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Das Lied der kleinen Meerjungfrau




Der Morgen graut,
die Sonne ist´s,
die fern im Osten ihren Lauf beginnt


Der Sand der Zeit mir mehr und mehr entrinnt.
In jener Stund ist mir ihr goldner Anblick bittersüß.
Bald durchbrechen ihre roten Flammen die dunkle Nacht.
Schweig still mein Herz
Es ist noch nicht vollbracht.


Ein Leben für ein Andres geben,
dies sei nun mein Bestreben.
Den Dolche halt ich fest in meiner Hand
er ist des Unglücks Unterpfand
mit wankendem Schritt begeb ich mich zu IHM hin
Die Tragik seinen Lauf beginnt.


Weh mir,
sein Anblick mir den Atem raubt.
verschlungen liegen SIE darnieder
zwei Menschenkinder frisch angetraut
in seliger Umarmung, finden sie einander wieder.


Sanft küsse ich sein liebliches Gesicht,
Salzige Tränen benebeln mir die Sicht.
Bei den Göttern, steht mir bei!
Die Liebe, die sich einst tief in mir verbunden
ich nun des Lichtes rauben muss!


Ach meine lieben Schwestern
der Todesbringer liegt so schwer in meiner Hand
ich wein gar bittre Tränen
muss ER nun sterben?
Und ich kann leben?


Oh weh,
soll ich der jungen Liebe Glück nun je zerstören?
werd ich das Meeresrauschen dann wieder hören?


Das Atmen fällt mir schwer,
der Dolch hernieder schwingt,
um zu beenden all mein Leid.


SIE dreht sich um
und schmiegt sich näher an SEINEN Leib,
die Kraft ward mir genommen.


Nun denn,
so sollen SIE Leben,
oh Tod!
Sei mir Willkommen!


Nun steh ich da,
noch liegt das Schiff im stiller Ruh,
ich blicke auf das Meer hernieder.


Liebe Schwestern,
hört meine letzten Worte
wir sehen uns nie wieder.


Geh auf, du holde Sonn
Verkünderin des Morgens!
Ich bin des Todes nun gewiss.
Und schließe meine Augen.

Die ersten Strahlen mich berühren,
von Schmerz ward ich befreit,
die Kraft der Töchter des Himmels kann ich nun spüren.
und steig hinauf zu ihnen
bis in alle Ewigkeit.


„Komm zu uns, den Töchtern der Luft
du arme kleine Seejungfrau!
Du hast gelitten und geduldet,
nun kannst du dir selbst durch gute Werke
eine unsterbliche Seele erschaffen!“


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Tag der Veröffentlichung: 07.03.2012

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