Hallo liebe Mitbürger,
ja es sind sehr harte Zeiten....
Milliarden werden in den Sand gesetzt, Tante Olga von nebenan hat nun panische Angst Ihr Sparbuch bei der Bank ist bald nun nur noch fürs Holz anzünden zu gebrauchen, der Versicherungsmakler bekommt bei jedem Telefon Klingeln Magenkrämpfe weil er befürchten muss, dass wieder ein Vertrag storniert wird und dadurch sein Schuldsaldo den fünfstelligen Bereich erreichen wird. Banker haben ja Ihre Vorgaben was sie dem Kunden zu erzählen haben, eventuell auf einem kleinen Zettel unter den Überweisungsvordrucken.
Jaja, diese modernen Raubritter in Ihren Sakkos und hübschen Kleidchen.......die Luft wird dünn. Jahrelang, ach hunderte von Jahren wurden auf Kosten anderer in der FINANZDIENSTLEISTUNGSBRANCHE gutgläubige Menschen verar... aber langsam wendet sich das Blatt und ich find es klasse. Liegt wohl daran, dass ich kein Geld habe was ich verlieren könnte oder... es liegt daran, dass ich mit jeder schlechten Botschaft aus dem Fernsehen, Zeitung oder Radio die Gesichter vor meinem Auge sehe die mir nicht gut in Erinnerung haften geblieben sind.
Dieses sehe ich in meinem Kopfkino sogar auf Breitband und Dolby Digital Ton.
Doch nun zu meinem Buch und Sie werden verstehen, dass ich diese Situation ganz anders sehe, ganz anders. Ich wünsche Ihnen viel Spass und bitte versprechen Sie mir.. nicht alle Versicherungsmenschen oder Banker sind so, glaub ich zumindest.
Vorwort
Ostern, Es ist sechs Uhr morgens, draußen es kalt, man hört Vögel zwitschern. Ein knapp 40 Jahre alter Mann sitzt rauchend an einer Kolonialen Sitzgruppe in seinem Wintergarten. (Ist bar bezahlt) Über den Durchgang zur Küche ist ein Holzmodell der Titanic unter Glas. Es herrscht Ruhe, selbst Autos hört man nicht an der ansonsten stark befahrenden Straße. Ruhe! Ein wichtiges Gut, heutzutage aber eher selten.
Was geht diesem rauchenden, Kaffee trinkenden Mann durch den Kopf, Reflektiert er sein Leben, will seine Frau sich scheiden lassen, oder etwa noch schlimmeres? Langsam dreht er seinen Kopf, er dreht ihn von links nach rechts, seine Augen werden immer kleiner, es sieht aus als wenn er irgendetwas fixieren will, so wie ein Löwe seine Beute. Als er wieder sein Kopf auf seine Tasse Kaffee gedreht hatte, seufze er tief und sprach:
� Mann sind die Fenster schmutzig, ist ja ein Wunder das man die Bäume sieht!�
Er stand auf, ging in die Küche, machte sich eine wieder eine Tasse Kaffee mit den Kaffee in den kleinen Papiertütchen, zwei Toast, stellte alles auf den Tisch im Wintergarten, drehte sich schnell um und schritt schnellen Fußes durchs Wohnzimmer ins Büro, holte sich seinen geleasten Laptop. Er klappte ihn auf und fluchte, er stand auf, drehte sich auf der Stelle und durchs Wohnzimmer ins Büro und holte das Netzkabel. � Klasse � murmelte er �tragbarer Computer aber ohne Kabel nur Metall und Plastik, irgendwann will ich mal einen haben mit der Frucht auf dem Deckel, irgendwann!� Doch bis dahin wird es noch lange dauern, besonders wenn man sich überlegt, dass sein Laptop geleast ist.
Er musste Ihn holen, eine Versicherung wollte es. Dieser Laptop kostete 200,- Euro jeden Monat, erst nach vier langen Jahren war er bezahlt, es war der teuerste Laptop aller Zeiten. Aber zu dem Thema Leasing, Finanzieren kommen wir später, also dranbleiben und nicht umschalten!
Als der Mann wieder an dem Tisch saß klappte er den Laptop auf, schaltete ihn an. Er öffnete das Schreibprogramm. Er schaute auf den Bildschirm, zündete sich eine Zigarette an, nahm sich die Tasse Kaffee und lehnte sich zurück.
�Ich werde alles aufschreiben, ja ich werde ein Buch schreiben. Es ist der Punkt gekommen. Es ist so viel passiert, alles muss ich niederschreiben, wirklich alles.�
Dieses sagte er mit lauter Stimme, mit einer wollender Stimme, Dann verstummte er, in seinem Kopf kam der Gedanke: dann werde ich aber viele Sachen aus dem Sumpf holen, viele werden mich nicht mehr lieb haben, ja ein paar Menschen werden mich hassen.., er drehte den Kopf und schaute auf die Titanic. Er entdeckte auf dem Tisch die Special Edition des Films Pearl Harbor. � Also, wenn durch die Fahrlässigkeit des Erbauers der Titanic über 1500 Menschen den Tod fanden, wenn durch die Überheblichkeit einer Regierung die Japaner die Möglichkeit hatten diesen Angriff auszuführen, dann kann ich kleines Licht auch ein Buch schreiben über Versicherungen, Banken, Verkäufer, Leasing, Finanzieren und weiter Sachen, die nicht gerade so laufen sollten wie sie es eigentlich sollten. Also, werde sich dieses Buch schreiben. Nun ja, es kann natürlich auch passieren, dass ich(er) so richtig Ärger bekommen könnte, ich oder er wird nie wieder ein Kredit bekommen ( auch egal, meine oder seine Schufa ist schon wie ein Buch ), ich oder er nie wieder in der Branche arbeiten könnte ( auch egal, will ich oder er auch nicht mehr ) Aber wenigstens hat man mal die Wahrheit erzählt und einer muss es ja machen, warum nicht ich oder er!
Also wird ein Buch geschrieben, der der nicht einmal ein Buch komplett gelesen hatte.Ich lese eigentlich kaum, denn meine Bildung habe ich aus dem Fernsehen, heut zu Tage gibt es doch alles im Kabelfernsehen.
In diesem Moment kam seine Frau in den Wintergarten. Sie schaute ihn an, er sagte:
�Guten Morgen mein Schatz, Du, ich werde ein Buch schreiben, ich werde alles niederschreiben, auch das was nun gerade mit der Bank passiert.�
Die Reaktion war wohl zu erklären, dass das die ersten Worte des Tages für Sie waren. Sie trottete zur Tür, machte sie auf, der Hund ging raus, sie ging zurück, schaute kurz zum Tisch und sagte:
"� Mach mal"�
Sie ging in die Küche, machte sich einen Toast, einen Kakao, gab dem Hund Futter und ging nach oben ins Schlafzimmer. Der Hund nach seinem Frühstück hinterher. Der Mann stand auf, schloss die Tür und setzte sich wieder. Wie war diese Reaktion zu erklären, in Filmen würde nun das Orchester einsetzten, die Geigen würden eine sehr traurige Melodie spielen, im Film ja, im wahren Leben nicht. Was war passiert?
Das Haus wird den Bach runtergehen, die Bank macht ernst, die Uhr tickt.
Ein guter Bekannter ist mit 40 an Krebs gestorben, kein Geld auf dem Konto. Diese drei Faktoren machten die Reaktion erklärbar.
Natürlich ist der Tod des Bekannten das schlimmste, doch ein Haus zu verlieren, wo man Jahre gewohnt hat macht einen fertig, Dazu noch die ewigen Geldsorgen. Nun, die Situation ist ernst, sehr ernst..aber nicht hoffnungslos.
Kämpfen ist nun angesagt, wie schon immer. Dich irgendwann ist die Schlacht vorbei. Sie wollen wissen wie sie ausgegangen ist? Lesen sie das Buch doch bis zum Ende, oder schlagen sie die Seite 213 auf.
Entschuldigung, es steht ja gar nicht auf der Seite 213. Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig als das Buch zu lesen.
Normal ist es doch in einem Vorwort allen zu danken, die geholfen haben dieses Werk zu vollenden. Ich danke auf diesem Wege meiner Frau. Sie werden merken warum. Meinen Eltern und meinem Bruder. Den Menschen, Freunde und Exfreunde, Bekannte und Exbekannte. Versicherungen, Banken, Bausparkassen, Leasing,- Finanzierungs,- Inkassounternehmen, Anwälte, Vorstände, Führungspersonen, Headhunter die mich inspiriert haben dieses Buch zu schreiben danke ich auch.
HERZLICHEN DANK!!
Aus verständlichen Grüßen werden diese nicht namentlich genannt. Ich wünsche Ihnen nun gute Unterhaltung, viele Informationen und ebensoviel Spaß. Und nun würde Captain Kirk auf der Enterprice sagen:�Energie!
DIE FRÜHEN JAHRE
Tja wo fängt man an? Seelenklempner mit Doppelnamen, Hornbrille, irgendwelchen Pinselstrichen an der Wand und Kinder in der Waldorfschule würden mit Sicherheit in der Kindheit anfangen, doch ich finde dann wird dieses Buch" Herr der Ringe" Ausmaße erreichen. Und ich finde alles zu diskutieren ohne ein Ergebnis ist ziemlich frustrierend, drum wäre ich ein schlechter Politiker, außer am Monatsende wenn die Kohle für Reden kommt.
Kurzer Ausflug zu den Seelenklempner, ich musste mal zu einem hin, ich bekam einen Fragebogen mit 200 Fragen. Hier ein paar Fragen und glauben Sie mir, die sind echt:
Haben Sie Jesus in einem weißen Licht gesehen?
Meine Antwort: Nein, aber auf einem Toast auf Ebay, ebenfalls den alten Schweden Michael Jackson und die Maria.
Träumen Sie oft davon aus einem Flugzeug zu fallen?
Antwort: Ne, aber ich träume oft dass ich nackt nur mit einer Robe bekleidet auf einen Sonnentempel stehe, unter mir tausende nackte Frauen. Diese bewerfen mich dann mit Gurken. ( Zitat kommt aus einem Film, Val Kilmer in was für ein Genie )
Haben Sie oft Komplexe mit Ihren Genitalien?
Antwort: Komplexe gerade nicht, aber ich hatte echt Probleme mit dem Test meiner Frau. Sie wollte, dass ich einen 15 cm Nagel in einen Holzklotz mit meinem Penis einschlagen konnte. Eine Frau sollte schon auf Qualitäten achten, meinen Sie nicht auch Herr Dr.Prof etc.
Was dann in der Sitzung passierte erzähle ich Ihnen später, es war nicht nur witzig.
Ich werde Ihnen nur ein paar Highlights aus meiner Kindheit erzählen, doch diese werden reichen Ihnen zu zeigen was für ein nettes Kerlchen ich doch war.
Kurz geschrieben, ich hatte eine schöne Kindheit bis die Schule kam. Meine Mutter behauptet das jedenfalls und einer Mutter sollte man schon glauben.
Das einzige was Sie mir immer sagte:
�"Junge, weißt Du eigentlich wie oft Du aus dem Kinderwagen gefallen bist?�"
Das war wohl schon damals mein Freiheitsdrang. Andere erklären sich daraus mein Verhalten.
Ich wurde dann festgeschnallt! Diese Fotografie ist heute in meinem Besitz. Gelächelt habe ich aber auch schon in der fesselnden Situation.
Ich glaube, meine Mutter meinte aber wohl, dass ich immer nett und lieb war bis ich meine ersten Widerworte gab.
Wir nehmen das einfach mal so hin, so sehr ich mich auch anstrenge, ich kann mich an nichts erinnern. Muss eine langweilige Zeit für mich gewesen sein.
Aufgewachsen bin ich in einer Kleinstadt im Münsterland. In der 70 er Jahren war hier ja auch nicht viel los, es war eine ruhige, gemütliche und friedliche Zeit.
Wiesen, Wälder, bayrische Lederhoden und Autos mit Lederdach. Ach, nicht zu vergessen den Pferdehuf am Kühler!!
An den kann ich mich gut erinnern. Wie bei Männern oft zu sehen so hatte auch mein Vater einen Autofimmel.
