Cover

Kapitel 1- Mit dem Beat



Den Körper zum Rhythmus der Musik bewegen. Die Anderen mit verführerischem Blick auf einen aufmerksam machen. Die Musik fühlen und dich vergessen. Dich und den Schmerz, den du bei mir hinterlassen hast.
Dann dieses Lächeln, diese Augen. Sie sehen sogar im Discolicht noch unglaublich ehrlich aus. Ein gemeinsamer Drink, eine Cola.

So ungefähr ist alles abgelaufen. Ich weiß noch, wie du mit mir zusammen auf die Bahn gewartet hast. Sogar nach meiner Nummer hast du gefragt und deine Augen. So ehrliche Augen hatte ich vorher noch nie gesehen. Sie strahlten geradezu. Jedoch gab ich sie dir nicht. War mir nicht sicher, ob ich diesen Augen wirklich vertrauen sollte. Außerdem dachte ich vor deinem Anblick die ganze Zeit über an einen Anderen. Jemanden, der mich nicht zu haben wollen schien. Sonst hätte er sich doch gemeldet, nicht?
Wir verabschiedeten uns mit einer Umarmung und ich stieg in meine Bahn. Gott! Diese Augen verfolgten mich noch den ganzen Abend. Jedoch… Als ich dann, am nächsten Morgen, online ging, hatte ich eine neue Nachricht von jemand unbekanntem. Ich dachte nicht direkt an dich, doch in meinem Bauch fühlte ich dieses Kribbeln.
Ich öffnete die Nachricht und war überrascht. Sie war von dir.


Hey!
Kennst du mich noch? Wir haben vor einigen Stunden miteinander getanzt.
Und ich habe dich zur Bahn begleitet. Es kommt jetzt vielleicht doof, dass ich mich melde,
vor allem, da du mir schon gezeigt hast, dass du keinen weiteren Kontakt mit mir möchtest.
Doch... Ich wollte mich halt einfach trotzdem mal bei dir melden…
Wie geht es dir? Bist du gut nach Hause gekommen?
Liebe Grüße, Marco


Als ich die Nachricht las, war ich überglücklich. Zwar wusste ich nicht wieso, aber mir war klar, dass ich nicht die Einzige von uns Beiden war, der jemand gewisses nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist. Wieso ich mir da so sicher war, weiß ich aber nicht mehr. Schließlich hatte diese Nachricht doch nichts zu bedeuten, oder?
Jedenfalls antwortete ich:



Hy!
Klar, kenn ich dich noch. Danke noch mal, dass du mich begleitet hast.
Doch, ich würde mich sehr freuen, wenn wir den Kontakt halten könnten. Es freut mich,
dass du dich bei mir gemeldet hast. Wie hast du mich eigentlich gefunden?
Mir geht’s gut und dir? Ja, danke der Nachfrage. Bist du danach noch weiter feiern gewesen?
Liebe Grüße, Leah



Kurz nachdem ich auf „Abschicken“ gedrückt hatte, wurde mir bewusst, was für einen Mist ich da mal wieder geschrieben hatte. Doch… als ich geschrieben habe, war ich so nervös, ich wollte unbedingt antworten und… irgendwie auch nicht, weil ich immerzu an Jens denken musste. Doch, Jens mochte mich nicht so, wie ich ihn und Marco war nett. Außerdem hatten Nachrichten doch keinerlei Bedeutung. Man schreibt schließlich einfach nur zurück. Ganz unverbindlich.

Um mir einen klaren Gedanken zu fassen, machte ich erstmal die Musik an. Nicht nur in der Disco, auch zu Hause hörte ich gerne diese Musik. Oft tanzte ich sogar dazu. Denn, mit dem Beat, muss sich der Körper bewegen. Dafür muss man den Beat allerdings kennen.
Wieder fing ich an, meinen Körper von dem Beat gefangen nehmen zu lassen und verschwand aus der Wirklichkeit.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.07.2010

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /