Ja ich habe geweint, wegen dir, weil ich dich so als beste Freundin liebe und dich nicht verlieren will. In meinem Briefkasten lag ein Zettel. Es stand drauf 'Christina, deine beste Freundin, ich bringe sie um!' Von wem ist der Zettel?' Mein Herz raste, jetzt musste ich doch jemandem die ganze Geschichte erzählen. Ich dachte wieder an Selbstmord. Es hätte so viele Menschen erlöst, dachte ich, doch anscheinend konnte Luca meine Gedanken lesen. 'Christina, du bringst dich nicht um, verstanden? Niemand wird dich umbringen, ich bin für dich da. In meinem Kopf schrie es nur so: 'Doch jemand wird mich umbringen, irgendwann ist es Zeit zu gehen!'
Ich wollte jetzt nur noch alleine sein. Ich schrie nach Jason und sagte den beiden, dass ich jetzt in den Hofgarten gehen würde und da vielleicht ein paar Songs schreiben würde. Ich brauchte jetzt meine Ruhe. Unter den Ahornbäumen war ein perfekter Platz um zu singen und zu schreiben. Es brachte nicht, irgendwem von meinem Erlebten zu erzählen, er würde es eh' nicht verstehen.
Die Jungen wollten mit mir kommen, aber ich lehnte ab. Ich wollte beide noch behalten und wenn ER im Hofgarten aufkreuzen würde, wäre ich das einzige Opfer, das er wollen würde.
Ich ging ohne eine weitere Antwort von beiden abzuwarten. Ich ging durch die Altstadt, wo mich ein Mann nach dem Weg fragte. Ich war sofort komplett eingeschüchtert und wich 3 Schritte zurück. Er war verwundert, ich erklärte ihm angespannt den Weg. Ich hoffe er hatte es sofort verstanden. Er fragte mich, ob alles okay sei und ich nickte nur ganz schnell und setzte meinen Weg fort. Es wurde dunkel, so langsam bekam ich Angst. Es war ganz ruhig. Ich war auf der Allee mit den Ahornbäumen, wo zwischen jedem Baum eine weiße beleuchtete Bank stand. Ich setze mich auf eine in der Mitte der Allee. Es war ein idyllischer Ort. Ich war gerne hier. Ich schloss meine Ohren und genoss die Stille oder beziehungsweise das leise Rascheln des Windes in den Blättern.
Plötzlich klingelte mein Handy. Es fühlte sich an, als ob für eine Sekunde mein Herz stehen blieb.
Ich hatte mich so erschreckt. Ich guckte auf den Display -anonymer Anruf- Ich nahm nicht ab. Aber als kurz darauf die Meldung kam, dass meine Mailbox eine neue Nachricht beinhaltete drückte ich auf die 'Anruftaste'. Ich hörte die Nachricht. 'Christina, süßes Mädchen. Ich kann dich sehen. Du sitzt auf der 12 Bank im Hofgarten. Du hast dein Handy gehört, warum gehst du nicht ran. Soll ich mich nicht zu dir gesellen?' Eine lüsterne Stimme, von der ich genau wusste von wem sie kam. Ich sah mich panisch im Park um, aber ich sah niemanden. Ich hatte sehr sehr sehr große Angst.
Was würde jetzt passieren?
Auf einmal hörte ich überall irgendwelche Geräusche. Sonst nahm ich die Autos von der 5oo Meter entfernte Straße gar nicht war. Aber ich hörte klar und deutlich, wie sie von der Brücke runter fuhren. Rechts raschelte ein Busch mit seinen Blättern. Links piepte ein Vogel. Ich hörte wie ein Pärchen, dass 2oo Meter entfernt von mir saß sich unterhielt. Wo war er. Ich war in meinem Umkreis alleine. Komplett alleine. Egal wie er mich bewältigte, er hatte entweder vor, mich wieder zu ihm zu holen oder mich umzubringen, wie er es gedroht hatte. Vom Letzteren hatte er nichts. Ich schätze er würde es sich erst das ein oder andere Mal besorgen und dann würde er die Zeugen umbringen. Er brauchte dafür keine Auftragskiller oder Freunde, die dass für ihn erledigten. ER war dazu fähig einem Menschen Schmerz zuzufügen. Mir gegenüber war er schon immer respektlos umgegangen. Ich erinnerte mich in diesem Moment an meine Kindheit. Ich hatte zu meinem 4. Geburtstag ein Päckchen nach England geschickt bekommen. Es waren nur perverse Sachen drin. Ich machte das Päckchen auf, aber ich wusste nicht was ich mit dem Inhalt anfangen sollte. Meine Tante betrachtete den Inhalt und bewahrte es auf. Erst vor einiger Zeit hatte ich die Kiste wiedergefunden. Ich erinnerte mich gut daran. Ich fand noch den kompletten Inhalt. Gleitgel und ein Vibrationsring waren drin gewesen und gepolstert war das alles mit tausenden von Kondomen. Eben so wie man das mit Styropor macht. Ich war fassungslos. Kurz darauf fing ER an mir wehzutun oder mich anzufassen. Ich erinnerte mich an den Geburtstag meiner Mutter. ER hatte uns die Getränke gebracht und mir ganz aus Versehen mein Wasser über die weiße Bluse gekippt. Er hatte stolz den Anblick meines BHs genossen. Daraufhin war ich in mein Zimmer gegangen um mir was anderes anzuziehen. Als ich meinen BH ausgezogen hatte, kam er auf einmal ohne anfassen in mein Zimmer und fragte ob er mir helfen könnte. Ohne eine Antwort abzuwarten legte er seine widerlichen Hände auf meine Brust. Damals hatte ich ihn weggestoßen und ihm in die Eier getreten. Mein Fehler. Meine Freunde hatten sich eine Woche über ein blaues Auge gewundert.

Jetzt war er hier irgendwo. Hinter einem Baum, auf einer Bank in einem Busch. Ich wollte wissen wo er war und was er mir antun würde.
Auf einmal sah ich einen Schatten am Ende der Allee stehen. Ich sprang von der Bank auf und wich zurück. Langsam, ganz langsam bewegte ich mich nach hinten. Ich erkannte seine Gestalt. Er ging jetzt auch vorsichtig vorwärts und als er ins Licht trat, sah ich sein begieriges Gesicht. Aber ein Messer oder eine Pistole hatte er nicht in der Hand. Ich schaute mich um. Das Pärchen war gegangen. Hier war niemand mehr. Ich guckte schnell auf die Uhr, damit ich seine Bewegungen nicht verpasste. Es war Punkt 0:00 Uhr, genau der richtige Zeitpunkt für ein Desaster. Er schrie: 'Du kleines Miststück, das wirst du bereuen!' Ich wurde panisch. Meine Lunge zog sich zusammen und ich japste nach Luft. Natürlich musste ich wieder hyperventilieren, wenn ich aufgeregt beziehungsweise panisch war. Ich war damit beim Arzt gewesen und er hatte gemeint, dass wenn ich nicht aufpasse es lebensbedrohlich sein kann. Mir wurde schwindelig, immer schwindeliger. Dann registrierte ich, dass ER losrannte. Im gleichen Augenblick drehte ich mich um und rannte los. Doch der Schwindel wurde immer stärker. Ich musste irgendein Versteck finden. Ich wurde immer langsamer und er kam immer näher. Ich bildete mir ein seinen Atem in meinem Nacken zu spüren, aber Einbildung war bei Panik einfach meine Nebenwirkung. Ich nahm nochmal alle verbliebene Kraft zusammen und rannte los. Aber schon nach wenigen Minuten konnte ich nicht mehr. Ich rannte immer langsamer. Er holte Sekunde für Sekunde - Schritt für Schritt auf. - Ich brach zusammen....
Ich wachte auf und wusste nicht mehr wo ich war. Ich registrierte, dass so nicht das Krankenhaus aussah. Ich kannte das Zimmer, aber von woher? Meine Handgelenke, Knöchel und meine Brust schmerzten. Aber meine Kraft blieb aus, um meine Augen zu öffnen und meinen Kopf zu drehen. Ich roch Männer Parfum und sofort wollte ich mich aufrichten, aber die Handschellen hielten mich davon ab. Ich öffnete abrupt die Augen und verstand wo ich war. Ich war in dem Zimmer, wo ich nie wieder hatte sein wollen. In dem Gefängnis in meiner Zelle in meiner Wohnung, wo ich nie wieder raus kam. Ob er irgendwann kam um mich abzumachen? Meine Tränen flossen meine Schläfen runter, in meine Haare. Warum hatte ich das Vergnügen mit IHM! ich schlief wieder ein. Ich wurde von einem Unsanften Schlag auf meinen Bauch aufgeweckt. 'Christina, ich habe dir gesagt, dass es schmerzhaft werden wird.' Er stand nackt vor mir. Er riss mir wie immer die Kleider vom Körper. Aber jetzt hatte er noch eine Überraschung für mich: der Gürtel! Er holte aus, es knallte und ich schrie. Auf meinem Bauch war eine große gerade blutende Wunde. Und wieder knallte es. Diesmal war es meine Brust. Er schlug immer wieder zu. Bei jedem Mal tat es ein bisschen mehr weh. Bei jedem Schrei lachte er hämisch. Er hatte mich unter Kontrolle. Überall auf meinem Körper klafften blutende Wunden. Jetzt legte er sich auf mich, ihm war es egal, wie viel ich blutete, es törnte ihn vermutlich an. Auf jeden Fall drang er grob und respektlos in mich ein. Danach ging er duschen. Ich blieb fest gekettet. Panik, Schmerz und Angst machte sich in meinem Körper breit....
