Nun ist es offiziell, ich hasse meinen Dad! Das ist doch echt so ein Penner. Nur weil ich eine Anzeige habe, meint er meine Mutter sei eine Rabenmutter und hätte mich nicht unter Kontrolle. Er ist doch dann tatsächlich zu so nem scheiß Gericht gegangen und hat das Sorgerecht beantragt. Dank seiner scheiß Kohle und seinem scheiß guten Anwalt, hat er das natürlich auch bekommen. Jetzt muss ich zu ihm und seiner Hure ziehen. Nach L.A.!!!! Ich will da nicht hin. Ich fühle mich hier wohl, bei meinen Freunden und vor allem bei meiner Mom. Das ist doch echt so ein mieser kleiner Hurensohn.
Oh sorry Leute, weil ich mich so aufgeregt habe, hab ich vergessen mich vorzustellen. Mein Name ist Samantha Marianne Rosalinda Jones, kurz Sam. Meine Mom hat mir den Namen Samantha gegeben, mein bescheuerter Dad musste natürlich noch Marianne und Rosalinda dranhängen. Ein Grund mehr wieso ich ihn hasse, aber egal. Ich bin 17 Jahre alt und wohne bis jetzt noch in Köln. Meine Mom ist Deutsche und mein Dad Amerikaner, ich bin deshalb auch zweisprachig aufgewachsen. Ich bin 1,74 groß, habe blaue Augen und rote Locken. Meine Haare liebe ich einfach vor allem sind sie nicht so dunkelrot oder leicht rot, sie sind knallrot.
Hier
Ich bin relativ dünn, aber jetzt nicht so nen Knochengerüst, an mir ist schon auch noch was dran. Ich hab Körpchengröße C, das reicht auch vollkommen aus, mein Arsch ist nicht sehr klein aber knackig und ich hab schon ziemlich laaaange Beine. Man kann schon sagen, dass ich geil aus sehe. Ich bin jetzt nicht selbstverliebt oder so..aber gewisse Dinge gestehe ich mir einfach ein.
Zurück zum Wesentlichen ich werde wohl oder übel umziehen. Da mein Flieger morgen früh geht, packe ich meine letzten Sachen. Manche Kartons mit Büchern, Bilder, etc und manchen Klamotten wurde schon vorgeschickt. Ich hab nur noch einen relativ kleinen Koffer. Nachdem ich alles gepackt habe, laufe ich runter in die Küche zu meiner Mom. Sie sitzt am Küchentisch und weint. Wenn ich sie so sehe, könnte ich immer mit heulen, doch ich muss diesmal stark bleiben.
„Hey Mom“, sage ich während ich in die Küche komme. Meine Mom steht auf und zieht mich in ihre Arme.
„Ich werde dich soo vermissen mein Engel“, schluchzt sie.
„Ich dich auch. Ich gehe jetzt schlafen“, sage ich, gebe ihr einen Kuss und gehe wieder hoch.
Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker früh. In drei Stunden geht mein Flug. Ich verbringe die Zeit mit duschen, fertig machen und frühstücken. Der Abschied am Flughafen war echt hart, meine mom und ich haben beide geheult wie sonst was. Jetzt sitze ich im Flugzeug und warte auf den Start. Das einzige was an meinem Vater gut ist, das er nicht so ein geizkragen ist. Ich sitze nämlich grade in der ersten Klasse und genieße meine letzte Cola auf deutschem Boden. Dann hebt das Flugzeug ab.
Nur so als Info nebenbei, ich hab zwar schon oben erwähnt das mein Vater stink reich ist, aber ich habe nicht erwähnt das er Milliardär ist. Ihm gehört irgendeine große Firma.
Nach 13 Stunden Flug lande ich dann endlich in L.A. Ich hole meinen Koffer vom Gepäckband und mache mich dann auf den Weg in die große Flughafenhalle. Ich halte nach einem Schild oder dem Gesicht meines Dads Ausschau, doch natürlich finde ich nichts. Deshalb gehe ich raus zum Taxistand und nehme mir ein Taxi. Die Adresse kenne ich zum Glück. Ist ja ein prima Start. Ich nenne dem Taxifahrer die Adresse und der fährt los. Eine halbe Stunde später sind wir da. Ich bezahle und steige aus. Was ich sehe haut mich um, eine große und vor allem schöne Villa steht vor mir.
Ich laufe die Einfahrt hoch zur Tür. Ich schaue mich nochmal kurz um, bevor ich an der Tür läute. Keine 10 Sekunden später wird die Tür geöffnet und ein Butler guckt mich mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an.
„Kann ich Ihnen helfen Miss?“, fragt er monoton.
„Ich vermute schon, ich möchte zu meinem Vater, Charles Jones“, antworte ich nett, die Wut hebe ich mir für meinen Vater auf.
„Oh ja natürlich Miss Jones. Wir haben allerdings erst später mit Ihnen gerechnet. Wie sind sie hier her gelangt?“, fragt der Butler nervös.
„Ich habe ein Taxi genommen. Könnten Sie jetzt Charles holen?“
„Das tut mir außerordentlich leid. Hätten wir gewusst, dass sie jetzt schon kommen, hätten wir Sie natürlich vom Flughafen abgeholt. Ich hole ihren Vater sofort“, mit diesen Worten verschwand der Butler.
Zehn Minuten kam dann auch endlich mein werter Herr Vater.
„Samantha Kind, was hast du denn mit deinen Haaren angestellt?“, fragt er geschockt.
„Es ist auch schön dich zu sehen Vater. Danke fürs abholen und dieses Begrüßungskomitee, ich hoffe ich habe nicht zu viele Umstände bereitet“, sage ich kalt.
„Es tut mir Leid, doch ich dachte dein Flug würde erst heute Nachmittag ankommen. Pamela und Connor sind einkaufen, Pamela wollte eine Willkommens Party für dich veranstalten“, erwiderte mein Vater. Ich hörte allerdings ab Connor nicht mehr zu, wer ist das denn bitteschön. Pamelas persönlicher Gigolo?
„Wer ist denn bitte Connor?“, frage ich dann nach.
„Dein Stiefbruder.“
„Mein was?!“, schrie ich und in diesem Moment wurde die Haustür geöffnet, ich drehe mich um und eine Wasserstoffblonde Tussi kommt rein, namens Pamela. Hinter ihr kam ein wirklich gut aussehender Junge rein. Er hat braune kurze Haare, markante Gesichtszüge, braune Augen und einen durchtrainierten Körper.
„Samantha Schätzchen bist du es?“, fragt Pamela mit ihrer piepsigen Stimme.
„Ich heiße Sam“, sage ich bissig. Pamela zieht eine Augenbraue hoch und mustert mich. Mein Vater schaut mich tadelnd an.
„Wo ist mein Zimmer?“, frage ich nach Minuten des Schweigens.
„Connor kann es dir zeigen, er nimmt auch bestimmt gerne deinen Koffer“, piepst Pamela. Ich drehe mich zu Connor um, welcher seine Mom böse anguckt.
„Ja dann, beweg mal deinen Hintern, Connor“, meine ich leicht herablassend. Er schaut mich nur mit einem arroganten Blick an, nimmt meinen Koffer und geht vor. Die Treppe rauf, dann links und dann ganz am Ende des Flurs wieder links.
„Dein Zimmer“, sagt er kalt.
„Danke“, antworte ich ebenso kalt und trete in mein Zimmer ein.
WOW!
Das nenne ich mal ein Zimmer. Auch wenn ich meinen Vater hasse, geizig ist er immer noch nicht.
Ich gehe links durch eine Tür und komme in einen riesigen Begehbaren Kleiderschrank.
Wenn man durch die Tür direkt vorne links geht, gelangt man in ein Badezimmer. Es ist genauso luxuriös wie der Rest und ebenfalls riesig.
Also hier könnte ich mich schon wohl fühlen. Plötzlich klopft es an meiner Zimmertür und kurz darauf geht diese auch auf und Connor steht in der Tür.
„Hab ich gesagt du kannst reinkommen?“, frage ich ihn zickig.
„Nö“, sagt er und lehnt locker im Türrahmen.
„Was willst du?“
„Wir essen jetzt. Du sollst runter kommen“, mit diesen Worten verschwand er.
Ich lief ebenfalls runter in das Esszimmer. Mein Dad, Pamela und Connor saßen schon am Tisch.
„Setz dich Samantha“, sagt mein Dad und lächelt mich an.
Ich setze mich wortlos und stocher in dem Salat vor mir rum.
„Hast du gar keinen Hunger?“, fragt Pamela und schaut mich verwundert an.
„Doch hab ich, aber ich bin kein Karnickel“, sage ich frech, stehe auf und gehe in die Küche. Dort mache ich mir zwei Brote und gehe wieder hoch in mein Zimmer. Ich stelle den Fernsehe an und esse mein Brot auf meinem Bett. Plötzlich klopft jemand ein mein Zimmer, direkt danach steckt Connor seinen Kopf durch die Tür.
„Alles gut bei dir?“, fragt er und schaut mich dabei leicht besorgt an.
„Als ob dich das interessiert“, erwidere ich nur und widme mich wieder meinem Laptop.
„Ey hör mal, ich bin nicht auf Stress aus oder so. Ich würde dich gerne einfach kennen lernen. Ich meine wir sind jetzt sowas wie Geschwister“, sagt er und lächel leicht. Wow, er kann reden und ist sogar nett. Ob er wohl schwul ist?
„Okay, aber eine Frage im Voraus, bist du schwul?“, frage ich ihn und schaue ihn fragend an. Ihm fällt alles aus dem Gesicht. Sein Mund öffnet sich vor Schock.
„Nein! Wie kommst du bitte darauf?“, fragt er und kommt zu mir.
„Naja…du bist glaube ganz nett und nicht hässlich.“
„Oh also darf ich das als Kompliment nehmen“, fragt er leicht belustigt.
„Wenn du willst.“
Er lacht leicht und setzt sich neben mich.
„Erzähl mal was von dir“, fordert er mich auf.
„Was willst du wissen?“
„Wieso bist du hier?“
„Weil mein Dad ein Arsch ist und mich meiner Mutter weggenommen hat.“
„Wieso das denn?“, fragt er leicht geschockt.
„Ich hab ja vorher in Köln gewohnt und naja…mein Umgang war halt nicht der beste. Ich hab scheiße gebaut und ne Anzeige kassiert. Als mein Dad das hörte, ist er ausgerastet und nun bin ich hier. Er hat meine Mom vors Gericht gezerrt und behauptet sie sei ne Rabenmutter…“
„Oh also bist du nicht freiwillig hier?“
„Nein ganz sicher nicht. Ich hab überhaupt keine Lust auf diese verfickte Stadt, hier laufen doch nur so wasserstoffblonde, dumme Barbies rum.“
Connor fängt an zu lachen.
„Da könntest du sogar recht haben“, lacht er.
„Jetzt du!“, fordere ich ihn auf.
„Ich was?“, fragt er verwirrt.
„Erzähl mir was von dir.“
„Was soll ich großartig erzählen. Mein Dad ist vor 6 Jahren gestorben, meine Mom hat deine Dad gefunden und geheiratet und jetzt bin ich hier. Dein Dad ist eigentlich ganz in Ordnung. Aber ich kann verstehe, dass du sauer auf ihn bist“, erzählt er.
„Tut mir leid mit deinem Dad“, sage ich und schaue auf mein Bett.
„Ach ja, aber es ist in Ordnung. Wirst du hier noch zur Schule gehen?“
Ich nicke nur.
„Dann denke ich mal bist du auf meiner Schule. Da sollte ich dich vielleicht vor warnen.“
„Und wovor?“, frage ich belustigt.
„Naja…meine Leute sind ganz okay, sie sind wie ich. Aber eine Mädchen Clique ist etwas…wie soll ich sagen…speziell. Sie denke wir gehören ihnen. Klar wir vögeln mal mit denen, aber auch eigentlich nur weil sie es zulassen“
„Also die Schlampen“, unterbreche ich ihn.
„Wenn du das so nennen willst ja…ach und pass bei meinen Freunden mit deiner großen Klappe auf“
„Wieso das denn?“, unterbreche ich ihn wieder.
„Sie sind wiederworte nicht gewöhnt und naja..wir sind die Kings. Jeder macht was wir sagen, halt dich lieber dran. Sonst wird dein Leben da zur Hölle.“, sagt er und schaut mich dann an.
„Erwartest du das ich jetzt Angst habe oder was? Ich mache was ich will. Du und deine Freunde interessieren mich nen scheiß.“
„Ich hab dich gewarnt. Soll ich dich morgen früh mitnehmen?“, fragt er.
„Nicht nötig, danke“, sage ich knapp und lächele gespielt. Er steht darauf auf und verlässt mein Zimmer. Ich schreibe noch etwas mit Freunden und gehe dann relativ früh ins Bett. Morgen ist direkt mein erster Schultag. Wehe mein Dad hat nicht meine geliebte Ducati Monster 1100 nicht da. Dann gibt es morgen früh noch tote, das verspreche ich aber.
Am nächsten Morgen reißt mich mein geliebter Wecker (Ironie) aus dem Schlaf. Ich stelle ihn aus und schleppe mich verschlafen ins Badezimmer. Nach einer heißen Dusche, geht es mir sofort besser und ich ziehe mich an.
Danach schminke ich mich noch dezent und laufe dann runter ins Esszimmer. Der Tisch ist schon gedeckt und mein Dad sitzt da und liest Zeitung.
„Morgen“, brumme ich leicht.
„Guten Morgen Samantha“, sagt er freundlich und lächelt.
„Ich heiße Sam, immer noch“, antworte ich kalt und setzte mich. Mein Dad tut so als hätte ich nichts gesagt und liest weiter.
„Wo ist meine Ducati?“, frage ich meinen Dad kurz bevor ich fahren möchte.
„Damit möchtest du doch nicht zur Schule oder?“, fragt mein Dad geschockt.
„Doch das möchte ich und wenn sie nicht da ist, dann Gnade dir Gott“, zische ich.
Mein Dad verdreht die Augen, er weiß genau, dass ich das ernst meine.
„In der Garage“, sagt mein Dad knapp. Während ich in den Flur gehe, kommt Connor runter.
„Morgen. Wir müssen los“, sagt er und geht zur Tür.
„Ach echt? Wäre ich nicht drauf gekommen“, zicke ich ihn an und gehe an ihm vorbei in die Garage zu meiner geliebten Ducati. Connor staunt kurz als er mein Motorrad sieht, steigt dann aber in seinen Audi R8 und fährt los. Ich fahre ihm bis kurz vorm Schulhof hinterher und überhole ich kurz vorher und rase auf den Parkplatz. Alle Augen liegen auf mir. Ich steige elegant von meinem Motorrad und nehme den Helm ab. Ich schaue zu Connor der bei ein paar Leuten parkt und den Kopf schüttelt. Die Jungs sabbern fast als sie mich sehen und die Mädchen versuchen mich mit Blicken zu töten. Blöd das ich dagegen Immun bin. Naja egal…die Schule sieht ja ganz nett aus, jetzt muss ich nur dieses scheiß Sekretariat suchen. Ich gehe durch den Haupteingang und siehe da, das Sekretariat ist fast genau vor mir. Ich gehe hinein und werde von einer rundlichen Frau empfangen.
„Hallo. Du bist sicherlich Samantha Jones“, sagt sie freundlich.
„Ja die bin ich“, lächele ich.
„Willkommen an der Schule. Hier sind deine Unterlagen und Bücher. Dein Spint müsste hier in dem Flur links relativ weit vorne sein“, sagt sie freundlich und überreicht mir die Sachen.
„Dankeschön“, sage ich noch kurz und gehe dann auf die Suche nach meinem Spint. Ich finde ihn relativ schnell und verstaue meine Sachen. Danach werfe ich einen Blick auf meinen Stundenplan, dabei drehe ich mich grade von meinem Spint um und stoße gegen etwas Hartes.
„Ey kannst du nicht aufpassen?“, meint eine männliche Stimme empört.
„Kannst du nicht aufpassen, du Idiot“, zicke ich sofort zurück. Als ich aufschaue verschlägt es mir den Atem. Ein Sexgott stand vor mir und mustert mich. Er hat dunkle Haare und blaue Augen, sehr markante Gesichtszüge und einen Traum von Körper.
„Gefällst dir, Süße?“, fragt er frech.
Nachdem ich registriert habe, was er gesagt hat, betrachte ich ihn abfällig.
„Nicht wirklich“, sage ich kalt und schaue zu ihm hoch. Sein Grinsen verschwindet nicht, nein, es wird sogar noch breiter.
„Du lügst. Kannst ruhig zugeben, dass du mich geil findest.“
„Tut mir leid dich zu enttäuschen, selbstverliebtes Arschloch, dem ist nicht so.“
„Wie hast du mich genannt?“, fragt er leicht geschockt.
„Selbstverliebtes Arschloch!“
Sein Blick verdüstert sich schlagartig.
„Pass auf was du sagst“, funkelt er mich an und geht. Ich lache nur darüber und gehe dann zu meinem Kurs. Vor der Tür blieb ich kurz stehen, atme durch und klopfe dann an
„Herein“, ertönt eine Stimme von innen. Ich trat in das Klassenzimmer und schaute meinen Lehrer an.
„Oh nein nicht Gollum“, sage ich und der Lehrer funkelt mich an. Die Klasse fing schallend an zu lachen. Ups..habe ich wohl laut gesagt.
„Setzten Sie sich“, giftet der Lehrer mich an. Neben einem Mädchen mit süßen blonden Locken war noch ein Platz frei. Ich gehe zu ihr und setzte mich.
„Hey, ich bin Adriana“, lächelt sie.
„Hey, ich bin Samantha, aber nenn mich Sam“, lächel ich ebenfalls.
„Freut mich. Der Spruch mit Gollum war gut, solltest dich jetzt aber besser in acht nehmen“, flüstert Adriana. Da ertönt auch schon die Stimme von Gollum: „Mrs. Jones, Sie sollten vielleicht mal aufpassen und nicht mit ihrer Nachbarin quatschen!“
„Ich habe gefragt wo wir sind jetzt beruhigen Sie sich mal Gollum. Ich bin grade mal seit 3 Minuten hier“, entgegne ich leicht gereizt. Der Kerle nervt jetzt schon..
„Zum Direktor Sofort!“, schrie er.
Na toll..am ersten Tag gleich zum Direktor und das nach nicht mal 3 Minuten Unterricht. Ich stehe auf und gehe nach vorne, nehme lächelnd das Blatt Papier an und mache mich dann auf den Weg zum Direktor. Als ich im Sekretariat ankomme, bleibe ich abrupt stehen. Connor und das selbstverliebte Arschloch stehen da und reden mit der Sekretärin. Als ich reinkomme, drehen sich beide zu mir um.
„Was kann ich für dich tun?“, fragt die Sekretärin, ich reiche ihr wortlos den Zettel und Sie verschwindet. Das Selbstverliebte Arschloch guckt mich böse an und Connor verwirrt.
„Was machst du hier?“, fragt Connor sofort als die alte Schachtel weg ist.
„Muss zum Direktor“, sage ich knapp. Jetzt schauen beide verwirrt.
„Wieso?“, fragt jetzt das Arschloch.
„Hab meinen Lehrer Gollum genannt, fand er glaube nicht so lustig“, sage ich monoton.
„Und welchen Lehrer?“, fragt Connor nun.
„Keine Ahnung, den der aussieht wie Gollum“, antworte ich schaue in die Richtung in der die Sekretärin verschwunden ist. Das Arschloch fing an zu lachen.
„Sie hat Mr. Louis Gollum genannt. Man süße du bist sowas von am Arsch“, lacht er. Ich schaue ihn verwirrt an. Connor fängt ebenfalls an zu lachen.
„Hört auf zu lachen oder ich verpasse euch eine!“, gifte ich die beiden an. Doch sie hören nicht auf zu lachen. Als die Sekretärin wiederkommt, hören beide schlagartig aus und bekommen einen bösen Blick von mir.
„Der Direktor erwartet Sie, Ms. Jones“, sagt die Alte, ich nicke und gehe dann in das Büro des Direktors.
„Wir lernen uns aber schnell kennen, Ms Jones“, sagt er und klingt nicht sehr erfreut.
„Ja ich freue mich auch sehr“, entgegne ich übertrieben freundlich.
„Was haben Sie angestellt? Ich meine das ist ja schon fast Rekordverdächtig.“
„Ich hab, wie auch immer er heißt, gollum genannt.“
Ich hatte wirklich mit jeder Reaktion gerechnet, aber nicht damit, dass der Direktor schallend anfängt zu lachen.
„Ernsthaft?“, fragt er lachend nach und ich nicke. Es dauert ganze 10 Minuten bis er sich wieder eingekriegt hat.
„Nun gut…da es dein erster Tag ist drücke ich ein Auge zu. Nenn ihn ab jetzt nicht mehr so, die beiden haben zwar Ähnlichkeit, ich habe aber ehrlich keine Lust mich mit dem rumzuschlagen“, meint mein Direktor.
„Alles klar. Sie sind echt schwer in Ordnung“, sage ich während ich gehe.
„Danke“, antwortet er nur. Ich gehe raus und wer steht da natürlich das selbstverliebte Arschloch.
„Na ne Nummer mitm Direx geschoben?“, fragt er und grinst „habt aber ewig gebraucht, also…“ weiter kommt er nicht, den ich hole aus und klatsche ihm eine. Sein Kopf fliegt leicht zur Seite. Er schaut mich erschrocken an.
„Wenn du nochmal sowas sagst, dann stirbst du“, funkel ich ihn an und töte ihn schon mit meinem Blick. Ich drehe mich um und gehe. Der Unterricht lohnt sich nicht mehr, da es nur noch 5 Minuten sind. Ich lief zur Toilette und danach in die Mensa, welche mittlerweile schon relativ voll war. Ich schaue mich kurz um, als Adriana neben mir auftaucht.
„Hey, willst du bei mir und meinen Freunden sitzen?“, fragt sie und zieht mich schon mit sich. Wir stellen uns an und bekommen unser Essen, welches eher aussieht wie Matschepampe…echt ekelhaft. Danach steuert Adriana auf einen großen Tisch zu an dem die Weiber Cheerleadersachen anhaben. Oh nein, das gibt es doch nicht…ich dachte Adriana sei nicht so eine. Sie sieht überhaupt nicht danach aus. So kann man sich im Aussehen täuschen. Als sie mit mir an den Tisch kommt, mustern mich alle kurz und sehen mich arrogant an.
„Hey Leute, das ist Samantha, sie ist neu und echt cool“, flötet Adriana und setzt sich, dabei zieht sie mich neben sich. Die gesamte Zeit durfte ich mir Gelaber über Make-up, Klamotten und irgendeinen Tyson anhören, der ja ach so geil sein soll.
„Oh da sind Connor und Tyson, die sehen aber mal wieder richtig heißt aus“, sagt die Oberzicken Blondine. Ich folge ihrem Blick und sehe Connor und das selbstverliebte Arschloch, er heißt also Tyson gut zu wissen. Tyson sieht zu mir und mir direkt in die Augen. Diese Augen sind echt ein Traum, darin versinkt man sofort. Ich drehe mich weg und sehe wie Oberzicke oder besser Oberschlampe ihn komisch anlächelt, es soll wohl verführerisch sein.
„Was tust du?“, frage ich sie und schaue sie ernst an.
„Wieso?“, fragt sie mit ihrer quietsche Stimme, die würde echt gut zu Pamela passen.
„Du lächelst irgendwie komisch“, sage ich und ernte dafür sofort einen tödlichen Blick.
„Geht dich gar nichts an“, zickt sie. Ich sage darauf nichts und stocher in meinem Essen rum.
„Du solltest nicht so viel essen, Dickerchen“, ertönt plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehe mich langsam um und siehe da wer steh hinter mir, das selbstverliebte Arschloch.
„Stimmt du hast recht, du kannst es gerne haben“, lächel ich zuckersüß, nehme das Tablett und schütte es ihm über den Kopf.
„Guten Appetit“, lächele ich und er schaut mich richtig böse an.
„Darf ich mal?“, fragt er und nimmt die Cola einer Cheerleaderin. Ehe ich reagieren konnte, schüttete er sie mir über den Kopf.
„Guten Durst“, grinst er.
Ich nahm mir ebenfalls eine Cola und schüttete sie ihm noch über und ehe ich mich versehe, beginnt eine Essensschlacht. Natürlich wurden Tyson und ich dafür verantwortlich gemacht. Keine 15 Minuten später sitzen wir beide beim Direktor.
„Ach da sind Sie ja wieder Tyson und diesmal in Begleitung von Ms. Jones. Was haben sie angestellt?“, fragt der Direktor und sieht uns beiden an. Wir sind beide zum Glück wieder sauber.
„Sie hat essen über mich geschüttet“, sagt Tyson und guckt mich böse an.
„Ja und er Cola über mich“, entgegne ich.
„Und wer hat angefangen?“, fragt der Direktor.
„Sie/Er“, sagen wir beide gleichtzeitig. Der Direktor verdreht nur die Augen.
„Heute nach der Schule werden Sie beide die Sauerei in der Cafeteria beseitigen“, sagt der Direktor und deutet uns das wir gehen können. Ich seufzte kurz und Tyson stöhnt auf.
„Ganz klasse hinbekommen“, meint Tyson vor der Tür zu mir.
„Hab ich dir dein Fickdate nach der Schule versaut, ohh das tut mir aber Leid“, sage ich belustigt.
„Ja hast du. Kannst es aber wieder gut machen beim Tische wischen“, grinst er dann frech. Ich hole aus und will ihm eine klatschen, doch er sieht es kommen und fängt meine Hand ab.
„Lass mich los“, zische ich.
„Du hast Feuer unterm Arsch, das gefällt mir. Bis später beim Tische putzen“, sagt er mit einer sexy rauen Stimme und lässt mich dann verdattert im Flur stehen. Sein Geruch hat mir in dem Moment echt die Sinne genommen, er stand echt viel zu nah vor mir. Als mein Hirn dann wieder Einsatzfähig ist, ist Tyson natürlich schon in der Schülermenge untergegangen. So ein scheiß aber auch mit dem Tische putzen. Mein Dad wird ausrasten, wenn er das hört. Ich bekomme nachher echt was zu hören. Am ersten Schultag direkt zweimal beim Direktor, das nenne ich mal ne Leistung.
Nach dem die Schulglocke die letzte Stunde beendet hat, stehe ich langsam auf und mache mich auf den Weg zur Cafeteria. Als ich reingehe, sehe ich schon das selbstverliebte Arschloch, alias Tyson. Er dreht sich zu mir um und schaut mich an. Ich halte seinen Blick bis der Direktor reinkommt.
