Cover

Ich lebe auf dem Land, etwas abseits vom Ort, sodass mich kein Nachbar stört.

Das ideale Domizil für Hund, Katze, Maus, Mann, Kinder und drei Pferde, eigentlich 2 ½ Pferde, da seit einer Woche ein Fohlen dazu gehört.

Unser Hund ist jetzt 10 Monate alt und noch sehr neugierig. Deshalb hält ihn auch die Entfernung bis zur Hauptstraße – ca. 200m – nicht von kurzfristigen Ausflügen ab.

Die Aussicht ist gut, weil es Wiesen und Felder gibt und man sehr weit die Straße hinauf sehen kann.

Lieblingssport unseres Hundes: erwische ich ein Auto?

D.h. er legt sich auf die Lauer und wenn ein Auto kommt, rennt er los. Mit etwas Glück ist er genau dann an der Straße, wenn das Auto an unserem Grundstück vorüber fährt.

Leider muss er aufpassen, das Frauchen seine Absichten nicht errät und sich still und heimlich vom Hof schleichen. Einmal quer über die Pferdekoppel, dann um den Wall, schon ist er außer Sichtweite und stellt die Ohren auf Durchzug. Jetzt kann Frauchen rufen solange sie will, er hört sie nicht mehr.

Zu seinem Unglück gibt es immer wieder Autofahrer, die, wenn sie ihn sehen, langsam fahren und in den Weg Richtung Hof abbiegen. Spätestens so wird Frauchen darauf aufmerksam, dass der Hund wieder ausgebüxt ist.

Es hat zwar keine schlagenden Konsequenzen für den Hund, aber für mich, denn ich werde noch wachsamer.

Erfahrungsgemäß, - denn obwohl der jetzige Wuff seinen Vorgänger nicht kennengelernt hat, macht er die gleichen Dummheiten, - ist der Ärger durch seine Ausflüge fast wieder vorprogrammiert.

Deshalb kann der Hund nicht bei jeder Gelegenheit frei mit vom Hof, sondern kommt an die Leine oder muss auf dem Hof warten. Was ihm nicht wirklich gefällt.

Der Hof ist aber ziemlich groß, und der Hund kann sich hier Tag und Nacht frei bewegen, so dass er nicht unter Bewegungsmangel leidet. Außerdem gehe ich morgens, nachdem die Kinder aus dem Haus sind und die Pferde versorgt, sowie abends, je nachdem wie es meine Zeit erlaubt, eine halbe bis zwei Stunden mit ihm spazieren.

Aber heute Morgen war alles anders.
Es ging wieder nicht nach seiner Hundenase.

Zuerst habe ich im Garten gearbeitet, der außerhalb des eingezäunten Hofes liegt, wozu ich ihn an die Leine gelegt, aber mitgenommen habe.

Noch kein Spaziergang wie sonst als erstes!

Danach – ca. 1 Stunde später, weil ich länger brauchte, als geplant – war erst die Stute mit Fohlen dran, die auch versorgt werden mussten. Hier konnte ich den Hund nicht mit in Stall nehmen, sondern ließ ihn auf dem Hof.

Unter dem Hoftor ist ein wenig Platz und wenn er die Nase dort hindurch steckt, kann er mich am Stall beobachten. Alles beinahe gut.

Nachdem Stute und Fohlen endlich auf der Koppel waren, sauste ich noch einmal ins Haus um gleich darauf mit der Hundeleine zu erscheinen und mit dem Hund den lange fälligen Spaziergang zu beginnen.

Was macht der Hund?

Normaler Weise mopst er mir die Leine und spielt: "Ich führe mein Frauchen!" , aber heute legt er sich mitten auf den Hof, seinen Knochen zwischen den Pfoten und grinst mich darüber hinweg freudig kauend frech an, als wollte er sagen: „Jetzt nicht mehr!“

Gut! Schreib ich halt diese Episode auf und gehe später mit ihm.

Impressum

Texte: Text und Bild gehören mir, kannst Du´s gebrauchen, sag es mir.
Tag der Veröffentlichung: 28.05.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /