In diesem Buch werde ich über meine Erlebnisse schreiben, von Anfang an, also wie ich ihn kennenlernte, wie es sich mit der Zeit entwickelte und wie ich in dieser Beziehung gelitten haben und wie ich es am Ende wieder aus dieser giftigen Beziehung raus kam. Ich entschuldige mich schon mal im Vorraus wenn es etwas länger dauert bis das Buch fertig ist. Ich hab wirklich Probleme mich an all das zu Erinnern. Es war ein langer Weg zurück. Ich musste mich zurück in mein Leben kämpfen und ich habe „Ja“ zum Leben gesagt.
Ich möchte keinerlei Mitleid oder so etwas in Art. Mit diesem Buch möchte ich erstens Aufklären und zweitens anderen, die vielleicht in der gleichen Situation waren oder sogar noch sind, helfen.
Es gibt einen Ausweg. Es wird besser. Gebt die Hoffnung nicht auf und was am wichtigsten ist : „Gib DICH nicht selbst auf. Bleib Stark.“
Alles fing damit an das ich mich von meinem ersten Freund getrennt habe ich war damals gerade mal 18 Jahre alt und war über ein Jahr mit ihm zusammen. Aber nach diesem Jahr wusste ich es hat keinen Sinn mehr. Wir waren zu verschieden und hatten andere Zukunftsvorstellungen. Also trennten wir uns. Zu diesem Zeitpunkt habe ich eine Ausbildung in Bayreuth angefangen und wohnte dort in einem Wohnheim. Damals wollte ich noch Krankenschwester werden und war stolz drauf von zuhause raus zu sein und in einer fremden Großstadt. Der Traum jedes Teenagers. In diesem besagten Wohnheim wohnten noch andere aus meiner Klasse, Praktikanten und sogar Mitarbeiter von dem Krankenhaus. Nur damals war ich noch sehr schüchtern und zurückhaltend, weshalb ich es auch schwer hatte irgendwie Freunde zu finden.
Aber nach einem oder zwei Monaten traf ich dann durch Zufall auf eine Praktikantin die auch ein Zimmer auf dem Gang hatte in dem ich auch war. Wir beide freundeten uns an. Wir waren ja auch ungefähr im gleichen Alter. Sie war echt nett und wir unternahmen einiges zusammen. Immer wenn eine Einkaufen musste gingen wir zusammen oder gingen zusammen in die Stadt. Es war echt schön.
Nun ja eines Tages kam dann mal das Thema Jungs auf und ich erzählte ihr das ich seit einigen Monaten Single war und sie meinte damals ich sollte mal eine Dating App ausprobieren. Damals dachte ich „hey das ist doch das richtige für dich“, denn ich war nie diese große Partygängerin. Also installierte ich diese App und es dauerte auch nicht lang da kamen schon die ersten Nachrichten von Männern die sogar in meiner Nähe waren. Echt klasse dachte ich mir.
Ich schrieb mit einigen Männern und hatte auch ab und zu mal ein Date aber „Mr. Right“ war noch bei keinem meiner Dates dabei. Also weiter suchen dachte ich mir. Ich verbrachte wirklich sehr viel Zeit mit dieser App. Es war halt wirklich schön einfach mal mit fremden Männern in deiner Nähe zu schreiben und die meisten waren echt gut aussehend. Nur war es sehr schade das sehr viel nur auf schnellen Sex aus waren und nicht wirklich sehr viel Interesse an mir persönlich hatten. Am Anfang machten sie mir Komplimente und holten mir wirklich die Sterne vom Himmel runter. Es stellte sich später jedenfalls raus das es alles nur „heiße Luft“ war. Wirklich Schade.
Das alles zog sich dann wieder einige Monate ich glaube sogar so bis Mitte November oder so bis ich dann auf „Mr. Narzisst“ traff. Nennen wir ihn mal Janik. „Janik war damals 20 und circa 1,80m groß hatte orange, Justin Bieber mäßige Haare, wog zu dem Zeitpunkt 130 kg und hatte diesen hip hop style.
Als „Janik“ mich damals auf dieser App anschrieb verstanden wir uns ganz gut und tauschten dann auch Handynummern aus und schrieben dann auch noch einige Zeit über Whatsapp weiter. Nach nicht allzu langer Zeit beschlossen wir uns dann zu treffen. Wir machten eine Ort und Uhrzeit. Ich weis noch ganz genau das es an diesem Tag geregnet hat und warum auch immer traffen wir uns abends. Es war auf jeden fall schon dunkel und es regnete. Es war wirklich echt eine richtig eliges Wetter an diesem Abend. „Janik“ kam dann auch mit seinem Auto zu diesem Treffpunkt und so naiv wie ich war stieg ich zu ihm ins Auto und dann fuhren wir auch gleich zu mir in das Wohnheim in dem ich wohnte. Als ich ihn damals das erste mal sah war es anfangs ganz lustig und nett aber im Wohnheim fragte er mich dann ob ich eventuell Lust hätte ihn zu entjungfern. Er schaffte es dann mich irgendwie zu überreden und dann landeten wir halt dann doch im Bett. Als er wieder ging dachte ich mir eigentlich „okay das war jetzt eine einmalige Sache und das wars.“
Also ging ich danach erst mal duschen und bezog mein Bett mit neuer Bettwäsche, weil es regelrecht nach ihm stank.
