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live, love, laugh! Was ist das?

„Hey Jasper. Kommst du raus zum skaten?“ „Diese Stimme kenne ich doch!“, rufe ich aus meinem Zimmer.  Ethan! Er ist der beste Freund meines Bruders. Also von Jasper. „Na klar. Warte kurz. Ich hole mein Skateboard.“, sagt Jasper und bittet Ethan ins Haus. Ich poltere die Treppen runter und falle ihm um den Hals. „Na Ethan. Wie geht’s dir?“, frage ich grinsend. „Großartig und dir?“, sagt er und umarmt mich fester. Ethan ist für mich, wie ein zweiter großer Bruder. Da er und Jasper sich schon so lange kennen, machen wir auch öfter etwas zusammen. Ich kann immer zu ihm kommen, wenn ich Probleme habe. Er ist zwei Jahre älter als ich, somit fast genauso alt, wie Jasper. Ethan wurde erst vor ungefähr zwei Wochen achtzehn.

Haha. Ich hatte noch nie so viel Spaß an einem Tag, wie an seinem Geburtstag. Seine Mutter hat ein Foto von ihm gemacht, als er auf der Toilette saß. Sein Gesichtsausdruck war einfach zum Schießen. Aber das Geilste war, dass sie es überall in der Stadt auf gehangen hat.

Ich pruste los. Ich bekomme seitdem immer einen Lachkrampf, wenn ich Ethan sehe. Er löst sich aus der Umarmung und schaut mich sauer an. „Geht das schon wieder los? Wann hörst du endlich auf damit?“, seufzt er. „Mal schauen.“, zwinkere ich ihm zu. Jasper kommt aus seinem Zimmer und hält sein schwarzes Skateboard unterm Arm. Er lächelt mich an und schiebt Ethan aus dem Haus, der mir noch zuwinkt.

Jetzt stehe ich alleine im Wohnzimmer. Und was macht man dann aus Langeweile? Richtig! Seine drei besten Freundinnen anrufen. Ich rufe zuerst Alexis an. Sie meldet sich mit einem überdrehten „Alexis Brown“. Ich kenne sie schon seit dem Kindergarten. „Hey Süße. Hast du heute etwas vor?“, frage ich vorsichtig. „Nein. Ashley und Cherry auch nicht.“ „Klasse. Wo sind denn beide?“, frage ich. „Bei mir.“, antwortet mir Alexis lachend. „Hey Lexi. Wie geht’s dir?“, schreit Ashley mir ins Ohr. „Gut und euch?“ „Uns geht’s allen hervorragend.“, höre ich Cherry. „Das ist super. Und? Worauf habt ihr Lust?“ „Wie wäre es, wenn wir zum See fahren?“, fragt Ashley. Wir alle finden diese Idee klasse und verabschieden uns dann.

Schon stehen sie vor meiner Tür. Freudestrahlend fallen wir uns alle gleichzeitig in die Arme. „Oh ich habe euch so vermisst!“, sage ich mit Tränen in den Augen.  „Wie waren eure Ferien?“ frage ich neugierig. „Einfach nur geil! In der Türkei war es so schön warm und die Kerle waren sogar noch heißer. Die Typen sind echt der Hammer. Boah so geile Six-Packs.“, schwärmt Cherry und fängt fast an zu sabbern. Sie kann es sich leisten, so zu reden. Cherry ist die Schönste und Älteste aus unserer Clique. Sie hat schulterlange, knallrote Haare. Dazu hat sie smaragdgrüne Augen und perfekte Kurven, die sie gerne zur Schau stellt. Ashley ist das komplette Gegenteil von Cherry. Sie ist schüchtern hat braune Haar, genauso wie Alexis. Ich dagegen habe blonde. Ich bin die kleinste und jüngste von allen, aber das ist mir egal. Ich schaue mir alle genau an. Sie tragen Bikinis und darüber Hotpants und Tops. Auf den Nasen sitzen geile Sonnenbrillen.

