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Der Mörder der Adligen

 

 

The murderer of the Nobles:

 

In London, dass in einen schwarzen Ton getaucht war, begannen die Schneeflocken auf alles, was sie erfassen konnten, nieder zu tanzen.

Der Junge, der Weihnachten über alles liebte, saß an seinem Schreibtisch und schaute seufzend auf sein Schachbrett.

Doch das war schon viele Jahre her. Jetzt sehnt er sich nur noch an die Zeit, an der das für ihn alberne Weihnachtsfest, endlich sein Ende fand. Die Tür ging auf und ein schwarzhaariger Mann, im Frack und weißen Handschuhen, stand im Türrahmen. >>Ja?<<, fragte er, aber schaute nicht von seinem Schachbrett auf. >>Das Bad ist fertig, so wie ihr es euch gewünscht habt junger Herr<

 

Er begleitete den Mann ins Badezimmer und ließ sich unbekleidet ins Bad sinken. Während der Mann seine kurzen schwarzen Haare ein shampoonierte, schloss er seine Augen und ließ sich in seine Gedankenwelt fallen, die ihn in seine frühere Zeit brachte. In die wo alles noch in Ordnung war.

 

>>Lewis schau mal<<, rief ein Mädchen vergnügt. Sie hatte blonde gelockte Haare und blaue Augen. >>Miranda<<, sagte er und drehte sich zu ihr um, er freute sich sie zu sehen. >>Ich habe die letzte Figur für unser Spiel<<, freudig zog sie eine weiße Ente aus ihrer Tasche. Lewis nahm sie aus Mirandas Hand und setzte sie auf ihr Schiff. >>Jetzt ist sie komplett<<, sagte die Mutter von Lewis lächelnd. Lewis schaute zu ihr auf. Sie hatte wunderschöne blonde Haare, die ihr bis zu ihrer Rückenmitte reichten, ihre Himmelblauen Augen passten zu ihrem Azurblauen Kleid, was sie trug. Lewis Vater stand genau neben ihr. >>Earl Baldric! Sie müssen schnell mitkommen<<, rief sein Berater aufgeregt. >>Hm?<<, machte er fragend. >>Es ist etwas Schreckliches Geschehen<>Tut mir Leid Lewis wir sind Weihnachten wieder bei dir<<, versicherte seine Mutter ihm. Nach diesen Worten, war er wieder fröhlich. >>Es sind ja nur noch zwei Tage bis dahin<

 

>>Herr Nomura?<<, fragte Lewis. >>Ja junger Herr?<<, fragte Nomura und legte eine weiß-beige Decke über Lewis Körper. >>Was ist das für eine Sache, weswegen Vater und Mutter gehen mussten?<>Ich habe leider keinerlei Ahnung. Ich habe lediglich den Befehl des Herrn bekommen mich bei seiner Abwesenheit um euer Wohl zu kümmern<<, erklärte Nomura und verbeugte sich. >>Es ist nur… ich hoffe das sie so schnell wie möglich wieder hier sind<>Ich versteh sie junger Herr, aber jetzt solltet ihr euch ausruhen<

Am nächsten Morgen kletterte die Sonne den Horizont hinauf und kündigte so den nächsten Tag an.

Mit einem Gähnen auf den Lippen wachte Lewis auf. >>Junger Herr sie sind schon wach?<<, fragte Nomura überrascht. >>Aber ja meine Eltern kommen Morgen und ich will noch ein paar Sachen erledigen, bevor sie hier auftauchen<<, antwortete Lewis begeistert. >>Was wollt ihr eurer Meinung nach tun?<>Ein Fest mit Gästen, ein Festmahl und das alles zu Ehren meiner Eltern<<, überlegte sich der kleine siebenjährige. >>Ist ein Fest nicht zu prachtvoll um es für einen Tag zu organisieren?<>Sie haben recht<<, sagte er, etwas enttäuscht. >>Seien sie nicht so enttäuscht junger Herr, ihre Eltern werden erfreut sein, wenn sie bei euch sind<<, sagte Nomura und verbeugte sich tief vor Lewis. >>Ja<<, schaute Lewis aus dem, mit roten Gardinen bestückten, Fenster. >>Was wollt ihr als Frühstück zu euch nehmen?<>Ei mit Speck, habe ich schon lange nicht mehr gehabt<<, überlegte Lewis. >>Dann soll es so sein<<, nach der Verbeugung verließ er das Schlafgemach und begab sich in die Küche.

 

>>Junger Herr?<<, fragte der schwarzhaarige Butler und riss ihn aus seinen Gedanken. >>J…ja?<<, fragte er. >>Geht es euch gut?<>Warum sollte es mir nicht gut gehen?<>Sie waren so in Gedanken versunken<>Ist schon gut Client<<, meinte Lewis und stieg aus der Wanne. Client nahm ein weißes Tuch und legte es über die Schultern seines Herrn. Nachdem er ihn fein säuberlich abgetrocknet hatte, zog er ihm sein Nachthemd an und brachte ihn in sein Bett. Client löschte die Lichter und verließ den Raum, als Lewis eingeschlafen war.

Die Stille, wurde von einer kleinen Melodie zerbrochen. >>Client bist du das?<<, fragte Lewis und machte seine Augen langsam auf. Eine Linie, aus einer roten Flüssigkeit, kam, aus der dunklen Ecke, auf das Bett zugeflossen. Die Melodie wurde immer lauter. Es war ein Geigenspiel mit ein paar Klaviertönen, begleitet von einer flüsternden Frauenstimme. Lewis richtete sich auf, konnte die Geräuschkulisse nicht richtig einordnen. Er legte die Decke von sich und setzte seine Füße auf den Boden. Immer deutlicher wurde die Stimme.

 

Der Tod überwindet alles auch die Liebe, alle Dinge die die Dunkelheit verschluckt
Vor allem, in den Armen der Frau, das Kind was schwarze Tränen weinte
Der Tod welches die himmlische Wiege entzündete

Oh du meine Muse, Lacrimosa

Mit zarten Umarmungen, mit denen ich dich bei mir behielt
Die Frau und ihr Kind, die das Band der Liebe verbindet
In der Leidenschaft steckt der Tod
Um diese Last zu tragen, Oh...armes Waisenkind, an fremde Orte es dich führt
Das Lied wird dich begleiten, bis ans Ende bis zum Abgrund der Welt

Der Tod überwindet alles auch die Liebe, alle Dinge die die Dunkelheit verschluckt
Vor allem, in den Armen der Frau, das Kind was schwarze Tränen weinte
Der Tod welches die himmlische Wiege entzündete

Oh du meine Muse, Lacrimosa

 

Sang sie von vorne. >>//Was ist das für ein Lied?//<

Lewis Augen weiteten sich und konnte sich nicht mehr bewegen. Die Leichen bewegten alle ihre Köpfe, in seine Richtung. Ihre Augen starrten ihn an. >>Hihihihihi<<, kicherte eine Kinderstimme. Im Hintergrund fing das Lied erneut an. >>Hört auf<<, sagte Lewis leise. Die Augen fingen an zu blinzeln. >>Hihihi<<, kicherte sie erneut. Aus der Ecke begann ein kleines Feuer zu entfachen und verschlang die Frau, mit dem langen schwarzen Haar.

>>KYAAAAAAAAAAAAA<<, rief sie und fing an zu zappeln. >>Hört auf<<, zitterte Lewis und hielt sich seinen Kopf fest, schloss dabei die Augen. Hinter Lewis erschien ein kleiner Junge, mit sehr blasser Haut, braunroten Haaren und einem linken Auge, dass Rot und einem rechtes was golden war. >> Lewis<<, hauchte er Lewis ins Ohr und legte seine kleine Hand auf seine Schulter und die andere auf seine Brust, >>Ich habe lange auf dich gewartet<

>>AAAAAHHHHHH<<, schrie Lewis auf.

Die Tür sprang auf. >>Junger Herr!!<<, rief Client besorgt. Lewis zuckte und schaute auf, dabei sah er in Clients besorgtes Gesicht. >>C…Client?<>Junger Herr, alles in Ordnung?<<, fragten sie bestürzt. >>Es geht mir gut<<, meinte Lewis monoton. >>Hattet ihr einen Albtraum?<<, fragte Client. Lewis antwortete nicht, zog die Decke über sich und drehte sein Gesicht weg, von den anderen. >>Junger Herr?<>Ich will schlafen<<, meinte er nur. >>Hah…<<, seufzte Client lächelnd, >>ihr habt den jungen Herrn gehört, also zurück in euer Schlafgemach<>Ja<<, sagten sie und gingen. Client löschte das Licht und machte die Tür hinter sich zu.

 

Ein warmer Sonnenschein brannte in seinen Augen. >>Hm<<, wachte Lewis auf. >>Guten Morgen junger Herr, ich habe euch heute ihren morgigen Tee vorbereitet es ist ein Earl Grey<>Mit

Zitrone?<>Gewiss doch junger Herr. In zwei Wochen ist Weihnachten gedenkt ihr zu diesem Event was vorzubereiten?<>Mitnichten ich will nur, das dieser Tag so schnell wie möglich sein Ende findet<>Ehe ich vergesse, heute kommt Lady Miranda und ihr Frau Mutter zu Besuch<>Was?!<<, fragte er entsetzt. >>Was habt ihr junger Herr?<<, fragte Client und wischte sich den Tee aus dem Gesicht. >>Tante Florence Dewey ist ziemlich streng und schwer zufrieden zu stellen was mache ich jetzt?<<, antwortete er. >>Keine Sorge überlassen sie alles weitere mir. Es wird ein Empfang dem ein Gast eines Baldric würdig ist<<, versicherte er ihm. >>Gut ich überlasse dir diese Sache ich habe noch Etwas für ihre Majestät Victoria zu erledigen<<, meinte Lewis während Client ihm die Knöpfe seines roten Hemdes zumachte. >>Jawohl junger Herr<

 

Da klopfte es auch schon an der Eingangstür. >>Zu dieser Zeit erwarten wir eigentlich keine Besucher<>Bitte?<>Guten Tag<<, sagte ein Mann Mitte 30 und trug ein weißen Frack und hatte blonde Haare, der Pony gewillt aus dem Gesicht gekämmt. Hinter ihm stand eine Kutsche. >>Was verschafft uns die Ehre ihres Besuchs?<>Oh gestatten das ich mich vorstelle ich bin James Daniel Preston, ich bin der persönlicher Butler ihrer Majestät der Königin<>Kommen sie doch bitte herein<>Was kann ich für euch tun?<>Ich habe hier einen Brief an das Oberhaupt des Anwesens hier<>Ich werde ihn auf der Stelle weiterleiten<

>>Client ich habe Hunger<<, kam Lewis die Treppe hinunter. >>Junger Herr wir haben Besuch<>Was? Sind Tante und Miranda schon da?<>Nicht doch, der Butler der Königin ist soeben eingetroffen<>Der Butler der Königin?<>Dann müsst ihr Lewis Baldric sein<>Ja, freut mich<<, sagte Lewis und, als er vor ihm stand, schüttelte er die ausgestreckte Hand vor ihm. >>Nun meine Arbeit ist getan, im Namen der Königin bedanke ich mich dafür, das sie der Bitte ihrer Majestät nachkommen<>Selbstverständlich werde ich ihrer Majestät, keine Bitte abschlagen<<, meinte Lewis und nahm den Brief, den Client ihm hinhielt, entgegen. >>Nun denn ich empfehle mich<<, sagte James. >>Ja, ich bitte vielmals um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten ihrer Reise<<, sagte Lewis zum Abschied. >>Ach bitte sie brauchen sich nicht zu entschuldigen es war ein Befehl der Königin, allein deshalb bin ich hier<>Wenn ihr Fragen diesbezüglich habt scheut euch nicht mich um Rat zu fragen<>Ich werde mich daran erinnern<

 

>>Ach das kommt jetzt ein wenig unpassend<<, meinte Lewis und saß an seinem Schreibtisch. >>Man weiß nie, wann die Königin, etwas von einem verlangt<<, meinte Client lächelnd und brachte Lewis sein Frühstück. >>Eier mit Speck?<<, fragte er. >>Ja haben sie etwas daran auszusetzen junger Herr?<>Mir schmeckt es einfach nicht<<, antwortete Lewis. >>Ich bereite euch ein anderes Frühstück zu<>10.12.1898<>Diverse Morde an Adlige<<, las Lewis die fettgedruckte Überschrift, >>… Oswald Brandnew wurde mit einer aufgeschlitzten Kehle in der Themse tot aufgefunden<>Quelle Scotland Yard Polizeichef Robert Bartlett, Polizeioffizier Fred Aberline<<.

>>Tss… //Scotland Yard ist in diesem Fall nicht zu gebrauchen//<<, dachte Lewis und lies die Zeitung auf den Tisch sinken. Jetzt konnte er sich schon denken was in dem Brief ihrer Majestät stand. Die Tür öffnete sich. In der linken Hand den Türgriff und in der anderen Hand das Tablett mit dem Frühstück balanciert, stand Client im Türrahmen. >>Und was steht im Brief junger Herr?<>In London gibt es Morde an Adelige dabei sind schon vier gestorben… ihre Majestät wünscht sich das ich die Mordserie so schnell wie möglich unterbinde<<, erklärte Lewis. >>So wie mein Herr verehrter Vater der Wolfdämon Jack Nomura eurem Vater gedient hat so werde ich euch dienen solange ich lebe<

 

Im großen Garten des Baldrics Anwesen wehte ein frischer Wind durch die Bäume und lies raschelnde Geräusche zurück. >>Ah was für ein schöner Tag heute ist<<, freute sich der Gärtner Elliot und schaute zu den Wolken hinauf. >>Hm<<, machte er und schaute zu einem riesigen Baum hinauf, >>ich hab mich schon den ganzen Tag darauf gefreut, deine Äste und Blätter schneiden zu dürfen<<.

>>Elliot, was treibst du da?<<, kam eine Stimme hinter ihn. >>Hm?<<, fragte er sich und drehte sich mit einem Schwung um, >>ach du bist es Client<>Anstatt hier fröhlich rumzustehen solltest du dich an die Arbeit machen, Misses Dewey und Lady Miranda werden in Kürze eintreffen<>Jawohl<<, salutierte Elliot. >>Und mach es ordentlich nicht so wie letztes Mal, als du die ganzen Äste abgeschnitten hattest<<, fügte Client scharf hinzu. >>Jawohl<<, ließ Elliot den Kopf traurig hängen. Als Client ins Anwesen verschwand, nahm Elliot die Gartenschere. >>Ihr habt es gehört<

 

In der Küche stand ein Mann, mit kurzen blonden Haaren einem Dreitagesbart und grünen Augen. Hoch konzentriert schälte er die Karotten um ja keinen Fehler zu machen. Doch was er nicht wusste ist das in Lancashire Hot Pot keine Karotten hineinkommen.

Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Als er es bemerkte drehte er seinen Kopf nach rechts und sah Client ins Gesicht. >>IIIIEEEEHHHH<<, erschreckte er sich. >>Kayden du weißt schon das in einen Lancashire Hot Pot keine Karotten hineingehören<>Natürlich weiß ich das<<, log er und verzog dabei keine Miene. >>Und wieso schneidest du sie anstatt das Essen vorzubereiten?<>Wie wäre es wenn du die Kartoffeln schälst<>Jawohl<<, sagte er voller Enthusiasmus. >>//Jetzt fehlt nur noch Bethany//<<, dachte Client seufzend.

 

Bethany das Dienstmädchen hatte das Dienstmädchenkostüm, in der Lieblingsfarbe des jungen Herrn, an, nämlich schwarz und eine grauweiß gehaltene Schürze. Ihre roten Haare waren in zwei Zöpfe aufgeteilt die über ihre Schultern hingen und ihre hellblauen Augen strengten sich an, um einen Fleck nicht zu verlieren, der sich an Treppengeländer breitmachte. Client ging in die Eingangshalle und es sah wie poliert aus. >>//Wenigstens ist Bethany zu was zu gebrauchen//<<, dachte Client lächelnd. >>Client?<<, fragte eine Frauenstimme. Er drehte seinen Kopf nach rechts. Unten an der Treppe stand Bethany mit einem Eimer und einem Besen in der Hand: >>Bitte komm nicht die Treppe runter sie ist gerade gewischt und sehr rutschig<>In Ordnung<<, meinte Client und drehte sich am Absatz um.

Um sich der Vorbereitungen vollstes zu widmen, wollte er in den Speisesaal gehen. An ihm vorbei ging Lewis mit dem Brief ihrer Majestät vor der Nase, Richtung Treppe. Nach ein paar Sekunden blieb er stehen. >>Moment mal…<<, erinnerte er sich. Schnell drehte er sich um. >>Wartet junger Herr!<<, rief Client und streckte die Hand nach ihm aus. >>Hm?<<, machte Lewis fragend dabei achtete er nicht wo er hintrat und rutschte von der ersten Treppenstufe von oben. >>Junger Herr!<<, rief Client und wollte noch seine Hand greifen, doch seine verspätete Reaktion war es, die es ihm verwehrte. Aus der Hand von Lewis fiel der Brief und wehte ziellos dem Boden entgegen. Bethany hörte Clients Rufe und wagte einen Blick nach Oben.

>>Junger Herr!<<, rief sie als sie die Situation erkannte. Sie ließ Besen und Eimer auf den Boden klappern und lief geradewegs auf die Treppe zu. >>Uhhaaa<<, rief Lewis und fiel rückwärts hinunter.

Doch noch bevor er wirklich fallen konnte war Bethany zur Stelle und hielt ihn, am Rücken, fest. >>Puh…<<, seufzten Bethany und Client. >>Was macht ihr hier?<<, fragte Lewis sauer. Lewis kam zurück auf den Treppenvorsatz und hob den Brief vom Boden auf. >>Uhhaaa<<, rief Bethany die auf den Boden knallte, da sie kein Gleichgewicht mehr hatte. >>Hat euch das Essen gemundet junger Herr?<<, fragte Client. >>Ja<<, sagte er knapp. >>Es tut mir Leid junger Herr, haben sie sich verletzt?<<, fragte Bethany. >>Nein<<, winkte er ab. >>Das nächste Mal wische feucht nicht nass<<, sagte Client, während Lewis sich, mit einem tiefen Seufzer, zurück in sein Arbeitszimmer begab. >>Client!<<, sagte Bethany als sich Client schon zum Gehen bereit machte. >>Ja?<>Ich wollte nur fragen also…<>Psst<<, zischte Client und sah nach ob Lewis schon im Arbeitszimmer war. >>Es tut mir Leid<<, sagte Bethany.

 

>>Nun ist es gerade?<<, fragte sich Elliot und kniff ein Auge zu und sah sich den Baum genauer an den er gerade beschnitten hatte. Auf einer Seite waren fast die ganzen Äste abgeschnitten und auf der anderen Seite waren noch jede Menge Äste vorhanden. >>Sieht doch gut aus<<, grinste er erfreut.

 

Kayden war, mit einer beleidigten lustlosen Miene, damit beschäftigt immer noch die Kartoffeln zu schneiden. >>Client ich habe kein Bock die alle zu schneiden!<<, jammerte Kayden. Hinter ihm war ein kleiner, aber für ihn war es ein riesiger, Berg Kartoffeln.

 

>>Client!!<<, rief Elliot und lief im Anwesen hin und her. Dabei beachtete er nicht das Bethany schon zwei Mal erwähnt hatte das die Treppe nicht begehbar ist. >>Elliot bleib von der Treppe weg!!<<, rief Bethany.

>>Was Beth?<<, fragte Elliot doch stand schon an der Treppe und lief sie hoch.

 

Lewis war in seinem Arbeitszimmer und versuchte, aus lauter Langeweile, ein Kartenhaus zu bauen. Ihm fehlte nur noch das Dach. >>>Hmmm…<<, machte er angestrengt und mit langsamen vorsichtigen Bewegungen versuchte er das Dach, aus einer Herzdame und einem Pikkönig, zu bauen.

Bevor die beiden Karten die anderen Karten berührten, kam auf der anderen Seite der Tür ein lautes: >>AAAAAAAAHHHHHHHHH!!!!<>Ahrg… was soll dieses Geschreie hier?<<, fragte sich Lewis sauer.