„So hier habt ihr, schwämme, Lappen, Eimer und Spülmitte. Viel Spaß euch“, sagt er und geht dann wieder. Ich nehme mir einen Eimer, mit Wasser, tue Spülmittel rein, werfe Lappen und Schwamm rein und mache mich dann daran, die Tische zu wischen. Vollkommen in Gedanke versunken, bemerke ich nicht das Tyson mich beobachtet. Ich denke über mein Leben in Köln nach, dort hatte ich nie so stress.
Tysons Sicht:
Während ich am Tische putzen bin, gucke ich immer wieder mal zu Sam. Sie hängt wohl ihren Gedanken nach, so wie das aussieht. Dieses Mädchen bringt mich noch um den Verstand. Nie zuvor hat mir ein Mädchen gekontert oder mir gar eine geklatscht. Sie fasziniert mich irgendwie. Sie ist so anders, außergewöhnlich. Jetzt ist eigentlich der perfekte Moment für eine Rache. Ich schleiche mich an sie ran und kippe ihr den Eimer mit dem Wasser über den Kopf. Sie schreit auf und dreht sich ganz langsam um.
„Duu!“, sagte sie und funkelt mich böse an. Also so böse habe ich sie bisher nie gucken sehen. Ehe ich mich versehen konnte, hatte ich schon den Schwamm im Gesicht kleben. Nicht so angenehm. Daraus entwickelt sich dann eine kleine Wasserschlacht, denn ich nehme meinen schwamm und drücke ihn ihr ebenfalls ihn Gesicht, das geht so ne ganze Weile hin und her. Bis wir beide schließlich aufgeben und uns setzten. Ich betrachte sie so von der Seite und muss schon sagen, das sie echt geil aussieht.
Sams Sicht:
Nun sitze ich hier, trief nass neben dem selbstverliebten Arschloch. Ich muss zugeben, die Wasserschlacht war lustig, weniger lustig ist es aber, dass mein Oberteil nun durchsichtig ist und Tyson nun die ganze Zeit auf meine Titten starrt. Ich schäme mich ja nicht für meinen Körper, im Gegenteil, doch das ging mir tierisch aufn Sack.
„Gefällst dir?“, frage ich ihn wie er mich heute Morgen.
Ohne wegzugucken antwortet er: „Ja sogar sehr gut.“ Und grinst mich breit an. Dieses Arschloch.
„Oh schön, hör auf drauf zu glotzen oder ich…“ in diesem Moment kommt der Direktor rein. Er schaut einmal an jeden von uns hoch und runter. Natürlich bleibt sein Blick bei meinen Titten hängen.
„Boar Kerle haben auch nur Titten im Kopf. Wäre schön wenn mir jetzt keiner mehr auf die Titten gucken würde“, sage ich empört. Mein Direktor wird leicht rot und guckt sofort weg, Tyson lacht leise, wofür er einen Killerblick von mir erhält. Schweine!
„Sie beide können jetzt gehen“, sagt der Direktor knapp und geht wieder. Ich schnappe mir meine Lederjacke und laufe raus zum Parkplatz zu meinem Motorrad. Wie hätte es auch anders sein können, folgt mir Tyson und macht große Augen als er meine Maschine sieht. Ich lache innerlich.
„Ist was?“, frage ich ihn genervt.
„Geiles Motorrad“, sagt er und grinst.
„Danke“, antworte ich knapp und starte den Motor.
„Bis gleich“, sagt Tyson nur noch und geht dann zu seinem Lamborghini Gallardo. Schönes Auto, muss ich leider zugeben.
Aber was mich viel mehr verwirrt ist, das er ‚bis gleich‘ gesagt hat. Was soll das bitte heißen? Naja egal, erst mal nach Hause und duschen. Ich rase mit meinem Motorrad los und da ich einen scheiß auf Geschwindigkeitsbegrenzungen gebe, bin ich schnell wieder zu Hause. Gerade als ich die Haustür aufschließe, schreit mein Vater: „Samantha komm sofort in mein Büro!“
Uhh das klingt aber mal überhaupt nicht gut. Der ist wohl etwas sauer. Naja egal. Ich schlendere langsam in sein Büro. Mein Vater steht mit dem Rücken zu mir als ich das Büro betrete.
„Samantha Marianne Rosalinda Jones“, schreit er. Ohh der ganze Name, das gibt Ärger.
„Du hast auch wirklich überhaupt kein Benehmen mehr! An deinem ersten Schultag zweimal zum Direktor zu müssen ist eine Schande! Du blamierst unsere ganze Familie. Ich hätte dich schon viel früher zu mir nehmen sollen, damit deine Mutter dich nicht so verdirbt“, schrie er. Hatte ich da grade ernsthaft richtig gehört, meine Mutter soll mich verdorben haben?! Also so langsam reicht es.
„Mom hat mich nicht verdorben, wer mich verdorben hat bist du! Du bist so ein scheiß Kerl. Die war es doch eh immer scheiß egal wie es mir geht, Hauptsache ich bin die brave kleine vorzeige Tochter! Die bin ich aber nicht und werde ich auch nicht sein. Außerdem lachen wahrscheinlich eh alle schon über dich bei deiner Frau. Aber eins sag ich dir, beleidigst du noch einmal Mom, dann blamiere ich dich in der ganzen Welt“, schreie ich und stürme aus dem Büro. Connor und Tyson stehen gerade an der Tür und schauen mich geschockt an, demnach zu urteilen haben sie mich wohl gehört. Naja scheiß egal. Ich renne hoch in mein Zimmer und knalle meine Zimmertür laut zu. Zur Beruhigung und da ich immer noch klatsch nass bin, gehe ich unter die Dusche. Die Dusche tut echt gut. Dieses Arschloch von Vater wird noch sein blaues Wunder erleben. Ich werde seinen Ruf zerstören und wenn es sein muss auch meinen eigenen.
Nach der Dusche ziehe ich mir Jogginghose und Top an, meine Laufschuhe und verschwinde nach draußen. Ja ich weiß vor dem joggen duschen zu gehen, ist sehr intelligent. Ach was solls, ich muss mich abreagieren. Ich laufe den Strand entlang und komme zu einer Klippe. Ich klettere bis zu einem Felsvorsprung und setzte mich. Das Meer ist wirklich wunderschön, ich versinke vollkommen in meinen Gedanken. Bis ein räuspern neben mir ertönt. Ich drehe mich um und sehe Connor da stehen. Er kommt zu mir und setzt sich neben mich.
„Alles gut bei dir?“, fragt er vorsichtig.
Ich nicke „alles bestens“
„Ich hab das eben mitbekommen. Dein Dad ist echt ein Arsch.“
„Ich dachte er wäre voll in Ordnung…“
„Ja bei mir, aber wie er dich behandelt ist echt das letzte.“
„Wo ist das selbstverliebte Arschloch, war er eben nicht auch dabei?“
Connor lacht leise.
„Der ist unten am Strand und macht sich wieder an irgendwelche Weiber ran“, meint er und verdreht die Augen, worauf ich etwas lachen muss.
„Ja alles vögeln was nicht bei drei aufm Baum ist“, lache ich.
„Ja damit hast du wahrscheinlich recht. Ich muss dann mal wieder. Wir sehen uns dann später zuhause“, lächelt Connor und verschwindet wieder. Wieso macht er nur was mit denen? Ich meine er kann echt nett sein. Als es anfängt zu dämmern gehe ich wieder nach Hause. Sofort laufe ich hoch in mein Zimmer und gehe erneut duschen. Als ich wenig später in mein Zimmer komme, wohl bemerkt nur mit einem Handtuch bekleidet, stehen Connor und Tyson in meinem Zimmer.
„Was wollt ihr hier?“, frage ich leicht genervt.
„Wir wollen fragen ob du Lust hast heute Abend mit uns feiern zu gehen und auf andere Gedanken zu kommen?“, fragt Connor. Ich überlege kurz, Lust habe ich ja schon, aber mit diesem Arschloch. Obwohl ich könnte mich so betrinken das es mir scheiß egal ist…
„Ja bin dabei, wann wollt ihr los?“, frage ich kurz.
„In einer Stunde, schaffste das?“, fragt das Arschloch.
„Ja alles klar und jetzt raus“, sage ich und zeige auf die Tür. Beide verschwinden sogar sofort.
Ich laufe schnell in mein Ankleidezimmer und ziehe schon mal meine Unterwäsche an. So jetzt das riesige Problem was soll ich bloß anziehen? Ich durchwühle mein Kleiderzimmer eine Stunde lang bis ich was Passendes gefunden habe…
Connor und Tyson stehen schon bei der Tür, als ich komme, machen beide große Augen.
„Nicht sabbern“, sage ich schmunzelnd zu beiden. Connor guckt darauf verlegen weg und das Arschloch grinst nur frech. Wir laufen zum Wagen und fahren los. Ich sitze hinten und das Arschloch fährt. Also Fahrer will ich nie sein, wenn man weg geht. Ich meine, dann kam man sich nicht so schön betrinken. Nach einer 20 Minütigen Fahrt sind wir dann endlich am Club angekommen. Ich sprang förmlich aus dem Wagen und muss leider sagen, dass der Club echt gut aussieht. Doch was mich mal ankotzt ist diese mega lange Schlange vorm Eingang. Das wird Ewigkeiten dauern bis wir da sind und ich hab keine Jacke. Doch anstatt das Connor und Tyson sich hinten anstellen, steuern sie direkt auf vorne zu, ich folge den beiden einfach nur. Ist mir recht, wenn wir nicht so lange warten müssen. Der Türsteher begrüßt die beiden kurz, mustert mich und lässt uns dann auch durch.
„Lasst erst mal zu den anderen“, meint Tyson und läuft vor. Connor und ich folgen ihm. Wir gehen zu einer großen Sofaecke, wo auch schon einige sitzen. Einige Wasserstoffblonde Tussis saßen bei etwa 5 Kerlen. Tyson und Connor begrüßen alle.
„Ach so, das ist übrigens meine Stiefschwester Sam“, stellt Connor mich dann vor. Ich sage knapp „Hallo“ und setzte mich dann neben Connor. Die Tussen schauen mich alle mit einem hasserfüllten Blick an. Was haben die denn? Angst ich schnappen ihnen die Kerle weg, wohl kaum. Naja egal. Nach kurzer Zeit kommt eine Kellnerin zu uns, Tyson bestellt sich irgendeinen Cocktail, genauso wie Connor. Als ich mir dann meinen leckeren Tequilla bestelle, schauen mich alle Kerle mit großen Augen an.
„Was denn?“, frage ich leicht zickig.
„Du bist ein Mädchen und trinkst so hartes Zeug“, fragt einer der mit uns da sitz.
„Ja, von weichen Sachen wird man ja nicht richtig voll oder?“, gebe ich nur zurück und alle murmeln ne Zustimmung. Nachdem mein Tequilla kommt und ich ihn wegkippe, bestelle ich sofort einen neuen. Je später der Abend wurde umso lustiger wurde er auch. Die Tussen unterhielten sich und ich unterhielt mich mit den Jungs. Plötzlich meint Bradon, einer der 5 der mit da ist und auch ziemlich heiß ist, so wie eigentlich alle 7, ich frage mich so langsam, ob die Kerle auch mal hässlich sind, das wir doch ein Trinkspiel spielen könnten. Wir alle stimmten zu.
„Welches denn?“, fragt Tyson.
„Ich hatte noch nie,...“, fragt Brandon und ich gucke nur fragend, diesen Blick gemerkt Connor sofort.
„Jemand sagt, z.B. ich hatte noch nie Sex im Auto, alle die schon Sex im Auto hatten müssen trinken“, erklärt er kurz und ich nicke nur. Michael, einer der anderen Jungs, bestellt 8 kleine Gläser und ne Flasche Jägermeister, welche keine 10 Minuten später auch da waren.
„okay ich fange an, ich hatte noch nie Sex mit nem Kerl“, meint er. Ich verdrehe die Augen und trinke, natürlich trinkt keiner von den Jungs und die Tussen sitzen nur da und machen nicht mit.
„Jetzt ich, ich habe noch nie das selbe Geschlecht geküsst“, meint Connor. Ich nehme mein Glas und trinke, genau wie Tyson. Die Jungs gucken mich und Tyson amüsiert an. Ich schaue geschockt zu Tyson.
„Ha! Ich wusste du bist schwul“, sage ich zu Tyson, der nur böse guckt. Die Jungs fangen an zu lachen.
„Tyson ist nicht schwul, er war nur mal so voll, dass er ne Transe geküsst hat“, bringt Connor lachend raus und ich fange darauf natürlich auch mega an zu lachen.
„Ach und was ist mit dir?“, fragt Tyson dann und alle schauen mich an.
„Ja also, ich war mit meiner besten Freundin unterwegs und wir saßen halt auch bei so n paar Typen, die meinten dann, dass es sie mega anmachen würde, wenn zwei Weiber rummachen würden. Ja und da haben wirs halt getan. Die Kerle hat es echt ziemlich krass angeturnt“, sage ich und alle schauen mich geschockt an. Ich grinse.
„So ich bin dran, meine ich, ich hatte noch nie nen Dreier.“
Nachdem ich das gesagt habe, bin ich echt geschockt. Fast alle trinken, bis auf Connor. So ähnlich verläuft der Abend dann auch weiter. Zum Schluss sind wir alle ziemlich voll. Ich erinnere mich noch daran mit Ashton (sehr sehr heiß) getanzt und rumgemacht zu haben. Ist ja nichts dabei, ich meine betrunken, ist man ja nicht mehr so in der Lage klar zu denken und ich erst recht nicht. Klar denken ist so ja schon schwierig.
Am nächsten Morgen werde ich mit ziemlich heftigen Kopfschmerzen wach, aber halt! Das ist nicht mein Bett in dem ich liege und auch nicht mein Zimmer. Ich gucke neben mich und Ashton liegt da…FUCK! Ich hebe die Decke hoch und wie nicht anders zu erwarten, bin ich nackt und Ashton auch. Scheiße, scheiße, scheiße! Fuck Alkohol, ich weiß nichts mehr davon, oder? Ich denke angestrengt an die letzte Nacht und da fällt es mir schlagartig wieder ein. Ashton und ich haben schon im Club rumgemacht und ich bin dann noch mit zu ihm und ja, aber jetzt wo ich so drüber nachdenke war der Sex echt geil gewesen. Ich richte mich auf und schaue kurz zu Ashton. Ich schlage die decke beiseite, suche meine Sachen vom Boden auf und ziehe mich an. Ashton wird langsam wach und schaut mich verschlafen an.
„Morgen Schönheit“, sagt er und lächelt mich an.
„Morgen…hör mal, das gestern war ne einmalige Sache. Das wiederholt sich nicht und wir sind jetzt auch nicht zusammen oder sowas, verstanden?“, antworte ich und schaue ihn durchdringend an. Er nickt nur und schaut mich ziemlich bedeppert an. Ich lächel kurz und verschwinde dann aus seinem Zimmer und raus aus seinem Haus. Blöd ist nur das ich überhaupt keine Ahnung habe wo ich bin. Ich entschließe mich erst mal die Straße entlang zu laufen. Nach nem langen Fußmarsch, komme ich endlich zu einer belebten Einkaufsstraße. So langsam weiß ich sogar wo ich bin, nur zu blöd das es noch ca. ne halbe Stunde von hier bis nach mir ist. Mhm…was mache ich denn jetzt? Ich ziehe mein Handy aus meiner Tasche und wähle Connors Nummer.
„ja?“, geht ein verschlafener Connor ans Handy.
„Hey Bruderherz, kannste mir n Gefallen tun?“, frage ich lieb.
„Bruderherz? Bist du noch betrunken?“, fragt er leicht verwirrt.
„Ne bin ich nicht. Ich bin an der Einkaufsstraße und wollte dich fragen ob du mich abholen kannst“, antworte ich.
„Was machst du denn da? Wieso hast du nicht Ashton gefragt ob er dich nach Hause fährt. Immerhin habt ihr die Nacht zusammen verbracht.“
„Ja..also…ich bin abgehaun, bevor es noch unangenehmer wurde. Also kannst du mich holen?“
„Frag doch deinen Dad“, sagt er und man hört das er grinst.
„Haha lustig…also?“
„Ich bin in 15 Minuten da“, sagt er und legt auf. Ich atme erleichtert aus und gehe zu einem Cafe in der Nähe. Dort hole ich mir erst mal einen Kaffee und trinke diesen auch zügig leer. Dann gehe ich wieder zurück und sehe schon von weitem das Auto von Connor. Er hält genau vor mir. Ich steige ins Auto und Connor grinst mich an.
„Na, anstrengende Nacht hinter dir?“, fragt er und lacht leicht.
„Haha…ich bin einfach nur müde“, antworte ich.
Connor fährt los und während der Fahrt reden wir nicht mehr miteinander, was mir auch ganz recht so ist. Ich habe nämlich wirklich keine Lust zu reden. Zu Hause angekommen, laufe ich direkt in mein Zimmer, ziehe mir ne Boxershort und ein viel zu weites T-Shirt an und lege mich ins Bett.
Ich habe gerade meine Augen zugemacht, als es klopft. Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnet sich die Tür und mein Vater steht vor mir.
„Was willst du?“, frage ich mürrisch.
„Du hast lange genug geschlafen, aufstehen, wir müssen in einer Stunde los“, antwortet er.
„Und wohin?“
„Ein Geschäftsessen und ja du musst mit. Benimm dich bitte, es ist wichtig“, sagt er und verschwindet wieder.
Stöhnend stehe ich wieder auf und gehe duschen. Danach schminke ich mich und laufe zu meinem Kleiderschrank und durchsuche meine Sachen.
Mein Outfit für das tolle Geschäftsessen. Damit wollte ich meinen Dad als erstes etwas ärgern, denn es eignet sich mehr für Partys und das ärgert ihn immer, wenn ich so rumlaufe. Als ich die Treppe runter laufe, stehen mein Dad und Connor schon unten an der Tür.
„Samantha, kannst du dir nicht etwas vernüftiges anziehen?“, fragt mein Dad direkt.
„Ich ziehe an was ich will, wenn es dir nicht passt, dann bleib ich halt hier“, gifte ich ihn an und er seufzt.
„Dann behalt das an“, meint er genervt und Pamela kommt runter. Oh mein Gott, also Geschmack hat die Frau ja mal nicht. Sie trägt ein knallrotes enges Kleid, welches kürzer als meins war, es geht ihr grade mal über den Arsch und knallpinken Lippenstift. Mein Dad lächelt sie an und küsst sie. Das ist echt ekelhaft. Wir gehen dann zum Wagen. Connor und ich sitzen hinten, während mein Dad fährt und Pamela neben ihm sitzt. Während der Fahrt laberte Pamela irgendeinen scheiß bei dem ich absolut nicht zuhöre.
„Samantha“, sagt mein Dad plötzlich.
„Was?“, frage ich genervt und schaue ihn durch den Rückspiegel an.
„Bitte benimm dich gleich. Ich habe keine Lust auf Ärger“, meint mein Dad und schaut mich durchdringend an. Ich nicke knapp. Connor sieht zu mir und ich muss teuflisch Grinsen, worauf er auch grinst. Dann hält der Wagen vor einem teuren Restaurant und wir steigen alle aus. Wir gehen gemeinsam ins Restaurant und auf einen Tisch zu, als ich sehe wer dort sitzt, hätte ich mich am liebsten umgedreht und wäre gegangen. Tyson sitzt da zusammen mit einem älteren Herren und einer älteren Hübschen Frau. Ich denke mal, dass sind seine Eltern. Mein Dad begrüßte den Mann und die Frau, danach Tyson. Pamela begrüßte jeden überschwänglich mit Küsschen links Küsschen rechts. Connor gab dem älteren Männern die Hand, die Frau umarmte er kurz und mit Tyson macht er einen komischen Begrüßungshandschlag. Ich gebe dem Herrn die Hand, der Frau reiche ich ebenfalls die Hand. Tyson begrüßte ich mit einem stumpfen, Hi.
„Freut mich auch dich zu sehen“, sagt er leise zu mir und grinst.
„Spars dir!“, zische ich.
„Samantha benimm dich“, tadelt mich mein Dad sofort. Ich verdrehe kurz die Augen und wir setzten uns. Ich sitze zwischen Tyson und Connor.
„Samantha, du bist jetzt auch bei Tyson auf der Schule oder?“, fragt mich Tysons Dad.
„Sam, ich heiße Sam und ja bin ich“, antworte ich.
„Oh entschuldige bitte“, meint er. Ich antworte darauf nichts. Mein Dad guckt mich böse an.
Ich schaue ihn ebenfalls Eiskalt an.
„Ich muss mich für meine unhöfliche Tochter entschuldigen. Sie ist noch unzufrieden damit, hier bei uns zu sein. Aber das wird sich bald legen“, entschuldigt sich mein Dad für mich. Tysons Dad nickt darauf nur.
„Da muss ich dich leider enttäuschen Vater, das wird sich nie legen. Denn du hast mich meiner Mutter weggenommen und unterbindest den Kontakt zu ihr. Ich hasse dich dafür und zwar von ganzem Herzen und die vorzeige Tochter die du dir wünscht werde ich auch nie sein. Denn dafür verabscheue ich die Menschen mit denen du dich abgibst. Alle sind versnopt und denken sie könnten sich aufgrund ihres Vermögens alles erlauben, wie unser lieber Tyson hier. Er ist genau wie du ein riesen großes Arschloch“, sage ich darauf und lächel zuckersüß. Mein Dad wird langsam immer roter im Gesicht und Tysons Eltern schauen mich geschockt an.
„Ach hat ihr lieber Sohn ihnen nicht erzählt, dass er schon mit der halben High School im Bett war? Dabei ist es ihm sogar egal ob männlich oder weiblich“, setze ich noch einen drauf. Tyson starrt micht bitter böse an und seiner Mutter steht der Schock ins Gesicht geschrieben.
„Tyson ist das wahr?“, fragt sein Vater mit einer Mischung aus Entsetzt und böse.
„Oh hat er ihnen das gar nicht erzählt?! Ja Jungs fällt es schwer sich zu outen. Wo wir grade beim Thema sind, Dad ich hatte auch schon was mit einem Mädchen und ich muss sagen es war echt geil. Ach und einen dreier kann ich dir wirklich empfehlen, bei der Barbiepuppe von Frau, kommst du ja wahrscheinlich eh nie richtig, deshalb bist du wahrscheinlich auch immer so schnell so wütend. Du solltest mal wieder ordentlich ficken. Das täte dir bestimmt gut.“
Nun ist das Gesicht meines Vaters schon dunkelrot. Hab ich wohl übertrieben?! Nein ich denke nicht. Ich hab ihm ja gesagt ich blamiere ihn und das ist somit auch geschehen.
„Nun Charles…ehm..ich denke wir verschieben das hier auf ein anderes Mal. Wir müssen los“, meint Tysons Dad und die drei stehen auf. Kurz bevor sie gehen, wirft Tyson mir wieder einen wirklich bösen Blick zu, den ich mit einem süßen Lächeln quittiere. Tja…man sollte sich besser nicht mit mir anlegen.
„Wir gehen!“, sagt mein Dad knapp und steht auf. Ich merke wie er mit seiner Fassung ringt. Pamela steht auf und stöckelt ihm hinterher, schaut mich vorher allerdings auch böse an. Uhhh anscheinend sind alle ziemlich sauer auf mich. Naja mir soll’s egal sein. Connor der seid dem ich angefangen habe nichts mehr gesagt hat, schaut mich an und grinst breit.
„Also ich muss schon sagen, was du da rausgehauen hast, hätte ich mich nicht getraut. Aber du steckst mächtig in der Scheiße“, sagt er während wir rausgehen. Ich zucke nur mit den Schultern. Mein Dad und Pamela sitzen schon im Wagen. Connor und ich steigen dazu. Gerade als wir im Auto sitzen, rast mein Dad los. Während der Fahrt spricht niemand ein Wort. Zuhause stürmt mein Dad in sein Arbeitszimmer. Ich gehe langsam mit Connor rein.
„Wirklich gut gemacht, Samantha. Wegen dir ist höchstwahrscheinlich ein 10 mio. Dollar Deal geplatz. Was hast du dir dabei gedacht so mit deinem Dad zu reden?“, schimpft Pamela, als wir im Haus sind.
„Ich hab ihn gewarnt“, ist das einzige was ich sage, bevor ich in mein Zimmer gehe.
. Ich lege mich in mein Bett und krame mein Handy raus. Ich wähle dir Nummer meiner Mutter. Nach dem zweiten Klingeln hebt sie ab.
„Hallo Liebling“, sagt sie freundlich.
„Hey Mom“, sage ich und schluchze leise, ich vermisse sie wirklich und ihre Stimme zu hören, tut so unendlich gut.
„Alles gut bei dir Schatz?“, fragt sie besorgt.
„Ich will wieder zurück. Dad ist einfach nur scheiße, bitte mom.“
„Och Schatz, ich will dich auch wieder hier haben. Wenn ich könnte, würde ich dir sofort einen Flug buchen, doch es geht nicht. Es tut mir so unendlich leid.“
„Ich weiß Mom. Ich vermisse dich.“
„Ich dich auch Schatz, ich muss jetzt auch auflegen, die Arbeit ruft. Lass uns morgen telefonieren.“
„Okay. Hab dich lieb bis morgen.“
„Ich dich auch Spatz“, sagt sie und legt auf.
Ich lege mein Handy neben mein Kopfkissen und sinke mit meinem Kopf ins Kissen. Wie mich mein Leben momentan abfuckt. Ich hasse grade alles.
Plötzlich klopft es an meiner Tür.
„Wer ist da?“, frage ich leicht biestig.
„Ich bin‘s Connor…darf ich reinkommen?“, fragt er vorsichtig.
„Wenn’s sein muss“, antworte ich und verstecke mein Kopf im Kissen. Ich höre wie sich die Tür öffnet und wieder schließt. Meine Matratze geht an einer Seite etwas runter und eine Hand legt sich an meine Schulter.
„Hey…was ist los?“, fragt Connor leise. Wieso ist der denn so besorgt?!
„Als ob dich das interessiert“, antworte ich stumpf.
„Natürlich interessiert mich das, du bist meine Stiefschwester. Ob du es glaubst oder nicht, ich wollte schon immer ne kleine Schwester.“
Ich drehe mich zu ihm und schaue ihn überrascht an, er grinst nur sexy. Man wieso muss der so gut aussehen oder wieso muss der mein Stiefbruder sein?!