„Ladies. Ich ziehe mich kurz zurück, denn ich muss mich noch fertig machen.“, zwinkere ich ihnen zu. Ich renne die Treppen wieder hoch und gehe in den Kleiderschrank und nehme mir einen roten Bikini mit weißen Blumen heraus und dann eine weißen Rock und ein passendes Top. Das alles ziehe ich an und schnappe mir meine rote Tasche und setze mir meine Sonnenbrille auf.

Ich renne wieder runter und gehe aus der Haustür. Ich trete zu Cherrys rotem Audi, der perfekt zu ihr passt. Ich setze mich nach hinten zu Alexis und Cherry fährt los.

Cherry hält auf dem sandigen Parkplatz, auf dem nur ein Fahrrad steht. Wir steigen alle aus und laufen durch den Wald zum See. Dann schmeißen wir unsere Taschen unter eine große Eiche. Wir ziehen uns alle aus und Ashley und ich legen uns ins weiche Gras. Cherry und Alexis rennen ins Wasser. „Schade, dass heute der letzte Ferientag ist.“, meint Ash. Ich nicke. „Man Mädels! Kommt endlich ins Wasser.“; schreit Alexis uns zu. Wir stehen auf und ich springe mit einer Arschbombe ins Wasser. Als ich auftauche, schauen mich alle böse an. „Was? Ihr werdet doch so oder so nass.“, sage ich und spritze sie noch alle nass. Oh! Oh! Das hätte ich nicht machen sollen. Ich muss dringend hier weg. Alexis drückt mich kurz unter Wasser. Dann bekomm ich eine Ladung Wasser ins Gesicht. „Ihhh!“ „Selber Schuld.“, sagen alle gleichzeitig. Das gibt Rache!

Ich grinse böse und schwimme zu der anderen Seite des Sees. Die drei folgen mir. Ich steige aus dem Wasser und drücke mit meinen Händen das Wasser aus meinem Haar. Ein paar Meter weiter brennt ein Lagerfeuer. Die Sonne ist untergegangen, daher sieht man das Feuer umso mehr. Ich setze mich auf deinen Baumstamm, neben mir Alexis und Cherry und Ashley setzen sich auf den Boden vor dem Feuer. Man merkt, dass Ashley Angst hat, da sie mit zittriger Stimme fragt, ob jemand hier sei. Niemand antwortet.

Es ist schon irgendwie komisch und auch etwas gruselig. Ich zittere, aber vor Kälte. Dann setze ich mich näher ans Lagerfeuer und versuche mich zu wärmen.

Plötzlich knackt es und wir drehen uns alle erschrocken um. Dann merke ich, dass die Mädels sich immer näher an mich pressen. Ich bin zwar die Jüngste,  ich hab nicht so einen Schiss, wie die andern. „Hallo?“, krächzt Cherry. Schon wieder ein Geräusch. „Ok Jungs kommt raus!“, sage ich genervt. „Woher wusstest du es?“, fragt mein liebreizender Bruder. „Ich hab dich gerochen. Dein ekelhaftes Parfüm stinkt zum Himmel.“ Ich steh auf und boxe ihn leicht auf den Arm. Dann kommen drei weitere Jungs aus dem Gebüsch. Natürlich ist Ethan mit von der Partie. Und auch ihn boxe ich. „Das habt ihr verdient. Warum versteckt ihr euch hinter einem Gebüsch? Habt ihr Angst?“, frage ich neckend. „Wir wollten euch erschrecken. Doch es hat wegen dir nicht geklappt.“, faucht Jeremy. „Tja Pech“, grinse ich ihn an. Jeremy ist 20 Jahre alt und hat braune verwuschelte Haare, sowie braune Augen. Er ist fast zwei Köpfe größer als ich. Für mich ist er ein Riese, aber mit meinen 1,63m ist das normal. „Was stimmt mit euch nicht? Schaut euch Ash an. Sie ist völlig verängstigt.“, schreit Alexis die Jungs an. „Oh mein Gott, seid ihr Angsthasen.“, gibt Jonas seinen Senf dazu. Jonas  dagegen hat rote Haare mit süßen Sommersprossen und ist 19. „Maul halten Jonas.“, zische ich. Jetzt steht Jonas in ganzer Pracht vor mir. „Sei froh, dass ich dich mag, ansonsten wärst du schon längst unter der Erde.“ Dabei zerstört er meine Frisur. „Haha“, sage ich trocken und versuche meine Haare irgendwie zu richten. „Was macht ihr eigentlich hier?“, fragt Cherry, die immer noch den Arm um Ashley hält.