 

>>Oh Elliot hast du dich verletzt?<<, fragte Bethany besorgt. >>Nein ich bin in Ordnung danke Beth<<, antwortete er und strich über seinen Hinterkopf. >>Hey ihr zwei!<<, sagte eine genervte Stimme von oben. >>Hm?<<, fragten sie sich und schauten hoch. >>Client<>Das gibt Ärger<<, befürchtete Elliot. >>Was macht ihr beiden?<<, fragte er doch seine Frage wurde übertönt von einer laut aufgeknallten Tür und einem lautem: >>HALLO LEWIS WO BIST DU!!!???<>Miss Miranda?<<, sagten Bethany und Elliot. >>Oh nein ist es schon so spät?<<, fragte sich Client und schaute auf seine Taschenuhr. Es war schon zwölf nach eins. >>Mensch, Miranda hab ich nicht erwähnt, das du ein wenig ruhiger sein solltest?<<, fragte Florence und stieg aus der Kutsche aus. >>Und Lady Dewey?<<, fragten Elliot und Bethany. >>Entschuldige Mutter ich kann nur nach so langer Zeit Lewis wiedersehen<<, freute sie sich. >>Da kann man wohl nichts machen<<, seufzte Client und kam die Treppen hinunter, die allmählich wieder trocken waren. >>Willkommen Miss Dewey und Lady Miranda<<, begrüßte Client die beiden mit einer Verbeugung. Auch Elliot und Bethany standen auf und verbeugten sich. >>Hmmm<<, machte Florence und trat näher. >>Ja?<<, fragte Client. >>Deine Haare sind grauenhaft geschnitten<<, sagte sie zu Client. >>Ist dem so?<>Ah?<<, schreckte sie auf. >>Mensch was für ein Geschmack hat mein lieber Neffe nur die Farben dieses Kleides ziemen sich nicht für eine Dienstmagd<<, sagte sie und traf Bethany damit hart. >>Ich…ich bitte vielmals um Entschuldigung<>Naja mein Neffe hatte immer seinen eigenen Charakter<>Und Client wo ist Lewis denn?<<, fragte Miranda. >>Der junge Herr ist noch in seinem Arbeitszimmer ich werde ihm berichten das ihr eingetroffen seid<<.

Doch das war nicht mehr nötig. Lewis stand oben im zweiten Stock und sah wütend aus. >>Kann man nicht mal in Ruhe arbeiten?<<, fragte er und verschränkte sauer die Arme vor der Brust. >>Junger Herr wir haben Besuch<<, erwähnte Bethany. >>Oh…<<, schaute er zur Eingangstür und erblickte Miranda und seine Tante. >>Miranda, Tante Dewey<<, sagte er und hatte schon ein schlechtes Gefühl. >>Ah mein lieber Neffe lässt sich auch blicken<<, sagte Florence >>Hattet ihr eine angenehme Reise?<>Gewiss doch<>Haah<<, faltete Miranda die Hände in einander und ihre Augen funkelten vor Begeisterung. Lewis kam die Treppe hinunter und stellte sich vor Florence. >>Ich heiße euch willkommen Tante Dewey… Miranda<>Ich bin auch erfreut hier zu sein<<, antwortete sie. >>Client<>Ja?<>Bring unsere Gäste in den Gemeinschaftsraum<>Sofort junger Herr<<, verbeugte er sich kurz und Florence folgte ihm.

>>Hah…<<, atmete Lewis tief durch als die Tür ins Schloss fiel. >>Junger Herr<<, sagte Elliot. >>Was?<<, drehte er sich zu ihm um. Elliot zeigte auf die immer noch begeisterte Miranda. >>Miranda du bist ja noch hier<>Ahhh Lewis endlich kann ich dich wiedersehen<<, sie warf sich ihm überglücklich um den Hals. >>Mi…Miranda<<, sagte Lewis überrascht wegen der Umarmung. >>Der blöde Unterricht um eine Lady zu werden raubt mir die Zeit dich zu besuchen<<, erwähnte sie. >>Aber Miranda…<<, sagte Lewis und nahm ihre Hände von seinen Schultern. >>Lassen wir den jungen Herrn mit Lady Miranda besser allein<>Geht und macht eure Arbeit!<<, sagte Lewis sauer.

 

>>Ein anderer Haarschnitt würde dir besser stehen<<, sagte Florence und nahm den Teetasse in die Hand. >>Ich nehme mir diese Worte zu Herzen Miss Dewey<<, sagte Client, doch konnte sich mit der Idee nicht anfreunden. Lewis betrat den Raum mit Miranda. Lewis setzte sich in seinen Sessel, der am anderen Ende des dunkelbraunen Kaffeetisches stand. Nun saß er seiner Tante genau gegenüber. >>Du weißt sicher warum ich hier bin<<, begann Florence zu sprechen. >>Ich vermute es nur<<, meinte Lewis und schlug sein rechtes Bein über sein linkes. Neben ihm stand Client, der ihm einen frisch gebrühten Oolong hinüberreichte. >>Ich bin gekommen um mit dir über die Druckschrift in der Zeitung zu sprechen<<, erwähnte sie. >>Ja, ich bin auch schon darauf gestoßen<>Was mag es mit den Morden auf sich haben?<

>>Ich mach mir halt Sorgen um meinen Neffen, da deine Eltern nicht mehr sind, wer passt auf dich auf?<<.

>>Wenn ich das Wort ergreifen darf?<<, fragte Client. >>Sprich<<, sagte sie und stellte die Teetasse auf den Untersetzter. >>Wer auf den jungen Herrn aufpasst, bin ich extra in den Posten des Butlers getreten um diese Aufgabe, mit vollem Einsatz zu erledigen<<, sagte er und legte die rechte flache Hand auf seine linke Brust, als er das sagte.

>>Das ist mir auch recht<<, ergab sie sich. >>Wie auch immer…<<, meinte Lewis und sehnte sich nach seiner Ruhe. >>Da du ja auch ein Earl bist versprich mir eines<>Sorge dich nicht Tante, ich werde mich nicht in sinnloser Gefahr begeben<>In Ordnung ich wollte es nur wissen<>Nun gibt es noch etwas um das du mich bitten möchtest?<<, fragte Lewis. >>Das war mein Einziges Anliegen und Miranda wollte dich wieder einmal besuchen<>Lewis lass uns doch etwas spielen<<, bittete Miranda mit ihrem flehenden Blick. >>Ich würde sehr gerne, doch geschäftliche Dinge nehmen meine Zeit in Anspruch<<, antwortete er und stieg aus seinem Sessel auf. >>Nun Miranda wir haben auch noch Termine dein Training wartet nicht auf dich<<, sagte Florence und stand auch auf. >>Ja Mutter<<, sagte sie etwas niedergeschlagen.

 

Lewis begleitete die beiden bis hinunter zur Treppe und musste noch eine Umarmung von Miranda über sich ergehen lassen. Elliot, Bethany und Kayden schauten hinaus aus dem Fenster. >>Ich bin nur heil froh das Miss Dewey uns nicht wieder zu ihren Sklaven gemacht hat<<, freute sich Kayden. >>Ja<<, nickte Elliot. Bethany stand mit ihrem Rücken zu den beiden. >>Beth was ist?<>Ich… ich<<, stotterte sie und drehte ihren Kopf zu ihnen. Ihr Gesicht war voller Tränen. >>Uhhaaa Beth warum weinst du?<<, fragte Kayden überrascht. >>Miss Dewey hat gesagt mein Kleid sei für einem Dienstmädchen keine angemessene Bekleidung<<, sagte sie. >>Nicht angemessenen? Das entscheidet nur der junge Herr<<, meinte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Elliot schaute an Bethany hinunter und wieder rauf. >>Also ich finde es steht dir<<, sagte er. >>Danke<<, sagte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

 

Lewis nahm in seinem Sessel, der an seinem Schreibtisch stand, platz. >>Ihr habt eure Tante angelogen junger Herr<<, meinte Client. >>Es war ja nur eine Notlüge<<, meinte Lewis und nahm die Karten, aus denen er eigentlich ein Kartenhäuschen machen wollte, in die Hand. >>Die Gefahr in der ihr schwebt ist von größerer Natur, als ihr euch nur vorstellen könnt<

Er schaute auf die Karte und es war ein Pikass.

>>Wolltet ihr mich testen?<<, fragte er und drehte sich zu Lewis. >>Ich habe keine Angst, du bist hier, um über mein Leben zu wachen und nichts weiter<>Gewiss junger Herr ich bleibe an eurer Seite wenn ihr es mir befiehlt<<, verbeugte er sich. Lewis schaute zu Client und bewegte seinen Mund nach rechts und stützte seinen Kopf auf seinen linken Fingern ab. >>Was habt ihr?<>Bring mir was Süßes<>Sehr wohl junger Herr<<, sagte Client und ging. Lewis Blick fiel auf die Wanduhr. Der kleine Zeiger stand auf der zwei, der große Zeiger auf der sechs und der Sekundenzeiger umrundete das Ziffernblatt. Ein leises Geräusch unterbrach die Stille im Arbeitszimmer. >>Beth?<<, fragte Lewis. Ihm wurde nicht geantwortet. >>Elliot?<>Das ist doch…<<, erinnerte er sich. Es war das gleiche Geigenspiel wie das in der vergangenen Nacht. In Lewis Kopf schossen mehrere Gedanken. Das Lied ertönte mit den Klaviertönen.

 

Der Tod überwindet alles auch die Liebe, alle Dinge die die Dunkelheit verschluckt
Vor allem, in den Armen der Frau, das Kind was schwarze Tränen weinte
Der Tod welches die himmlische Wiege entzündete

Oh du meine Muse, Lacrimosa

Mit zarten Umarmungen, mit denen ich dich bei mir behielt
Die Frau und ihr Kind, die das Band der Liebe verbindet
In der Leidenschaft steckt der Tod
Um diese Last zu tragen, Oh...armes Waisenkind, an fremde Orte es dich führt
Das Lied wird dich begleiten, bis ans Ende bis zum Abgrund der Welt

Der Tod überwindet alles auch die Liebe, alle Dinge die die Dunkelheit verschluckt
Vor allem, in den Armen der Frau, das Kind was schwarze Tränen weinte
Der Tod welches die himmlische Wiege entzündete

Oh du meine Muse, Lacrimosa

 

>>//Es ist nur ein Traum//<<, dachte Lewis und hielt für einen Moment die Ohren zu. Als er einmal blinzelte tauchte vor ihm dieser Junge auf. Lewis nahm die Hände von den Ohren und schaute zu dem Jungen hin der, langsam seinen Arm zu ihm ausstreckte. Er hatte ein Büschel Haare in der Hand an dem etwas hing. Lewis Blick glitt hinunter der Haare bis ans Ende an dem ein Kopf hing. Lewis Gesicht verwandelte sich in eine Mischung aus Übelkeit und Überrascht. Der Junge fing an zu kichern. >>Hihihihihi<<, mit seiner leisen Stimme gab er dem Lied im Hintergrund eine schaurige Darbietung. Aus dem Schädel tropfte Blut auf den weißen Teppich. >>Wie schön dich wiederzusehen Lewis<<, meinte der Junge und nahm eines der Augen aus den Augenhöhlen des Kopfes. >>W… Wer bist du?<<, fragte Lewis und versuchte sich nicht zu Übergeben. >>Ich bin der Sohn Satans<<, lächelte er und auf seine braune Weste tauchten aus dem Nichts Blutflecken auf. Doch als Lewis in das Gesicht des Kopfes sah, sah er eine gewisse Ähnlichkeit mit Herrn Aelfric Stevenson. Es waren braune Haare und ein Auge, was er noch hatte war Mausgrau. Der Junge öffnete seine Hand und der Kopf fiel auf den Teppich. Das Blut was zu einer Pfütze wurde spritze in alle Richtungen. >>Willst du mit mir spielen?<<, fragte er, doch Lewis verstand nicht.

Die Tür ging auf. Lewis wurde von der Szene mit dem Jungen losgerissen und schaute zur Tür. In der Tür stand Client mit einem Teller mit zwei Mince Pies.

Reflexartig schaute Lewis zurück an die Stelle an der der Junge stand. Doch er war weg einfach verschwunden. Auch das Lied war auf die Sekunde einfach verschwunden und es war mucksmäuschenstill im Arbeitszimmer geworden. >>Habt ihr was junger Herr?<>Nein nichts<<, meinte er. >>Habt ihr schon eine Spur gefunden?<<, fragte Client als er den Teller vor Lewis hinstellte. >>Bring mir nochmal die Zeitung vielleicht habe ich etwas übersehen<>Sehr wohl<>//Earl Aelfric Stevenson geköpft mit Familie tot in seinem Anwesen aufgefunden//<<, las er die ersten elf Wörter. Lewis ließ die Zeitung fallen. >>Junger Herr?<>Fahr die Kutsche vor<<, sagte Lewis und verließ das Zimmer. Client fing an zu lächeln und verbeugte sich, bevor auch er das Zimmer verließ.

 

Die anderen schauten aus dem Fenster wie die Kutsche wegfuhr. >>Das heißt wir sind wieder allein<<, meinte Elliot. >>Dann habe ich die Küche endlich für mich allein<<, sagte Kayden schon etwas erleichtert. >>Client hat recht in ein Lancashire Hot Pot kommen auch keine Karotten<<, versuchte Bethany ihn zu belehren. >>Ach na und man kann sich auch als Koch einmal irren<>Gestern hast du zu Speck mit Eiern Pfeffer anstatt Salz dazugetan<<, sagte Elliot. >>Halt den Mund<<, meinte Kayden und gab Elliot eine Kopfnuss.

 

Unterwegs schaute Lewis weiter in die Zeitung doch konnte ihr nichts abgewinnen. Er legte sie neben sich. >>Was ist unser nächstes Ziel?<<, fragte Client. >>In die Stadt zu Herrn Stevensons Anwesen<<, antwortete Lewis und legte seinen Kopf auf seinen Handballen. Er schaute aus dem Fenster der Kutsche wie die Außenwelt um ihn herum wie ein Pfeil vorbeizieht. Die Fahrt würde etwas länger dauern da schloss Lewis seine Augen. Kurz danach schlief er ein.

 

>>Lewis, Lewis schau das habe ich im Schrank meines Vaters gefunden<<, sagte Miranda und hielt ihm einen schwarzen Zylinder entgegen mit einer blauen Schleife am Krempel. >>Er sieht schön aus<<, sagte Lewis. >>Meinem Vater ist er zu klein da hab ich mir gedacht das ich ihn dir geben möchte<<, meinte sie und überreichte den Hut Lewis. Er zog ihn begeistert auf seinen Kopf. >>Wow, er steht dir<<, lächelte sie.

Unten ertönte die Klingel der Eingangstür. >>Das sind bestimmt Vater und Mutter<<, sagte Lewis freudig und rannte zur Tür. >>Aber junger Herr eure Eltern werden erst Morgen erwartet<<, sagte Nomura als er ihm hinterher ging.

 

Unten angekommen machte Lewis die Tür auf. Es waren aber nur Mirandas Eltern. >>Ah da ist also mein Hut entschwunden<<, sagte Oscar Dewey. >>Onkel Oscar<<, freute sich Lewis. >>Hallo Lewis, du bist so groß geworden, als ich dich das letzte Mal gesehen habe<<, sagte Oscar und nahm ihn hoch. >>Lass dich nicht so gehen Oscar<<, sagte Florence die hinter den beiden stand. >>Tante Florence<<, freute sich Lewis auch sie zu sehen.

Ihre blonden Haare trug sie zu einem hochgesteckten Haarknoten. Ihr Kleid war bis zum Boden lang und war in ein striktes Olivgrün gehalten. Auf dem Kopf hatte sie einen kleinen grünen Hut, passend zum Kleid, mit einem schwarzen Band. Ihre Stiefel waren auch schwarz.

Sie kam näher und sah in Lewis Gesicht. Lewis erwiderte den Blick und fing an zu lächeln. Jeder wusste, dass Florence, wenn Lewis lächelte, nicht widerstehen konnte und das sie weicher wurde. >>Nun ja ich will ja nicht so sein<<, sagte sie. >>Mr. und Ms. Dewey ich heiße sie herzlich willkommen<<, verbeugte sich Nomura förmlich vor den beiden. >>Vielen Dank Nomura<<, lächelte Oscar. >>Ich danke ihnen<<, erwiderte er. >>Nun wo ist mein lieber Freund Edgar?<>Er ist mit seiner Gattin zu einem dringenden Termin weggefahren<<, antwortete er. Oscar kam mit Lewis auf dem Arm hinein ins Anwesen und Florence wich ihm nicht von der Seite. >>Und meine Tochter?<>Sie ist im Gemeinschaftsraum und wartet auf euer Ankommen<>Gut, wenn wir erwartet werden gehen wir besser zu ihr<<, sagte Florence mit ihrer höflichen Stimme die etwas hochnäsig wirkte.

 

Sie gingen gemeinsam zum Gemeinschaftsraum wo Miranda schon sehnsüchtig auf Lewis wartete. >>Lewis<<, sagte sie freudig als sie ihn sah. Oscar nahm den Hut von Lewis Kopf. Miranda ahnte was ihr bevorstand. >>Junge Dame es ist nicht vorbildlich seinem alten Herrn den Hut zu nehmen und kein Mucks von sich zu geben<<, sagte er. >>Vergib mir Vater ich habe ihn gesehen und dachte er würde Lewis gut stehen<<, sagte sie. >>Keine Sorge ich vergebe dir nur sag mir vorerst Bescheid wenn du meine Sachen an andere weiter verschenkst<<, sagte er und setzte den Hut wieder auf Lewis Kopf. Auf Mirandas traurig drein blickendes Gesicht machte sich ein Lächeln breit: >>Danke Vater<

 

>>Junger Herr wir sind angekommen<<, sprach Client. Erst jetzt nahm Lewis wahr, dass die Kutsche stehen blieb. Client machte die Tür der Kutsche auf und Lewis stieg aus. Sie waren in der Stadt. Viele Menschen blieben bei dem Anblick der Leiche die vor ihnen lag stehen. Die Polizisten hatten alle Hände voll zu tun die Passanten weg zu schicken. Lewis schaute auf und sah zu dem zerbrochenen Fenster. Es lag nur ein Körper auf der Straße. >>Es tut mir Leid aber für Zivilisten ist hier unerlaubt kein Zutritt<<, sagte ein Polizist zu Lewis und Client. >>Wir sind auf den dringlichen Befehl ihrer Majestät hier<<, erklärte Lewis. >>Aber ich habe den Befehl<>Lass es gut sein Aberline die beiden darfst du passieren lassen<<, sagte der Polizeichef. >>J…jawohl Sir<>Wo ist der Kopf?<<, fragte Client. >>Er ist noch oben im Arbeitszimmer des Opfers dort ist auch noch die ganze Familie ebenfalls geköpft<<, erklärte Mr. Barteltt. Ohne ein weiteres Wort ging Lewis an Aberline und Barteltt vorbei ins Haus.

 

>>Sie sollten es besser mir überlassen junger Herr<<, sagte Client. >>Unsinn ich werde damit schon fertig<<, warf er die Frage beiseite. >>Wie sie wünschen<<, sagte er und öffnete die Tür zum Arbeitszimmer von Stevenson. Kaum den Raum betreten, kam ihnen auch schon der Blutgeruch entgegen. Vor ihnen lagen vier Köpfe und drei Körper in einem See voller Blut. Beide gingen zu den Leichen der Kinder. >>Woher wussten sie von dem Tod des Earl es gab keine Aufzeichnungen in der Zeitung?<<, fragte Client und nahm einen Kopf des achtjährigen Mädchens in die Hände. >>Ich wusste es einfach<<, antwortete er und stand genau über den Kopf von Aelfric Stevenson. >>Weiß der junge Herr bereits wer der Mörder ist?<>Rede nicht so ein Blödsinn wie kommst du denn darauf? Ob ich weiß, wer zu solch einer Tat fähig wäre?<>Ich bitte um Verzeihung<<.

Lewis ging zum Schreibtisch und sah ein aufgeschlagenes Buch. Von der Neugierde gepackt ließ er seinen Blick über die erste Seite schweifen. Das letzte Wort auf der Seite war „Lacrimosa“. >>//Das Wort hab ich doch schon irgendwo gehört//<<, dachte Lewis und nahm das Buch in die Hände. Er schaute sich den Einband an. >>//Bestattungslied der Teuflischen//<<, las er in Gedanken.

>>Da sind wir wohl nicht die Einzigen die diesen Fall lösen sollen<<, sagte eine Stimme. Lewis und Client drehten sich zur Tür um. In der Tür stand ein Junge mit blonden Haaren und Meerblauen Augen. Seine Mundwinkel formten sich zu einem gehässigen Lächeln. Hinter dem Jungen stand ein Mann in einer Butler Uniform.

>>Wer seid ihr?<<, fragte Lewis misstrauisch. >>Es ist beschämend zu wissen, dass sie mich nicht kennen Earl Lewis Baldric<<, sagte der Junge. >>Dann nenn mir deinen Namen dann beschäme ich euch nicht<<, meinte Lewis. >>Oh ich bin Samuel Carter und auch ein Earl der unter den Anweisungen ihrer Majestät steht<<, antwortete Samuel. >>Ihrer Majestät?<>Ja überrascht es dich etwa? Du bist nicht der Einzige dem sie vertraut<<, lächelte Samuel. >>Keineswegs ich bin nicht überrascht ich habe sogar damit gerechnet<<, erwiderte Lewis. >>Was?<>Ich wusste das die Königin mir nicht ihr volles Vertrauen entgegen bringt das würde ich auch nie tun und das du hier auftrittst ist nur die Bestätigung meiner Theorie<<, erklärte Lewis und gab das Buch an Client weiter. >>Wie ich es mir von Lewis Baldric erwartet habe ganz ausgezeichnet<<, applaudierte Samuel.

Clients Blick haftete auf dem bebrillten Butler hinter ihm. >>Wie es scheint misstraut uns dein Butler<>Er ist nicht der Einzige der euch misstraut<<, meinte Lewis und stand jetzt vor Samuel. Er war um einiges größer als Lewis.