„Ich will zurück zu meiner Mom. Mich fuckt das alles hier einfach nur ab.“
„Mhm…im Bett liegen hilft aber auch nichts.“
„Connor wir haben halb 10 Abends und morgen ist Schule, was soll man sonst machen?!“
„Feiern?! Los komm, wir gehen in einen Club und scheiß auf Schule morgen“, sagt er und grinst. Ich schaue ihn skeptisch an, nicke dann aber.
„Okay, gib mir ne Stunde okay?“, frage ich ihn und richte mich auf.
„Alles klar, komm dann in mein Zimmer“, sagt er und dann verschwindet er auch. Ich gehe ins Bad und dusche erst mal ausgiebig. Dann die große Frage, was soll ich anziehen?! Nach langer suche finde ich dann auch mal was.
Dazu mache ich mir noch goldene Smokey-Eyes und fertig. Ich gehe rüber zu Connor, natürlich gehe ich ohne zu klopfen rein. Der Anblick von Connor nur in einer Jeans, die dazu noch ziemlich tief sitz, lässt mir kurz den Atem stocken. Doch sein Blick als er mich sieht, ist göttlich. Es fällt ihm doch tatsächlich der Mund auf.
„Wow…“ bringt er nur raus und starrt mich weiter an. Ich schmunzele leicht.
„Danke“, sage ich lächelnd.
Connor zieht sich noch ein Shirt über und nimmt dann noch sein Handy.
„So dann mal los“, sagt er und geht zum Fenster. Ich schaue ihn verwirrt an.
„Wo willst du hin?“, frage ich verwirrt.
„Wir müssen uns schon rauschleichen, ich hab nämlich keine Lust so wie du mich mit deinem Dad anzulegen. Komm, hier ist die Garage“, meint er. Ich gehe zu ihm und er steigt aus dem Fenster, ich tue es ihm gleich, was mit solchen hohen Schuhen nicht leicht ist. Wir laufen über das Dach der Garage, Connor klettert dann an der Regenrinne runter. Ich schaue ihn von oben an.
„Jetzt komm“, sagt er leise.
„Haha du bist ja lustig und wie. Mit Kleid und so hohen Schuhen geht das nicht so leicht“, sage ich leise und leicht wütend. Er verdreht kurz die Augen. Plötzlich höre ich nur ein rascheln und Tyson taucht neben Connor auf. Die beiden begrüßen sich kurz und reden dann.
„Hallo?! Wie soll ich hier runter kommen?!“, sage ich leise aber mittlerweile ziemlich wütend.
Tysons schaut zu mir hoch und grinst nur dämlich.
„Was grinst du Affe so?“, blaffe ich.
„Dein Plan mich vor meinem Dad schlecht zumachen ist fehlgeschlagen, Schätzchen. Ich hab ihm alles erklärt“, antwortet er.
„Schön für dich, jetzt überlegt euch mal wie ich hier runter kommen soll!“
Die beiden schauen sich um, bis Connor eine Leiter aus der Garage holt und sie an die Garage stellt. Ich steige vorsichtig hinab, doch blöderweise bin ich ziemlich tollpatschig und rutsche natürlich bei der Hälfte ab. Ich kneife die Augen zusammen und warte auf die Bekanntschaft mit dem Boden, doch irgendwie passiert das nicht. Ich spüre zwei Arme um mich, zwei sehr starke Arme. Ich öffne langsam meine Augen und schaue in Tysons Gesicht. Wow *__* diese Augen sind unglaublich, oh mein Gott!
„Aufpassen Prinzessin“, sagt er und grinst auch noch so scheiße sexy. Verdammt dieser Kerl…grrrrrr!
„Danke“, sage ich knapp und versuche mir nicht anmerken zulassen in seinen Augen versunken zu sein. Er und Connor gehen vor, ich folge ihnen leise. Vor Tyson’s Lamborghini bleiben wir stehen.
„Eh Leute, das ist ein Zweisitzer!“, sage ich dann verwirrt.
„Ja du musst auf Connors Schoß“, sagt Tyson knapp. Ich zucke kurz mit den Schultern
„Okay“, sage ich dann.
Connor steigt ein und ich setzte mich auf seinen Schoß, dieses Auto ist verdammt niedrig. Wir fahren nicht lange und halten dann etwas vom Club entfernt.
Als wir reingehen kommt mir sofort Zigarettenrauch und der Alkoholduft entgegen. Ich atme tief ein. Genau das brauche ich jetzt, Party bis zum Morgen und volllaufen lassen. Ich steuer mit den Jungs Zielstrebig die Bar an und bestelle sofort 4 Whiskey-Cola. Zwei für mich und jeweils einen für die Jungs. Doch bevor ich bezahlen kann, hält Tyson dem Barkeeper 30 Dollar hin. Ich schaue ihn verwirrt an.
„Ich gebe einen aus“, sagt er und lächelt.
„Danke“, antworte ich und lächel leicht, aber wirklich nur leicht. Das bringt Tyson sofort zum grinsen. Man wie ich das grinsen Liebe …was hab ich grade gedacht? Nein! Ich liebe sein Grinsen nicht, das ist absurd.
Ich schütte mein erstes Glas fast in einem runter. Ich muss dringend auf andere Gedanken kommen, aber Tyson sieht echt heiß aus in diesem Outfit. Man was denke ich denn schon wieder?! Ich schaue mich im Club um. Die Jungs stehen neben mir und unterhalten sich über irgendwelche Weiber.
„…das wird so langsam echt langweilig“, höre ich Tyson sagen.
„Was wird langweilig?“ frage ich ihn und drehe mich zu ihm.
„Ach egal“, winkt er ab.
„Ich will das aber wissen, es geht eh um irgendwelche Weiber“, sage ich und schaue ihn an. Seine Augen treffen meine und ich versinke schon wieder in ihnen. Tyson seufzt.
„Okay, die Weiber an unserer Schule, es wird langsam langweilig mit denen, weil ich nur mit den Finger schnipsen muss und schon hab ich sie im Bett, dabei sind die meisten Grotten Schlecht“, antwortet er.
„Das ist natürlich mies. Aber wenn du es so nötig hast immer ne andere zu ficken, dann nimm welche von anderen Schulen oder such dir eine im Club.“
„So nötig? Ich habs gar nicht nötig!“, empört er sich.
„Ach komm schon, du brauchst es mindestens alle zwei Tage.“
„Gar nicht wahr“, schmollt er.
„Wie lange hattest du keinen Sex mehr?“, frage ich ihn und grinse.
„Ne Woche oder so.“
„Uhh…ich wette dann haste ziemlichen Druck.“
„Es geht“, sagt er lässig und lehnt sich zurück. Ich beuge mich zu ihm rüber und lege eine Hand an seinen Oberschenkel.
„Bist du dir da ganz sicher“, hauche ich verführerisch in sein Ohr, worauf er schluckt und nickt.
„Das glaub ich dir nicht“, sage ich rau und meine Hand rutscht ein Stück höher in seinen Schritt und sofort spüre ich seine Erektion an meiner Hand. Er schaut mich lüstern an.
„Ich gehe tanzen“, sage ich dann, springe auf und gehe auf die Tanzfläche. Ich bewege meine Hüften zum Rhythmus, kurze Zeit später spüre ich zwei Hände an meinen Hüften, ich will mich losmachen, doch der hinter mir ist zu stark. Er zieht mich noch enger an seine Brust, welche echt sehr gut durchtrainiert ist.
„Du kleines Biest“, haucht mir eine männliche Stimme ins Ohr, oh nein nicht irgendeine Stimme Tyson`s Stimme. Ich bekomme sofort Gänsehaut, was er auch anscheinend bemerkt, denn er lacht leise, was ich durch seine vibrierende Brust feststellen muss. Wir bewegen uns weiter im Takt, mein Hintern reibt leicht an seinem Schritt und ich spüre seine Erektion leicht an meinem Hintern. Ich grinse innerlich in mich hinein. Mit einem Mal drehe ich mich zu ihm um und schaue ihn an. Er grinst mich an.
„Ich glaube du solltest dir jemanden suchen, der auch bereit ist mit dir zu schlafen“, sage ich zu ihm, drehe mich um und gehe. Doch Tyson packt mich am Arm „Was wenn ich keine andere will sondern dich?“; fragt er mit rauer Stimme. Ich lache leise.
„Tja da muss ich dich enttäuschen, ich werde keins deiner Spielzeuge sein“, antworte ich und gehe zur Bar, Connor unterhält sich grade mit einem süßen Mädchen, weshalb ich mich etwas entfernt von ihm auf einen Hocker fallen lasse. Plötzlich steht Tyson wieder neben mir.
„Wie kommst du darauf das du ein Spielzeug wärs?“, fragt er und klingt leicht gekränkt.
„Welches Mädchen ist kein Spielzeug in deinen Händen?“, entgegne ich.
„Die Mädchen wissen worauf sie sich einlassen.“
„Das glaube ich eher weniger.“
„Wieso denkst du so über mich? Ich bin nicht herzlos.“, fragte er und klang…verletzt. Wieso war er verletzt?!
„Du bist arrogant und ein Player.“
„Du kennst mich doch gar nicht, wieso behauptest du sowas?“, fragt er und er klingt dabei etwas verletzt.
„Stimmt ich kenne dich nicht richtig, doch vom ersten Augenblick an, wirkst du arrogant. Da möchte ich dich auch nicht kennenlernen“, antworte ich und schaue ihn an. Er blickt mir tief in die Augen und ich drohe wieder darin zu versinken.
„Wie kann ich dich vom Gegenteil überzeugen?“, fragt er plötzlich.
„Wieso willst du mich vom Gegenteil überzeugen, kann dir doch egal sein was ich über dich denken. Ich bin doch nur ein Mädchen von vielen.“
„Du bist nicht so wie die anderen und das gefällt mir irgendwie und ich möchte nicht das du so über mich denkst“, antwortet er und schaut mir wieder tief in die Augen.
„Ganz ehrlich, ich weiß nicht wie du mich überzeugen kannst.“
„Mhm…ich hab da ne Idee, komm mit“, sagt er und nimmt meine Hand. Er zieht mich quer durch den Club zum Ausgang.
„Wo willst du hin? Connor ist auch noch hier“, rufe ich ihm zu, da es so laut ist.
Er zieht mich einfach weiter aus dem Club.
„Connor weiß Bescheid, wir holen ihn später“, sagt er und geht zum Auto. Ich folge ihm langsam. Wir steigen in den Wagen und Tyson fährt los.
„Wo willst du hin?“, frage ich ihn.
„Wirst du sehen“, sagt er und lächelt. Ich schaue während der Fahrt aus dem Fenster. Wohin will der nur? Und wieso ist es ihm so wichtig, was ich von ihm denke? Klar bin ich anders als andere. Aber ich bin doch nichts Besonderes oder so. Was hat der Typ nur vor. Plötzlich hält der Wagen, ich gucke aus dem Fenster, wir stehen mitten im nichts.
„Was machen wir hier? Willst du mich vergewaltigen oder was?“, frage ich ihn und gucke ihn unsicher an.
„Ach quatsch, ich will dir nur was zeigen, komm mit“, sagt er und steigt aus, ich steige auch aus und stehe im Sand. Wie in Gottes Namen soll ich mit meinen Schuhen durch den Sand laufen?! Tyson ist schon 7 Meter vor mir. Ich versuche mit den Schuhen durch den Sand zu laufen, doch das geht mal so gar nicht.
„Ey Romeo warte mal“, rufe ich Tyson zu und ziehe meine Schuhe aus. Er bleibt stehen und dreht sich um.
„Romeo?!“, fragt er und lacht leicht.
„Ja Romeo.“
„Wieso Romeo?“
„Weil du allen Mädchen den Kopf verdrehst“, antworte ich und habe ihn mittlerweile erreicht.
„Geht’s?“, fragt er und schaut kurz auf meine Schuhe.
„Ja jetzt schon“, antworte ich leicht zickig, lächel danach aber.
„Gut, komm“, sagt er, nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her. Wir laufen den Strand entlang bis wir zu einer kleinen Bucht kommen. Es ist Vollmond.
„Tyson was machen wir hier?“, frage ich ihn und schaue ihn an.
„Ich möchte mit dir reden. Ich glaube du bist die einzige die es versteht“, antwortet er.
„Wieso sollte ich es verstehen?“, frage ich verwirrt.
„Ich hab das mit deinem Dad mitbekommen. Weißt du, ich hab ein ähnliches Problem. Doch keiner versteht das“, sagt er und setzt sich. Er hat ein ähnliches Problem?! Ich setzte mich neben ihn.
„Was denn für eins?“, frage ich leise. Er zieht wirklich betrübt aus.
„Weißt du, mein Dad ist auch ein Arsch, nicht so ein großes wie deiner, aber ähnlich. Er betrügt meine Mom und wird teilweise handgreiflich. Ich komme damit klar, doch nicht meine Mutter. Alle denken, wir wären eine perfekte Familie. Doch das ist alles Fassade. Unsere Familie ist schon lange kaputt. Du sagst ich bin ein Player, doch ich bin so geworden, weil ich nicht verletzt werden möchte. Damals hatte ich eine Freundin, unsere Eltern haben sogar schon die Hochzeit geplant. Sie war die Tochter von einem wichtigen Geschäftspartner meines Vaters. Diese Hochzeit hätte unser Vermögen verdreifacht. Doch es passte zwischen uns einfach nicht richtig. Der Deal ist geplatzt, mein Dad hat mir natürlich die Schuld gegeben. Seitdem hab ich kein gutes Verhältnis zu ihm. Jedes Mädchen mit dem ich mir etwas hätte vorstellen könnte, hat er vertrieben. Mittlerweile möchte ich mich nicht mehr verlieben, es wird eh wieder ne Enttäuschung. Das ist der Grund wieso ich so bin, wie ich bin. Ich möchte nicht mehr verletzt werden.“
„Wow, das ist echt scheiße. Dein Dad ist echt ein Arsch. Aber wenn du so weitermachst wirst du niemals glücklich. Du musst ihm die Stirn bieten.“
„So wie du deinem Dad?“, fragt er und lacht leicht. Ich lache ebenfalls leicht.
„So in etwa. Wieso interessiert dich meine Meinung über dich?“
„Weil du anders bist. Du lässt dir nichts sagen, du lässt dich nicht unterkriegen. Das fasziniert mich. Wie du deinem Dad die Stirn bietest, ist unglaublich. Du weißt, was es heißt in einer kaputten Familie zu leben. Ich bewundere dich für deine Stärke. Ich meine, du musstest weg von deiner Mom, zu deinem verhassten Dad, legst dich mit mir an, mit dem Direktor, mit den Oberzicken, hältst Pamela aus. Das soll jetzt nicht schwul klingen, aber ich glaube ich hätte schon oft geweint deswegen.“
Ich lächele leicht.
„Weißt du, ich lächel und mache auf Stark, da ich keine Schwäche oder Tränen zeigen möchte. Ich bin nicht so Stark wie ich tue. Ich bin oft verletzt wegen meinem Dad. Ich bin halt nicht die Tochter, die er sich gewünscht hat. Damit kommt er nicht klar, doch anstatt zu versuchen damit klar zu kommen, ignoriert er mich. Teilweise versucht er auch noch mich zu ändern, doch das schafft er nicht. Ich bleibe mir selbst treu egal was passiert. Doch manchmal weiß ich auch nicht weiter.“
„Bist du deshalb so?“
„Wie bin ich denn?“
„Naja…du wirkst ziemlich kalt, distanziert, angespannt. Kannst schnell zickig werden und scheust vor nichts zurück.“
„Das Leben formt einen, dagegen kann man nichts machen. Man wird das, was die Gesellschaft aus einem macht.“
„Siehst du, ich wurde zu einem Player geformt“, sagt er und schaut mich an.
„Wie gesagt, so wirst du nie richtig glücklich werden. Du hast die Chance es zu ändern, du musst lernen zu vertrauen. Du kannst immer verletzt werden.“
„Und was ist mit dir? Du wirst so doch auch nie glücklich, ändere es doch auch.“
„Daran kann ich nichts ändern. Ich bin hier quasi gefangen.“, antworte ich.
„Wirst du hier weg gehen, sobald du kannst?“, fragt er leise und schaut mich an.
„Ja, aber das dauert noch etwas.“
„Stimmt. Ich hoffe wir können bis dahin Freunde werden, denn irgendwie vertraue ich dir etwas.“
„Das können wir bestimmt, ich kenne dich ja jetzt besser und du bist anscheinend nicht so ein großes Arschloch wie ich dachte“, ich lächel leicht, worauf er auch lächelt.
„Naja…sollen wir mal?“, fragt er. Ich schüttele den Kopf.
„Es ist grade so schön hier. Es ist lange her das ich mich entspannt habe, ich möchte es noch etwas genießen“, antworte ich, worauf er nickt und sich nach hinten in den Sand legt, ich tue es ihm gleich.
„Hattest du einen Freund in Deutschland?“, fragt Tyson plötzlich.
„Ne zum Glück nicht, dann wäre der Abschied noch schlimmer gewesen“, antworte ich.
„Ja das war dann echt gut, wieso bist du hier? Was hast du getan?“
„Willst du es genau wissen?“, frage ich und drehe meinen Kopf zu ihm, er schaut mich ebenfalls an und nickt.
„In Köln hatte ich nicht den allerbesten Umgang. Ich habe teilweise Drogen genommen, hab jedes Wochenende getrunken und hatte auch mal die eine oder andere Schlägerei. Eines Abends ist eine Schlägerei richtig eskaliert, die Polizei kam, doch ich war so drauf, das ich die Polizisten beleidigt habe und einen auch geschlagen habe. Kurze Zeit später kam dann die Anzeige. Als mein Vater davon erfahren hat, ist er richtig ausgerastet. Tja und jetzt bin ich hier, er meint meine Mutter wäre nicht fähig mich zu erziehen und bla.“
„Oha das ist aber echt übel, so bist du drauf?“, fragt Tyson überrascht.
„Nein, nur wenn ich unter Drogen stehe.“
„Gut zu wissen, du wirst hier niemals Drogen bekommen“, sagt er und lächelt leicht „nicht das du noch in Schwierigkeiten kommst und ich und Connor dich retten müssen oder so.“
Ich fange sofort an zu lachen.
„Wenn dann muss ich wohl eher euch beschützen ihr kleinen Bubis.“
„Ey nimm das zurück!“
„Was wenn nicht?“, frage ich und schaue ihn herausfordernd an.
„Dann mach ich das“, sagt er und fängt an mich durch zu kitzeln. Ich fange laut an zu schreien, doch er macht einfach weiter und lacht sich dabei halb den Arsch ab.
„Du Arsch, hör auf!!“, schreie ich laut. Daraufhin hört er tatsächlich auf. Er schaut mir wieder tief in die Augen. Dieser Blick berührt mich, tief im inneren. Es fühlt sich an, als könnte er ganz tief in mich hinein sehen. Meine Seele sehen. Ich muss sagen, Tyson hat mich wirklich überrascht. Er ist nicht so wie er sich gibt.
Tyson’s Sicht:
Nun liege ich hier halb auf ihr und schaue in ihre wunderschönen Augen. Bei ihr hab ich das erste Mal das Gefühl ich selbst zu sein und dieses Gefühl gefällt mir. Sie ist so anders. Sie kann mich verstehen. Sie ist die erste Person der ich alles erzählt habe und anstatt mich auszulachen oder zu sagen ich sei doch verrückt, zeigt sie Mitgefühl und Verständnis. Das was ich am wenigstens von ihr erwartet habe. Ich dachte sie sagt so etwas wie, so ist das Leben halt, doch nicht das ich mich ändern sollte, weil ich sonst nie glücklich werde. Ich konzentriere mich wieder auf ihre wunderschönen Augen.
„Ehm…wir sollten so langsam mal los“, ertönt ihr Stimme leise und sanft. Ich nicke und stehe aus. Ich halte ihr meine Hand hin, die sie zu meiner Überraschung wirklich ergreift. Ich ziehe sie hoch, worauf sie leicht gegen meine Brust stößt. Sie lächelt mich leicht verlegen an. Wir gehen gemeinsam zurück zum Auto.
„Sollen wir gleich noch reingehen?“, frage ich sie dann.
„Wo rein?“, fragt sie leicht verwirrt, was mich zum schmunzeln bringt.
„In den Club“, antworte ich und schaue sie kurz an.
„Mhm…klingt eigentlich ganz gut, lass uns heute noch richtig betrinken. Ich meine unser Leben ist momentan eh scheiße, da juckt das ja eh nicht“, antwortet sie und lächelt.
„Ich glaube wir werden gute Freunde“, antworte ich und lache leicht. Sie fängt auch an zu lachen. Ich halte den Wagen vorm Club.
Sam’s Sicht:
Tyson hält den Wagen. Wir steigen aus und gehen in den Club an die Bar.
„Zwei Tequila“, bestellt Tyson. Ich lache leicht. Die zwei Tequila kommen sofort, doch nach dem vierten Mal nachbestellen, bestellen wir uns gleich ne ganze Flasche und ganz viele Zitronenstücke.
„Hast du echt mal mit ner Transe rumgemacht?“, frage ich dann irgendwann lachend und ziemlich betrunken.
„Ja hab ich. Ich war so sternhagel voll das ich nichts mehr gecheckt habe. Aber die sah echt voll aus wie ne Frau. Connor hat mich dann irgendwann von der weggezerrt“, erzählt er lachend. Worauf ich fast vor Lachen vom Hocker falle.
„Oh man. Du bist echt unglaublich“, lache ich.
„Was ist mit dir? Dir ist doch bestimmt auch schon mal was richtig peinliches passiert“, meint er und schaut mich an.
„Ehm..lass mich kurz überlegen…..so peinliches ist mir noch nichts wirklich passiert.“
„Echt nicht?“
Ich schüttele den Kopf.
„Was ist dir denn mal passiert?“
„Ich hab meinen Exfreund dabei erwischt wie er mit meiner besten Freundin vögelt. Danach hab ich mir seinen besten Freund geschnapt und hatte im Bett von meinem Ex Sex mit ihm“, erzähle ich.
„Oha bist du fies. Also die roten Haare passen, da fehlen nur noch die Teufelshörner.“
„Ich finde das hat der Scheißkerl verdient.“
„Da hast auch recht.“
Tyson und Ich reden noch die ganze Nacht weiter, bis es schon fast hell wird. Als wir den Club verlassen sind wir ziemlich voll. Wir nehmen uns ein Taxi und fahren zu mir. Wir klettern wieder über die Garage ins Haus.
„Mhm…schlafen lohnt mal nicht mehr“, sage ich mit einem Blick auf die Uhr, welche 6 Uhr morgens anzeigt.
„Da hascht recht“, lallt Ty.
„Ich jeh duschen“, damit verschwinde ich im Bad und gönne mir ne schöne Dusche. Danach gehe ich mit Handtuch zurück ins Zimmer. Ty liegt auf meinem Bett und guckt mich an.
„Los geh duschen“, sage ich dann zu ihm. Er erhebt sich und steuert aufs Bad zu und gönnt sich auch eine Dusche. Als er wieder rauskommt, bin ich schon fertig angezogen.
„Ich geh mal nach deinem Bruder und hole mir was zum anziehen“, meint Ty und verschwindet aus meinem Zimmer. 20 Minuten später sitze ich dann mit Ty und Connor im Auto auf dem Weg zur Schule. Man mir geht’s echt scheiße. Ich bin immer noch total voll und mir ist kotzübel. Als der Wagen zum stehen kommt, springe ich schon halb aus dem Wagen und werde von einem Haufen Blondinen dumm angeguckt.
„Was guckt ihr denn so scheiße?“, frage ich leicht pissig. Jaja wenn ich noch betrunken bin, bin ich schnell angepisst und werde sehr schnell aggressiv.
„Die gucken immer so, wenn sie ein hübscheres Mädchen sehen“, sagt Ty und legt einen Arm um meine Schulter. Zusammen mit Ty und Connor und den anderen Jungs gehe ich dann in die Schule. Richtig viele gucken uns richtig scheiße an. Im Unterricht sitze ich hinten zwischen Connor und Tyson, er denkt das würde helfen damit die beiden nicht mehr stören. Falsch gedacht! Denn natürlich bin ich nicht grade ruhig.
„Ms. Jones, ich würde Sie bitten meinem Unterricht zu folgen und Mr. Lyron hören Sie auf mit Ms. Jones zu flirten“, ertönt die Stimme meines Lehrers.
„Ach kommen Sie Mr. Pit, wir wissen beide wie geil Ms. Jones ist. Sie starren doch auch auf ihre geilen Titten. Wenn Sie könnten würden Sie sie sofort flachlegen“, meint Ty dann. Ich gucke ihn empört an und schlage ihn dann gegen den Oberarm. Er lacht nur darauf. Unserer Lehrer räuspert sich und macht dann einfach mit dem Unterricht weiter, worauf Connor, Ty und ich mega anfangen zu lachen. Unser Lehrer macht einfach mit dem Unterricht weiter.
Wir sitzen hier hinten und lachen uns die ganze Zeit den Arsch über irgendwelche behinderten Sachen ab. Dann ertönt endlich der erlösende Dong. Ich schlendere mit den beiden in die Cafeteria und setzte mich dann mit ihnen und deren Jungs an einen Tisch. Kurze Zeit später kommen ein paar Blondinen und setzten sich auf den Schoß von irgendwelchen Jungs, eine direkt neben mir fängt wild an mit einem der Jungs rumzumachen.
„Ey Blondi, wenn du nicht willst das ich gleich kotze, nimm deinen Footballer und verschwinde mit ihm in ner Besenkammer, damit ich mir das ekelhafte rumgelecke nicht weiter angucken muss. Das ist ja fast nötigung was du da machst“, sage ich zu ihr und schaue sie angeekelt an.
„Du bist doch nur neidisch“, sagt sie in einer wirklich viel zu hohen Tonlage.
„Neidisch? Auf was soll ich neidisch sein?!“, frage ich sie und ziehe eine Augenbraue hoch.
„Darauf das ich besser aussehe als du und ich wen zum rummachen habe“, antwortet sie und sie mich arrogant an. Ich sehe sie perplex an.
„Schätzchen, ich bin weder neidisch auf deine Silikontitten, noch auf deinen Silikonarsch oder auf deine botoxfresse. An deiner Stelle würde ich sogar den Schönheitschirurgien verklagen. Ich meine das er etwas wie dich in der Welt laufen lässt. Da sieht man mal wieder was bei so OPs alles schief gehen kann“, antworte ich gelassen und sehe sie an. Sie sieht mich mit großen Augen an und stürmt dann aus der Mensa, wobei sie sich noch auf die Fresse legt mit ihren Meter hohen Schuhen. Also wenn ich in solchen Schuhen nicht laufen kann, sollte ich es lassen. Die gesamte Mensa lacht natürlich, außer die anderen Blondinen an unserem Tisch.
