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Prolog



Mein Name Ist Elin.
Ich bin eine Vampirin,genau genommen eine der letzten meiner Art.
Ich lebe eigentlich ziemlich normal in der Nähe des Central Parks in New York.
Von anderen Unsterblichen oder magischen Wesen halte ich mich wenn es geht fern denn es besteht immer die Gefahr entdeckt zu werden und meist verheißen andere magischen Wesen Ärger und das nicht zu knapp.


Und das Chaos nahm seinen Lauf...


"Elin!!!! Lass uns was unternehmen!!!", sagte der weiße Husky dessen Name Leo (eigentlich Leopold, aber wer nennt seinen Hund bitte Leopold) war und schaute mich an. Langsam nervte das Vampire mit Tieren sprechen konnten, aber was soll man denn tun wenn man einen Hund hat. Ich weiß das es sich verrückt anhört, aber ich bin nun mal eine Vampirin mit einem weißen Husky. Leos blaue Augen schauten mich an und er fragte: "Elin, wann gibts was zu fressen??? Ich habe seit einer Ewigkeit nichts mehr bekommen". Ich schnaubte: "Leo, du hast erst vor einer halben Stunde dein Futter bekommen". So gut wie alle Hunde waren sind sehr verfressen aber Leo würde wenn er könnte alles was er vor die Nase bekam fressen. Der Hund murrte und schaute treuherzig. Ich schaute streng und sagte: "Leopold!!! Du bekommst Abends Futter". "Deshalb bin ich auch so dünn", sagte der Hund eingeschnappt. Ich bedachte ihn mit einem spöttischen Blick denn er war ganz und gar nicht dünn. "Aber zu deinem Vorschlag was zu unternehmen sag ich nicht nein, wie währs mit Central Park", schlug Ich vor. Leo schaute erstaunt und fragte hoffnungsvoll:" Bekomme ich ein dann Eis???". Ich überlegte einen Moment und schüttelte den Kopf während ich sagte: "Leo, das ist nicht gut für Hunde außerdem stellst du bestimmt wieder was an und woher soll ich in der Nacht ein Eis hernehmen.". Leo machte ein Engelsgesicht und sagte: "Was soll ich denn anstellen???". Es hätte nur noch der Heiligen Schein gefehlt dann hätte man dem Kommentar des Huskyrüden glauben können aber wer Leo kannte wusste das der Hund keiner von denen war die brav auf ihr Frauchen hörten und nie was anstellten, er war eher das Gegenteil. Ich stand auf und griff zur Leine. In Geschichten wird immer erwähnt das Vampire des Tags schlafen mussten um Nachts als Blut saugende Monster die Menschen heimzusuchen. Naja, das mit dem Monster fand ich ziemlich gemein aber welcher Sterbliche war schon einem echten Vampir begegnet???. Es war früher Abend und erst ein paar Stunden her seit.....ich aus meinem Sarg gestiegen war um die Menschheit als Untote heimzusuchen, wie Leo immer zu sagen pflegte wenn er mich ärgern wollte. Kaum waren wir aus der Wohnungstür getreten sagte Leo: "Oh oh". "Was den Leo", fragte ich und beobachtete ihn. Er trat unbehaglich von einer Pfote auf die andere und sagte: "Deine Augen, du bist wieder hungrig". Ich verstand sofort, immer wenn meine Augen anfingen blutrot zu schimmern dann war ich entweder hungrig oder sehr wütend. Wenn sie dann nicht mehr schimmerten sondern rot wie Blut leuchteten dann witterte ich meist Blut. Er seufzte und murmelte: "Iiiiieh, ich hasse es wenn du dir....deine Nahrung beschaffst". "Stell dich nicht so an, Leo. Du hast im Tierheim so gebettelt das ich dich aufnehme und wenn du bei mir lebst musst du auch damit klar kommen. Außerdem musst du ja nicht dabei sein", sagte ich. "Aber ich konnte ja nicht wissen das du ein untotes Monster bist", murrte er und fügte hinzu: "Außerdem habe ich nicht gebettelt, schließlich bin ich von Adel". Ich verdrehte die Augen und ging mit ihm an der Leine den Flur entlang. Als wir aus der Tür traten war alles Ruhig. Kein Auto fuhr über die Straße. Wir gingen zum Zaun des Central Parks. Ich breitete die Arme aus und stieß mich ab. Wie ein Falke landete ich auf der anderen Seite. Leo murrte erneut und grub sich unter dem Zaun durch. Zusammen spazierten wir ein bisschen durch den Park bis mir plötzlich ein Geruch in die Nase stieg. Leo trat einige Schritte zurück und schaute in die Richtung in die auch meine rotleuchtenden Augen starrten. Geduckt wie ein Raubtier schoss ich durchs Unterholz. Ich versteckte mich hinter einem Baum und sah eine Gestalt vor mir über den Weg gehen. Immer noch geduckt rannte ich auf mein Opfer zu und knurrte. Ich drehte mit einer schnellen Handbewegung den Kopf des Menschen zur Seite und senkte meine spitzen Reißzähne auf seinen Hals. Meine Zähne stachen wie Dolche in den Hals und schon sprudelte Blut heraus. Die rote glänzende Flüssigkeit rann in meinen Mund und ich schluckte. Hastig schluckte ich weiter und als ich merkte das ich genug hatte und ich nicht mehr Blut von meinem Opfer trinken durfte hauchte ich über die Wunde und leckte ein letztes Mal drüber um die Wunde die sich zu schließen begann vom Blut das um die Wunde verteilt war zu säubern. Anschließend legte ich den Mann auf die Erde. Während eines Vampirbisses fielen die Opfer meist in eine Art Schlaf und wenn der Vampir nicht viel Blut trank dann erwachte der Mensch unverletzt und ohne Erinnerung daran was passiert war. Lächelnd schlich ich hinter Leo und breitete die Arme über ihm aus während ich knurrte. Er jaulte auf vor Schreck und sprang einige Meter davon. Ich lachte und flüsterte: "Angsthase". Er sah mich eingeschnappt an und sagte: "Wisch dir mal den Mund ab. Iiiiieh ich hasse Blut". "Das hast du schon einmal gesagt", meinte ich und wischte wie er es vorgeschlagen hatte mir das Blut vom Mund. Während ich mir den Rest Blut von den Fangzähnen leckte sagte Leo zu sich selbst: "Wieso nur musste ich der Hund einer Blutsaugerin werden". "Woher soll ich wissen warum du unbedingt mein Hund werden wolltest, ich hätte auch den struppigen braunen Schäferhund oder den grau gefleckten Australian Shepherd nehmen können", sagte ich und wartete darauf das er sein Gejammer beendete. "Aber die sind noch lange nicht so intelligent wie ich", sagte er stolz. Klar, so intelligent wie eine Gurke, dachte ich und nahm seine Leine wieder. Zusammen drehten wir noch eine Runde durch den Park. Als wir ihn auf die gleiche Art verlassen hatten wie wir ihn betreten hatten gingen wir die Straße entlang um wieder ins Haus zu gehen da bald der Tag anbrechen würde. da rief eine Stimme: "Stehen bleiben!!!". Ich drehte mich verwirrt um und sah ein paar Männer vor mir stehen. Der Sprecher hatte ein Messer in der Hand und deutete damit auf mich. Ich lächelte blutrünstig und wartete. Der Mann trat einen Schritt vor um mir das Messer an die Kehle zu setzten. Doch ich wischte so schnell das er es gar nicht mitbekam seine Hand weg und stieß ihn nieder. Seine Freunde stießen erschrockene Rufe aus und wichen zurück. Als sich der Mann wieder erhoben hatte sprang ich ihn an und hackte meine Fangzähne in sein Genick. Ich hörte es knacken und machte mich über sein Blut her. Nur wenn der Vampir alles Blut seines Opfers trank und der gebissene etwas vom Blut des Vampirs trank dann konnte der gebissene als Untoter wieder aufstehen. Aber ich würde keinen Dieb, Mörder oder sonstiges zum Vampir machen. Immer wenn so was passierte dann gab es eine ganz große Katastrophe. Als ich alles Blut aus meinem Opfer dessen Genick von meinem ersten Biss gebrochen war getrunken hatte warf ich ihn ohne Anstrengungen vor die Füße seiner Freunde und wischte mir den Mund ab. Die Gestalten verschwanden schnell mit der Leiche ihres Kameraden in der Dunkelheit. Ich kicherte und setzte zusammen mit Leo meinen Weg nach Hause fort. Kaum graute der Morgen lag ich in meinem Sarg und schlief. Leo lag davor und beschützte mich des Tags falls jemand es wagen sollte in meine Wohnung einzubrechen. Als der nächste Abend anbrach hob ich den Deckel meines Sargs an und schob ihn zur Seite. Leo hockte neben dem Sarg und steckte seine feuchte Hundenase zu mir. Ich schob ihn beiseite und stand auf. Er gähnte und sagte: "Futterzeit". Ich nickte und ging in die Küche. Dort stand im Schrank eine Dose mit Futter. Ich griff hinein und legte die trockenen Brocken in Leos Napf. Er nickte zufrieden und macht sich gleich über sein Futter her. Leo seufzte als sein Napf kurz darauf wieder leer war und sah mich bettelnd an. Ich schnaubte: "Leo, du kannst doch nicht jetzt schon wieder Hunger haben". "Natürlich habe ich Hunger, meinst du nach so einem kargen Futter bin ich satt????". "Du bist nie Satt, Leo", sagte ich und fragte schließlich: "Ist irgendwas weltbewegendes am Tag passiert???". "Also es war ziemlich viel Lärm draußen, zwei Worte die ich aufschnappen konnte klingen gar nicht gut: Schwarze Magie", berichtete er. Ich zischte sauer und bleckte die Zähne: "Was???? Schwarze Magie in meinem Jagdrevier??? Welches Magische Wesen sollte es wagen hier was anzustellen???". "Das weiß ich nicht, ich würde ja nicht den Teufel im wahrsten Sinne des Wortes an die Wand malen aber ich tippe auf Dämonen", sagte Leo Kleinlaut. "Dämonen??? Na