>>Wie alt bist du?<<, fragte Samuel interessiert. >>14 Jahre wieso?<>Das ist ja zu süß noch so klein und schon ein Earl<<, meinte er und zog die Schultern hoch. Er hatte wieder dieses gehässige Lächeln auf den Lippen, was Lewis gelernt hatte zu hassen. >>Wie klein!? Wie alt bist du denn?<<, fragte Lewis gereizt. >>Ich bin 16 Jahre alt<<, antwortete er und zuckte mit den Schultern. >>Grrr… Client wir gehen<<, sagte Lewis eingeschnappt und verließ den Raum. Client folgte ihm. >>Was gedenkt ihr zu tun junger Herr?<<, fragte Samuels Butler ihn. >>Das wird interessant, warten wir auf seinen nächsten Schachzug<<, antwortete Samuel.

 

>>Was fällt diesem Kerl bloß ein? Mich so bloß zu stellen?!<<, knurrte Lewis sauer. Client seufzte erleichtert. >>Was seufzt du?<<, fragte er ihn. >>Ihr seid wirklich süß, wenn ihr euch aufregt<<, lächelte er. >>Halt den Mund<

 

Aus dem Gebäude gekommen, sahen sie wie die Polizei die Leiche wegschafft. >>Da seid ihr ja wieder habt ihr was herausgefunden?<<, fragte Aberline als er sie sah. Lewis schaute Aberline mit einem bösen Blick an. >>Hu!<<, schreckte er zurück. >>Ich bitte vielmals um Entschuldigung<<, sagte Client, >>leider haben selbst wir nichts gefunden<>Die Melodie der Toten<<, stand ganz oben als Kapitelüberschrift. Lewis fing an zu lesen.

 

>>Eine Melodie, Ruf der Toten… Ruf der Teuflischen.

Unglück allein reicht ihnen nie.

Selbstzerstörung, Hass, Rache macht dich zu ihrem Lieblings Spielzeug.

Einsamkeit, Angst, Unbehaglichkeit sind ihre Gefühle, die sie erzeugen…

Zeigen Menschen, die ihr Herz an die Dunkelheit verloren haben, ihre Melodie.

Ein kleiner Junge, zerquetscht dein Herz, mit einem Lächeln…<<

 

Lewis erinnerte sich an das Kichern des Jungen. >>//Ein Dämon//<<, kam es ihm durch den Kopf, >>Client halte an!<

>>Client!<<, rief Lewis. >>Junger Herr! Bleibt in der Kutsche!!<<, rief er zurück und wich einer Pranke, der Katze aus. Lewis hörte auf einmal ein Summen, der Melodie, die ihn schon zweimal gequält hatte. Aus dem Fenster schauend, sah er eine Frau. Sie war sehr blass, hatte pechschwarze Haare und goldfarbene Augen. Während sie das Lied summte, schaute sie gebannt zu Lewis.

 

Client wich dem Angriff der Katze aus. Sie schlug ein Haus wie nichts in Schutt und Asche. >>Nun ich sehe das ich so nicht weiterkommen werde<<, meinte er, als er auf einem Dach landete, >>ich muss es wohl einsetzten<>Willst du es haben?<<, fragte er sie, hielt es auch schon in ihre Richtung. Voller Freude lief sie auf ihn zu. Im letzten Moment zog er das Wollknäuel weg und schlug sie zurück. Als sie auf eine Hausreihe fiel, wirbelte sie einen riesigen Windstoß auf.

Der kam auf Lewis und Client zu.

>>Uhh…<<, machte Lewis und hielt seine Arme vor sein Gesicht. Als er seine Augen wieder öffnete stand die Frau vor ihm. Vor Schreck, fiel er zurück auf den Sitz. Mit ihrem Gesicht kam sie seinem immer näher. Lewis wich mehr und mehr zurück bis sein Kopf die Wand berührte. Sie umklammerte mit ihren Händen sein Gesicht. Er konnte nichts machen, als ihr nur gebannt in die Augen schauen. >>Rein also lieb sie…<<, begann sie zu sprechen, >>Fruchtbar also lieb sie… Nützlich also lieb sie<<.

Doch noch bevor er was machen konnte legte sie ihre Hand auf sein rechtes Auge und ihre Lippen auf seine. Als sie sich wieder von ihm löste sagte sie noch was: >>Unrein also töte sie… Unfruchtbar also töte sie… Unnütz also töte sie<

Nach diesen Worten verschwand sie und er verlor sein Bewusstsein.

 

Die Katze stand auf uns schüttelte ihren Kopf. Noch bevor sie sich wieder fing, trat auch schon Client ihren Kopf auf den Boden. Die Staubwolke war so groß, dass sie den ganzen Bezirk umarmte. Als sie sich verzog sah man einen kleinen Krater und in ihm lag ein kleines Kätzchen. Vor dem Krater landete Client. >>Oh je das bringt meinen Zeitplan völlig durcheinander<<, sagte er untröstlich und schaute auf seine Taschenuhr, >>ich lass sie am besten nicht hier, um weiteren Ärger zu vermeiden<

Mit der Katze im Schlepptau ging er zurück zur Kutsche. >>Junger Herr vergibt mir die ganzen Umstä-<<, er unterbrach seinen Satz als er ihn bewusstlos vorfand, >>Junger Herr!<

 

Lewis öffnete langsam seine Augen und sah auf den ersten Blick alles verschwommen. Neben ihm saß Bethany. >>Junger Herr sind sie wach?<<, fragte sie. Er richtete sich auf und tastete den Verband ab, der an seinem rechten Auge war. Die Tür ging auf und Client trat in den Raum. Er stellte den Tee auf das Nachtschränkchen. >>Geht es euch besser?<<, fragte Elliot, der mit nach oben kam. Er hatte die Katze in den Armen. >>Einigermaßen<<, antwortete er und nahm ein Schluck des Tees. >>Junger Herr es ist schon nach eins und sie haben heute noch nichts zu sich genommen, Kayden hat den Lancashire Hot Pot fertig<>Gut<<, antwortete Lewis knapp und schlug die Decke zur Seite. Die Füße auf den Boden gestellt, stand er auf. Schritt für Schritt bewegte er sich zur Tür hin, doch musste sich leider an Elliot festhalten. Client seufzte und hob Lewis hoch. >>W…was soll das?<<, fragte er überrascht, >>lass mich wieder runter!<>So wie ihr versucht den Starken zu markieren, ist es eher schwach<<, antwortete er und trug ihn runter zum Speisesaal.

 

Dort wartete schon Kayden mit dem Speisewagen. >>Na endlich ich hab schon gedacht ich hätte umsonst gekocht<<, meinte Kayden und verschränkte seine Arme vor der Brust. Lewis setzte sich auf seinen Platz. Client gab ihm einen Teller.

>>Dieser Lancashire ist der Beste den ich je gegessen habe<<, sagte ein Mann, mit einer Gabel im Mund. >>Y…Yao?<<, fragte Lewis überrascht, als er ihn sah. >>Ach Earl hab sie ganz übersehen<<, lächelte er. >>Viel wichtiger ist warum du hier bist!<>Seid ihr auf irgendjemanden sauer?<>Antworte einfach<<, sagte er genervt. >>Ich bin hier wegen meinen Geschäften<<, antwortete er. >>Und dafür kommst du extra von China nach London?<<, >>Aber natürlich Peking hat mich gelangweilt<<.

>>//Das hat mir gerade noch gefehlt//<<, dachte Lewis und seufzte, >>und weswegen kommst du zu mir?<<.

>>Ich wollte nur meinen Geschäftspartner in Kenntnis setzen, das indische Handelsfirmen in London vor Anker gingen und ihr neustes Produkt vorstellen<>Was für ein Produkt?<>Ihr neues Rauschgift<>Rauschgift<>Ja sie sind ziemlich raffiniert<<, meinte Yao, >>meine Männer haben auch lange recherchieren müssen<>Um mehr über das Rauschgift in Erfahrung zu bringen überlasse ich dir Yao<>Du kannst auf mich zählen<>Die Morde um den Adel, haben sie die immer noch nicht gelöst?<<, fragte Yao interessiert. >>Ich bin kurz davor<<, antwortete Lewis. >>Aber der junger Herr steht noch am Anfang<<, erwähnte Elliot. >>Miau<<, machte die Katze. Bethany und Kayden hielten Elliots Mund zu. >>Oh ist dem so?<>Client!<>Kümmert euch um den Abwasch<<, befahl Client den dreien. >>Jawohl!<<.

 

Als Lewis zurück in sein Arbeitszimmer ging, sah er sich auf seinem Schreibtisch um. >>Was habt ihr junger Herr?<>Wo ist das Buch?<>Es ist sicher verwahrt in eurem Schreibtisch<

 

>>Der junge Earl hat aber eine Menge zu tun<<, meinte Yao und genoss den Tee, den Client ihm zubereitet hatte. >>In der Tat, ihre Majestät hat in letzter Zeit sehr viele Sachen, die ihr Unannehmlichkeiten bereiten<>Es ist womöglich nicht nur die Königin die in auf Trab hält<<, vermutete Yao. >>Wie soll ich das verstehen?<>Nun ich kenne den jungen Earl schon seit drei Jahren und habe ihn schon in mehreren manch unvorstellbaren Momenten Erlebt aber so entnervt und wütend noch nie<<, erklärte er.

 

>>Aberline träumen sie nicht!<<, sagte Bartlett lautstark. >>Verzeihung<>Haben sie den Bericht?<<, hielt Bartlett die Hand zu ihm hin. >>Ja, bitte sehr<>Das Einzige was die Opfer gemein hatten, war das sie den Titel Earl tragen<<, las er. >>Wenn er es nur auf Adlige abgesehen hat… ist Earl Baldric auch in Gefahr<<, fiel es Aberline ein. >>Auch Earl Carter<<, korrigierte Bartlett ihn. Sie stiegen in die Kutsche und verließen den Tatort.

 

In der unteren Ecke, des Flures vom Anwesen Carter, nistete sich eine Spinne ein. Samuel beugte sich und nahm sie zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie bewegte alle ihre schwarzen Beinchen hin und her. Samuel setzte sie auf die Schulter seines Butlers. >>Jetzt hast du einen Freund, Edward<<, lächelte Samuel. >>Nur weil ich ein Spinnendämon bin?<<, fragte Edward und richtete seine Brille. >>Du kannst es dir aussuchen<>Ach Edward war das nicht ein Spaß? Ich habe endlich Lewis Baldric getroffen<>Ja junger Herr<>Jetzt schau doch nicht so mürrisch<<, meinte Samuel und machte ihn nach. >>Dieses Lied was ihr hört, dies kann auch Earl Baldric hören<>Du meinst das Buch was er mitgenommen hatte?<>Ist doch egal, wenn er das Geheimnis lüftet brauche ich mir meine Hände nicht schmutzig machen<<, zuckte er mit den Schultern.

 

Auf dem Blatt was Lewis beschrieben hatte, standen nun, durcheinander gewürfelte, Sätze. >>//Was habe ich übersehen?//<>Ein menschliches Wesen wäre zu so was nicht in der Lage<<, sagte Client, der nun das Blatt in den Händen hielt. >>Es war ein Dämon?<>Das ist doch offensichtlich junger Herr<>Ich hätte es wissen müssen vier Morde und keinerlei Spuren, das kann nur ein Dämon sein<>Auch schon als Fang uns Angegriffen hatte als wie den Tatort verließen<>Wer ist Fang?<>So hat Elliot die Katze getauft<>So lang die Fellkugel mir nicht zu nahe kommt, ist es mir egal<>Wer ist nach euren Berechnungen nun der nächste?<>Oswald Brandnew und Aelfric Stevenson waren zu ihren Lebzeiten keine Wohltäter, das heißt der Einzige noch Lebende Earl der noch übrig bleibt ist Beaufort Wellington<<, meinte Lewis. >>Dann ersuchen wir ihn auf junger Herr<>Unverzüglich<>Jawohl<<, verbeugte sich Client.

 

Mit der Kutsche zum Anwesen und das Hausmädchen hieß sie willkommen. >>Herr Wellington ist grad zu Tisch soll ich ihm etwas ausrichten?<<, fragte sie. >>Nein, wir müssen mit ihm sprechen es ist von höchster Dringlichkeit<<, sagte Lewis. >>Aber natürlich ich werde ihm ausrichten das ihr auf ihn wartet<

>>Client ist es hier sicher?<>Gewiss junger Herr das Hausmädchen ist kein Dämon<>Bist du dir sicher? Ihr Dämonen seid gute Schauspieler<<, meinte Lewis und setzte sich in einen der blauen Sessel. >>Ihr Menschen seid auch ziemlich gute Schauspieler, wenn es darum geht eure Ziele zu verwirklichen<<, entgegnete Client.

>>Ah Earl Baldric was bereitet mir die Ehre ihres Besuches?<<, fragte Wellington. Er war schon ein älterer Mann mit einem grauen Bart und einen grauen Pferdeschwanz. >>Es geht um den Mord an Oswald Brandnew und Aelfric Stevenson<>Ja davon habe ich schon gehört sehr bedauerlich<<, meinte er, >>ich bin nur froh, dass es euch gut geht<>Ja mir geht es gut<<, meinte Lewis und gab seinen Hut an Client weiter. >>Oh was ist mit ihrem Auge geschehen?<<, fragte Wellington. >>Ach das… ein kleiner Reitunfall<>Haben sie schon herausbekommen wer es getan hat?<<, fragte er, um das Thema zu wechseln. >>Ich bin mir noch nicht ganz sicher<>Wenn ich ihnen helfen kann lassen sie es mich wissen<>Ich danke ihnen für ihre Hilfe sie können wirklich etwas für mich tun<>Was kann ich tun?<>Nichts<>Nichts?<>Tun sie nichts was sie nicht tun würden<>Sie glauben also ich bin der nächste?<>Wir wissen es<>Und ihr werdet mich beschützen<>Wir werden den Mörder schnappen<>Cayla bereitet ein Zimmer für unseren Gast vor<>Jawohl Herr<<, verbeugte sie sich. >>Client geh mit<

 

Sie gingen hinauf auf Gästezimmer. >>Ziemlich prachtvoll<<, sagte Client und sah sich im Zimmer um. >>Das ist nur das Gästezimmer Sir<<, erklärte das Hausmädchen. Client schaute aus dem Fenster. Im Gebüsch raschelten die Blätter. >>Vielen Dank, das sie mir es gezeigt haben, den Rest werde ich schon erledigen<<, sagte Client. >>Oh i…in Ordnung<<.

 

Cayla ging zurück zu den beiden. >>Nun das ist schon unangenehm zu wissen, der nächste eines Mordes zu sein<<, meinte Wellington und strich über seinen Bart, >>Wird er erst in Anbruch der Dunkelheit auftauchen?<>Herrn Stevenson wurde vor nicht allzu langer Zeit ermordet<<, antwortete Lewis. >>Das Zimmer ist fertig junger Herr<<, sagte Client. >>A…aber das ist unmöglich<<, sagte Cayla. >>Was sagst du da?<<, fragte Wellington. >>Ich bin gerade erst hierher zurück gekehrt und er ist schon in drei Minuten fertig?<<, fragte sie. >>Ein Bett beziehen und Kleidung zum Übernachten zu holen ist auch nicht langwierig<<, entgegnete Client. Lewis stand auf und ging zur Tür. >>Da das jetzt geklärt ist werden wir mit dem Spiel beginnen<<, sagte er noch und ging hoch ins Gästezimmer. Client folgte ihm.

>>Großartig<<, sagte Wellington. Cayla stand hinter ihm und fing an zu lächeln.

 

>>Hahh<<, seufzte Lewis und ließ sich auf das Bett fallen. >>Junger Herr, geht es ihnen nicht gut?<>Dieser Fall zerrt an meinen Nerven<>Wenn es mir gestattet ist dürfte ich nach eurer Wunde sehen?<>Junger Herr was habt ihr angestellt?<<, fragte Client. >>Wovon sprichst du?<<, fragte Lewis und nahm vom Kaminsims den Spiegel. Er schaute sich sein Auge an. >>Wa-<<, überrascht drehte er sich zu Client um, der stand noch an derselben Stelle wie vorher, nur das er eine Augenklappe bei sich hatte. >>Die werdet ihr in Zukunft brauchen<<, sagte er. >>Damit sehe ich aus wie ein Pirat<<, meinte er und verschränkte die Arme vor der Brust. >>Ihr wäret aber ein niedlicher Pirat<>Lass diese geschmacklosen Witze<<, sagte Lewis sauer. >>Aber, aber junger Herr ich würde doch nie Witze über euch machen<<, versicherte er und legte Lewis die Augenklappe an. Danach gab er ihm das Buch und das Blatt. >>Es läuft alles so wie ihr es vermutet habt<>Gut bis Mitternacht haben wir diesen Fall schon gelöst und haben nicht einmal einen Tag dafür gebraucht<>Es wird Zeit für ihr Bett<<, sagte er. >>Ich kann mich auch darauf verlassen, das du den Täter schnappst?<>Aber natürlich, euer Wunsch ist mein Befehl<<, verbeugte sich Client kurz und zog Lewis seinen Schlafanzug an und brachte ihn ins Bett. Client verließ das Zimmer um nochmal nach dem Rechten zu sehen. Lewis öffnete das Buch, wo er aufhörte zu lesen.

 

>>Der Junge, die leere Hülle des Teufels, liebt es…

Ja liebt es, wenn er es spürt…

Chaos in das menschliche Herz zu bringen und den Verstand…

Ins tiefe Nichts mitzunehmen…

Er hält es, tief verborgen in sich…

Und drückt, auf die menschliche Seele sein Siegel…

Schwarzes Siegel umrandet von dem Blut der geliebten Menschen<<

 

Lewis machte das Buch zu und legte es neben sich. Er zog die Decke über sich und machte die Augen zu.

 

Client betrachtete die Bilder die in der Eingangshalle hingen. Es waren Portraits von Beaufort Wellington und einer Frau. >>Das ist Herrn Wellingtons Frau<<, sagte Cayla. Client drehte sich zu ihr um. >>Können sie nicht schlafen?<<, fragte sie. >>Ich schaue nur nach dem Rechten<>Der Mörder kommt heute Abend?<>Gut möglich das er schon hier ist<>Dann sollten wir am besten nach Herrn Wellington sehen<>Das ist nicht nötig, er lebt noch<>Aber sie haben selbst gesagt, er wäre hinter ihm her<>Ja und nein<>Ich versteh nicht ganz, was sie damit sagen wollen<>Ein übermenschliches Wesen zu sein hat seine Vorteile nicht wahr?<>Was? So etwas gibt es nicht<<, sagte Cayla und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Kerzen fingen an zu flackern.

>>Ich weiß es schon länger, ihre Tarnung als Hausmädchen war zwar gut, aber nicht gut genug<>Heh ihr seid wirklich brillant, was hat mich verraten?<<, fragte sie. >>Sie haben das Gespräch von mir und meinem junger Herrn belauscht<>Ich bin erstaunt ich habe gedacht meine Tarnung ist perfekt<>Tja, Dämonen sind gute Schauspieler aber manche brauchen noch etwas Übung<>Da ich jetzt aufgeflogen bin brauche ich diese Tarnung nicht mehr<<, sagte sie.

Aus ihrem Rücken kamen Flügel und aus ihrem Körper kamen Haufenweise Motten, die sich an der Decke niederließen. Oben an ihrem Kopf kamen Fühler raus, ihre schwarzen Haare wurden violett und wuchsen bis zu ihrer Rückenmitte. >>Was für ein herrliches Gefühl wieder ich selbst zu sein<<, lächelte sie. >>Ein Mottendämon<<, meinte Client. >>Und mir gegenüber ist wohl ein Wolfsdämon, ich hätte besser aufpassen sollen, nun ist die Jagd vorbei, wirklich schade<<, sagte sie. Eine der Motten landete auf ihrer Schulter. >>Ich hätte gern noch ein bisschen länger Mensch gespielt<

>>Was war euer Ziel?<>Wellington hatte schon immer das Ziel vor Augen gehabt mehr Macht zu besitzen als diese Königin selbst<<, erklärte sie. >>Und du willst ihm helfen?<>Er war sogar bereit seine Frau umzubringen, um sein Ziel zu verwirklichen<<, lächelte sie, >>seine Seele ist so voller Bosheit und Mordlust das ich sie am liebsten jetzt verschlingen würde<<, grinste sie boshaft und leckte über ihre Lippen, >>aber die Seele deines jungen Herrn ist noch dunkler, er würde auch für seine Ziele Menschen hintergehen ohne mit der Wimper zu zucken, sogar über Leichen gehen, er ist mehr ein Dämon als ein Mensch<>Da haben sie nicht ganz unrecht<>Das du dir diese Seele ergattert hast zeigt, dass du einen guten Geschmack hast<<, sagte sie. >>Wenn wir noch weiter reden setzte ich einen Tee auf<<, lächelte Client. >>Halte mich nicht zum Narren, Wolf…<<, sagte sie sauer, >>ich vertreibe mir ein wenig Zeit mit dir, wenn ich dich beseitigt hab, hol ich mir, dass was du schon immer haben wolltest, denn erst dann schmeckt eine Seele auch nur umso köstlicher<<.