Er öffnete die Wohnungstür und verließ überheblich grinsend das Gefängnis. Mir tat alles weh, dadurch, dass ich mich nicht bewegen konnte und dass ich so viel Blut sehen musste. Mir war schlecht. Ich schämte mich so. Ich dachte an Jason. Er sah mich wahrscheinlich als feige an, was ich tat oder eben nicht. Ich hätte ja versuchen können, mich irgendwie zu verteidigen. Meine Tränen liefen schon die ganze Zeit wie in Flüssen über meine Schläfen und Wangen. Hörte es irgendwann mal wieder auf, mit den schlechten Tagen? Nein, ich war Christina und deshalb konnte das Leid nicht von mir ablassen. Mein Handy klingelte. Ich war ganz aufgeregt, aber ich konnte nicht dran gehen. Seit wann hatte ich hier unten Netz, fragte ich mich. Ich schaute mich im Zimmer um! Erst jetzt erkannte ich eine blutrote Schrift an der weißen Wand. Da stand: 'Du bist MEiN! Ich werde dich Tag für Tag vergewaltigen müssen, damit du es lernst.' Nicht jeden Tag, nein. Ich mein er gab mir die Pille und er benutzte jedes Mal ein Kondom, aber diese Schmerzen. Sie waren unbeschreiblich. Diese Schamlosigkeit war mir unheimlich. Keinem auf der Welt ging es so wie mir: Beschissen, angespannt und beschämt. Keiner konnte das fühlen was ich fühlte.
Ich hörte das Aufstoßen der Tür und IHN mit seinen hohen Timbalands ins Schlafzimmer kommen. Er hatte was zu trinken mit dabei. Er drückte meine Wangen so schmerzhaft zusammen, dass sich mein Mund öffnete. Daraufhin goss er das Wasser hinein. 'Ein paar Kumpels wollen mit dir Spaß haben. Die K.O. Tropfen lassen dich den Schmerz spüren, aber die bewusstlos werden.' Ich riss die Augen auf, aber es war zu spät....
Ich konnte mich an nichts mehr. An gar nichts mehr erinnern. Ich war 6 Stunden bewusstlos gewesen, hatte nicht mit bekommen und ich konnte mich auch nicht mehr daran erinnern, was vor meiner Ohnmacht passiert war. Ich ging durch den Flur zur Küche, ich merkte, dass ich mich wieder bewegen konnte. Ich hatte jetzt seit 2 Tagen nichts mehr gegessen, aber mir war auch so schlecht, dass ich den Entschluss fasste, erstmal nichts zu essen. Wäre meine Freundin bei mir gewesen, hätte die gesagt: 'Du bist aber was Essen!' Das waren eben Freunde... Aber keiner war da -.- doch ich hatte meine Songs. Ich kramte verzweifelt in meiner Tasche, aber ich fand den Collegeblock nicht. Ich war verzweifelt: Hatte ich ihn liegen lassen im Hofgarten, oder irgendwo anders. Plötzlich fand ich einen Zettel wo drauf stand: 'Christina, deine eigenen Songs sind bestimmt echt toll, und deshalb habe ich dir einen Termin zum Strippen und dabei singen gemacht. Ich werde natürlich dabei sein, wenn du -Oberkörper- komplett frei hast du dazu singst. Ich bekam Angst. Ganz unten fand ich Fotos von einem Kuschelparadies. - Was sollte ich jetzt machen? Auf dem Flyer stand, dass es für das Karaoke und das halbnackte Outfit 17O Euro gäbe. ER würde sie selbst einstecken.
Die Tür wurde aufgeschlossen ich stand mitten im Flur vor der Tür. ER hob seine Hand, in der sich ein Pistole befand: 'Mitkommen, sofort!'
Ich ließ meine Tasche fallen und hob meine Hände in die Höhe. Um zu zeigen, dass ich nicht bewaffnet war. Ich ging mit kleinen, ganz vorsichtigen Schritten auf ihn zu. Durch den Türrahmen. Jetzt war er hinter mir. Ich ging weiter doch er schlang seinen Arm um meinen Hals. Ich erschrak! Er flüsterte mir ins Ohr. 'Wie ich gesehen habe, weißt du deinen Termin schon. Wenn du versuchst abzuhauen oder dich zu wehren, Süße, dann bist du dran.' Er nahm seinen würgenden Arm weg. Doch er legte die Pistole auf meinen Rücken. Ich wurde schon wieder so panisch. Aber ich befahl mir ruhig zu werden. Ich weinte. Er führte mich zu seinem Auto. Ich kannte es noch nicht. Er schubste mich rein und schnallte mich an. Dann stieg er ein und machte die Kindersicherung in die Tür. Er hatte ein komisches Gerät in seinem Auto, es sah aus wie ein Navi, war aber keins. Es blinkte zwar ein roter Punkt drauf, aber er blinkte nur auf einer Stelle. Ich wusste nicht was das bedeutete.
Ich starrte förmlich auf den blinkenden Punkt, weil ich nicht aus dem Fenster schauen wollte, aber ihn auch nicht angucken wollte. Außerdem war das Gerät ziemlich nervig und trotzdem musste ich es einfach beobachten. Ich schaute mich an. Küsste meinen Hals, ich stieß ihn weg. Es knallte. Meine Wange wurde heiß. Dann fuhr er los. Er sagte nichts, ich sagte nichts. Meine Tränen rannen von meinem Gesicht. Er lächelte stolz und mächtig, wie ein glücklicher Herrscher, aber das war er ja auch. Er hatte mich komplett in seiner Kontrolle. Er sah wie ich auf das blinkende Teil starrte und meinte: 'Was ist so interessant an dem Teil. Damit kann ich dich finden. Überall. Ich habe einen Peilsender in dein Handy gebaut. Und leider Gottes kannst du ihn nicht zerstören oder ausbauen. Was für ein Glück aber auch. DU bist MEIN!'
Er konnte mich jederzeit überwachen. Er hatte mich so gefunden und würde mich für alle Zeiten so finden. Es sei denn, ich würde mir ein neues Handy besorgen.
Diesen Gedanken schlug ich mir aus dem Kopf, es war 1. zu teuer und 2. war das ja Protest gegen ihn. Ich fühlte mich feige. Sehr feige, weil ich nichts tun konnte, und ich nie was getan hatte. Ich wandte meinen Blick von dem Peilding ab. Wir fuhren aus dem Wald raus und es fing an zu regnen. Das Wetter entsprach genau meiner Laune. Das Auto wurde langsamer, aber hier war nur Landschaft, kein einziges Haus. Er schnallte sich ab und drückte seine Tür auf und ging um das Auto rum. Hinten angekommen machte er den Kofferraum auf und holte etwas heraus. Ich dachte mir, dass es seine Pistole war. Er kam zu mir und öffnete die Tür, dann zog er mich raus. Wir ließen das Auto am Straßenrand stehen. Einfach so. Wir gingen in dem strömenden Regen zurück in den Wald. Aber nicht auf der Straße, sondern quer durch den Wald, immer wieder schubste er mich so, dass ich hinfiel. Meine Beine waren völlig zerkratzt. Nach circa 3o Minuten Fußweg sah ich ein kleines Häuschen, er stieß mich genau in die Richtung und sagte grob:'Da rein!' Es war wirklich sehr klein und dunkel war es auch. Er drückte mich auf den Boden und es ging wieder von vorne los. Er brauchte schon wieder Befriedigung. Hier konnte ich schreien, wegen den Schmerzen, mich hörte ja eh keiner außer ER!
Keiner konnte mich hören. Als er fertig war, drückte er mich kurze Anziehsachen in die Hand: 'Die wirst du brauchen, für deinen Auftritt' sagte er höhnisch...
Ich zog mich um. Er war nicht aus dem Häuschen gegangen. Ich konnte seine Blicke sehnsüchtig auf meinem Körper blicken sehen. Ich versuchte ihn auszublenden, aber ich konnte die Ihn nicht ausblenden, allein schon wegen der Pistole nicht. Ich musste aufpassen was ich tat. Es war ein sehr kurzer roter Lack Rock, der mir nicht mal über den Arsch ging. Er hatte sein Vergnügen. Ein richtiges Oberteil war nicht dabei. Ich sollte meine BH ausziehen und jetzt momentan eine schwarze Latex Weste tragen. Wenn ich gleich singen sollte, musste ich sie ausziehen. Ich hatte vor diesem Auftritt Angst. Ich wusste, dass da diese ganzen Pädophilien Männer hingingen, nur um nackte, junge Frauen zu sehen, anzufassen oder mit ihnen zu schlafen. Wäre das auch der Fall bei mir. Ich meine ich war ja nicht so alt wie die Frauen da. Vielleicht hätten die Männer ja Respekt vor mir. Nein, dieser Gedanke wurde auch sofort aus meinem Kopf gelöscht. Respekt beruhte auf Vertrauen, aber diesen Männer insbesondere IHM konnte man nicht mehr vertrauen. Ich hatte mich IHM schon viel zu viel geöffnet. Aber wie hätte ich das als kleines Kind ahnen können? Ich würde mich nie wieder irgendjemandem so öffnen können. Jason – mein Gedanke wich zu Ihm, ich wollte nicht an ihn denken. Was würde er wohl denken? Ich wusste nicht mehr weiter. Würde er was unternehmen? Und was war mit Luca? Sie waren beide noch am Leben, das spürte ich tief in meinem Herzen, aber taten sie etwas gegen IHN? Ich hatte ihnen strengstens verboten zur Polizei zu gehen. Dann wäre ich sofort tot gewesen, wenn er das mitbekommen hätte. Ich zwang meine Gedanken von ihnen abzuwenden. Auf einmal kam ER von hinten an mich ran. Machte die Weste auf und fasste mit seinen Händen vom Bauch weiter nach oben unter die Weste. Ich sah seinen befriedigten Blick. Wann wäre das Grauen zu Ende. Er nahm seine Hände weg, machte die Weste zu und legte mir 'zur Vorsicht' Handschellen an. Schmerz erfüllte meinen ganzen Körper, er riss mich aus dem Haus raus und schubste mich durch den Wald zurück zum Auto. Es hatte sich nichts verändert. Gleich hatte ich diesen schrecklichen Auftritt, er war befriedigt und ich hatte überall Schmerzen. Meine Luft ging mir aus. Ich bekam keine Luft mehr. Ich versuchte mich zu zwingen, weiter zu atmen, es funktionierte einigermaßen...
Ich saß wieder im Auto. Wegen der Kindersicherung konnte ich mich nicht abschnallen und die Tür nicht aufreißen und abhauen. Wir fuhren in die Stadt, ich kannte die Gegend hier nicht. Es war nicht mein Wohnort und nicht meine Heimat. Ich verspürte das Gefühl, dass diese Stadt kühl, grau und aussichtslos war. Der Regen krachte auf das Autodach. Es blitzte und donnerte. IHM schien das kaum was auszumachen. Aber mir machte dass alles Angst. War das Zufall oder Schicksal? Normalerweise sah man das nur in Filmen alles aufeinander treffen. Ich schloss die Augen und mein Körper entspannte sich ein wenig. Als der Wagen prompt anhielt verspannte sich alles wieder. Mein Magen krampfte sich zusammen. Ich hatte jetzt schon etwas länger nichts mehr gegessen, aber das war gut so. Mir war schlecht. Ich öffnete die Augen und sah eine rote Ampel. Ich war froh, dass wir noch nicht da waren. Ich versuchte tapfer zu lächeln, aber ich bekam nur eine Träne aus meinem Auge. Er sprach mit sich selbst:'Gleich sind wir da! Das wird ein Spaß.' Mein Magen krampfte sich noch mehr zusammen. Die Ampel wurde grün und wir fuhren weiter hinein in die Stadt. Er guckte sich nervös um. So als würde er verfolgt werden, aber das konnte ja nicht sein. Keiner wusste, wo ich war. Wir bogen ab. Rechts – Links, dann wieder Links. Das Auto blieb vor einem rot bemalten Haus stehen, es waren Unterschicht-Verhältnisse. Er ging ums Auto rum, holte die Waffe wieder aus dem Kofferraum und riss mich aus dem Auto. Er schubste mich in den Eingang des roten Hauses. Was würde mich denn jetzt erwarten?
Der Eingang des Hauses war dunkel. Drin saß ein breit gebauter Mann. Komplett in Leder angezogen. Er lächelte, als er uns eintreten sah. Dann begrüßten ER und der Mann in Leder sich wie Jugendliche. Der Mann in Leder hieß Richie und er sagte zu IHM: 'Wen hast du uns denn da mitgebracht. Ist SIE es?' Er betonte dass SIE ganz komisch und zwinkerte ihm dabei zu. Er nickte und sagte: 'Ja sie macht das alles freiwillig.' Er log! Ich hasste dieses Haus. Er nahm meinen Arm und zerrte mich weiter in einen dunkelrot ausgeschmückten Raum. Im Raum stand eine schwarze Bar mit jeder erdenklichen Art von Alkohol. Ich hasste Alk. Ich betrachtete den Raum weiter. 'Kuschelige' Puschelsessel standen vor einer Bühne. Auf der Bühne standen nur ein Mikrofon und ein Barhocker. Da wäre heute Abend mein Platz. Wir gingen durch eine Tür. Ich sah junge Frauen, die wie ich, kaum etwas anhatten. Er zog mich in einen Raum mit Schminktisch und Garderobenständer. Dran hingen nur irgendwelche Latexfummel. Ich war schockiert. Er band eine Handschellen-Seite von meiner Hand, dafür machte er diese an den Stuhl, ich konnte nicht abhauen. Jetzt holte er noch zwei Paar raus und fesselte meine Füße. Währenddessen sagte er: 'Ich kann ja kein Risiko eingehen.' Ein anderer Mann kam rein und befahl IHM den Raum zu verlassen, widerwillig zog er die Tür hinter sich zu. Er stellte sich nicht vor. Sofort hatte er seine Hände auf meiner Brust. Er musterte mich von oben bis unten. Dann sagte er mit dunkler Stimme: 'Du wirst den Freiern gefallen.' Ich dachte an den bevorstehenden Abend, was würde noch kommen. Ich war mir sicher, dass nichts Gutes kommen würde. Angewidert verzog ich das Gesicht. Er sah es und dann knallte es schon wieder auf meiner Wange. Waren alle Männer so?
Ich beantwortete die Frage mit Ja. Jungen, waren anders. Zärtlicher.
Aber wie konnte man sich so verändern? Ich vertraue doch so vielen Jungen, würden die sich alle zu so jemandem entwickeln? Mir wurde schwindelig, aber ich saß und war fest gekettet. Ich wusste nicht was besser war. Entweder ein Zusammenbruch, oder kein Zusammenbruch, aber dafür fest gekettet. Ich entschied mich für das Erste. Ich hörte Stimmen vor meiner Tür. Ich bereite mich mental auf den Auftritt vor, mein Atem stieg. Die Stimmen verstummten, die Tür wurde aufgerissen. Ich erschreckte, obwohl ich es vorausgesehen hatte. Ich riss meinen Kopf in Richtung Tür und war erstaunt. Dann lächelte ich. In der Tür stand Jason und vor der Tür stand Luca. Jason kam zu mir, er holte eine Büroklammer aus der Tasche, Luca kam in den Raum und schloss die Tür leise hinter sich. Jason öffnete die erste Handschelle, dann rasch die zweite. die Dritte auch noch. Ich war mal wieder von Jason befreit worden. Mir war das so peinlich, aber was sollte ich tun. Ich flüsterte: 'Wie habt ihr mich gefunden?' - 'Wir sind dir in den Hofgarten gefolgt und haben gesehen, was passiert ist. Dann haben wir euch die ganze Zeit verfolgt. Jetzt komm mit!' Ich lächelte, stand auf und zusammen verließen wir zusammen den Raum. Ganz leise und vorsichtig. Wir schlichen von Ecke zu Ecke. Dann waren wir draußen. Ich kam mir schlampig vor, mit meinen Sachen. Aber das Positive war, dass ich mein Handy nicht bei hatte, es lag immer noch im Försterhaus. Plötzlich hörten wir ein Gebrüll: 'NEIN; WO IST SIE! ICH WILL; DASS IHR SIE FINDET; SOFORT!' Wir rannten los, doch nach kurzer Zeit brach ich vor Schmerzen und vor Tränen zusammen. Ich schleppte mich in einen Hauseingang, die beiden Jungs waren weitergelaufen und hatten nicht bemerkt, wie ich kollabiert war. Ich hörte wie die Security um die Ecke bog, dann sah ich sie an dem Hauseingang, wo ich drin lag vorbeirennen, sie hatten mich nicht bemerkt....
Ich hatte noch Kraft um die Ecke des Eingangs zu gucken, sie waren weg und aus der Richtung aus der sie gekommen waren, folgte auch keiner mehr. Dann brach ich zusammen. Als ich wieder aufwachte, lag ich in einem Bett und guckte an eine bunte Fotodecke. Ich erinnerte mich an jemanden, der genau so eine Wand hatte. Es war Luca. Jemand hielt meine Hand. Ich drehte meinen Kopf um zusehen, wer meine Hand hielt. Es war Jason. Ich sagte nur einen Satz: 'Ich liebe dich!' Dann wurde ich wieder bewusstlos, meine Kräfte ließen langsam nach. Aber wahrscheinlich baute ich nur alles wieder von neu auf und verarbeitete es. Mir war kalt. Ich verspürte Glück und Liebe.
Ich lächelte. Ich schlief. Doch jetzt kamen die ganzen Albträume. Ich wälzte mich im Schlaf und sprach. Manchmal wachte ich weinend mitten in der Nacht auf, oder wenn Luca oder Jason checkten, dass ich keine Luft mehr bekam, weckten sich mich auf. Ich schlug um mich, doch immer wenn ich aufwachte, war da jemand, der sich um mich kümmerte. Ich schlief drei Tage, dann hatte ich wieder ein bisschen Energie. Um aufzustehen und mit Jason und Luca auf den Friedhof zu gehen um zu weinen. Ich weinte viel. Aber erzählen tat ich immer noch keinem was passiert war. Ich hatte mich komplett verschlossen. Für wie lange, war noch nicht klar! Ich veränderte mich komplett. Ich sprach mit fast niemandem mehr. Und wenn dann nur das Nötigste....
Ich veränderte mich komplett. Ich sprach mit fast niemandem mehr. Und wenn dann nur das Nötigste. Ich befand mich oft auf dem Friedhof und im Hofgarten um meine Songs zu schreiben. Hier schliefen so viele Erinnerungen, die ich für mich behalten würde, für immer. Ich steckte immer mehr Emotionen ein. Ich weinte oft, wenn ich alleine war. In der Schule verschlechterten sich meine Noten, aber irgendwie hielt ich mich über Wasser. Er hatte mein Leben zerstört. Inzwischen hatte ich ein neues Handy. Fast einen Monat hatte ich Ruhe vor IHM. Dann hatte meine Mutter Geburtstag. Sie lud alle Bekannten und Verwandten ein, darunter auch ER. Beim Kaffeetrinken saß ich IHM dann gegenüber. Ich war angespannt und den Tränen nahe. Nachdem ich fertig war mit Kuchenessen sprang ich auf und rannte in mein Zimmer und weinte. Dann kam ER hoch..... Er sah, ich heulte. Ich sah sein lächeln. Dann sagte er: 'Hey, Kleines. Was ist denn los?' Dabei legte er seine Hand auf meinen Arm. Selbst das war schon zuviel für mich. Ich verspannte mich noch weiter und zog den Arm krampfhaft weg. Ihn schüchterte das kaum ein. Es setze sich neben mich auf den Boden. Ich rückte ein Stück weg, aber er rückt nach. Er legte seine Hand auf mein Knie und ging weiter hoch über meinen Oberschenkel bis kurz unter dir Hüfte. Ich wandte meinen Blick ab. Er sagte, dass er nur reden wolle. Ich glaubte ihm kein Wort. Er strich über meinen Bauch. Meine Tränen flossen in reißenden Flüssen meine Wangen runter. Ich tat schon wieder nichts. Ich war ein feiges Mädchen! Ich versuchte aufzustehen doch er drückte mich runter. Dann fasste er mit einer Hand meine nasse Wage an und drehte mein Gesicht zu ihm. Krampfhaft stützte ich mich gegen die Kraft seines Armes aber er war der Überlegenere. Er küsste meinen Mund der sehr angespannt war, ich wartete was er machte. Seine freie Hand legte er demonstrativ auf meine Brust. Dann flüsterte in dunkler Stimme: 'Hatte ich mich nicht klar ausgedrückt, dass ich mich rächen würde?' Erster Schlag ins Gesicht. 'Hast du es nicht kapiert, dass du MEIN bist und warst?' Zweiter Schlag ins Gesicht. 'Du bist eine armselige Schlampe.' Dritter Schlag ins Gesicht...