klasse, lass uns lieber nachsehen was los ist", sagte ich und verließ das Zimmer. Leo folgte mir und zusammen traten wir auf den Flur. Ich brauchte kein Licht um etwas sehen zu können aber Leo rannte sonst immer gegen Wände und das machte Lärm und erregte unnötig Aufmerksamkeit also machte ich das Licht an und trat schließlich auf die Straße. Ein großes Pentagram prangte an eine Wand. Ich roch daran und schüttelte den Kopf: "Keine Dämonen aber Magier der dunklen Magie, das ist fast genau so schlimm. Leo, stell dir das mal vor: Böse Magier in New York". Der Husky nickte und sagte: "Oh je, ich hasse es wenn wir wieder in irgendein Abenteuer und eine blöde Jagd nach Magiern verstrickt werden.". "Ich auch Leo", pflichtete ich ihm bei. "Aber ich werde denen das Feld nicht kampflos überlassen", fuhr ich fort. "Wenn die wüssten das es einen Vampir in der Stadt gibt dann währen wir beide so gut wie tot, also müssen wir auf jeden Fall kämpfen" ,nickte Leo und fragte: "Aber was sollen wir den tun???". "Wir werden sie erstmal aufspüren, du als Hund müsstest sie gut riechen können", schlug ich vor. Leo sah mich schief an und sagte: "Aber du bist die Spezialistin für magische Wesen, ich könnte bei einer Witterung nicht mal sagen ob sie von einem Einhorn oder einem Esel stammt". Ich seufzte und horchte auf. Eine stimme rief: "Elin de Ilén!!!!!!". Ich schreckte zusammen und hechtete zurück ins Haus, Leo zerrte ich hinter mir her. Ich eilte gefolgt von Leo die Treppe hoch zur Wohnung. Doch hinter uns tauchte eine Gruppe Gestalten auf. Ich fauchte und bleckte die Zähne. Doch Leopolds und meine Verfolger ließen sich dadurch nicht erschrecken. Als ich die Tür erreicht hatte bohrte sich ein Eichenholzpflock neben meinem rechten Ohr in die Tür. Leopold jaulte vor Angst und ich zischte vor Wut. Ich riss die Tür auf schleuderte Leo hinein und warf die Tür hinter mir ins Schloss. Der weiße Husky rappelte sich hoch und fragte: "Waaas war den das???? Woher kennen die deinen Namen, außerdem was soll dieses de Ilén". "So hieß ich mal und ich hätte nicht gedacht das ich so jemals wieder genannt werde", antwortete ich hektisch und hörte das wütende Rufen hinter der Tür. "Vielleicht sind das alte Freunde", schlug Leo vor und fügte grinsend bei einem Blick auf seinen Bauch hinzu: "Vielleicht haben die was zu fressen dabei". "Das sind keine Freunde, sonst hätten sie nicht mit einem Pflock nach uns geworfen. Und Freunde aus der Zeit gibt es nicht mehr", sagte ich. Leo sah ängstlich zur Tür und fragte: "Erstens haben sie den Pflock nur nach dir geworfen. Und zweitens, was machen wir den jetzt, Elin??? Ich bin noch zu jung um zu sterben ,ich hätte mich nie mit magischen Wesen, einschließlich Vampiren, einlassen sollen". "Das Thema hatten wir doch schon, Leo.", sagte ich und sah mich gehetzt nach einer Fluchtmöglichkeit um. Da explodierte etwas hinter mir und etwas bohrte sich in meinen Rücken. Ich stieß ein gurgelndes Geräusch aus und Dunkelheit hüllte mich ein. Ich hörte Schritte, Rufe und dann nichts mehr. Lange war ich betäubt und lag in Dunkelheit. Doch was mich beruhigte war das ich Leo in der Nähe spürte, er lebte. Mehr konnte ich nicht herausfinden. Als ich die Augen aufschlug schüttelte ich den Kopf um die Benommenheit loszuwerden. Ich sah mich um. Ich saß in einem kleinen schmucklosen Raum, nur eine hölzerne Treppe führte in ein Stockwerk über mir. Die Wände waren gemauert wie in einem mittelalterlichen Verlies und an manchen Stellen mit Holz verkleidet. Eine schmucklose Kerze hing an der Wand. In einer Ecke lag eine reglose Gestalt eines Hundes. "Leo!!!". Mit einem Aufschrei war ich mit zwei Schritten bei der reglosen Gestalt. Ich schüttelte ihn doch er reagierte nicht. Doch plötzlich war etwas anderes da was meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Stimmen. Ich lauschte und verstand nun mehr: "Wir hätten sie gleich töten sollen", sagte eine mürrische Männerstimme. Eine helle Frauenstimme antwortete: "Vielleicht kann sie uns aber einige Informationen geben". Da fügte eine andere Frauenstimme in hypnotischem Tonfall hinzu: "Außerdem.....sollte sie eine der unseren werden. Sie ist abgesehen von diesem seltsamen Hund allein und sie ist eine der letzten ihrer Art". Nun antwortete die Männerstimme wieder: "Bist du von allen guten Geistern verlassen, Shireena??? Sie ist eine Blutsaugerin außerdem scheint sie in die Vorfälle verwickelt zu sein". "Ja sie ist eine Blutsaugerin, aber unser lieber Freund Askal ist genau so ein dunkles Wesen". Jemand brummte mürrisch und eine andere Männerstimme sagte: "Na und??? Ich stimme dem ganz zu das wir sie gleich hätten töten sollen". Ich schüttelte nur säuerlich den Kopf. Während die da oben über mein Schicksal nachdachten würde ich hier wohl sitzen müssen bis die Fremden sich zu erkennen gaben. Ich war gespannt wer wohl dieser Askal war oder diese seltsame Shireena, waren sie welche von den Guten oder von den Bösen. Da fiel mein Blick wieder auf Leo. Seine Eine Pfote hatte gerade gezuckt und auch die Ohren zuckten nun nervös. Ich rüttelte ihn nun nochmal und diesmal öffnete er träge ein Auge. "Elin??? Meine Güte, du lebst ja noch.", brachte er aufgeregt hervor. Ich nickte und sagte: "Ich finde es auch ein Wunder das ich noch lebe, außerdem sind zwei dieser geheimnisvollen Leute der Meinung das sie uns gleich hätten töten sollen". Leo öffnete das andere Auge erschöpft und sagte: "Bevor sie auch mich betäubten sah ich einige von ihnen. Einer von ihnen hat Flügel, einer ist ein Werwolf und dann gab es noch zwei Frauen. Die eine Frau ist soviel ich gesehen habe eine Gestaltwandlerin und die andere eine Magierin". Ich stand auf und begann auf und ab zu gehen. Ein Engel, ein Werwolf, eine Gestaltwandlerin und eine Magierin. Das klingt gar nicht gut, dachte ich und sagte zu Leo: "Das klingt gar nicht gut Leo, Wenn die uns immer noch töten wollen dann stehen unsere Karten ganz schlecht. "Der Husky nickte: "Ich weiß, hoffentlich sind das keine von den Bösen". Ich nickte ebenfalls und horchte auf. Schritte näherten sich der Falltür am oberen Ende der Treppe. Leo drückte sich an mich und fing an ängstlich zu fiepen. Ich strich ihm kurz beruhigend übers Fell, “Keine Angst, mein Lieber. Die werden weder dir noch mir ein Haar krümmen. Nur über meine Leiche!“. Die Falltür wurde aufgezogen aber es blieb ruhig. Ich stand auf und legte die Hand auf Leos Rücken. Er ging neben mir als ich auf die Treppe zu ging. Ich setzte einen Fuß auf die erste Treppenstufe und merkte erstaunt das mich keiner aufhielt oder anschrie. Ich sah niemanden als ich weiter ging, Leo ganz dicht hinter mir. Als ich schließlich in den Raum kletterte wurde ich plötzlich zu Boden gepresst. Jemand drückte mich auf den Holzboden. Ich wehrte mich nicht denn selbst eine Vampirin hat manchmal angst um ihr Leben. Am Genick wurde ich in die Höhe gezogen und sah zum ersten mal die jenigen die Leo und mich gefangen hatten. Zwei Gestalten standen vor mir. Die dritte hielt mich. Ich fauchte wütend und sah das man auch Leo gepackt hatte. Ich schüttelte meinen Kopf um mich los zu reißen aber es nützte nichts. Leo stieß ein winselndes jaulen aus und schnappte nach der Hand die ihn festhielt. Man beobachtete mich aber es wurde kein Ton gesagt. Leo sah mich Hilfesuchend an. Ich machte eine Handbewegung um ihm zu zeigen das auch ich im Moment hilflos war. Jemand öffnete die Tür und wir wurden mitgeschleift. Leo sträubte sich zwar aber nichts passierte. Als wir an eine Tür kamen und jemand klopfte kam ein ruhiges "Herein" als Antwort und die Tür wurde wie von Geisterhand geöffnet. "Wir......",begann der jenige der mich hielt. "Ich weiß", fiel die Gestalt die an einem Schreibtisch saß ihm ins Wort und fuhr fort: "Verschwindet, ich will mit ihr allein sprechen. ".Sofort wurde ich los gelassen und als ich mich um sah waren die anderen verschwunden. Nur Leo und ich standen noch an der Tür. "Ähm, er hat nur nach dir gefra.........",wollte sich Leo rausreden aber ich fiel ihm säuerlich ins Wort "Vergiss es Leo" und zog ihn am Halsband mit durch die Tür. Wie sich die Tür geöffnet hatte schloss sie sich wie von Geisterhand wieder und die Gestalt die eindeutig ein Mann war wies mit der Hand auf einen Stuhl der vor dem Schreibtisch stand. Ein bisschen verunsichert setzte ich mich auf den Stuhl auf den der Mann zeigte. "Sicher fragst du dich warum ich euch her bringen ließ", antwortete er ruhig. Ich nickte und sah ihn mit einer Mischung aus Angst und Neugier an. Er war mit Sicherheit der Anführer dieser Gruppe, aber was für ein magisches Wesen mochte er wohl sein um eine solche Gruppe anführen zu können???. "Ich heiße Drac und bin der Anführer dieser Gruppe.", bestätigte er meine Gedanken". "Im Moment sind wir auf der Jagd nach einer Bande Schwarzer Magier die sich in der Nähe deines Wohnortes aufhielten