 

Wellington machte langsam und vorsichtig die Tür zum Gästezimmer auf. Rechts und links schauend ob Client irgendwo in der Nähe war, näherte er sich dem Bett, indem Lewis schlief. >>Es tut mir Leid Herr Baldric, doch ich muss es tun<<, er hob das Schwert und stach es in die Bettdecke bis es unten im Laken feststeckte. Aber da wo er hin stach floss kein Blut. Er zog das Schwert raus und schmiss die Decke zur Seite. Im Bett lag nur eine Puppe. >>Was?<>Eine ziemlich gute Fassade die ihr aufgebaut habt<<, sagte Lewis und stand an der Tür. >>Wie hast du?<<, fragte er. >>Es war nicht schwer herauszufinden was ihr geplant habt<>Um ehrlich zu sein habe ich mit dem Gedanken gespielt euch als Einzigen zu verschonen<<, sagte er und warf das Schwert hoch in die Luft, >>doch da ihr jetzt mein, hübsches kleines, Geheimnis kennt, muss ich euch aus dem Weg räumen<<, er fing das Schwert auf und lief auf ihn los. Lewis wich dem Schlag aus und lief aus dem Zimmer, dicht gefolgt von Wellington.

 

>>Sie haben keine Chance gegen mich, in meinem Haus kenne ich mich bestens aus<<, lächelte er. Lewis lief zur Treppe und versuchte, schnell und ohne zu stolpern, die Treppe hinunter zu rennen.

 

Cayla ließ ihre Motten auf Client los, der sie mit einem Handschlag in zwei Hälften zerteilte. Die Motten aus ihrem Körper waren um einiges größer und schneller als die normalen Motten. >>Du bist gut aber es reicht nicht<<, sagte sie und ließ noch mehr Motten aus ihrem Körper raus. Client sprang von der Vorrichtung hinunter, vor die Eingangstür. Eine Motte die auf ihn Zuflog landete auf seine Schulter. Sie biss sich nicht nur durch das Jackett, sondern auch durch seine Haut. >>Uh<<, machte Client nahm die Motte und zerquetschte sie in der Hand. >>Los meine Kleinen vernichtet ihn<<, lächelte sie und küsste eine ihrer Motten auf den Kopf.

 

Wellington war sehr flink für sein Alter und holte Lewis bald ein. >>Es macht sehr viel Spaß mit ihnen Katz und Maus zu spielen<<, grinste er und schnitt alles kurz und klein was ihm, nur irgendwie, im Weg stand. >>//Er hat völlig den Verstand verloren//<<, dachte Lewis. Wellington kam schnell näher und holte zum Schlag aus. Lewis wollte dem Schlag ausweichen, doch stolperte über seine eigenen Füße. Gradlinks fiel er auf den Boden und entging so dem Schlag, des Schwertes, das ihn um eine Haaresbreite durchbohrt hätte. Lewis versuchte Aufzustehen, aber Wellington stellte ein Fuß auf seine Schulter und drückte ihn so wieder hinunter. >>Uh<<, machte Lewis. >>Euer Butler wird euch schon bald folgen, ihr werdet also nicht alleine sterben<<, lächelte er. Über Lewis Hals baumelte das Schwert, in der Hand eines Verrückten. Lewis spürte wie Wellington fester auf seine Schulter drückte, sodass er sich nicht bewegen konnte. In beiden Händen umfassend, streckte er seine Arme hoch in die Luft, ohne dass das Schwert sein Ziel aus den Augen verlor. >>//Client!//<<, dachte Lewis und schloss die Augen.

Doch Lewis verspürte kein tödliches Stechen. Er machte die Augen auf und sah über sich. Der bebrillte Butler von Samuel stand vor ihm und hatte Wellington am Hals hochgehoben. >>Gut gemacht Edward<>S…Samuel<<, sagte er überrascht. >>Überlass ihn ruhig mir und suche deinen Butler<>Hey kleiner<>Was?<<, fragte Lewis eingeschnappt. >>Dich zu bedanken ist wohl nicht einer deiner Stärken<>Ich schulde dir einen Gefallen in Ordnung<>Das ist sehr großzügig<<, freute sich Samuel und er konnte sie nicht verbergen. >>Hah…<<, seufzte er über seine Freudesdrehungen. >>Weißt du ich habe mich schon lange gefragt ob du mich zu deinem Anwesen einlädst und…<>Junger Herr, Earl Baldric ist schon weg<<, fiel Edward ihm ins Wort. >>Oh je<<, sagte er enttäuscht.

 

Lewis lief im Anwesen umher. Es war so, als hätte es sich zu einem Labyrinth verwandelt. Um die Ecke gebogen sah er eine Tür vor sich. Lewis öffnete sie ohne zu zögern. Dahinter befand sich das Gemach von Herrn Wellington. Er ging rein und schaute sich um. >>Client?<<, fragte er. Hinter ihm knallte die Tür zu. Lewis drehte sich um. Cayla stand an der Tür. >>Wo ist Client?<>Wie er es gesagt hat deine Seele ist unbezahlbar<<, sagte sie. >>Wer?<>Wenn ich Wellington ein bisschen unter die Arme greife hat er mir im Gegenzug eine einzigartige Seele darbieten<

Cayla war zu schnell für Lewis und schupste ihn aufs Bett. Noch bevor er sich wieder aufrichten konnte drückte Cayla ihn schroff hinunter. Sie beugte sich über ihn. >>Kein Wunder warum alle Dämonen hinter deiner Seele her sind<<, sagte sie, >>die Seele eines verdorbenen Kindes, das selbst die Dunkelheit gewählt hat<>Na und was soll´s<<, antwortete Lewis, >>ich gehe den Weg den ich gewählt habe bis zum Ende<>Hier ist dein Ende<<, sie legte ihre Hand an seine Wange, dabei bemerkte sie seine Augenklappe. >>Was versuchst du den zu verstecken?<<,fragte sie und nahm sie ihm ab. Lewis öffnete sein Auge. >>Das ist ja großartig<<, freute sie sich, >>das Siegel des Todes<>Deine Seele ist erstklassig<<, ihr lief schon förmlich das Wasser im Mund zusammen.

Doch noch bevor sie was machen konnte, stieß Client ihr seine Hand durch den Leib. Selbst für sie kam es so überraschend, dass sie zusammenzuckte. Cayla verwandelte sich in eine Motte, die Client letzendes tötete. >>Damit wäre der Fall gelöst<<, sagte Client und der Kuckuck aus der Uhr und läutete, mit seinem Ruf, die Mitternachtsstunde ein.

>>Wo hast du dich herumgetrieben? Ich habe dich überall gesucht<<, maulte Lewis und setzte sich auf. >>Vergebt mir junger Herr. Ich wollte es wie ein Held machen und in letzter Sekunde auftauchen<>Du hast gehört wie ich dich gerufen habe<<, meinte Lewis und versuchte diese Bemerkung keinerlei Beachtung zu schenken. >>Ich war immer in eurer Nähe selbst als ihr am Boden lagt und euch Earl Carters Butler rettete<>Nun ist es auch egal, wir kehren zum Anwesen zurück<>Sehr wohl<<.

 

>>Warte Fang da darfst du nicht drauf!<<, rief Elliot, als er sah wie sie auf die Kommode sprang. Sie drehte sich um und erfasste, mit einem ihrer buschigen Schwänzen, Vase. >>Oh je nicht die Vase<>Das war knapp<<, blieb Elliot fast das Herz stehen. >>Blödes Vieh<<, sagte Kayden wütend als er die Vase wieder hinstellte und Fang am Nacken hochhob. >>Miau<<, machte sie unschuldig. >>Sei nicht so gemein zu ihr Kay<<, sagte Elliot. Kayden gab sie an ihm weiter. >>Ja, ja Client wäre nur ausgerastet<<, meinte er und streichte sich über den Hinterkopf.

>>Was seid ihr denn so laut?<<, fragte Bethany. >>Oh Beth tut uns leid dich geweckt zu haben<<, entschuldigte sich Elliot. >>Nun ich geh wieder schlafen pass nur auf das die Fellkugel nichts anstellt, Elliot<, meinte Kayden und verließ den Raum. >>Also ich finde sie niedlich<<, lächelte Bethany.

>>Sie könnte noch nützlich sein<<, meinte Yao und aß Fish and Chips. >>Mister Han wann sind sie zurückgekehrt?<<, fragte Bethany. >>Ich war nie weg<>Aber die Aufgabe?<>Das erledigen meine Männer<<.

>>Hey der junge Herr ist zurückgekehrt<<, sagte Elliot. Bethany und Yao gingen zur Eingangshalle. >>Ihr seid alle noch so spät wach?<<, fragte Client. >>Nun ähm…<>Ach Earl wie schön dich wieder zu sehen mit der Augenklappe siehst du wie ein kleiner Pirat aus, niedlich<<, sagte Yao. >>Was treibst du dich noch hier rum<<, fragte er sauer. >>Aber, aber ich halte mein Versprechen und kümmere mich darum<<, antwortete er. Lewis ging nach oben in sein Zimmer. >>Ist irgendwas geschehen?<>Zu viel um es heute Abend zu besprechen<

 

>>Junger Herr sie haben heute sehr viel erlebt, ruhen sie sich jetzt aus<<, sagte Client, während er ihm erneut seinen Schlafanzug zuknöpft. >>Ja<<, nickte Lewis und wäre schon fast ihm stehen eingeschlafen. Client legte ihn hin, deckte ihn zu und löschte das Licht, als er das Zimmer verließ.

Freshbelly Zirkus

 

Freshbelly Circus:

 

Der neue Tag, fing schon ruhig an. Client kam erst um zehn Uhr um Lewis zu wecken. >>Junger Herr es wird Zeit aufzustehen<<, sagte er, während er die Vorhänge aufmachte. Lewis rieb sich über die Augen. >>Wie spät ist es<<, fragte er, mit verschlafender Stimme. >>Kurz nach zehn<<. >>Achso<<. >>Ich lasse euch ein Bad ein<<, Client verließ das Zimmer.

>>Client!<<, rief Bethany. >>Was soll die lautstarke Stimme am frühen Morgen<<. >>Es tut mir Leid aber hier ist ein Brief für den jungen Herrn<<, sagte sie. >>Von ihrer Majestät?<<. Sie nickte. >>Vielen Dank du kannst jetzt zu deiner Arbeit zurückkehren<<, nahm er den Brief an sich. >>Ach und hier ist die Zeitung<<, gab sie ihm noch, bevor sie ging.

 

Client ging in zurück in Lewis Zimmer um ihm den Brief zu geben. >>Junger Herr ihr habt einen Brief erhalten<<, sagte er als reinkam, doch Lewis lag in seinem Bett und war schon wieder eingeschlafen. >>Ach…<<, seufzte er. >>Junger Herr! Junger Herr!<<, brüllte Elliot. >>Miau<<, miaute Fang und sprang auf Lewis Bauch. Sie fing an, mit ihren Schwänzen, ihn an der Nasenspitze zu kitzeln. >>Hmm<<, machte er und rieb sich an der Nase. >>Junger Herr! Junger Herr!<<, rief Elliot und man hörte schon das er die Treppe hinaufkam. >>Was soll der Lärm?<<, fragte Lewis. Er richtete sich wieder auf und Fang fiel von seinem Brustkorb auf seinen Schoß. >>Miau<<, machte sie. >>Es ist was tolles passiert!<<, grinste Elliot, als er neben Client stand.

 

>>Ein Zirkus?<<, fragte Bethany. >>Ja hier in London ist gestern ein Zirkus eingetroffen<<, meinte Kayden und hatte ein Flugblatt in der Hand. >>Und der junge Herr will dorthin gehen?<<. >>Sei doch nicht albern Beth. Der junge Herr beteuert doch immer er sei kein Kind mehr<<. >>Aber auch Erwachsene würden sich über einen Zirkusbesuch freuen<<. >>Du meinst wohl Elliot<<, meinte Kayden und nickte zu ihm. >>Wir fahren zum Zirkus wir fahren zum Zirkus<<, freute er sich so sehr, das seine Flügel aus seinem Rücken kamen und er ihm Kreis flog. >>Ich habe wichtigere Sachen zu tun als ein Besuch zu einem Zirkus<<, meinte Lewis genervt. >>Ihr seid ein ungewöhnliches Kind<<, sagte Client. >>Ich bin kein Kind mehr<<, sagte er und kam die Treppe hinunter wo Elliot schon sehnsüchtig wartete. Bethany nahm ihren Mantel. >>Miau<<, miaute Fang. >>Die Fellkugel bleibt hier<<, meinte Kayden. >>Aber…<<, protestierte Elliot. >>Tiere sind ohnehin nicht gestattet<<, meinte Client. >>In Ordnung pass gut auf das Anwesen auf Fang<<. >>Miau<<.

 

Mit den Kutschen machten sie sich auf zum Zirkus. >>Wow! Ist das riesig<<, staunte Elliot, als sie schon das Dach des Zeltes sahen. >>Ganz schön dick aufgetragen<<, verschränkte Kayden die Hände hinter dem Kopf. Er saß neben Client, der die Zügel in den Händen hielt. >>Heute muss wohl Eröffnung sein<<, meinte Bethany und schaute auf die Menschenmasse. >>//So was albernes//<<, dachte sich Lewis.

 

Dort angekommen stiegen alle aus. >>Wahnsinn aus der Nähe betrachtet ist es noch zehnmal größer<<, staunte Elliot. >>Das ist doch alles bloß Show<<. >>Seien sie nicht so pessimistisch junger Herr<<, meinte Client. >>Schau mal Mama der Clown<<, sagte ein Mädchen fröhlich. >>Das wird super nicht wahr Papa?<<. Um sie herum waren lauter fröhliche Kinder mit ihren Eltern unterwegs. Elliot, Bethany und Kayden schauten besorgt zu Lewis hinüber.

Doch ohne eine Miene zu verziehen ging Lewis weiter.

 

>>Man bin ich aufgeregt<<, sagte ein kleines Mädchen, mit blondem Haaren das in einen Dutt geflochten war. Sie hatte ein blaues kurzes Kleid an, was auf der rechten Seite ein Ärmel hatte und wiederum auf der linken Seite keinen. >>Beruhige dich Grace das ist nicht unser erster Auftritt<<, meinte ein Junge, in ihrem Alter. >>Ich weiß Finy doch so viele Zuschauer hatten wir auch noch nicht<<. >>Ich heiße nicht Finy sondern Finley<<. >>Nun hört schon auf ihr beiden<<, sagte ein Mann in einem Zirkusdirektorkostüm. >>Seht mal<<, sagte Grace. >>Was denn?<<, fragte Finley und alle schauen vor dem Nebenvorhang in die Manege. >>Das ist doch ein Adliger<<, sagte der Mann. >>Was macht denn ein Adliger hier?<<, fragte Finley. >>Hey nun macht schon die Show sollte schon längst anfangen<<, sagte eine Frau. >>Grrr<<, knurrte neben ihr eine Löwin. >>Oh Maggie scheint auch aufgeregt zu sein<<, sagte Grace. >>Dann mal los<<, krempelte der Mann seine Ärmel hoch. >>Joshua du schaffst das schon<<, feuerte Grace ihn an.

 

Er ging raus in die Manege. >>Ladies und Gentleman willkommen in unserem Freshbelly Circus, vielen Dank, dass sie alle so zahlreich erschienen sind<<, verbeugte er sich nach allen Seiten. Die Zuschauer klatschten. >>Unsere erste Aktration sind unsere beiden jüngsten mit der Hochschaukel<<, sagte er an. Wie aufs Stichwort kamen die beiden hinaus und führten sie auf. Lewis fand es, ganz im Gegenteil von Elliot und Bethany, recht langweilig. Am Ende klatschten die Zuschauer. >>Wie toll ich wünschte ich könnte das auch<<, lächelte ein Mädchen.

>>Und nun kommt unsere Dresseurin mit ihrer Löwin Maggie <<. >>Ein Löwe?<<, fragten manche erstaunt. Maggie kam erst raus als Rhys ihre Position einnahm. Die Löwin machte alles was sie von ihr verlangte, sogar auf den Hinterbeinen eine Drehung. >>Das sieht lustig aus<<, lächelte Elliot. >>Pah… nur eine kleine Schoßkatze mehr nicht<<, meinte Lewis und stürzte seinen Kopf auf seiner Hand ab.

>>In unserer nächsten Aktration spielt unser Mann mit dem Feuer<<, sagte Joshua ihn an. Lewis zuckte bei diesem Wort zusammen. Er kam raus, hatte schon ein Schwert in Feuer gehüllt dabei. >>Wow<<, staunten die Zuschauer. Er warf das Schwert in die Luft und fing es wieder auf. Lewis Augen verfolgten den Schein des Feuers. Seine Finger verkrampften sich im Ärmel von Clients Jackett. >>Ist etwas junger Herr?<<, fragte er, doch Lewis fing an zu zittern. Nun hielt der Mann zwei Schwerter in den Händen. Lewis bekam vor lauter Aufregung kaum Luft. >>Junger Herr geht es euch nicht gut?<<, fragte Client besorgt. Jetzt auch bemerkten es die anderen. >>Ist was nicht in Ordnung?<<, fragte Bethany. >>Ich bring in an die frische Luft<<, sagte Client.

 

Draußen angekommen, war das Zittern immer noch nicht verschwunden. Lewis schaute auf seine Hand. >>Was ist mit euch?<<. Anstatt zu antworten, verlor er das Gefühl in seinen Beinen. Noch bevor Lewis auf den Boden fiel, fing Client ihn auf. >>H…hey junger Herr<<. >>Oh der arme Junge hat sein Bewusstsein verloren<<, sagte ein Mann, mit Brille und Arztkittel. Er strich sich über seinen Bart. >>Wer sind sie?<<. >>Ich bin der Arzt Dr. Stewart Mason<<. >>Können sie meinem jungen Herr helfen?<<, fragte Client. >>Bring ihn in mein Zelt<<.

 

Client legte ihn in das Bett. >>So wie ich das gesehen habe, war es ein Schwächeanfall<<, stellte Mason fest. >>Ein Schwächeanfall?<<. >>Ja er muss sich ziemlich Aufgeregt haben, er hat vermutlich was gesehen was ihn an etwas schlimmes, in der Vergangenheit erinnert, hat<<, meinte Mason. >>Das Feuer<<, erinnerte sich Client.

Kayden kam in das Zelt hinein. >>Ist alles in Ordnung?<<, fragte er. >>Ist die Show noch nicht vorbei?<<, fragte Client. >>Nein noch nicht Beth und Elliot machen sie sorgen um den jungen Herrn und haben mich hergeschickt<<, antwortete er. >>Wenn die Show vorbei ist, kehren wir zurück<<. >>Ich werde es ihnen ausrichten<<, winkte Kayden und ging auch schon wieder. Lewis kniff seine Augen zu und machte sie danach auf. >>Oh er ist erwacht<<, bemerkte Mason. Lewis fasste sich an den Kopf. >>Junger Herr wie fühlen sie sich?<<. >>Mein Kopf schmerzt<<. >>Es ist nur verständlich<<, sagte Mason und stellte seine Bücher von seinem Schreibtisch in seine Kiste. Ins Zelt kamen Finley und Grace. >>Was macht ihr beide denn hier?<<. >>Rhys ist dran und Joshua hat gesagt wir sollen nach dem Herrn sehen, der rausgegangen ist<<, erklärte Grace. >>Client<<, sagte Lewis. >>Ja?<<. >>Bring mich zur Kutsche<<, befahl er. >>Ihr solltet euch noch ein wenig ausruhen<<, meinte Mason. >>Dafür habe ich nun leider keine Zeit<<, meinte Lewis und ließ sich von Client tragen. >>Verstehe sie wollen nicht das Bethany und Elliot sie so sehen<<. >>Halt den Mund<<, sagte er ertappt.

>>Gute Besserung<<, winkte Grace zum Abschied. Lewis winkte widerwillig kurz zurück.

 

Client setzte Lewis in die Kutsche. Er schloss die Augen und seufzte. >>Ach das habe ich fast vergessen heute kam ein Brief ihrer Majestät zu euch<<. >>Das kommt aber früh…was steht drinnen?<<. Er holte den Brief hervor und öffnete ihn.

>>In Londons Straßen ist es nun für den Adel sicherer.

Doch nun schwebt die Bürgerschaft in große Gefahr,

mehr und mehr verschwinden Menschen ohne auch nur eine Spur zu hinterlassen.

Der Befehl lautet, finden sie den Täter und lüften sie das Geheimnis um das Verschwinden der Menschen<<.

>>Heh, kein Mensch verschwindet einfach so<<, meinte Lewis, >>es muss eine Spur geben. Erst müssen wir herausfinden wer alles vermisst wird<<. >>Überlassen sie das ruhig mir junger Herr<<, sagte Client.

>>Wow, die Vorstellung war einsame Spitze<<, freute sich Elliot. >>Ja da hast du recht<<, freute sich auch Bethany. Sie kamen auch zur Kutsche. >>Ach junger Herr geht es ihnen wieder besser?<<, fragte Kayden. >>Ja mir geht es gut<<, antwortete er. >>Bringt ihr den jungen Herrn nach Hause ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen<<, sagte Client. >>Jawohl<<, sagten die drei.