Alle zwei Jahre gab es ein neues Auto. Jedes Mal gab es heftige Diskussionen in der Küche zwischen meinen Eltern doch letztlich hat mein Vater immer ein neues gekauft. Und das Hufeisen wanderte immer mit. Das weiß ich so genau, da ich samstags immer den Wagen auf der Auffahrt waschen musste. Kinderarbeit war damals normal.
(Auto waschen, Straße fegen und Rasenmähen)
Doch auch dafür bekam ich mal meine Rache. Jahre später kaufte mein Vater einen neuen Wagen. Mutter hatte mal wieder keine Chance gehabt.
Sie hatte aber nur zugestimmt, den Wagen zu kaufen und Ende, keine Spoiler, Tieferlegen oder sonstigen Blödsinn. Doch mein Vater war so wie ich� oder umgekehrt. Ich besuchte meine Eltern und irgendetwas war anders an dem Wagen.
�"Nein, er den Wagen verspoilern lassen, ob das Mutter wei�?"
Nach dem Kaffee ging ich mit dem stolzen Autobesitzer nach draußen und auf meine Frage wie teuer denn die Umbaumaßnahmen waren bekam mein Vater zum ersten Mal ein rotes Gesicht!!
Ich hatte Ihn in der Hand, ich konnte ihn erpressen.
� "Sag bloß nichts deiner Mutter, die macht mich einen Kopf kürzer�!"
Wissen Sie eigentlich wie schwer das ist ein Geheimnis zu bewahren? Besonders für mich. Ich kann das einfach nicht. Zwei Tage und zwei Nächte habe ich es durchgehalten, dann war es einfach vorbei. Ich musste, ich konnte nicht mehr.
Auch das Flehen meiner Frau half nichts. Ich stürzte aus dem Haus und ich musste nur 30 Meter schaffen und loslegen.
Ich schüttelte den Hund von meinem Hosenbein, meine Frau riss mir meine restlichen Haare raus. Doch alles konnte mich nicht aufhalten. Nach Jahren konnte ich nun meinen Vater eins auswischen und es wurde ein heiden Spaß. In der Küche saßen meine Eltern. Nach einer Weile sagte ich ganz gelangweilt:
� I"st dir eigentlich am Auto was aufgefallen, liebe Mutter?�"
Meinem Vater blieb das Leberwurstbrot im Hals stecken. Meine Mutter schaute mich verstört an, dann ging sie schnurstracks nach draußen und kam nach eine Minute zurück. Übrigens, die Minute mit meinem Vater in der Küche war lang, es wurde geschwiegen. Sie fragte:
� "Ist da eine Beule dran, ich hab nichts gefunden"�
Ich dachte: Was!?!?! Diese Heizungsrohranlage kann man doch gar nicht übersehen. Was soll das! Mein Triumph, meine Rache nach sie wissen schon Jahren soll scheitern, weil meine Mutter nicht diese Dinger nicht sieht.
So war es aber. Ich hatte verloren. Mein Vater hatte ein reichliches boshaftes Grinsen auf dem Gesicht. Ich sah die Niederlage ein und ich erklärte ihr dass hinten eine ganz kleine Macke sei.
Niedergeschlagen ging ich nach Haus. Ich legte mich ins Bett und wimmerte mich in den Schlaf. Doch es geschehen ja noch Wunder. Drei Tage später hat meine Mutter die Rohre von selbst erkannt und es ging rund zu Haus.
Also nicht dass sie meinen das da ein richtiger Streit entbrannt ist aber mein Vater wurde zur Minna gemacht und ich konnte doch noch zufrieden weiterleben. Jaja.
Aber jetzt zurück zu meiner Kindheit.
Auch nicht zu verachten waren die sonntäglichen Spaziergänge mit den Eltern und Verwandten in den heimischen Wäldern. Ich glaube dort habe ich angefangen so richtig zu maulen.
Warum ich das weiß?
Es gibt ein Foto wo ich auf den Schultern meines Vaters saß und weinte bitterlich. Kein Wunder, kurz vorher bekam ich eine Tracht Prügel weil ich nicht mehr laufen wollte und mein Onkel nichts anderes zu tun hatte diese doch sehr schlimme Situation zu fotografieren.
Nun liebe Leute macht das heute mal, dann rasseln die Klagen so nieder!
Schon in meiner Kindheit hatte ich so manche Schicksalsschläge zu verarbeiten. Eines sonnigen Tages fuhr meine Mutter mit mir Fahrrad. Sie fuhr und ich saß hinten auf den Gepäckträger. Sie fuhr also die Auffahrt, satte 30 Meter sehr sicher herunter.
Überquerte verkehrsicher nach dem Rechts/Links Blick die Straße. Zu meiner Verwunderung lenkte Sie aber nicht ein sondern fuhr seelenruhig weiter geradeaus.
Na und denken Sie sich.
Schon klar, doch da war ein Bach in drei Meter Tiefe. Alles lief in Zeitlupe ab. Die Gehirnwindungen meiner Mutter kamen langsam darauf, dass das wohl nicht richtig war geradeaus zu fahren. Der Befehl zur Wende kam abrupt.
Sie lenke nach links und ich kleiner 4 jähriger Bub flog mit hohen Bogen in den drei Meter tief gelegenen Bach. Ich flog sehr lange, denn ich war damals sehr leicht (heute käme ich wie ein Findling herunter) und mit einem Plumps lag ich in der reisenden Strömung.
Gut, er hatte eine Tiefe von fünfzehn Zentimetern doch als Kind sieht man das anders. Ich schrie und meine Mutter rief:
�"Komm da raus�"
Echt ehrlich!! Wo war den der Mutterinstinkt, ich hätte ertrinken können! Ich kam hoch, bekam später ein Eis und alles war gut.
Dann kam der schlimmste Schicksalsschlag.
Ich sage nur Winnetou 3. Mein Bruder und ich hatten ein gemeinsames Zimmer im Keller. Also weit entfernt von dem Schlafzimmer der Eltern.
In der weißen Schrankwand aus Holzimitat (Grottenhässlich) stand ein Schwarz/Weiß Fernseher mit Kinderschutz. Der bestand aus einem Plastikstecker zum Herausziehen beim AN/AUS Schalter.
Damals dachten die Hersteller von Elektrogeräten wohl Kinder sind doof und dumm, denn man musste nur ein Streichholz nehmen, in die Vertiefung stecken und das Thema des Kinderschutzes war Geschichte. Also früh ins Bett, Streichholz rein, Ton leise stellen und Fernsehen gucken. Was passierte dann?
Winnetou stirbt.
Und nun soll das Leben so weitergehen, ohne Winnetou! Ich habe geweint und gebrüllt. Das muss wohl sehr laut gewesen sein, denn meine Mutter kam ins Zimmer. Die Tür ging geschwind auf, zwei Augen schauten uns sauer an. Sie verstand nichts. Es gab Schreie wegen dem Fernsehen gucken, mal wieder Hausarrest und es wurde nicht eingegangen auf unser Leid.
Heute würde man eine Therapie bekommen doch damals war das alles anders, Krankenkassen trauern mit Sicherheit der damaligen Zeit nach.
"Warum ich das weiß?"
Hier ein paar Beispiele und glauben Sie mir �,sie sind alle wahr!
Also nach der Zeit des Liebseins begann mit ca. sechs Lebensjahren eine neue Ära. Das Zeitalter der Macken und Verletzungen setzte ein. Dieses ist übrigens heute noch aktiv und das noch mit knapp vierzig.
VERLETZUNGEN und KRANKENKASSEN
Mein erster Tretroller, nein nicht von der Firma mit den Luftreifen aus Deutschland sondern der mit Stahlrädern und Gummibelag. Sie können sich vorstellen wie man durchgeschüttelt wurde, alles umsonst. Heute zahlen Leute Geld in Fitnessstudios für Rüttelbänder.
Er kam auch schon wohl damals aus China oder war eine Fehlproduktion der Firma mit den Edeltretrollern. Gebraucht und ohne Handgriff auf der Lenkstange.
Ich rollte so durch die Gegend und fuhr über einen Stein, der Lenker schlug um und die Stange riss mir meine linke Brustwarze ab.
Sie hing nur noch an einem kleinen Stückchen an meinem kleinen zarten Kinderkörper. Nach Hause rennen mit Geschrei nach Mutter.
Mutter stand in der Küche�..eigentlich wie immer, kurze Begutachtung, sauber gemacht, Jod drauf und zugeklebt mit dem braunen Heftpflaster. ( Das aus der roten Metallrolle.) AUS!!
Haus gebaut. Nicht ich, sondern meine Eltern, ich habe aus Gittermatten eine Hütte gebaut, auch das Dach. Ich bin natürlich trotz Verbot auf das Dach gestiegen, eingestürzt und die rechte Wange aufgerissen. Man hätte auch durch diese nun Essen können, ein Hamburger hätte durchgepasst. Also � Nach Hause rennen mit Geschrei nach Mutter.
Mutter stand in der Küche�..eigentlich wie immer, kurze Begutachtung, sauber gemacht, Jod drauf und zugeklebt mit dem braunen Heftpflaster. AUS!!
Dann wurde die Straße wo ich wohne neu gemacht�also eine richtige Straße mit Asphalt und ROHREN!! Diese langen Dinger lagen da so rum. Um diese waren Eisenstangen mit kleinen Fähnchen. Nun mein Kumpel und ich spielten dort. Der sagte mir er könne die Stange durch das lange Rohr bis zu mir stoßen. Ich glaubte das nicht, er machte es und die Eisenstange durchbohrte das linke Knie. Was passierte dann? Nach Hause rennen mit Geschrei nach Mutter.
Mutter stand in der Küche�..eigentlich wie immer, kurze Begutachtung, sauber gemacht, Jod drauf und zugeklebt mit dem braunen Heftpflaster. AUS!!
Nun in diesem Fall gab noch ein Papiertaschentuch drauf, dieses wollte ich nicht unterschlagen. Wissen Sie eigentlich noch, wie schön es war, wenn das Pflaster entfernt wurde. Aua!
Diese Sachen haben nur ca. 8 Deutsche Mark gekostet. Ich überlasse es Ihrer Fantasie was das heute kosten würde.
Die anderen Macken, ausgeschlagene Zähne etc. lasse ich mal beiseite, glauben Sie mir es sind zu viele. Unterschlagen möchte ich Ihnen nicht meine Krankenhausaufenthalte, eine Geschichte werde ich Ihnen mal erzählen.
Ich hatte nie bedrohliche Krankheiten (außer mit zehn, da hat mich meine Mutter trotz Masern in die Schule geschickt. Ok, wir beide haben das nicht mitbekommen, hat erst ein Arzt tagespäter uns erzählt)
sondern immer nur Operationen am Knie.
Eines Tages sollte ich in einem Krankenhaus in der Nähe meiner kleinen gemütlichen Stadt am Knie operiert werden.
Ich fuhr hin und nach der ersten Visite des Arztes hatte der festgestellt, dass ein kleiner Pickel die OP verzögern würde. So um fünf Tage. Aber anstatt nach Hause zu fahren sollte ich dableiben. Heute undenkbar.
Gut dachte ich mir. Ich kam dann in ein Zimmer, welches die Größe einer Turnhalle hatte. War früher auch eine. In diesem Zimmer lagen fünf Jungs. Vier davon genauso Chaoten wie ich. Das Zimmer, äh die Halle hatte ein paar Besonderheiten.
Riesige Terrasse mit wunderschönem Blick in den Park. Sehr großer Fernseher und das tollste. Man konnte umsonst telefonieren. Durch irgendeinen Fehler konnte das Telefon nicht abgerechnet werden.
Dieses wurde ausgenutzt bis zum Erbrechen. Alle wurden angerufen, aber wirklich alle.
Auf diesem Zimmer war aber auch einer, der eine panische Angst vor Spritzen hatte. Er war soweit ich mich erinnere ein strammes Bürschchen. Nach Tagen hatten wir die Nachtschwester soweit. Dieses hatte uns eine Pizza gekostet.