Lange dauerte es jedoch nicht und die erste Nachricht von ihm kam. Er fragte wann wir uns wieder sehen und das es sehr schön war und das alles. Ich meinte okay nächstes Wochenende ist hier eine Party im Wohnheim da könnten wir zusammen hin also gingen wir dort zusammen hin. Er hatte dort aber nicht wirklich seinen Spaß und wollte so schnell wie möglich gehen. Also gingen wir wieder und waren dann wieder bei mir im Zimmer und wir redeten und er küssste mich und ja am Ende landeten wir wieder im Bett. Das Bett das ich hatte war wirklich klein es war nur 90 cm groß und da er so „füllig“ war hatte ich echt starke Probleme platz zu finden und irgendwie zu schlafen. Es war eine sehr lange Nacht für mich und das lag nicht nur am Platzmangel. Er schnarchte auch noch und das nicht gerade leise.
Am nächsten Morgen ging er dann wieder und fuhr nach hause. Am selben Abend bekam ich dann noch einen Anruf von ihm ob ich Gefühle für ihn hätte und ob ich mir eine Beziehung mit ihm vorstellen könnte. Ich wünschte ich hätte „Nein“ gesagt. Denn an diesem Tag begann der Alptraum.
Das konnte ich natürlich zu dem damaligen Zeitpunkt nicht ahnen was sich da auf mich zu bewegte.
Hätte ich nur Nein gesagt, aber was tat ich. Ich sagte natürlich „Ja“.
Er kam am nächsten Tag gleich wieder vorbei und holte mich ab weil er mit mir Eis essen gehen wollte. Es war ja auch schließlich Sommer da bot es sich an. Also fuhren wir in eine Milchbar und er bezahlte meinen Eisbecher und alles war toll und schön. Aber das sollte sich schon bald ändern.
Nach ein paar Wochen kam dann der wahre „Janik“ hervor. Er stellte mich damals seinen Eltern vor. Seine Eltern waren mega nett zu mir und wir verstanden uns auch ganz gut.
Als ich das erste mal bei ihm übernachtete fing er an in meinem Handy herum zu stöbern. Er las meine Nachrichten, schaute alle Bilder durch, einfach alles. Er vertraute mir null. Wenn er einen Männernamen las fragte er mich sofort wer das ist und woher ich ihn kenne, was ich mit ihm zu tun habe, warum ich denn mit ihm schreibe und ob ich was von ihm will. Eigentlich hätte ich schon da etwas sagen sollen, aber ich tat es nicht ich war zu erschrocken und eingeschüchtert.
Ab da ging das Leiden erst richtig los..
Am Anfang war ich nur am Wochenende bei ihm oder wenn ich mal frei hatte. Beides kam leider nicht oft vor. Wenn ich dann bei ihm war fing er an mich unter Druck zu setzten. Er redet immer schlecht über meine Freunde und Familie. Von ihm kam immer nur Spot und Ablehnung gegenüber meiner Familie, Freunde und später auch mir. Bald wollte er... Nein er verlangte von mir das ich immer nach der Arbeit zu ihm fahre. Ich hatte Angst vor ihm. Er schrie mich bei Kleinigkeiten an. Zum Beispiel habe ich einmal für uns gekocht und er kam ewig nicht aus dem Knick. Ich wartete also 20 Minuten bis er zum essen kam. Er nahm eine Gabel, verzehrte sein Gesicht angewiedert schaute mich an und fing an mich anzuschreien, weil das Essen nicht mehr warm war. Ich war so geschockt das ich einfach nur da stand und kein Wort mehr raus brachte. Das regte ihn noch mehr auf und sagte mir „Am liebsten würde ich dich grün und blau schlagen wenn ich dich nicht „lieben“ würde!“ Dieses Wort „lieben“ bedeutet bei mir eigentlich etwas anderes... Jemanden den man liebt schreit man nicht wegen so einer Kleinigkeit an..
Es dauerte nicht sehr lang und er fing an sich über meinen Klamottenstyle zu beschweren. Ich war immer dunkel gekleidet und relativ schlicht mit etwas Ausschnitt. Wenn ich ein T-shirt mit etwas Ausschnitt an hatte bei dem wirklich sehr wenig Dikolte zu sehen war, hasste er es. Also musste ich seine dämlichen Hip hop Pullis tragen die mir 4 Nummern zu groß waren. Ich versuchte wirklich alles um ihm irgendwie zu gefallen. Aber alles was ich tat war falsch. Er hasste mich für alles was ich tat, sagte oder was ich anzog. Ja sogar meine Haarfarbe hasste er.
Das schlimmste was er mir antat war das er mir verbot zu 2 Festivals zu gehen für die ich schon die Tickets hatte. Sie waren bezahlt. Wegen ihm musste ich sie Verkaufen und er behaltete das Geld ein.