 

Client hatte die andere Kutsche genommen. Kayden hatte nun die Zügel in der Hand und Elliot und Bethany saßen neben ihm. Lewis saß in der Kutsche. Er hatte immer noch, etwas zittrige Hände. >>Ob mit dem jungen Herrn alles in Ordnung ist?<<, fragte Bethany besorgt. >>Er war bestimmt noch müde<<, vermutete Elliot. >>Ja du hast wahrscheinlich recht<<, sagte sie.

 

Am Vorderhof des Anwesens angekommen, ging die Eingangstür auf. >>Willkommen zurück junger Herr, ich habe euch schon euren Tee in euer Arbeitszimmer gebracht<<. Lewis gab seinen Hut an ihm weiter. >>Und die Liste liegt auch auf ihrem Schreibtisch<<. Er ging durch die Tür, wurde aber überraschend von jemandem umarmt. >>Ich habe schon die ganze Zeit auf euch gewartet kleiner Earl<<, sagte Samuel. >>W…was machst du hier!<<, fragte er immer noch überrascht. >>Das ist aber unhöflich, du schuldest mir immer noch einen Gefallen, oder hast du es schon vergessen?<<, erinnerte er ihn dran. >>Nein… was ich verspreche halte ich auch<<, antwortete er. >>Dein Butler ist wirklich nett<<, lächelte Samuel. >>Ja<<, meinte Lewis genervt.

 

Sie gingen in den Speisesaal. >>Hallo<<, sagte Yao. Auf seinem Schoß saß Fang und ließ sich streicheln. In der anderen Hand hatte Yao Selleriestangen und dippte sie in Quark. >>Und was ist dein Anliegen, hast du das mit dem Rauschgift aufgeklärt?<<. >>Ich wollte dich besuchen kommen Earl<<. >>Miau<<. >>Eine süße Katze hast du dir ja angeschafft<<. >>Client habe ich dir aufgetragen mir die Liste zu machen oder jeden hier hereinzulassen?<<. >>Ich bringe euch den Tee nach unten<<, flüchtete er.

>>Los komm kleiner Earl, spielen wir ein bisschen Schach<<, bat Samuel. >>Hör auf mich klein zu nennen<<, sagte Lewis gereizt. Edward holte ein Schachbrett. Client brachte ihnen Tee. >>Ich werde natürlich gewinnen<<, Samuel war ganz optimistisch.

>>Schachmatt<<, meinte Lewis. >>Was? Aber wir haben doch erst fünf Minuten gespielt<<, fragte sich Samuel, >>noch eine Runde<<.

>>Schachmatt<<, sagte Lewis erneut. >>Warte, warte jetzt schon es waren nur vier Minuten noch eine<<.

>>Schachmatt<<. >>Das ist nicht fair<<. >>Wow… in drei Minuten sie sind besser geworden meine Hochachtung<<, sagte Yao. >>Das war auch nicht schwer, seine Züge konnte man schon vorhersehen…<<, Jetzt wendete er sich Samuel zu, >>so ich habe dir deinen Gefallen zurückgezahlt<<. >>Eigentlich bin ich hier um mit dir über den Fall zu reden<<. >>Die verschwundenen Menschen<<. >>Edward hat mit den Familien der Opfer geredet, doch niemand hat etwas Ungewöhnliches bemerkt<<. >>Und es gibt auch keine Verbindung?<<. >>Ein Großteil der Entführten waren um die 20-25 Jahre alt<<, Samuel machte eine kurze Pause, >>doch neuerdings sind es auch Kinder von 12-15 Jahren<<. >>Wie viele Menschen sind schon verschwunden?<<, fragte Lewis. >>Es sind schon elf Kinder und dreißig Erwachsene<<, antwortete Client.

Bethany, Kayden und Elliot hörten alles mit an. >>Oh je<<, sagte Bethany.

>>Das erste Entführungsopfer ist Kelly Clark sie ist heute in der Regent Street verschwunden, als sie mit ihrer Tante ausgegangen war<<, fügte Edward hinzu. >>Und das letzte Opfer verschwand um 14:30 Uhr<<, schaute Client auf seine Unterlagen. >>Dann kann es unmöglich ein Einzeltäter sein<<, vermutete Lewis.

>>Der Freshbelly Zirkus<<, erwähnte Yao. >>Was?<<, fragte Samuel. >>Das Verschwinden der Menschen hat erst heute Morgen begonnen, gestern kam der Zirkus hier an und sie sind sehr viele Leute, so gesehen passt die Anzahl und die Zeitspanne für die Tat<<, erklärte Yao. >>Er hat recht junger Herr<, sagte Client. >>Gut gehen wir zu dem Zirkus hin<<, meinte Lewis. >>Wollen sie sich nicht noch etwas ausruhen junger Herr?<<, fragte Client. >>Dafür haben wir keine Zeit<<, meinte er. >>Wenn ich es mir recht überlege bleibe ich hier, ich bin euch bestimmt keine große Hilfe Earl<<, sagte Yao, nahm dabei eine neue Selleriestange. >>In Ordnung//es wäre mir sogar lieber//<<. Lewis drehte seinen Kopf zu Samuel. >>Ich komme natürlich mit, ich lasse doch nicht zu das dem kleinen Earl was geschieht<<, sagte er. >>Hm<<, machte Lewis und schaute ihn beleidigt an. >>Hab ich was falsches gesagt?<<. >>Gehen wir<<, meinte Lewis. Samuel ging hinter ihm her und die Butlers folgten ihnen auch.

>>Hoffentlich geht das gut<<, sagte Bethany. >>Ja<<, nickte Yao, >>habt ihr noch Selleriestangen?<<.

 

Nun fuhren sie erneut zum Zirkus. >>Bist du dir sicher, dass dieser Zirkus involviert ist?<<, wollte Samuel wissen. >>Es ist zwar nur eine Vermutung, doch sie ist unser einzige Spur<<, meinte Lewis und legte seinen Kopf auf seinen Handballen. >>Es wäre auch viel zu langweilig<<, meinte Samuel. >>Was meinst du?<<. >>Dieser Zirkus hört sich nach einem Albtraum Zirkus an<<, setzte er dieses Lächeln auf, wo Lewis ihm am liebsten töten könnte. >>Das ist mir vollkommen gleich<<. >>Und wenn wir hier fertig sind, können wir noch ein Spielchen vertragen, was ich gewinnen werde<<, zuversichtlich schaute er aus dem Fenster. >>//Wenn das alles vorbei ist mache ich Urlaub//<<, dachte Lewis.

 

Am Zirkus angekommen, war es schon sechs Uhr Nachmittag. >>Dann lasst es uns schnell zu Ende bringen<<, meinte Lewis. >>Wo sollen wir anfangen?<<, fragte Samuel. >>Client sorg für Ablenkung, niemand darf auch nur in die Nähe der anderen Zelte<<, befahl Lewis. >>Jawohl junger Herr<<. >>Edward hilf ihm<<. >>Ja<<, verbeugte er sich kurz.

 

Lewis und Samuel machen sich auf zu den anderen Zelten und trennten sich dort. Die Abendvorstellung fing an und die Akrobaten versammelten sich hinter dem Hauptvorhang.

>>Sind alle da?<<, fragte Joshua. >>Ja<<, sagte Grace. >>Roland hält in Zelt fünf wache und die Fische haben angebissen<<, erwähnte Rhys. >>Ausgezeichnet, unsere Mühe hat sich gelohnt<<, lächelte Joshua und Grace kicherte.

 

Lewis drang in Zelt vier ein, das Joshua bewohnte. Als er es durchsuchte um eine Spur, der entführten Menschen, entdeckte er eine Truhe. Er öffnete sie, aber es waren nur Kostüme zu sehen. >>Ein mieses Versteck<<, meinte Lewis, nahm eine blauweiße Mütze. In ihr war ein Dokument und eine Foto. Auf dem Foto war die ganze Zirkusbande zu sehen. In einem Stuhl saß ein Mann, dem der Kopf weggebrannt war. Das Dokument enthielt eine Liste der erfolgreichsten Menschen oder deren Kinder. Es waren nicht nur Engländer sondern auch Franzosen, Amerikaner, Chinesen, Inder und Russen.

Er durchsuchte die Liste und fand den Namen seines Vaters, darunter der seiner Mutter und seinen eigenen.

>>Neugierige Kinder werden bestraft<<, sagte eine Stimme. Lewis drehte sich um, doch bekam ein Tuch auf Nase und Mund gedrückt, bis ihm die Augen zufielen.

 

>>Ach… Ich habe rein gar nichts gefunden, ich hoffe der kleine Earl hatte mehr Glück<<, strich sich Samuel über seinen blonden Hinterkopf. Er stand vor dem Zelt eins.

 

Edward und Client schlichen sich unter die Zuschauer umso in die Vorstellung zu gelangen. Bei der Abendvorstellung kamen etwas weniger Menschen.

 

Lewis öffnete seine Augen. >>Endlich aufgewacht?<<, fragte Jemand. >>Ich habe mir schon gedacht das sie es sind<<, sagte Lewis. >>Ach wirklich?<<, fragte er und zog seine Brille von der Nase. Lewis zog an der Kette, die sein linkes Handgelenk fesselte. >>Das wird dir nichts bringen<<. >>Wie haben sie es geschafft so viele Menschen zu entführen, Mason?<<. >>Wenn man Arzt ist, vertrauen dir die Leute, du musst ihnen nur weiß machen sie sähen krank aus und schon gehen sie dir auf dem Leim<<. >>Und warum nur Erfolgreiche?<<. >>Wir sind auf der Suche<<. >>Suche?<<. >>Nach der einen Seele<<, antwortete er und säuberte seine Brillengläser mit einem Tuch. >>Und die Menschen sind schon tot?<<. >>Sie haben kaum den Hunger unseres Meisters gestillt<<. >>Der Mann auf dem Foto<<. >>Du bist schlauer als erwartet<<. >>Euer Meister ist also auch ein Dämon<<. >>Nun erwischt… und du bist die Nachspeise unseres Meisters ich habe deine Seele gesehen… sie ist voller Dunkelheit<<. >>Na und<<.

>>Du bist die eine Seele die alle haben wollen selbst der Tod hat dich schon beansprucht<<, er kam näher als er es erzählte. >>Das ist mir gleich, ich bin das Oberhaupt der Baldrics. Ich bin mein eigener Herr<<. >>Frech wie eh und je, das habe ich mir schon gedacht<<, lächelte Mason. Er kniete sich zu ihm runter. >>Es ist wahr, am liebsten würde ich dich behalten wollen, aber ich habe einen Eid geschworen<<. Mit einem Messer, das er vom Arzneitisch geholt hatte, ritzte er die Wange von Lewis auf. >>Uh<<, machte Lewis. Mason fing an boshaft zu grinsen und leckte das Blut von der Spitze des Messers. >>Einfach köstlich<<. >>Darf ich ihnen eine letzte Frage stellen?<<. >>Bitte<<. >>Sie haben doch nicht geglaubt, ich tauche hier ohne einen Plan B auf<<. >>Plan hin oder her du kannst eh nichts mehr ausrichten kleiner<<. >>Es ist wahrlich Unbedacht mich zu unterschätzen<<. >>Zu unterschätzen? Du sprichst als wäre ich gefesselt<<, meinte er und legte das Messer zurück auf den Tisch. Er kniete sich zurück zu Lewis und nahm sein Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen. >>Es wird Zeit unseren Meister kennen zu lernen<<, lächelte er.

 

Client schaute sich hinter dem Vorhang um. Edward blieb in der Manege und hielt die Zuschauer im Auge. >>Zu sauber um als unverdächtig zu erscheinen<<, meinte Client und entdeckte ein Foto. Er nahm es in die Hand und musterte es. Es war ein Mann der in einem großen Sessel saß. Um ihn herum war es dunkel, nur eine kleine Kerze erhellte seine Statur. Auf dem Foto sah er, am Ringfinger des Mannes, einen Ring auf dem etwas eingraviert war. >>Mainchester<<, las er.

 

Mit einer Kutsche fuhr Mason vor ein riesiges Anwesen vor. Lewis Blick wanderte aus dem Fenster der Kutsche zum oberen Fenster des Anwesens. Die Gardine bewegte sich und fiel zu. Mason stieg aus und holte Lewis. >>Sprich dein letztes Gebet<<. >>Das habe ich schon seit Jahren hinter mir<<. >>Wie auch immer<<. Die beiden gingen rein.

 

Samuel stieß zu Edward und Client. >>Wo ist der junge Herr?<<, fragte Client. >>Er ist noch nicht zurück?<<, fragte Samuel. >>Die Zirkusbesatzung kann es nicht gewesen sein, sie war die ganze Zeit über in der Manege<<, meinte Edward. >>Mainchester<<, überlegte Client. >>Meinen sie, die Straße oder die Mainchester Villa?<<, fragte Edward. Ohne was zu sagen ging Client in Richtung Kutsche, Samuel und Edward folgten ihm.

 

Der Eingangsbereich, war dunkel und kahl. Auf der, von Kerzen beleuchtete, Treppe bahnte sich ein langer roter Teppich von oben bis zur Eingangstür. An den Wänden hingen Gemälde von kaputten Puppen. >>Wurde die Stromrechnung nicht

bezahlt…?<<. >>Eure geschmacklosen Witze werden euch auch nicht mehr weiterhelfen<<, meinte Mason. >>Die Zirkusleute habt ihr nur zu eurer Tarnung benutzt?<<. >>Ich würde es nicht benutzen nennen… sie wussten was ich tue und haben mir aus freien Stücken ihre Hilfe angeboten, um nicht wieder als Straßendreck am Bordstein zu kleben<<.

Sie standen vor einer weiß gestrichenen Tür. Mason machte die Tür auf: >>Meister ich habe ihn mitgebracht<<. Der Raum war nur dunkel und niemand antwortete. Mason schubste Lewis hinein und machte die Tür hinter ihm zu.

 

Im Galopp spurteten Client, Edward und Samuel zur Villa, um Lewis zu retten. >>Bist du sicher das er dort ist?<<, fragte Samuel. >>Ich habe es auf einem Foto gesehen<<, antwortete er. >>Ein Foto?<<. >>Der Zirkus arbeitet mit dem Villainhaber zusammen, er hat sie beauftragt die Menschen zu entführen<<, erklärte Client. >>Und jetzt haben sie Earl Baldric<<, sagte Edward. Client nickte. >>Aber wozu das alles?<<, fragte Samuel. >>Es geht wieder um die Seele<<. >>Was für eine Seele?<<. >>Wir sind da<<, unterbrach Edward das Gespräch und hielt die Kutsche an. Die Kutsche welche vorher da stand war schon weg, was bedeutet Mason hat schon das Weite gesucht.

 

Lewis trat dem großen Sessel, der im Schein einer Kerze umgedreht zum Fenster stand, langsam entgegen. >>Es ist so lange her<<, sagte eine verrauchte männliche Stimme. >>Wer sind sie?<<, fragte Lewis misstrauisch. >>Mein Name ist bedeutungslos gegenüber eurem Earl Baldric<<, antwortete er. >>Bedeutungslos in der Tat ist er das<<. >>Eure Selbstsicherheit lob ich mir<<, schien die Stimme hocherfreut darüber, >>ich weiß bereits über alles Bescheid<<. >>Dann wissen sie auch, dass ich sie jetzt töten werde<<, meinte Lewis. >>Wie diese Polizei Scottland Yard denken sie auch, es wird so einfach?<<. Lewis zog vorsichtig, aus seiner Hose, eine kleine Pistole.

Doch bevor er sie nur auf den Sessel richten konnte, kamen von links und rechts Fäden auf Lewis zugeschossen, dabei fiel ihm die Pistole aus der Hand.

>>Uh…<<, machte Lewis, als sich ein Faden um seinen Hals zuzog.

>>Ich war in der Annahme sie wüssten was ich bin<<, er stieg aus dem Sessel auf und stellte sich vor Lewis.

Er hatte über dem rechten Auge eine Narbe, der Rest des Gesichtes war von Verbänden bedeckt.

Seine gelbleuchtenden Augen schauten in Lewis Gesicht.

>>Ich habe von dem Siegel erfahren…<<, meinte er und nahm ihm die Augenklappe ab, >>…Wunderschön, wenn man es erst zu Gesicht bekommt<<. >>W…was bedeutet dieses Siegel?<<.

Der Ringfinger, des Mannes, streckte sich und der Faden lockerte sich um Lewis Hals. >>Ich habe es nur vom Hörensagen erfahren, denn mit diesem Siegel markiert der Tod seine besten Stücke, in seiner Sammlung. Es braucht nur ein paar Tragödien, wie die Ermordung deiner Eltern und Verwandten, das Lied und Schuldgefühle, schon will er dich<<, antwortete er. >>Ermordung?<<, fragte Lewis überrascht. >>Der Tod deiner Eltern war kein Unfall, er wurde geplant<<. >>Woher wisst ihr davon?<<. >>In den Fernen der Unterwelt wird über nichts anderes gesprochen. Wer sich gegen die Kirche stellt wird getötet, so ist es doch bei euch Menschen<<. >>Wer war es?<<, fragte Lewis und seine Schuldgefühle wandelten sich in Hass um.

>>Die Kirche in Paris, üble Gegend, da ist das Töten selbstverständlich<<.

 

Client stieß die Eingangstüren auf und rannte zu den Treppen. Die Augen, der Puppen auf den Bildern, fixierten sich auf Client. Eine Hand kam aus dem obersten Bild, die auf Client eine Bombe warf.

Er sprang von der Treppe, um ihr so auszuweichen. >>Kihihihi<<, kicherten allesamt, dabei klapperten ihre Münder. >>Was geht hier vor?<<, fragte Samuel. Die Puppen stiegen alles aus ihren Rahmen. Edward stellte sich vor Samuel. >>Edward erledige sie!<<, befahl Samuel. >>Jawohl<<, verbeugte er sich kurz, dabei schnappte er sich den Kopf, einer angreifenden Puppe und riss ihn ab.

 

>>Nun da sie wissen wer ihre Eltern ermordet hat, können sie mir ihre Seele überlassen<<, sagte der Mann und zog den Faden, an Lewis Hals, wieder enger. Auch die Fäden an Armen und Beinen. Lewis rang nach Luft. >>C…Client!<<, versuchte Lewis zu rufen.

 

Client wich einem Schlag aus und sprang zurück auf die Treppe. >>Ihr werdet damit alleine fertig<<, sagte er zu Samuel und Edward und lief weiter.

An der weißen Tür angekommen, trat er sie ein. >>Junger Herr!<<, rief er. >>Oh du hast es bis hier her geschafft beeindruckend<<, sagte der Mann, etwas enttäuscht. Er ließ seine Fäden auf Client los. Doch er fing sie alle und riss sie entzwei, auch die die Lewis gefangen hielten. >>Dabei wollte ich nach dem Zirkusbesuch, das Mittagessen vorbereiten<<, meinte er und fing Lewis auf. Er setzte ihn auf einen Stuhl, der neben der Tür stand. >>Sie haben sich lange genug um meinen jungen Herrn gekümmert, nun werde ich es wieder übernehmen<<, stellte er sich vor dem Mann. >>Du bist doch auch ein Dämon, wieso frisst du nicht seine Seele und entledigst dich ihm?<<.

>>Es bedarf keinerlei Erklärungen ihnen gegenüber, in welcher Beziehung ich zu meinem jungen Herrn stehe<<, antwortete er monoton. >>Sie sind Albert Wilkins<<, sagte Lewis. >>Du hast also meine Identität herausgefunden, wie seid ihr darauf gekommen?<<. >>Sie waren dieser Gast, dem Geschäftsball, auf dem mich meine Eltern mitnahmen<<, erinnerte Lewis sich.

 

>>Edgar, alter Freund, ich habe seit langen kein Wort mehr von euch gehört<<. >>Oh Heinrich, schön dich wiederzusehen, ich befürchtete schon, in Paris wäre unser letztes Treffen gewesen<<. >>Aber nein damit müssen wir uns noch gedulden<<, sagte er und Edgar musste lächeln, >>wie geht es Lauren und Lewis sind sie auch hier?<<. >>Oh ja, sie amüsieren sich ich danke dir, dass sie auch kommen durften<<. >>Das ist doch nicht der Rede wert<<, neben Heinrich stand ein Mann, mit braunem Haar, kantigem Gesicht, einer Brille auf der Nase und einem braungrauem Anzug, >>ich möchte dir gerne Albert Wilkins vorstellen, er leistet hervorragende Arbeit<<. >>Es freut mich euch kennen zu lernen<<, streckte er die Hand zu Edgar aus. >>Die Freude ist auch auf meiner Seite<<, schüttelte er seine Hand.

>>Sie sind der Besitzer der Royal West Company, in London richtig, Earl Baldric<<. >>So ist es, mein Sohn wird, falls ich es nicht mehr kann, sie leiten<<. >>Ich hoffe doch sehr, dass es in ferne Zukunft liegt<<, sagte Heinrich.

>>Vater!<<, rief ein kleiner Junge. Albert drehte sich zu ihm um, schien seinen Augen nicht recht zu trauen.

Die rabenschwarzen kurzen Haare die gewillt aus der Stirn gekämmt waren, sich aber ein paar verirrte Strähnen zurück auf die Stirn fielen, schwingen im Rückwind mit. Seine Meerblauen Augen strahlten Freude aus, als er zu seinem Vater rannte.