soviel ich weiß. Vielleicht weißt du ja mehr und wurdest uns helfen diese Magier zur strecke zu bringen", fuhr er fort. "Nein, ich weiß leider nichts über diese Magier, sonst hätte ich sicher versucht die Magier selbst zu erledigen. Ich brauche keine Hilfe beim Verteidigen meines Jagdreviers", gab ich knurrend zurück. "Sei nicht so unfreundlich, du weißt ja nicht wen du vor dir hast. Ich bin wesentlich älter als du", knurrte er zurück. "Älter, das ich nicht lache. Ich bin einige hundert Jahre alt", sagte ich und sah zu Leo. Der Rüde nickte zustimmend und blickte sich neugierig um. "Na und??? Ich bin um die tausend Jahre alt. Die Dracos waren schon alt als diese Welt noch jung war. Ich kämpfte in der Schlacht um Acarion mit wie diese Welt heute von den magischen Wesen genannt wird", grollte er. "Ein Draco????", fragte ich verdutzt. Leo machte die Schnauze auf und sagte: "Dracos, Drachen die sich in Menschengestalt tarnen. Vor über fünfhundert Jahren kämpften die Dracos gegen die Vampire in einer Welt namens Acarion, angeführt wurden sie von einem mächtigen Draco namens Astaron. Auf dessen Stirn in Drachengestalt ein Stern leuchtet". "Ein sehr schlauer Hund, er ist klüger als so mancher menschlicher Gelehrter", sagte Drac. "Danke, Sir", antwortete Leo stolz und wedelte kurz. Ich sah Drac an und wusste auf einmal wen ich vor mir hatte: Astaron, den Anführer der Drachen im Kampf in Acarion. Ich hatte ihm in diesem Kampf einmal gegenüber gestanden und doch hatte ich ihn jetzt nicht erkannt. "Astaron", flüsterte ich und Groll stieg in mir auf. Er hatte damals viele meiner Freunde getötet und als ich sie hatte rächen wollen da floh er wie einige wenige seiner Art und angehörigen seines Clans, denn die Vampire hatten gesiegt und Acarion war eine Welt der Untoten geworden, die meisten Vampire lebten in dieser Welt. Vorher war es eine goldene Stadt der mächtigen Draco gewesen aber seit fünfhundert Jahren die seit dem Kampf vergangen waren war es eine düstere Welt der schwarzmagischen Wesen. Drac nickte als ich richtigen Namen aussprach und sagte: "Wir sind uns schon einmal begegnet, Elin de Ilén." Er schob einen Ärmel seines Gewandes hoch und offenbarte am Arm eine Narbe die ich ihm damals zugefügt hatte. Ein düsteres Lächeln schlich sich in meine Züge und ich sagte: "Ja, ich erinnere mich, Astaron". "Lass uns den alten Streit begraben den wir nicht angefangen haben und lass uns lieber die schwarzen Magier finden", sagte der Draco und sah mich an. Nun leuchtete seine Augen ein wenig in dem dunklen Raum. Ich schwieg und sah zu Leo. Ich spürte seine Zustimmung zu dem Vorschlag aber ich war nicht sehr angetan von dem Vorschlag er war mir ziemlich gleichgültig und warum sollte ich mich mit ihm verbünden???. Ich konnte mein Revier auch selbst verteidigen. "Leo, wir gehen!!!", sagte ich und fixierte mit leicht rot glänzenden Augen den weißen Hund. Er sah unbehaglich weg und sagte klagend: "Aber wir.....". "Leo!!!!!!!". Er trottete zur Tür. "Wir werden uns wieder sehen. Es wird die Zeit kommen da wirst du uns brauchen", sagte er ruhig und hielt mich nicht auf als ich die Tür öffnete und mit Leo auf den Fersen auf den Flur hinaus trat. Die Tür fiel hinter uns ins Schloss und Stille hüllte Leo und mich ein. Es war fast so still wie in einem Grab. "Ihr sucht den Ausgang???", fragte eine Stimme mit einem seltsamen Unterton.

Ich drehte mich herum und sah jemanden lässig an der Wand lehnen. Es war ein Mann und wenn man genauer hinsah dann stellte ich fest das er recht gut aussah. Ich runzelte die Stirn und betrachtete ihn. Er roch nicht nach Mensch, was mich etwas irritierte. Seine Augen waren von einem unheimlichen Silber und sein dunkles Haar hing ihm in die Stirn. "Wir könnten Hilfe gebrauchen...........",meinte Leo und starrte den seltsamen Fremden an. Ich zischte Leo sauer an und sagte: "Nein, danke. Wir brauchen keine Hilfe aus diesen verdammten Schloss rauszukommen". "Ich glaube doch", behauptete der Fremde und grinste. Ich schüttelte mich und knurrte leise. "Ich bin Askal, und darf ich auch erfahren wie die hübsche Dame heißt???", fragte er während sein Blick ununterbrochen auf mir ruhte. "Hübsch??? Du bist wohl der erste Werwolf der eine Brille brauch, wie???", lächelte ich. "Vielleicht", gab er zu und zuckte mit den Schultern. "Ich bin Elin und mein Hund heißt Leo", stellte ich uns nun doch vor. "Ich möchte euch hier raushelfen, ihr werdet selbst wieder herfinden wenn ihr euch umentschieden habt. Jeder von uns findet irgendwann heim", sagte Askal und untere Blicke trafen sich. Seine Hand strich sanft über meine Wange. "Heim??? Hier ist sicher nicht mein Zuhause.", sagte ich verwirrt. "Wir sind Auserwählte, Kämpfer des Guten. Jeder von uns hat die Bestimmung hier zu sein", erklärte er. Ich schaute ihn an und sagte: "Wir müssen gehen. Ich hoffe wir sehen uns wieder, Askal". "Das hoffe ich auch, Elin", erwiderte er. Ich lächelte und drehte mich mit Leo um. Mit wehendem Umhang und Haar schritt ich durch den Gang. Ich gelangte an eine Treppe die in einen Ballsaal führte der an einer großen Flügeltür endete. Eine Seitentür führte nach Norden davon. Ich betrat den Gang und stellte fest das dort völlige Dunkelheit herrschte. Ich sah zwar was aber Leo verzog das Gesicht und flüsterte: "Iiiiieh, Spinnenweben". Der Gang schien so alt wie die Grundmauern des Schlosses selbst oder noch älter zu sein. Ich schnupperte in der Luft und spürte einen kleinen Lufthauch. Ich schlich geduckt voran und bemerkte einen Spalt in der Wand. Er war so groß das Leo oder ich auf allen Vieren gerade noch hindurch passte. Ich ließ mich auf alle Viere sinken und sagte leise: "Komm mit, ich bin mir ziemlich sicher das es der Ausgang ist". Der Huskyrüde murrte aber er gehorchte und folgte mir als ich in den kleinen Tunnel kroch. Ich roch das wir der frischen Luft immer näher kamen und hoffte das es wirklich ins freie führte. Plötzlich mischte sich auch der Geruch von Erde in die Luft. Ich spürte auch das der Boden unter mir weicher wurde. Von harten Stein war jetzt nichts mehr zu spüren. Als der Tunnel endete führte ein Resttunnel nach Oben. Die Öffnung war aber von einem Stein verdeckt. Ich knurrte und stemmte den Stein fort. Mit einem Satz war ich aus dem Loch und klopfte mir den Dreck von der Kleidung. "Wusste gar nicht das du so Eitel bist", schnaufte Leo als er ebenfalls aus dem Loch kletterte. "Ich bin nicht eitel aber ich bin eben nicht gern dreckig, schau dir nur mal dein Fell an. Du musst auf jeden Fall wenn wir wieder Zuhause sind Baden", sagte ich lächelnd und betrachtete den weißen Hund dessen Fell jetzt eine Mischung aus Braun und schwarz aufwies. Er machte ein beleidigtes Gesicht. "Und du musst erstmal wieder jagen, deine Augen sind ja zum davon laufen", gab er zurück und fuhr fort: "Außerdem sehen deine Haare aus wie drei Wochen lang nicht gekämmt und von Friedhofserde verdreckt". "Sind wir heute wieder lustig", sagte ich ironisch und klopfte ihm einige Klumpen Erde vom Fell. "Uhhhh, wie schaurig. Ein Friedhof. Dann war mein Witz mit der Friedhofserde gar nicht schlecht geraten", sagte Leo knapp als er unsere Umgebung musterte. Ich sah mich ebenfalls um und stellte fest das wir wirklich auf einem Totenacker standen, überall verwahrloste Gräber und Grabsteine. "Ein super Versteck für Vampire wenn hier kein Dracos leben würde. ",kommentierte ich unseren Aufenthaltsort. Leo schauderte und sagte: "Könnten wir eventuell verschwinden???". "Warte mal", sagte ich leise und strich über einen Grabstein der zu meinen Füßen lag. Darin war in einer alten Schrift etwas eingraviert, eine Geschichte. Sie handelte von einem Dracomädchen die am Anfang des Mittelalter geboren wurde und auf dieser Festung aufwuchs. Sie war die Tochter eines Clananführers aber als eine Gruppe Drachenjäger in dem Gebiet um die Festung, die umliegenden Städte und Dörfer umging fand man sie tot in einem Wald auf. Über der Geschichte standen einige Ziffern, vermutlich das Geburts- und Sterbedatum. Darüber der Name des Mädchens, ihren Clan und dessen Anführer der ihr Vater war. Ihr Name war Anelea gewesen, Angehörige des Dracoclans der Dracníth und Tochter des mächtigen Anführers der Dracníth namens Astaron. "Ich wusste gar nicht das Astaron jemals eine Tochter hatte", sagte Leo und bat "Naja ist mir auch egal. Können wir jetzt verschwinden???". "Na gut", sagte ich und ging weiter, Leo dicht hinter mir. "Elin, sein wir doch mal realistisch: Wie sollen wir nach hause kommen wenn wir nicht mal wissen wo wir sind???", sagte er missmutig. Ich scherzte: "Wie währs mit Fliegen???" .Er setzte sich hin und jammerte: "Ich habe Hunger und bin Müde, Elin!!!". "Ich auch, ich glaub ich habe eine Idee wie wir von hier weg kommen", sagte ich und überlegte. Mächtige Vampire waren früher in der Lage gewesen sich in eine Fledermaus zu verwandeln oder