„Was fällt dir ein, du billige Bitch?“, keift mich eine andere Blondine an.
„Ich billig? Also wenn ich billig bin, was bist du dann? Kostenlos?“, frage ich und ich weiß kein sehr origineller Spruch, aber er bringt wieder alle zum Lachen. Blondi guckt mich, ich glaube es soll boshaft sein, an.
„Süße dein Blick bringt gar nichts. Wenn du versuchst böse zu gucken siehts einfach nur scheiße aus. Außerdem bin ich gegen solche Blicke immun“, sage ich gelangweilt zu ihr. Wobei sie nach Luft schnappt, wie ein gestrandeter Fisch. Ich nehme mein Wasser und gieße es über sie.
„Geht’s besser? Ich kann dir auch noch mehr Wasser geben, als Fisch kann man Luft ja nicht so gut atmen“, sage ich und sehe sie an. Die Mensa lacht mal wieder. Irgendwie bin ich grade voll in Fahrt, ich weiß auch nicht wieso. Blondi läuft gefolgt von den anderen Blondis, echt mal wie viele hier blond sind ist echt unnormal und dann auch noch so hässliches orange-blond, oh mann, naja die Blondis laufen oder eher gesagt rennen dann alle aus der Mensa. Tja mit mir sollte man sich nicht anlegen, vor allem nicht wenn ich noch leicht betrunken bin und dabei einen Kater habe. Denn dann bin ich richtig mies, sogar mieser als mies, naja egal. Ich esse genüsslich mein Essen weiter, alle am Tisch starren mich an, bis auf Connor und Tyson.
„Was?“, frage ich pissig.
„Was sollte das? Du hast uns unseren Fick versaut“, motzt einer der Jungs.
„Geh zu dem Tisch dahinten mit den ganzen Weibern, lad eine ein und fick sie dann“, antworte ich nur.
„Ach und die lassen sich so einfach ficken oder was?“, motzt er weiter. Ich nicke nur.
„Klar ihr seid Footballer und die Weiber wollen Aufmerksamkeit und Respekt. Den bekommen sie wenn sie mit euch ins Bett gehen. Also leichte Beute“, antworte ich und die Jungs gucken mich verwundert an.
„Woher weißt du das?“, fragt Tyson.
„Ganz einfach, sie tragen Sachen die knapp und gewagt sind, aber nicht zu viel zeigen. Sie wollen zeigen, ich bin zu haben, aber ihre Eltern erlauben nichts noch knapperes. Sie sehen die ganze Zeit hier rüber und starren euch an und teilweise gucken sie Sehnsüchtig“, beende ich meine Erklärung, die Jungs gucken mich erstaunt an.
„Außerdem haben sie aufm Mädchenklo darüber geredet“, sage ich und grinse. Worauf die Jungs auch grinsen müssen. Drei von Ihnen gehen sogar direkt rüber und reden mit den Mädels. Ich bleibe sitzen und sehe zu. Die Mädels strahlen wie ein Honigkuchenpferd, echt süß.
„Was haben wir jetzt?“, frage ich Connor und Tyson.
„Sport“, antworten beide gleichzeitig und grinsen sich dann an. Ich nicke nur.
„Na dann bis gleich“, antworte ich, stehe auf und gehe Richtung Sporthalle. Die meisten Mädchen aus meinem Kurs sind schon da und ziehen sich um. Adriana ist auch schon da, ich lächel sie an und gehe zu ihr.
„Hey“, begrüße ich sie.
„Hey, na alles gut?“, fragt sie. Ich nicke leicht.
„Ja hab nur einen kleinen Kater, wo warst du heute Morgen?“, frage ich sie, da ich sie die ganze zeit nicht gesehen habe.
„Ich hatte nen Termin, ist meine erste Stunde heute“, sagt sie lächelnd.
„Ach soo“, antworte ich und ziehe mich um.
Ich trage eine schwarze-weiß gemusterte Leggings, ein Bauchfreies Top in schwarz und eine weiße Weste und schwarze Laufschuhe. Meine Haare binde ich schnell zu einem Pferdezopf und sehe dann Adriana an. Sie starrt mich an.
„Was ist?“, frage ich und gucke mich irritiert an.
„Deine Tattoos und das Piercing“, sagt sie und starrt mich weiter an.
„Ja was ist damit?“, frage ich weiter verwirrt.
„Ehm…das sieht echt geil aus so.“
Tattoo an der rechten Seite
Tattoo an der linken Seite
Tattoo an der hüfte rechts
gleiche stelle wie auf dem Bild,
Und das letzte tattoo
Auch am Handgelenk.
Das Piercing:
„Oh danke“, antworte ich und wir gehen zum Sportplatz. Die Jungs starren mich alle an.
Ich gehe mit Adriana zu der Tribüne, wo auch Tyson und Connor stehen, die mich anstarren.
„Was ist los Jungs?“, frage ich sie leicht verwirrt. Sie lösen sich aus der starre.
„Ich wusste gar nicht das du so viele Tattoos hast“, sagt Connor und schaut auf jedes einzelne Tattoo, ich drehe mich um und ziehe die weste runter, sodass er das letzte Tattoo auch noch sehen kann.
„Ja ich hab sie ja auch immer gut versteckt“, antworte ich und lächel.
„Wow“, sagt Tyson dann und sieht mir in die Augen.
„Die Tattoos sind echt geil“, meint er und mustert mich einmal.
Ich lächel und drehe mich dann zu Adriana rum. Sie grinst mich nur an. Dann kommt unser Sportlehrer, ich stelle mich kurz vor, dann müssen wir auch schon runden laufen. Während ich laufe merke ich wie mir die Jungs auf den Arsch glotzen. Ich grinse und laufe dann zum Rand und ziehe meine Weste aus. Dann haben die Bubis mal was zum gucken. Nachdem ich meine Weste ausgezogen habe, kleben mir alle Jungs am Arsch. Ich sehe zu Tyson und Connor, Tyson schaut die ganzen Kerle richtig böse an und auch mich dann. Was hat der denn jetzt?!
Ich zucke innerlich mit den Schultern und laufe mit Adriana weiter. Meinen Kater merke ich kaum noch. Da ich grade ziemlich in Gedanken bin, bemerke ich nicht wie jemand vor mir stehen bleibt und sich umdreht. Schneller als einer reagieren kann liegen wir beide auf der Fresse. Ich auf dem Kerl, ich sehe hin und es ist Tyson. Er schaut mir ganz dreist in meinen Ausschnitt.
„Gefällt dir die Aussicht?“, frage ich leicht pissig.
„Joar ist nicht so schlecht“, antwortet er frech und schaut erst noch weiter hin, bevor er mir in die Augen schaut. Ich funkel ihn böse an, worauf er nur grinst. Arschgeige! Ich stehe etwas unbeholfen auf und ramme ihm ganz „ausversehen“ meinen Ellenbogen in seine Eier. Oh das tut mir jetzt aber leid, NICHT! Er verzieht kurz das Gesicht.
„Entschuldigung“, sage ich zuckersüß, grinse dabei aber fies.
„Das hast du mit Absicht gemacht“, knurrt er und steht auf. Er kommt bedrohlich auf mich zu.
„Nein, ich doch nicht“, antworte ich übertrieben und muss mir das Lachen verkneifen. Tyson kommt immer näher, zu spät realisiere ich das er eine Flasche Wasser in der Hand hat und Schwupps bin ich nass. Das gibt Rache! Ich sehe ihn empört an und dann böse. Er und die Jungs fangen schallend an zu lachen. Adriana neben mir hat eine Cola Flasche in der Hand, die ich mir schnell schnappe und ihm dann schnell über den Kopf kippe, er ist zu viel mit lachen beschäftigt, das er es gar nicht richtig mitbekam, wie ich mich ran geschlichen hab. Er dreht sich in Zeitlupe um und funkelt mich böse an. Ich sprinte los und er mir hinterher. Man der Kerl ist echt verdammt schnell, wieso ist der so schnell? Plötzlich werde ich zu Boden gerissen, der Arsch hat sich echt auf mich geworfen, nun liege ich hier mitten auf dem Sportplatz unter ihm und sehe ihn an. Wir starren uns in die Augen. Nach einem sehr langen Blickeduell wendet er den Blick ab und seufzt. Er erhebt sich und reicht mir seine Hand, die ich auch ergreife und er mich hochzieht. Dann dreht er sich um und geht. Ich sehe ihm verwirrt hinterher. Was ist denn jetzt?!
Tyson’s Sicht:
Scheiße! Jetzt hab ich auch noch das Blickeduell verloren. Doch wie ich so in ihre blaue Augen geschaut habe, habe ich mich darin verloren. Alter was ist bloß los mit mir?! Immer wieder taucht der Rotschopf vor mir auf. An das Gespräch gestern erinnere ich mich auch noch sehr gut, das habe ich noch niemandem erzählt, wieso ihr? Ich kenne sie doch gar nicht richtig und trotzdem bringt sie mich um den Verstand. Das ist doch jetzt echt nicht mehr normal! Was soll die Kacke? Jedes Mal wenn ich was mit nem Weib anfangen möchte, sehe ich plötzlich ihr Gesicht. Woran liegt das nur? Sie ist eigentlich so eine Zicke. Doch die Gespräche mit ihr, als hätte sie zwei Gesichter. Auf der einen Seite ist sie kalt, unnahbar und wirklich frech. Auf der anderen Seite ist sie verletzlich und man kann mit ihr über alles reden. Man verdammte scheiße!
Sam’s Sicht:
Nachdem der Sportunterricht zu Ende ist und somit auch die Schule, ziehen Adriana und ich uns um.
„Sollen wir heute was machen?“, fragt mich Adriana.
„Ja klar. Willst sofort mitkommen?“, frage ich, worauf sie heftig nickt. Ich lache und wir laufen zusammen zu Connors Wagen, der schon wartet. Er begrüßt Adriana kurz, wir steigen ein und fahren nach Hause. Vor dem Haus steht ein schwarzer Mercedes Cls 63 amg. Ich kenne dieses Auto. Es gehört meinem Exfreund, welcher der Sohn eines Geschäftspartners von meinem Vater ist. Was macht der denn hier? Ich bleibe erst mal wie versteinert im Auto sitzen bis Adriana mich anspricht. Ich schüttel kurz meinen Kopf und steige dann aus. Im Eingangsbereich kommt mir mein Vater mit meinem Exfreund, den ich übrigens heiraten sollte, nur so zur Info entgegen. Mein Vater lächelt breit und Simon ebenso. Ich bleibe wie versteinert stehen und starre meinen Vater an.
„Samantha, sie mal wer da ist. Kennst du ihn noch?“, fragt mein Vater und lächelt.
„Hallo Samantha“, begrüßt mich Simon und möchte mich umarmen.
„Bleib bloß weg! Dad, was soll der scheiß hier? Was macht der hier?“, entgegne ich und funkel meinen Dad an.
„Samantha benimm dich“, tadelt mein Vater mich.
„Schon gut Charles, ich denke sie ist ziemlich überrascht, das muss sie erst einmal sacken lassen. Aber bis zur Hochzeit wird das“, sagt Simon charmant zu meinem Vater, welcher darauf nickt.
„Hab ich das richtig verstanden Hochzeit?!“, frage ich wütend.
„Ja, das ist doch schon so lange geplant, diese Differenz zwischen euch, das passiert jedem mal“, antwortet mir mein Vater.
„Ich werde nicht heiraten basta! Ihr könnt mich mal! Euch wurde wohl ins Gehirn geschissen!“, schreie ich beide an und renne dann mit Adriana und Connor in mein Zimmer und schließe ab. Die beide sehen mich geschockt an, ich gehe währenddessen wütend auf und ab.
„Ehm…willst du das erklären?“, fragt Connor vorsichtig. Ich nicke und setzte mich zu den beiden aufs Bett.
„Also, das war mein Ex, wir haben vor nem Jahr oder zwei was gehabt und unsere Eltern wollten dass wir heiraten. Ich war total verliebt und hab zugestimmt, doch das Ganze ist geplatz. Jetzt steht er hier wieder, wie ihr sehen könnt und will anscheinend ja das ich ihn heiraten. Das können die sowas von vergessen. Denen wurde echt ins Gehirn geschissen!“, beende ich meinen kurzen Vortrag und balle meine Hand zu ner Faust.
Plötzlich klopft es an meine Zimmertür.
„Miss, Ihr Vater möchte sie sprechen“, sagt George.
„Komme gleich“, antworte ich.
„Leute, falls ihr gleiche Schreie oder krachende Gegenstände hört, dann ruft nen Krankenwagen, wahrscheinlich ist mein Vater dann halb tot“, sage ich zu den beiden und begebe mich auf den Weg ins Arbeitszimmer. Ohne anklopfen betrete ich es einfach, mein Vater sitz (noch) ruhig hinter seinem Schreibtisch.
„Man klopft an, bevor man ein Zimmer betritt, hat deine Mutter dir das nicht beigebracht?“, fragt er ruhig und sieht mich an.
„Halt Mom da raus oder du lernst mich erst richtig kennen“, antworte ich erbost.
„Nun gut. Setz dich“, sagt er und deutet auf einen Stuhl vor seinem Schriebtisch.
„Ich stehe lieber“, gebe ich nur zurück.
„Wie du willst. Nun Samantha…“
„Sam“, unterbreche ich ihn, worauf er mich leicht böse anguckt.
„Nun Sam, du wirst dich bei Simon entschuldigen für deine Äußerungen und du wirst ihn heiraten. Das ist schon alles abgeklärt.“
„1. Werde ich nicht und 2. Es ist mir scheiß egal ob es schon abgeklärt ist, ich werde ihn nicht heiraten.“
„Doch das wirst du oder ich enterbe dich“, sagt er in einem sehr kühlen Ton.
„Mach doch! Hab ich wenig Probleme mit.“
„Du bist eine Schande. Wie kannst du nur? Wer hat so etwas aus dir gemacht?“
„Das warst du Vater. Du hättest weniger über mein Leben bestimmen sollen und mir nicht immer in den Rücken fallen sollen. Du hast aus mir gemacht was ich bin, das bist alleine du Schuld. Du wolltest die perfekte Tochter aus mir machen, die bin ich aber nicht! Komm damit klar! Ich werde nie tun was du mir befiehlst, damit das klar ist.“
„Ich hätte dich nie bei deiner Mutter lassen soll. Sie hat das doch alles verbockt!“
„Nein du hast es verbockt, und rede nicht so über sie. Was hat sie dir getan?“
„Diese kleine Hure hat mich betrogen und verlassen für einen Mann des Mittelstandes!“, ruft er empört aus und da ist es schon passiert, ich habe seine gesamten Sachen vom Schreibtisch gefegt und beuge mich gefährlich zu ihm rüber.
„Diese Worte wirst du bitter bereuen! Du hast somit den Krieg erklärt und glaub mir ich habe noch nie aufgegeben. Das war dein soziales Todesurteil!“, zische ich ihm zu, mache auf dem Absatz kehrt und gehe in mein Zimmer.
„Was ist passiert?“, fragt Connor und sieht mich vorsichtig an.
„Wir gehen heute wieder feiern, diesmal aber in dem teuersten und exklusivsten Club der Stadt, wir brauchen viele Paparazzi“, antworte ich nur. Connor und Adriana nicken beide.
„Ruf Tyson noch an!“, rufe ich Connor zu, während ich auf dem Weg ins Badezimmer bin.
Teil eins beginnt jetzt! Nach dem Duschen, ziehe ich mir ein Kleid an, welches sehr sehr sehr gewagt ist und ich es eigentlich nie tragen würde. Ich hab es von einer damaligen Freundin.
Sehr gewagt. Meine Haare stylte ich genauso, wie auf dem Bild. Dann ging ich wieder in mein Zimmer, in dem Connor und Tyson schon wartend auf dem Bett saßen. Als sie mich sahen, verschluckte Tyson sich und Connor starrte mich an. Nachdem beide etwas brauchten um sich zu fassen, meinte Tyson: „Meinst du nicht das es zu gewagt ist.“
„Ist es. Doch genau richtig.“
Adriana kam kurze Zeit später auch fertig raus und starrte mich ebenfalls an. Sie trug:
„Meinst du nicht…“, setzt sie an.
„Ich weiß, das gehört zu meinem Plan“, antworte ich. Alle sehen mich nun verwirrt an.
„Erkläre ich im Auto, jetzt los!“, sage ich und wir schleichen uns alle raus, diesmal aber zur Tür. Im Wagen erkläre ich den dreien, meinen Plan, meinen Vater richtig zu blamieren in der Öffentlichkeit. Ich weiß ja dass er oft in den Medien ist. Wir tüfteln meinen Plan noch bis ins kleinste Detail aus. Vor dem Club steige ich elegant aus.
Tyson brüllt dann laut: „Oh mein Gott, Charles Jones Tochter!“
Die Paparazzi vor dem Club stürmen auf uns zu. Ich lächel freundlich und bahne mir einen Weg zum Club. Wir werden sofort rein gelassen. Drinnen ließen wir uns einfach nur volllaufen. Immer wenn ich was mit nem Kerl hatte, fotografierte das einer der drei und stellte es bei Twitter rein. Später gingen dann Tyson und ich Arm in Arm zusammen aus dem Club. Adriana schlief bei mir.
Der nächste Morgen einfach nur Horror. Adriana und ich stehen gequält auf. Schule verläuft wie immer, als ich zuhause ankomme, bin ich heilfroh und freue mich einfach nur auf mein Bett. Doch mein Vater kommt wutentbrannt auf mich zugestürmt.
„Samantha Rosalinda Marianne Jones, was fällt dir ein uns so lächerlich zu machen und so rumzurennen!“, schrie mein Vater und zeigt mir ein Bild von gestern. Oh das sieht echt ziemlich nuttig aus, egal.
„Ich habe gesagt ich zerstöre dein soziales Leben und das war erst der Anfang“, antworte ich ruhig und gehe hoch in mein Zimmer. Erst einmal schlafen. Nachts wurde ich wach und konnte auch nicht wieder einschlafen, so ne scheiße aber auch! Ich stehe leise auf und schleiche mich rüber zu Connor. Ich rüttel ihn kurz „Connor?“
„Mhm..?“ machte er nur.
„Darf ich bei dir schlafen?“, frage ich leise.
Er brummt was vor sich hin, rückt und hebt die Decke hoch. Ich krieche darunter und kuschel mich etwas an ihn, er legt einen Arm um mich und ich schlafe wieder friedlich ein.
Am nächsten Morgen werde ich recht früh wach und spüre einen Arm auf meinem Bauch. Ich drehe mich langsam zur Seite uns sehe Connors friedliches Gesicht. Ich versuche mich vorsichtig aufzurichten, doch das gestaltet sich schwieriger als ich dachte, denn Connor bewegt seinen schweren Arm keinen Zentimeter. Ich schiebe seinen Arm etwas kräftiger weg und setzte mich dann auf.
„Was ist denn los?“, nuschelt Connor verschlafen.
„Sorry ich wollte dich nicht wecken, tut mir leid“, antworte ich.
„Nicht schlimm“, meint er und setzt sich auch auf.
„Wie geht’s dir?“, fragt er und sieht mich besorgt an.
„Ganz gut, danke das ich bei dir schlafen durfte, ich habe lange nicht mehr so gut geschlafen“, antworte ich und lächel ihn leicht an.
„Kein Problem. Sag mal, was ist zwischen dir und Tyson? Das beschäftigt mich schon lange.“
„Nichts. Was sollte da sein?“
„Naja…ihr versteht euch plötzlich ganz gut und er hat gestern im Club ziemlich finster geguckt, als du was mit nem anderen hattest.“
„Echt?“
Connor nickt und sieht mich fragend an.
„Da läuft aber nichts.“
„Aber du willst es?“
Ich zucke mit den Schultern. Er lächelt mich leicht an.
„Du willst es. Du weißt es nur noch nicht“, sagt er.
„Wieso bist du dir da so sicher?“, frage ich und sehe ihn an.
„Weil ich es sehen kann. Nur ihr beiden seht es nicht“, sagt er und steht auf.
„Mhm wie du meinst. Ich gehe rüber mich fertig machen“, sage ich, stehe auf und gehe in mein Zimmer. Wieso denkt Connor, ich will was von Tyson. Klar er sieht richtig geil aus, aber er ist das größte Arschloch was ich kenne und ich kenne viele Arschlöcher. Während ich unter der Dusche stehe, denke ich weiter über Connors Worte nach. Dann binde ich mir ein Handtuch um und gehe zurück in mein Zimmer. Dort erwartet mich eine Überraschung. Simon sitzt auf meinem Bett.
„Was willst du?“, frage ich ihn kalt.
„Ich will dass du mir DAS erklärst“, sagt er und wirft mir eine Zeitschrift vor die Füße, auf dessen Titelbild ich bin, wie ich mit einem Kerl rummache und später mit Tyson aus dem Club gehe.
„Ich hatte meinen Spaß!“
„Willst du mich verarschen? Wir werden bald heiraten und ich will keine schlechte Presse wegen dir“, schreit er mich an.
„Wir werden NICHT heiraten. Also gibt es auch keine schlechte Presse“, schreie ich zurück.
„Hast du mit diesem Kerl geschlafen? Bin ich bis jetzt immer noch der einzige mit dem du geschlafen hast?“
„Du bist ganz sicherlich nicht der einzige. Aber nein mit Tyson habe ich nicht geschlafen, aber mit einem anderen.“
„Die Hochzeit kannst du vergessen. Mit so einer Hure wie du eine bist, will ich ganz sicher nicht verheiratet sein“, schreit er. Ehe er sich versehen kann, knalle ich ihm eine.
„Ich bin keine Hure, du Pisser!“, schreie ich „und jetzt raus!“
Ich zeige auf die Tür, aus der er auch gleich raus stürmt. Ich gehe in mein Kleiderzimmer und ziehe mich schlicht an. Danach föhne ich meine Haare und schminke mich leicht. Als ich alles zusammen habe und raus gehen möchte, wird plötzlich meine Tür aufgeknallt.
„Was fällt dir eigentlich ein?!“, schreit mein Vater. Ich stehe unbeeindruckt vor ihm.
„Simon will dich nicht mehr heiraten! Du ruinierst diese Familie und die Firma mit deinem rumgehure!“, schreit er. Das tat weh. Doch ich lasse mir nicht anmerken.
„Nicht mein Problem“, antworte ich schlicht, gehe an ihm vorbei und dir Treppe runter in den Eingangsbereich.
„Fräulein du bleibst hier wenn ich mit dir rede“, schreit mein Vater und stürmt hinter mir her.
„Du redest nicht, du schreist. Ich bin weg“, sage ich ruhig und gehe zu meinem Auto ( Land Rover Defender geilstes Auto ever *__*)
Ich steige ein und fahre los. Erst irre ich planlos durch die Gegend, dann schlage ich den Weg zu Adriana ein. Ich parke vor ihrem Haus und klingel. Adriana öffnet mir zum Glück die Tür.
„Hey“, begrüße ich sie.
„Hey, was machst du denn hier?“, fragt sie leicht verwirrt, weil ich vorher nicht angerufen habe.
„Bin von meinem Vater geflüchtet“, antworte ich.
„Oh komm rein“, meint sie und lässt mich eintreten. Wir gehen zusammen hoch in ihr Zimmer. Ich erzähle ihr alles was passiert ist, danach sehen wir uns Filme an, essen Chips und Schokolade und reden über einfach alles. Dabei finde ich heraus, dass sie heimlich etwas für Connor schwärmt. Wirklich süß, die beiden würden gut zusammen passen, denke ich, während sie erzählt. Um 11 Uhr verabschieden wir uns und ich fahre wieder nach Hause. Am liebsten hätte ich bei Adriana geschlafen, doch da wir morgen Schule haben und ich nichts mit hatte, muss ich gezwungener Maßen nach Hause. Denn ich brauche ja auch unbedingt einen guten Abschluss, damit ich möglichst schnell von meinem Vater wegkomme. Als ich bei meinem Vater ankomme, ist alles dunkel. Ich gehe leise die Treppe hoch und schleiche mich in mein Zimmer. Ich ziehe schnell Schlafsachen an und gehe dann ins Bett. Ich schlafe sofort ein.
Am nächsten Morgen reißt mich mein Wecker aus meinen schönen Schlaf. Verschlafen stehe ich auf und schleppe mich unter die Dusche. Ich mache mich fertig und gehe runter.
Mein Vater sitzt mit Pamela am Esstisch.
„Samantha komm her frühstücken“ quietscht Pamela.
„Ne ich hab keinen Hunger“, antworte ich und verschwinde aus der Haustür. Mit meinem Land Rover fahre ich zur Schule. Auf den Weg dahin hole ich mir in einer Bäckerei einen Kaffee. Auf dem Schulhof parke ich direkt neben Connor. Der mit seinen Freunden noch beim Auto steht. Ich steige aus und gehe zu ihnen. Tyson ist nicht da, ich sehe mich kurz um und sehe ihn bei einer blonden, der er die Zunge in den Hals steckt. Widerlich. Doch das schlimmste ist, es ist ein Gefühl wie ein Stich in die Brust. Scheiße! Hab ich mich echt verliebt?! Nein Connor darf nicht recht haben, sage ich mir immer wieder.
„Wo warst du gestern plötzlich?“, fragt Connor mich auf den Weg zum Unterricht.
„Bei Adriana“, antworte ich knapp.
Er nickt nur. Vermutlich hat er den Streit mitbekommen. Ich meine wir haben ziemlich laut geschrien. Im Unterricht passe ich null auf und da ich hinten bei Connor und Tyson sitze, darf ich mir anhören wie Tyson den gestrigen Abend mit der Blondine verbracht hat. Ich verrate mal keine Details, denn das ist definitiv nicht Jugendfrei. Irgendwann stecke ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und höre die restliche Zeit Musik. Als es dann irgendwann die Mittagspause ist, gehe ich mit Connor in die Mensa und mit zu den Jungs. Ich winke Adriana kurz zu uns, welche sich dann auch zu uns gesellt. Plötzlich werde ich heftig angestoßen und verschütte meine Cola über mich.
„Oh das tut mir aber leid Bitch“, sagt die Blondine von Tyson.