Kurz vor Mitternacht. Vier stark kranke junge Männer lagen in Ihren Betten und taten so als ob sie schlafen. Einer schlief nicht, denn der OP Termin war am folgendes Tag. Mann hörte ein kleines Wimmern, welches aus der Bettdecke zu kommen schien. Auf einmal ging die Tür auf und die Nachtschwester kam rein. In der Hand hielt sie ein silbernes Tablett. Auf diesem lag etwas, man konnte es nicht erkennen, ein weises Tuch lag drüber.
Graden Weges ging sie auf den wimmernden Patienten, stupste ihn an. Er kam mit dem Kopf hoch und fragte sehr leise mit zittriger Stimme:
"� Ja, was gibt es�"
Die Krankenschwester sagte im sie müsse sich noch ein wenig um ihn kümmern vor dem großen Termin morgen. Er war so fixiert auf sie, das er nicht merkte, wie ich mich zur Tür schlich wo die ganzen Lichtschalter der Turnhalle waren.
Dann zog Sie mit einem Ruck das Tuch weg, nahm blitzschnell die Einlaufspritze
(diese ist übrigens dreißig Zentimeter lang mit einem Durchmesser von fünf Zentimeter, gefüllt mit Apfelsaft) hob diese in die Höhe und sagte mit lauter Stimme:
"� Du musst noch dein Beruhigungsmittel bekommen, das ist Vorschrift�"
Für die Dramatik schaltete ich in diesem Moment die Flutlichtanlage an.
Der junge Mann hatte einen Gesichtsausdruck wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Eine Mischung aus Angst, Panik, Verzweiflung und den Wunsch doch einfach nur zurück zur Mutti zu können. Ob er die Gesichtsfarbe verloren hatte kann ich nicht sagen, das Licht war zu hell.
Er zog ganz schnell die Bettdecke hoch und verschwand unter dieser.
Es hat sehr lange gedauert, ihn zu erklären dass das nur ein Spaß war. Lag daran, weil er so laut geweint hat. Doch er wurde nach etlichem Zureden wieder entdeckt und er beruhigte sich nach Stunden. Ich glaube, er lachte auch später oder war es weil ich dann meine Quittung bekam?
Meine OP verlief gut. Ich bin komischerweise nach der Narkose immer gut drauf. Liegt wohl am Sauerstoff, oder ist da irgendwas drin?
Doch auch nach einer Narkose muss man mal. Für die kleinen Sachen gibt es die Flasche, für die größere menschliche Sache eine Pfanne.
Das war ja wohl gar nichts für mich. Nach stundenlangem Zureden mit der Schwester einigten wir uns, das ich mit einem Rollstuhl zur Toilette düsen durfte. Konnte ja auch nichts passieren, da mein Bein in einer Schiene angeschnallt war.
So drehte ich mich wie ein Turner rechts aus dem Bett. Meine Schiene hielt das Bein gerade.
Aber nicht für eine lange Zeit.
Auf einmal ging eine Schnalle auf, mein Bein winkelte sich dank der Schwerkraft nach unten ab.
Das letzte an das ich mich erinnern kann sind Geräusche, die einem an den Verzehr von einem halben Hähnchen erinnerte wenn man die Knochen durchbricht. Dann wurde es dunkel und ich konnte ein paar Sterne sehen.
"Ich glaube es war der Große Wagen."
Als ich wieder wach wurde, mir ging es gut, war ich schon wieder operiert worden.
Ich schaute mich um und das erste Gesicht was ich sah war das von unserem Spritzenfreund. Seine Hautfarbe im Gesicht war leicht rot und fettig. Er fragte mich:
� "Na, alles fit im Schritt?�"
Ich wollte gerade antworten, da fing der fiese Kerl an zu lachen und hörte gar nicht wieder auf. Er erzählte mir wie witzig das war, als die vielen Leute mich auf eine Trage wuchteten und raus schoben. Muss wohl lustig ausgesehen haben.
So hatte ich meine erste Quittung bekommen, doch die zweite bekam ich schon bald.
Wenn man operiert wird, sammelt sich Wundwasser in der Wunde. In der ersten Zeit hat man in dieser einen Schlauch, der das in eine Flasche ablaufen lässt. Wenn dieser dann gezogen wird (tolles Gefühl, tut auch gar nicht weh) bildet sich aber immer noch Wundwasser welches dann mit einer Spritze herausgezogen wird. Dieses nennt man PUNKTIEREN! Das sollte in der Ambulanz der Assistenzarzt vornehmen. Diesen hatte ich vor Wochen kennen gelernt und wir beide waren uns von Anfang an nicht gerade sympathisch.
Außerdem hatte er einen Namen wie ein Arzt in einer Fernsehserie. Dieser war auch eine sehr unsympathische Person.
So saßen nun mein Leidensgenosse aus unserem Zimmer und ich vor der großen Schiebetür der Ambulance und ich hatte nichts anderes zu tun als herzerfrischend über den Arzt zu lästern.
Und wenn ich einmal angefangen habe höre ich auch nicht so schnell wieder auf.
Blöd war nur, dass die Tür nicht richtig verschlossen war und der liebe Assistenzarzt alles mitbekommen hatte. Als ich dann aufgerufen wurde und ich den Raum betrat fühlte ich nicht die gewohnte Kälte von ihm. Er begrüßte mich sehr nett, fragte nach meinem Befinden und bat mich freundlich auf der Trage platz zu nehmen.
"Sollte ich mich über ihn geirrt haben, war er in Wirklichkeit ein netter Typ?"
Im Kopfe baute ich gerade an meiner Entschuldigungsrede, da haut dieser Arzt die Spritze in meinem Knie. Ich kam mir vor wie ein Pottwal der harpuniert wird.
Ich senkte gerade meinen Kopf zu der Stelle des Einschlages und meine Flucheskapaden wollten in Millisekunden loslegen, da sagte er:
� "Entschuldigung, da bin ich wohl abgerutscht, soll nicht wieder vorkommen�"
Ich schaute ihn an und wollte nun mein Vokabular der Schimpfwörter über ihn auswerfen, da kam mir aber der Gedanke: Oh halt, ich bin mindestens noch zwei Wochen hier, das wäre sehr unklug. Also hielt ich meinen Mund und ging mit leicht feuchten Augen aus dem Zimmer.
Am nächsten Tag kam der Harpunier nicht mit auf das Zimmer. Mein Zimmerkollege fragte noch wo er denn sei und als Antwort hörten wir nur:
"� Er hat seit gestern Mittag drei Wochen Urlaub meine Herren. Sie sehen ihn nicht wieder�"
Die Enttäuschung machte sich über mein Gesicht breit, so eine Schande und ich hatte solche tollen Wörter für ihn.
"Doch sollte er in den Urlaub gehen ohne ein Vermächtnis für mich?"
Nein der Herr hat gut gearbeitet. Alle, ja wirklich alle bekamen richtig tolle Krankentherapeuten, außer mir.
Meine war einhundertachtzig Zentimeter groß und so um 150 Kilogramm schwer. Ja die Stunden mit der Traumfrau waren echt schön, ich fühlte mich wie eine rohe Frikadelle und nach zwei weiteren Wochen war ich froh gehen zu dürfen. Echt, das können Sie mir glauben. Ich hatte mir übrigens vorgenommen nicht mehr so viel zu lästern. Es hat auch geklappt für ungefähr drei Tage.
Männer sind Memmen
Das was mir nun spontan bei dem Wort
"Zähne "
einfällt möchte ich Ihnen nicht verheimlichen.
Wir Männer sind schon tolle Typen, wir erschaffen Städte, leiten Weltfirmen, fliegen zum Mond und erklären unseren Frauen, wie sie am besten den Haushalt machen sollten.
Doch wie sieht aus, wenn wir mal zum Zahnarzt müssen?
Ja ich weiß, einige von Ihnen werden nun sich zurücklehnen und den großen Macker markieren, doch die Mehrzahl der Gattung Männer werden sich wieder erkennen und zu mir stehen und leiden.
Also, meine Zähne sahen langsam aber sicher wie das Hafengebiet von Liverpool aus, vergammelt und verrottet. Ich lachte auch nicht so gerne, weil ein Schneidezahn nicht mehr so ganz war und die Farbe alles andere war als weiß. Nach ungefähr fünf Jahren Zureden und endlosen Diskussionen hatte es meine Frau geschafft, ich bin zum Zahnarzt gegangen.
Alleine und voller Mut und Tatendrang, ich wollte meine Prüfung bestehen. Nur zur Sicherheit ging meine Frau mit.
Echt ehrlich.
Oder wollte Sie kontrollieren, dass ich wirklich gehe? Nun ja. Ich saß mit Ihr im Behandlungszimmer. Der Herr in Weiß verrichtete seine grausamen Taten im Zimmer nebenan, man hörte das leise Summen der Folterwerkzeuge, welches irgendwo rein gesteckt wurde. Der Ton wurde lauter, das Stöhnen seiner Opfer auch.
Ich verlor langsam aber sicher meine doch so gesunde Gesichtsfarbe. Meine Beine wollten fliehen, sie konnten nicht. Ich fühlte mich schrecklich, doch was sollte ich machen? Mein Körper mit knapp 100 Kilogramm fing an zu zittern, ein gestandenes Mannsbild hatte einfach nur Angst.
Dann war es soweit, die Tür öffnete sich langsam, ich hatte so etwas schon einmal in Horrorfilmen gesehen. Ich erblickte das Gesicht des Schmerzes.
Doch was machte es? Es grüßte mich recht herzlich und machte sich ein wenig lustig darüber, dass meine Frau auch dabei war. Liegt wohl daran, dass das ein witziges Bild abgab, ich bin nicht gerade ein kleiner Hänfling.
Für mich war klar; er sah schon den warmen Geldregen auf sein Konto, denn er sah in der Akte ich bin Privatversichert!!
Die Bestandsaufnahme meiner Knabberleiste war wie Schiffe versenken.
(Diesen Witz habe ich auch mal beim Schulzahnarzt gebracht, als ich in einer Reihe stand, der Arzt fand das nach dem 10 ten Mal gar nicht witzig und ich durfte immer gehen.)
Eventuell kommt daher meine Abneigung gegen diese humorlosen Zahnärzte!!
Also, der Zahnarzt schien nach der Bestandsaufnahme zufrieden zu sein. Ich ganz und gar nicht, denn er wollte mir insgesamt 17 Zähne ziehen. Er sagte halt:
� "Keine andere Chance mehr, die müssen raus! sie hätten etliche Jahre früher kommen sollen.�"
�Super �dachte ich mir, �dass weiß ich auch�
Mir viel sofort meine kleine Plastikkarte in der Hose ein und ich sagte:
� "OK aber nur unter Vollnarkose!!�"
(Es musste doch Vorteile haben privat versichert zu sein)
Ein sanftes Lächeln kam über mein Gesicht, denn so erspare ich mir doch etliche Schmerzen!
�Gut� sagte er, er wird es mir der Einschlafärztin absprechen und dann kann es gemacht werden.
Meine Frau war sehr stolz auf mich. Ich fühlte mich wie einer, der alle Krankheiten auf unserem Planeten gelindert hatte und kurz vor der Verleihung des Nobelpreises stand.
Der Termin kam näher, dieses merkte ich ohne auf den Kalender schauen zu müssen, meine innere Uhr sagte es mir. Der Termin, wo ich einige Körperteile verlieren werde kam näher, ich denke mein Körper war schon in Trauer. Kurz vor High Noon bekam ich einen Anruf, die Narkoseärztin wollte mich nicht, Begründung, ich bin Raucher und schon zu alt.
Sollte die jahrelange Vorarbeit meiner mich liebenden Frau zu Nichte gemacht worden sein? Was denken Sie? Falsch! Ich ging trotzdem, denn ich bin ein Mann.
Bewaffnet mit einem Walkmann trat ich meinen Kreuzgang an, selbstbewusst wie immer. Na ja, kurz vor der Praxis wollte ich gar nicht mehr, doch meine Frau saß neben mir und was sollte Sie denn von mir denken.
Das Sie eine Memme geheiratet hätte, einen mit großer Klappe und nichts, rein gar nichts dahinter?
Ich gab Ihr einen Abschiedkuss und ging mit langsamem Gang in die Praxis. Diese Szene hatte Ähnlichkeiten mit einem Western, kurz vor dem Duell in der heißen Sonne am Mittag.