mittels Blutmagie zu einem bestimmten Ort zu Teleportieren, vielleicht klappte es auch bei mir und Leo. Als Fledermaus konnte ich zwar nach hause kommen aber wie sollte Leo dann mit kommen. Also kannte ich nur eine Möglichkeit: Blutmagie. Aber besaß ich überhaupt genug Kraft für so einen Zauber???. Leo sah mich zweifelnd an und fragte: "Was denn für eine Idee??? Hoffentlich nicht eine von der Sorte ‘Entweder klappts oder wir gehen drauf´‘". Kaum hatte ich die Kette mit dem Blutkristall unter meinem Umhang hervor gezogen erstarrte ich. Zum Teleportieren bei Blutmagie war ein Blutstein und ein damit gezeichnetes Pentagram nötig. Und wenn ich mich erinnerte benutzten die angeblichen schwarzen Magier die wir suchten ebenfalls ein Pentagram. Aufeinmal glaubte ich zu wissen wozu das Zeichen gebraucht worden war, vielleicht waren es keine Magier sondern Vampire, oder eine Gruppe Magier in deren Mitte sich ein Vampir aufhielt. Auf jeden Fall spielte Blutmagie eine Rolle. "Gehn wir jetzt endlich nach hause???", schnaufte Leo und ich sah das ihm schon fast vor Müdigkeit die Augen zufielen. Ich seufzte und nickte. Meine Idee würde sich ja auch Morgen noch in die Tat umsetzen lassen. Ich zog ein Zeichen murmelte einige Worte und schleppte Leo zum Kreis. Er war für eine kurze Zeit wieder hellwach als es knallte. Rauch stieg auf und als er sich legte standen wir unter einem Baum zwischen Central Park und der Straße in der wir wohnten. Leo seufzte erleichtert und schlief in meinen Armen ein. Ich lächelte und wandte mich der Häuserreihe zu. Ich hatte zwar schrecklichen Hunger nach frischem Blut aber ich war fast genau so müde wie Leo und Jagen konnte ich auch Morgen noch. Ich schaute mich um und sah das ein Fenster meiner Wohnung offen stand. Ich hielt Leo fester und ging zum Haus. Dort angekommen ging ich in die Hocke und sprang. Ich landete sicher auf dem Fensterbrett und spazierte in die Wohnung. Ich schloss das Fenster hinter mir und legte Leo auf seine Schlafdecke neben meinem Sarg. Er seufzte im schlaf und zuckte mit einer Pfote. Ich würde erstmal unter die Dusche müssen bevor ich mich umzog und in meinen Sarg stieg. Leo würde ich Morgen in die Badewanne oder sogar Waschmaschine stecken. Ich war ja immer noch Dreckig vom Geheimgang auf dem Friedhof. Ich ging ins Bad und machte mich erstmal sauber. Danach stieg ich in ein einen weißen Schlafanzug und ging zum Sarg. Leo stieß im Schlaf ein leises Bellen aus und drehte sich auf die Seite. Ich beachtete ihn gar nicht und stieg in den Sarg. Mir fielen sofort die Augen zu als ich den Deckel über mir geschlossen hatte. Als die Sonne ihre letzten Strahlen über die Umgebung warf und schließlich verschwand erwachte ich. Mein Magen knurrte beinahe wie ein angreifendes Rudel Werwölfe. Leo saß neben meinem Sarg und begrüßte mich verschlafen. "So, mein Lieber. heute gehst du Baden", sagte ich nur und hob ihn hoch. Er zappelte und jammerte doch ich knurrte und sagte: "Leo, gibs auf. Du gehst heute Baden, ob du nun willst oder nicht". "Ich will ganz klar nicht Baden", verkündete er und zappelte weiter. Ich stopfte ihn in die Badewanne und achtete darauf das er nicht wieder heraus hüpfte während ich darauf wartete dass das Wasser warm wurde. Leo schaute mich beleidigt an während sein Fell vom warmen Wasser durchnässt wurde. "Wo hab ich denn das Hundeshampoo gelassen???", sagte ich in Gedanken und schaute ins Regal. "Ach da". Ich seifte Leo ein und grinste. Leo dagegen zog nur eine Schnute und ließ sich aber brav wieder abwaschen. "Bin gespannt wie lange das hält", sagte ich und holte den Föhn. Leo murrte doch es half nichts. Erst als er trocken war hob ich ihn aus der Wanne und er klagte: "Musst du mich so grob anfassen und nassmachen und............."."Leo, es ist nur zu deinem besten. Du sahst aus wie ein Schwein", verkündete ich. Ich räumte auf und knurrte: "Wenn ich nicht bald jagen gehe..............."."Ja schon gut. Hoffentlich beißt du nicht wenn du nicht schnell genug ein Opfer finden kannst mich" ,zitterte er. Ich achtete nicht auf ihn und verließ die Wohnung. Leo folgte mir bevor ich die Tür schloss. Als ich schließlich auf der Straße stand hob ich witternd den Kopf. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Der Vollmond stand voll und rund am Himmel. Ich fluchte und starrte den Mond an. Nun konnte es gut sein das ich einem Rudel Werwölfen begegnete. "Na, toll. Ausgerechnet heute kann ich mich auf lange Gefechte mit Werwölfen einstellen", knurrte ich. Leo flüsterte etwas das wie "Verdammt" klang. Ich hasste Vollmond wie nichts anderes, außer vielleicht Dracos und einige andere Dinge. Mit einem Satz hechtete ich über den Zaun des Central Parks und schaute mich um. Alles Ruhig, Merkwürdig, dachte ich und schlich geduckt weiter. Einige Meter vor mir sah ich etwas zwischen den hohen Bäumen herum schleichen. Leo duckte sich damit sein weißes Fell ihn nicht verriet. Ich lächelte vor Vorfreude und jagte an ihm vorbei. Die Gestalt schaute in meine Richtung und stieß einen erstickten Schrei aus. Ich fauchte und packte den Mann an den Schultern. Er schaute mich angstvoll an. Ich biss zu und trank gierig zwei Schluck von seinem Blut doch irgendetwas störte mich bei meinem Mahl. Zwei übergroße Wölfe hockten mit glühenden Augen kampfbereit einige Schritte von mir entfernt. Sie hatten die Zähne gefletscht und starrten mich an. "Verschwindet ihr dämlichen Wolfsviecher", knurrte ich als ich langsam den Kopf von meinem Essen hob. Die Wölfe kamen näher und knurrten. "Stört niemals einen Vampir bei seinem Essen", knurrte ich und ließ meine Beute fallen. Ich packte den einen Werwolf und schleuderte ihn in einem Baum. Den anderen fauchte ich an und biss zu.Werwolfblut schmeckte zwar nicht besonders aber das sollte diesem zu groß gewordenen Schoßhündchen eine Lehre sein. Ich trank etwas und schleuderte ihn seinem Artgenossen hinterher. Nun wendete ich mich wieder meiner eigentlichen Mahlzeit zu.

Neue Freunde und Alte Feinde...


Ein Knacken im Gebüsch hinter mir ließ mich herum fahren. Einige Gestalten, angeführt von einem Vampir. Mit rotglühenden Augen und in geduckter Haltung verharrte ich. "Hast nicht erwartet mich nach alldem lebend wieder zusehen, stimmts Schwesterchen????", fragte der Vampir mit kalter befehlsgewohnter Stimme. Leo stand plötzlich neben mir. "Damius", sagte ich tonlos. "Hast du immer noch diesen wandelnden Pelzmantel???", fragte Damius und hielt Leo am Genick gepackt in die Höhe. "Lass ihn sofort los!!!", flüsterte ich drohend. "Wir sind nur wegen dir hergekommen Schwesterchen .Ich lass dein.....Haustier los wenn ich es will. Verstanden????". "Was wollt ihr????". "Du wirst mit uns kommen, verstanden???". Ich schaute ihn an als ob er vollkommen verrückt sei. "Vergiss es!!!", knurrte ich und stürzte vorwärts. Ich schlug meine Zähne in den Hals eines Begleiters von Damius. Mein Bruder brüllte verärgert auf wie ein bösartiges Raubtier und schleuderte Leo von sich. Damius knurrte und stürzte sich auf mich. Ich wirbelte herum und rief Leo zu: "Lauf Leo. Sie werden auch dich töten wenn du nicht abhaust". Der weiße Hund stand unbeweglich da und starrte mich an. Ich mühte mich mit einer Übermacht an Feinden ab. Ich wusste das ich schon verloren hatte, ich würde nie gegen eine solche Menge an Feinden ankommen. Doch ich wollte nicht das Leo sah wie sie mich töteten. “Lauf, verflucht nochmal!“, schrie ich und wehrte mich verbissen. Leo wich ungläubig einige Schritte zurück. Ich lag Blutend am Boden. Damius stand über mir und seine Augen funkelten hasserfüllt und absolut tödlich. Er zog seinen Dolch, mit dem er schon hunderte von Wesen getötet hatte. Der Schein des Vollmondes schimmerte auf der glänzenden Klinge als er sie anhob um sie mir ins Herz zu stoßen. Bei normalen Waffen hätte das nie funktioniert doch dieser Dolch war bei Vollmond mit Drachenfeuer geschmiedet worden und mit unheilvollen, todbringenden Worten belegt. In der Ferne hörte ich das einsame Heulen eines Wolfes. Er wollte grade zustoßen als ein Schatten aus der Finsternis heranjagte. Mit einem Satz flog die Gestalt über mich hinweg und stürzte sich auf Damius. Weitere Gestalten tauchten aus der Dunkelheit auf und zum ersten mal war ich froh Askal, Drac und die anderen zu sehen. Der Schatten der sich auf Damius gestürzt hatte war ein pechschwarzer Werwolf, Askal. Ich lächelte benommen und wurde bewusstlos. In den Geschichten heißt es immer das Vampire nicht bewusstlos werden oder so, aber in Wahrheit stimmt das gar nicht. Wir sind zwar unsterblich, außer wir werden mit speziellen Waffen erledigt, und wir sind unempfindlich gegen Krankheiten weil wir ja Tot oder streng genommen Untot sind aber bewusstlos konnte jeder Vampir oder Werwolf werden genau so wie wir weinen oder lachen konnten. Ich hörte und spürte nichts vom Kampf oder was auch immer grade passierte.