„Wir machen eine letzte Party, bevor die Schule anfängt.“, sagt Ethan und fährt sich mit der Hand durchs Haar. „Wir auch.“, meldet sich Ashley wieder fröhlich. „Ach du lebest? Du bist so still, dass man Angst haben muss.“, sagt Jonas. „Sehr witzig. Du denkst, dass du es drauf hast mit deinen supertollen Sprüchen. Doch leider muss ich dich enttäuschen. Nein bist du nicht!“, sagt sie zuckersüß. Jonas hebt Ash hoch und springt mit ihr in den See. Man hört nur einen erstickten Schrei. Sie tauchen wieder auf und Ashley überhäuft ihn, mit wunderschönen Beleidigungen, die ich noch nie in meinem gesamten Leben gehört habe. Dabei schwimmt sie wieder ans Ufer und zeigt Jonas ihren Mittelfinger.

Nach einer sehr langen Zeit versöhnen sich Ashley und Jonas wieder. Als er zu mir kommt, verwuschel ich seine Haare. „Willst du auch schwimmen gehen?“, fragt er grimmig. „Ja aber nicht mit dir.“, sage ich und strecke ihm meine Zunge raus. „Wer hat Lust schwimmen zu gehen?“, frage ich dann in die Runde. Ethan uns Jasper heben mich hoch. Warum ausgerechnet die beiden??? Sie werfen mich, wie Ashley ins Wasser und springen hinter her. Als ich zum wiederholten Male auftauche bekomme ich Wasserspritzer ins Gesicht. „Man Jungs!“, kreische ich. Sie tauchen  beide auf und werfen beide ihr Haare nach hinten. Beide sind blond. Doch Jasper hat blaue Augen, wie ich und Ethan hat dagegen laubgrüne. „Hab mal Spaß.“, sagt Jasper und ich boxe ihn für diese Aussage gegen den Arm. „Ich habe immer Spaß. Sieh mich doch an, wenn ich nur Ethan anschaue.“, grinse ich. Ethan schwimmt zu mir und ich versuche von der Stelle zu kommen. Doch er ist schneller und zieht mich zu sich. „Denkst du nicht, dass es langsam mal Zeit wird, dass du mich wieder ernst nimmst?“, fragt er mich mit einem Hundeblick. „Na gut, aber nur weil du es bist.“, sage ich genervt.

Wahnsinn. Jetzt ist er aber glücklich. Ethan drückt mich an sich und ich spüre sein geiles Six-Pack. „Danke.“, haucht er in mein Ohr. Ich bekomme auf einmal eine Gänsehaut. Wir lösen uns voneinander und er spritzt mich SCHON wieder nass. Ich schaue ihn geschockt an. „Alles in Ordnung?“, fragen beide gleichzeitig.  Als beide direkt vor mir stehen, springe ich auf beide und sie fallen mit mir um ins Wasser. „Ha das habt ihr verdient.“, grinse ich beide an, nachdem wir aufgetaucht sind. Ich stolziere aus dem See und gehe zum Lagerfeuer, um mich neben Alexis zu setzen. “Komm mir ja nicht zu nahe! Du bist total nass.“, sagt sie. Für mich ist das eine Aufforderung! Also umarme ich sie. „Man Alexa. Du bist ekelig.“, schreit sie und drückt mich weg.