Ich wurde in das Folterzimmer mit dem Folterstuhl und den Folterwerkzeugen gebracht.
Erst in diesem Moment sah ich die Bilder an der Wand. Wunderschöne Tierbilder und�..ein Bild mit erlegten Tieren und hinter diesen
�..mein Zahnarzt.
Ja super dachte ich, der der Tiere abballert wird nun meine Zähne ziehen. Ich weiß nicht mehr wie hoch mein Puls war, ich weiß nur dass ich kaum mehr von der weißen Tapete zu unterscheiden war.
Dann kam er rein, begrüßte mich und holte was aus der Schublade und�..ging wieder. Ich saß zurück geblieben auf dem Folterstuhl und wollte eigentlich anfangen zu wimmern bis dann eine Arzthelferin rein kam. Nun gut, ich kannte die Frau und sie sollte mich nicht so erbärmlich sehen, also machte ich einen auf coolen Typen und sprach mit ihr, ja bis der Schusswaffenbenutzer wieder rein kam.
Er lächelte wegen der Plastikkarte in meiner Tasche und zog insgesamt 56 Spritzen auf.
(So kam mir es vor)
Dann kam er, der Moment wo meine Frau fünf Jahre hingearbeitet hatte, ja die mit der Bleichschiene im Mund und trotzdem hat die gelbe Zähne.
(Behaupte ich regelmäßig um sie zu ärgern, �klappt immer)
Nachdem ich nun die ersten 20 Spritzen in den Mund bekommen hatte verließ er die Folterkammer und ließ mich alleine. Bis jetzt war alles gut, langsam brabbelte ich nur noch und merkte, wie mein Speichel den Mundwinkel verließ. Dann wurde es ernst, der Folterknecht setzte die Teichpumpe in den Mund und es hörte sich an wie wenn der letzte Rest des vermoderten Teiches in die Pumpe gezogen wird.
Ich setzte den Walkman auf, schaltet ihn an und�..es lief die Musik von dem Musical TANZ DER VAMPIRE!!!
"Na passt das nicht super?"
Ich verliere meine Beißer und die haben da ganz lange. Nun mal ehrlich. Es tat gar nicht so weh, es ist zwar nicht das, was ich jeden Tag machen möchte, doch einen töten wird es nicht.
Nach 3 Liedern und einigen Augenzucken, einigen undefinierbaren Lauten von mir war es dann vorbei.
Etliche meiner eigenen Zähne hatten nach
Jahrzehnten ausgedient. Sie waren weg, aus meinen Körper entfernt.
Nun kam der Moment für meine neuen Zähne oben. Die passten super und sahen auch so aus. Alle gerade und nicht abgebrochen.
War echt schon ein komischer Anblick, ich hatte die erste Zeit Bedenken, dass das mein Mund war.
Ich durfte nun nach Hause und meine Frau holte mich ab. Sie war begeistert von den neuen Zähnen und ich war eigentlich gut drauf. Oben war erledigt, in einer Woche waren die anderen dran. Nach ungefähr drei Stunden ging die Betäubung raus und ich bekam Hunger. Und wenn ich Hunger habe, habe ich echt schlechte Laune.
Eigentlich sollte ich nicht rauchen, kein Kaffee trinken und nichts essen.
Schnickschnack dachte ich und fuhr zu dem Schnellrestaurant mit den zwei Buchstaben. Ich bestellte mir zwei Hamburger, die sind so schön weich und kann man eigentlich ohne Zähne essen. "Man, waren die lecker. "
Eine Woche später waren die anderen dran und es klappte auch ganz gut, hat ein wenig mehr wehgetan aber im Großen und Ganzen war es in Ordnung.
Der Folterknecht hatte genug Geld verdient und ich habe nun tolle Zähne. Nun lache ich wieder erheblich mehr und mein Selbstbewusstsein ist wieder auf der vollen Höhe.
Komisch ist nur, dass ich keine Kopfschmerzen mehr habe und�..meine Frau hat immer noch gelbe Zähne! HAHAHAH!!
MODELLE UND LÜGEN
Fragen Sie sich nun, ob ich eigentlich nie gelogen habe. Diese Frage kann ich nicht beantworten. Ich will einfach nicht.
Es gibt ein paar Momente wo ich mich dran erinnern kann�..aber nur ein paar.
Jeder Junge baut Modelle als Plastik, so ich auch. Ich hatte Flugzeuge, Hubschrauber und Schiffe. Als kleiner Mann hat man aber auch das Zerstörungs-Gen im Körper. Samstags waren meine Eltern mal wieder nicht da. Es war ein sonniger Tag, die Vögel trillerten ihr schönes Lied, Bienen und Wespen summten um die Wette�, wird wichtig!!!
Also, ich hatte ein sehr schönes Flugzeugmodell aus dem 2. Weltkrieg, ein japanisches Modell. Dieses war nicht klein, Maßstab 1:32. Es sollte nun brennen.
PEARL HOURBOR in unseren Garten, äh im Garten meines Vaters, der einem Garten in einer Fachzeitung glich. Also, Flieger auf dem Rasen, Petroleum über den gleichen, Streichholz und wumm. Es brannte lichterloh und das Plastik zerfloss zähflüssig wie ein Lavafluß des Ätna auf den Rasen.
Langsam, ganz langsam wurde mir klar, dass das Inferno nicht ohne sichtbare Folgen blieb. Ich löschte das Wrack mit der Gießkanne und dann sah ich die Zerstörung des Rasens�ein kreisrunder brauner, verbrannter Fleck mit einen Durchmesser von ca.50 Zentimeter.
Die Vögel verstummten, kein Summen von Bienen, Hummeln oder Wespen war zu hören. Wussten diese Tiere instinktiv was passieren würde?
Die schon, ich noch nicht.
Ich beseitigte die Überreste des Stolzes der japanischen Luftwaffe, ging ins Haus und schaute Mondbasis Alpha Eins. Dann kamen meine Eltern wieder. Gott sei Dank gingen Sie nicht in den Garten, ich hatte also Aufschub bekommen bis zum nächsten Tag.
Vielleicht war der Rasen bis zum nächsten Tag ja wieder nachgewachsen dachte ich mir und schlief ruhig ein. Am anderen Tag, nach der Henkersmalzeit�äh Frühstück ging mein Vater in den Garten und sehr kurze Zeit später hörte ich ziemlich laut meinen Namen.
Oh wie schön, sie wussten ihn noch. Leicht gekrümmt ging ich zu meinem Eltern, die schon vor der kreisrunden Stelle standen.
Man schaute mich strafend an und sagte in doch etwas lauter Sprache:
� "Was ist das?�"
So was blödes, man sah doch was es war.
Mir fiel nichts anderes ein als zu sagen:
"�Das hat wohl die Sonne verbrannt gestern. Sind wohl die Sonnenflecken gewesen.�"
Ja auch schon damals habe ich mich für die Natur interessiert!! Meinen Eltern verschlug es die Sprache, sie waren viel gewohnt doch so eine Antwort hatte sie komplett niedergehauen.
Hausarrest, Straße fegen und Abtrocknen waren die Erziehungsmaßnahmen. Die kannte ich schon und ich wusste ja nach 2 bis 3 Tagen war alles vorbei.
So leicht kann man kreisrunde Kreise erklären�..nicht wie Mulder von Akte X satte 45 Minuten braucht und dann die Sache immer noch nicht gelöst ist.
Nun mit den Modellen war das so eine Sache, Stundenlang baut man sie und in Minuten sind sie Geschichte�oder auch nicht.
Als Kind in der Badewanne ist das ohne Spielzeug langweilig. Ich hatte einen schönen Hubschrauber auserkoren mit mir Abenteuer der Seerettung zu erleben. Nach den Such und Rettungsaktionen war er nun leicht lädiert. Er war über.
Mir ist das nichts Besseres eingefallen, als ihn in der Toilette die letzte Ruhe zu gönnen. Gesagt, getan. Mit militärischen Ehren versenkt, er wurde nicht mehr wieder gesehen. Aus den Augen, aus dem Sinn��..bis zu dem Augenblick als eines Tages die Toilette verstopft war.
Wir hatten damals nicht viel Geld und dann musste mein Vater dran. Er schraubte die Toilette ab, musste mit seiner Hand tief ins Rohr und hat dort etwas Hartes entdeckt , die Reste des Hubschraubers.
Glauben Sie nun wirklich, dass ich die Wahrheit gesagt habe�, oh nein.
Ich behauptete stumpf, der muss wohl da rein gefallen sein als ich mit ihm im Waschbecken gespielt habe.
Bis heute habe ich nicht die Wahrheit gesagt�.ich gehe mal eben rüber zu meinen Eltern und erzähle sie, heute kriege ich ja kein Hausarrest mehr und außerdem haben Sie eine Spülmaschine.
Man bekommt aber für alles im Leben früher oder später seine Quittung, auch ich bekam sie jahre später�, mit den Modellen.
Ich hatte einen riesigen Flugzeugträger. Er war über einen Meter lang. Ich hatte Ihn mir während meiner Studienzeit gekauft, trotz Geldmangel und keiner Freizeit, doch ich musste Ihn einfach haben. Etliche Flugzeuge waren auf dem Deck. Ich war wahnsinnig stolz auf ihn, er war groß, ist mir toll gelungen. Eines Tages bemerkte ich, dass die Anzahl der Flugzeuge weniger wurde.
"Kamen Sie vom Feineinsatz nicht zurück? Wo ist die Besatzung geblieben, konnte man sie retten?"
Im Laufe der Zeit nahm die Anzahl weiter rapide ab. Eines Tages waren nur noch 2 Flugzeuge über. Der Rest von über 40 stolzen Fliegern wurde einfach �....weggesaugt.
Ab in den Tiefen des Rohres, in der dunklen Staubtüte und zum Schluss überrollt von einer Raupe auf der Müllkippe!! Für diese böse Tat kamen nur 2 Menschen in Frage, meine Frau oder meine Schwiegermutter.
Beide überstanden die knallharten Verhöre, blieben bei der Aussage nichts mit der Sache zu tun zu haben. Nun wurde ich angelogen und konnte nichts dagegen machen.
Der Flugzeugträger kam ins Gästezimmer auf den Vitrinenschrank. Dort in dem Trockendock sollte er warten, bis die neue Staffel fertig war.
Jetzt kommen billige Türen ins Spiel! Geiz ist nicht immer geil. Der Träger war auf 1,6 Meter Höhe. Nachdem ich die Tür zugemacht habe, also nicht geknallt fiel der Rahmen um. Die Überlänge des Modells wurde ihm zum Verhängnis. Der umfallende Rahmen sorgte für eine Flugeinlage des Trägers und die Erdanziehungskraft tat ihr übriges dazu.
Er lag in Einzelteile verstreut im Zimmer, nur der Rumpf war noch ganz. Traurig sammelte ich die Einzelteile zusammen und gab sie in die Mülltonne. Der einzige Trost für mich war, dass alle Teile und Flugzeuge an einem Ort vereint waren. Was ich damals noch nicht wusste, dass das noch nicht die endgültige Rechnung mit Modellen war.
Ich hatte noch einen Flieger mit Schwenkflügel, den aus dem Film �Top Gun�. Er war sehr teuer und ebenfalls mein Stolz.
Nun kommt ein nicht richtig eingeschlagener Nagel ins Spiel! Der Flieger stand auf einem kleinen Hocker an der Wand. Über ihm ein rahmenloser Bilderhalter mit dem Kinoposter von Frankenstein.
Ich kuschelte mich gerade mit meiner Frau auf unser Sofa und dann knallte der Rahmen runter, er durchlug den Flieger genau in der Mitte.
Es lief alles in Zeitlupe ab und mir viel kein Wort ein. Es ist passiert, ohne fremde Einwirkung. An der Wand steckte nur noch ein Nagel, der andere lag auf dem Boden. Es war also genauso genommen meine Schuld und ich konnte keinen bestrafen. Es war meine Schuld, �so ein Mist.
Dann kam der letzte Teil der noch offen stehenden Rechnung.