>>Lewis, amüsierst du dich gut?<<, fragte Edgar ihn. >>Gewiss doch Vater<<, lächelte Lewis, doch erblickte Albert der ihn anstarrte. Vor Schreck, versteckte er sich hinter seinem Vater. >>Oh<<, machte Albert. >>Entschuldigt, er ist etwas Scheu gegenüber Fremden<<, legte Edgar eine Hand auf Lewis Kopf. >>Warum?<<, fragte er sofort, doch erkannte seine Direktheit, >>entschuldigt meine Anmaßung<<. >>Nein, sie brauchen sich nicht zu entschuldigen<<, sagte Edgar und strich seinem Sohn über den Schopf, >>eine lange Entführungsgeschichte, aber die gehört nicht hier hin<<. >>Verstehe<<, trotz des ängstlichen Gesichtsausdruck, war er von Lewis Niedlichkeit, vor allem Schönheit verblüfft.

>>Lewis, sag guten Tag<<. Er kam vor Edgar hervor und kreuzte seine Hände vor seinem blauen Jackett, was darunter ihm weißes Hemd und ein Rüschchentuch hatte. >>G…guten Tag<<, verbeugte er sich, doch was Albert bis heute nicht vergessen konnte, war das Lächeln des schönen unschuldigen Kindes. Albert erwiderte die Verbeugung.

>>Ah<<, schaute Lewis zur Seite. Albert schaute fragend auch zur Seite. >>Onkel Oscar!<<, rief Lewis und lief auf ihn zu. Edgar folgte ihm. >>Oh Lewis, schön dich zu sehen<<, freute er sich und nahm ihn auf den Arm. Edgar schüttelte seine Hand.

Albert blieb allein zurück. Er schaute auf diejenigen, die er für perfekt hielt, mit sehr viel Unsicherheit über sich.

 

Es verging ein Jahr und ein Monat, nach diesem Ball und Albert dachte nur an das Lächeln von Lewis.

Beim Mittagessen, stürmte ein Diener, in den Speisesaal. >>Herr Wilkins!<<, rief er. >>Was ist los?<<, fragte er und schnitt ein Stück seines Steaks ab. >>Ein Labor, der Royal West Company, ist niedergebrannt. Dabei gab es mehrere Tote, darunter auch Earl Baldric und seine Frau<<, berichtete er. Die Gabel in Alberts Hand, fiel auf den Teller und das Stück Fleisch auf die weiße Tischdecke. >>W…wie ist das geschehen?<<, fragte er recht verwirrt. >>Die Ursache konnte nicht geklärt werden<<. >>Und was ist mit dem Sohn?<<. >>Er lebt zurzeit bei Herrn und Frau Dewey<<. Er war froh, dass Lewis nichts passiert ist.

Doch diese unbefleckte Seele, brachte nun ihre ersten schwarzen Flecken hervor.

 

>>Und nur wegen unserem ersten Treffen, wussten sie das ich es bin?<<. >>Allein ihre Aussprache, mir gegenüber, verrät sie<<. >>Es ist wirklich bemerkenswert, unser Treffen dauerte nur zwei Minuten und ihr erinnert euch daran<<. >>Halten sie den Mund<<, sagte Lewis gereizt, >>Client erledige ihn<<. >>Jawohl junger Herr<<. >>Hahahahaha!<<, lachte Albert laut auf, >>eure Versuche mich zu töten, erheitern mich<<. Client hob die kleine Pistole auf und übergab sie Lewis.

Albert hebte seine linke Hand, dabei fielen Marionettenstücke und hatten in sich Messer versteckt. Client nahm ein Stück nach dem anderen auseinander.

>>Ein Marionettenspieler ist nichts, ohne seine Puppen<<, sagte Client. >>Ihr vergisst, dass meine wahren Marionetten, bereits zu eurem Anwesen unterwegs sind<<. Client musste lächeln. >>Sind sie auch Dämonen?<<. >>Dämonen als Gefolgsleute sind nicht so effektiv<<. >>Dann sind sie schon so gut wie tot<<, meinte Lewis.

 

 

Elliot goss die Blumen im Garten. Hinter ihm spielte Fang mit einem Schmetterling Fangen. Auf die große Gartenuhr schauend, die Fünf Uhr anzeigte, machte er sich langsam Sorgen um den jungen Herrn, ob ihm nicht etwas zugestoßen sei. Auf einmal sauste ein Pfeil auf Elliot zu und durchbohrte ihn von hinten durch die Brust.

>>Gut gemacht Lenny<<, sagte Joshua, zu dem kahlköpfigen Mann, der im Zirkus mit den Feuerschwertern jonglierte. Er lächelte auch, als er Elliot am Boden liegen sah. >>Das war aber nicht nett<<, sagte eine Stimme hinter ihnen. Schnell drehten sie sich nach hinten. Vor ihnen, war der Junge, den sie gerade erstochen hatten. >>D… das kann doch nicht?<<, unglaubwürdig schüttelte Joshua seinen Kopf. Elliot zog den Pfeil aus seiner Brust. >>Sie haben etwas verloren<<, er stieß den Pfeil, in Lennys Kopf. >>Lenny!<<, rief Joshua. Er fiel vom Baum auf den Rasen.

Auch Elliot landete auf den Boden. Sein Blick richtete sich auf Joshua. >>Es tut mir Leid, aber der junger Herr ist nicht daheim<<, sagte er. >>Mist<<, sagte Joshua und nahm sein Schwert heraus, doch Elliot war schneller, als er und stieß seine Krallen in seinen Körper. Joshua spuckte Blut. >>Uh…<<, machte er, danach zog Elliot seine Kralle aus dem leblosen Körper.

 

Bethany machte derweil, die Wäsche. >>Unglaublich, wie viel Wäsche der junge Herr verbraucht<<. Grace und Finley schlichen sich, an der Tür vorbei, um Bethany nicht auf sie aufmerksam zu machen. Doch unerwartet verspürten die beiden, ein drücken an ihrem Hals. Es war Bethany, die die am Hals hochhob. >>Ich bitte euch es zu unterlassen, im Anwesen herumzuschleichen<<, sagte sie und ließ durch ihre Hände, die Körper der beiden in Flammen aufgehen. >>AAAAHHHH!!!!<<, schrien sie.

 

>>Sie brauchen schon zu lange<<, wartete Rhys ungeduldig. >>Grrr<<, knurrte Maggie zustimmend. >>Mit Besuch haben wir nicht gerechnet<<, kam es hinter ihr. Als sie sich umdrehte, spürte sie etwas Warmes an ihrer Kehle. Sie fasste sich dahin und eine rote Flüssigkeit lief über ihre Finger. Maggie fiel im gleichen Moment auf den Boden, wie sie. Kayden stand vor ihr und befreite, mit einer Zigarette im Mund, sein Messer von dem Blut.

 

>>Hahahaha!!<<, lachte Albert, >>auch gut, dann brauche ich mir nicht die Finger schmutzig zu machen<<. Lewis richtete seine Pistole auf ihn: >>Ich habe schon zu lange meine Zeit mit euch vergeudet<<. >>Earl, hatten wir das nicht schon?<<, lächelte er, >>ach, ich wünschte ihr Vater wäre jetzt hier, seine Seele ist zwar nicht so schmackhaft wie eure, aber ich bin recht neidisch auf denjenigen, der sie bekam<<. In Lewis stieg die Wut hoch und sein Zeigefinger, um den Auslöser, löste den Schuss. Albert wich nicht aus, da er dachte, er würde nicht sterben.

Doch die Kugel, in seiner Brust, ließ ihn zu Boden sinken. >>W…was ist das?<<, fragte er verwirrt und hielt sich die Wunde, mit einer Hand am Boden gestützt. >>Client töte ihn<<, befahl Lewis und ging aus dem Raum. >>Jawohl<<.

Alles was man nur noch hörte, war ein Schrei. Die Puppen die noch kämpften standen still und die Fäden zogen sie zurück in ihre Bilder. Client war voller Blut. >>Tut mir leid junger Herr, ich habe meinen Anzug schon wieder ruiniert<<. Anstatt eine Antwort zu bekommen, bekam er nur einen genervten Blick zugeworfen.

>>Kleiner Earl!<<, rief Jemand und umarmte ihn stürmisch. >>Samuel, lass mich los!!<<, sagte Lewis genervt und versuchte ihn weg zu drücken. Edward blieb unten und schaute Lewis nachdenklich an.

 

Die Eingangstür des Anwesens der Baldrics ging auf. Bethany und Elliot schauten nach, ob doch noch welche einbrechen wollen. In Elliots Gesicht, machte sich ein Lächeln breit. >>Junger Herr!<<, freute er sich. Jedoch ohne seine Geschwindigkeit zu verkleinern, ging er an Elliot vorbei nach oben. >>Wie es scheint ist etwas vorgefallen<<, vermutete Yao, der jetzt auch in den Flur kam. >>Wie lang sind sie eigentlich schon hier?<<, fragte Samuel. >>Den ganzen Tag<<, antwortete er. Edward schaute Lewis hinterher. >>//Ein normaler Mensch der Dämonen töten kann… interessant//<<, dachte er.

 

Lewis schloss die Tür hinter sich und setzte sich danach auf sein Bett. Er zog seine dunkelgrüne Jacke aus und ließ sie neben sich auf den Boden sinken. >>//Sie wurden also ermordet…//<<, dachte er, als er sich auf den Rücken legte. Mit der rechten Hand, streifte er sich über den Magen bis hin zur Brust und fühlte so seinen heftigen Herzschlag. Das Zimmer um ihn herum war dunkel, nur die Tischlampe, umhüllte das Bett in einen Lichtkegel. Er blieb eine Weile so liegen, doch wie aus heiterem Himmel fing sein rechtes Auge an zu schmerzen.

>>Uh…<<, er nahm die Augenbinde ab und ging zum Spiegel. Der rote Untergrund, worauf das Siegel gebettet war, schwankte hin und her. >>E…es bewegt sich?<<, fragte Lewis. >>Unrein also töte sie… Unfruchtbar also töte sie… Unnütz also töte sie<<, sagte eine Stimme.

Sie hörte sich, wie ein Echo an. Lewis drehte sich um, doch niemand war zu sehen. Der Schmerz pochte und etwas Warmes floss, in die Zwischenräume seiner Finger. Er nahm seine Hand, von seinem Auge und sah das Blut daran klebte.

Im Spiegel sah er wie das Blut aus seinem Auge über seine Wange lief. Er wischte sich drüber, jedoch war die Hand sauber. Auch das andere Blut auf seiner rechten Hand war verschwunden. Im Spiegel, sah er nur das Siegel, was wieder vollkommen war.

 

Der Abend nahte und er verabschiedete sich von Edward und Samuel, danach begab er sich nach oben.

 

>>Hast du es auch bemerkt?<<, fragte Samuel mit einem schmunzelnden Lächeln, während er aus dem Fenster, der Kutsche, schaute. >>Ja junger Herr, Earl Baldric ist in der Lage Dämonen zu töten<<, antwortete er. >>Das heißt, er kann dich auch umbringen<<, lächelte Samuel. Edward blieb stumm. >>Das Spiel beginnt erst jetzt interessant zu werden, mal sehen wer gewinnen wird… der weiße König oder der schwarze<<.

 

Als Client ins Zimmer kam, fand er Lewis, auf der Couch schlafend, vor. Er brachte ihn ins Bett und deckte ihn zu. Nachdem er die Lichter gelöscht hatte, ging er aus dem Raum.

Triton

 

Triton:

 

Lewis wachte in seinem Bett auf. Er setzte sich auf und wischte sich über die Augen. >>Guten Morgen Lewis!!!<<, rief eine weibliche Stimme und die Tür flog lautstark auf. Lewis erschreckte sich fast zu Tode. >>M…Miranda?<<, fragte er, als er versuchte sein Herz zu beruhigen. Sie rannte auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. >>Ich habe dich vermisst<<, erdrückte sie ihn. >>I…ich kriege keine L…Luft<<, keuchte er.

Client kam ins Zimmer. >>Wie ich sehe störe ich gerade<<, meinte er, als Lewis und Miranda noch in der Umarmung harrten. >>Lass den Quatsch!!<<, brüllte Lewis sauer.

 

Unten beim Frühstückstisch. >>Ist alles in Ordnung?<<, fragte Miranda Lewis. >>Ja, es ist nur…<<, sein Blick richtete sich nach rechts. Yao saß neben ihm und speiste eine chinesische Nudelsuppe. >>Wie lange brauchen deine Leute?<<. >>Was?<<, fragte Yao. >>Sag nicht was. Du weißt genau, warum ich frage<<. >>Natürlich Earl, meine Leute haben schon viele Informationen beschafft<<. >>Und dir ist nicht in den Sinn gekommen, mich aufzuklären?<<. >>Sie waren beschäftigt<<.

>>Egal, was haben sie herausgefunden?<<.

>>Die Inder haben, wegen der Londoner Marine ihren Standort und Seeplan umgeschrieben<<. >>Also ist London nicht mehr in Gefahr?<<. >>Ganz im Gegenteil, ihr Zielort ist nun Frankreich Paris, unbewusst schmuggelten die Franzosen das Rauschgift nach London und so kommt das Rauschgift besser an die Kunden<<, erklärte Yao.

>>Und was bedeutet das?<<, fragte Miranda. Lewis und Yao waren so vertieft in das Gespräch, dass sie ihre Umgebung abgeschaltet hatten. >>Da ich ein Diener ihrer Majestät bin, muss ich darum kümmern<<, antwortete Lewis. >>diese Einstellung lob ich mir<<, lächelte Yao.

Nach dem Frühstück, kam die Dienerin von Miranda und holte sie ab. >>Wir fahren Heute, mit der Fähre nach Paris, wegen Vaters Arbeit<<, erzählte Miranda enttäuscht darüber, in der Zeit, Lewis nicht sehen zu können. >>Auf welchen Schiff befinden sie sich dann Miss?<<, fragte Client. >>Auf der >>Triton<<, ein schöner Name für ein Schiff<<. >>In der Tat<<, lächelte Client. Miranda verabschiedete sich und stieg in der Kutsche.

 

Als Lewis und Client zurück in den Speisesaal kamen saß ein schwarzhaariges Mädchen bei Yao und schlürfte eine Nudelsuppe, genau wie er. >>Wer ist das?<<. >>Das ist meine Assistentin<<, antwortete er. >>Und wann ist sie hier herein gekommen?<<. >>Gerade eben<<. >>Shao Mei<<, stellte sie sich vor. >>Sie sagt, sie hätte etwas über die Inder herausgefunden<<. Lewis setzte sich gegenüber ihnen. >>Sie wollen heute, ihren Vorrat von diesem Rauschgift getarnt, als Bonbons, der Company Willigten, auf einem Passagierschiff nach Paris hinüberbringen<<. >>Wie heißt das Schiff<<, fragte Lewis, wusste aber schon die Antwort. >>Triton<<.

 

>>Schatz, hast du meinen Schirm gesehen?<<, fragte Florence etwas hektisch. >>Brauchst du ihn denn wirklich, Liebling?<<, fragte Oscar aus dem anderen Raum. >>Aber natürlich, wenn es zu heiß wird und ich drohe einen Sonnenbrand zu bekommen. Schrecklich<<. >>In der Eingangshalle habe ich den roten gesehen<<, antwortete er. Florence winkte zu einer Maid, die sich sofort darum kümmerte.

Miranda saß auf ihrem Bett und ließ ihren Koffer von ihrer Dienerin Isabel packen. >>Das ist doch schön Lady Miranda<<, sagte sie und hielt ihr ein hellblaues Rüschenkleid vor die Nase. >>Ja<<, meinte sie nur, mit einem angesetzten Seufzer. >>Was habt ihr?<<, sie setzte sich neben sie. >>Wir werden nach Paris reisen, aber ich werde Lewis vermissen<<. >>Verstehe<<. >>Ich möchte aber nicht, das sich Vater, Mutter und Bruder sich sorgen um mich machen<<. >>Dagegen kann ich ihnen leider nicht helfen. Ich kann ihnen nur versichern, dass das was sie fühlen normal ist<<. >>Ja?<<. >>Ja, wenn sie nicht in seiner Nähe sind ergeht es ihnen genauso<<. >>Du hast recht, danke<<. >>Ach nicht doch<<, wurde sie rot.

 

Lewis schnappte sich seine Jacke und ging runter. Client stand schon neben der Haustür, mit einem vollbepacktem Lederkoffer. >>Dieses Zeug wird eher zur Last<<, meinte Lewis, als Client ihm die Jacke zuknöpfte. >>Lasst das nur meine Sorge sein junger Herr, denn mit dem Schiff sind wir zwei Tage unterwegs<<. >>In Ordnung<<.

 

Mit der Kutsche machten sie sich auf zum Hafen. Als sie ankamen, fuhr Kayden, mit der Kutsche zurück. Um Unauffällig zu wirken, schaute Client nur im Bruchteil einiger Sekunden, ob eine Kabine frei ist und brachte das Gepäck dorthin.

In wenigen Minuten, war auch die Kutsche mit der Familie Dewey am Hafen angekommen. Florence stieg aus und sah zu allen Seiten. >>Ich bin überrascht, ich habe es mir schmutziger vorgestellt<<. Oscar seufzte nur und ging schon mal Richtung Schiff. Miranda und sein älterer Sohn Connor folgten ihm, ohne auf ihre nörgelnde Mutter zu achten.

 

Die Triton wurde gefüllt, mit Passagieren aus der Oberen Schicht. >>Man das sind aber reiche Menschen<<, sagte ein kleiner gebräunter, schwarzhaariger Junge. >>Naresh, wir haben eine Mission, wir dürfen uns nicht von solchen Nebensächlichkeiten beirren lassen<<, sagte der größere Mann neben ihm. >>Ich habe schon verstanden, aber warum gibt uns Shari die Aufgabe nach der Ware zu sehen?<<. >>Sie erkennt unsere Fähigkeiten<<. >>Aber wie kommen wir dann auf das Schiff ohne gesehen zu werden?<<. >>Es ist schon alles Vorbereitet<<, sagte er, nahm Naresh bei der Hand uns ging mit ihm zum Heck des Schiffes.

 

Das Schiff war riesig und nicht nur von außen, auch von Innen war es eine Pracht. >>Was gedenkt ihr zu tun junger Herr?<<, fragte Client Lewis, als sie in die Lounge gingen. Zum Glück, waren Miranda und ihre Familie nicht da. >>Du schaust dich überall im Schiff, ob du das Rauschgift irgendwo findest und zerstörst es<<, befahl Lewis, >>lass dich aber nicht von Miranda oder eines ihrer Familienmitglieder erwischen<<. >>Jawohl junger Herr<<, verbeugte er sich und zog los.

 

>>Hey, Edward mir ist langweilig<<, schmollte Samuel in seiner Badewanne und legte seine Arme auf den Badewannenrad. >>Ein Bad ist auch nicht zum Vergnügen da junger Herr<<. >>Wäre der kleine Earl hier, wäre es viel lustiger<<. >>Das bezweifle ich<<. >>Was denn? Bist du eifersüchtig, das ich ihn mehr mag?<<. Darauf blieb Edward stumm. >>Keine Sorge, er ist genau wie ich<<. Er stieg aus der Badewanne und Edward legte ein Handtuch um ihn. >>So wie der Tod, möchte ich auch mal sein Blut schmecken<<, lächelte Samuel und leckte, über seinen Mittel- und Ringfinger, dabei entblößte er seinen Siegel, auf der Zunge.

Dieses aber sah anders aus. Es war gelb und die Zunge war etwas dunkler, als normal.

 

Im hinteren Bereich des Schiffes, war dunkel. >>Großartig Asim du weißt wieder alles!!<<, sagte Naresh begeistert und seine braunen Augen strahlten. >>Konzentriere dich<<, meinte Asim nur, >>Wir müssen diese Kiste finden<<. >>J…ja<<.

Doch was sie nicht bemerkt hatten, war das sie oberhalb der Treppe von Jemandem beobachtet werden.

 

>>Was habt ihr junger Herr?<<, fragte Edward und stand im dunkeln Schlafgemach seines Herrn, während Samuel im Bett lag. >>Wo ist der kleine Earl?<<, fragte er, in den Raum. >>Er ist heute Morgen auf einem Schiff nach Paris mitgefahren<<. >>Nach Paris? Was will er denn da?<<, er richtete sich auf. >>Wie es scheint, hat Albert Wilkins ihm einen Tipp gegeben, wer seine Eltern umgebracht hat<<. >>Hahahahaha<<, lachte Samuel auf, >>Sag doch nicht so was… wie soll ein todgeweihter Unterdämon solch ein Wissen beherbergen?<<. >>Er ist nicht der Einzige der was davon weiß<<. >>Wenn es so ist, töte jeden der was von der Sache weiß, wir wollen doch nicht, das sich der kleine Earl auf seinem Weg verirrt<<, befahl Samuel mit ernster Miene. >>Jawohl junger Herr<<, verbeugte sich Edward und ging danach aus dem Zimmer.

>>Seine Seele wird schon bald mein sein<<, stand er auf und ging zu seinem Schrank. Mit einer schnellen Bewegung machte er ihn auf.

Dort versteckt war ein, sehr großer Käfig mit zwei Skeletten drinnen. Der Schrank war verklebt, von angetrocknetem Blut. Er machte den Käfig auf und nahm einen der Totenköpfe in die Hände.

Dies war der Kopf seines Vaters. >>Zu Schade, das ihr alles Verpassen werdet<<, meinte er und fing über die glatte, kahle uor allem kalte Oberfläche des Schädels zu streicheln.

Er erinnerte sich daran, wie es war, als die beiden noch lebten.

Am Anfang liebten sie ihn wie jedes andere Elternpaar sein Kind auch. Aber als Samuel immer älter wurde begann er sich zu verändern. Er tötete nur zum Spaß kleine Lebewesen, die nach einiger Zeit immer größer wurden wie Kaninchen oder auch Katzen. Die Eltern bekamen langsam Angst vor ihrem eigenen Kind, da er auch schon die Bediensteten schwer verletzte, wenn sie etwas falsch gemacht hatten. Deshalb sperrten sie ihn unten in einen Käfig im Keller der Villa.

Bis er zehn Jahre alt war, danach befreite er sich und brachte alle Bedienstete um und sperrte als Strafe seine Eltern in diesen Käfig ein.

>>Ich werde seine Seele bekommen und kein anderer<<, lächelte Samuel und gab dem Totenkopf, einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, >>und danach bin ich der nächste Tod<<.

 

>>Jetzt haben wir in fast alle Kisten nachgeschaut und immer noch keine Spur des Rauschgiftes<<, sagte Asim enttäuscht, während er in einer Kiste nachschaute. Als er den Deckel wieder zumachte und sich umdrehte, stand auf einmal jemand vor ihm. Mit einem riesigen Schreck, fiel er zurück auf den Boden. >>Kleine Kinder wie ihr, sollten sich einen anderen Platz, zum Spielen aussuchen, als den Lagerraum eines Schiffes<<, sagte er. Asims Blick wanderte, zum Gesicht des Mannes, der vor ihm stand. >>W…wer sind sie?<<. >>Gestatten, ich bin Client, der Butler der Baldricfamilie<<, er verbeugte sich leicht. >>Woher wissen sie das wir hier sind?<<, fragte er misstrauisch. >>Es war nicht zu übersehen, wie ihr euch hier reingeschlichen habt<<. >>Gehören sie etwa zu dieser Bande, die das Rauschgift hergestellt haben?<<, Asim stand auf. >>Asim ich habe es gefunden!<<, rief Naresh. Client schaute in die Richtung, aus der das Rufen kam. >>Tu sie ihm nichts<<. >>Hm? Ich habe nicht vor euch etwas anzutun<<, legte er sein falsches Lächeln auf. >>Aber, wenn sie nicht zu dieser Bande gehören, wer sind sie dann?<<. >>Ich bin lediglich ein Butler<<. >>Ein Butler?<<, fragte Asim unglaubwürdig, >>sind sie der Butler eines Bandenangehörigen?<<. >>Wenn dem so wäre, wärst du und dein kleiner Freund, schon längst tot<<.

Naresh schaute von der oberen Plattform, auf die beiden herab. >>Asim!!<<, rief er. Asim drehte seinen Kopf zu Naresh nach oben und sah wie Client plötzlich hinter ihm stand. >>//W…wie ist er so schnell darauf gekommen?//<<, fragte er sich erstaunt. >>Ist alles in Ordnung?<<, fragte Naresh nach unten. >>Idiot! Schau hinter dir!<<.

>>Hm?<<, einer der Angestellten des Schiffes, blieb fragend vor der Tür, des Lagerraumes stehen. Client bemerkte es, nahm Naresh unter die Arme und sprang von der Plattform, zu Asim hinunter. >>Was sollte das?<<, fragte Asim, als im fast das Herz stehen blieb. >>Sei still<<, antwortete Client. >>Hä?<<. Von oben ging die Tür auf und der Angestellte kam in den Lagerraum.

 

Lewis saß in der Lounge, mit einer Hand den Kopf, auf der Tischplatte, abgestützt, tippte er mit dem Ringfinger im Takt auf diese. >>Wo bleibt er nur? Es dauert wohl nicht so lange so eine dämliche Kiste zu finden<<, sagte er gereizt. >>Mein Herr…ist bei euch alles in Ordnung?<<, fragte eine Kellnerin ihn vorsichtig. >>//Diese Reise ist völlig sinnlos… ich will zurück//<<, dachte er und ignorierte die Kellnerin.

Auf einmal knallte ein Krug vor Lewis auf den Tisch. Vor Schreck zuckte er zusammen und wurde aus seinen Gedanken gerissen. >>Hey kleiner warum so ein trübseliges Gesicht?<<, fragte ein Mann mit kräftiger Stimme. Lewis sah dem Mann ins Gesicht. Er nippte an seinem Krug. >>Es geht doch nichts über einen Sherry auf der offenen See<<, grinste er. >>Ich habe immer gedacht sie sind der zurückhaltende Mensch Herr Peebles<<, meinte Lewis und setzte sich auf. >>Ach du kennst meinen Namen kleiner?<<, fragte er. >>Mein Name ist Lewis Baldric und nicht kleiner<<, schaute er ihn böse an. >>Ah du bist der kleine Junge der die Fälle um die Morde der beiden Adligen gelüftet hat<<. >>Nur durch Zufall<<. >>Scottland Yard kann sich von dir eine Scheibe abschneiden<<, lächelte er und nahm dabei ein kräftigen Schluck, bis sich seine Wangen leicht erröteten, >>wurdest du auch als möglicher Geschäftspartner ausgewählt?<<. >>Was?<<. >>Nun Mister Heinrich Parker sucht einen neuen Geschäftspartner, obwohl ich denke das du noch zu klein für solche Geschäfte bist<<, antwortete Peebles. >>//Heinrich Parker? Warum kommt mir der Name so bekannt vor…//<<, dachte Lewis nach, >>nein bin ich nicht<<. >>Oh… nicht? Wie schade<<. >>Und sie? Was macht sie so sicher, dass sie der Partner von ihm werden<<. >>Nun…ich habe keine Ahnung<<, antwortete er. >>//Das sind ja tolle Aussichten//<<, dachte Lewis.

>>Mutter darf ich Lewis einen Brief schreiben, wenn wir ankommen?<<, fragte eine Stimme. Lewis schreckte auf und schaute hinter sich. >>Hm? Was hast du kleiner?<<. Genau wie er es befürchtet hat, kamen Miranda und ihre Mutter in die Lounge. Lewis sprang auf und versuchte unbemerkt aus der Lounge zu kommen. >>Hey kleiner verlauf dich nicht das Schiff ist groß<<, rief Peebles ihm zu. Miranda schaute fragend hinter sich. Lewis versteckte sich hinter dem Buffettisch. >>//So ein Idiot//<<, dachte er.

 

>>Ist er weg?<<, fragte Naresh flüsternd. Client schaute kurz raus, doch der Angestellte stand an der oberen Plattform wache. Als er sich nur für einen kurzen Moment umdrehte, schnappte Client sich die beiden und ehe sich die Kinder versahen standen sie auch schon in einer Kabine. >>Wo sind wir?<<. >>Wir sind in der Kabine meines Herrn<<, antwortete er. >>Deines Herrn?<<. >>Ist er ein hoher Mensch?<<, fragte Asim. >>Gewiss<. >>Wie ist er so?<<, wollte Naresh wissen. >>Er ist zwar etwas tollpatschig und bringt sich sehr schnell in Gefahr, im Grunde habe ich sehr viel zu tun<<, erklärte er.

 

Vorsichtig schaute er auf und sah in ein bekanntes Gesicht. >>E…Earl sind sie das?<<, fragte der Mann vor ihm. Es war Frederic Aberline von Scottland Yard. >>Warum verstecken sie sich hier?<<. >>Ich suche meine Würde<<, antwortete er beschämt. >>Sind sie in Schwierigkeiten?<<. >>In sehr Große<<.

>>Ich hole mir etwas vom Buffet, Mutter<<, rief Miranda ihr zu, als sie immer näher kam. >>Bringen sie mich hier raus<<, flüsterte Lewis und versteckte sich hinter Aberline. Miranda kam immer näher. Aberline ging zum Ende des Buffettisches, während sich Lewis hinter ihm versteckt, versuchte er ihn für Miranda unsichtbar zu machen. >>Hm? Oh Herr Aberline was machen sie hier?<<, bemerkte Miranda ihn. >>Ach Lady Dewey nun die Arbeit ruft<<, sagte er schnell. >>Dann möchte ich sie nicht stören<<, lächelte sie und ging wieder. Während sie, den beiden, den Rücken zukehrte, hob Aberline Lewis hoch und rannte schnell mit ihm raus.

Lewis war erleichtert, dass Miranda ihn nicht gesehen hatte. >>Und was jetzt Earl?<<, fragte Aberline. >>//Bestimmt irren auch Herr Dewey und Conner hier rum//... bringen sie mich zurück in meine Kajüte<<, forderte Lewis.

 

>>Und was wird jetzt aus der Kiste?<<, fragte Asim. Client holte die Kiste mit dem Rauschgift hervor. >>W...Wie?<<, waren beide überrascht. >>Was wollen zwei kleine Kinder damit?<<. >>Wir haben den Auftrag diese Kiste samt Inhalt zu vernichten<<, antwortete Asim. >>Niemand hätte gerade Kinder geschickt, um einen dreckigen Auftrag zu erledigen, es sei denn<<. >>Du liegst falsch<<, meinte Asim. >>Hm?<<. >>Asim nicht<<, zog Naresh, an seinem Ärmel.

Plötzlich öffnete sich die Tür. >>Willkommen junger Herr<<, verbeugte sich Client. Naresh und Asim schauten zu Tür. >>Das ist euer Herr?<<, fragte Asim unglaubwürdig. Aberline kam in die Kabine. Hinter ihm stand Lewis. >>Endlich<<, sagte er geschafft und fuhr sich durch die Haare, >>wenn sie mich gesehen hätte wäre das mein Ende<<. >>Junger Herr<<. Lewis öffnete die Augen und sah in ein Kindergesicht. >>Er ist ja in meinem Alter<<, meinte Naresh. >>Client<<, sagte Lewis sauer. >>Ja?<<. >>Was wollen diese Kinder hier?<<. >>Kinder? Du bist jünger als ich<<,sagte Asim sauer. >>Wie auch immer. Sie kamen mir in die Quere, als ich die Kiste hergeholt habe<<, antwortete Client. >>Wer kam wem in die Quere?!<<. >>Um nicht aufzufallen, habe ich sie mit hierher genommen<<. >>Hast du schon vergessen? Wir haben einen Auftrag der Königin<<. >>Habe ich nicht junger Herr<<.

>>Liebe Gäste wir bitten um Verständnis, in unserem Lager wird Ware vermisst, ich bitte sie umgehend ihre Kabinen zu verlassen und ihr Gepäck drin zu lassen<<, rief der Aufseher, der für das Lager verantwortlich war. >>Langsam bricht die Nacht herein, wir müssen uns beeilen<<, erwähnte Aberline und schaute aus dem Fenster. >>Mist, wir können da nicht raus, wenn Miranda oder ihre Familie mich sieht<<, sagte Lewis. >>Ich werde gehen<<, schlug Aberline vor. Alle nickten ihm zustimmend zu.

 

Aberline ging in der Versammlungsraum. Dort waren alle Gäste und schimpften um sich. >>Das ist ja wohl die Höhe<<, hörte man eine ältere Dame. Peebles schaute auf seine Taschenuhr. >>Schon neunzehn Uhr und sie veranstalten hier so ein Radau<<.

 

>>Hoffen wir das er es schafft<<, meinte Asim. Lewis setzte sich auf das Bett. >>Ist etwas nicht in Ordnung, junger Herr?<<, fragte Client ihn. >>Nein alles bestens<<, wischte er sich über die Augen, >>kümmern wir uns endlich um das Rauschgift<<. >>Sehr wohl<<.

Jedoch fing auf einmal das Schiff an zu schwanken. >>W...was geschieht?<<, fragte Asim. Naresh hielt sich ängstlich an ihm fest. >>Sie wollen wohl ihre Ware zurück<<, meinte Client. >>Was?<<, fragte Lewis verwirrt. Client stellte sich schützend vor ihm, bevor die Wand neben ihnen, zu Bruch ging. Es waren die Inder von den Yao gesprochen hatte. Das Schiff wackelte ein weiteres Mal und der Strom fiel aus. >>Ich habe mir das schon gedacht, kein Mensch oder Dämon mag es, wenn ein anderer ihm in die Quere kommt<<, meinte Client.

>>Das hast du recht, Dämon<<, sagte eine Frauenstimme, die den beiden Jungen bekannt vorkamen. >>S...Shari?<<, fragte Asim. >>Ihr habt gute Dienste geleistet, ich hätte nicht gedacht, dass ihr das Rauschgift so schnell findet<<. >>Was hast du vor?<<, fragte Asim. Naresh schaute hervor.

>>Töte sie<<, sagte eine Kinderstimme freudig. Lewis schaute sich um. >>Sie werden das ganze Schiff zerstören<<.

 

Der Tod überwindet alles auch die Liebe, alle Dinge die die Dunkelheit verschluckt
Vor allem, in den Armen der Frau, das Kind was schwarze Tränen weinte
Der Tod welches die himmlische Wiege entzündete

Oh du meine Muse, Lacrimosa

Mit zarten Umarmungen, mit denen ich dich bei mir behielt
Die Frau und ihr Kind, die das Band der Liebe verbindet
In der Leidenschaft steckt der Tod
Um diese Last zu tragen, Oh...armes Waisenkind, an fremde Orte es dich führt
Das Lied wird dich begleiten, bis ans Ende bis zum Abgrund der Welt

Der Tod überwindet alles auch die Liebe, alle Dinge die die Dunkelheit verschluckt
Vor allem, in den Armen der Frau, das Kind was schwarze Tränen weinte
Der Tod welches die himmlische Wiege entzündete

Oh du meine Muse, Lacrimosa

 

Ertönte wieder dieses Lied. Der kleine Junge erschien vor Lewis. >>W...wer bist du?<<, fragte er. Der Junge ging um Client herum, aber außer Lewis sah ihn niemand. >>Ich bin Beelzebel, wie schön mit dir sprechen zu können<<, kicherte er. Auf einmal pochte Lewis rechte Auge. >>Uh...<<, machte er, reflexartig hob er seine Hand zum Auge. >>Junger Herr, was habt ihr?<<, fragte Client besorgt. Lewis riss die Augenbinde ab und das Auge fing an zu bluten. Alle Blicke waren jetzt auf ihn gerichtet. >>Ja töte sie alle<<, freute sich Beelzebel. Er stand hinter ihm und legte seine Hand auf sein linkes Auge. >//Was ist das für eine unheimliche Aura?//<<, fragte sich Shari und war wie erstarrt. Da linke Auge von Lewis färbte sich rot, wie das von Beelebel. >>Client erledige jeden einzelnen<<, befahl er. >>Jawohl junger Herr<<, verbeugte sich Client vor ihm. Auch die anderen Inder spürten die Mordlust von Client und Lewis und anstatt zu kämpfen, rannten sie vor Angst davon. Client folgte ihnen. >>Kyahahahaha<<, fing Beelzebel an zu Lachen. Lewis Blick haftete auf Shari, die sich nicht vom Fleck bewegte. >>W...was bist du?<<, fragte sie stotternd. >>Ein Diener ihrer Majestät von England<<, sagte er und trat auf sie zu. Asim und Naresh, waren auch vor Angst erstarrt.

 

>>Ich war mir sicher hier hätte ich Stimmen gehört<<, überlegte Miranda, die sich aus dem Versammlungsraum schlich. Sie ging den Korridor entlang, bis plötzlich eine Wand vor ihr zu Bruch ging. >>Iahhh<<, machte sie und hielt schützend ihre Hände vor ihr Gesicht, >>W...was ist das?<<. Miranda blinzelte mit den Augen und erkannte durch den Rauch eine Silhouette. Als der Rauch verschwand, war eindeutig Lewis zu sehen. Er hatte Shari am Hals gepackt und ihn zusammen gedrückt, bis ihr Hals zerquetscht war. Sie konnte nicht einmal schreien. Das Blut spritzte in Lewis Gesicht und auf seine Kleidung. >>L...Lewis?<<, fragte Miranda verwirrt.

 

>>Wir bitten um Verständnis, aufgrund einiger Erschütterungen haben wir veranlasst dieses Schiff zu räumen, wir haben Rettungsboote in die alle platz finden werden, also verfällt bitte nicht in Panik<<, sagte der Aufseher.

>>//Was treibt ihr Earl//<<, dachte Aberline fragend. >>Liebling, ich kann Miranda nicht finden<<, sagte Florence besorgt. >>Was?<<.

 

Miranda saß auf den Boden und sah erschrocken zu Lewis auf. Beezelbel legte seine Hand, um Lewis Hand, die um Sharis Hals war. >>Gut gemacht kleiner<<, lächelte er. Lewis ließ sie fallen, >>Uh<<, pochte sein rechtes Auge. Sein Auge hörte auf zu bluten, aber es riss darunter eine tiefe Wunde. Lewis ging in die Knie und sein Blick fiel zufällig auf Miranda.

>>M...Miranda?<<, fragte er überrascht.

Sie zuckte zusammen, als sie seinen Blick spürte.

>>W...warte Miranda es ist nicht so<<, versuchte er es ihr zu erklären, doch auf einmal schwankte das Schiff heftig zur Seite. Miranda hielt sich, an einem Knauf einer Kabine fest. Lewis stand auf und lief zu ihr. >>L...Lewis<<, sagte sie etwas ängstlich. Als er rannte, schwankte das Schiff erneut und er kippte um. >>Uhhh<<, machte er, als er mit dem Kopf gegen die Wand stieß.

 

>>Was ist hier los?<<, fragte der Aufseher den Kapitän. >>Wir können das Schiff nicht mehr steuern, aber das schlimme ist wir haben ein Leck an der Hinterseite<<, antwortete er. >>Die Rettungsboote müssten gleich da sein<<, sagte ein Assistent.

 

Naresh zog an Asims Ärmel. >>Was hast du?<<. >>Wir müssen von hier verschwinden<<.

 

Client war mit den letzten Inder fertig gewesen und hatte den Befehl mit Bravour erledigt. >>//Hoffentlich ist mit dem jungen Herrn alles in Ordnung//<<, überlegte er und zog seine Handschuhe wieder an.

 

Langsam stieg das Wasser an und erreichte schließlich Lewis und Miranda. Die Spitzen an ihrem Kleid wurden schon feucht.

Asim und Naresh rannten zu den anderen Passagieren in den Versammlungsraum, um sich auch mit den Rettungsbooten in Sicherheit zu bringen.

Miranda nahm Lewis Arm und zog ihn mit sich weiter nach oben. >>Lewis...wach auf<<, sagte sie, doch das Schiff schwankte abermals, das Wasser sprudelte mit einer enormen Wucht ins innere und erfasste die beiden.

Sie hielt seine Hand fest und schwamm nach oben. >>Hah...hah<<, rang sie nach Luft.

 

>>Ich seh sie nirgends<<, sagte Florence besorgt. Oscar schaute auch noch mal über Jedermann Kopf, konnte seine Tochter aber auch nicht finden.

 

Client rannte zurück zu der Kabine seines jungen Herrn, jedoch stand der ganze Flur schon unter Wasser. Miranda war die Einzige die zu ihm angetrieben wurde. >>//Lady Miranda!?//<<, war er überrascht sie zu sehen. Er schnappte sie sich schnell.

 

>>Hoffentlich geht es ihr gut<<, machte Florence sich große Sorgen. Connor saß neben ihr und hielt ihre Hand. >>Mist, jetzt können wir sie nicht suchen<<, meinte Oscar. Auf einmal tauchte Client vor ihm auf, mit Miranda in den Armen.

>>C...Client?<<, Oscar war überaus überrascht als auch verwirrt, >>was machst du hier?<<. >>Verehrter Herr ich bringe euch eure Tochter<<., antwortete er.

Aberline kam sofort angerannt: >>Butler wo ist der Earl?<<, fragte er. Ohne zu Antworten, verbeugte er sich und war verschwunden. >>Wartet<<, streckte er seine Hand aus.

Nach ein paar Minuten wachte Miranda auf. >>Geht es dir gut, Schätzchen?<<, fragte Florence sie und strich eine nasse, blonde Haarsträhne aus ihrem Gesicht. >>W...wo bin ich?<<. >>Auf einem Rettungsboot, wir fahren wieder Heim, die >>Triton<< sinkt<<, beantwortete Oscar. >>W...was ist mit Lewis er ist noch auf dem Schiff<<, sagte sie. >>Das kann nicht sein er ist doch auf seinem Anwesen<<. >>Nein, ich wollte ihn retten, er ertrinkt sonst<<, sagte sie ängstlich. >>Wenn es so wäre, Client ist sein Butler er wir ihn schon retten<<, meinte Connor.