„Wir sollten mal so langsam los.“, schlägt Cherry vor. „Ja sollten wir.“, stimmt Ashley ihr zu. „Na dann. Sollen wir zurück laufen oder schwimmen?“, frage ich. „Lieber laufen. Bei der Dunkelheit sollten wir nicht schwimmen.“, meint Alexis. „Sollen wir euch begleiten?“, fragt mein Bruder. „Oh ja bitte.“ Ashley mit ihrer Angst.

Die Jungs löschen das Feuer. „Jasper kannst du mich tragen?“, frage ich mit halb geschlossenen Augen. „Anscheinend ist das noch die Müdigkeit von gestern.“, meint er und nimmt mich Huckepack.

Nur zur kleinen Info. Wir, das heißt Jasper, Ethan und ich haben gestern in unserer Lieblingsdisko „Verplant“ uns richtig besoffen und einfach nur getanzt. Ich hatte ein schwarzes Minikleid an. Eine Fehlentscheidung. Mich haben alle nur angeglotzt. Das war echt nervig und endete in einer Prügelei. Meine Jungs haben sich mit zwei Idioten geschlagen, weil dieser besoffene Typ mich am Arsch angepackt hat. Ich liebe Jasper und Ethan. Ich bin so froh diese Junges zu  haben. Sie sind echt süß. Sie beschützen mich immer vor solchen Schweinen und auch wenn ich Scheiße baue. Sie sind immer für mich da. Und schon schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. „Warum grinst du so?“, fragt Ethan. „Ich musste an gestern denken. Ihr seid so süß“, gähne ich. Jetzt muss auch Ethan lächeln.
Nach ein paar Minuten fragt Ethan Jasper, ob er mich weiter tragen soll. „Oh ja bitte.“ „Ey so schwer bin ich gar nicht“, sage ich beleidigt. Jasper grinst und übergibt mich Ethan. Mein Kopf rutscht automatisch an seinen Hals. Ich komme mir vor, wie ein kleines Kind vor. Ich bin einfach nur müde.

Anscheinend bin ich kurz eingenickt. Dadurch, dass Ethan mich auf die Rückbank seines silbernen VW gelegt hat, wurde ich etwas durchgerüttelt. Ich schlage die Augen auf. "Ach du bist auch mal wach Schwesterherz,“ fragt Jasper. Ich setze mich auf. „Wir sind gleich bei euch zu Hause.“, meinte Ethan. „Und meine Sachen?“, frage ich verschlafen. „Die sind im Kofferraum“, antwortet mein Bruderherz. Man muss schon sagen, dass wir uns ganz gut leiden können und uns immer verstehen. Jasper denkt immer, dass er mich beschützen muss. Manchmal ist das echt nervig. Letztens Mal hat er meinen ehemaligen Freund Sky (also skyler) geschlagen, weil er mir in die Wäsche wollte. Naja. Danach haben wir direkt Schluss gemacht. Beziehungsweise eigentlich doch ich. Er wollte nur das Eine. Ich jedoch nicht. Tja. Bye bye Sky.

Mein Bruder übertreibt es oft, aber ich habe ihn lieb. Ethan biegt  in unserer Einfahrt und hält vor unserer Garage. Wir steigen alle aus. „Schläfst du heute hier?“, frage ich neugierig. Ethan nickt. „Du weißt schon dass wir morgen wieder Schule haben?“, frage ich ihn. Wieder nickt er, jedoch mit einem Lächeln. Jasper schließt die Tür auf. Wir treten ein und ich wünsche Ihnen eine schöne Nacht und verschwinde damit in meinem  Zimmer. Als erstes schaue ich auf meiner Uhr, die über meinem weißen Schrank hängt. Mist schon 2:48 Uhr! Ich renne regelrecht in meinem Badezimmer. Ja richtig gehört. Ich habe mein eigenes. Ich habe sogar eine eigene Dusche, Toilette mit zwei Waschbecken, einen Schrank und sogar eine Badewanne zum Entspannen. Ein bisschen übertrieben, aber was soll man machen? Ich springe unter die Dusche. In der Dusche ziehe ich den Bikini aus und hänge ihn über die Duschtür. Ich stelle die Dusche warm an. Meine Muskeln entspannen sich. Ich bin absolut bereit für das Bett. Nachdem ich mich fertig geduscht habe, ziehe ich eine rot blau karierte Boxershorts (von meinem Bruder wohlgemerkt) und dazu ein blaues Top an. Putze schnell meine Zähne und schmeiße mich dann in meinem Bett und schaue noch einmal auf die Uhr, die geradeaus zu sehen ist. 3:12 Uhr scheiße das bedeutet schlafen gehen. Gute Nacht.