Meine Saturn 5 Rakete mit über 1,05 Meter Höhe war ebenfalls mein Stolz. Meine Frau hat sie mir zum Geburtstag geschenkt. Nach stundenlanger Arbeit war sie fertig zum Start. Buzz Aldrin, Armstrong und Lowell wären stolz auf meine Arbeit gewesen. Sie stand, na sie wissen schon auf der Vitrine.
Konnte gar nichts passieren, der Rahmen war nicht mehr da. Doch eines Tages hat Sie abgehoben�, aber nicht nach oben sondern nach unten. Und so schloss sich der Kreis. Der Staubsaugerschlauch hatte sie auf dem Gewissen. Diese sehr einfache Halterung des Rohres gab nach, das Rohr mit Schlauch kippte nach links und gab das Startsignal für die Rakete. Schon wieder ein Beispiel für Billig ist nicht immer gut!
War wohl keiner in dem Kontrollraum.
Sie stürzte auf den Boden, nur die Triebwerke haben es überlebt. Ich hatte sie noch einige Zeit im Schrank,�den Rest der Rakete konnte man sich ja denken. Dann warf ich sie weg. Ich verkaufte alle meine Modelle, meine Farben und Airbrush Pistolen über ein Internetauktionshaus und das war das Ende mit meinen Modellen.
Seit dem habe ich nie wieder ein Modell gebaut.
Vielleicht fange ich damit als Rentner wieder an. Hauptsache, meine Hände sind dann noch ruhig, ansonsten werde ich da nicht lange Spaß dran haben. Die anderen, nicht so tollen Modelle habe ich auch nicht mehr, einige fielen so von der Decke, andere wurden mit einem Luftgewehr durchsiebt.
( Die habe ich nicht mehr...wichtige Info für die Behörden )
So, als Einleitung sollte das nun reichen. Nun geht es mit Lichtgeschwindigkeit ans Hauptthema:
Versicherungen.
Falls Sie, wenn Sie dieses Buch gelesen haben Ihren Versicherungsagenten, Banker oder Ihren Baussparkassenmenschen mit anderen Augen sehen, nun so sollte es sein. Ich werde Ihnen alles erzählen was ich erlebt habe, was mir ehemalige Kollegen ins Ohr geflüstert haben oder Bürger wie Sie und ich mit Versicherungsunternehmen oder Banken erlebt haben. Ich würde vorschlagen, holen Sie sich noch einen Kaffee oder sonstiges, was zu knabbern und tauchen Sie ein, in die Welt der Finanzdienstleister. Ich sage heute nur....in die Welt am Höllenschlund.
Was ich heute mit Versicherungen zu tun habe?
Ich bin nun berufsunfähig und schlage mich natürlich mit den Versicherungen rum...wollen natürlich nicht zahlen, einige Unternehmen versuchen noch Geld zu bekommen. Doch dazu später mehr.
DAS ENDE VOM ANFANG, ODER ANDERSRUM
Im Jahr 1995 sah ich eine Anzeige in unserer Tageszeitung wo ein Versicherungsunternehmen Kundenberater suchte. Ich musste mir eine neue Stelle suchen nach 6 Monate Bildungssysteme verkaufen auf Teufel komm raus. Die Anzeige fiel mir sofort ins Auge wegen der Größe und den bunten Bildchen mit zufriedenen glücklichen Menschen in Ihren hübschen Anziehsachen.
Es war ein altes deutsches Unternehmen mit einer Niederlassung in einer größeren Stadt in meiner Nähe. Ich rief dort an und wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Toll dachte ich, wenn das so schnell geht dann wird meine Karriere bald starten. Im Gedanken hatte ich schon mein Porsche! Das stimmt, ich kann super Geld ausgeben ohne das ich es in der Tasche hatte.
Dort wurde ich von einem so genannten Organisationsleiter in der Empfangshalle, die aussah wie man sich das halt so vorstellt wo viel Geld regiert empfangen. Diese Leute machen nichts anderes als neue Mitarbeiter zu gewinnen, Umsatz zu puschen und Schulungen zu leiten.
Eigentlich sind sie moderne Kopfgeldjäger, denn Ihr Gehalt ist von den Umsätzen abhängig, das merken Sie aber nicht, sie sind sehr gute Schauspieler. Denen würden die meisten Menschen sofort alles erzählen.
Das Gespräch war gut, meine große Klappe hatte wieder zugeschlagen. Ich wurde dann zu einem Assesment Center im Ruhrgebiet eingeladen. Dort wurden schriftliche Teste geschrieben und Verkaufsgespräche geführt. Mit mir waren dort ca. 20 Leute.
Ältere, Jüngere, Hausfrauen und gestandene Geschäftsmänner. Etliche Sakko Träger und Leute die sich so toll fanden. ( diese findet man in der Branche wo sonst nie )
Alles wurde von dem Unternehmen bezahlt, sei es das Mittagessen, Kaffee, Kuchen etc. Man fühlte sich schon, als wenn man jahrelang dazu gehören würde. Alle waren so nett und freundlich, ich bin nur nett wenn ich unbedingt was haben will. Bei meiner Frau hat das ungefähr fünf Jahre was gebracht, dann wurde sie leider resistent. Das Verkaufsgespräch war witzig, denn ich sollte jemanden ein Auto verkaufen, der auf Teufel komm raus gar keins haben wollte. Am Ende hat er dann auch eins gekauft. War aber kein Wunder, denn wenn ich eins richtig gut konnte war es reden.
Am Nachmittag wurden dann nach und nach die Leute in Einzelgesprächen geholt. Das hatte was von der mündlichen Prüfung in Mathe. Dieses Gefühl von...ich bin durchgefallen, ist doch egal bis zum sehr kleinen, atomgroßen Hoffnungsgefühl. Nicht zu vergessen die Magenschmerzen und das Zittern der Hände wie beim Entzug.
Vor mir gingen Leute lächelnd rein und kamen geknickt wieder raus, auch die mit der großen Klappe!
Nicht angenommen.
Als ich dran war, war ich komischerweise auf einmal sehr ruhig. Ich saß mich hin, vor mir 3 Leute, der Organisationsleiter, Trainer und die Birne die das Auto nicht haben wollte. Es hatte Ähnlichkeiten mit einem Gerichtssaal, vorne die Richter und ich als Angeklagter.
�Wir wollen Sie gerne haben, Sie haben den besten Test abgeliefert �
Ende!
Mein Kopf reagierte erst langsam, ich sagte gut und wann ich anfangen könne.
Auf dem Nachhauseweg mit meiner kleinen italienischen Schüssel ( hatte den Namen eines Bären )begriff ich erst langsam was da passiert ist. Das beste Ergebnis, ich der Matheversager vor dem Herrn. Das lag mich Sicherheit an meinen Tabletten, die ich am Morgen genommen habe. Ich hatte starke Kopfschmerzen. Also, mein bestes Ergebnis in dem Fach Mathe war bis zum Ende des Studium eine 3 in einer Arbeit. Und die brachte mir auch noch eine Nachprüfung bei der staatlichen Prüfung ein, weil mein Lehrer der Meinung war ich hätte gemogelt. Übrigens, bei der mündlichen Prüfung war ich wieder da wo ich mathemässig hingehöre....fünf!!
Nun ich hatte den Job und das wurde abends erst einmal gefeiert. Besonders wenn man überlegt wie viel Geld ich verdienen würde.
Die Ausbildung dauerte 3 Jahre. Heute nicht mehr, heute zwischen 1 und 2 Jahre.
In der Zeit bekommt man Festgehalt, d.h. nicht ins verdienen zu bringendes Geld. Es kommt einfach so aufs Konto.
Das waren im ersten Jahr 2000,- DM. Im zweiten 1500,- DM und im letzen 1000,- DM. Das war damals sehr viel Geld.
Sie müssen bedenken, dass die Provisionen noch oben drauf kamen. Doch am Anfang und in der Fortbildung muss man viel lernen. Mann fängt bei null an, denn man war doch eigentlich nur in der Lage Versicherung zu buchstabieren. Nicht zu vergessen, man ist Selbstständig.
Sie müssen sich selbst versichern, sei es Krankenversicherung oder fürs Alter was zurücklegen. Und da geht es schon los, es wird einem natürlich ans Herz gelegt sich privat zu versichern. Und alle die es können aus gesundheitlichen Gründen tun es.
Nehmen wir nur mal die Krankenversicherung, einen Monatsbeitrag von 250,- Euro. Der junge Versicherungsvertreter verdient an Provisionen je nach Unternehmen zwischen 500,- bis 1000,- Euro. Das Unternehmen mindestens das gleiche, teilweise auch mehr. Wenn nun 20 bis 30 junge Vertreter das machen ist das doch ein herrliches Geschäft für das Unternehmen. Richtig zur Sache geht es dann mit der Altersvorsorge, diese macht man ja bei "seinem" Unternehmen. Das verdient das Unternehmen richtig, es sahnt ab und nicht zu wenig. Nun, wenn der Vertreter es nicht packt, dann hat man wenigstens die Verträge, gehen die dann in den Storno....wird sich das Geld vom Vertreterverlierer wiedergeholt.
Das witzigste ist, diese betriebsjungen Mitarbeiter freuen sich ein Ast ab, wenn sie die Abrechnung sehen und Provisionen kassieren........die eigenen Verträge, die Sie im Laufe der Zeit doppelt und dreifach bezahlen werden. Alles ist Schein, doch Sie fallen rein, und das fast alle.
Ach mein Gott, fast hätte ich es vergessen. Die Steuer!!
Nur jeder 4. legt sich Geld zurück für die Steuer. Das ist auch der Grund warum nach einem bis maximal 3 Jahren viele die Flügel spreizen.
Drei Wochen am Stück war man in der Hauptzentrale, jeden Tag die Schulbank drücken. Das Hotel, Essen, Fahrtkosten wurden bezahlt. An dem ersten Schulungsblock nahmen 25 Leute teil.
Alle Altersstufen waren vertreten, auch alle sozialen Schichten. Zum Schluss waren noch 5 Leute da. Dieses ist leider normal.
Viele schaffen die Doppelbelastung nicht, Lernen und noch Geschäft schreiben ist nicht gerade einfach. Heute weiß ich nicht mehr wie ich es geschafft habe.
Wenn man meint, dass man Geld von Versicherungen geschenkt bekommt ist man auf den Holzweg. Das Geld, welches man fest bekommt muss man doppelt zurückzahlen. Wie das geht? Nun, ich erzähle Ihnen später in diesem Buch mal was da abläuft.
Irgendwie habe ich es aber geschafft viel Geschäft zu schreiben ohne bei Freunden vor der Türe zu stehen. Das ist eigentlich der normale Weg und das wissen die Leute ganz genau. Freunde und Bekannte abklappern, Versicherungen verkaufen und nach ein paar Monaten wieder aufhören. So hat die Versicherung das Geschäft gemacht und aus einer wieder raus zukommen ist nicht so einfach.
Also war ich der Held. Soviel Geld hatte ich mein ganzen Leben nicht verdient.
Sollte ich bald zu den oberen Zehntausend gehören? Oder wenigstens mal an der Türe klopfen?
Nein, auch nach 13 Jahren habe ich noch nicht einmal die erste Stufe genommen, aber ich stand wenigstens vor der Treppe.
Oder auch nicht.
Die ersten Jahre verstrichen so, ich bekam dann und wann Auszeichnungen und Schecks mit ein paar hundert Deutsche Mark. Ich sah sehr viele Leute kommen und gehen. Voller Energie kamen Sie, niedergeschmettert gingen Sie. Und ich? Ich war einer von denen geworden. Geld in die Tasche zu bringen, ja das war mein Leben. Leute zu blenden und manipulieren.....kein Problem. Aber, im Laufe dieses super Lebens bekam ich immer mehr Gewissensbisse. Ich kann eigentlich keine Menschen belügen und nur auf Provisionen achten. Mit dieser Wandlung kamen dann die Problem denn..
Versicherungen interessiert nur eins.
Umsatz! Zahlen!
Was da eventuell in einem Menschen umgeht, wie seine Zukunft aussieht ist den Versicherungen völlig egal. Menschlichkeit gibt es in dieser Branche nicht. Von Moral fange ich erst gar nicht an. Nach einer gewissen Zeit muss man in der Ausbildung zu einem so genannten Feldtraining. In dem wird Telefonieren gelernt, Termine machen und den Kunden eine Analyse unter die Augen reiben, sodass er ganz viele Versicherungen abschließt. Dieses fand in Norddeutschland statt.