 

Client ging zurück als er an einem riesigen Loch ankam stand eine Frau davor. Sie schaute ihn, mit ihren goldfarbenen Augen an. >>Habt ihr euch verlaufen? Ihr musst schnell hier raus bald steht hier alles unter Wasser<<, fragte er sie. Sie antwortete nicht summte, jedoch nur eine kleine Melodie. Sie ließ sich rücklings ins Wasser fallen. Client rannte bis zum Rand des riesigen Loches, der in die untere Etage, des Schiffes führte. Sie war wie aus dem Nichts verschwunden.

 

Lewis machte langsam seine Augen auf. Er hatte die Augenbinde nicht mehr. Neben ihm saß eine Frau, mit ihrem Rücken zu ihm. Erst als sie seinen Blick auf ihr spürte, drehte sie sich um. >>Du bist wach, das erfreut mich<<, lächelte sie.

>>Du bist...<<, fiel es ihm ein, >>die Frau die mir dieses Siegel aufdrängte<<. Er wollte aufstehen, aber ihm wurde auf einmal schwindelig und musste sich auf der Tischplatte abstützen. Erst jetzt erkannte Lewis, das sie sich in der Lounge befanden. >>Sei vorsichtig, ich will nicht das meinem Spielzeug etwas passiert<<, sagte sie und stellte sich vor ihm, >>mit Sicherheit, weißt du noch was ich dir, bei unseren ersten Begegnung mitgeteilt habe<<. Lewis nickte: >>Du bist ein Shinigami, ein Todesgott<<. >>Hihihi<<, kicherte sie, >>und schon wieder hast du recht, du bist ein richtiges Genie<<. Lewis wich ein Schritt zurück, plötzlich fiel er vor Schmerz auf den Boden. Sie beugte sich zu ihm runter, nahm sein Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen, kam mit ihrem Gesicht näher und drückte ihm einen Kuss auf.

Lewis hatte ein ungutes Gefühl, vor seinen Augen schlugen Flammen in die Höhe. >>Ich habe dich aber nicht ausgewählt, ich bin nur dazu da die Siegel zu verteilen<<, flüsterte sie in sein Ohr und verschwand. Lewis wurde auf einem Schlag kalt und zitterte am ganzen Körper.

Client kam in die Lounge und entdeckte seinen Herrn. >>Junger Herr!<<, erleichtert lief er zu ihm hin.

>>Geht es euch gut? Wie ist euer Befinden?<<, fragte er. Lewis war durchnässt und fror bis auf die Knochen, er zog sein Jackett aus und legte es über seine Schultern. >>Lady Miranda und Herr Aberline machen sich Sorgen um sie, sie sollten sie in Paris anrufen<<. Lewis legte seine Hände überkreuzt auf seine Oberarme und krallte sich in Clients Jackett. Er erinnerte sich an ihren Blick von vorhin. >>Sie war für einen Moment wach und hat sich nach euch erkundigt<<, er kniete sich zu ihm runter, >>könnt ihr laufen junger Herr?<<. Lewis starrte nach unten und schüttelte mit dem Kopf.

Das Schiff füllte sich weiter mit Wasser, nur noch die beiden waren an Bord. Client brach ein riesiges Stück Wand heraus und setzte Lewis darauf. >>Vielleicht sollten sie sich etwas trockenes überziehen<<. >>Bring mich an Land<<, befahl er. >>Jawohl<<, beugte sich Client seinem Willen.

Die Vergangenheit im Spiegel

 

The Past in the Mirror:

 

Es dauerte einen halben Tag bis sie, endlich am Hafen von Paris, ankamen. Die Passanten der oberen Schicht schauten überrascht zu den beiden, als Lewis von dem Wandstück zu einer Bank getragen wurde.

Client ging los und fragte einen, gut bekleideten Mann mit brauen Schnurrbart auf Französisch nach einem Arzt. Lewis wäre beinahe eingeschlafen, würden ihm nicht seine Gedanken im Kopf herumgeistern.

>>Junger Herr, ich weiß wo ein Arzt ist<<, berichtet Client und kam zu ihm zurück, >>ich bring euch zu ihm<<. Er nahm aus dem Koffer eine schwarze Augenbinde heraus und band sie Lewis um.

Er hob ihn hoch und mit der rechten Hand nahm er den Koffer.

Nach einer Weile, standen sie vor der Praxis. Client begutachtete, das Schild, was über der Tür hing. Dort stand >>Mason Praxis<<, drauf. Danach schaute er auf Lewis. Er ist in seinen Armen eingeschlafen. >>Hahh...<<, seufzte er und ging rein.

>>Bienvenue sur ma pratique (Willkommen in meiner Praxis)<<, er drehte sich um und schaute Client ins Gesicht. Sein Blick wanderte nach unten und er sah auf Lewis.

Es blieb einen Moment still. >>Earl Baldric<<, brachte Mason heraus. >>Der Doktor von dem Zirkus<<. >>Das ist Vergangenheit, ich habe gehört, der Earl und sein Butler haben Herrn Albert Wilkins getötet<<, meinte er und krempelte sich die Ärmel hoch, >>ich habe also keinen Grund, mich mit euch anlegen zu wollen<<. >>Sie sind vor dem Kampf, hierhin geflüchtet<<, meinte Client und setzte Lewis aufs Bett ab. >>So in etwa, davor war ich noch bei Heinrich Parker, er hat auch eine Praxis, man von ihm konnte ich auch noch einiges lernen<<, er schaute nach Lewis Bein, >>der Knöchel ist nur angeknackst, eine kleine Erkältung... er sollte sich trockene Kleidung anziehen und sich ausschlafen, dann sollte es ihm besser gehen<<.

Client setzte sich auf den Stuhl. >>Ihr solltet ihn auch Besuchen<<, meinte Mason und wusch sich die Hände ab, >>ich habe mehrere Fotos von ihm, dem früheren Earl und seiner Familie, gesehen<<. >>Ja, das könnten wir machen, wenn es dem jungen Herrn wieder besser geht<<. >>Es ist euch gestattet, euch hier ausruhen zu dürfen<<, erlaubte Mason, >>ich muss noch Allerlei erledigen<<. Mit diesen Worten war er auch schon, im hinteren Teil der Praxis, verschwunden. Client setzte sich zu seinem Herrn.

Bis zum anderen Morgen schlief Lewis durch. Als er aufwachte, sah er als erstes das Gesicht von Client. Dabei erschreckte er sich. >>Guten Morgen junger Herr<<, lächelte er. >>Wo sind wir?<<, fragte Lewis und richtete sich auf. >>In Paris<<, antwortete Client. >>Und das Schiff?<<, fragte er. >>Es ist untergegangen, könnt ihr euch nicht daran erinnern?<<. >>Nur wage<<, er fasste sich an die Stirn, >>//Was ist das für ein Lied...und die Frau?//<<. >>Was wollt ihr jetzt tun?<<. >>Wir besuchen Heinrich Parker<<, meinte er. >>Junger Herr, haben sie nicht etwas vergessen<<. >>Nein habe ich nicht<<, sagte er mit genervter Stimme, >>ich werde sie noch anrufen<<.

 

In England war wunderschönes Wetter. >>Ich hoffe dem jungen Herrn und Client geht es gut<<, sagte Bethany besorgt. >>Nun ja solange die beiden nicht anwesend sind, brauche ich nicht mehr zu kochen<<, meinte Kayden und machte sich eine Zigarette an. >>Aber für uns<<, meinte Elliot und warf Fang hoch in die Luft und fing sie auf und wiederholte die Bewegung. >>Sag mal habt ihr nichts zu tun?<<, fragte Kayden die beiden. >>Ich muss noch die Bettwäsche des jungen Herrn waschen, das Gemeinschaftsraum abstauben und die Bilderrahmen, die Betten neu beziehen und den Flur im ersten Stock säubern<<, zählte Bethany von ihren Finger ab. >>Und ich muss noch alle Büsche schneiden, den Rasen mähen, die Vögel und Fang füttern und die Blumen gießen<<, meinte Elliot beiläufig. >>Und warum steht ihr hier noch rum?<<, Kayden wurde etwas sauer. >>Eine Teepause<<, sagte Bethany. >>Ich habe Hunger<<, maulte Elliot. >>Pausen und Essen gibt es erst nach getaner Arbeit<<, meinte Kayden und warf die beiden aus der Küche.

 

Miranda saß neben dem Telefon und erwartete sehnsüchtig Lewis Anruf. >>Er wird schon noch anrufen Liebes<<, sagte Oscar. >>Das sagst du schon zu dritten Mal Vater, seid du hier vorbei gekommen bist<<, meinte sie schmollend. >>Client hat es dir doch gesagt<<. >>Meinst du auf diesen Butler ist verlass?<<, meinte Connor.

Wie auf Kommando erklang das Telefon. Miranda sprang auf und lief schnell zum Telefon: >>Hallo? Lewis?<<.

>>...Miranda<<, sagte eine unsichere Stimme. >>Bin ich froh das es dir gut geht<<, sagte sie erleichtert. >>Es tut mir Leid, was auf dem Schiff passiert ist<<, seine Stimme klang noch bedrückter, als vorher. >>Du musst dich nicht entschuldigen, ich war zwar überrascht dich dort anzutreffen<<, sagte sie, >>was hast du dort überhaupt gemacht?<<. >>Ein geschäftlicher Auftrag<<, antwortete er schnell. >>Nun solange es dir an nichts fehlt<<, meinte sie. Ein Moment der stille brach herein. >>K...komm so bald wie möglich zurück<<, sagte Miranda und lief rot an. >>Ja werde ich<<, antwortete er. Beide legten auf. >>Alles in Ordnung Schwester?<<, fragte Connor sie. >>Ja, a...alles bestens<<, antwortete sie unsicher.

 

>>Ahh<<, seufzte Client lächelnd, >>es ist immer wieder ein Genuss zuzusehen, wenn ihr mit Lady Miranda spricht<<. >>Sei still!!<<, rief Lewis peinlich berührt, >>mach dich nützlich und finde Herrn Parker<<. >>Sofort junger Herr<<, Client verbeugte sich kurz und machte sich dann auf den Weg.

 

Es dauerte nicht lange bis Client wiederkam. >>Es scheint er befindet sich gerade im Louvre, bei einer Kunstausstellung<<, berichtete er. >>Dann sollten wir uns auf den Weg machen, bevor wir ihn noch verpassen<<, meinte Lewis und zog sich seine Jacke an.

Client trug Lewis auf einem Arm und in der anderen Hand hielt er den Koffer. Leider sind einige Sachen die, die beiden mitnahmen, mit dem Schiff untergegangen.

>>Wir sind da<<, sagte Client. Es war ein riesiger Vorplatz mit runden Büschen auf dem Platz die symmetrisch vom Eingang, eines riesigen beige-gelben Gebäude, entfernt in einem Viereck standen. >>Client, mir kommt der Name Heinrich Parker bekannt vor<<. >>Ist das nicht der Mann, der mit eurem Vater zusammen gearbeitet hat, junger Herr?<<, meinte Client. >>Stimmt, mein Vater hat ihn mir vorgestellt, bei einer Versammlung, wichtiger Geschäftspartner meines Vaters<<. >>Er war ein hohes Tier in der Gesellschaft<<. >>Genug geredet, sonst verspäten wir uns noch<<. >>Sehr wohl, junger Herr<<.

Sie gingen in das riesige Gebäude hinein.

Es war eine große Vorhalle.

Client ging an die Rezeption und fragte eine Rezeptionistin nach Heinrich Parker, und tatsächlich kannte sie ihn. >>Er ist im dritten Ausstellungsraum<<, antwortete sie auf Französisch. Höflich bedankte sich Client für die Auskunft und bewegte sich in die Ausstellungsräume.

Im ersten hingen viele Bilder, sie waren wunderschön anzuschauen. Um die Führung nicht zu stören, huschte Client auf leisen Sohlen durch den ersten Raum.

Im zweiten Raum befanden sich allerlei Skulpturen aus Marmor und Stein. >>Hmm...<<, machte Lewis als er, das einzige Gemälde in dem Raum, sah.

Es war eine Frau mit langen schwarzem Haar, das ihren wohlgeformten schlanken, Körper umspielte. In ihren zierlichen Händen hielt sie das Gesicht eines Mannes, dessen Nussbraunen Augen in die goldenen Augen der Frau blickten.

Irgendwoher kam die Frau auf dem Bild, Lewis bekannt vor.

Plötzlich fiel es ihm wieder ein. >>Das ist doch...<<, sprach er. >>Was habt ihr, junger Herr?<<. >>Das ist diese Frau auf dem Gemälde, der ich dieses Zeichen auf meinem rechten Auge verdanke<<. >>Wer ist diese Frau?<<, hakte Client neugierig nach.

>>Das Gemälde wurde von Charles Isaac Boyle gemalt und >>Das schwarze Schicksal<< genannt<<, sagte eine Stimme hinter den beiden. Client drehte sich um. Es war ein etwas älterer Herr. >>Entschuldigen sie meine Unhöflichkeit, mein Name ist Heinrich Parker<<, stellte er sich vor. >>Praker?<<, murmelte Lewis. >>Dieses Bild ist wunderschön, es gibt eine Legende, die besagt, wenn man dieser Frau begegnet ein grausames Schicksal ereilt<<, bewundert Heinrich das Bild. >>Sie sind wohl ein Kunstliebhaber<<, meinte Lewis. >>In der Tat, das bin ich, ihr etwa nicht?<<. >>Mein Interesse gilt anderen Dingen<<, antwortete er. >>Vielleicht könnte ich eure Meinung, mit einem Schmuckstück ändern<<, lächelte Heinrich schwach, >>folgt mir bitte<<.

Sie betraten den dritten und letzten Raum des rechten Flügels, des Museums.

Ein riesiger goldverzierter Spiegel, zierte die Wand ganz hinten. An den Ecken hingen jeweils ein Engel, die ihre Arme in den Himmel hoben, doch ihre Köpfe dem Boden entgegen sahen. Die Flügel der Engel waren in einem hellen Weiß gehalten.

Zwar war der Spiegel nur groß und schlicht gehalten, aber er versprühte eine Aura die einen anzuziehen schien. >>Die vier Engel, stellen die Erzengel da<<, sprach Heinrich und machte einen Schritt auf den Spiegel zu. >>Wozu stellen sie diesen Spiegel in ein Museum?<<, fragte Lewis, ohne seinen Blick auch nur eine Sekunde von diesem Monstrum zu wenden. >>Die Vergangenheit<<, erwähnte er. >>Vergangenheit?<<. >>Vor mehr als 300 Jahren, erbaute Blaise Noblet, ein Franzose, diesen Spiegel, mit seiner Tochter Madeline. Dieser wurde in einer Kirche ausgestellt. Aber viele Menschen die ihn besuchten, galten als verschwunden<<, erklärte er. >>//Was für ein Märchen//<<, dachte Lewis abwertend. Auch Client schien von der Aura angezogen zu werden, er stand mit Lewis im Arm da und betrachtete stumm sein Spiegelbild. Lewis tippte ihm auf die Schulter. >>Was ist junger Herr?<<, fragte er. >>Lass mich runter<<. Client tat dies und Lewis schritt auf Heinrich zu. >>Und was hat es mit der Vergangenheit auf sich?<<. >>Es wird gesagt, der Spiegel saugt dich in sein Innerstes und spielt deine Vergangenheit nochmal ab, doch Vorsicht ehe man sich versieht könnte er einen verschlingen<<. >>//Das ist undenkbar, die Vergangenheit ist und bleibt vergangen//<<, dachte er, doch irgendwie wollte er seinen Arm ausstrecken, entgegen des Spiegels um einfach zu sehen, ob es funktioniert. Bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzte, verwarf er sie auch schon wieder. >>Verzeiht meine Frage, aber ich kenne eure Namen noch nicht<<, erwähnte Heinrich. >>Mein Name ist Lewis Baldric und das ist mein Butler Client<<, antwortete Lewis und Client verbeugte sich. >>Baldric?<<, Heinrich überlegte, aber dann viel es ihm doch ein. >>Ich erinnere mich Edgar Baldric<<. Es war komisch diesen Namen nach langer Zeit zu hören. >>Du bist groß geworden, was ist denn mit deinem Auge passiert?<<, fragte er besorgt. >>Ach das... ich bin von der Treppe gestürzt, nur ein kleiner Unfall<<, log er. >>Das ist schmerzhaft, passt besser auf euch auf<<, meinte er und legte seine Hand, zu Lewis Entrüstung, auf seinen Kopf. >>//Ich bin doch kein Kind mehr//<<, dachte er sauer.

>>Wie geht es eigentlich Lauren und Edgar?<<, erkundigte er sich und nahm seine Hand wieder runter. Bei dieser Frage zuckte Lewis. >>Sie sind schon vor Jahren gestorben<<, antwortete er. >>Oh, das tut mir Leid<<. >>Ist schon in Ordnung<<, seufzte er.

Es verging einige Zeit der Stille, in der keiner wagte ein Wort auch nur zu sagen. >>Was macht ihr überhaupt in Paris?<<, fragte Heinrich und durchbrach als erster diese unangenehme Stille. >>Das hat geschäftlichen Hintergrund<<, winkte er diese Frage ab. >>Nun habt ihr schon einen Platz wo ihr über Nacht bleiben könnt?<<. >>Wir haben uns noch nicht für ein Hotel entschieden<<, überlegte Lewis schließlich. >>Ihr könnt bei mir nächtigen<<, schlug Heinrich vor. Nickend nahm er das Angebot an.

Doch plötzlich spürte Lewis einen scharfen, bedrohlichen Blick im Nacken. >>//Wer ist da?//<<, fragte er sich und drehte sich schlagartig um. >>Was habt ihr?<<, fragte Client und sah auch in die Richtung. >>N...nichts<<, entgegnete Lewis und seufzte. >>Ich wohne in Belleville, ist zwar etwas weit von hier entfernt, aber mit der Kutsche ist die Entfernung zu schaffen<<..

Aus dem vorherigen Raum, ertönte die Stimme der Führerleiterin. >>Wir sollten jetzt gehen, Client<<. >>Jawohl Herr<<. Lewis Blick wanderte ein letztes Mal über den Spiegel, bevor er sich gänzlich zum gehen umdrehte.

 

Nachdem sie das Museum verließen, schien die Sonne noch stärker als vorher. Lewis hielt sich die Hand über die Augen, um ihnen Schatten zu spenden. >>Was habt ihr jetzt vor, junger Herr?<<, fragte Client. >>Ein Kirchenbesuch<<, antwortete er und ging los. Kurz sah Client über seine Schulter hinweg, zum Museum, erst dann folgte er seinem Herrn.

 

Da die beiden nicht zum ersten Mal nach Paris gereist waren, kannten sie sich gut aus und fanden sich auch schnell auf dem Vorplatz der Kirche wider. Nur kurz zögerte Lewis, doch als er einen Fuß vorsetzten wollte, überkam ihn ein ungutes Gefühl und hielt inne. >>Was ist los?<<, wollte sein Butler wissen. >>Nichts<<, entgegnete er und setzte sich in Bewegung. Die große Tür der Kirche aufstoßend, gingen die beiden in die Vorhalle. Es war ein riesiger Saal in der es einen Meterlangen roten Teppich, auf den braunen Bakettboden der bis zum Altar reichte, gab und an den Seiten in zwei Reihen dunkelbraune schwere Sitzbänke. Über ihnen hingen drei große Kronleuchter wie eine Guillotine, die bei jedem Luftzug etwas hin und her schwankten. Die Decke war schlicht weiß und gefühlte drei Meter über ihnen.Die Kirche schien leer zu sein. Lewis ging den roten Teppich entlang bis zum Altar. Client folgte ihm. >>Ich dachte Dämonen könnten in keine Kirche gehen<<, ertönte eine Stimme hinter ihnen. Lewis und Client blieben stehen und drehten sich zu dem Neuankömmling um. Es war ein etwas ältere Mann, der einen länglichen grauen Zopf über eine feierlichen Kutte trug. >>Papst Flavius, sie wissen doch das dies nur ein Gerücht ist<<, meinte Client neutral. >>Natürlich<<, nickte dieser es ab und kam auf die beiden zu, >>Earl Baldric, was verschafft uns die Ehre eures Besuchs<<. Der Blick seiner hellgrünen Augen lag nun auf ihm. >>Eine Beichte<<, antwortete Lewis. >>Beichte?<<, fragte Flavius und stoppte, >>was hat ein Kind schon zu beichten?<<, er lächelte dabei. >>Ich bin mir keinerlei Taten bewusst, für die ich büßen müsste<<, verneinte er die Aussage des Papstes. >>Und wer sollte es sein, der büßen müsste?<<.
>>Sie arbeiten eng mit der Kirche in London St. Peter ad Vincula zusammen und damit auch mit der Queen<<. >>Das ist richtig<<, antwortete der Papst überrascht über den Themenwechsel. >>Damit müssten sie auch die Adelsfamilien kennen, die unter der Queen arbeiten<<. >>Ich habe über den tragischen Tod ihrer Eltern gelesen, Earl Baldric. Ich vermute sie wollten darauf hinaus<<. Lewis ballte seine Hände, hinter seinem Rücken, zu Fäusten. >>Sie haben sie also gekannt?<<. >>Ja habe ich, wirklich schade. Die beiden waren noch so jung. Ich bin untröstlich<<. 

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Tag der Veröffentlichung: 05.12.2011

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