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Ein Gang über ein Schlachtfeld offenbart innerhalb von Sekunden die Grausamkeit der Menschen.
Die Schuhe schon bald getränkt mit dem Blut,
das auch den Boden des Schlachtfeldes besudelt.
Dem Blut der Gefallenen, die mutig und voller Stolz kämpfen,
die ihre Würde auf den Klingen ihrer Waffen trugen.
Dem Blut derjenigen, die zum Kampfe für Volk und Vaterland gezwungen,
voller Angst und Schrecken, ihr Leben auf dem Platz des Todes verwirkten
und ihren eigenen Brüdern, die auf der anderen Seite standen,
brutal das Leben nahmen.
Alle auf einen Mann fixiert, der die Hoffnung an seine Soldaten weitergibt,
obwohl es genau diese Hoffnung ist, die die Menschen Dinge tun lässt,
die am Ende zu deren eigenem Tode führen können, sodass eine große Armee,
innerhalb von wenigen Augenblicken, zur Selbstzerstörung neigen kann.
Denn wie es schon immer war, wird es auch immer sein.
Getrieben durch ihren eigenen Stolz und den eigenen Hochmut,
wird die Menschheit sich immer selbst zerstören.
„Du verstehst mich nicht!“, ruft sie empört,
„Sag doch einfach, was dich stört!“
„Angefangen bei deiner Gier!“
„Ich war doch immer gut zu dir!“
Böse blickt er ihr entgegen.
Wieso schaute sie nun so verwegen?
„Siehst du es denn nicht so?“, erkundigt er sich verwirrt.
„Das ist’s doch gar nicht, was dich interessiert!“
Perplex starrt er sie an.
„Du weißt, da ist nichts Wahres dran!“
Spöttisch hebt sie die Brauen,
„Es fängt mich an zu grauen,
wenn du mit solch einer Inbrunst lügst,
beschleicht mich der Verdacht, dass du mich auch noch betrügst!“
Durch den Vorwurf bloßgestellt,
ihm jetzt jede Antwort fehlt.
„Ich wusste es, ich habe Recht!“,
verkündet sie voll Zuversicht.
„Das ist doch kompletter Unsinn,
wo denkst du nun schon wieder hin?“
Schweigend starrt sie ihn an,
weil sie es nicht fassen kann.
„Lügst du, oder nicht?“, klingt unsicher ihre Frage,
„Ich würde nie, ich liebe dich, wenn ich’s dir doch sage!“
Trotz allem noch immer misstrauisch,
spricht sie: „Trau dich,
sprich die Wahrheit,
sonst verschaffe ICH dir Klarheit!“
Liebevoll blickt er sie an,
und fragt sich, wie er ohne sie leben kann.
Unbeachtet ihrer leichten Reizbarkeit,
liebte er die Zeit mit ihr zu zweit.
Sie konnte so süß und niedlich sein,
wie mit einem Heiligenschein.
„Dir gehört mein Herz,
alles andere, bedeutet nur Schmerz!“
Schmunzelnd über dieses Geständnis,
freut sie sich über sein Bekenntnis.
Zuletzt haucht sie leise,
„Ich liebe dich“, auf romantische Weise.
Stolz auf sich und das Geschehene,
sieht man beim Lächeln seine Zähne.
Vollkommen scheint das große Glück,
bis hin zu des Streites baldigem zurück.
Schatten und Licht, verschieden wie Tag und Nacht, wie Glück und Pech, wie Wärme und Kälte.
Unterschiedlich wie sonst kaum etwas
Und zugleich so sehr aufeinander angewiesen.
Wie die Schönheit des Mondes ihren strahlenden Glanz erst
Vor der schwarzen Leere der Unendlichkeit entfaltet,
benötigt der Schatten das Licht,
um zu überleben und zugleich an diesem zu vergehen.
Auch im Leben spiegelt sich diese Abhängigkeit wieder.
Wie könnten wir das Glück des Lebens genießen,
wenn uns die schreckliche Macht der Trauer und des Schmerzes gänzlich unbekannt wäre?
Man ist sich des Gewinnes nur bewusst, wenn man den Verlust erfahren hat.
Wie jeder Mensch weiß, dass diese Tatsache unumgänglich ist,
so weiß auch jeder, dass es auf dieser Welt Gut und Böse gibt.
Wenn man nun jedoch die Dinge vergleicht und das eigene Wissen überdenkt,
fällt auf, dass die menschliche Weisheit von Widersprüchen geprägt ist.
Wie kann man erklären, dass Gut und Böse strikt voneinander getrennt werden müssen,
wenn das eine, ohne das andere, nicht überleben kann.
Wenn man bedenkt, wie Licht und Schatten zueinander stehen,
wie kann man dann das Böse als schlecht bezeichnen?
Ohne das Böse, könnte das Gute nicht existieren
Und das,
wofür so viele Menschen einstehen und was den Keim zu vielen Hoffnungen entfachen lässt,
würde den Sinn in der Sache selbst verlieren.
Was würde das Gute für eine Rolle spielen, wenn wir nichts Böses hätten,
an dem wir dessen Notwendigkeit erläutern könnten.
Aus diesem Grund sollte jeder Mensch erkennen, dass das Böse an sich
Auch unverzichtbar ist.
Trotz alledem, wird das Böse niemals die Funktion des Guten wiedergeben oder ersetzen.
Auch wenn das Böse noch so notwendig erscheint,
sind es doch die Guten Dinge im Leben, die uns wirklich leben lassen.
Nur ein gutes Ereignis lässt unsere Seele beflügelt durch die Luft gleiten,
und nur ein solches vermag es, uns den Spaß am Leben zu verdeutlichen und nahe zu bringen.
Die guten Taten bestimmen somit den Verlauf unseres Daseins.
Gedankenverloren treibt das Gewissen hinfort,
an eine fernen, unwichtigen Ort.
Schnell wird dies jedoch zum Verhängnis,
denn nah ist das schreckliche Bedrängnis.
Gerüchte erfüllen die Luft,
entfachen eine weite Kluft,
nicht darauf bedacht,
wie schnell der Horror ist entfacht.
Verfolgt, gejagt und schnell gefasst,
ein Leben, das niemandem passt.
Schnell gepackt von Verzweiflungs Saat,
bloßgestellt und entkräftet durch den Verrat.
Gerede steigt ins Unermessliche hinauf,
die Lügen und Lacher hören nicht auf,
die Handlung schon bald folgenschwer,
Die Verzweiflung rührt von Trauer her.
Gefasst schnellstens der Entschluss,
benötigt nur ein einzelner Schuss,
und beendet sofort die schreckliche Last,
Entscheidung getroffen die scheint’s jedem passt.
Die Schwere von ihren Schultern genommen,
die folgende Ruhe scheint ihr Vollkommen.
Dennoch ihr Leben gewiss war nicht schlecht,
nur die Bürde, so groß, wahrlich nicht recht.
Folglich die Stille herzlichst willkommen,
Durch den Tod, ihr jeglicher Schmerz genommen.
Die Erlösung und die Leere ihr auf Ewig gegeben,
Ein Ziel, welch war ihr sehnlichst‘ Bestreben.
Texte: Luisa Weich
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