Ich fühlte so eine Leere in mir. Nur die Erinnerungen und Gefühlen waren da. Er merkte wie ängstlich ich war. Das machte ihn noch überheblicher. Er sah die Narben an meinen Handgelenken und wollte wissen was passiert war. Sie gingen einmal komplett und das Handgelenk. Ich antwortete nicht. Vierter Schlag ins Gesicht. Ich stotterte verängstigt:'Von den Handschellen.' Es war sehr leise, aber er hatte es verstanden. Er lächelte, das machte mir noch mehr Angst. Inzwischen flossen die Tränen über seine Hand, die immer noch auf meiner Wange lag und mein Gesicht zu ihm gewendet hielt. Er stand auf und ging. Beim Herausgehen sagte er: 'Ich kriege dich schon noch du Hure.' Dann war es still im Zimmer. Ich wusste nicht in welcher Geschwindigkeit die Flüsse über mein Gesicht rannen. Sie waren reißend. Meine Wange war rot. Meine Schminke verlaufen. Ich wollte nicht mehr. Wenn es mich nicht mehr gäbe wäre alles, wirklich alles viel einfacher. Ich setzte mich ans Klavier und spielte den Song. Das Klingeln der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Jemand kam die Treppe rauf gerannt und ich mein Zimmer gestürzt: 'Christina?! Meine Süße. Alles in Ordnung?' Ich stürzte mich in Jasons Arme und weinte unerbittlich. Seine Schulter war die, die ich jetzt brauchte....
Er aß auch ein Stück Kuchen. Die ganze Zeit, starrte er IHN wütend an. ER hatte sich die ganze Zeit mit meiner Mutter unterhalten und immer wieder zu mir rübergelächelt. Jason hielt wütend meine Hand. Er wäre am listen aufgestanden und hätte ihm ein Messer ins Gesicht und beziehungsweise direkt ins Herz gerammt. Er hatte so einen Hass auf IHN. Er hielt sich dezent zurück. Ich hoffte, dass heute nichts mehr passieren würde. Ich hoffte, dass es für immer vorbei war. Aber Jason konnte mich auch nicht 24 Stunden beschützen. Wir gingen hoch in mein Zimmer. Ich sah den sehnsüchtigen Blick von IHM hinter uns her schweifen. Oben angekommen, regte Jason sich so auf, dass ich Angst bekam:'So ein mieser Kerl. Wie kann er dir nur so etwas antun. Ich werde ihn leiden lassen. Seine eigenen Handgelenke sollen vernarbt sein. Seine Psyche soll genauso wo er deine hinbefördert hat, im Keller sein. Du hast kein Selbstwert mehr, Süße. Du isst nichts mehr, oder nur zeitweise. Wie ich gesehen habe, hast du schreckliche Albträume. Ich kann das nicht mehr aushalten.' Er kam auf mich zu. Ich wich zurück - 'Sorry Chrissi'licious. Ich wollte dir keine Angst machen und dir nicht zu nahe kommen.' Er nahm vorsichtig meine Hände. 'Ich kann nicht mehr zu sehen, wie du leidest, weil ich dich liebe!' Ich weinte schon wieder. Nicht das alle denken, dass ich Aufmerksamkeit wollte, Jason hatte Recht - meine Psyche war im Arsch und ER WAR DRAN schuld. Er hatte mir meine Ehre genommen!
Jemand klopfte an die Tür, ich wurde ganz steif. Ich rief mit zurückhaltender Stimme 'Herein!' - meine Mutter kam ins Zimmer. Ich war beruhigt:'Dein Cousin hat gefragt, ob du nicht bei ihm pennen willst. Ralf und Achim haben schon was geplant.' Ich zuckte bei dem Namen Ralf zusammen. ER hieß Ralf und war der beste Freund meines Onkels. Mein Cousin kam rein und rief: 'Chrissi'licious, das wird super!' Ich guckte Jason an, er schaute wütend, sein Blick war gefüllt von Hass. Ich zögerte. Plötzlich sah ich hinter meiner Mutter den Blick von ihm. Eindringlich, als würde er mich durchschauen, dann nickte er. Ich gab nach: 'Ja ich mache es, wird bestimmt ganz lustig.' Ich nahm sein stolzes Lächeln war, dann verschwanden alle wieder.
Jason sah mich an: 'Warum tust du dir das an, Süße? Du weißt doch, dass wenn Ralf dabei ist, immer etwas passiert.' Ich wollte sagen, dass ich heute etwas unternehmen würde, aber es wäre gelogen gewesen. Er hatte mich in seinem Griff, er konnte mich beherrschen - wie eine Puppe. Ich war komplett von ihm eingeschüchtert. Ich war Seins, Blieb Seins und würde Sein bleiben. Ich stand vom Bett auf, auf dem Jason und ich saßen. Ich antwortete auf seine gestellte Frage:'Willst du mich irgendwann vom Boden aufkratzen, nur weil ich mich IHM in den Weg gestellt habe?' Mir wurde schwindelig. Ich taumelte. Jason war so schnell, dass er mich auffangen konnte. Er gab mir einen Schluck Wasser und sagte daraufhin:' Nein ich will dich nicht verlieren, aber ich will auch nicht, dass es dir immer schlechter geht!'
Ich packte meine Sachen, ich nahm alles mit, was mir wichtig erschien. Ich nahm das schönste Bild von mir und Jason mit. Meine Familie packte ich mit zu dem Gepäck. Ich setzte mich auf mein Bett, zog meine Beine zu mir, machte mich ganz klein. Daraufhin machte ich meine iPod Station an. Es kam das Lied 'Darum leben Wir von Cassandra Steen' Warum musste das gerade jetzt kommen, ich schaltete weiter. 'When you're gone von Avril Lavigne' Ich dachte nach: Wunderschönes Lied, Traurig, Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und merkte, dass meine Wange nass war. Ich hatte angefangen zu weinen. Aber ich hatte es nicht gemerkt. Ich trocknete alles mit einem Taschentuch. Ich guckte aus dem Fenster. Dunkelgraue Wolken zogen auf. Jason kam ins Zimmer. Ich erschrak dermaßen. Ich wurde also wieder aus meinen Gedanken geworfen. Ich gab es auf. Das Lied war vorbei und Jason machte die Station aus. 'Du musst jetzt los! Ich wünsche dir ganz ganz viel Glück. Ich bete, dass nichts passiert.' Ich ging an der Hand von Jason die Treppe runter. Wie ein kleines Kind. ES war Aufbruchstimmung. Ich sah ihn und sein zufriedenes Lächeln. Ich drückte die Hand von Jason fester und er küsste mich. Das gefiel ihm natürlich gar nicht.
Wir verließen das Haus. Ralf sagte:' Simon, ich lass dich vorne sitzen. Ich unterhalte mich hinten dann mit Christina.' Simon fand das cool. Ich nicht. Wir stiegen ein. Zwischen Ralf und Achim war eine getönte Scheibe. Er hatte also jede Möglichkeit....
Ich steckte die Kopfhörer meine iPod's in die Ohren. Volle Lautstärke. Deprilieder. Alle Lieder, die gute Laune gemacht hätten, hatte ich schon lange gelöscht. Ich schloss die Augen und lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe. Ich versuchte mich zu entspannen. Es scheiterte mit dem kläglichen Ergebnis, dass gefühlt alle Muskeln sich anspannten. Plötzlich lag etwas auf meinem Knie. Ich erschrak, riss die Augen auf und sah Ralfs Hand auf meinem Knie liegen. Mein Magen krampfte sich zusammen. Alles zerrte in mir. Meine innere Stimme schrie in meinem Kopf: 'Nein, lass es. Bitte!' Ich bekam kein Wort heraus. Ich zog mein Bein weg. Er krallte sich mein Handgelenk und ließ seine scharfen Fingernägel in meine Adern bohren. Es fing an zu bluten. Ich biss mir vor Schmerz auf meine Lippen und kniff meine Augen zusammen. Es war unglaublich. Ich begriff nicht, warum hier, warum ich und warum überhaupt. Ich stellte mir Jason vor, wie wütend er gewesen war, ich erinnerte mich an alle Szenen mit Ralf. Auf meinem iPod kam 'Footprints in the Sand von Leona Lewis' Er lies nach. Aber mit seiner anderen Hand nahm er meine linke Hand. Da tat er das gleiche nur noch schmerzhafter. Dann kam er mit seinem Gesicht ganz nah an mich ran und flüsterte:'Du tust genau das was ich dir sagen!' Ich nickte widerwillig. Dann ließ er meine Arme los und schob sein T-Shirt ein Stück hoch. Ich sah den Lauf der Pistole. Und schon wieder war ich in seiner Gewalt. Er nahm meine Hand und legte sie auf sein Geschlechtsteil. Ich war angewidert!
Er beugte sich zu mir, mit Vorsicht, dass meine Hand ja nicht verrutschte. Er flüsterte:'Knete doch!' Es fand es ekelerregend. Als ich es nicht um setzte knallte es auf meiner Wange und meine Wange wurde heiß. Ich drückte darauf ein. Der Wagen blieb stehen, ich hoffte wir wären da, aber als ich meinen Blick nach draußen wendete sah ich nur die rote Ampel und die Autobahnauffahrt. Ich war alles andere als erleichtert. Ich schloss meine Augen, kniff sie regelrecht zusammen. Ich wollte hier nicht sein, ich wollte nie mehr irgendwo sein. Ich beschloss etwas zu ändern - Das Leben zum Tod zu machen. Ich zog meine Hand weg und setzte mich auf beide Hände. Er zog an meinem Arm, er riss daran. Zuerst gab meine Jacke auf, dann mein T-Shirt. Dadurch dass das T-Shirt gerissen war, gab es meinen BH frei. Er sah es und ließ meinen Arm los. Er fummelte mit seinen hinten am Rücken herum. Dann ließ die Spannung des BH'S nach. Sofort war seine Hand unter meinem BH, Er sah mich lächelnd an, dann packte er mit eisernem Griff zu. Seine Nägel bohrten sich auch hier in die Haut und ins Fleisch. Ich spürte den Schmerz bis in die Fußspitzen, ich wollte schreien, aber er legte mir unangenehm seine Hand auf den Mund. Dann sagte er:'Ich bekomme was ich will.' Er schob mit der freien Hand sein T-Shirt ein wenig hoch. Ich registrierte den Lauf einer Waffe und die Abdrücke von Handschellen in seiner Hosentasche. Wäre ich in 1 Stunde noch am Leben? Diese Frage beantwortete ich mit:'Ist doch egal. Bald liegst du eh' unter der Erde und keiner wird dich vermissen!'
Schmerz durchströmte meinen Körper. Ich hoffte wir waren bald da.
Das Auto blieb stehen. Der Schmerz ließ nach. Seine Hand wurde unter meinem BH weggezogen. Ich entspannte mich nur ein ganz kleines bisschen. Ich machte die Augen auf. Wir standen auf einem Parkstreifen. Es war das Haus meines Onkels, ich war teils froh, teils verängstigt. Hatte Ralf heute Abend irgendwann die Möglichkeit mich anzufassen oder gar zu vergewaltigen. Ich wusste, dass er zu allem fähig war. Ich ging in das Haus und das Gästezimmer, mein Cousin kam nach gut einer halben Stunde zu mir. Ich hatte mich umgezogen. Jedes Stück Haut war abgedeckt. Bis auf mein Gesicht. Ich fühlte mich unwohl. Wir sprachen über seine Freundin und ich sprach über Jason. Über Ralf verlor ich kein Wort. Es klopfte an der Tür, Simon rief 'Herein' und der Oberkörper von Ralf schaute herein. Ich setzte mich gerade hin und senkte meinen Blick. Ralf fragte Simon:'Kannst du mich und Christina vielleicht eine viertel Stunde alleine lassen?' Er musterte mich. Simon überlegte und ich sah auf und sagte:'Nein, bleib bitte hier.' Ich schaute Ralf an. Sein Blick wurde steif und ich dachte sofort - FEHLER! Aber ich zog es nicht zurück. Simon nickte. Ich bleibe hier. Es ist gerade so schön. Komm doch später wieder.
Ralf guckte sich um:'Hast du gehört Simon? Der Achim hat gerufen.' Simon sprang auf und ging. Ralf hatte ihn reingelegt und jetzt waren wir wieder alleine....
Er kam rein und schloss die Tür hinter sich: 'Wie fändest du ein Quickie oder ein paar Schläge, er machte seinen Gürtel auf und zog ihn aus seiner Hose. Ich zog mich auf meinem Bett immer weiter zurück, sagte aber nichts. 'Mir würde das erste ja besser gefallen, aber das zweite hast du mehr verdient.' Er schlug in der Luft mit dem Gürtel um sich. Es gab ein Zischen. Ich zog mich zurück, bis ich an der Bettkante war. Dann traf mich der Gürtel zum ersten Mal. Ich unterdrückte einen Schrei. Der Gürtel war genau durch mein Gesicht gefahren. Überall war blut. Mir wurde schlecht und schwindelig. Ich nahm meine letzte Energie zusammen um aufzustehen und zu sagen:'Lass mich in Ruhe!' Mit klarer deutlicher Stimme waren die Worte aus meinem Mund gekommen. Er kam auf mich zu:' Was hast du gesagt? Sag mir was du gesagt hast?' Ich ging zurück, gleich war da eine Ecke. Ich stieß gegen die Wand. Es knallte abermals. Diesmal war es meine Beine gewesen. Er hatte mir die Füße vom Boden gezogen. Ich fiel. Boom, ich lag da. Völlig hilflos. Jetzt hatte ich mich inzwischen schon getraut, aber er war der Herrscher. Welcher Sklave hätte seinem Vorgesetzten gesagt, dass er ihn in Ruhe lassen soll? Keiner. Ich wartete ab, meine Tränen rannen schon. Aber ich macht keinen mucks. Ich kauerte mich in der Ecke zusammen. Ängstlich, wie ein kleines Kind - die Beine an mich rangezogen. Re trat jetzt auf mich ein und ließ das ein oder andere Mal den Gürtel auf mich los. Mein Handy riss ihn aus seinen Taten. Er ging ran:'Christina ist gerade nicht erreichbar.' Ich hörte nur das Tuten nachdem er aufgelegt hatte. Wer war es gewesen? Er kam wieder auf mich zu: 'Wiederhol! Ich bin jetzt dein Eigentum!' Mit zittriger Stimme wiederholte ich. Es knallte an meiner Wange, wieder strömte Blut. 'Lauter!' Befahl er. Ich wiederholte es ein kleines bisschen lauter. Es knallte wieder, diesmal auf meiner Brust. Ich schrie. Er schrie:'Lauter!' Ich schrie es aus mir raus. Der ganze Schmerz. Ich ließ alles alles in diesem Satz mitklingen: Schmerz, Gefühle, Erinnerungen, Gedanken!
Es kam mir vor wie Stunden, die ich da gedemütigt wurde. Bei jedem Schlag dachte ich schnell:'Gleich ist es vorbei.' Aber es kam immer wieder in meinen Ohren laute Knalle die im Raum widerhallten. Er lachte laut. Ich versteckte meine Tränen. Jetzt trat er mir in den Bauch. Ich bekam keine Luft mehr und legte mich flach hin, mit dem Rücken nach oben. Mein T-Shirt rutschte hoch. Er sah die freiliegende Haut und Baaaams 3 Mal hintereinander stießen die Nerven auf meinem Rücken ungeheuere Schmerzen auf. Ich hatte kein Gefühl mehr für Raum und Zeit. Ich glaube ich wurde bewusstlos. Über all war Blut, überall. Ich stand vorsichtig auf, doch ich war noch so verletzt, gedemütigt und entkräftet, dass ich wieder bewusstlos wurde. Ich spürte überall nur noch Schmerz, aber ich zwang mich aufzustehen und weiterzulaufen. An der Tür an gekommen wollte ich sie öffnen, aber es ging nicht. Sie war abgeschlossen, ich rüttelte daran. Klopfte, Schrie. Keiner hörte mich. Ich sank zu Boden. Ich sah die gedämmten Wände, weil hier das Schlagzeug eigentlich drin stand. Ich registrierte und verstand warum mir niemand zur Hilfe gekommen war. Ich hatte geschrien, aber keiner hatte es gehört, weil dieser Raum schalldicht isoliert war. Ich wollte sterben, jetzt HIER! ich hoffte, dass ich verbluten würde. Überall klafften offene Wunden, aber die größte Wunde klaffte auf meiner Seele. Ich hatte jeglichen Selbstwert verloren. Meine Psyche war im Arsch. Meine Eltern hatten noch nicht mal gemerkt, wie ich mich verändert hatte und wie ich mich zurück gezogen hatte. Das ließ mich weinen, aber ich hatte keine Kraft mehr zum weinen. Meine Energie war aufgebraucht. Da war nicht mehr. Ich verspürte nur noch Schmerzen nichts Weiteres. -Daraufhin sank ich zu Boden.....
Ich wurde von einem lauten Knall wieder aufgeweckt. Ich schrak zusammen. Der Knall war laute gewesen. Die Tür sprang aus den Angeln. Ich hatte keine Kraft die Augen auf zu machen und zu schauen was los war. Ich hatte keine Energie getankt, ich war nur bewusstlos gewesen. Mein Körper streikte. Ich versuchte mich auf zusetzten, aber meine Muskeln wollten sich nicht anspannen. Es war zuviel gewesen. Ich wurde bewusstlos. Glich einer Leiche. Ich wurde hoch gehoben auf etwas Bewegliches. Und ich wurde aus dem Raum geschoben. Das merkte ich noch, an den Rest konnte ich mich bis heute dran erinnern. Im Krankenhaus wachte ich auf. Überall Schläuche. Vor meinem Bett stand Ralf. Ich war im Krankenhaus? Warum war Ralf da? Ich erinnerte mich langsam aber sicher und schrak auf. RALF stand vor mir und ich merkte nicht, was passiert war. Ich setzte mich auf. Mit heiseren Stimme versuchte ich scharf zu ihm zu sagen:' RAUS!' aber es kam nur als klägliches Flüstern aus meinem Mund. Er fing an zu grinsen. Machte die Rollos, die auf den Flur rangingen zu. Dann kam er an mein Bett. Ich rutschte in die Ecke- aus Rückzug. Er kam an mich ran:'Du bist mich noch nicht los, denk daran!' Daraufhin verließ er den Raum. Mein Handy lag auf dem Nachttisch ich checkte den Display. 50 ungelesene Mitteilungen. Wie konnte das denn angehen. Ich öffnete die 1. Ich las und löschte sie- Mein Cousin. 2. Jason. Und so weiter. Dann kam ich an eine SMS, DEREN Nummer mir nicht bekannt war. Ich las sie. Es stand nichts drunter aber ich konnte schon am Schreibstil sehen, wer es war. Ausländer - Kein gutes Deutsch - Freund von Ralf - Richie.