In einem kleinen Hotel, in einer kleinen Stadt. Es sollte 3 Wochen dauern und am Wochenende durfte man nach Hause.
Unsere Trainerin war so um die vierzig, aufgetakelt und sie fuhr einen japanischen Sportflitzer. Sie hatte große Probleme mit Ihrem Alter, sie hatte mit Sicherheit die Gold oder sogar die Platinkarte einer bekannten Parfümerie.
Unsere Gruppe bestand aus den letzten Überlebenden, so 15 Leute hatten es bis dahin geschafft. Der Tag sah so aus, Schulungen über den Tag, Telefonieren am Nachmittag, Termine machen und hinfahren und Kohle machen.
Ich sah das alles ziemlich locker, da meine Zahlen sehr gut waren und ich von mir selbst überzeugt war.
Ich machte keinen einzigen Termin, weil ich der Meinung war das es Schwachsinn sei 300 Kilometer von zu Hause Abschlüsse zu machen und den Kunden nie wieder zu sehen.
Außerdem ging mir die Analyse auf die Nerven, denn wenn man diese richtig ausfüllt kommen so große Lücken zustande, ob im Alter, Unfall etc. die nur ein Millionär bezahlen könnte, doch so sollte es sein. Das ist heute auch noch so, sieht aber besser aus, weil computergestützt und tolle Tabellen und Bilder einen die Lücken aufzeigen die man schließen soll.
Tipp: Lassen Sie es, ansonsten werden Sie bis zum Rentenalter mit Wasser und Brot leben müssen, Ihr Vertreter aber nicht!
Ich fand das blöd und sagte das auch. Besonders ging mir auf den Geist, dass die Göttin der Ausbildung unsere Telefonate ausdruckte. Sie hatte genaue Kontrolle wenn man anruft und wie lange. Daraus konnte Sie erkennen ob man überhaupt angerufen hatte. So gab es dann die ersten Einläufe nach dem Frühstück.
So sollte das 3 Wochen ablaufen. Was meinen Sie, war ich 3 Wochen da?
Nein natürlich nicht. Ich war frisch verliebt, meine Traumfrau zu Hause und ich fuhr abends nach Hause, 300 Kilometer weit zu einem Liebesessen. Ich sage Ihnen aber nur, was es zu Essen gab.
Sie nehmen mehrere Schnitzel, drehen ein Stück Käse ein und legen Sie in eine Auflaufform. Dann mischen Sie eine Flasche Ketchup mit 2 Bechern Sahne, 2 Becher Schmant und gießen Sie das über die Schnitzel. Dann ab in den Backofen bei 180 Grad und nach knapp 2 Stunden ist das Essen fertig. Servieren bitte mit Nudeln. Es ist sehr einfach aber wahnsinnig lecker.
Am anderen Tag war ich dann wieder da, die Trainerin hat das mitbekommen und ich durfte dann gehen.
Nach genau der Hälfte war mein Training erledigt. Auf dem Heimweg schoss mir folgendes durch den Kopf: Das war es, Ende, Pleite, Kugel nehmen. Ich rief von einer Autobahnraststätte mein Organisationsleiter an und erklärte diese Sache.
( Aus einer Telefonzelle, Handys gab es noch nicht für jeden )
Komisch, ich bekam keinen Ärger, ich sollte das locker nehmen und Ende. Sollte das an meinen Zahlen liegen?
Ja so ist es, Sie können machen was sie wollen, Hauptsache sie schreiben genug Geschäft. Ich musste aber noch einmal auf ein Feldtraining in Süddeutschland. Das war schön, denn der Trainer war locker, er wusste was ich konnte und er konnte mit mir nichts anfangen. So hatte ich 2 Wochen bezahlten Urlaub, der Tag war mein Freund, morgens Schulungen, mittags Kaffeetrinken, Sauna, Schwimmbad etc.
Alles bezahlte die Versicherung. Aber ich musste das machen, es stand im Ausbildungsplan. Es gab keine Ausnahme.
Übrigens, einen Termin habe ich gemacht, bin dort hingefahren, habe mich toll mit einer Familie unterhalten, Kaffee getrunken und bin wieder gefahren.
Ich glaube die wissen bis heute nicht was ich eigentlich wollte.
Nach den 2 erholsamen Wochen fuhr ich dann wieder nach Hause. Und dann kamen langsam die dunklen Wolken am Horizont.
In jeder Niederlassung gibt es einen Leiter, Titel sind Direktor oder so ähnlich. Meiner war ein netter Kerl, der sich auch für einen an sich interessierte, er wollte wissen wie es einem geht und aus welchem Umfeld man kommt. Auch mit Problemen konnte man zu ihm kommen.
Hauptproblem bei Versicherungen ist Geld!
Abrechnungen stimmen fast nie, so wurde es ab und zu mal sehr eng. Besonders wenn man auf jedes Geld angewiesen ist. Das war bei mir eigentlich immer der Fall.
Wenn ich bei Ihm war bekam ich immer einen Scheck und alles war gut. Leider musste der Mann gehen. Warum? Keine Ahnung, aber ich gehe davon aus, dass die Umsätze nicht passten. Denn dieser Posten ist ein Schleuderstuhl.
Bedenken Sie wer alles in einer Niederlassung bezahlt werden muss. Außendienstler, Büromenschen, Organisationsleiter, Filialleiter. Und denken Sie nicht, dass ein Filialleiter mit 40.000,- � in Jahr nach Hause geht.
Es werden in Versicherungen Gehälter und Provisionen an Führungsleute gezahlt da können Sie nur von träumen. Und bedenken Sie�, das ist Ihr Geld.
Sie bezahlen das mit Ihren laufenden Beiträgen!!!!
Also, passen die Umsätze nicht fliegst Du.
So einfach ist das. Es kam also ein neuer Oberklops. Und was für einer. Das war einer, bei dem das Unterputzkabel beim Reden immer draußen war. Er wollte Umsätze, egal wie nur Umsätze.
Es erinnerte mich ein wenig an den Verkauf von der Bildungslektüre. Die Zeiten wurden härter, nicht mehr der Kunde sollte im Mittelpunkt stehen, sondern nur der Verkauf�...auf geht�s.
Ich bekam natürlich meine Probleme. Inzwischen war ich durch meine erste Prüfung geballert. Der Druck verkaufen zu müssen wurde immer härter. Nun begann sie, die dunkle Seite der Versicherungen.
Es ging nun nur noch darum Versicherungen an den Mann zu bringen. Egal wie. Zu dieser Zeit hat die Versicherungen ein neues Produkt auf den Markt gebracht. Eine Versicherung für alles. Es wurde Werbung im Fernsehen gemacht, Radiowerbung geschaltet und Zeitschriften überhäuft.
Der Verkauf lief schleppend. Es gab verschiene Gründe: Erstens war sie viel zu teuer und alles waren Einzelverträge. Das heißt ein Schaden in der Privathaftpflicht und die ganze Versicherung unterlag dem außerordentlichen Kündigungsrecht. Für die Konkurrenz war das gut, denn man hatte sofort viele neue Verträge. Für uns war es schlecht.
Nach einer Weile gab es eine Sitzung. Der Oberklops schrie uns an, drohte uns zu entlassen usw. Zu allem Überfluss fiel ich dann durch die 2. Prüfung.
So war das Leben echt nicht so schön.
Die Zahlungsmoral der Versicherung wurde auch immer schlechter, denn ohne Geld in der Tasche kann man nicht gut Leben.
Es war dann so, dass der Oberschleimer der Versicherung auch noch Bezirksdirektor wurde. Ein Jungjuppie vor dem Herrn. Ausgebildeter Banker, zu höheren berufen. Zu seinem Kunden gehörten nur Ärzte, Anwälte und sonstige besser verdienenden Herschafften in dieser Region. Ihm wurde ich untergestellt.
Ich erinnere mich noch heute an das Weihnachtsessen. Er, seine Modetussi, sein Vater und wichtige Leute. Meine Frau und ich waren auch dabei�.er musste uns ja einladen. Auf der Speisekarte stand Capachio.
Meine Frau und ich wussten zu diesem Zeitpunkt nicht was das war und ich fragte nach. Alle Augen schauten auf mich, ein Grinsen flog dem Besseren über das Gesicht und ich wurde aufgeklärt. Nun, ich gehörte nicht in dieser Welt und das wurde mir nun erst richtig bewusst.
Es war ein schrecklicher Abend.
Mittlerweile verließen die ersten Ratten das sinkende Schiff, mein Organisationsleiter, mein damals netter Kollege. Alle meine Bezugspersonen waren weg.
So war es auch nicht verwunderlich das auch der dritte Versuch der Prüfung in die Hose ging.
Super, dieser war eigentlich Pflicht, weil die Versicherungen dadurch die Struckturunternehmen ausschalten wollten. (Das sind die: Anhauen, abschließen und abhauen) Leider waren die auch nicht doof, alle Drückerversicherungen schickten Ihre Leute auch dahin, etliche schafften auch die Prüfung.
Nur ich nicht. Ich war der Prüfungen müde geworden. Ich wollte das auch nicht mehr. Doch ich sollte sie unbedingt machen, unbedingt. Nun, wenn ich etwas nicht will, dann will ich auch nicht. Also wollte ich gehen. Da aber mittlerweile ein Schuldsaldo von 15.000,- DM auf meinem Tacho stand würde das wohl etwas schwierig werden.
Doch zu meinem Glück wusste man was ich leisten konnte. Also besuchte mich eines Tages ein Bezirksleiter einer anderen Versicherung. Dieser war sehr nett und das Unternehmen schien auch in Ordnung zu sein. Kurz um war das Angebot gut. Ich würde mehr Abschlussprovision bekommen, mehr Festgehalt, eine Sonderzahlung von 7000,- DM und 5000,- DM für Werbung. Also habe ich gekündigt nach 4 Jahren. Wenn Sie meinen man kommt leicht aus Versicherungen raus, nein dann muss ich Sie eines besseren belehren.
Jetzt kommt Pychokram der Extraklasse.
Es kamen der Oberklops und der Schönling nach uns zu Haus. Meine Frau und ich saßen den Herren gegenüber und dann ging es ab. Natürlich wurde dieser Schuldsaldo angesprochen, das man den sofort zurückhaben wollte, wenn nötig mit Gerichtsvollzieher usw. Ich saß eigentlich nur dabei, weil die Herren alles mit meiner Frau besprachen und sie dann nur ganz zum Ende sagte: Wenn mein Mann so entschieden hat, dann soll er es so machen!
Damit war das Gespräch beendet. Als Nachwehen kam die Anzeige in der AWAD. Sie ist eine Art Schufa, wo halt Schuldsalden, Verstöße etc. stehen. Sie sollte noch in meinem weiteren Leben eine große Rolle spielen. Gut, dass ich das damals noch nicht wusste!! 15.000,- DM Schulden. Nun, der neuen Versicherung war es egal. Ich arbeitete gut und es machte Spaß.
Alleine eine Summe zum Anfang zu bekommen, das hat schon etwas. Die Jahre gingen ins Land. Man bekam Urkunden und Schecks und durfte einmal übers Wochenende S Klasse fahren. Den habe ich übrigens nach einem Tag zurückgebracht.
Ist nicht mein Ding.
Es begann dann ein neuer Innendienstler, so die rechte Armverlängerung des Chefs. Netter Kerl, wir waren sogar auf seine Hochzeit eingeladen. Privat und beruflich haben wir uns gut verstanden. Ich hatte mittlerweile mein Büro in einem ortsansässigen Autohaus. Ich hatte die Hoffnung so an Kunden zu kommen, denn ich habe nie telefoniert. Ich habe nie per Telefon fremde Menschen angerufen. Es ist einfach nur peinlich. Wie gut, dass das heute verboten ist�nur leider hält sich da keiner dran.
Ach ja, ich hatte meine Schulden bereits abgezahlt, wir konnten normal leben und alles war so weit in Ordnung, doch dann passierte das, was mein Leben komplett aus den Fugen brachte.
