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Blutrausch

Keine Kirschen, keine Pflaumen
Hacke ich behutsam klein
Nein, ich ritze in den Daumen
Dir ein kleines Blümchen ein.

Nicht der Saft der reifen Früchte
Schmeckt mir heute gar so gut
Meine bittersüßen Süchte
Stillt dein warmes, frisches Blut.

Der Geschmack wird immer besser
Schärfer die Verletzungslust
Und ich schneide mit dem Messer
Viel zu tief in deine Brust.

Meine feuchten Finger kleben
Fremd auf deinem fahlen Fleisch
Und die bleichen Lippen beben
Von dem harschen Angstgekreisch.

Hastig handeln meine Hände
Haut wird nass und Blut wird heiß
Fetzen spritzen an die Wände
Gleißen herrlich rot auf weiß.

Glühend rote Ströme wallen
Stümpfe reißen Stück für Stück
Endlich spüre ich dich fallen
Zucke vor mir selbst zurück.

Tote Augen starren Schrecken
Kaltes Blut verklebt das Haar
Bald, dein Herz, werd ich entdecken
Dass mein Blutrausch tödlich war.

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Tag der Veröffentlichung: 02.06.2010

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