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Schweigend saß ich in meinem Zimmer, auch noch 2 Monate nach dem Unfall, kam ich nicht drüber weg. Bei diesem riesigen Unfall auf der Landstraße. Mein Verlobter saß hinterm Steuer und ist bei Nacht und Nebel Auto gefahren. Dann fuhr plötzlich ein Auto auf seine Seite der Straße. Er stieß sofort mit dem Roten BMW zusammen. Mein Verlobter war sofort Tot, so der Rettungsdienst. Und der andere Fahrer, der kam mit ein paar Kratzer davon. Wie ich allerdings in der Zeitung erfahren hatte, saß neben ihm im Auto seine kleine Tochter, die kurze Zeit später im Krankenhaus auch verstorben ist. Aber er ist mit egal, denn er war schließlich der Grund, warum mein Verlobter jetzt unter der Erde liegt. Jeffrey war ein so liebevoller Mensch. Er war engagiert. Er rettete die Umwelt, tat immer da beste und demonstrierte jeden 3. Tag gegen Plastikflaschen, glaub ich. Er war immer beschäftigt, da er in einem Büro arbeitete, welches ihn ziemlich forderte. So kam es dann dazu, das er nicht viel Zeit für mich hatte. Also hatten wir nur unsere Abende und die waren immer wunderschön.
Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, bekomme ich doch ein kleines lächeln im Gesicht.
Darüber denke ich immer nach, wenn mir etwas komisches passiert und das passiert in letzter Zeit ziemlich oft. Ich weiß nicht ob ich mir das einbilde. Aber auf einmal fliegen CD's aus denm Regal, dann höre ich Nachts immer schritte oder meine Gläser klirren. Ich werde langsam verrückt. Aber das überhaupt merkwürdigste ist ja, dass meine Haustür, wenn ich raus will, sich automatisch verschließt und sich erst nach 10 Minuten vorstehen wieder öffnet. Ich bin zur Therapie gegangen, ich bin beim Arzt gewesen, aber niemand konnte mir helfen. Dann kam da eines Tages diese Frau. Sie erzählte mir, das sie ein Medium wäre und gesehen hätte, dass sich ein Geist an mich heran gehängt hätte. Ich habe ihr nicht geglaubt, denn Geister gibt es doch nicht... oder doch? Ich wurde verrückt, das musste es sein.
Ich bin dann aber doch irgendwann zu dem Medium gegangen, weil ich wissen wollte wer es war, der mich verfolgte und mich nicht hatte schlafen lassen wollen. Ich war der Meinung, das es mein Verlobter war. Denn es hätte nur er sein können, wer denn auch sonst? Denn ich bin ja seid seinem Unfall kaum mehr aus dem Haus gegangen. Ich hatte eine Haushaltshilfe, hatte einen Jungen eingestellt, der für mich einkaufen geht und sogar jemanden, der mir die Post hereinholt. Also wer konnte es denn bitte sonst sein, wenn nicht mein Mann.. Das Medium konnte mir keine Auskunft geben, was sehr bedauerlich war, denn schließlich erzählte sie mir, das jemand mich aufsucht.