Irgendwann vernahm ich gedämpfte Geräusche. Doch es war kein Kampf zu hören. Was war geschehen???. "Sei Still, du weckst sie noch auf!!!", flüsterte eine Stimme ärgerlich. Ich schlug verwundert die Augen auf und stellte fest das ich in einem Bett lag. Bequemer als mein Sarg, dachte ich und setzte mich auf. Die ganze Gruppe hatte sich im Zimmer versammelt: Askal, Drac und die anderen. Leo hockte am Fußende und schaute mich glücklich an. "Hab ich was verpasst???", gähnte ich. "Eigentlich nicht. Die anderen sind geflohen als sie merkten das sie unterlegen waren", verkündete Leo und hüpfte auf mich zu. "Askal, du hattest recht.", sagte ich und schaute ihn an. Er lächelte und schaute mich an. Die anderen schauten den Werwolf verwirrt an, doch er wusste was ich meinte. Ich wollte mich aufrichten doch Shireena, die Magierin, schüttelte den Kopf: "Nein, Elin. Du bleibst noch im Bett, du warst schon fast nicht mehr am Leben als wir dich herbrachten.". "Aber ich bin genaugenommen doch untot", protestierte ich. Ohne ein weiteres Wort zu sagen verließen alle außer Leo den Raum. "Vielleicht solltest du dich doch ausruhen, Elin", sagte der Hund. Ich warf ihm einen gereizten Blick zu, worauf er verstummte. Doch ich gehorchte den Anweisungen der Magierin und ließ mich wieder in die Kissen sinken. Das Zimmer hatte keine Fenster durch das Sonnenlicht hätte fallen können. Also brauchte ich hier keinen Sarg. Das letzte was ich sah bevor ich einschlief war Leo der wie eine Statue vor meinem Sarg hockte. Meine Träume zeigten die Vergangenheit, wie ich ganz verlassen und ohne Erinnerung auf einer eisigen Bergspitze erwacht war und wie ich einsam herumgeirrt war ohne zu wissen wer oder was ich war. Die Erkenntnis was ich war kam mir als der Durst nach Blut in mir erwachte. Anfangs war meine Beute noch tierisch doch irgendwann hatte ich auch Gefallen an menschlichem Blut gefunden. Ein Jahrhundert später war ich eine Fürstin der Sterblichen, ich herrschte über ein Gebiet das fast so groß war wie ein ganzes Königreich. Das war die Zeit der Elin de Ilén. Niemand ahnte zu der Zeit was für ein blutrünstiges Monster ich in Wirklichkeit war. Nachts schlich ich mich fort um auf die Jagd zu gehen. Ich trank so viel Blut wie ich wollte, doch nie tötete ich. Es hätte zu viel Unruhe gegeben. Ich träumte auch von der Zeit der Schlacht um Acarion. Ich sah tausende und abertausende ihr Leben lassen, sowohl Vampire als auch Dracos. Wir Vampire siegten und Acarion wurde zu einer Welt der ewigen Finsternis, keine Sonne würde je wieder über den einst prächtigen Städten Acarions strahlen und nie wieder würde ein Sterblicher diese prachtvolle Welt sehen. Manche gaben dieser Welt auch den Namen ´En Unr en Ecur – die Welt des ewigen Dämmerlichts ´. Irgendwann wandte ich der Schattenwelt den Rücken und kehrte zurück in die Welt der Lebenden. Auch dort würde ich zwar nie die Sonne sehen aber wenigstens war es kein Ort des ewigen Todes wie Acarion. Als ich schließlich nach New York zog wollte ich mir einen Hund kaufen. Schließlich musste ja jemand auf mich aufpassen solange ich Tagsüber schlief. Also war ich in ein Tierheim gegangen. Überall waren Hunde, Katzen und sonstiges Kleintier. Alle sehnten sich nach einem Zuhause. Ich lernte Leo kennen. Er war grade aus dem Welpenalter heraus und er jammerte so das ihm seine Mutter fehle. Ich konnte einfach nicht Nein sagen und nahm den kleinen bei mir auf. Er plapperte zwar viel und fraß auch mehr als ein gewöhnlicher Hund doch das ich ein Vampir war nahm er einfach so hin, wie wenn Tag und Nacht das selbe währen. Ich erwachte kurz nach Sonnenaufgang. Leo war nicht zu sehen, vielleicht hatte er Askal oder einen der anderen zu einem Spaziergang überreden können. Mein Magen knurrte ein wenig. Ich gähnte und stand auf. Erst jetzt merkte ich das ich immer noch die blutbedeckten und zerrissenen Kleidungsstücke vom Kampf trug. Ich durchstöberte das Zimmer bis ich zu den Schränken gelangte. Jemand hatte Sachen aus meiner Wohnung geholt. Ich freute mich und öffnete eine Tür die zum Bad führte. Eine halbe Stunde später verließ ich sauber mein Zimmer und sah mich um. Ich stand in einem aus Stein gemauerten Gang. Mein Blick fiel auf eines der wenigen Fenster im Gang. Der Mond leuchtete hell, doch er war noch nicht voll rund wie bei Vollmond. Sterne funkelten hell im dunklen Himmel an dem nicht mal eine einzige Wolke stand. Ich beschloss erstmal Jagen zu gehen bevor ich weiteres entschied. Ich durchquerte langsam den Gang und behielt meine Umgebung ständig im Auge. Eine Bewegung hinter mir ließ mich herumwirbeln. “Wohin gehst du, Vampirin?“, fragte der geflügelte mit verärgerter Stimme, er hieß glaub ich Shadrin. “Geht dich das was an, Lichtwesen? Aber zu seiner Information: Ich gehe mich ein wenig umsehen und wenn es möglich ist jage ich auch“ ,antwortete ich ebenso barsch zurück. Seine Miene verfinsterte sich, doch er verschwand mit einem gemurmelten: “Ich versteh nicht wie Drac eine wie sie aufnehmen kann“. Genau so wie Dracos waren auch die Engel und besonders die Silberschwingen uns Vampiren nicht wohl gesinnt. Die geflügelten verachteten oder hassten uns gar. Die meisten Dracos fast noch mehr. Besonders die Alten, die die Bluttaten der Schlacht um Acarion nicht vergessen hatten. Dracs nachsichtiges Verhalten mir gegenüber war mir deshalb auch ein Rätsel. Ich schnaubte nur und trat näher ans Fenster heran. Erst hundert Meter unter dem Fenster war Erdboden in Sicht. Ich sprang hinaus und glitt mit flatterndem Mantel und wehenden Haaren in die Tiefe. Sanft landete ich in geduckter Haltung auf dem Boden zwischen einigen Bäumen. Ich schaute mich um. In der Nähe hoben einige Walddtiere erschrocken den Kopf und flohen sobald sie mich witterten. Wie eine Raubkatze auf der Jagd schlich ich durchs Unterholz. Für Heute wird wohl auch Tierblut reichen, ich habe keine Zeit um nach einem Dorf oder so zu suchen, dachte ich und hob witternd den Kopf. Ich lächelte als meine Sinne einen Fuchs wahrnahmen der mich wohl noch nicht entdeckt hatte. Lautlos schlich ich voran. Der Fuchs war auch wohl grad auf Beutezug und schnupperte unter einem Baum nach Mäusen. Auch ich witterte die Mäuse doch ich hatte nur Interesse an dem Fuchs. Ich stieß mich ab und schwebte lautlos auf den Fuchs zu. Ich landete hinter ihm und ergriff ihn blitzschnell mit meinen Händen. Er hatte nichtmal Zeit ein Geräusch zu machen bevor ich meine Zähne in seinen Hals senkte. Ich spürte wie das warme Blut durch meine Kehle rann und wie mich das frische Blut in meinem Körper erfrischte. Ich ließ den Fuchs erst fallen als kein tropfen Blut mehr in seinem Körper war. Ich stand auf und schaute auf den toten Fuchs hinab, der tote Körper würde zur Mahlzeit anderer Tiere werden. Mein Hunger war nicht so groß gewesen wie erwartet und so fühlte ich mich nun satt. Nun würde ich den Wald noch etwas erkunden und dann zum Schloss zurück gehen um die anderen zu suchen

Wo die Liebe hinfällt...