'Du schlampiges Opfer, Christina Schatz.' ich archivierte sie. Die Tür wurde mal wieder aufgerissen ohne zu klopfen. Darin stand Jason - total angespannt. Er kam auf mich zu und umarmte mich:'Was machst du denn für Sachen, Süße. Warum tust du dir diese Schmerzen selber an?' Ich hatte mir keine Schmerzen zugefügt. Was ging denn hier ab?
Ralf hatte einfach so erzählt, dass ich mich mit meinem Gürtel selbst verletzt hätte.
Ich war schockiert. Wie konnte er nur so eiskalt von sich ablenken.
Ich wurde immer wütender, aber auch ängstlicher. Ich hatte keine Beweise, dass er mir wehgetan hatte.
In den nächsten Tagen, sah ich ihn dauernd vor meinem Zimmer stehen. Währen Freunde da waren lehnte eh an der gegenüberliegenden Wand. Ich war panisch, versuchte aber ruhig zu bleiben. Ich hielt seine Lüge aufrecht und musste allen erklären, warum ich mir selbst wehgetan hatte. Luca sagte mir, dass ich ganz schön heftig aussehen würde. Die ganzen verkrusteten Wunden im Gesicht und auf dem Körper. Als ich das alles betastete kamen ALLE wirklich alle Erinnerungen an diesen Tag hoch. Ich hatte mich bis jetzt nicht erinnert. Ich wusste nur eines. ER hatte mir das zugefügt und nicht ICH. Ich war sehr traurig. Ich lächelte trotzdem tapfer weiter. 3 Tage nachdem ich eingeliefert worden war, war Jason in meinem Raum, es klopfte und zwei Polizisten kamen herein. Wir schauten uns an. Ich wurde panisch. Was sollte ich jetzt tun? Die Wahrheit sagen und von ihm abkassieren oder die Lüge erzählen und von ihm weiter abkassieren. Es kam auf das gleiche raus. Ich wurde ängstlich und zog mich zurück. 'Guten Tag.' sagte einer der beiden. 'ich begrüßte sie ebenfalls. Jason bot ihnen einen Platz an. Er lächelte mir zu. Auf einmal kam mir der Gedanke, dass ich wenn ich die Wahrheit sagen würde, alle Szenen, einfach alles erzählen müsste. Das hätte ich nicht durchgestanden. Ich entschied mich für die 2. Möglichkeit -Lügen und Abkassieren. Dieser Plan wurde durchkreuzt, als die junge Polizistin mich ansprach: 'Frau Wiesmann, uns ist seit heute morgen etwas bekannt, über das wir sie gerne selbst befragen würden. Ralf Winter - kennen sie den?' Meine Lunge zog sich zusammen. Ich bekam keine Luft. Ich japste ein 'Ja.' Sie nickte Jason zu, nach draußen zu gehen. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, dann ging er und schloss die Tür hinter sich. Ein gewisser Jason Mroz hat unsere Leitstelle hier nebenan besucht und hat uns etwas gesagt, dass sie und Herrn Winter betrifft.' Mich schockierte das was ich da hörte. Jason hatte mich verraten?
Was sollte ich denn jetzt bitte machen. Ich guckte auf den Flur. Aber das Rollo war zu, sodass keiner rein und ich nicht rausgucken konnte. Ich fühlte mich immer eingeengter. Ich fing an zu weinen. Die freundliche Polizistin fragte:'Ist alles okay bei dir? Sollen wir wann anders wieder kommen?' Ich sagte nichts. Ich machte keine Bewegung. Ich guckte einfach nur ängstlich auf die Bettdecke. Ich überlegte kurz. Jetzt nickte ich kurz. Dann wich ich wieder in meine vorherige Position. Sie ließ ihre Karte bei mir mit der Info, dass ich immer anrufen könnte *.* Ich steckte sie ich meine Tasche. Ich versuchte alles zu wiederholen was passiert war. Ich schaffte es nur mühsam. Aber immerhin konnte ich mich wieder erinnern. Ich hatte Angst davor alles auszupacken, was ich erlebt hatte. Aber ich hatte mir geschworen es KEINEM zu sagen. Auch nicht der Polizei. Jemand riss die Tür auf und kam stürmisch rein. Die Tür viel mit einem lauten Krachen ins Schloss. Ich schaute verheult zu der Person. Es war Ralf. Er hatte ein Messer aus der Jackentasche gezogen und kam damit jetzt auf mich zu. Ich riss die Augen auf. 'Hast du den Bullen was erzählt? Ich habe dir gesagt, du bist tot, wenn du es tust.' Ich schüttelte den Kopf. Er hielt das Messer an meinen Bauch. Ich zog ihn ein, doch das Messer rückte hinterher, die Spitze berührte mein T-Shirt. Ich versuchte mich kaum zu bewegen. 'Wie beweist du mir, dass du nie der Polizei was sagen willst? Ich sah nur eine Möglichkeit. Ich nahm die Karte von der Polizistin aus meiner Tasche und zerriss sie in lauter Einzelteile. Dann riss ich ihm das Messer aus seiner Hand. Er wich zurück, aber nur ein wenig. Dann ritzte ich mit dem Messer in mein Handgelenk, nahe der Pulsader, aber ich passte aus, dass ich sie nicht traf..
Er schrie, aber so leise, dass nur ich seine durchdringende Stimme hören konnte: 'Christina, was machst du da?' Ich sagte mit Tränen in den Augen:'Ich will das alles nicht mehr. Bitte bitte bitte lass mich in Ruhe. Was habe ich denn so schlimmes getan?' Meine Tränen flossen in schnellen Flüssen die Wangen runter. Inzwischen waren meine Gefühle am Ende. Ich spürte nichts mehr - keine Angst, keinen Schmerz (obwohl mein Arm stark blutete), keine Panik, keinen Hass, keine Wut. Ich weinte nur noch. Aber er lachte und verließ dann ohne ein weiteres Wort den Raum. 2o Minuten später hatte ich mich einigermaßen beruhigt. Es klopfte ich rief die Person herein. Es war Jason. Ich sagte einfach nur ein kaltes Wort:'Raus!' jetzt verspürte ich Enttäuschung. Er hatte sich über mich hinweg gesetzt. Er hatte mein Leben aufs Spiel gesetzt. Er fing an mit zittriger Stimme zu sprechen:' Chrissi'licious -' 'Nenn mich nicht Chrissi'licious!' herrschte ich ihn an. Er sprach weiter:'Es tut mir so wahnsinnig Leid, was ich getan habe. Aber ich habe ich nicht mehr ausgehalten, wie du wegen ihm leidest. Ich musste irgendwas tun.' 'DU hast gerade MEIN Leben damit aufs Spiel gesetzt, ist dir das klar, Jason Mroz?' Er weinte jetzt auch schon. Es machte mich fertig, aber ich wollte die Wahrheit wissen. 'Christina, ich liebe dich so unendlich dolle. Ich habe versuch mich mit Ihm anzulegen, aber er war immer überlegener, weil er mit unfairen Mitteln kämpft. Dann habe ich gesehen, wie du geschlafen hast und es hat mich fertig gemacht. Ich habe nur den Ausweg von Hilfe gesehen.' 'Du weißt dass ich mich keinem öffnen kann!' schrie ich ihn an! Er fasste meine Hand an, aber ich zog sie weg. Ich hatte gerade Bewegungsängste. Er kniete sich hin und hockte da andächtig weinend einen Moment. Dann verließ er den Raum, aber er ließ einen roten Brief da....
Ich wollte den Brief nicht aufmachen, aber nach 1o Minuten Draufstarren stand ich auf und nahm den Brief. Ich machte ihn auf. 'Liebe Christina. Ich habe erst nachdem die Polizei bei dir war gemerkt, was ich für Scheiße gemacht habe. Ich will nicht dass du weg bist, oder so sehr leidest. Ich habe gesehen, wie unruhig du geschlafen hast - du hast um dich geschlagen, gesprochen und dich hin und her gewälzt. Dazu dein Atemproblem, dass kann nicht gut gehen, aber wenn du der Polizei was gesagt hättest, hätte er dich vielleicht umgebracht. Obwohl ICH derjenige bin, der Schuld wäre. Ich will nicht ohne dich weiterleben. Ich will nichts ohne dich machen. Wir haben so eine einzigartige Beziehung und das machst du nur. Du bist der Mensch, der in mein Leben gehört. Wenn du weinst, will ich sofort den, der dir das angetan hat schlagen, wenn du lachst, will ich mit dir lachen und dich küssen. Wenn dir kalt ist, will ich dir meine Jacke geben und für dich frieren. Ich werde für dich da sein. Immer. Jeden Tag - 24 Stunden. Jede Woche - 7 Tage - Jeden Monat - 3o Tage. Jedes Jahr - 12 Monate. Ich liebe dich so unendlich Leid! Ich will dich nie mehr, NIE verlieren. Du bist so süß, hübsch, einzigartig, besonders, sympathisch, toll, witzig. Du kannst gute Songs schreiben, deine Geschichten sind sehr interessant und dein Gesang *unbeschreiblich* Ich liebe dich so unmöglich. Ich hätte nie gedacht, dass ich ein Mädchen so gerne beschützen kann und lieben kann. Wir haben so viel zusammen durch gemacht. Ich war der erste, dem du erzählt hast, was passiert ist. Du wirst immer MEIN Mädchen sein/bleiben. Eine Bitte: Bitte überleg dir, ob ich dir noch wichtig bin und ob du mich auch nicht verlieren willst. Ich komme morgen nochmal wieder. Dann werden wir sehen. Ich liebe dich*.* - dein dich über alles liebender Jason.'
Ich stand auf, obwohl ich strengste Bettruhe hatte. Ich packte meine Sachen und verließ heimlich das Krankenhaus. Die Ärzte und die Schwestern hatten mich nicht bemerkt. Ich fuhr auf den Friedhof. Am Grab meines Bruders stand eine unbekannte Person ich ging zu der Bank und stellte meine Sachen ab. Dann stellte ich mich neben den Jungen. Ich drehte mich zu ihm _'Ich heiße Christina und bin..äh war die Schwester von Leon.' Ich gab ihm die Hand: 'Marcus, ich war ein sehr sehr guter Freund von ihm.' Ich stand jetzt ganz still neben ihm, dann ganz plötzlich umarmten wir beide uns und weinten Arm in Arm. Das zeigte mir wieder, wie klein und hilflos die Welt war. Ich war nicht glücklich, aber ich war auch nicht mehr allzu traurig. Wir tauschten Handynummern aus und er verabschiedete sich. Ich ging 1O Minuten später – zu Jason. Ich klingelte, doch keiner machte auf. Ich machte mir jetzt schon Vorwürfe. Ich suchte am Rhein an UNSEREM Platz, aber ich fand ihn nicht. Daraufhin ging ich in den Hofgarten. Ich setzte mich auf eine Bank, die Bank gegenüber von mir war besetzt. Ein Mann mit Hut und Zeitung vor der Nase, ich kannte ihn nicht.
Ich nahm mein Laptop raus und schrieb an meinem Buch weiter. Jemand setzte sich neben mich, ich schaute nicht wer es war, es war mir egal. Ich steckte meinen Internetstick in den Laptop und wartete bis mein Postfach geöffnet war. Sie haben eine neue Nachricht! Ich öffnete und schaute auf. Neben mir saß Richie, ich wich zurück. Packte meinen Kram und ging Richtung Brunnen. Doch er folgte mir, und der Mann, der vorher gegenüber von mir gesessen hatte, stand auf einmal vor mir ich schaute mich um. Ich ging nach Rechts. Über die Wiese. Beide liefen mir jetzt nach. Ich rannte auch schon. Ich sah Jason in meiner Richtung er rannte an mir vorbei und rief: 'Ihr lasst sie jetzt sofort in Ruhe!' Beide Männer liefen weiter erst auf ihn zu, dann auf mich zu. Ich war stehen geblieben um mir die Katastrophe anzugucken.
Jason legte sich mit beiden an. Erst trat er Ralf 2 Mal in die Eier, dann Richie 1-mal. Hinter mir hörte ich jetzt 'Hände hoch, und ganz langsam umdrehen' Ich schaute mich überrascht um. Die nette Polizistin aus dem Krankenhaus hatte diesen Befehl gegeben und ihre ganze Crew mitgebracht. 2o Polizisten umzingelten mich, Jason und die beiden Verbrecher. Ralf und Richie hoben die Hände hoch und drehten sich um. 2 Polizisten Steckten ihre Waffen weg und gingen auf die beiden zu. Sie tasteten sie ab. Jason rannte zu mir und umarmte mich. Er hatte eine blutende Stelle an seiner Schläfe. Ich stürzte mich ihm entgegen und weinte. Ich schloss die Augen und spielte wieder und wieder alles durch. Er ließ mich los. Ich sah noch wie den beiden Handschellen angelegt wurden, dann brach ich vor Erschöpfung zusammen:' Chrissi'licious. WIR BRAUCHEN EINEN ARZT'. Was dann geschah bekam ich nicht mehr mit. Ich lag in dem Zimmer von Jason. Das beruhigte mich schon mal. Immerhin kein Krankenhaus. 'Jason- ich habe dir doch gesagt, du sollst dieses Mädchen doch nicht mitbringen. Sie ist kein guter Umgang für dich!' Es waren seine Eltern. Sie hatten etwas gegen mich. Sie verstanden aber meine Probleme auch nicht. 'Ich liebe sie aber!' mit diesen Worten verließ er die Küche, aus dem ich die Szene vernommen hatte. 'Chrissi'licious - du bist wach. Es wird alles gut. Ralf ist im Knast. Er wird momentan verhört. Die Polizei schickt mir alle Neuigkeiten. Wie geht’s dir?' Er küsste mich auf die Stirn. Ich sagte zögernd: 'Woher wusstest... Warum... Wieso?' Ich war verwirrt. Er strich mir über meine Haare: 'Alles zu seiner Zeit Süße. Die Polizei kommt gleich und will dich verhören.' Ich war hellwach. Ich wollte nicht darüber reden. Immer noch nicht. Ich würde es nicht verkraften. Meine Seele war so kaputt. Ich hatte kein Selbstbewusstsein. Ich sagte nichts mehr. Setzte mich im Bett auf und zog die Beine an mich ran. 'Ich hole dir mal eine heiße Schokolade von Starbucks unten, okay?' Ich nickte nur, starrte aber währenddessen auf den Fernseher. Er ging aus dem Raum. Erst jetzt zeigte ich meine unendliche Verzweiflung..
Er kam hoch - mit dem warmen Becher in der Hand. Ich wärmte meine kalten Hände an dem Kakao. Es klingelte. Ich richtete mich gerade auf, um selbstbewuss zu wirken, aber innerlich war ich zerrissen von all dein Erinnenrungen, Gedanken und Gefühlen, die ich je empfunden hatte. Zwei Polizisten kamen rein. Ich versuchte mir nochmal zuzureden, dass ich das schaffen würde. Die Tränen standen mir schon jetzt in den Augen, sie gaben mir die Hand. Auch wenn ich es nicht wollte, musste ich freundlich wirken. Sie stellten sich vor und trugen mir die Situation vor. Ralf wurde gerade verhört, aber er bestritt es ziemlich. Es gab keine Beweise, bis auf die Situation im Park. Aber da war auch nichts eindeutig gewesen. Also sollte ich die Situation, alle Situationen erzählen. Ich konnte es nicht aushalten. Meine Tränen fingen schon wieder in Flüssen an zu laufen. Die Polizisten flüsterten sich etwas zu. Jason setzte sich neben mich und legte den Arm um mich. Seine andere Hand, llegte er auf meine Hand auf dem Becher. Ich bekam Gänsehaut und ich bekam sehr sehr sehr schlecht Luft. 'Ich..ich..ich kann das nicht!' Noch nicht.!' Ich schrie schon fast. Die Polizisten verabrschiedeten sich von mir und nickten Jason zu, dass er mit ihnen aus dem Zimmer gehen sollte. Er ließ mich zurück. Ich weinte die ganze komplette Zeit, bis er wieder da war. Er setzte sich wieder in die Position in der er mich vorher verlassen hatte. 'Du musst es noch nicht erzählen. Sie sehen deine Gefühle, und können sich vorstellen wie schlecht es dir geht. Aber du kannst es ihnen auch irgendwann sagen.' Daraufhin küsste er mich. Ich nickte. Er nahm sich ein Taschentuch und wischte meine Tränen weg. 'Nicht weinen, meine Kleine! ' Ich fing wieder an zu weinen. Obwohl er mir das Gegenteil befohlen hatte. Jetzt küsste ich ihn. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und rief den Polizisten, die noch nicht gegangen waren, zu:'Ich versuche es zu erzählen!' ..
Sie kamen in den Raum und setzten sich auf zwei Stühle, die Jason ihnen angeboten hatte. Ich fing bitterlich an zu weinen, aber dabei erzählte ich alles. Manchmal brauchte ich ein Pause, aber ich erzählte es wenigstens. Als ich fertig war, war mein Körper von den kompletten Sätzen die ich gesprochen hatte erschöpft und ermattete. Ich war müde und aufgewühlt. Zwischendurch hatten sich die Polizisten etwas aufgeschrieben. Und sie hatten die ganze Zeit ein Tonband abgespielt. Es hatte alles aufgenommen. Ich bereute es nicht alles zu erzählen, aber ich war beschämt. Sie hatten mir keine Vorwürfe gemacht. Sie hatte auch keine Fragen gestellt. Als ich fertig war nickte Jason ihnen zu. Es sollte Ende bedeuten. Sie verabschiedeten sich ein zweites Mal. Diesmal verließen sie wirklich die Wohnung. Ich schlief ein, wachte aber dauernd wieder durch Alpträume auf. Ich hatte Angst wieder einzuschlafen, aber meine Augen vielen einfach immer wieder zu. Mein Handy klingelte - Luca. Ich nahm ab und unterhielt mich schläfrig mit ihm. Ich erzählte ihm die Situationen die er bis jetzt verpasst hatte. Und immer wieder kam mir die Frage in den Sinn :'Warum ICH?' Ich konnte nicht begreifen, dass das alles so passiert war. Aber niemand hätte mir diese Frage beantworten können. Ich war selber Schuld. Ich machte mir unendlich große Vorwürfe. Ich hatte der Polizei niemals etwas gesagt. Ich war selbst Schuld. Ja genau so war es. Jason kam ins Zimmer und fragte wie es mir ginge, aber ich zuckte nur mit den Schultern, weil ich wegen Luca, der am Telefon auf eine Antwort wartete, von der ich die Frage überhört hatte. War das hier richtig? Nein. Und mein Leben würde in sehr schnelles Ende nehmen! Das entschied ich!
Sobald ich alleine war, würde ich mir eine Packung Schlaftabletten besorgen und dann ein paar einnehmen. Bis dahin würde ich noch ein paar Abschiedsbrife und Abschiedssongs schreiben. Mein Facebookaccount würde ich löschen. Alles das plante ich jetzt schon. Links von mir kam in meinen Gedanken ein Engel, rechts der Teufel. Der Engel sagte mir :'Christina, du darfst nicht aufgeben. Du bist was besonderes. Vielleicht nicht gerade ein Supermodel mit guten Massen, aber dein Charakter ist wundervoll.' Der Teufel wiedersprach :'Christina, du bist voll nicht besonders, du bist wie jeder andere Fette Kuh. Ein totales Opfer! Du bist selbst Schuld daran, dass das alles mit dir und mit anderen angestellt wurde. Wärst du von Anfang an selbstbewusst zur Polizei gegangen, wäre das alles nicht passiert. Du wärst noch Jungfrau und dein Bruder würde nocch leben!' Mir kamen die Tränen. Ich sprang vom Bett auf. Mir wurde sofort ganz schwindelig. Ich ließ mich zurück fallen, stand aber nach einem kurzen Moment langsam wieder auf. Mit dem Schwindel war es jetzt besser. Er existierte zwar noch, war aber nicht mehr so stark. Ich packte nur mein Handy und meinen iPod. Stöpsel in die Ohren, Bus fahren, Träumen. Ich fuhr zum Friedhof. Ich wusste nicht, warum ich abgehauen war. Vielleicht damit Jason keinen Verdacht schöpfte? Ich hatte keine Ahnung. Mich zog es nur zu einem Platz. Das Grab von meinem Bruder. Mein Handy vibrierte. 'JASON!' stand in großen Buchstaben auf meinem Display. Es war eine Mitteilung. Ich öffnete die Sms, dann las ich sie nochmal, immer und immer wieder. Da stand :'Chrissi'licious?! Süße wo bist du? Ich will nicht dass was passiert. Komm zu mir zurück!' Ich weinte über diese einfachen Worte. Ich liebte kurze präzise Liebeserklärungen. Lange mochte ich genauso gerne - alle Arten brachten mich zum Weinen. Es waren die schönsten Worte, die ein Mädchen hören konnte. Ich erinnerte mich wieder an den Engel und den Teufel. Sofort löschte ich die Worte des Teufelchens legte ein paar Blumen auf das Grab und lief zurück!