Am nächsten Morgen weckt mich mein Handy. Ich nehme es und schmeiße es gegen die Wand. Keine Angst. Es kann nicht kaputt gehen. Ich habe extra so ein Handy gekauft, damit es nicht kaputt gehen kann. Ich bin leider jeden Morgen so drauf. Ich hasse es früh aufzustehen. Ich quäle mich aus dem Bett und strecke mich erstmal. Ich schau auf die Uhr. 7:06 Uhr. Ich gehe in die Küche und mach mir als erstes, so wie jeden Morgen, einen Kaffee. Als ich ihn ausgetrunken habe, stolpere ich in mein Badezimmer. Am Morgen machen meine Beine nie das, was ich machen will. Ich gucke in den Spiegel über dem Waschbecken. Tja meine Haare stehen in alle Richtungen ab und meine Augen sind mit dunklen Augenringen versehen. „Shit“, schreie ich. Wie soll ich das denn hinbekommen? Am besten erstmal durchkämmen. Gesagt getan. Immerhin ein Anfang. Das sieht schon viel besser aus. Ich ziehe meine Schlafsachen aus und gehe dann mein Kleiderschrank. Dort suche mir ein schwarzes Kleid mit Punkten aus und zieh es an. Danach gehe ich wieder in das Badezimmer und schminke mich sehr dezent. Jetzt kann ich mich selbst ertragen. Ich ziehe passend dazu meine schwarzen Pumps an. Dann schnappe ich mir meine schwarze Converse Tasche und gehe ins Wohnzimmer.

Meine Mum ist schon arbeiten. Sie ist Model und verdient richtig gut. Sie verwöhnt mich, damit ich später so werde, wie sie. Also richtig ekelhaft. Jeder kennt doch diese Barbiepuppen. Meine Mum in groß! Sie hat eigentlich braune Haare, aber sie hat sie in ein unerträgliches blond gefärbt. Einfach schrecklich. Außerdem hat sie ihre Titten auf E aufspritzen lassen. Und sie lässt sich zweimal in der Woche botoxen. Ich bin froh, dass sie selten zu Hause ist. Ich habe die blonden Haare von meinem Dad geerbt. Leider ist er durch ein Feuer, als ich fünf Jahre alt war, gestorben. Es hat mich und mein Bruder damals richtig fertig gemacht. Mein Mum hat sich dafür nicht sonderlich interessiert. Seitdem hat Jasper immer auf mich aufgepasst. Seufz. „Jasper können wir los?“, frage ich. "Ja warte. Mum hat Geld hier gelassen, damit wir uns was zu Essen kaufen können.“, sagt er. Jasper kommt auf mich zu und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Na gut geschlafen?“, fragt Ethan. „Haha du bist witzig“, antworte ich ironisch. Also wenn man das eine Antwort nennen kann. Er lächelt mich an. „Mit welchem Auto fahren wir?“, fragt Jasper. „Mit deinem“, antwortet Ethan. „Von mir aus“, ergänze ich einfach dazu. Wir steigen in einen schwarzen Lamborghini. Nicht nur ich werde verwöhnt, sondern auch mein Bruder. Ich liebe dieses Auto. Ich bekomme das gleiche Modelle nur in Silber. Yeah! Ich steige kackendreist auf den Beifahrersitz, so dass Ethan sich nach hinten verdrücken muss. Ich lächle ihn an und er schaut böse zurück. Die ganze Fahrt labern die Jungs über Jungskram.