Seltsame Geräusche machten mich auf sich aufmerksam. Das bellen eines Hundes und ein mir seltsam vertrautes Lachen. Neugierig pirschte ich in die Richtung. Auf einer Wiesenlichtung entdeckte ich Leo und Askal. Eigentlich wollte ich die beiden etwas beobachten doch Askal hatte genau so gute Sinne wie ich und so bemerkte er mich. Er drehte sich zu mir um und lächelte. Ich verfluchte mich stumm. Irgendwas an ihm zog mich regelrecht magisch an. “Du schaust als ob du in eine Zitrone gebissen hättest“, kommentierte Leo meinen Gesichtsausdruck. Ich warf Leo einen bösen Blick zu und Askal lachte: “Du schaust deinen Hund so sauer an das sein Fell seine Farbe verlieren würde wenn es nicht weiß währe“. Mit einem amüsierten lächeln griff ich ihn spielerisch an und zerzauste sein Haar. Seine Augen blitzten auf und mit zwei lautlosen Schritten stand er vor mir. Ich stieß ihn lachend mit den Händen weg und rannte blitzschnell in den Wald. Auch wenn er versuchte leise wie auf der Jagd zu sein hörte ich ihn wie er mir folgte. Ich rannte so schnell ich konnte und warf immer wieder einen Blick zurück. Er rannte fast so schnell wie ich und würde mich bald einholen. Mit einem leisen Lachen kletterte ich einen Baum hinauf und spähte zu ihm hinab. Kaum war er am Baum angelangt sprang ich wie eine Katze zu ihm hinab. Doch ich hatte die Entfernung verrechnet und so prallte ich gegen ihn und lachend fielen wir gemeinsam zu Boden. Er schaute mir in die Augen. Ich erwiderte den Blick widerstrebend und zögerlich. Es widerstrebte mir sehr mein Herz an jemanden zu verlieren wenn wir möglicherweise bald in den Krieg ziehen würden. Bald würde der Sturm beginnen und davor fürchtete ich mich. Askal schien meine Gedanken zu kennen und flüsterte: “Denk nicht an die Zukunft. Gemeinsam sind wir unbesiegbar“. Mit einer Hand strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte. Ich lächelte zurück und mir kamen Gedanken davon wie es währe wenn er mein Gefährte währ. Ich verscheuchte die Gedanken schnell und sagte leise: “Wir sollten zu den anderen gehen, die vermissen dich sonst noch. Außerdem möchte ich nicht das es über uns noch Gerede gibt“. Er lachte und zog mich mit sich auf die Füße als er aufstand. Gemeinsam rannten wir zur Lichtung zurück auf der Leo wartete. Leo gab nur ein Hüsteln von sich um nicht zu lachen. “Kein Wort zu den anderen oder du bist schneller ein Pelzmantel als du das Wort aussprechen kannst!“, drohte ich dem weißen Hund und lief weiter. Leo grinste und warf Askal und mir einen verstohlenen Blick zu. Auch Askal schien mein Kommentar zu amüsieren. Denn auch ihm war ein breites Grinsen ins Gesicht geschrieben. “Stimmt es eigentlich das Werwölfe einander ein Leben lang treu sind?“, fragte ich Askal auf dem Weg. Er nickte: “Ja, wenn ein Werwolf seine Gefährtin einmal gefunden hat sind sie einander treu bis in den Tod. Das gibt dem Sprichwort `Bis das der Tod euch scheidet´ eine ganz neue Bedeutung, was?“. Ich spürte wie sein Blick den ganzen Weg zu Dracs Festung die ganze Zeit auf mir ruhte. Wir betraten das Schloss durch einen engen Tunnelgang und Askal führte uns zum Speisesaal der mehr ein Treffpunkt und Gemeinschaftsraum war. Ein großer Tisch erstreckte sich im Zimmer und ein paar Kerzenleuchter standen in der Mitte. Drac, Shireena und Gina saßen am Tisch, nur Shadrin lehnte an der Wand und machte einen gelangweilten Eindruck. Die anwesenden hoben jedoch die Köpfe als wir den Raum betraten. Wir gingen zum Tisch. Askal setzte sich und zog mich in seine Arme. Shadrin hob eine Augenbraue und blickte warnend und entsetzt zu Drac. Auch die anderen wirkten verwirrt oder beunruhigt. Mich bedachte der geflügelte nur mit einem Blick in dem eine Mischung aus Abscheu und Drohung lag. Askals silberne Augen funkelten gefährlich und ein leises Knurren durchbrach die Stille. Ich schwieg und warf den anderen einen fragenden Blick zu. “Das kannst du nicht machen! Am besten du entscheidest dich zu wem du gehörst! Zu ihr oder zu uns?“, zischte Shadrin. Askal schwieg für einen Moment, dann sagte er ruhig: “Du weißt zu wem ich gehöre. Forder mich nicht heraus, Silberschwinge!“. “Soll das eine Drohung sein, Wolf?“, fragte der geflügelte wütend. Askal erhob sich und stellte sich vor mich. “Genug!!!“, sagte Drac und schaute beide gefährlich an. Shadrin wandte sich mit versteinerter Miene ab. Drac hielt ihn am Arm fest und flüsterte: “Seine Wahl ist gefallen, im Moment würde er sogar sterben um seine Gefährtin zu beschützen. Du weißt wie gefährlich Werwölfe werden wenn es um ihre Partner geht“. “Du weißt genau so gut wie ich das sie die falsche für ihn ist!“ ,zischte der Geflügelte worauf Drac erwiderte: “Seine Entscheidung ist gefallen. Selbst wenn ich gegen seine Gefährtin währe würde er sie beschützen. Er würde sie sogar gegen die Geister selbst verteidigen“. “Denk an meine Worte, Blutsaugerin. Noch bevor dein Ende kommt wirst du mich fürchten lernen. Ich behalt dich im Auge!“, zischte Shadrin. Askals Augen glitzerten tödlich wie geschliffenes Eis doch er schwieg. Gina, die Gestaltwandlerin, warf einen beunruhigten Blick auf die männlichen gestalten der Runde und sagte leise: “Mädels, ich glaub wir verschwinden besser“. Sie nickte Shireena und mir zu und stand auf. Ich schaute zu Askal. Er nickte und lächelte. Ich warf einen besorgten Blick zu Drac und Shadrin während ich Shireena und Gina folgte. Draußen im Gang fragte ich nachdem Gina die Tür geschlossen hatte: “Erstens wüsste ich gern warum sich die beiden beinahe zerfleischt hätten und zweitens, gibt’s hier irgendwo eine Bibliothek?“. Shireena schwieg, Gina antwortete: “Also was die Streithähne da drinnen angeht: Shadrin ist nicht grade erfreut wen Askal als Gefährtin ausgewählt hat“. “Wen denn?“, unterbrach ich sie. “Dich“, antwortete Gina und legte die Stirn in falten, “Ist dir nicht aufgefallen wie Askal dich anschaut und wie er reagiert hat als er Shadrins Missfallen an seiner Entscheidung bemerkte?“. “Mich? Aber ich bin ein Vampir, kein Werwolf. Ich kann ihm keine Gefährtin sein obwohl ich ihn auch mag“, antwortete ich kleinlaut. “Werwölfen ist es egal wen sie auswählen, ob einer der ihren oder ein anderes Wesen, das ist ihnen egal. Wenn ein Werwolf einmal angefangen hat um seine Angebetete zu werben dann ist seine Entscheidung gefallen und nichts kann daran etwas ändern. Und zu deiner Frage ob es hier eine Bibliothek gibt: Hier entlang“, sagte sie fröhlich. Shireena schwieg immer noch. Sie schien die ganze Sache sehr zu beunruhigen. “Das könnte eine echt hässliche Angelegenheit werden wenn sich Askal vom Team abwendet“, sagte sie plötzlich düster. Gina nickte stumm. Auch sie schien diese Gedanken zu haben. “Ich wollte euch echt keinen Ärger machen“, versuchte ich und warf Leo einen Blick zu Leo, der hinter uns ging und aufmerksam lauschte. “Es liegt nicht an dir. Keiner von uns ist des Schicksals Herr“, sagte Shireena. “Ich habe nichts dagegen wenn Askal dein Gefährte währ“, flötete Leo gutgelaunt, “Ich mag ihn. Wölfe und Hunde sind gar nicht so verschieden“. Ich lächelte und wunderte mich darüber das er nicht jammerte wie hungrig er war. Leo war eigentlich immer hungrig doch anscheinend war das aktuelle Gesprächsthema viel interessanter. Wir erreichten einen hölzernen Torbogen in dem schöne Schnitzereien eingearbeitet waren. Dahinter befand sich ein riesiger Raum der in zwei Stockwerke unterteilt war. Alle Regale quollen über von Büchern und sehr alten magischen Gegenständen. Eine kleine Sitzecke befand sich in jedem der beiden Stockwerke. Eine Treppe mitten im Raum verband den oberen und den unteren Bereich der Bibliothek. “Wow, soviele Bücher“, sagte ich erstaunt und vergaß meine Sorgen über das soeben gehörte fast. “Toll, was?“, sagte Gina begeistert und strahlte. Ich nickte staunend und ging langsam durch die Regalreihen. “Darf ich?“, fragte ich und deutete auf die Bücher. “Klar“, sagte Gina und hielt mir ihr Lieblingsbuch vor die Nase. ´Antike Symbole und geheime Schriften´ stand auf dem Einband. Ich lächelte und widmete meine Aufmerksamkeit wieder den Regalen vor mir. Ich nahm einige interessant aussehende Bücher heraus und ging in Richtung de Sitzecke. Als ich mich gesetzt hatte legte ich die Bücher auf den hölzernen Tisch vor mir. Der Titel des ersten Buches lautete ´Werwesen – alles Wissenswerte über Werwölfe und Co´. Unter dem Titel war ein Bild von einem heulenden Werwolf. Im Inhaltsverzeichnis waren alle Werwesen aufgelistet die es gab. Von A wie Wer- Adler bis Z wie Wer- Zentaur. Ich blätterte das staubige Buch durch und staunte über die genauen Einzelheiten der einzelnen Geschöpfe. Besonders das Kapitel über Werwölfe las ich aufmerksam.

Die meisten Werwölfe leben in Rudeln. Wölfe sind geborene Jäger und im Rudel wird nur respektiert wer ein guter Jäger ist. Je gefährlichere oder größere Beute ein Werwolf zur strecke gebracht hat desto angesehener ist er in der Gruppe. Wenn ein männlicher Werwolf einmal ein Auge auf eine eventuelle Gefährtin geworfen hat dann kann nichts ihn so leicht wieder davon abbringen ihr imponieren zu wollen. Wenn ein anderer Werwolf ebenfalls ein Auge auf jene Gefährtin geworfen hat und sie für sich beanspruchen will ist die Folge darauf meist ein Kampf auf Leben und Tod. Obwohl das letzte Wort immernoch bei der umworbenen Werwölfin liegt sind solche Kämpfe normal. Denn die Werwölfin will einen starken Kämpfer und guten Jäger als Gefährten. Wenn der männliche Werwolf um eine Gefährtin wirbt dann kämpft und jagt er um ihre Gunst zu gewinnen. Hat eine Gefährtin das Werben des Werwolfmannes erhört dann bleiben die beiden meist ein leben lang zusammen, was sehr lange ist da Werwölfe zu den Unsterblichen zählen. Der Anführer eines Rudels ist ausschließlich der erfolgreichste Jäger, und seine Gefährtin, wenn er eine hat. Ein Anführer kann jederzeit herausgefordert werden. Gewinnt der Herausforderer übernimmt dieser das Rudel. Ob der ehemalige Anführer das Rudel verlässt oder geduldet wird ist unterschiedlich. Wenn er das Rudel verlässt bleibt er meist noch ein paar Tage im Revier des Rudels. Danach muss er weiterziehen. Werwolfrudel verteidigen ihre Territorien aggressiv gegen Artgenossen. Selten kam es auch schonmal vor das Rudel die Territorien anderer Rudel eroberten. Ob das besiegte Rudel sich dem Siegerrudel anschließt oder flieht und sich ein neues Revier sucht ist unterschiedlich. Meist hängt dies von der Dominanz der anführenden Männchen beider Rudel ab. In manchen Rudeln ist es Brauch dass die jugendlichen, fast ausgewachsenen, Werwölfe das Rudel verlassen und solange durch die Wildnis streifen bis sie etwas erlegt haben und so mit Ansehen zum Rudel heimkehren dürfen.