Ich fuhr aus meinem Büro mit meinem fast neuen Auto, natürlich geleast, vor mir an der Kreuzung stand ein LKW. Dieser hat sich anscheinend verfahren. Ich telefonierte mit einer ehemaligen Kundin und sah nicht wie der LKW zurücksetzte. Er gab voll Gas, es kam mir vor wie eine Sonnenfinsternis.
Als ich das sah, drehte ich meinen Kopf nach hinten um zu sehen ob ich zurücksetzten konnte. In diesem Moment knallte es. Ich stieg aus. Ich hatte nichts. Aus dem Führerhaus des LKWs kamen 2 junge Männer. Ich sagte es sei nichts passiert und alles wurde wie halt so bei Blechschäden üblich geregelt. Erst Stunden später bekam ich Kopfschmerzen und Nackenschmerzen.
Ich ging zu einem Facharzt, erklärte Ihm was passiert ist und er renkte mir den Hals wieder ein. Es wurden keine Röntgenbilder gemacht. Keine.
Es wurde und wurde aber nicht besser. Nach Wochen überwies er mich zu einem CT Spezialisten. Es kam raus, dass ich einen verschobenen Nackenwirbel hatte, der drückte immer auf einem Nerv und machte mir fort an das Leben zur Hölle. Ich ging zu meinem Anwalt, eigentlich auch mein Freund. Wir hatten uns durch einen Kunden kennen gelernt.
Astronomie war auch eine Leidenschaft von ihm. Ich lästerte dann über einen Astrokumpel los und hörte auch nicht wieder auf. Was ich leider nicht wusste�er war sein Bruder. Woher sollte ich das auch wissen�hatten ja auch zwei verschiedene Nachnamen.
Nun er hatte sehr viel Spaß und seitdem sind wir Freunde. Wie oft er mir mittlerweile geholfen hat weiß ich nicht mehr aber sie können ja mal in diesem Buch nachzählen. Nun er hat sich um alles gekümmert und ab der Gerichtslauf. Leider hat er in dem Schreiben geschrieben, dass ich schon irgendwann mal Probleme mit dem Nacken gehabt habe. Es waren zwar nur Verspannungen doch das reicht den Versicherungen aus.
Es wurde gestritten, bis dann nur schriftlich und dann kam der Gerichtstermin. Mein Freund war damals von der Rolle, ich wusste dass ich nun erst Recht Probleme bekommen werde. Zu dieser Zeit ist sein Bruder gestorben, er ist im Badezimmer auf den nassen Fliesen ausgerutscht. Es war klar, dass ich ihn nicht mit zum Gericht nehmen konnte. Sein Bruder war tot, die Umstände sehr komisch und er ist ein Typ der nicht aus sich raus kam.
Also musste ich mir einen anderen Anwalt nehmen. Zufällig war an der Arbeitsstätte meiner Frau ein junger Anwalt angefangen. Ich traf ihn und verpflichtete ihn. Netter Kerl, gute Sprüche und gut drauf. In diesem Moment, wenn ich diese Zeilen schreibe liegt er im Sterben. Er hat Krebs, 40 Jahre alt, verheiratet und ein achtjähriger Sohn. Es ist gerade kurz vor Ostern, er wird heute nach Hause geholt um dort zu Sterben.
Er ist zwei Wochen später gestorben.
Er hat bis zu letzt die Hoffnung nicht aufgegeben, sie stirbt als letztes.
So ist das Leben, doch wenn ich das Buch lese merke ich erst wie viele Menschen die mich begleiteten nicht mehr da sind. Wann werde ich wohl dran sein die Reise ins Nirvana anzutreten?
Also ich mit ihm zum Gericht und��..nichts. Es sollte erst einmal ein Gutachten erstellt werden. Mittlerweile war es sehr schlimm geworden mit meiner Krankheit. Ich war kaum mehr in der Lage zu arbeiten.
Stellen Sie sich die schlimmsten Kopfschmerzen vor, und diese haben Sie fast jeden Tag. Sie können nachts nicht schlafen weil sie am liebsten den Kopf abhaken wollen.
So ging es fast ein Jahr lang. Ich hatte mit meinem neuen Arzt die Berufunfähigkeitsrente beantragt. Diese hatte ich vor fast 2 Jahren bei dem Unternehmen bei dem ich arbeite abgeschlossen. Sie lief über 4000,- DM. Es war zu dieser Zeit einfach nicht möglich zu arbeiten. Den Provisionsvorschuss bekam ich weiter, doch er reichte beileibe nicht aus. Die Fixkosten liefen weiter, die Hauszahlungen gerieten schon ins Stocken.
Das Ablehnungsschreiben der Versicherung traf mich wie ein Hammer, besonders weil auch gleichzeitig die Kündigung kam. Der Grund war der sehr frustierend. Als ich gesetzlich krankenversichert war hatte ein Arzt Halswirbelsyndrom und Brustwirbelsyndrom eingetragen um höher abrechnen zu können.
Heute kann man ja die Diagnose verlangen und ich bitte Sie tun sie das auch.
Doch damals war es nicht so. Es ist also klar, der Arzt schreibt was Falsches rein und ich bin pleite. Vergessen Sie nicht.... ich arbeitete für das gleiche Unternehmen. Der finanzielle Druck wurde immer größer, unser Konto war tief in den roten Zahlen, der Schuldsaldo wurde immer größer. Die Lage wurde aussichtslos.
Ich erhöhte den Druck auf die Versicherung, nahm Chefs und andere wichtige Leute mit ins Boot und begann zu drohen diesen Fall zu veröffentlichen.
Nach Wochen der Streiterei kam die Einigung. Die Versicherung zahlte 24.000,- DM, im gleichen Atemzug wurden der Rücken und die Kniegelenke ausgeschlossen.
Ich bitte Sie inständig aus Erfahrung. Wenn Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, die heute ungemein wichtig ist, achten Sie auf folgende Punkte:
Suchen Sie sich ein Unternehmen aus, welches in den Rankings oben steht.
Gehen Sie dazu am besten zu einem unabhängigen Makler. Dort ist die Chance am größten unabhängig beraten zu werden.
Geben Sie im Antrag ihrer Krankengeschichte an, natürlich nicht Grippe oder Masern.
Besonders der Rücken ist heute ein häufiger Grund Berufsunfähig zu werden, drum bei ihm die Gesundheitsfragen korrekt antworten.
Falls Sie sich unsicher sind den Hausarzt aufsuchen.
Schließen Sie auf keinen Fall bei Ihrem Versicherungsvertreter ab, er vertritt nur eine Versicherung und diese kann nicht in allen super sein.
Falls Sie dann einen Berufsunfähigkeitsfall haben nur über Anwalt einreichen.
Kostet zwar Geld aber die Fronten sind sofort geklärt.
So war das dann. Ich hatte wieder Luft zum Atmen, nur finanziell, doch was war mit meiner Gesundheit. Mittlerweile war die Sache in meinem Kopf gewandert. Nein ich meine nicht die Kopfschmerzen sondern ich war ein Hpohonder geworden. Ich hatte alles, ein Zippern in der
Brust� gleich Herzinfarkt,
Kopfschmerzen� gleich Hirntumor.
In der Zeit war ich Dauergast beim Arzt, nein bei Ärzten. Ich war privat versichert und habe das so richtig ausgenutzt. Wissen Sie, ich hätte nie gedacht, dass der Kopf ein so mitnehmen kann. Er steuert die Symptome auch so, dass sie da sind. Als ich mal auf einem Sonntag in die Klinik kam�..kriegte keine Luft mehr, alles untersucht wurde und nicht gefunden wurde kam langsam ans Licht das der Stress das machte. Er sorgte sogar dafür, dass ich Schlaganfall ähnliche Symptome bekam.
Es ging alles nach rechts weg, die Welt verschwand und mir wurde hundeelend. Ein Chefarzt hatte erst den Verdacht einer Hirnstammepelepsi doch nach einem langen Gespräch fand er die Ursache. Negativer Stress.
Toll dachte ich mir, wie soll ich den in positiven umwandeln? Bis heute habe ich mehr negativen Stress als positiven, doch ich sehe heute alles etwas locker.
Auf diesem Wege möchte ich mich auch bei meiner Frau bedanken, denn ohne Sie hätte ich es nie geschafft und das meine ich sehr ernst!!
Es gab insgesamt drei Gerichtsverhandlungen. Es war ein Fiasko.
Der neue Anwalt sagte nicht viel, der gegnerische Jungjupie kam mit seiner arroganten Art und Weise durch und ich bekam keinen Pfennig. Jahrelang gestritten, durch einen Fehler eines Anwalts, durch einen neuen schlechten Anwalt saß ich alleine da.
Dieser ganze Unfall mit allem drum und dran hat über 40.000,- � gekostet.
Herzlichen Dank!
Nun zurück zu den Versicherungen. Es ist nun so, dass mein Schuldsaldo bei der Versicherung ernorm gestiegen ist. Es war egal ob ich was schreibe oder nicht, ich wäre da nicht mehr herausgekommen. Es ist nun mal so, wenn du keine Leistung bringst bist du schneller draußen als du gucken kannst. Was sollte ich tun? Der Schuldenberg stieg an, meine Verbindlichkeiten wuchsen von Monat zu Monat. Der Gerichtsvollzieher war ein häufiger Gast.
Mittlerweile war ich 7 Jahre in der Branche. Auf den grünen Zweig war ich immer noch nicht, ich war sogar unter demselben. Irgendwann rief mal ein Callcenter an mit der Aussage, ein namhaftes Unternehmen sucht noch Führungsagenten in meiner Heimatstadt.
Gut, es meldete sich kurz danach ein Gebietsleiter und ein Termin wurde vereinbart. Was damit losgetreten wurde werde ich mein Leben nicht vergessen.
Es hörte sich alles echt gut an. 1.500,- � Festgehalt, 500,- � Bürokostenzuschuss, 500,- � Werbezuschuss. Und die Abschlussprovisionen waren sehr hoch. Ich erkläre ihnen das mal. Sie bezahlen 100,- � Monatsbeitrag. Die Versicherung läuft 20 Jahre und ich habe mal eben 1.400,- Euro verdient. Wollen Sie noch mehr wissen? In dem Krankenbereich ist es noch mehr. 250,- � zahlen Sie für Ihre Private Krankenversicherung. Das macht dann für mich mindestens 2.000,- Euro Verdienst.
Überlegen Sie einmal was sie leisten müssen um das gleiche zu verdienen.
Na wird Ihnen schon schwindelig? Wissen sie eigentlich was Ihr Versicherungsvertreter an Besitztümer hat?
Manche fahren mit einem Jaguar durch die Gegend, andere haben mehrere Häuser. Maklerbetreuer fahren Porsche und haben eine Wohnungseinrichtung wovon man träumen kann. Ein Maklerbetreuer ist einer, der durch die Gegend fährt, Schulungen hält und neue Makler ins Boot holen soll geht unter 100.000,-� im Jahr nicht nach Hause. Und bedenken Sie ich rede nur von einem.
Das große Verdienen an Ihrer Kohle geht weiter. Denn meinen Sie Direktionsleiter, Vertriebe und Vorstände wollen nichts von dem Kuchen haben. Ich habe letztes Jahr 50.000,- � brutto verdient. Netto sind das ungefähr 30.000,- �. Meine jetzige Versicherung hat an meiner Person ungefähr 30.000,- � verdient.
Dafür haben Sie die Anträge durch die Gegend geschickt, Statistiken entworfen und 5 Schulungen gehalten. Nichts zu vergessen sind die Sonderleistungen, die von Ihrem Geld bezahlt werden.
Es werden Vorstände oder sonstige wichtige Leute in VIP Lounge zum Fußball eingeladen, es werden Reisen gemacht in Länder, die Normalsterbliche sich nicht leisten können. Sei es Südafrika, Amerika. Es werden Sachprämien vergeben, von einer Industriekaffeemaschine bis zum Toaster. Musicalbesuche, S Klasse fahren und so weiter und so weiter.
Sie arbeiten zu Beispiel monatelang, weil Ihre Frau gerne zu Weihnachten eine Kaffeemaschine haben möchte. Mein damaliger Niederlassungsleiter ruft einfach bei einem Maklerbetreuer an und bestellt sich eine nach Hause. Ansonsten werden Versicherungen anderer Anbieter verkauft!