„Du dummes Miststück, kannst du nicht aufpassen?! Was willst du überhaupt hier? Denkst du wirklich irgendjemand will was mit dir zu tun haben. Die Kerle wollen dich alle nur für nen schnellen Fick, ansonsten wollen die dich auch nicht hier haben. Du Flittchen hast ja ansonsten auch nichts zu bieten außer dicke Titten. Dein Gehirn wurde dir wahrscheinlich auch schon aus dem Schädel gefickt also verpiss dich von hier. Wechsel am besten die Schule und fang dort nicht gleich wieder mit so nem Schlampen Getue an. Damit würdest du echt jedem einen Gefallen tun“, schreie ich die Blondine an. Welche mich mit großen Augen ansieht und dann wegrennt. Das war gerade wirklich etwas fies, aber ich habe halt scheiß Laune.
„Musste das jetzt sein?“, fragt Tyson mich.
„Oh sorry das ich dein Fick Schnitzel verscheucht habe“, antworte ich pissig.
„Ich mochte sie wirklich“, sagt Tyson.
„Ach komm, als ob. Du wolltest sie ficken oder wieder ficken, weil sie ja anscheinend gut im Bett ist und dicke Titten hat. Du bist zu ner Beziehung gar nicht fähig, also tu nicht so“, zicke ich ihn an.
„Ach aber du bist Beziehungsfähig oder was? Du bist noch weniger fähig dazu als ich“, schreit er mich an.
„Ja da stehe ich auch zu. Ich mache keinem Jungen falsche Hoffnung. Du verarscht die Mädchen nach Strich und Faden, spielst ihnen Liebe und weiß Gott nicht was vor, nur damit du sie ins Bett bekommst. Das ist ekelig“, keife ich zurück.
„Du bist doch nur eifersüchtig, weil du mal von mir gefickt werden willst!“
„Das glaubst auch nur du, ich will gar nicht wissen welche Krankheiten man sich bei dir holt!“
„Ach das sagt die, die am Wochenende was mit 6 Kerlen an einem Abend hatte! Du bist hier ja wohl die Bitch!“
Ich sehe ihn geschockt an, er weiß genau wieso ich das getan habe. Ich lasse mir nicht anmerken, dass ich durchaus ziemlich verletzt von den Worten bin. Ich sehe ihn nur kalt an.
„Hab ich dir die Sprache verschlagen?“, fragt er hochmütig.
„Pass auf das ich dir dein Gesicht gleich nicht ZERschlage!“, zische ich und sehe ihn finster an. Er sieht mir genau in die Augen und sein Gesichtsausdruck ändert sich, als ihm klar wird, dass ich das ernst meine. Ich stehe dann auf und verlasse die Mensa. Diese blöde Pissbirne! Ich laufe zum Parkplatz und setze mich in mein Auto und zünde mir erst mal eine Zigarette an. Ich inhaliere den Rauch tief in mich hinein. Plötzlich klopft es an meinem Fenster. Ich erschrecke mich so, dass ich mich an dem Rauch verschlucke und stark zu husten Anfange. Die Beifahrertür geht auf und Tyson steigt ein.
„Was willst du?“, frage ich ihn kalt.
„Mich entschuldigen. Das war echt scheiße von mir. Ich weiß ja wieso du das getan hast, nur das was du zu…ehm…der Blonden gesagt hast war echt etwas heftig“, antwortet er und guckt mich unsicher an.
„Ich weiß…ich hatte nen scheiß Tag. Das sollte auch nicht so heftig werden, ich hab mich etwas zu sehr rein gesteigert.“
Er nickt nur.
„Ist wieder alles cool? Ich will mich nicht mit dir streiten. Du bist echt ne gute Freundin geworden, doch an deine große Klappe muss ich mich erst noch gewöhnen“, sagt er und lächelt, worauf ich auch lächeln muss.
„Ja teilweise sollte ich einfach den Mund halten“, sage ich lächelnd, worauf er nickt.
„Wir müssen wieder in Unterricht“, sagt er dann und sieht mich an. Ich nicke und wir steigen aus und gehen zum Unterricht. Motivation dafür sieht anders aus.
Tyson und ich gehen zusammen in den Unterricht. Die meisten Zeit schweigen wir uns an. Irgendwie seltsam, aber okay. Was Solls. Die gesamten Stunden lang sitze ich nur stumm im Unterricht. Nachdem die Schule dann endlich zu Ende ist, begebe ich mich sofort zu meinem Auto und fahre nach Hause. Dort gehe ich sofort in mein Zimmer und lege mich auf mein Bett.
Ich wähle die Nummer meiner Mutter, doch niemand hebt ab. Das ist wirklich ungewöhnlich für sie. Ich wähle sie erneut und eine dunkle Stimme geht an das Handy ran.
„Ja hallo?“, fragt diese.
„Wer ist da?“, entgegne ich.
„Ehm…hier ist Dr. Paulus, mit wem spreche ich?“, fragt er. Dr. Paulus?!
„Ehm..ich bin Sam, sie sind am Handy meiner Mutter. Was ist los? Ist ihr was passiert?“, langsam macht sich die Angst in mir breit.
„Oh, ihre Mutter hatte einen schweren Verkehrsunfall und ist gestorben. Es tut mir sehr leid“, sagt der Arzt mitfühlend.
Tod?! Meine Mutter? Ich merke wie mir Tränen in die Augen steigen.
„Wie ist das passiert?“, frage ich.
„Sie ist von der Straße abgekommen und in einen See gefallen, samt Auto“, antwortet er.
Mein Atem setzt kurz aus.
„Danke!“, sage ich nur und lege auf. Tod. Meine Mutter. Meine Mutter ist tot. Meine Augen füllen sich immer mehr mit Tränen, das kann doch nicht wahr sein. Das geht doch einfach nicht. Plötzlich fange ich bitterlich an zu weinen. Nach einiger Zeit beruhige ich mich wieder und es klopft an meiner Zimmertür.
„Sam Schätzchen komm essen“, piepst Pamela.
„Ich habe keinen Hunger“, erwidere ich nur.
„Aber du musst doch essen?!“, meint sie.
„Nein muss ich nicht!“, schreie ich nur, worauf sie auch verschwindet. Kurze Zeit später wird meine Tür aufgerissen und mein Vater steht in der Tür.
„Wage es ja nicht nochmal so mit Pamela zu reden!“, schreit er.
„Ich rede mit ihr wie ich will!“,schreie ich zurück.
„Fräulein, treib es ja nicht zu weit!“
Ich sehe ihn nur eiskalt an, einen kurzen Moment weiten sich seine Augen überrascht, diesen Blick hat bisher noch keiner gesehen.
„Ich werde morgen nach Deutschland fliegen“, sage ich nur kalt.
„Das wirst du nicht. Ich werde dir nicht erlauben zu deiner Mutter zu gehen!“
Ich lache kurz kalt auf.
„Und ob ich das werde! Ich muss mich um ihre Beerdigung kümmern, Oma kann das nicht alleine“, erwidere ich und sehe ihn an. Er sieht mich verwirrt an.
„Beerdigung?!“, fragt er verwirrt.
„Sie ist tot. Das hast du dir doch gewünscht. Endlich ist sie komplett weg aus deinem Leben.“
Er sieht mich erschrocken an.
„So denkst du von mir?“, fragt er und wirkt verletzt.
„Was ich von dir denke willst du gar nicht wissen! Ich packe jetzt! Würdest du mir einen Flug buchen?“
„Ja natürlich!“, meint er und eilt weg. Ich packe ein paar Sachen zusammen. Wenig später sitze ich im Flugzeug nach Deutschland.
Zwei Wochen später komme ich zurück. Es war furchtbar, die Beerdigung, das Ausräumen unserer Wohnung, einfach alles. Ich habe in den zwei Wochen nur geweint. Meine Augen sind immer noch geschwollen. Diesmal werde ich sogar pünktlich vom Flughafen abgeholt. Ich gehe ins Haus und sofort in mein Zimmer. Wenig später klopft es.
„Sam?“, fragt Connor.
„Ja?“
„Darf ich reinkommen?“
„Ja.“
Die Tür öffnet sich und Connor tritt ein. Er kommt zu mir zum Bett und schließt mich wortlos in seine Arme. Wir sitzen eine ganze Weile so da.
„Geht es wieder?“, fragt er sanft, ich nicke bloß.
„Wie war es denn?“, fragt er dann.
„Furchtbar. Die ganzen Leute welche mir ihr Beileid ausgesprochen haben…“, antworte ich
„Das glaub ich. Was hältst du von einem DVD-Abend? Ich will nicht das du alleine bist.“
„Na gut. Kommt denn noch wer?“
„Wenn du es nicht willst nicht, ansonsten Adriana und Tyson wären dabei.“
„Sie sollen kommen“, sage ich leise. Connor nickt bloß.
„Ich mache dann mal alles fertig und rufe die beiden an“, meint Connor und verschwindet wieder. Ich liege währenddessen einfach nur in meinem Bett. Plötzlich klopft es.
„Kannst reinkommen Connor“, sage ich. Die Tür öffnet sich und Tyson steht in der Tür.
„Darf ich auch reinkommen?“, fragt er vorsichtig. Ich nicke und wische mir meine Tränen weg, da ich wieder geweint habe. Er kommt zu mir uns setzt sich neben mich aufs Bett. Plötzlich schließt er mich in seine Arme.
„Ich bin immer für dich da“, haucht er mir ins Ohr und presst mich näher an sich. Ein Kribbeln huscht kurz durch meinen Körper und ich seufze wohlig auf. Irgendwie fühle ich mich bei ihm echt wohl. Ich weiß auch nicht.
Wir sitzen ziemlich lange so da. Bis ich mich schließlich löse. Er lächelt mich schwach an.
„Kommst du mit DVDs gucken?“, fragt Tyson dann. Ich nicke. Er reicht mir seine Hand und zieht mich hoch. Durch den Schwung mit dem ich und er nicht gerechnet haben, falle ich gegen seine Brust und wir fallen hin. Wir fangen gleichzeitig an zu lachen. Ich rappel mich dann auf und ziehe Tyson hoch, obwohl er eher selbst aufgestanden ist. Wir laufen dann gemeinsam zu Connor ins Zimmer, welcher mit Adriana im Bett liegt und um die beiden herum, liegt ganz viel Schokolade und ganz viele Chips und natürlich Eistee. Ich lege mich neben Adriana und Tyson legt sich neben mich. Ich drehe und wende mich hin und her, doch finde keine angenehme Position.
„Du kannst deinen Kopf auch auf meine Brust legen. Ist bequemer“, haucht Tyson mir ins Ohr. Ich sehe kurz zu ihm hoch und mache es schließlich auch. Die Position ist um einiges angenehmer. Er legt seinen Arm leicht um mich.
„Sonst ist es für mich unbequem“, meint er und lächelt entschuldigend.
„Kein Problem“, erwidere ich.
Wir liegen während des gesamten Filmes so und ich kann nicht verhindern zwischendurch einzuschlafen. So wohl habe ich mich lange nicht mehr gefühlt. Echt seltsam das es gerade bei Tyson so ist. Am Anfang haben wir uns gehasst und jetzt fühle ich mich wohl bei ihm. Was ist bloß los mit mir?! Ich bin so durcheinander. Meine ganze Welt stellt sich grade auf den Kopf.
Tyson’s Sicht:
Nun liege ich hier sehe mir einen Film an mit Sam im Arm. Es fühlt sich gut an sie so nah bei mir zu haben. Sie ist die erste die mich wirklich versteht und keine Witze macht. Ich wüsste nur zu gerne was sie wirklich alles durch gemacht hat, was sie so werden ließ. Ich meine, so wird man normalerweise nicht, so kalt und distanziert. Der Begriff Eisprinzessin passt wirklich gut zu ihr. Sie ist wunderschön wie eine Prinzessin und so kalt das es einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Doch hat sie es mir voll und ganz angetan, MIR! Ich war nie wirklich verliebt und ich weiß auch nicht ob es verliebt sein ist bei ihr. Sie ist nur so anders und ich mag ihre Art wirklich sehr. Man was ich für scheiße denke. Wenn das einer meiner Jungs hören würde, würden die mich für verrückt erklären. Ich merke wie sie hin und wieder einschläft, ihr Atem geht dann regelmäßig und sie beruhigt sich. Sie tut mir wirklich leid mit dem was sie durchmacht. Erst muss sie zu ihrem verhassten Vater und dann stirbt auch noch ihre Mom. Ihre Welt ist bestimmt zusammengestürzt und trotzdem zeigt sie es nicht sonderlich. Als ich neben mich sehe, sehe ich wie Adriana sich an Connor kuschelt. Die beiden wären auch einfach das perfekte Paar und daraus würde bestimmt noch was. Ob das bei mir und Sam wohl auch so ist. Wären wir wohl ein glückliches Paar? Es würde auf jeden Fall nicht langweilig, dafür ist sie einfach zu Temperamentvoll und ich zu stur und ein zu großer Player. Wir würden bestimmt regelmäßig aneinander geraten. Wie gesagt Langweile käme nicht auf, aber ob sie dann glücklich wäre? Man was für Gedanken ich mir mache. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, da Sam sich bewegt.
„Alles gut?“, frage ich sie. Sie nickt bloß und legt sich etwas anders hin. Dieses Mädchen.
Es wird immer später und der Film ist irgendwann zu Ende.
„So ich gehe mal“, sagt Adriana dann, ich sage nur Tschüss und Connor bringt sie runter zur Tür. Sam ist wieder eingeschlafen. Sie sieht dabei so friedlich aus. Ich möchte sie ungern wecken, wo sie doch so friedlich schläft. Ich vermute sie hat in letzter Zeit nicht viel Schlaf bekommen. Ich hebe sie dann einfach vorsichtig hoch und trage sie in ihr Zimmer. Dort lege ich sie behutsam auf ihr Bett und denke sie zu. Als ich mich abwende, greift sie meinen Arm.
„Bitte bleib“, flüstert sie verschlafen. Ich bin hin und hergerissen. Aber ich entscheide mich dann doch zu bleiben. Ich ziehe mein Shirt und meine Jeans aus und lege mich zu ihr ins Bett. Sofort kuschelt sie sich an mich und schläft ruhig weiter. Nach endloser Zeit die ich zum Einschlafen benötige, drifte ich dann auch ins wunderschöne Land der Träume.
Sams Sicht:
Ich werde am nächsten Morgen langsam wach und spüre zwei starke Arme um mich. Als ich über die Schulter sehe, gucke ich in Tysons verschlafenes Gesicht. Wie süß er aussieht wenn er schläft. Er wirkt so friedlich. Während ich sein Gesicht so betrachte, denke ich daran das ich diese Nacht kein einziges Mal aufgewacht bin, was an ein Wunder grenzt. Die letzten Nächte bin ich regelmäßig schweißgebadet aufgewacht. Ich betrachte sein Gesicht noch etwas und versuche mich dann vorsichtig und ohne ihn zu wecken mich aus seinen Armen zu befreien. Irgendwann schaffe ich es dann auch und verschwinde im Bad. Nach einer ausgiebigen dusche kehre ich zurück ins mein Zimmer und sehe wie Ty immer noch ruhig schläft. Ich gehe auf meinen Balkon und stelle mich an das Geländer und denke einfach nur nach. Ich denke zurück an die Zeit mit meiner Mom, wie wir Weihnachten Plätzchen gebacken haben und überall in der Küche Mehl lag, weil wir eine Mehlschlacht gemacht haben oder wie sie mir das Auto fahren beigebracht hat, wobei ich einmal fast in einen Graben gefahren bin oder wo wir uns festgefahren haben. Dann erinnere ich mich noch genau daran, wo ich das erste Mal mit ihr ausreiten war. Wir haben so viel gelacht. Sie war meine beste Freundin, ich konnte über alles mit ihr reden und jetzt? Jetzt ist sie weg. Einfach weg. Wurde mir genommen.
Langsam wurden meine Augen wieder feucht und ich fing erneut an zu schluchzen. Ich spüre wie sich plötzlich zwei Arme von hinten um mich legen und mich eng an einen durchtrainierten Körper ziehen.
„Ich bin für dich da“, haucht mir Ty ins Ohr.
Ich drehe mich um und weine leise an seiner Brust. Er schließt seine Arme fest um mich und ich wollte nicht das er mich jemals wieder los lässt. Ich fühle mich bei ihm so geborgen und sicher, so als könne mir bei ihm nichts passieren. Nachdem ich mich beruhigt habe, sehe ich zu ihm hoch.
„Geht es wieder?“, fragt er leise, worauf ich nur nicke.
„Hast du an deine Mutter gedacht?“
Ich nicke wieder.
„Magst du mir was über sie erzählen?“
„Sie war großartig“, sage ich und erzähle Tyson dann was wir alles zusammen erlebt haben und wir beiden mussten zwischendurch richtig anfangen zu lachen.
„Hört sich an, als sei sie die beste Mutter gewesen die man haben kann“, sagt Ty nachdem ich so viel über sie erzählt habe.
„Oh ja, das war sie. Sie war die beste“, erwidere ich leise und Tränen schleichen sich in meine Augen. Ty bemerkt es und zieht mich erneut in seine Arme.
„Das wollte ich nicht. Ich wollte nicht das du wieder weinst“, sagt er leise.
„Ich vermisse sie so schrecklich“, schluchze ich, worauf mich nur fester drückt.
„Ich hab ne Idee um dich auf andere Gedanken zu bringen, bist du einverstanden?“; fragt er und sieht mich an. Ich nicke nur.
„Gut. Zieh dir bequeme Sachen am, am besten eine Leggins. Ich hole dich in einer Stunde ab“, sagt er und zieht sich seine Sachen an. Ich sehe ihn verdutzt an und nicke. Er lächelt und gibt mir einen Kuss auf die Schläfe bevor er geht und mich zurücklässt.
Leggins also. Was hat er bloß vor? Ich denke nicht weiter großartig drüber nach, sonder mache mich fertig.
Ich nehme grade mein Handy und meine Sonnenbrille, als es an meiner Tür klopft und Ty dann rein kommt.
„Hey, bist du fertig?“, fragt er. Ich drehe mich zum ihm.
„Wenn ich so gehen kann“, antworte ich lächelnd.
„Perfekt“, sagt er und lächelt zurück. Wir gehen dann runter und steigen in sein Auto.
„Also was machen wir?“, frage ich als wir das Grundstück meines Vaters verlassen haben.
„Lass dich überraschen“, meint er nur und dreht die Musik auf und singt mit, weshalb ich lachen muss. Wir unterhalten, singen und lachen viel. Irgendwann biegt er von der Straße auf einen Feldweg ab. Hinter den Zäunen die die Auffahrt säumen, sehe ich Pferdeherden.
„Sag nicht das wir reiten“, sage ich und sehe ihn geschockt an.
„Doch wir werden reiten!“, erwidert er. Ich sehe ihn mit großen Augen an.
„Du auch?“, frage ich verblüfft.
„Ich auch und ja ich kann reiten“, antwortet er, bevor er das Auto abstellt und aussteigt. Ich steige ebenfalls aus. Eine ältere Dame kommt zu uns und begrüßt Tyson ausgiebig.
„So Sam, das ist meine Oma Caroline, Oma das ist Sam“, stellt er uns gegenseitig.
„Freut mich sie kennenzulernen“, begrüße ich sie lächelnd und reiche ihr meine Hand.
„Ganz meinerseits. Ich habe mich so gefreut als Tyson angerufen hat und gefragt hat ob er mit seiner Freundin vorbeikommen darf um zu reiten“, freut sich die alte Dame.
„Granny Sam ist nicht meine Freundin, wir sind nur Freunde“, korrigiert Tyson sie.
„Wie auch immer“, sagt sie und zwinkert mir zu. Ich lächel darauf nur. Tyson führt mich zu den Stallungen wo schon zwei Pferde fertig gesattelt warten.
„Sind das unsere?“, frage ich.
Tyson nickt und zeigt auf die schwarze Stute und sagt: „das ist deine.“
Ich gehe zu ihr und streichel sie. Nachdem ich sie etwas kennengelernt habe, steigen wir auf und reiten dann aus.
„Du hast nie erzählt, das deine Oma einen Reitstall hat und du reiten kannst“, sage ich zu ihm.
„Es hat sich nie ergeben und naja es ist auch nicht das erste was ich einem Mädchen erzähle, also das ich reiten kann“, erwidert er.
„Ich find es cool wenn Männer reiten können.“
„Ja unter Jungs ist das jetzt nicht so cool.“
„Stimmt. Aber deine Oma ist echt süß. Ist sie die Mutter deiner Mutter?“
„Ob man es glaubt oder nicht ist sie die Mutter meines Vaters“, antwortet er lachend. Ich sehe ihn überrascht an.
„Hättest du jetzt nicht gedacht oder?“, fragt er.
„Niemals. Dein Dad ist zwar höflich und nett, aber er sieht nicht wie jemand aus der auf dem Land aufgewachsen ist.“
„Ja er sagt, er habe das Leben hier gehasst. Er konnte nie nachvollziehen wieso ich als kleiner Junge immer hierher wollte“, meinte Ty lächelnd, worauf ich auch lächeln musste.
„Also warst du früher dauernd hier?“, frage ich.
„Ja. Es ist mein zweites Zuhause. Ich liebe es hier zu sein. Diese Ruhe und man kann der sein der man ist. Die Pferde verurteilen einen nicht dafür.“
„Das stimmt. Die Landschaft ist aber auch wunderschön, diese weiten Felder sind einfach atemberaubend und die Berge dahinten“, sage ich verträumt.
„Ja es ist einfach toll hier. Hast du Lust zu galoppieren?“, fragt er.
Ohne zu antworten galoppiere ich einfach an. Wir jagen zusammen über die Felder und Wiesen. Es ist das erste Mal seit sehr langer Zeit das ich mich frei fühle und es einfach genießen kann. Es ist als würde jede Last von meinen Schultern fallen. Was jetzt zählt ist das hier und jetzt. Der Wind in den Haaren, das Schnauben der Pferde und das Gefühl des Fliegens.
Kurz bevor der Wald beginnt, parieren wir durch und lassen die Pferde Schritt laufen. Ich lächel Ty glücklich an und er mich.
„Danke“, sage ich zu ihm.
„Wofür?“, fragt er verwirrt.
„Für das alles hier. Ich bin das erste Mal seit langem glücklich und das habe ich dir zu verdanken“, antworte ich.
„Es freut mich das ich dir damit so eine große Freude machen kann“, erwidert er.
Wir kommen nach kurzer Zeit an einem See an.
„Wollen wir absteigen und die Füße ins Wasser baumeln lassen?“, fragt Ty, worauf ich nicke.
Wir binden die Pferde an und nehmen ihnen die Sättel ab. Die beiden sind ziemlich am schwitzen, aber es ist auch warm geworden. In meinem dicken Pulli wird mir langsam auch recht warm. Ty nimmt meine Hand und geht mit mir zu einem Stein, auf dem wir uns nieder lassen und unsere Schuhe ausziehen um die Füße ins Wasser hängen zu lassen. Ich lehne mich leicht an ihn, worauf er einen Arm um mich legt. Keiner sagt auch nur ein Wort, wir genießen einfach nur die Landschaft und die Ruhe. Ich kann nicht sagen wie lange wir dort so saßen, aber als es anfängt zu dämmern, machen wir uns langsam auf den Rückweg. Wir galoppieren fast die gesamte Strecke zurück, da es schnell dunkel wird. Kurz vor völliger Dunkelheit kommen wir beim Hof an. Wir steigen ab und versorgen die Pferde ausgiebig.
„Na wie war euer Ausritt?“, fragt seine Oma als sie in den Stall kommt.
„Er war großartig, danke das ich eines Ihrer Pferde reiten dürfte“, antworte ich ihr.
„Ach Schätzchen das ist doch kein Problem, aber bitte nenn mich Caroline“, erwidert sie freundlich, worauf ich nur lächelnd nicke.
„So Oma, es war toll hier, aber wir müssen so langsam mal zurück“, sagt Ty zu seiner Oma und stellt sich neben mich und sieht mich kurz an.
„Aber bestimmt nicht ohne gegessen zu haben. Ich habe extra für euch mit gekocht, Tyson. Außerdem würde Opa sich freuen dich zu sehen und auch deine Freundin kennen zu lernen“, sagt die Oma und man hört das sie keine wiederrede duldet. Ty guckt mich an, ich zucke mit den Schultern und nicke. Darauf gibt er sich geschlagen und seufzt.
„Na gut, aber wir fahren nach dem Essen Oma“, sagt er und wir gehen gemeinsam rüber.
„Tut mir leid“, flüstert er mir auf dem Weg zum Haus ins Ohr.
„Ach kein Problem“, antworte ich lächelnd und er atmet erleichtert aus.
Während des Abendessens erfahre ich viel über Tysons Kindheit und seine Familie. Caroline und James sind wirklich sehr nett. Ty kann sich glücklich schätzen solche Großeltern zu haben. Sie wollten zwar erst nicht glauben das Ty und ich kein Paar sind, aber wir konnten sie überzeugen. Obwohl der Gedanken mit Tyson zusammen zu sein, gar nicht so übel ist. Aber vergessen wir das. Nach dem Abendessen, welches wirklich lecker war, machen Ty und ich uns auf den Weg zurück nach Hause.
„Hat es dir gefallen?“, fragt Ty mich im Auto.
„Es war großartig! Danke“, sage ich und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Er lacht einmal rau auf.
„Dir hat es wohl wirklich sehr gut gefallen. Das freut mich, ich habe dich heute das erste Mal für einen Moment richtig glücklich gesehen. Du warst teilweise wie so ein kleines glückliches Mädchen“, sagt er lächelnd.
„Ich war auch glücklich. Wie du schon sagtest, bei den Pferden kann man sein wer man ist.“
Nach einer guten dreiviertel Stunde kommen wir bei mir zuhause an.
„Vielen Dank für den schönen Tag Ty. Das war das schönste seit langer Zeit“, sage ich und umarme ihn. Ich löse mich und drehe mch zur Tür und will aussteigen, als Ty meine Hand festhält.
„Sam?“, fragt er. Ich drehe mich zu ihm „Ja?“
Er zieht mich näher zu sich und presst seine Lippen bestimmend auf meine und küsst mich. Ich bin total überrascht aber erwidere den Kuss. Seine Hand legt er an meinen Hals und öffnet meine Lippen mit seiner Zunge. Nach einem kurzen Spiel unserer Zungen löst er sich von mir. Ich sehe ihm in die Auge und atme schwer, ebenso wie er.