“Kann ja nicht schaden dass zu lesen“, sagte ich und warf einen besorgten Blick zu Leo. Der Hund erwiderte den Blick. Auch er schien sich sorgen darüber zu machen was das Schicksal als nächstes vorhatte. Ich durchblätterte auch die anderen Bücher. In ein paar davon ging es um Zauberei und alte Legenden. Eine Geschichte berichtete von geheimem Wissen das tief unter den Gewölben einer Stadt in Acarion verborgen war. Angelegt von den Dracos und gehütet durch mächtige Zauber und gefährliche Kreaturen lag dort wertvolles Wissen aus längst vergangenen Zeitaltern. Die alten Geheimnisse. Uraltes Wissen von dem das meiste längst in Vergessenheit geraten war. Ich runzelte die Stirn und winkte Gina zu. Sie kam heran und betrachtete die aufgeschlagene Seite einen Moment. “Merkwürdig, ich war mir eigentlich sicher alle Bücher hier zu kennen. Es ist bestimmt eines von Dracs Büchern, normaler Weise befinden sie sich in einem verschlossenen Schrank in seinem Zimmer. Wenn es so ist wird er nicht erfreut sein wenn sich eines seiner Bücher über Dracowissen in die Bibliothek verirrt hat“, sagte sie und klappte das Buch zu. Sie reichte es Shireena, die es stirnrunzelnd betrachtete und schließlich in einer Tasche ihres Magiergewandes verschwinden ließ. “Ich werde ihm das Ding geben“, versprach sie und in den Augen der Magierin war eine seltsame Unruhe zu sehen. Plötzlich ertönte lautes Geschepper und andere Geräusche die auf einen Kampf schließen ließen. Ich sprang wie von der Tarantel gestochen auf und sauste zur Tür. Leo, Shireena und Gina mir dicht auf den Fersen. Ich hörte Gina leise fluchen: “Was haben sie jetzt schon wieder angestellt?“. “Das hört sich gar nicht gut an“, hörte ich Leo murmeln. Wir stürzten in den Gang hinaus und blieben wie vom Donner gerührt stehen. Die Tür zum Speisesaal war zerstört und dahinter, im Raum, rappelte sich Askal auf. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen da er mit dem Rücken zu uns stand, aber ich konnte es mir fast bildlich vorstellen. Auf der anderen Seite des Raumes stand Shadrin. Die Flügel waren ausgebreitet und die Augen des geflügelten funkelten kalt. “Oh nein, sie werden sich ja noch in Stücke reißen“, rief Gina entsetzt und wurde kreidebleich. “Was ist hier los?“, knurrte ich und betrat hocherhobenen Hauptes den Raum. Shadrin warf mir einen verächtlichen Blick zu. Askal drehte sich langsam zu uns um und er lächelte als er mich sah. Ich ging zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. “Kann man dich keinen Moment aus den Augen lassen ohne das du dich prügelst?“, sagte ich sanft und versuchte vorwurfsvoll drein zu schauen. Er lächelte entschuldigend und legte schützend einen Arm um mich während er Shadrin mit einem warnenden Blick bedachte. Shadrin gab ein spöttisches schnauben von sich und verließ polternd den Raum. Gina folgte ihm. “Es tut mir leid, Gefährtin, wenn ich dich verärgert habe“, sagte er leise. “Ich möchte nicht das du meinetwegen noch irgendwann verletzt wirst“, erwiderte ich ebenso leise. Er nickte stumm und mit einer Hand strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich schaute ihn an. Seine Augen blickten in meine und ich hatte schon vergessen das wir nicht allein waren. Er senkte den Kopf und küsste mich. Erst erstarrte ich, ein wenig erschrocken obwohl ich es geahnt hatte was kommen würde. Schließlich entspannte ich mich, lehnte mich während seines Kusses an ihn und seufzte. Er zog mich an sich und gab ein leises besitzergreifendes Grollen von sich. Typisch Werwolf, dachte ich lächelnd. Jemand räusperte sich hinter uns. Ich löste mich von Askal und drehte mich langsam um. Gina schaute amüsiert drein, Shireena verständnisvoll und Drac eher ausdruckslos. “Elin, dürfte ich dich bald mal sprechen?“, fragte der Draco. “Natürlich, Drac“, murmelte ich und wenn ich ein Mensch gewesen währe dann währe ich sicher rot angelaufen bei dem Gedanken dass das Team bei meiner Turtelei mit Askal zugesehen hatte. Askals Augen wurden schmal und sein Blick wanderte mit einer Mischung aus Feindseligkeit und Misstrauen zu Drac. Der Draco hob beschwichtigend die Hände und senkte den Blick während er sagte: “Ich werde deiner Gefährtin nichts tun, alter Freund“. Askal neigte den Kopf. Die Feindseligkeit schwand aus seinem Blick, das Misstrauen blieb jedoch. Anscheinend waren bei Werwölfen in der Zeit in der die ihre Gefährtinnen umwarben die Instinkte stärker als Familiäre und Freundschaftliche Bande. Drac drehte sich ohne weiteres zu sagen um. Ich sollte ihm wohl folgen. Ich drehte mich zu Askal um. Er schwieg, sein Gesichtsausdruck war ausdruckslos. “Benimm dich“, sagte ich schmunzelnd und drohte ihm scherzhaft mit einem erhobenen Zeigefinger. In seinem Büro drehte sich Drac zu mir um. "Wie ich sehe hat sich Askal total in dich verguckt, was?", sagte er und schaute mich ernst an. Ich senkte den Blick. "Es muss dir nicht peinlich sein.", schmunzelte der Werdrache und hob eine Augenbraue. "Es bereitet mir nur Shadrin sorgen. Er hasst dich, ich weiß nicht wieso", fuhr Drac fort. "Ich weiß wieso...",unterbrach ich ihn,"...erstens, hassen Silberschwingen-Engel die Vampire seit es unsere Rassen gibt. Wir Vampire sind die Schatten und die Engel sind das Licht. Zweitens, sorgt sich Shadrin um seine Freunde, ich versteh das". "Es ist aber keine Entschuldigung dafür wie er sich dir gegenüber benimmt. Es währe gut möglich das er dich zum Kampf herausfordert. Askal würde das nicht zulassen. Und so würde dies das ganze Team spalten. Bitte versuche deinen Gefährten davon abzuhalten Shadrin in Stücke zu reißen. Ich werde auch noch mit Gina sprechen, dass sie Shadrin davon abhält Askal den Krieg zu erklären.", fuhr Drac fort. "Okay, ich werd mein möglichstes tun. Außerdem werd ich am besten so viel es geht Shadrin aus dem Weg gehen", stimmte ich ihm zu. Der Werdrache nickte zufrieden. Als sich die Tür wieder wie durch Zauberhand öffnete stürmte Gina herein. Sie grinste. "Dorian hat eine Spur gefunden", rief sie. Ich runzelte die Stirn. "Dorian?". Drac nickte und sah aus als hätte er auf eine Zitrone gebissen. "Dorian, ist unser Computergenie. Pass bloß auf, du wirst merken wieso.", sagte er. Gina lachte leise und verließ den Raum. Ich folgte ihr. Leo schloss sich mir an. "Du wirst ihn mögen, er ist zwar manchmal ein wenig seltsam aber einer der besten Freunde die man haben kann. Außerdem ist er ein wahres Ass wenn es im Technik geht", sagte Gina. Askal und Shireena lehnten an einer Wand und unterhielten sich leise. Als sie Gina und mich sahen stießen sich beide von der Wand ab und kamen uns entgegen. Askal lächelte. Ich senkte den Blick. Was sollte ich auch sagen. Im Moment war mein Leben schließlich ein reichliches Chaos. Mein Bruder wollte meinen Tod, ein Werwolf war in mich verknallt, Leo war mal wieder spurlos verschwunden, ein Engel wollte mir den Kopf abreißen, ein Draco war der Anführer eines Teams welchem ich mich quasi angeschlossen hatte und so langsam aber sicher zweifelte ich echt an meinem Verstand. Aber egal

Des Zentaurs Vergangenheit...