Jetzt musste ich es selbst herausfinden. Das heißt, ich muss das Haus verlassen.. Und dann, als ich es verlassen wollte, ging mein DVD Player an und schob eine CD heraus. Und neugierig wie ich nun mal bin, schob ich die CD in meinen Laptop hinein. Auf dem Bildschirm kam nur eine Schrift : Zu Spät! Ich holte die CD wieder aus dem Schlitz heraus und sah, dass es eine ausgeliehene CD war. War der Geist jetzt wütend, weil ich eine CD vergessen habe abzugeben? Also ging ich los und will die CD abgeben, da tippte mir ein Mann auf die Schulter und sagte >>Sie kenne ich doch<<. Stimmt ich kenne ihn, denn als der ganze Spuk angefangen hat, war ich gerade auf einem Konzert, wo ich einen wichtigen Anruf bekam, den ich auch brauchte, denn ich wollte das Konzert unter allen Umständen verlassen. Als ich gerade an mein Handy gehen wollte, flog es mir einfach aus der Hand und zu meinen Bedauern genau auf diesen Mann. Ich entschuldigte mich natürlich sofort und so lernten wir uns kennen. Er tippte mir also auf die Schulter. Ich drehte mich um und meinte >> Ähm, Oh ja Stimmt. << Wir unterhielten uns und da kam raus, das er schon seit langem versucht den Film auszuleihen, den sie vergessen hat abzugeben. Ich gab ihm den Film und wollte eigentlich gehen, als er mich auf ein Kaffee eingeladen hat. Ich musste nachdenken, war ich schon bereit für eine neue Bekanntschaft? Schaffe ich es, ohne schlechtes gewissen mit ihm Kaffee trinken zu gehen? Ach was rede ich da überhaupt? Das ist doch kein Date. Wir gehen nur Kaffee trinken. Mehr nicht. So stimme ich also zu. Im Coffeeshop angekommen unterhielten wir uns über unsere Familien. Ich erzählte ihm meine tragische Vergangenheit. Zuerst war er still und dann erzählte er, das auch er einen Autounfall hatte, in der seine Tochter ums Leben gekommen sei, und er mich sehr gut verstehen konnte. Mir kam das alles Spanisch vor und ich fragte ihn ob er seinen Unfall am 03. September. 2011 hatte, denn das war der Tag, wo Jeffrey gestorben ist. Er sagte nur ja, und fragte, woher ich das wusste. Ich fing nur an zu weinen und schrie, warum man mir das antun würde. ER war der Fahrer der meinen Jeffrey auf dem Gewissen hat. ER! Ich kann nicht mehr.
Ich verließ weinend den coffeeshop, setzte mich in mein Auto. Ich wollte nicht mehr. Ich konnte nicht mehr. Ich fuhr auf einmal einen Abhang runter. Und bin wohl bewusstlos geworden, denn als ich die Augen wieder auf machte, war da wieder dieser Mann, er heißt übrigens George, und zog mich aus dem Wagen heraus. Er brachte mich ins Krankenhaus. Ich fragte ihn was er genau an dieser Stelle gemacht hat. Er sagte, das dort der Unfallort war, was ich natürlich wusste, denn ich war ja jeden Monat dort, er sagte auch, dass er dort jeden Tag einmal hinfahren würde. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, erzählte ich ihm von den merkwürdigen Dingen die mir passierten und von der Frau die meinte dass sich an Geist an mich heran gehängt hatte. So fuhren wir also zusammen zu dem Medium, da George auch solche merkwürdigen Dinge passierten. Sie sollte also herausfinden, wer es ist, der uns hinterher spukt. Sie nahm unsere Hände und murmelte irgendwas vor sich hin.. es dauerte gefühlte 15 Minuten, bis sie endlich fertig war, voller Spannung warteten wir auf ihre Antwort. Und dann plötzlich kam sie. Es war seine Tochter.. sie wollte das George und ich eine gemeinsame Zukunft beginnen, weil sie sich Schuldig fühlte, weil sie meinte, sie hätte den Unfall verursacht. Sie meinte auch, das sie nun seit dem Unfall versucht uns zusammen zu führen, es nur nicht funktionierte, das ich jeden Monat am Nachmittag zu der Unfallstelle gehen würde und er jeden Tag vormittags und sie deswegen so lange gebraucht hat. Sie sagte auch, wenn wir es denn nicht wenigstens versuchen auch nur Freunde zu sein, würde die nicht ins sogenannte Licht gehen. Also versprachen wir, das wir es versuchen würden. Sie ging ins Licht, und George und ich begannen unsere Zukunft.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 10.06.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Diese Kurzgeschichte ist alleine für Maria, weil sie immer an mich glaubt. Danke :*

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