„Gute Nacht“, sage ich, nachdem ich meine Fassung wieder bekommen habe, und steige aus. Ich höre wie er davon düst und gehe auf mein Zimmer. Was war das denn bitte? Ty hat mich geküsst! Es war ein schöner Kuss! Nur was hat das jetzt zu bedeuten? Ich meine was hat das alles heute zu bedeuten? Will er mich nur aufmuntern oder liegt ihm wirklich was an mir?
Am nächsten Morgen fuhr ich mit Connor zur Schule. Die Nacht über habe ich fast kein Auge zubekommen. Erstens wegen dem Kuss mit Ty und zweitens weil ich wieder an meine Mutter denken musste und fast nur geweint habe. Dementsprechend sah ich jetzt natürlich auch aus. Meine Augen waren rot und aufgequollen. Meine Haare hab ich offen und eine Mütze auf und ich hab bequeme Sachen an.
„Du siehst nicht so gut aus, Sam“, meint Connor dann während der Fahrt überflüssiger Weise erwähnen zu müssen.
„Ich weiß, ich hab die Nacht nicht geschlafen“, erwidere ich nur. Connor sieht mich dann nur noch mitleidig an, sagt aber nichts mehr. Natürlich parkt er bei seinen Freunde, was ich heute eigentlich gar nicht gebrauchen kann. Von weitem sehe ich schon Ty. Das kann ja was werden. Connor steigt gut gelaunt aus und begrüßt seine Freunde. Ich steige langsam aus und brumme eine Begrüßung. Die Jungs sehen mich verwundert an.
„Sie hat die Nacht nicht geschlafen“, erklärt Connor kurz. Ich sehe Adriana hinten bei den Mädels stehen und als sie mich sieht kommt sie langsam auf mich zu. Ich gehe ihr entgegen.
„Hey, was ist los?“, fragt sie besorgt als sie vor mir steht.
„Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen“, antworte ich brummelnd.
„Oh nein…wieso?“
„Mir ging zu viel im Kopf rum..“
„Wegen deiner Mom?“
„Ja auch.“
„Was denn noch?“
„Ich war gestern mit Ty bei seiner Oma. Sie hat einen Reitstall und wir waren reiten…“
Sie guckt mich überrascht an.
„Das ist aber noch nicht alles, als er mich wieder nach Hause gefahren hat, hat er mich bevor ich ausgestiegen bin geküsst.“
„Er hat dich geküsst?“, fragt sie verwirrt. Ich nicke nur.
„Ja aber das ist doch toll oder nicht?“, fragt sie.
„Ja…nein…ach ich weiß nicht. Ich weiß ja nicht was all das zu bedeuten hat. War es nur ein Kuss oder steckt da mehr dahinter? Wieso hat er das für mich getan? Das sind alles so fragen die mir im Kopf rumgeistern…“, antworte ich.
„Mhm…stimmt. Du arme…bei den ganzen Fragen hätte ich auch nicht schlafen können. Aber du hast Glück, wir haben nur 4 Stunden“, sagt sie und lächelt mich aufmunternd an.
„Wenigstens etwas Gutes.“
„Hast du denn schon mit Ty über gestern gesprochen? Habt ihr danach noch geschrieben?“
Ich schüttel nur den Kopf und sie seufzt. Dann gehen wir zusammen rein und nach Deutsch. Da ich deutsche bin, interessiert mich das alles herzlich wenig. Da ich ja sowieso alles verstehe und kann. Ich sitze neben Adriana und auf der anderen Seite rechts neben uns sitzen Ty und Connor. Ich schaue hin und wieder mal zu Ty und fange dabei seinen Blick teilweise auf. Er wirkt auch etwas erschöpft und nachdenklich. Ich glaube wir müssen echt über gestern mal reden. Gerade als ich darüber weiter nachdenken will, vibriert mein Handy. Eine SMS. Die ist von Ty.
Hey, können wir nach der Schule bitte reden?:)
Keine Angst es ist nichts schlimmes:*
Ty
Was soll ich davon jetzt halten? Er hat mir noch nie einen Kuss-Smiley geschickt.
Ja klar können wir machen, kein Problem J
Warte dann am Auto.
Nachdem ich die SMS verschickt habe, sehe ich zu Ty. Der mich kurze Zeit später auch ansieht und nickt. Nachdem Deutsch vorbei ist, begebe ich mich mit Arianna zu Kunst. Das ist auch der einzige Kurs den ich nicht mit den Jungs gemeinsam habe und darüber bin ich mehr als nur erleichtert. Ich zeige Arianna die SMS und wir reden die ganzen Stunde nur. Da wir zeichnen müssen und die Lehrerin eh nicht da ist. Nachdem dann auch diese Stunden geendet haben, laufen Arianna und ich zusammen raus. Ty und Connor stehen bei ihren Autos. Ich gehe zu ihnen.
„Connor, ich fahre mit Ty, wir wollen noch kurz was machen, ok?“, richte ich mich an Connor.
„Ja klar kein Thema. Bis später“, sagt er und steigt ein.
Ich steige darauf bei Ty ein und er fährt weg von der Schule zum Strand. An die Stelle an der wir an dem Abend waren, wo wir auch in der Disco gewesen sind nachher.
Tysons Sicht:
So nun sind wir am Strand, ob sie die Stelle wieder erkennt? Naja im Prinzip auch egal. Ich muss das jetzt dringend mit ihr klären. Sie geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf und ich kann nichts dagegen tun. Ich bin verliebt. Ich bin verliebt in sie. In ein Mädchen was eine reine Achterbahnfahrt ist. Die auf der einen Seite so stark ist als können man ihr nichts anhaben und auf der anderen Seite so verletzlich wie ein kleines Mädchen. Aber ich werde es ihr sagen. Seit dem Kuss gestern kann ich nur noch daran denken. Ich will sie wieder küssen. Ich will sie in meinem Arm halten und ich will ihr alles böse vom Hals halten. Ich will das sie endlich mal glücklich ist. Ob ich sie glücklich machen kann? Verdammt…soll ich es ihr jetzt wirklich sagen? Ich muss! Ansonsten weiß ich ja nicht wie sie dazu steht. Also auf! Ich darf jetzt nicht den Schwanz einziehen.
Wir steigen zusammen aus.
„Was machen wir hier? Das ist doch die Stelle vom letzten Mal“, sagt sie. Sie hat die Stelle erkannt.
„Ich dachte dieser Platz ist gut zum reden“, antworte ich. Sie nickt nur und geht den Strand entlang. Ich schlendere neben ihr her.
„Also wegen gestern…“; fange ich an.
„Ja?“, fragt sie vorsichtig.
„Ich fand den Tag wirklich schön und wegen dem Kuss…“
„du bereust ihn.“; stellt sie einfach so fest. Ich gucke sie geschockt an
„Nein! Definitiv nein!“, wäre ich ab. Sie bleibt stehen und guckt mich verblüfft an.
Ich sehe ihr in die Augen und gehe auf sie zu. Als ich vor ihr stehe, nehme ich ihre Hände in meine, was sie noch mehr überrascht.
„Ich weiß, du denkst ich sei ein Arsch bei Mädchen und bei den meisten war das auch so. Aber bitte glaub mir, wenn ich dir sagen, dass es bei dir einfach anders ist. Der Tag gestern war wunderschön und den Abend davor fand ich auch wunderschön. Du hast mir so viel von dir preisgegeben und ich dir von mir, ich vertraue dir voll und ganz. Das ist auch der Grund warum ich mich in dich verliebt habe. Bei dir kann ich, ich selbst sein ohne irgendwelche Einschränkungen. Du bringst mich immer zum Lachen und eigentlich kann ich dir auch nie böse sein. Ich glaube du hast genau wie die Jungs bemerkt das ich kein Mädchen mehr hatte in letzter Zeit und auch nicht wie die Jungs drüber rede. Das ist wegen dir! Und das ist auch schon längere Zeit so. Du geisterst mir immer im Kopf rum und ich kann nicht schlafen deswegen…Also kurz gesagt, ich liebe dich!“, beende ich meine Liebeserklärung, ich sehe sie unsicher an.
Sams sicht:
Er hat mir eine Liebeserklärung gemacht und das war die süßeste die ich je gehört habe. Ich bin einfach nur sprachlos. Sowas hätte ich von ihm nicht erwartet. Mein Bauch veranstaltet grade riesen Saltos und es ist als würden Millionen Schmetterlinge ne Party schmeißen. Da ich nicht weiß, was ich antworte soll und auch gar nicht in der Lage bin zu antworten, küsse ich ihn einfach. Er wirkt überrascht, erwidert den Kuss aber sofort und legt seine Arme um mich.
„Bedeutet dieser Kuss das es dir auch so geht?“, fragt Ty, nachdem wir uns voneinander gelöst haben.
„Ja das bedeutet er“, sage ich und lächel. Er lächelt auch und küsst mich erneut. Ich lege meine Arme um seinen Hals und ziehe ihn etwas mehr zu mir runter. Dieser Junge ist einfach nur die Härte. Seine Arme schlingen sich Taille. Nach einiger Zeit lösen wir uns wieder voneinander.
„Heißt das ganze jetzt das wir zusammen sind?“, fragt er und sieht mich unsicher an. Ich kann mir ein leichtes Lachen leider nicht verkneifen. Jetzt steht der Macho schlecht hin und fragt unsicher ob wir zusammen sind. Das ist ein Bild für die Götter.
„Ja das heißt es“, sage ich lachend.
„Wieso lachst du jetzt?“, fragt er schmollend. Ok jetzt ist es mit zusammenreißen vorbei, ich fange laut an zu lachen und bekomme mich erst nach 15 Minuten wieder ein.
„Der größte Macho den ich kenne, steht vor mir fragt mich unsicher ob wir zusammen sind und schmollt dann, das ist mal mehr als nur lustig“, antworte ich noch leicht am lachen.
„Ach das ist lustig?“, fragt er und sieht mich an.
„Ja sogar sehr“, antworte ich.
„Na warte“, meint er nur, wirft mich wie einen Sack über die Schulter und rennt mit mir ins Meer, als er bis zu den Knien drin steht, wirft er mich einfach so ins Meer. Ich tauche prustend auf und gucke ihn wütend an. Er lacht sich nur den Arsch ab. Ich gehe langsam auf ihn zu, meine ganzen Sachen kleben mir am Köper, das ist echt eklig.
„Das bekommst du noch zurück“, zische ich ihm zu als ich an ihm vorbei aus dem Meer gehen. Das Meer ist außerdem verkackt kalt, weil es Herbst ist. Ty kommt langsam hinter mir her und fährt mich dann nach Hause. Als erstes ziehe ich mir meine nassen Sachen aus und lege sie zum trocken. Danach gönne ich mir eine richtig heiße Badewanne in der ich fast ne Stunde liegen bleibe. Als ich dann mit Handtuch begleitet zurück in mein Zimmer komme, sitzt Ty auf meinem Bett.
„Was kann ich für dich tun?“, frage ich und lächel.
„Mhm…vieles, aber als erstes wollte ich fragen, ob du Lust hast mit ins Kino zu kommen?“, antwortet er.
„Wer kommt denn alles mit?“
„Connor, Arianna, paar Jungs mit irgendwelchen Weibern und natürlich ich“, grinst er.
„Ich weiß nicht…“
„Ach komm schon, das wird lustig“, bettelt er.
„Ok na schön. Aber ich muss mich erst fertig machen und du gehst solange nach Connor“, gebe ich mich geschlagen.
„Ja eure Hoheit“, antwortet er, kommt kurz zu mir, küsst mich und verlässt mein Zimmer.
Ich mache mich dann schnell fertig.
Dann gehe ich zu Connor, wo Ty, Connor und Adriana sitzen und sich unterhalten. Als Adriana mich sieht kommt sie zu mir gerannt und umarmt mich.
„Ich wusste ihr kommt zusammen. Viel Glück!“, freut sie sich, worauf ich leicht lache.
„Danke“, antworte ich nur und sehe zu Ty der grinst.
„Können wir los?“, fragt Connor dann.
Wir nicken und gehen dann auch runter.
„Wer fährt?“, frage ich dann.
„Immer der, der fragt“, antwortet Connor und grinst.
„Ok“, antworte ich nur und laufe zu meinem Jeep.
Die anderen folgen mir. Ty setzt sich nach vorne zu mir und die anderen beiden sitzen hinten. Also wenn die auch nicht verknallt sind. Durch den Rückspiegel kann ich sehen, wie sie sich gegenseitig verliebte Blicke zuwerfen. Echt niedlich. Nach einer kurzen Fahrt sind wir auch schon beim Kino und die Truppe ist auch schon da, mit den Cheerleadern. Na das kann mir ja was geben. Ich habe jetzt schon keine Lust mehr, aber was solls. Als wir rüber gehen, legt Ty ein Arm um meine Schulter und zieht mich eng an sich. Die ganzen Cheerleader sind total aufgetakelt und machen sich extrem an die anderen ran. Chloe, die Oberzicke, steht bei keinem direkt. Ich vermute sie hat auf Ty gewartet und guckt mich bitterböse an als wir kommen. Vor allem als Ty den Arm nicht von meiner Schulte nimmt und seinen Freunden mit der anderen Hand einschlägt.
„Seid ihr zusammen?“, fragt Ashton nachdem Ty alle begrüßt hat.
„Jap, sind wir“, antwortet Ty und damit ist die Sache für alle durch. Naja außer für Chloe.
„Wie ihr seid zusammen?“, quietscht sie.
„Ja zusammen Chloe, ich glaube du weißt was das bedeutet. An dir hat er kein Interesse mehr, obwohl er das glaube ich nie hatte“, erklärt Adriana ihr. Ich sehe Arianna darauf stolz an und sie lächelt mich kurz an.
„Wie kannst du es wagen?“, fragt Chloe aufgebracht und schnappt nach Luft.
„Chloe am besten du gehst“, mein Ty dann und zieht mich darauf mit sich ins Kino. Die anderen folgen uns. Ty holt die Karten und meinen Protest, dass ich meine Karte selbst bezahle, ignoriert er einfach. Ich lasse es dann auch irgendwann gut sein und gebe mich meinem Schicksal hin. Der Film ist jetzt nicht grade spannend. Die Jungs finden ihn super, aber auch nur weil dort heiße Weiber, geile Autos und Waffen auftauchen. Ich sitze neben Adriana und Ty. Neben Arianna sitz Connor. Da die Jungs den Film gebannt verfolgen, unterhalte ich mich leise mit Arianna. Die Cheerleader machen während dem Film nur mit irgendeinem der Jungs rum. Das natürlich auch ne Möglichkeit sich die Zeit zu vertreiben. Irgendwann endet der Film dann endlich und ich freue mich schon sehr auf mein gemütliches Bett.
„Hey, wie wäre es wenn wir noch zusammen auf die Strandparty gehen?“, fragt einer der Jungs, wo alle gleich anfangen zu jubeln. Ich stöhne nur auf. Ich sehe wie sich Arianna, Connor und Ty freuen, doch ich habe absolut gar keine Lust.
„Dann wünsche ich euch viel Spaß“, sage ich an die Truppe gewandt und krame meine Schlüssel raus.
„Du musst mit!“, protestiert Arianna und erhält von allen eine Zustimmung.
„Ne echt nicht sorry“, erwidere ich und drehe mich um. Ty steht vor mir.
„Wieso willst du denn nicht mit?“, fragt er leicht besorgt.
„Ich habe einfach keine Lust. Dir aber viel Spaß“, antworte ich und küsse ihn kurz zum Abschied. Dann steige ich ins Auto und fahre nach Hause. Ich ziehe mich bis auf die Unterwäsche aus und betrachte mich im Spiegel. In letzter Zeit hab ich wirklich abgenommen durch den ganzen Stress. Meine Kleider vertuschen das zum Glück. Ich muss echt mal wieder zunehmen. Plötzlich klopft es an meiner Tür und kurze Zeit später steht mein Vater im Zimmer. Er sieht mich an und seine Augen werden sofort besorgt.
„Samantha, wie lange hast du nicht vernünftig gegessen?“, fragt er sofort.
„Seitdem ich hier bin“, antworte ich ehrlich. Natürlich war es nach dem Tod meiner Mutter am schlimmsten und hat sich auch bis jetzt nicht gebessert.
„Du musst mehr essen oder bist du magersüchtig?“
„Ich bin nicht Magersüchtig“, antworte ich schnippisch und ziehe mir was an.
„Was willst du eigentlich?“, frage ich leicht genervt.
„Ich möchte, dass du mich morgen Abend auf eine Gala begleitest und ich bitte dich, nichts Schlimmes anzustellen und dich angemessen zu kleiden. Ich will dich nicht als perfekte Tochter an meiner Seite haben, sondern möchte ich da einfach nur mit meiner Familie erscheinen“, antwortet er.
„Na schön“, erwidere ich nur.
„Keine Diskussion? Kein anschreien?“, fragt er verblüfft.
„Falls du es noch nicht gemerkt hast, habe ich darauf keine Lust mehr. Ich hatte viel Zeit zum nachdenken und habe beschlossen einiges zu ändern. Du solltest dir auch mal ne Auszeit nehmen und über alles nachdenken. Täte dir vielleicht auch mal ganz gut“, antworte ich und setzte mich auf mein Bett.
„Vielleicht hast du recht“, meint er nachdenklich. Ich lächele ihn schwach an. Ich mag meinen Vater immer noch nicht, nur ihn zu hassen, macht die Situation nicht wirklich besser.
„Sonst noch was?“, frage ich ihn dann.
„Nein das war es. Gute Nacht, kleine Prinzessin“, antwortet er und verlässt mein Zimmer. So hat er mich sehr lange nicht mehr genannt. Ob es wohl doch noch Hoffnung bei mir und meinem Vater gibt? Fürs erste ist mir das auch egal, ich schlafe schnell friedlich ein.
Am nächsten Morgen klingelt mein Wecker rechtzeitig für die Schule. Als erstes nehme ich eine schöne heiße Dusche, danach kommt die Frage was ich anziehe.
Nachdem ich angezogen und fertig bin, gehe ich runter in die Küche und mache mir noch einen Kaffee. Ich habe noch etwa 20 Minuten bis ich los muss. Mit meinem Kaffee setze ich mich auf unsere Terrasse und genieße die Morgensonne. Gerade als ich aus der Haustür gehen will, kommt ein gestresster Connor runter.
„Du hättest mich auch mal wecken können“, zickt er mich an und folgt mir zu meinem Jeep.
„ich wusste ja nicht, dass du zur Schule wolltest“, antworte ich schmunzenld. Er guckt mich nur böse an. Ihm muss es echt kacke gehen, denn sonst zickt er ja nie rum. Ich starte den Motor und fahre zur Schule, Alle Jungs sehen nicht so ganz frisch aus. Ty steht mich Sonnenbrille und verwuschelten Haare an seinem Auto und ich kann ahnen wie scheiße es ihm geht. Wir begrüßen uns kurz und gehen dann auch rein. Die ersten Stunden habe ich ohne die Jungs, sodass ich sie erst in der Mensa wieder sehe, wo alle auch noch ganz fertig aussehen. Ich kann mir ein grinsen nicht verkneifen. Sie unterhalten sich über den gestrigen Abend, welcher wohl ziemlich gut war. Dennoch bin ich froh nicht dabei gewesen zu sein.
„Soll ich dich nach Hause fahren? Du solltest vor der Gala wirklich noch schlafen“, sage ich an Connor gewandt.
„Gala?“, fragt dieser verwirrt.
„Ja Dad möchte das wir zusammen auf eine Gala gehen“, antworte ich. Connor nickt nur.
„Fuck, die hab ich total vergessen“, meint Ty.
„Du bist auch da?“, frage ich ihn überrascht, worauf er nickt. Wir drei stehen dann auf und gehen zum Parkplatz.
Ty fährt selbst nach Hause und ich fahre Connor Heim. Danach begebe ich mich zurück zur Schule. Als ich dann Schluss habe, düse ich nach Hause und mache mich direkt für die Gala fertig. Dabei mache ich ein ganzes Beatyprogramm. Nach drei Stunden bin ich dann pünktlich fertig.
(meine Frisur)
Als ich nach unten komme, sehen mich alle mit großen Augen an.
„Du siehst wunderschön aus“, sagt mein Vater stolz zu mir.
Ich lächele ihn an und hacke mich dann bei Connor ein. Wir fahren in einer Limousine zur Gala. Als erstes steigt mein Vater aus, dann Pamela, dann Connor und dann ich. Mein Dad legt einen Arm um Pamela und einen um mich. Connor steht neben mir und hat ebenfalls einen Arm um mich. Die Paparazzi schießen Fotos wie verrückt. Kurze Zeit später kommt Ty mit seiner Familie. Mädchen am Rand rufen seinen Namen. Als wir in den Saal kommen, heißt es hier Hände schütteln, da hübsch lächeln. Ich lasse die Prozedur schweigend über mich ergehen. Irgendwann kommt Ty zu uns rüber.
„Du siehst wunderschön aus“, sagt er lächelnd und küsst mich kurz.
„Danke, du auch“, antworte ich lächelnd.
„Danke“, antwortet er.
„Bekomme ich kein Kompliment?“, beschwert sich Connor dann. Ty und ich müssen nur lachen, worauf Connor ein beleidigtes Gesicht zieht. Als ich meinen Blick durch den Raum schweifen lasse, fange ich den Blick meines Vaters auf, der uns verwirrt ansieht. Irgendwie ja verständlich, erst hassen Ty und ich uns und jetzt sind wir zusammen. Ich hab es ihm zwar nicht gesagt, aber es ist ziemlich offensichtlich, da Ty seinen Arm um meine Taille geschlungen hat und mich an sich drückt. Tys Vater steht neben meinem und sieht uns ebenfalls so verwirrt an.
„Ty, ich glaube wir müssen unseren Vätern etwas erklären“, meine ich zu ihm und deute in die Richtung der beiden.
„Scheint so“, antwortet er amüsiert.
Wir gehen gemeinsam zu unseren Vätern, wobei Ty seinen Arm um meiner Taille lässt. Als wir vor unseren Vätern stehen, sehen sie uns wartend an.
„Also wie ihr euch vielleicht denken könnt, sind Sam und ich zusammen“, ergreift Ty das Wort. Ich lächele nur leicht.
„So richtig zusammen oder spielt ihr uns das vor?“, fragt mein Vater skeptisch.
„Wir sind zusammen, Dad“, antworte diesmal ich.
„Ich dachte ihr hasst euch?“, fragt Ty’s Vater verwirrt.
„Da hast du dich getäuscht“, meint Ty nur. Ich sehe seinen Vater von oben bis unten an und erinnere mich daran was Ty mir erzählt hat. Es passt so gar nicht zu der Erscheinung seines Vaters, aber so kann man sich ja bekanntlich täuschen.
„Ich freue mich für euch“, sagt mein Vater aufrichtig ehrlich.
„Danke, Dad.“
Wir lächeln uns kurz an, bevor Ty und ich auch wieder gehen. Als dann die Band anfängt zu spielen, flüstert Ty: „Darf ich um diesen Tanz bitten?“ in mein Ohr. Ich nicke nur und er führt mich zur Tanzfläche. Wir bewegen uns langsam zu der Musik. Manchmal dreht er mich und fängt mich sofort wieder auf, als könnte ich ihm verloren gehen. Er hat sich glaube ziemlich verändert oder er ist die Person, die er eigentlich ist. Ich weiß es nicht genau, aber eins weiß ich. Ich liebe ihn! Nach dem Lied gehen wir zurück zu Connor an die Bar.
„Ey Leute, Lina schmeißt ne Party, lasst da gleich noch hin“, sagt er als wir bei ihm sind.
„So oder was?“, frage ich und zeige an uns runter.
„Nein natürlich nicht, wir ziehen uns erst um“, antwortet er darauf. Ich nicke nur und Ty ebenfalls.
„Super. Adriana kommt auch mit. Sie ist in einer halben Stunde bei uns“, sagt Connor und grinst. Der ist definitiv verliebt. Wir verabschieden uns dann schnell von allen und fahren zu uns. Ty hat wohl seinen halben Kleiderschrank bei Connor so wie ich das verstanden habe. Bei uns angekommen, mache ich mich schnell fertig.
Gerade als es klingelt bin ich fertig. Die Jungs und Adriana stehen schon vor der Tür.
„Du siehst toll aus“, sagt Adriana lächelnd.
„Danke“, erwidere ich nur. Ty und ich küssen uns kurz. Dann brechen wir auch auf. Die Party ist brechend voll. Wir kämpfen uns durch die Massen im Haus um in den Garten zu gelangen. Die Weiber sind im Bikini oder haben Shorts und oben rum nichts an. Connors und Tys Blick fällt natürlich sofort auf die Brüste der Weiber. Ich verdrehe nur die Augen.
„Wir sind mal kurz bei den Jungs ok?“, fragt Ty an mich gewandt, worauf ich nicke. Adriana und ich gehen zur Bar und trinken etwas.
„Ist das zwischen dir und Ty was ernstes?“, fragt sie irgendwann.
„ich denke schon“, antworte ich.
„Bist du dann nicht eifersüchtig?“, fragt sie weiter.
„Naja die ganzen Weiber oben ohne und er versteckt es ja nicht mal das er guckt.“
Ich lache kurz.
„Das sind Männer Adriana. Die werden immer gucken. Gucken ist ja nicht schlimm. Wenn er meint er müsste es tun, soll er es machen. Ich gucke andere Typen ja auch noch an.“
Sie nickt nur. Damit ist das Thema wohl abgehackt. Ich merke wie sie immer mal wieder zu Connor guckt.
„Du magst ihn, oder?“, frage ich dann.
„Wen?“, fragt sie.
„Connor.“
„Etwas vielleicht“, sagt sie und wir leicht rot. Ich lächele sie an.
„Er dich auch.“
„Hat er was gesagt?“, fragt sie aufgeregt.
„Nein, aber man merkt es“, antworte ich lächelnd.
„Ach quatsch. Es gibt so viele die besser aussehen als ich.“
„Du bist total hübsch, Adriana.“
„Danke“, sagt sie lächelnd und man merkt wie gut ihr das Kompliment tut. Als ich mich dann mal umdrehe und umsehe, sehe ich wie Ty und die Jungs von einer Horde Mädchen umgeben sind. Etwas eiersüchtig bin ich ja schon. Verdammt! Ich sehe noch kurz hin und wende dann auch den Blick wieder ab. Adriana und ich verziehen uns in den hinteren Teil des Gartens, von dem man perfekt aufs Meer gucken kann. Wir reden über alles Mögliche. Sie erzählt mir von sich und ihrer Familie und ich ihr von meiner. Sie ist wirklich zu meiner besten Freundin geworden. Wir lachen auch viel und merke nicht wie es dunkel wird.