Der Gang durch den wir gingen war ebenso ein gemauerter Steingang einer Burg wie alles andere. Hier und da hingen Ahnengemälde und natürlich platzte die Ecken fast vor Spinnenweben. Leise Musik drang an mein Ohr, es schien irgendwo weit vor uns zu erklingen. Vermutlich von einem Computer abgespielt. Eine breite Holztür war am Ende des Ganges, da hinter war eindeutig die Musik zu hören. Die Tür war so groß das wirklich ein Pferd hindurch gepasst hätte. Ich hob eine Augenbraue. Gina klopfte an. "Dorian, wir sinds", rief sie um die Musik zu übertönen. "Kommt rein", antwortete eine Stimme, aus der ein seltsamer Akzent herauszuhören war. Sofort wurde die Musik leiser gedreht. Gina grinste kurz und öffnete die Tür mit einem Ruck. Mir bot sich ein verblüffendes Bild. Der Raum war sehr geräumig und darin war eine regelrechte Wand aus Computern, Bildschirmen, blinkenden Lämpchen und anderen Gerätschaften. Mitten im Raum erhob sich ein riesiger metallener Schreibtisch auf dem ebenfalls Computer und Bildschirme standen. Ein Raum voller Hi-tech, bei dem vermutlich so mancher Geheimdienst grün vor Neid geworden währ. Hinter dem Schreibtisch- und Computermonstrum befand sich vermutlich die Person welche man Dorian genannt hatte. "Wie ich vermute habt ihr die Neue gleich mitgebracht", erklang wieder die Stimme und ich dachte meine Ohren würden mir einen Streich spielen als keine Schritte sondern das Klappern von Hufen erklang. Ich blinzelte verwirrt und blickte zu Gina, Shireena und Askal. Alle drei schmunzelten. Hinter dem Schreibtisch-Computermonstrum trat eine Gestalt hervor. Es war ein Zentaur. Das schwarze schulterlange Haar verlieh ihm ein ungestümes und wildes Aussehen. Seine grünlichen Augen funkelten amüsiert. Der Pferdeteil seines Körpers hatte dunkelbraunes Fell und braunen, fast schwarzen, Schweif. Er neigte den Kopf und lächelte. Er vollführte eine angedeutete Verbeugung und sagte wieder mit diesem seltsamen Akzent: "Ich bin Dorian, freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen". Ich lächelte: "Die Freude ist ganz meinerseits, Dorian. Ich bin Elin". Der Zentaur war mir auf Anhieb sympathisch. "Dorian, du hattest angerufen das du was gefunden hast was uns weiterhilft", unterbrach Askal mit einem kleines Knurren. Dorian kicherte und drehte sich um. "Folgt mir", sagte er und stolzierte elegant zwischen den Gerätschaften hindurch. Ich folgte ihm mit den anderen im Schlepptau. Währenddessen warf ich Askal einen fragenden Blick zu. Ich hatte zwar schon so eines gesehen und erlebt, aber Zentauren waren allgemein als wild und kriegerisch bekannt. Rangkämpfe und Kämpfe um Gefährtinnen in den Clans oder Stämmen gingen nur sehr selten friedlich aus, was wohl eindeutig am temperamentvollen Wesen der Zentauren lag. Das ein Zentaur aber auch ein Computergenie sein konnte, davon hatte ich bisher noch nie was gehört. Wir folgten dem Zentaurenmann also und blieben schließlich vor einem Computerbildschirm stehen, welcher auf einer Reihe anderer Gerätschaften thronte. Dorian deutete auf den Bildschirm. Es zeigte eine Abbildung des Dolches welchen Damius mir hatte ins Herz stechen wollen. Ein Schauder lief mir über den Rücken. "Das Ding ist mit Drachenfeuer geschmiedet und ich habe mal ein wenig herumgeforscht und herausgefunden das dieser Dolch von einem bestimmten Clan angefertigt wurden, den Dhanhea", riss mich Dorians Stimme aus meinen Erinnerungen. "Diese Verräter! Ghal'adar Nhuve hat den Vertrag der Clans gebrochen!", fauchte Shireena aufgebracht, es war das erste mal das sie nicht gleichgültig-wissend dreinschaute, wie sie es sonst immer tat. "Das glaube ich nicht, dieser Dolch scheint von abtrünnigen Schattenflügeln ,welche wohl ursprünglich aus seinem Clan stammten, geschaffen worden zu sein", beruhigte Dorian sie, "leider konnte ich noch nicht herausfinden wessen Signatur der Dolch trägt". Auf meinen fragenden Blick erklärte der Zentaur: "Die meisten Gegenstände in unserer Welt haben etwas an sich das eindeutig ihre Herkunft und den Schöpfer des Gegenstands angibt, dies nennen wir Signatur". Ich schwieg und dachte nach. "Wir sollten aber trotzdem Nhuve und seinem Clan einen Besuch abstatten.", sagte Askal mit sorgenvoller Miene. „Das habe ich mir auch gedacht“, sagte eine Stimme und Drac trat hinter uns in den Raum. „Wenn ich mich recht erinnere befindet sich in den Schattenwäldern ein Portal in die Eishöhen“, sagte der Drachenwandler. Dorian erstarrte plötzlich. „Das kannst du nicht ernst meinen, Drac“, flüsterte der Zentaur und peitschte nervös mit dem Schweif. „Es gibt keine andere Wahl“, sagte Drac entschuldigend, „du musst nicht mitkommen wenn du nicht willst“. „Du weißt das mein Beisein die einzige Möglichkeit für euch heil da durch zu kommen ist“, schnaubte der Zentaur und stampfte mit dem rechten Vorderhuf, „Sie würden euch töten ohne mit der Wimper zu zucken!“. „Tut mir leid, dass ich dich da mit reinziehe“, sagte Drac. „Ich bin kein Typ für Außeneinsätze, Drac“, erinnerte ihn der Zentaur und seufzte schließlich resigniert, „Na gut, ich komme mit. Aber nur unter Protest“. „Danke“, sagte Drac und klopfte ihm auf die Schulter. Und anderen rief er „Morgen Nacht machen wir uns auf den Weg, ruht euch am besten aus“ zu bevor er mit Shireena aus dem Raum verschwand. Dorian starrte den beiden halb besorgt halb verärgert nach. „Ich hoffe er weiß was er tut“, murmelte der Zentaur und widmete sich gedankenverloren seinen Computerarbeiten. „Komm, heute wird nichts mehr passieren. Außerdem geht die Sonne bald auf“, flüsterte Askal mir ins Ohr. Ich nickte müde und verließ den Raum. Orientierungslos blieb ich stehen. Diese Burg war so groß, selbst ich würde mich hier vermutlich verlaufen. „Ich bringe dich zu deinem Zimmer“, sagte Askal und fügte lächelnd hinzu: “Ich habe mich hier auch manchmal verlaufen als ich neu war“. Ich nickte nur und folgte ihm. Askal führte mich durch ein schier endloses Labyrinth aus Gängen. Schließlich standen wir vor einer Holztür. „Du siehst blass aus“, sagte Askal und sah mich an. „Vermutlich war das Fuchsblut nicht genug“, sagte ich. „Die Sonne wird bald aufgehen, es ist zu spät um noch auf die Jagd zu gehen“, antwortete er. „Und woher soll ich noch Blut herbekommen?“, seufzte ich und trat in mein Quartier. Leo wartete dort, er schlief. Als ich einen Blick über meine Schulter warf sah ich das Askal an den Türrahmen gelehnt stand und mich beobachtete. „Das Blut eines Werwolfs ist sehr stark“, sagte er leise und ich verstand worauf er hinauswollte. Ich starrte ihn an. Er bot mir an von seinem Blut zu trinken. Ist der denn verrückt?, dachte ich. Ich bedeutete ihm anscheinend wirklich sehr viel. Er kam auf mich zu und sah mich mit seinen silbernen Augen an. „Trink von mir, Liebste“, sagte er und neigte den Kopf zur Seite. Meine Augen flammten rot auf. Ich strich fast andächtig über seinen Hals und entblößte meine Reißzähne. Askal lächelte und wartete. Ich legte meine Hände auf seine Schultern und senkte meine Zähne auf seinen Hals. Sein Blut schmeckte ganz anders als Menschenblut, jedoch nicht im negativen Sinne. Und er hatte recht. Sein Blut stärkte mich. Ich hatte nicht viel getrunken, doch meine Kräfte waren fast vollständig zurückgekehrt. Askal atmete ruhig. Ich zog meine Fangzähne ein und blickte auf. Sein Blick war noch immer auf mich gerichtet. Liebevoll sah er mich an. An seinem Hals schimmerten gut sichtbar zwei rote Punkte, die Bisswunden die ich hinterlassen hatte. Er strich mir über die Wange. „Ich würde sowohl mein Blut als auch mein Leben für dich geben, Liebste“, sagte er leise und neigte seinen Kopf. Er küsste mich sanft. Schließlich hob er den Kopf und sah mir ins Gesicht. „Du wirst die Kraft meines Blutes brauchen, Gefährtin.“, sagte er und drehte sich um. „Warte“, sagte ich. Er drehte sich wieder um und sah mich an. „Was meinte Dorian eigentlich damit das ‘sie uns töten würden‘? Wen meinte er und wieso hat er Angst vor diesen Schattenwäldern?“, fragte ich. Askal sah mich an und seufzte. „Zentauren leben in Stämmen zusammen, so ähnlich wie Clans. Dorian kommt aus einem Stamm welcher tief in den Schattenwäldern lebt. Die Zentauren dort sind wild und unberechenbar. Sie sind misstrauisch und manchmal sogar aggressiv gegenüber Fremden. Dorian ist von dort fortgegangen nachdem er den Kampf um die Anführerschaft, welche ihm eigentlich zugestanden hatte, verloren hat. Er schämte sich und wollte nicht an diese Schande erinnert werden. Daher ging er fort und schloss sich schließlich uns an. Jetzt von ihm zu verlangen dass er wieder an diesen Ort zurückkehrt...“, Askal brach ab und seufzte erneut. Ich sah ihn nachdenklich an. „Ach verstehe“, sagte ich leise. Askal lächelte und ging zur Tür. An der Tür blieb er stehen und sagte noch: „Bis morgen, Liebste“. Dann war er durch die Tür verschwunden. Ich starrte auf die Tür die er hinter sich geschlossen hatte. Noch immer konnte ich sein Blut schmecken und noch immer roch ich seinen Geruch. Es entfachte etwas in mir dass ich seit langer Zeit nicht mehr verspürt hatte. Ich seufzte und ließ mich auf mein Bett fallen. Ich starrte an die steinerne Zimmerdecke empor und dachte nach. Tief in meiner Seele spürte ich eine Verbindung zu dem Werwolf, ich spürte sein schlagendes Herz obwohl er sich in irgendeinem anderen Zimmer der Burg befand. Ich verfluchte mich insgeheim. Dass ich ihn gebissen hatte ,oder bessergesagt er mir sein Blut gegeben hatte, hatte ein Band hergestellt. Auf ewig an diesen Werwolf gebunden sein? Oh je, was für ein Schlamassel, dachte ich. Ich überlegte hin und her doch allmählich spürte ich draußen die Sonne aufgehen. Auch wenn ich sie nicht sah, da das Zimmer keine Fenster hatte, spürte ich das aufgehen der Sonne. Es war wie eine Art Ziehen in meinem Kopf, welches mich langsam aber sicher in den Schlaf rief. Je mehr die Sonne aufging desto stärker wurde das Ziehen in meinem Kopf, irgendwann würde es mich mit Gewalt in die Traumwelt ziehen und ich würde wenn ich stehen würde einfach umfallen. Ich drängte das Gefühl zurück und zog mir Schlafsachen an. Schließlich kroch ich unter die Bettdecke und als ich mich nicht mehr gegen das ziehen in meinem Kopf wehrte fielen mir sofort die Augen zu. Die Sonne verschwand grade am Horizont als ich erwachte. Leo war anscheinend während des Tages aufgestanden und hatte das Zimmer verlassen. Anstatt seiner saß Askal in einem Sessel, in einer Zimmerecke. "Hi", sagte er lächelnd. Ich blinzelte verschlafen. "Wo ist Leo?", fragte ich verschlafen. "Vermutlich bei Dorian", lächelte er. "Wann brechen wir auf?", fragte ich, wobei ich aufstand. "Hast du Hunger?" ,fragte er und legte eine Hand an seinen Hals. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, aber du musst was essen. Die anderen sind sicher grade beim essen, warte doch bei ihnen", schlug ich vor. Er lächelte und nickte. Als er das Zimmer verlassen hatte machte ich mich daran mich umzuziehen und für die Reise fertig zu machen.

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Tag der Veröffentlichung: 19.10.2011

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