Ich hatte alle Selbstmordgedanken aus meinem Kopf gelöscht. Alle Gefühle und Erinnerungen von der Vergangenheit waren ebenfalls nicht mehr vorhanden. Ich genoss es. Ich war frei. Es fühlte sich wundervoll an. Ich fuhr sofort zu Jason und erzählte ihm meine vorherigen Situation. Er war froh, dass es mir momentan besser ging. Ich war genauso glücklich. Ich kostete die Zeit aus. Als ich fertig war küsste er mich. Wir gingen raus. Hand ind Hand liefen wir durch den Hofgarten, über den Friedhof und am Rhein entlang. Wir sagten fast nix. Ich lächelte nur, und manchmal küssten wir uns. Sagen taten wir aber nichts. Als er stehen blieb und meine 2. Hand nahm sagte er diesen einen Satz den ich in seinen Worten so liebte :' Ich liebe dich, Maus!' Ich drückte ein Träne aus meinem Auge, aber nur eine Freundensträne. Wir gingen locker und gechillt ins Kino und schauten und einen Love Film an. Ich hatte viel zu lachen. Danach fuhr ich nach Hause. Ich setzte mich mit einem Becher Nudelsuppe auf mein Bett - ich rief Jason an und bedankte mich für den schönen Abend. Daraufhin bekam ich wieder dieses beklemmende Gefühl. Ich wollte mich ein wenig ablenken. Ich machte den Fernseher an und zappte alle Sender durch. Es kam keine gute Sendung. Also griff ich die nächst beste DVD legte sie in den DVD Player ein. Ich startete den Film und ließ ganz plötzlich die Fernbedienung fallen. Die Nudelsuppe kippte um. Ich zog meine Beine zurück um nicht die heiße nasse Suppe über meine Beine zu schütten. Ich blinzelte, um zu bestätigen ob es das war was ich sah. Ich hob die Fernbedinung wieder auf und stoppte den Film. Ich ging ins Bad um mich im Spiegel zu betrachten. Die Tränen flossen aus meinen Augen. Es war ein Film über eine meiner Vergewaltigung.....
Ich war wie gelähmt. Ich schaltete nur noch den Fernseher aus. Mein starrer Blick fixierte meinen Kleiderschrank. Ich blinzelte. Es war die einzige Bewegung, die mein Körper in Anspruch nahm. Ich spürte das Wasser auf meinen Wangen nicht, mein ganzer Körper war taub. Das Video hatte meine Grenzen überschritten. Ich konnte nicht mehr. Ich wollte nicht mehr, aber mein Körper wollte keine Bewegung ausführen, die mein Gehirn an meine Arme oder an meine Beine sand. Ich satz nur da. Ich saß auf dem Bett ganz still. Man konnte die Tränen fließen hören. Ich versuchte auszuspringen, aber es brachte nichts. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich merkte, dass ich die letzte Minute kaum geatmet hatte. Ich japse und rang nach Luft. Mein Lunge zog sich zusammen - mein Gefühl für meinen Körper drang in mich zurück. Ich atmete schneller, immer schneller. Ich hyperventilierte - atmete mehr Sauerstoff ein, als CO2 aus. Das war gefährlich, lebensgefährlich. Aber das war egal. Ich sprang auf und wusch mich - ich fühlte mich so dreckig und mir war schwindelig und schlecht. Ich räumte mein Zimmer auf. Ich rannte eigentlich nur durch die Wohnung - ich sortierte aus. Sortierte neu ein. Schob Möbel, zerschlug Möbel. Ich zerschlug meine Gitarre. Mitten in der Nacht. Meine Eltern hatten noch ein Meeting und meine Schwester bekam so etwas nicht mit. Als ich fertig war, schaute ich mich triumphierend um. Es war perfekt. Aber ich konnte nicht lächeln. Jetzt war der DVD - Player dran. Ich entnahm die DVD und betrachtete ihre Aufschrift. 'Eine kleine Erinnerung' - tolle Überschrift. Ich wollte sie zerbrechen, aber da kam mir die Idee. Ich fühlte mich beschissen, aber das letzte was ich vor einem Zusammenbruch tun wollte, war diese DVD ZUR polizei zu bringen. Ich legte mich Jason's Jacke drüber und lief los. So schnell ich konnte....
...Immernoch Tränen in den Augen. Aber jetzt hatte ich endlich ein Beweisstück. Auf der DVD war schon ab der ersten Sekunde klar gewesen, was passierte. Ich war gut zu erkennen, er war gut zu erkennen. Mehr als 1o Sekunden hatte ich nicht gesehen. Ich wollte sie auch garnicht sehen. Ich verlangsamte meine Schritte. Ich atmete tief durch und stieß die Tür der nahegelegendsten Polizeiwache auf. Ralf hatte keinen Zettel daneben gelegt, wo er mir gedroht hatte. Ich hatte nichts dergleichen gefunden. Ich war nicht eingeschüchtert. Jetzt war mein Moment! Der Polizist hinter dem Tresen guckte mich an. Er war besorgt und sprang auf und kam hinter dem seinem Schreibtisch hervor. 'Na willst du dich nicht erstmal setzten? Du siehst ganz verzweifelt aus. Kann ich dir was zu trinken anbieten?' Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht, dass er noch näher kam. Ich ging auf den Tresen zu und fragte ihn, ob er was über den Fall 'Ralf' was wüsste. Er klickte sich durch seinen Computer und las ein paar Zeilen, dann drehte er sich zu mir um und gab mir eine kurze Zusammenfassung der derzeitigen Situation. Ich wusste schon alles. Ich überlegte mir den Satz in meinem Kopf, den ich in weniger als einer Minute aussprechen würde. Mein Mund öffnete sich :'Mir wurde von ihm selbst diese DVD zugespielt, das könnte ein wichtiges Beweisstück sein.' Ich war sehr zufrieden mit dem Satz. Der Polizist stand auf und nahm die DVD aus meiner Hand, die ich in seine Richtung gehalten hatte. Er nickte und schob das Video in sein Laufwerk, des Computers. Der Film startete. Ich sah nichts, aber ich hörte die Tonaufnahmen. Ich kniff die Augen sehr stark zusammen und hielt mir die Ohren zu. Kurz darauf öffnete ich sie wieder. Ich sah seine weit aufgerissenen Augen und registrierte, wie seine Hand blitzschnell zum Telefon schnellte. Er wählte eine Nummer.
Mir wurde schwindelig und ich setzte mich auf einen Warte-Stuhl hinter mir. Er unterhielt sich mit jemandem. Ich verstand nur einzelne Wörter: 'Festnehmen...Beweis...E-Mail...aufgelöst...gesendet.' Er kam zu mir und forderte mich freundlich auf mit in einen Raum der hinteren Polizeiwache zu kommen. Es war ein schlichter Raum. Grau-Schwarz gestrichen. Nur ein Tisch und zwei Stühle standen drin. Auf dem Tisch lag ein Aufnahmegerät. Der Polizist forderte mich auf mich hinzusetzten und ich nahm ein einem Stuhl gegenüber des Spiegelfensters Platz. Ich wusste, dass jetzt der richtige Zeitpunkt war um alles auszupacken. Leider war Jason nicht da, der mich beruhigen konnte, wenn ich zu histerisch war. Eine viertel Stunde später kam ein Mann rein. Er gab mir seine Hand und stellte sich vor :'Hallo, Frau Wiesemann. Ich bin Komissar Rekus, Beauftragter in diesem Fall.' Ich nickte und er nahm Platz gegenüber von mir. Ich war angespannt aber auch zufrieden momentan. Er fragte mich ein paar Fragen über das Video. Wie ich es gefunden hatte, seit wann es dort lag, wie lange ich geguckt hatte, über meine Gefühle. Es wühlte mich auf, aber es sprudelte alles aus mir heraus. Dann wollte er die komplette Geschichte hören. Ich erzählte es ihm. Es war zwar schwer, aber ich redete und redete. Ich konnte mich an jedes einzelne Detail erinnern. Nach einer guten Stunde verabschiedeten wir uns. 'Sie hören von uns, Frau Wiesemann.' Mit diesen Worten verließen wir den kargen Raum. Ich hörte Lärm auf dem Flur. Es war deutlich zu hören, dass sich jemand gegen etwas streute., sich wehrte. Um die Ecke kamen zwei Polizisten. Vor ihnen stießen sie Ralf vor sich her. Er guckte sehr verärgert. Aber als er meinen verängstigten Gesichtsausdruck sah, lächelte er kurz und flüsterte:'Es ist noch nicht zu Ende!' - mit diesen Worten schloss sich die Tür zu einem anderen Raum. Ich verließ das Polizeigebäude und merkte dass es schon früher morgen war. Ich lächelte der Sonne entgegen und dachte : 'Du hast das Richtige getan.'

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Tag der Veröffentlichung: 22.07.2012

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