„Sam?“, höre ich dann Tys Stimme. Ich drehe mich um und sehe wie er auf uns zukommt.
„Hier seid ihr! Ich habe euch schon gesucht“, sagt er und küsst mich kurz.
„Wir haben geredet und wohl die Zeit vergessen“, antworte ich und grinse.
„Hab ich gemerkt. Kommt ihr jetzt mit rüber. Es sind nicht mehr viele da.“
Wir nicken und folgen ihn dann zu den anderen. Auf dem Weg dahin ergreift er meine Hand und hält sie fest in seiner. Bei den Jungs angekommen, setzt sich Ty und zieht mich auf seinen Schoß. Ich lehne mich leicht an ihn. Die Jungs labern über irgendeine Footballmannschaft. Ich und Adriana sehen uns nur an und fangen an zu lachen. Wir beide verstehen einfach gar nichts davon was die Jungs labern.
„Was ist los?“, fragt Ashton dann.
„Wir haben beide festgestellt, dass wir keine Ahnung haben über was ihr redet“, antworte ich ihm. Kurze Zeit wechseln sie dann das Thema, sodass Adriana und ich mitreden können. Als es schon recht spät ist, machen wir uns wieder auf den Heimweg. Es war ein wirklich schöner Tag. Nachdem wir Adriana zuhause abgeliefert haben, fahren wir drei zu uns. Ty schläft wie auch nicht anders zu erwarten bei uns oder eher bei mir. Kurz nachdem wir im Bett liegen, schläft er auch ein.
Ich kann irgendwie nicht schlafen, weshalb ich runter gehe und mich mit einer Tasse Tee in den Garten setze. Es ist noch angenehm warm draußen. Ich bemerke wie jemand die Terrasse betritt, bin aber erstaunt dass es mein Dad ist.
„Kannst du auch nicht schlafen?“, fragt er und setzt sich neben mich. Ich schüttel den Kopf.
„Ich auch nicht. Ich muss zu viel nachdenken“, sagt er.
„Über was denkst du nach?“, frage ich leicht neugierig.
„Über dich und deine Mutter“, antwortet er und ich sehe ihn überrascht an.
„Glaub nicht, dass der Tod deiner Mutter einfach so an mir vorbei geht. Ich habe sie damals wirklich sehr geliebt und tat es immer ein bisschen. Ich meine, wir waren lange zusammen und haben dich zusammen.“
Ich sehe ihn nur an, kann aber nichts sagen. Was sollte ich auch sagen?
„Sam ich weiß, dass ich kein perfekter Vater bin. Ich habe viele Fehler gemacht. Deine Worte von gestern haben mich zum nachdenken gebracht. Du glaubst gar nicht, wie leid mir alles tut. Ich war ein schrecklicher Vater, doch das würde ich gerne ändern. Du bist nicht die perfekte Tochter, aber du bist meine kleine Prinzessin und wirst es auch immer bleiben. Ich liebe dich Sam. Auch wenn ich das nie so zeige. Ich war heute bei der Gala so stolz auf dich. Es war wirklich das Beste dich bei deiner Mutter zu lassen und ich würde alles ändern wenn ich könnte. Glaub mir, Sam!“
Diese Worte aus dem Mund meines Vaters zu hören, ist das was noch gefehlt hat damit ich wieder besser zu Recht komme. Einzelne Tränen stehlen sich aus meinen Augen und ich umarme meinen Dad. Er nimmt mich fest in seine Arme.
„Dad?“, frage ich leise.
„Ja?“, fragt er und streicht eine Strähne aus meinem Gesicht.
„Hört es jemals auf weh zu tun?“, frage ich und ich weiß, dass er weiß was ich meine.
„Es wird nie vollständig verschwinden, aber es wird besser werden. Du kannst jeder Zeit zu mir kommen, wenn was ist oder du was wissen möchtest“, sagt er leise und küsst meine Stirn.
„Du hast Mom doch auf dem College kennen gelernt oder?“
„Ja das habe ich.“
„Wie war sie da so? Wie habt ihr euch verliebt?“
„Sie war großartig. Sie hat sich damals sehr für die Umwelt eingesetzt. Wenn sich ihr jemand in den Weg gestellt hat, ist sie nicht weggegangen. Sie war sehr stur und hat für das gekämpft an das sie glaubt und für das was sie glaubt richtig sei. Du ähnelst ihr sehr. Du hast ihr Temperament und ihre Sturheit“, sagt er lächelnd, weshalb ich auch lächel.
„Wir sind uns damals zufällig auf dem Campus begegnet. Sie hat mich sofort fasziniert. Nur gab es ein Problem. In ihren Augen war ich der Böse. Ich hab Jura studiert und komme aus einer Unternehmerfamilie. Doch ich wollte sie unbedingt für mich gewinnen, weshalb ich ihr irgendwann geholfen habe, sich für die Umwelt einzusetzen. Wir haben viel Zeit zusammen verbracht und dann ist es passiert. Wir haben uns verliebt. Kurze Zeit nach dem Ende des Studiums bin ich ihr nach Deutschland gefolgt und dann kamst du auch schon. Nachdem mein Vater gestorben ist, bin ich zurück nach Amerika, aber sie wollte nicht mit. Daran ist die Beziehung irgendwann gescheitert.“
Ich sehe ihn noch lange an.
„Es tut mir auch alles Leid Dad.“
„Braucht es nicht Prinzessin“, sagt er und lächelt mich an.
„Wir sollten so langsam schlafen gehen“, flüstert er, kurz bevor ich einschlafe, ich nicke nur.
„nimmst du mich Huckepack?“, frage ich Hoffnungsvoll. Er stellt sich mit dem Rücken vor den Stuhl und ich steige auf seinen Rücken.
„Sam du musst wirklich mehr Essen. Du bist viel zu dünn“, sagt er besorgt während er mich hoch trägt.
„Ja mache ich, aber Pamelas Essen schmeckt nicht oder besteht nur aus Grünzeug“, mecker ich leicht.
„Ich rede mit ihr, sag mal magst du Baseball immer noch so?“
„Ja, wieso?“
„Ach nur so“, sagt er und lässt mich vor meiner Tür runter.
„Ok, gute Nacht.“
„Gute Nacht, Prinzessin.“
Ich schließe meine Zimmertür und schlüpfe schnell zu Ty ins Bett und schlafe.
Am nächsten Morgen werde ich erst spät wach. Als ich die Augen öffne, gucke ich direkt in Tys strahlende Augen.
„Guten Morgen, Schlafmütze“, flüstert er und küsst mich auf die Stirn.
„Guten Morgen“, gebe ich verschlafen zurück.
Nachdem wir noch lange im Bett gekuschelt haben, gehen wir runter und essen was. Connor sitzt schon in der Küche und isst. Wir begrüßen ihn kurz und nachdem wir auch was zu essen haben, plaudern wir etwas. Kurze Zeit spät kommt mein Dad gut gelaunt rein.
„Ich habe eine Überraschung für dich, Sam“, verkündet er Freude strahlend. Ich sehe ihn verwirrt an.
„Ich hoffe, du hast heute Abend nichts vor. Denn ich habe zwei Karten für das Baseballspiel.“
Ich starre ihn mit offenem Mund an und mein Essen fällt aus meinem Mund. Als ich mich wieder gefasst habe, falle ich ihm um den Hals.
„Danke Dad!“
Er grinst nur und verlässt wieder die Küche. Ty und Connor gucken mich fragend an.
„Wir haben uns gestern ausgesprochen“, antworte ich auf die Blicke, worauf beide nicken. Als Ty und ich zurück in meinem Zimmer sind, fragt er sofort was los sei. Ich erzähle ihm alles von gestern.
„Das freut mich für dich, Süße. Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil ich heute Abend mit den Jungs Football gucken wollte.“
„Deswegen brauchst du doch kein schlechtes Gewissen haben“, antworte ich lachend.
„Hatte ich aber“, sagt er und zieht mich auf sich. Wir sehen uns erst in die Augen und küssen uns dann. Nachdem wir den gesamten Tag im Bett gelümmelt haben, machen wir uns später fertig.
Mein Dad und ich fahren zum Baseballspiel. Er hat wirklich gute Plätze bekommen. Wir holen uns Hot Dogs, Erdnüsse und riesige Softdrinks. Wir lachen viel und albern rum. Ich mache ein Bild von uns beiden für meine Fotowand. So viel Spaß hatte ich noch nie mit meinem Dad und ich wußte auch nicht dass er so locker drauf sein kann. Wir treffen sogar die Mannschaft und bekommen Autogramme und machen Bilder. Nach dem Spiel fahren wir noch zu einer Fast-Food Kette und fressen uns da ordentlich voll. Wenn Pamela wüsste, dass mein Dad das gegessen hat, würde sie glaube ausrasten. Aber egal! Nach diesem gelungenen Abend komme ich erschöpft nach Hause. Gerade als ich schlafen gehen will, bekomme ich einen Anruf von Ty.
„Hey“, gehe ich glücklich ran.
„Hey, kannst du mir einen Gefallen tun?“, fragt er sofort. Ich bin etwas verwirrt.
„Was denn?“
„Kannst du uns bei der Polizei abholen?“
„Wie bitte? Polizei? Uns?“
„Ich erkläre dir das später, bitte komm einfach!“, fleht er.
„Ich bin in 10 Minuten da“, sage ich und lege auf. Na warte die können was erleben! Ich fahre rasend vor Wut zur Polizei. Dort warten Connor, Ashton und Ty schon.
„was ist hier los?“, frage ich stink sauer und die Jungs wissen es.
„Es gab da so ne kleine Schlägerei“, antwortet Ashton kleinlaut.
„klein? Dann würdet ihr wohl nicht hier sitzen!“
„Ja vielleicht war sie auch etwas größer“, sagt Ty vorsichtig. Ich funkel ihn böse an.
„Einsteigen!“, sage ich nur und dulde auch keine Widerworte, welche die Jungs zum Glück auch nicht geben. Ich bringe Ashton nach Hause und fahre dann zu uns. Ty und ich gehen sofort auf mein Zimmer.
„Also?“, frage ich nur.
„Da waren so Typen und die haben uns total provoziert. Da sind wir dann irgendwann ausgerastet und die Bullen kamen“, erklärt er. Ich nicke nur, ziehe mich um und lege mich ins Bett.
„Wie war dein Abend?“, fragt er als wir im Bett liegen.
„Bis zu deinem Anruf wirklich sehr gut“, antworte ich kühl.
„Bitte sei nicht sauer“, flüstert Ty und küsst mich auf die Wange. Ich sage nichts mehr. Ich schließe nur noch meine Augen. Ty seufzt und legt dann einen Arm um mich und zieht mich zu sich.
„Ich liebe dich“, haucht er an mein Ohr und küsst mich kurz hinters Ohr. Ich lächel leicht und schlafe dann aber auch.
Am nächsten Morgen werde ich früh wach und stehe auch direkt auf. Ty schläft noch friedlich. Ich ziehe mir Sportsachen an und gehe eine Runde joggen.
Eine Stunde später treffe ich wieder zuhause ein. Pamela stöckelt grade an mir vorbei.
„Schätzchen, du sollst mal zu deinem Vater kommen“, sagt sie an mich gewandt.
Ich nicke darauf nur und gehe ins Arbeitszimmer meines Vaters. Natürlich ohne anklopfen.
„Morgen Dad“, begrüße ich ihn.
„Guten Morgen, Prinzessin. Ich wollte dir sagen, dass ich und Pamela ab morgen 2 Wochen weg sind und ihr das Haus bitte stehen lassen sollt. Ich weiß das es eine Party geben wird, aber zerstört nicht alles“, sagt mein Vater direkt.
„Keine Sorge Dad“, antworte ich lächelnd. Er lächelt auch erleichtert und ich verschwinde wieder. Ty liegt immer noch im Bett und schläft. Er wird am späten Nachmittag wach und grummelt nur irgendwas bevor er verschwindet. Die Woche ohne meinen Dad und Pamela war pure Entspannung. Mittlerweile ist es Freitagmittag. Heute Abend geben ich und Connor eine kleine Party. Als es dann Abend ist, sieht das ganze anders aus. Es sind ziemlich viele Leute da, aber alle haben Spaß.
Ich komme mit Adriana nach draußen und halte nach Ty Aussicht. Er sitzt mit ein paar Jungs am Tisch und um die Truppe sind keine Ahnung wie viele Weiber. Ich merke wie ich eifersüchtig werde. Ich gehe zu ihnen, doch Ty beachtet mich nicht mal.
„Ty? Kommst du mal bitte?“, frage ich leicht angepisst.
„Wenn es sein muss“, sagt er leicht genervt, steht dann aber auf und folgt mir etwas abseits zu einer Bank.
„Dein Ernst?!“, frage ich ihn dann.
„Was?“, blufft er.
„Das ignorieren?“
„Hab ich doch gar nicht!“
„Doch hast du.“
„Hab ich nicht. Bist du eifersüchtig oder was?“
„Hab ich nen Grund?“
„Nein?! Nur möchte ich auch mal was mit meinen Jungs machen ohne dich!“
„Auf meiner Party? Ah ja. Gut, viel Spaß!“, sage ich nur und gehe einfach. Ich gehe zu den Mädels und betrinke mich richtig. Dieses Arschloch!
Ty ist irgendwann auch total betrunken und kommt zu mir. Er legt seine Arme um mich, aus denen ich mich sofort wieder befreie. Er sieht mich verwirrt an.
„Ich möchte auch mal was ohne dich machen“, sage ich zickig und gehe von ihm weg. Er holt mich schnell wieder ein und hält mich fest.
„Jetzt sei nicht pissig wegen eben“, sagt er und sieht mich an.
„Bin ich aber!“
„Ich meinte es nicht so“, sagt er und legt seine Hände an meine Taille.
„Mir egal. Ganz im Ernst sowas konntest du mit deinen Schlampen machen, aber nicht mit mir!“, sage ich entschlossen und mache mich von ihm los. Ich höre im weggehen noch wie er kurz Flucht. Mich dann wieder einholt und mich am Arm hoch in mein Zimmer zerrt.
„Man Sam, ich meinte es nicht so! So Beziehungssachen sind neu für mich. Ich bin es nicht so gewöhnt. Es tut mir leid, ok?“; sagt er entschuldigend.
„Ja ist ok“, sage ich nur und will mich abwenden, doch er hält mich zurück und küsst mich fordernd. Ich erwidere den Kuss überrascht. Er hält mich fest an sich gedrückt. Als es dann klopft, lösen wir uns voneinander. Die Tür geht dann auf und Ashton steht in der Tür.
„Ich wollte eigentlich nicht stören, aber Sam du solltest runter kommen. Da untern eskaliert es etwas“, sagt Ashton. Ich gucke ihn kurz mit großen Augen an und renne dann runter. Zwei Jungs haben angefangen sich zu prügeln. Beim genaueren hingucken, ist einer von denen Connor. Ich will dazwischen gehen, doch TY drückt mich zurück und geht selbst dazwischen. Er schubst den Typen von Connor weg. Ich gehe schnell zu Connor und ziehe ihn mit mir nach draußen.
„Was war das?“, frage ich ihn angepisst.
„Kleine Auseinandersetzung“, antwortet er ruhig.
„Wieso?“
„Er wollte Adriana nicht in Ruhe lassen“, antwortet er und ich merke ihm seine Wut an. Kann dieser Abend noch beschissener werden? Der Abend wird zum Glück nicht noch schlimmer. Langsam gehen immer mehr Leute bis irgendwann nur noch die Jungs, Ty, Connor, Adriana und ich im Garten sitzen. Ich zeige ihnen die Bilder mit der Mannschaft. Manche platzen fast vor Neid. Nachdem auch die Jungs endlich weg sind, gehen wir hoch. Adriana geht mit zu Connor, da die beiden noch reden möchten. Also wenn die nicht auch bald zusammen sind, fresse ich einen Besen. Ty legt sich sofort ins Bett und schläft. Nachdem ich mich umgezogen habe, setze ich mich noch auf meinen Balkon.
Der Himmel ist sternenklar. Ich sehe in die Sterne und denke wieder an meine Mutter. Es ist nun fast 4 Wochen her, dass ich auf der Beerdigung war.
„Ach Mom, ich vermisse dich so“, flüstere ich und eine Träne rennt meine Wange hinunter. All meine Erinnerungen an sie kommen wieder hoch und ich fange erneut an zu weinen. So oft wie in letzter Zeit habe ich noch nie geweint. Es schmerzt einfach zu wissen, dass ich nie wieder ihr Stimme hören werde oder ihr Lachen. Dass ich sie nie wieder in meine Arme nehmen kann. Dass wir nie wieder zusammen Plätzchen backen oder ausreiten. All das werden Erinnerungen bleiben. Es wird nie wieder so sein wie es einmal war. Diese Tatsache schmerzt so ungemein, dass ich immer weiter weine. Womit habe ich sowas verdien? Warum ausgerechnet meine Mutter? Ich vermisse sie so.
Ich spüre wie sich zwei Hände auf meine Schultern legen.
„Wie lange sitzt du schon so hier?“, fragt Ty besorgt.
„Ich war noch nicht schlafen“, antworte ich leise. Er seufzt, geht kurz weg und legt dann eine Decke über mich.
„Du bist eiskalt. Was ist los?“, fragt er leise und hockt sich vor mich.
„Mom“, flüstere ich, er nimmt mich wortlos in den Arm und ich fange erneut an zu weinen.
„Ich bin für dich da“, flüstert er leise in mein Ohr. Ich nicke nur stumm. So langsam bemerke ich die Kälte und eine Gänsehaut bildet sich auf meinem Körper. Ty hebt mich vorsichtig hoch und trägt ich zum Bett, wo er mich behutsam zudeckt. Ich schlafe dann recht schnell ein. Ich spüre noch wie Ty mich eng an sich zieht.
Als mein Vater dann den nächsten Morgen mit Pamela wieder kam, verkündete er ganz stolz, dass er eine Überraschung für Connor und mich hätte. Ty und Adriana waren schon weg. Connor und ich sitzen gespannt in der Küche. Pamela sitzt mit uns am Tisch und ist auch total gespannt. Als mein Vater zu und kommt, setzt er sich erst einmal gelassen zu uns an der Tisch. Connor und ich sehen ihn neugierig an.
„Also ich habe mir etwas für unsere Familie überlegt. Ich finde wir unternehmen nicht gerade viel zusammen, deshalb werden wir vier gemeinsam wegfahren. Es kommt niemand anderes, nur wir“, verkündete mein Vater. Connor und ich sehen ihn skeptisch an.
„Jetzt macht nicht so ein Gesicht ihr zwei, das wird toll. Wir werden übermorgen nach Italien fliegen“, sagt er.
„Für wie lange?“, fragt Connor.
„3 Wochen und nein ihr könnt nicht zuhause bleiben!“, bestimmt mein Dad. Connor und ich sehen uns an und nicken. Wir gehen dann langsam nach oben und verziehen uns auf mein Zimmer.
„Das kann was werden“, meint Connor. Ich nicke nur zustimmend.
Wir reden dann noch bisschen, bis ich irgendwann so müde bin und einfach einschlafe. Am nächsten Morgen stehe ich erst spät auf. Zum Glück haben wir ja Ferien. Ich habe diese ganze Feriengeschichte total verplant, so wie eigentlich immer. Ich fange dann langsam an meine Koffer zu packen. Ty kommt am späten Nachmittag.
„Hey Süße“, begrüßt er mich und küsst mich kurz.
„Hey“, antworte ich und erwidere den Kuss kurz.
„Connor hat mir schon geschrieben, dass ihr weg fahrt. Wie lange denn?“, fragt er und sieht mich an.
„3 Wochen“, antworte ich leicht traurig.
„Oh ha. Voll lange. Ich werde dich vermissen“, meint er und legt seine Stirn gegen meine.
„Ich dich auch“, hauche ich leise und küsse ihn.
Er erwidert den Kuss zärtlich und legt seine Hand an meine Wange.
„Wann musst du los?“, fragt er nachdem wir uns voneinander gelöst haben.
„Morgen früh“, antworte ich nur. Er nickt nur.
Wir verbringen den Abend noch gemeinsam. Er fährt später aber noch nach Hause. Ich lieg im Bett und bekomme kein Auge zu. Ich habe nur zwei Stunden geschlafen, als wir zum Flughafen aufbrechen. Connor und ich sitzen nebeneinander im Flugzeug und labern die gesamte Zeit. Er erzählt mir, dass er kurz davor war mit Adriana zusammen zu kommen, bevor wir geflogen sind. Ich freue mich richtig für ihn. Als wir landen, atme ich erst einmal richtig durch. Vom Flughafen fahren wir zum Hafen. Dort wartet schon eine Yacht auf uns, die uns zu unserem Haus bringt. Es liegt etwas außerhalb und ist mit der Yacht schneller zu erreichen. Nach weiteren 2 Stunden auf der Yacht kommen wir zu einer kleinen Villa.
Ja klein ist für jeden relativ, doch das ist für die Verhältnisse von meinem Vater wirklich klein. Ich beginne sofort damit mich umzusehen und der Ausblick raubt mir fast den Atem.
Ich stehe eine ganze Weile an dieser Stelle, bis mich mein Vater ruft und ich zurück in die Villa gehe. Dort angekommen, teilt er uns mit das wir uns ein Zimmer suchen sollen und uns dann frisch machen sollen. Er wollte noch in ein Restaurant mit uns gehen, welche ganz in der Nähe sein würde.
Ich gehe gemütlich hoch, suche mir ein Zimmer.
Es ist wirklich gemütlich hier und der Blick auf das Meer ist auch großartig. Nachdem ich alles soweit ausgepackt habe, gönne ich mir erst einmal ein langes Bad. Mit einem Handtuch um meinen Körper gehe ich zum Kleiderschrank und suche mir mein Outfit für heute Abend raus.
Nachdem ich fertig bin, gehe ich runter zu meinem Dad und Connor. Sie machen mir Komplimente bis Pamela dann kommt. Wir fahren gemeinsam in das kleine Örtchen und gehen zu einem kleinen italienischen Restaurant. Es ist sehr edel, doch der Abend ist angenehm. Ich genieße die Ruhe und selbst Pamela stört mich nicht mehr so. Am späten Abend verlassen wir das Restaurant und fahren nach Hause zurück. Connor und ich setzten uns noch etwas in den Garten.
„Sag mal, vertraust du Ty?“, fragt Connor plötzlich.
„Wieso?“, frage ich skeptisch.
„Nur so. Ich meine du weißt wie er vorher war und das auch eine Menge Mädchen auf ihn stehen. Außerdem wird er bestimmt nicht zuhause rumsitzen“, antwortet Connor und sieht mich vorsichtig an.
„Eigentlich vertraue ich ihm schon. 100%ig sicher bin ich mir aber nicht.“
„Mhm kann ich gut verstehen…und wir sind auch noch drei Wochen weg...“, wirft Connor dann noch überflüssigerweise ein.
„Connor, das macht es jetzt nicht besser“, sage ich pissig.
„Sorry, aber du bist wie meine kleine Schwester. Ich möchte nicht, dass du verletzt wirst.“
„Sollte er mich betrügen, dann bin ich schon verletzt. Für deine Wahrung ist es etwas spät.“
„Sollte er das wirklich tun, dann haue ich ihm so eine in die Fresse, dass er sich wünscht es nie getan zu haben“, meint er dann leicht wütend.
„Danke“, sage ich und umarme ihn lange.
„Dafür sind Brüder da, aber jetzt lass erst einmal ins Bett gehen. Morgen geht’s los, dann machen wir erst mal den Strand unsicher“, grinst er. Ich lächele und nicke. Wir beiden gehen dann schnell ins Bett und ich schlafe schnell ein. Das Bett ist einfach ein Traum
Ty’s Sicht:
Sam ist erst einen Tag weg und ich vermisse sie schon richtig. Das ist doch echt unnormal wie dieses Mädchen mir den Kopf verdreht hat. Meine ganzen Gedanken drehen sich nur noch um sie. Ob sie wohl was mit einem Italiener anfängt? Ne das kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Dafür ging es ihr in letzter Zeit zu schlecht. Die Jungs fragen mich schon ob ich mit auf die Party von Chloe komme, doch habe ich überhaupt keine Lust. Das Mädchen nervt mich eh nur und ohne Sam und Connor wird es nicht dasselbe sein. Man bin ich abhängig von diesem Mädchen. Ashton ruft dann an.
„ja?“, gehe ich ans Telefon.
„Moin, kommst du jetzt?“, fragt er.
„ne ich denke nicht“, antworte ich.
„Wieso?“
„Ich hab einfach keine Lust.“
„Ist es weil Sam nicht da ist?“, fragt er sofort. Ja man merkt das er mich zu gut kennt.
„Kann sein. Ich will einfach nicht…“
„Man hat es dich erwischt. Jetzt komm mit. Komm mal auf andere Gedanken, dann kannst du auch wieder bisschen flirten, dass wird dir gut tun.“
„Ich flirte garantiert nicht mit ner anderen. Wenn Sam das erfährt, macht die mir die Hölle heiß. Aber ok ich komme nur euch zuliebe.“
„Geht doch, bis gleich.“
„bis gleich“, sage ich noch und lege dann auf.
Ich mache mich langsam fertig und fahre dann zur Party, die schon voll im Gange ist. Fast alle sind total voll. Das kann was geben. Ich finde meine Freunde hinten im Garten an einem Tisch mit den Cheerleadern. Oh man. Darauf habe ich ja mal gar keine Lust. Nachdem ich alle begrüßt habe, setzte ich mich und trinke ein Bier. Kurze Zeit später kommt Chloe auch schon.
„Ty, schön das du da bist. Ist Sam auch da?“, fragt sie. Ich merke, dass sie hofft, dass Sam nicht da ist.
„Ne die ist im Urlaub“, antworte ich knapp.
„Oh wie schade“, sagt sie und ihre Ironie ist nicht zu überhören.
Dann verschwindet sie erst wieder und ich rede mit den Jungs. Später am Abend als ich dann auch leicht angetrunken bin, kommt Chloe wieder und setzt sich auf meinen Schoß.
„Ehm, was soll das?“, frage ich sie angepisst.
„Darf ich nicht? Sonst durfte ich das immer“, schmollt sie. Als dann mein Handy klingelt und ich Sam’s Nummer sehe, bin ich überglücklich. Ich stehe einfach auf und beachte CHloe nicht. Ich verziehe mich in den hinteren Teil des Gartens und gehe an mein Handy.
„Hey Schatz“, begrüße ich sie.
„Hey, na alles gut?“, fragt sie frohlich.
„Ja und bei dir?“
„Ja auch, der Flug war etwas anstrengend. Deshalb rufe ich auch erst jetzt an. Tut mir leid.“
„Kein Problem.“
„Was machst du?“
„Bin bei Chloe auf der Party.“
„Und ists gut?“
„Geht. Chloe nervt ziemlich. Setzt sich einfach auf meinen Schoß und alles.“
„Mhm…ok. Sieht ihr ja ähnlich ne“, meint Sam angepisst.
„Stimmt. Ich habe sie aber runter geschubst“, sage ich und grinse.
„Ja dann bin ich aber froh“, sagt sie und ich höre wie sie lächelt.
„Nur du darfst da sitzen.“
„Du bist echt süß. Ich muss jetzt auch leider auflegen.“
„Wieso?“
„Connor und ich wollen an den Strand gehen, ich rufe heute Abend nochmal an ok?“
„Ja alles klar. Viel Spaß.“
„Danke dir auch.“
„Danke. Ich liebe dich.“
„Ich dich auch. Bye“, sagt sie noch bevor sie auflegt. Ich lächele und gehe dann zu den Jungs und trinke noch ein wenig mit ihnen.
Sam’s Sicht:
Nachdem ich mit Ty gesprochen habe, mache ich mich langsam fertig und das grinsen will einfach nicht aus meinem Gesicht verschwinden. Anscheinend kann ich Ty doch zu 100% vertrauen. Ich wusste das Chloe die Gelegenheit nutz, doch dachte ich eher das Ty darauf eingeht. Nachdem ich komplett angezogen und fertig bin, gehe ich nach unten Frühstücken.
Connor, Pamela und mein Dad sitzen schon am Frühstückstisch. Ich setze mich dazu und wir essen alle gemeinsam.
„Was habt ihr heute Vormittag vor?“, fragt Pamela dann irgendwann.
„Wir wollten zum Strand“, antwortet Connor.
„Schön“, sagt Pamela.
„Seid aber um spätestens zwei Uhr wieder hier“, bittet uns mein Dad. Direkt nach dem Frühstück machen Connor und ich uns auf den Weg zum Strand. Wir haben noch drei Stunden bis wir zurück müssen. Wir breiten unsere Handtücher aus und cremen uns dann gegenseitig ein und sonnen uns dann. Ich hänge etwas meinen Gedanken nach, bis ich plötzlich nass gemacht werde und kurz aufschreie. Ich öffne meine Augen und gucke Connor böse an. Er lacht nur.
„Los komm ins Wasser“, sagt er und zieht mich hoch. Wir rennen zusammen ins Wasser und machen eine kleine Wasserschlacht. Er ist echt wie ein Bruder für mich geworden. Irgendwann haben wir genug und gehen zurück.
„Was los?“, frage ich, als ich Connors bösen Blick bemerke.
„Die Typen dahinten starren dich total an“, antwortet er pissig.
„Jau lass die doch. Ist doch egal“, sage ich. Er nickt nur stumm.
Wir sonnen uns noch etwas. Kurz bevor wir wieder gehen, machen wir ein Bild von uns beiden. Ich schicke es Ty, seine Antwort darauf ist nur: ‚Schön Süße‘
Ich frage mich was der jetzt hat, aber zu lange zerbreche ich mir nicht den Kopf darüber. Ich genieße jetzt einfach den Urlaub. Um Punkt zwei Uhr sind Ty und ich wieder in der Villa. Mein Vater steht in kurzer Hose und T-Shirt schon im Flur.
„Geht’s sofort wieder los?“, frage ich überrascht.
„Ja, wir fahren jetzt“, antwortet er und dann kommt Pamela auch schon, in einem wirklich schönen Sommerkleid. Wir fahren zusammen runter zum Hafen. Nachdem mein Vater den Wagen geparkt hat, gehen wir an einer Reihe von Yachten vorbei. Vor einer etwas kleineren bleiben wir stehen.
„Was machen wir hier, Schatz?“, fragt Pamela meinen Vater.
„Wir fahren jetzt raus aufs Meer“, verkündet er stolz. Connor und ich sehen ihn überrascht an, steigen dann aber auf die Yacht. Während wir rausfahren, sitzen wir alle zusammen, trinken Champagner und genießen die Fahrt. Irgendwann bleiben wir dann in einer wunderschönen Bucht stehen.
Ich und Connor springen von der Yacht direkt ins Wasser und genieße das kühle Nass. Kurze Zeit später gesellt sich auch mein Dad und Pamela dazu. Wir faulenzen den ganzen Tag auf der Yacht und sonnen uns. Ich genieße es richtig mal abzuschalten. Am Abend fahren wir wieder zurück und grillen dann gemütlich bei uns in der Villa. Eigentlich untypisch, aber wir lieben grillen einfach. Die erste Woche vergeht wie im Flug. Mein Dad hat uns dann offenbart das er dich Yacht vorerst gekauft hat. Connor und ich sind dann natürlich oft damit rausgefahren und haben das Wetter genossen. Ich habe jeden Tag mit Ty telefoniert, doch war er immer sehr distanziert.
Ich sitze im Garten und genieße natürlich die Sonne. Als Connor plötzlich bedrückt rauskommt.
„Was los?“, frage ich besorgt.
„Es tut mir leid, sam“, sagt er nur und reicht mir sein Handy. Darauf ein Bild von Ty und Chloe die sich küssen. Wieso war mir das klar?
„Von wem hast du das?“, frage ich.
„Von Adriana. Das war auf der Party von Chloe. Wenn wir zurück sind und das verspreche ich dir, dann haue ich ihm so eine in seine Fresse“, meint Connor wütend.
„Mach das nicht. Ihr seid beste Freunde“, meine ich beruhigend.
„Nicht mehr. Ganz im Ernst, du bist meine Schwester und er hat dich verarscht. Ich will mit dem nichts mehr zu tun haben“, sagt er kalt.
„Lass uns erst einmal zurück kommen und dann werden wir sehen.“
„Bist du nicht wütend oder verletzt?“, fragt er verwirrt.
„Beides. Aber was soll ich machen? Los heulen? Schreien? Es ist wie es ist. Ich hab schon gemerkt das was nicht stimmt.“
„Wie?“
„Ty war am Telefon total distanziert…ich habe mir sowas schon gedacht“, sage ich und zucke die Schultern.
Er nimmt mich wortlos in den Arm „Der bekommt trotzdem aufs Maul“, sagt er an mein Ohr. Ich muss anfangen zu lachen und gleichzeitig sammeln sich Tränen in meinen Augen.
„Ach Schwesterherz, es gibt bessere“, sagt er fürsorglich. Ich nicke nur.
Als ich später im Bett liege, schreibe ich Ty eine Nachricht.
‚Stimmt was ich gesehen habe?‘
‚Was meinst du?‘ kommt kurze Zeit später.
‚Du und Chloe?!‘
‚Hä? Ich verstehe dich nicht.‘
‚Willst du mich verarschen?! Auf der Party von ihr?‘
‚Ich weiß von der Party nichts mehr…‘
‚Dann helfe ich deinem Gedächtnis mal auf die Sprünge.‘, schreibe ich und schicke das Bild hinterher.
Ty’s Sicht:
Ach du scheiße! Was habe ich da denn getan? Das kann doch nicht wahr sein. So ne kacke.
‚Sam ich weiß davon nichts mehr. Es tut mir unendlich leid, bitte glaub mir. Ich liebe nur dich, wirklich!‘, schreibe ich ihr.
‚Jaja. Ich habe keine Lust auf sowas. Es ist aus‘, antwortet sie dann.
‚Nein Sam bitte! Ich liebe dich!‘
Darauf antwortet sie nicht und wenn ich anrufe geht sie auch nicht dran. Genau dasselbe gilt für Connor. Scheiße! Was mache ich denn jetzt?! Ich muss zu ihr! Ich rufe sofort meinen Vater an.
„Was ist los?“, fragt er.
„Ich brauche unseren Jet. Ich hab scheiße gebaut und muss sofort nach Italien. Weißt du zufällig wo Charles genau ist zum Urlaub machen?“
„Tyson was hast du gemacht?“
„Keine Zeit für Erklärungen. Bitte Dad sag einfach und mach den Jet klar.“
„Ja sie sind in dem Ort, wo wir auch immer sind. Ich veranlasse dann jetzt alles. In spätestens einer Stunde kannst du starten.“
„Danke Dad“, sage ich noch bevor ich auflege. Ich packe alles nötige zusammen und sitze eine Stunde später im Flugzeug und fliege nach Italien. Ich muss es schaffen Sam zu überzeugen, dass ich das mit Chloe nie wollte.
Sam’s Sicht:
Warum muss es nur so weh tun? Wie konnte er das tun? Ich habe ihm wirklich vertraut. Er war für mich da als meine Mutter starb. Wie konnte das alles gespielt sein? Er war nicht nur mein Freund, er war auch mein bester Freund. Er WAR.
Ich bemerke nicht wie sich mein Vater zu mir setzt,
„Was ist los Prinzessin?“, fragt er.
„Ty hat mich betrogen“, antworte ich trocken.
„So ein Mistkerl!“, schimpft mein Vater und nimmt mich fest in den Arm. Ich schlinge die Arme um ihn und fange an zu weinen.
„Warum Dad? Warum passiert mir das alles? Ich meine erst Mom und jetzt das…“, weine ich.
„Ich weiß es nicht. Aber egal was passiert, ich werde dich immer lieben und immer hinter dir stehen, auch wenn ich es die letzten Jahre nicht getan habe“, flüstert er. Ich nicke nur und weine dann weiter an seiner Brust. Wir stehen eine ganze Weile so da, bis Pamela uns ruft. Ich wische mir schnell die Tränen aus den Augen und gehe dann gemeinsam mit meinem Dad ins Haus. Pamela hat gekocht und wir essen alle gemeinsam. Ich kann meine Traurigkeit nicht wirklich verbergen. Nach dem Essen entscheide ich mich eine Runde laufen zu gehen.
Der Abend ist recht frisch. Ich sitze am Strand und starre auf das Meer hinaus. Warum muss alles nur so beschissen laufen?
Ich weiß nicht, wie lange ich jetzt hier sitze. Doch es ist mittlerweile dunkel, nur der Mond steht hell am Himmel. Langsam begebe ich mich auf den Weg zurück zu unserer Villa. Als ich ankomme, erkenne ich eine dunkle Gestalt die auf den Treppen vor der Tür hockt. Bei näher kommen, sehe ich das es Ty ist. Was macht der hier? Als er mich erkennt, steht er auf und kommt auf mich zu.
„Was willst du hier?“, frage ich kalt.
„Ich möchte dir alles erklären. Bitte hör mir zu“, antwortet er flehend.
„Ich wüsste nicht was du noch erklären willst.“
„Es ist nicht so wie du denkst. Bitte Sam, hör mir zu!“
„Nein. Ich möchte nicht. Ich möchte das du gehst.“
„Sam das kann ich nicht. Nicht bevor wir geredet haben.“
„Es ist schon spät, ich muss schlafen“, sage ich kalt, gehe an ihm vorbei ins Haus und mache die Tür vor seiner Nase zu. Wieso ist er hier aufgetaucht? Wieso lässt er mich nicht in Ruhe und geht einfach zu Chloe? Die beiden würden gut zusammen passen. Wieso dachte ich von Anfang an, dass so etwas passiert? Vielleicht weil er der Macho Nummer Eins ist? Ja daran wird es liegen. In der Villa ist es schon sehr ruhig, alle scheinen zu schlafen. Ich verziehe mich selbst schnell ins Schlafzimmer und lege mich schlafen.
Als ich am nächsten Morgen wach werde, fühle ich mich mehr als scheiße. Warum musste Ty auch nur auftauchen? Ich gehe völlig übermüdet runter zum Frühstück.
„Sam alles gut?“, fragt Connor mich, der alleine auf der Terrasse sitzt und frühstückt.
„Naja…wo sind Dad und Pamela?“, frage ich statt eine vernünftige Antwort zu geben.
„Die sind ins Städtchen gefahren um sich etwas umzusehen. Sam ehrlich, was ist los?“
„Ty ist gestern hier aufgetaucht…“, antworte ich schließlich.
„Was?! Der Kerl ist hier?“, fragt Connor wütend.
„Ja er saß gestern vorm Haus. Er wollte mit mir reden und mir alles erklären.“
„Wenn ich den zwischen die Finger bekomme, dann...“, meint Connor und reibt sich die Hände.
„Ach lass gut sein. Er ist es nicht wert“, sage ich schlicht und setzte mich zu ihm. Nach dem Frühstück gehe ich wieder auf mein Zimmer und Sonne mich auf meinem Balkon. Ich schlafe auch kurz ein, durch das Gebrüll an der Haustür werde ich wach und gehe runter.
Ty’s Sicht:
Verdammt! Gestern Abend das Gespräch lief mal mehr wie nur schlecht. Sam will mir nicht zuhören, doch sie muss. So schnell werde ich nicht aufgeben, koste es was es wolle. Ich werde dieses Mädchen zurück bekommen. Das kann einfach noch nicht das Ende gewesen sein. Sie ist die eine für mich. Ich mache mich nach dem Frühstück auf den Weg zu ihr. Als ich klingel, öffnet mir Connor die Tür und sieht mich feindselig an.
„Was willst du hier“, fragt er sauer. Nicht Mals eine Begrüßung?
„Hey, ich muss mit Sam sprechen“, antworte ich ruhig.
„Sie will nicht mit dir reden. Verpiss dich!“
„Man, was ist los?“
„Was los ist?! Ist das dein Ernst?!“, brüllt er mich an.
„Ja, was is los mit dir?“
„Du Arsch hast meine Schwester betrogen! Denkst du allen Ernstes ich will noch was mit dir zutun habe?! Verpiss dich und lass uns in Ruhe!“
„Connor, es ist nicht so wie ihr denkt! Ich liebe Sam!“
„Geh bevor ich völlig die Kontrolle verliere, du verlogenes Arschloch!“, schreit er.
„Connor bitte!“
Noch ehe ich reagieren kann, holt Connor aus und verpasst mir eine. Der Schlag war echt nicht ohne.
„Connor!“, höre ich Sams Stimme rufen, bevor sie auch schon neben ihm auftaucht.
„Mach das du wegkommst!“, zischt er noch, ehe Sam ihn bestimmend wegdrückt.
„Connor, ich regel das. Bitte geh nach oben“, sagt Sam ruhig.
„Nein. Ich bleibe hier“, widerspricht er.
„Geh jetzt hoch“, meint sie nochmal und er geht dann auch hoch.
„Was willst du? Habe ich dir nicht gestern schon gesagt, das ich nicht mit dir reden oder dich sehen möchte?“, fragt sie dann kalt.
„Sam bitte! Hör zu, ich weiß nichts mehr von diesem Kuss und ich will auch nichts von Chloe ok? Ich weiß nicht, wie mir das passieren konnte. Ich wollte auch eigentlich nicht auf die Party. Man Sam, ich liebe dich! Ich bin verrückt nach dir! Das würde ich niemals so leichtfertig aufs Spiel setzten. Bei jeder andere ja aber nicht bei dir“, erkläre ich ihr und sehe sie traurig an.
„War es das?“
Ich nicke, denn diese Kälte und Feindseligkeit in ihrer Stimme hat mir die Sprache verschlagen. Selbst als wir uns kennengelernt haben, hatte sie nie eine derart kalte Stimme aufgelegt. Ich muss sie wirklich sehr tief verletzt haben. Wie soll ich das bloß wieder hinbekommen?
„Gut. Tschüss Ty“, sagt sie noch, bevor sie die Tür schließt.
Verdammte kacke! So langsam weiß ich nicht mehr, wie es weitergehen soll…
Den restlichen Tag und Abend verbringe ich damit, mich alleine in der Villa meines Vaters zu betrinken. Es löst zwar nicht die Probleme, lässt sie mich aber für eine kurze Zeit vergessen.
Sam’s Sicht:
Nachdem ich Ty die Tür vor der Nase zugeknallt habe, gehe ich hoch zu Connor. Dieser sieht mich besorgt an, als ich sein Zimmer betrete.
„Alles in Ordnung?“, fragt er besorgt.
„Ja alles gut. Danke das du so zu mir hältst“, antworte ich und umarme ihn.
„Du bist meine Schwester. Ich werde immer zu dir halten“, lächelt er und drückt mich fest an sich. Ich nicke lächelnd.
„So, was machen wir dann heute?“, fragt er nach kurzer Zeit.
„Ich will mich betrinken“, antworte ich wehleidig.
„Dann machen wir das doch. In einer Bucht gibt es ne Party, das ist nicht weit von hier. Wir können die Yacht nehmen, dann sind wir schnell da.“
„Dann lass uns das machen“, sage ich und lächel. Connor nickt. Kurze Zeit später stehe ich dann geduscht vor meinem Schrank und überlege was ich anziehen soll.
Ich entschließe mich letztendlich für dieses Outfit. Dazu trage ich meine Haare offen und gelockt über meine Schultern. Dann machen Connor und ich uns auf den Weg zu der Party. Auf der Yacht genießen wir das herrliche Wetter. In der Bucht gibt es sogar einen Anleger, an dem wir mit der Yacht anlegen und uns dann auf der Party voll laufen lassen. Connor hat irgendwann ein Weib am Start mit, der er heftig rummacht, aber er soll ja seinen Spaß haben. Außerdem ist er ja noch nicht mit Adriana zusammen. Manche Jungs baggern mich zwar an, doch gehe ich nicht darauf ein. Ich lasse mich einfach sinnlos voll laufen. Am Ende des Abends ist es sogar so weit gekommen, dass Connor mich zur Yacht tragen muss und später dann ins Bett.
Am nächsten Morgen wache ich mit starken Kopfschmerzen ein. Ich bin zuerst ein bisschen verwirrt, wo ich bin. Doch nach und nach realisiere ich das ich in meinem Zimmer liege oder eher in meinem Gästezimmer. Ich erhebe mich mühselig und genehmige mir erst einmal eine kalte Dusche. Nach der Dusche ist mein Verstand fast wieder komplett bei mir. Ich schlürfe runter in die Küche und genehmige mir ein Frühstück, doch viel geht nicht rein, da mir fast sofort wieder schlecht wird. Connor sitzt mit einem Kaffee auf der Terrasse, als ich krauskomme, grinst er nur dümmlich.
„Na, Kopfschmerzen?“, grinst er.
Ich nicke nur und lasse mich neben ihn auf den Stuhl fallen. Mir geht es alles andere als gut. Aber das schlimmste ist, dass Ty mir ständig im Kopf rumgeistert. Was soll ich bloß tun? Ich will nicht mit ihm reden, aber das ist vielleicht der einzige Weg der mir Klarheit verschafft. Ich bin einfach hin und hergerissen. Nachdem ich eine Stunde in der Sonne saß, habe ich einen Entschluss gefasst. Ich werde mit Ty reden. Er ist mir eine Erklärung schuldig. Ich gehe hoch und ziehe mich an.
Nachdem ich fertig bin, mache ich mich langsam auf den Weg zu Ty. Connor hat mir gesagt, wo die Ferienvilla von ihm ist. Nach einer fünfminütigen Autofahrt bin ich auch schon da. Ich stehe kurz unschlüssig vor dem Haus, bevor ich dann die Klingel betätige. Es dauert keine 2 Minuten, da öffnet Ty schon die Tür.
„Sam“, stammelt er überrascht.
„Hey, können wir reden?“, frage ich vorsichtig.
„Ja natürlich. Komm rein“, sagt er und lässt mich vorbei. Er geht vor ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch setzt. Ich setze mich mit einem relativ großen Abstand neben ihn. Er sieht mich leicht enttäuscht an.
„Möchtest du was trinken?“, fragt er und lächelt leicht, doch das lächeln erreicht seine Augen nicht.
„Nein danke. Ich würde gerne wissen, wie es zu dem Kuss kam“, erwidere ich.
„Ich wünschte, ich könnte dir antworten. Ich weiß von dem Kuss nichts mehr. Eigentlich wollte ich nicht einmal auf die Party gehen, aber die Jungs haben mich überredet. Wir haben ziemlich viel getrunken. Ab einem gewissen Zeitpunkt weiß ich nichts mehr. Aber Sam bitte du musst mir glauben, dass ich das nicht wollte. Ich liebe dich“, fängt er an ohne Punkt und Komma zu reden.
„Ty, ich…als ich dieses Bild gesehen habe, war ich total verletzt. Ich hab dir so viel anvertraut und jetzt weiß ich nicht mehr wo oben und unten ist. Ich liebe dich ja auch, aber du hast mein Vertrauen gebrochen. Wie sollte es denn in Zukunft weitergehen? Das ich jedes Mal eifersüchtig und misstrauisch werde, wenn du weg gehst? Das ist keine vernünftige Grundlage für eine Beziehung“, erwidere ich.
„Natürlich ist es nicht optimal, aber ich will dich nicht verlieren. Außerdem werde ich nie wieder so bescheuert sein, mich dermaßen abzuschießen, sodass ich nichts mehr weiß. Ich werde sogar ganz aufhören was zu trinken, wenn du mir verzeihst. Ich will nur dich, Sam. Denkst du ich wäre ansonsten hier? Wohl eher nicht. Aber ich bin es, du bedeutest mir so viel. Durch dich bin ich vielleicht in manchen Hinsichten ein Weichei geworden, aber das bin ich gerne solange ich dich habe.“
Es rührte mich wirklich was er da sagt. Doch ist es verdammt schwer ihm vollkommen zu verzeihen. Da ist die ganze Zeit was in meinem Hinterkopf, was mich leicht hindert.
„Ty ich weiß nicht was ich sagen soll. Das was du sagst ist wirklich süß, nur irgendetwas hindert mich. Ich weiß nicht genau was es ist, aber ich kann das jetzt noch nicht. Ich hoffe du verstehst das“, sage ich entschuldigend. Er guckt mich traurig an.
„Ja ich kann das verstehen. Ich hoffe du kannst mir bald verzeihen“, meint er und sieht mir in die Augen. Seine Augen zeigen deutlich wie Leid es ihm tut und das er es bereut. Warum muss das alles nur so kompliziert sein? Ich verstehe einfach nichts mehr.
„Vielleicht“, sage ich und stehe auf. Er steht ebenfalls auf und folgt mir zur Tür. Ohne ein Wort zu sagen, verschwinde ich aus dem Haus. Ich kann das einfach nicht.
Tys Sicht:
Shit! Shit! Shit! Warum musste ich mich nur so abschießen?! Fuck! Ich hoffe so, dass Sam mir irgendwie verzeihen kann. Ich sehe ihr aus dem Fenster hinterher, wie sie in ihr Auto steigt und davon fährt. Was soll ich bloß tun? Irgendwas muss ich doch tun können. Das kann es einfach nicht gewesen sein. Ich nehme mir eine Flasche Whiskey, setze mich ins Wohnzimmer und trinke. Alkohol soll zwar keine Lösung sein, aber so kann ich wenigstens etwas abschalten.
Wie kann man eigentlich nur so bescheuert sein? Endlich finde ich mal ein Mädchen, welches ich wirklich Liebe , die einfach perfekt ist und dann betrüge ich sie. So dumm kann man eigentlich nicht sein, aber ich war so dumm. Richtig dumm! Ich hoffe so, dass ich es irgendwie wieder hinbekomme. Sam muss mir verzeihen. Ich brauche sie. Sie ist nicht nur meine Freundin, sondern auch noch meine beste Freundin mit der ich über alles reden kann. Die mir zuhört und mich verstehen kann. Ich würde mich am liebsten umbringen. Nachdem die Flasche Schnaps leer ist, torkel ich in mein Bett. Der Schlaf überrollt mich förmlich.
Am nächsten Morgen wache ich mit einem ziemlichen Kater auf. Mein erster Weg führt zur Toilette wo ich kurzerhand meinen Magen entleere. Dann schlurfe ich runter und koche mir einen starken Kaffee. Was soll ich jetzt tun? Nach Hause fliegen und warten bis Sam wieder da ist oder hier bleiben und es weiter versuchen? Verdammt. Ich würde ja Connor fragen, doch der hasst mich im Moment auch. Ich meine an seiner Stelle würde ich das auch tun. Ich hab seine kleine Schwester verletzt und das ist quasi unverzeihlich. Ach das ist doch alles scheiße.
Ich schrecke kurz zusammen, als die Türklingel ertönt. Wer ist das denn jetzt? Ich schlurfe lustlos zur Tür und öffne sie. Connor steht davor und mustert mich.
„Man siehst du scheiße aus“, meint er als Begrüßung und tritt ins Haus. Ich bin im ersten Moment zu perplex um zu antworten.
„Was machst du hier?“, frage ich ihn als ich mich endlich gefangen habe.
„Ich will mit dir reden.“
„Und über was?“
„Über Sam. Sie ist wirklich fertig, aber sie liebt dich und das merkt man. Also wieso hast du das getan?“
Ich fahre mir mit meinen Händen übers Gesicht.
„Ich weiß es doch nicht. Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Aber glaub mir, ich wollte das nicht“, sage ich verzweifelt. Er mustert mich genau.
„Ich glaube dir, du musst das wieder irgendwie in Ordnung bringen“, meint er.
„Ja aber wie?“
„Man du musst sie doch mittlerweile mal kennen, lass dir irgendetwas total romantisches einfallen, womit du ihr beweisen kannst, wie viel sie dir bedeutet.“
„Ich habe ja schon überlegt, aber ich habe im Moment das Gefühl, dass ich sie nicht mehr kenne. Sie ist so kalt.“
„Das musst du aber verstehen. Du weißt was sie für ne scheiße mit ihrem Vater durch hat und der Tod ihrer Mutter ist auch noch nicht lange her.“
„Ich wüsste etwas, als wir bei meiner Großmutter reiten waren, saßen wir den ganzen Tag an einem kleinen See. Wenn ich dort vielleicht ein romantisches Picknick vorbereite?“
„Klingt gut. Ich werde sie überreden das wir übermorgen zurück fliegen. Adriana wird sie dann zum See locken.“
„Ja ok alles klar. Danke Bro“, lächele ihn dankbar an.
„Dafür sind beste Freunde da“, meint er, wir schlagen ein und umarmen uns kurz.
„Ich muss dann los. Wir schreiben“, sagt Connor und verschwindet dann. Man bin ich ihm dankbar. Ohne ihn würde ich es überhaupt nicht schaffen.
Texte: Alle rechte bei mir
Bildmaterialien: Facebook
Tag der Veröffentlichung: 18.02.2013
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