Und bedenken Sie immer, von ihrem Geld!
Wenn irgendwelche Wettbewerbe gemacht werden, wird auch nur auf das Geschäft geachtet, nicht auf den Kunden. Und wenn Ihnen das mal einer sagt aus der Branche ich achte nur auf den Kunden und nicht auf meine Provisionen�, vergessen Sie es. So viele schwarze Schafe wie in dieser Branche finden sie sonst nirgendwo!!
Was sehr interessant ist, diese Sachen gibt es nur in den oberen Jobs. Unten gibt es so etwas nicht. Dort werden Sie klein gehalten auch wenn das manche nicht wahrhaben wollen. Die sind dann mit sich und der Welt zufrieden wenn sie besoffen auf die Bühne geholt werden, eine Urkunde bekommen und eine Flasche Frankenwein.
Was treiben den die oberen Leute denn noch so. Am Anfang des Jahres sitzt man so zusammen. Sagen wir mal ein Vorstand einer Mehrfachagentur so mit 160 Leuten und der Vorstand einer Krankenversicherung. So sitzt man beim Kaffee und Kuchen und dann geht�s los.
Der Vorstand der Agentur sagt:� Wir machen dieses Jahr 50.000,- � Monatsbeitrag.� Mit wir meint er die unteren Leute, die die den Umsatz bringen, er macht gar nichts. Wissen Sie eigentlich wie sehr die Beiträge nach unten gehen könnten wenn nicht mehr diese Irsinnssummen bezahlt werden?
Ich rede hier nicht von den Beratern unbedingt, sie müssen etwas tun für ihr Geld, wenigstens die die einigermaßen richtig beraten.
Die sind sowieso gebeutelt. Sie stehen lange in der Stornohaftung, manchmal bis zu 5 Jahren. Das heißt, wenn ein Vertrag kaputt geht muss Geld zurückgezahlt werden. Es gibt bei den Versicherungen teilweise Stornokonten. Dort werden bis zu 20 Prozent der Provisionen einbehalten um Stornos aufzufangen. Die meisten Unternehmen verzinsen es nicht, dass heißt sie haben noch mehr Geld zu Verfügung, gibt gute Zinsen.
Bedenken Sie, alleine von mir liegen da fast 10.000,- Euro dumm rum. Das mal 100 Produzenten�..da kommt man schon ins lächeln wenn das im Jahr reinkommt.
Ach ja, dieser Vorstand bekommt natürlich beim Erreichen des Ziels noch eine schöne Reise oben drauf!
So nun wieder zu meiner Geschichte. Es hörte sich also gut an, ich unterschrieb den Vertrag und begann dann diese Tätigkeit ohne Probleme. Natürlich nicht. Bei der Kündigung der alten Versicherung ging es richtig zur Sache.
Dieser nette Kollege des Innendienstes war mittlerweile zu einer sehr arroganten Spezies mutiert. Tja, Geld, Erfolg und nun der rechte Daumen des Chefs lässt einen so werden. Aus dem netten Kerl von nebenan ist nun ein richtiger Versicherungsmitarbeiter geworden. Also, sie müssen sich das so vorstellen. In dem Büro vom Chef saßen insgesamt 4 Leute. Chef, Daumen von Chef, und noch so ein Sakkoträger. Alle mir gegenüber und ich kleiner Hemdträger gegenüber. Ich durfte aber Kaffeetrinken und einen Keks essen.
Es kam mir vor wie die letzte Malzeit.
Es wurde geschrieen, es wurden Vorwürfe gemacht und ich wurde immer kleiner. Meine große Klappe war nicht vorhanden und ich sagte einfach nichts außer�ich muss was anderes machen um aus dem Tal der Tränen zu kommen.
OK, nach 30 Minuten der Beleidigungen und des Fertigmachens habe ich es geschafft. Übrigens, auch da wurde gesagt, wir wollen unser Geld sofort wiederhaben.
Ich hasse es wenn so etwas gesagt wird, denn dann kann man sofort die Eidesstattliche Versicherung abgeben.
Natürlich hatte ich auch mal wieder meine AWAD Eintragung. Das diese mir Jahre später noch einen reinwürgen sollte, dazu später. Also fing ich bei der neuen Versicherung an. Ich hatte auch sofort ein Büro von meinem ehemaligen Kollegen der ersten Versicherung gemietet. Er war bis dahin noch nett. Ich sagte mir, jetzt ziehst du das richtig auf.
Die wollten, dass ich Leute anbaue und schule und alles ist toll, die bezahlen meine Werbung, mein Werbeschild und alles ist so toll und ich werde reich und bald habe ich keine Schulden mehr, ich gehe sorgenfrei durchs Leben und ���.nichts damit.
Nun ja, ich hatte in der Blütezeit der 10 Monate 17 Leute. Ich habe Schulungen gehalten, brutto haben wir viel geschrieben. So das war das positive.
Wollen sie das andere auch noch lesen�..wirklich?
In Ordnung.
Also, dieser Organisationsleiter war ein Laberkopf, der sich nach kurzer Zeit an nichts mehr erinnern konnte. Und wenn ich sage an gar nichts, dann meine ich das auch so. Aber er war groß und sah in seinem Sakko so erhaben aus....wie so ein Banker halt.
Ich blieb auf meine Kosten sitzen. Ungefähr 3.000,- �. Das wäre ja noch nicht so schlimm gewesen. Doch zu all meinem Übel traf ich noch jemanden, der jahrelang in der Branche tätig war, in einem Struckturunternehmen. Mittlerweile war er pleite, die Finger gehoben und lebte von dem Geld seiner Frau.
Die Geschichte geht weiter......
Er erzählte mir, ob er nicht einsteigen dürfte, er besorgt Leute und schult sie im Verkauf. Geld wolle er nur von den Nebenberufler haben. OK dachte ich mir, wenn wir hier so etwas aufbauen könnten wäre das gut. Gesagt getan. Er zog mit seinen Sachen ein und warb Leute.
Diese sollten nur Rentenversicherungen verkaufen. Das ist auch nicht weiter tragisch. Es ist einfach, und es ist eine gute Sache. Es lief am Anfang super. Die Umsätze schnellten nach oben und ruckzuck war ich die Nummer eins in der Niederlassung.
Ich half Kollegen und der Direktor aus dem hohen Norden war mit mir zufrieden. Doch tief unten brodelte es ohne dass ich es merkte. Als wir mit 2 Frauen auf eine Schulung war, wusste ich wo ich gelandet war. Bei notgeilen Vätern, die als Schwanzverlängerung ihr Sakko trugen. Es muss für die Frauen die Hölle gewesen sein. So ein Getuschel und Gaffen hatte ich noch nie gesehen. Der Hit war, als der Gebietsleiter sagte, der möchte ich auch mal gerne zwischen die Beine packen.
Bei ihm schockte es mich nicht mehr, denn innerhalb kurzer Zeit wusste ich wo er es in meiner Heimatstadt überall getrieben hat. Leider auch in meinem Büro�..war aber vor meiner Zeit. Nun meinen Sie das das nur bei der Versicherung der Fall gewesen ist�..oh nein. Es wird später noch besser.
Das Haus
Es ist ein Traum vieler, die eigenen vier Wände. Doch es kann auch ein Albtraum werden, der einen jahrelang verfolgen kann. Hier nun eine Geschichte.
Meine Eltern hatten ein Haus, nein Sie hatten zwei Häuser. Einmal das wo sie wohnen und vor diesem ein Haus aus der Nachkriegszeit welches Sie mittlerweile 20 Jahre lang vermietet hatten, oh es waren schon Leute in diesem Haus, Lehrer die mit hochprozentigen Getränken mehr zu tun hatten als mit Schülern, Handwerker die nach Feierabend nichts mehr taten, Bürger aus dem Ostern die ihre Rechte kannten aber das Wort Pflichten nicht einmal buchstabieren konnten. Letztere waren dann auch die letzten, meine Eltern hatten keine Nerven mehr sich mit Mietern rumzuschlagen.
Doch was sollten Sie machen? Nochmal neue Mieter?
Oder Ihren Sohn fragen ob er das haben will? Das aber sollte ein kleines Problem werden, man hatte sich sehr verkracht. Der Sohn war einfach mit der Freundlin zusammengezogen, einfach so und das schon im zarten Alter von 29 Jahren.
Irgendwann, ich glaube es war am Weihnachtsfest überraschten uns meine Eltern mit folgenden Satz, der die abgekühlte Stimmung sofort umwandelte.
" Wollt Ihr das Haus vorne haben oder wir verkaufen es und Ihr bekommt den Pflichtteil"
Mir viel fast die Sachertorte aus dem Gesicht, meiner Freundin floß der Schokodrink in die Nase.
Nach der Beruhigung unserer körperlichen Einschränkungen wurde ruhig und sachlich drüber gesprochen.
Einige Tage später zogen die Mitbürger aus dem nahen Osten aus und wir hatten die Möglichkeit dieses Haus zu besichtigen.
Als wir die Eingangstür geöffnet hatten sahen wir nicht viel, die Suche nach dem Lichtschalter wurde nicht mit dessen auffinden belohnt, es stellte sich raus, dass sämtliche Schalter und Steckdosen von den Mietern mitgenommen wurden. Meine Eltern hatten es versäumt eine Abnahme zu machen, sie waren halt zu gutgläubig. Eine Bankbürgschaft oder Kaution waren für sie Fremdwörter. Die Besichtungstour wurde auf den nächsten Tag verschoben und der Tag hatte es in sich.
Die Tür würde geöffnet, hatte etwas vom Horrorfilm wenn die Opfer in das Haus einteten. In der Diele stach sofort das Fachwerk auf welches über den Durchgang zur Küche überspannte." Hübsch " dachte ich, in Verbindung mit den Holzfenstern hatte das was. Selbst die Pannele an den Wänden sah im Flur gut aus. Dann ging es ins Wohnzimmer und dann wurde man erschlagen. Holz an den Wänden, Holz an den Decken, Holzfußboden. Bitte denken Sie nicht, wie ist der denn drauf.Fichte Tanne überall, und nicht natur, oh nein, sie war braun und nicht durchs Streichen. Sie war mir Teer und Nikotin und sämtlichen Inhaltsstoffen aus Zigaretten überzogen, 20 Jahre wurde in diesem Haus geraucht und Lüften kannte keiner der Mieter. Selbst die Schiebetür und das Regalsystem, welches fest installiert war war mal blütenweiß. Doch nun nicht mehr, alles war braun. Der Geruch in diesem Haus war nicht zu beschreiben, als erstes kam einem die Kälte in die Nase und dann diese vielen Eindrücke die das Gehin nicht verarbeiten konnte. Ich habe dann die Heizung angemacht, selbst dieser riesiger Heizkörper aus Guß sah so unwirklich aus. Bis dahin kam bei mir keine Erinnerung auf obwohl ich die ersten 14 Jahre meines Lebens dort verbracht hatte. Doch dann ging es 5 Treppen herunter zur Küche, es war eine Küche wie man sie sich gar nicht vorstellen konnte. Sie war zwei Meter breit und 4 Meter lang.( Ohne Geräte )
Alles war abgewohnt, Ecken gab es nicht mehr, überall war die Farbe abgesplittert, Kalkablagerungen überall, die Fliesen aus den 60er Jahren die auch in Fleischereien liegen und ein kleines Fenster gegenüber der Tür nach draußen. Auf einmal kam eine Erinnerung, dort hatte sich in meiner Kindheit eine riesige Kreuzspinne häuslich niedergelassen. ich glaube zumindestens, dass sie riesig war. Sie war über den Sommer ein Kumpel von mir, ich fing die Fliegen und warf sie ins Netz. Hunger hatte sie auf gar keinen Fall. Die Farbe der Küche war mal weiss, wie sie nun aussah können sie sich ja wohl vorstellen. Hinter der Küche war ein Badezimmer. Stellen sie sich einfach das schlimmste vor wie ein Badezimmer aussehen könnte und es passt. Ich möchte es nicht detailiert ausführen.
Diese beiden Räume waren mal ein Schweinestall. Jau, jau.
Tag der Veröffentlichung: 27.08.2008
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