Er isolierte mich sogar von meinen Freunden und meiner eigenen Familie. Er blockierte Kontakte in meinem Handy schrieb ihnen Nachrichten von meinem Handy aus. Wirklich fiese Nachrichten. Es war klar das sie keinen Kontakt mehr mit mir wollten. Ich habe wegen ihm sehr viel verloren. Stabile Freundschaften zerbrachen wegen ihm. Ich verlor meinen besten Freund. Wir kannten uns von klein auf. Es brachte mich fast um das er es schaffte mich so zu isolieren. Ich hasste mich so sehr für das alles.
Ich hatte nicht ein mal mehr Kraft auf Arbeit zu gehen. Ich war im Ersten Lehrjahr schon insgesamt 5 Wochen krank.
Er redete vor mir mit anderen über mich. Meistens sogar so laut das ich alles verstand und er sagte Sachen wie „Meine Alde is so eine Schlampe! Die ist schon mit 16 Jahren entjungfert wurden. Voll die Schlampe. Die kann froh sein mich zu haben!“ Als ich das dass erste mal hörte fühlte ich regelrecht wie etwas in meiner Brust zerbrach. Noch am gleichen Tag versuchte ich ihn zur rede zu stellen. Ich war wütend und wollte eine Antwort. Tja eine Antwort bekam ich nicht. Im Gegenteil er schrie mich wieder einmal an. Am ende hatte ich Schuldgefühle, weil er es immer wieder schaffte die Sache so zu drehen das „Ich“ daran Schuld wäre also entschuldigte ich mich wieder einmal für eine Sache an der nicht Ich sondern er Schuld war. Das tat er jedes mal wenn wir schreit hatten. Es war keine Liebe da war nur Hass. Hass mir gegenüber. Er hasste alles an mir mein Aussehen, meine Hobbys, meinen Musikgeschmack, einfach alles was ich tat war falsch und alles was ich mochte zerstörte er. Ich hatte zum Beispiel immer ein Foto meiner Cousine in meinem Geldbeutel, weil sie immer für mich da war und er zerriss es vor meinen Augen in tausend Teile und dabei lachte er mich aus. Er liebte es wenn es mir schlecht ging. Alles was mir gut tat wollte er zerstören. Er kontrollierte mehrmals täglich mein Handy ich könnte ja mit jemanden schreiben.
Mein Alltag bestand aus aufstehen, oder eher aufraffen, ihm Frühstück machen, Mich anschreien lassen und ignorieren lassen. Irgendwann drohte er mir sogar mit Schlägen.
Nach einer Zeit des Leidens kamen dann erste Selbstmordgedanken. Ich wusste nicht mehr welchen Tag wir hatten und welches Datum es war. Ich wollte nur noch raus aus diesem Alptraum. Denn einzigsten Ausweg denn ich sah war Selbstmord. Er zerstörte mich. Ich sah mich schon länger nicht mehr als Krankenschwester ich sah mich viel eher als Patient in der Psychiatrie.
Ich versuchte mich auch zu ertränken das dass alles einfach endet. Doch ich konnte es damals nicht. Irgendetwas in mir drin sagte „Nein! Du nimmst dir jetzt nicht dein Leben! Nicht wegen ihm! Kämpfe!“ Also fing ich an zu kämpfen. Mein erster Schritt war das Gespräch mit seinen Eltern zu suchen. Sie hörten mir auch zu, verstanden mich sogar, sie wussten ja schon länger das da nicht alles gut zwischen uns ist. Denn wir Streiten uns täglich und das lautstark. Mich wundert es bis heute das die Nachbarn sich nie beschwert haben. Jedenfalls schöpfte ich in diesem Moment seit einigen Monaten mal wieder Hoffnung aber diese Hoffnung wurde mir sehr schnell genommen..
Sie konnten oder wollten mir nicht helfen. Jedes mal wenn er wieder so aggressiv wurde und mit schreien begann hoffte ich immer das seine Eltern die Tür aufstoßen und ihn mal anschreien, aber das geschah nie.. Sie taten nichts außer zusehen. Das junge, motivierte, glückliche Mädchen starb und war nur noch eine Hülle.
Eines Tages musste er auf Montage das hieß ich kann mich still und heimlich von Acker machen. Ich rufte verzweifelt meine Mutter an und sagte das ich jetzt nach Hause komme und das ich sie brauche. Also stieg ich in mein Auto und fuhr. Ich fuhr einfach nach Hause und ich war so froh das meine Familie für mich da war. Als ich zuhause war dachte ich mir das ich mal eine Typ Veränderung gebrauchen könnte. Weil ich sah schrecklich aus. Er schrieb mir natürlich warum ich zuhause bin und blah blah blah. Ich schrieb ihm dann das es aus ist weil ich nicht mehr kann und das ich ich ihn Hasse. Danach blockierte ich ihn und verbrannte alles was ich von ihm hatte.
Tag der Veröffentlichung: 29.01.2018
Alle Rechte vorbehalten