Nach einer Ewigkeit kommen wir in der Schule an. Direkt steht eine ganze Meute von Schülern und Schülerinnen vor dem Wagen. Ihr müsst wissen, dass wir nicht gerade unbeliebt sind. Ich habe das Gefühl zu ersticken. Von allen Seiten kommen Fragen, zum Beispiel, wie meine Ferien waren. Ich habe keine Lust auf diese Scheiße. Hilfe!

Meine Gebete wurden sofort erhört, denn Cherry, Ashley und Alexis kommen auf mich zu. „Hey macht Platz. Hier wollen Alexas richtige Freunde durch.“, schreit, nein brüllt Cherry. Als sie endlich durchkamen, ergreifen sie meine Hände und verschwinden mit mir hinter einen großen Baum.  „Habe ich euch eigentlich schon mal gesagt, dass ich euch richtig liebe?“, frage ich überglücklich.  „Das sagst du uns jeden Tag tausend Mal oder so“, sagt Alexis grinsend.  Wir machen eine große Gruppenumarmung.  Übrigens, nur weil ich beliebt bin, heißt es nicht, dass ich eingebildet, arrogant oder eine Zicke bin. Okay eigentlich ist fast jeder eine Zicke im tiefsten Inneren. Ich bin nur beliebt, weil wir Geld haben. In unserer Schule muss man schön und reich sein. Man muss immer Hip angezogen sein. Meine Mum gibt richtig viel Geld für unsere Klamotten aus, weil sie will, dass Jasper und ich auch Models werden. Jedoch will Jasper Anwalt werden, wie mein Dad. Ich weiß noch nicht genau, was ich machen möchte. Egal ich habe noch etwas Zeit zum Überlegen. Ashley löst sich als erste aus der Umarmung und schaut auf die Uhr. „Wir müssen los. Die Stundenpläne werden jetzt ausgeteilt“, meint sie. Sofort rennen wir  in die Pausenhalle. Dort sind lauter Tische aufgestellt und überall Bücher. Ich mag Bücher. Nur keine Schulbücher. Wir stellen uns an. Nach einer langen Warterei sind wir endlich dran. „Welche Klasse?“, fragt Frau Goodman. Sie unterrichtet Biologie und Physik. Beides Hassfächer von mir. „11c“, sagt Alexis. „Alle vier?“, fragt sie uns mit einem genervten Blick. Alle nicken. Sie kramt vier Stundenpläne heraus und gibt sie uns. Wir bedanken uns und sie schreit einfach „DER NÄCHSTE“.  Oh Man. Was für eine Trulla. Wir gehen weiter zu einem Tisch auf dem 11c steht. Herr Cooper gibt uns alle Bücher, die wir für den Unterricht benötigen. Er lächelt uns an. Immerhin ein Lehrer, der gute Laune hat.

Somit gehen wir in die erste Stunde. So und jetzt ratet mal, mit wem ich als erstes habe. Genau Frau Goodman in Bio. Juhu ich freue mich so unglaublich. Vorsicht Sarkasmus. Doch wirklich gut ist nichts an dieser Frau.

Wir gehen in die Bioräume und ich setze mich mit Cherry nach ganz hinten. Ashley und Alexis setzen sich eine Reihe vor uns. Ich hole meine Sachen raus. Frau Goodman reist die Tür auf und knallt sie dann wieder zu. Sie stellt sich vor die Tafel. „Guten Morgen.“, brüllt sie. Im Chor singen wir, wie jeden Morgen, „guten Morgen Frau Goodman“ in einem unerträglichen Ton. Dann fängt sie mit dem Unterricht an. Nach Bio haben wir Deutsch mit Herr Hunter. Wir vier gehen in unseren Klassenraum.  „Guten Morgen. Ab jetzt nehmen wir Johann Wolfgang von Goethe durch.“, sagt er. Ich seufze. „Ich lasse jetzt ein Blatt mit dem Gedicht „Mailied“ rumgehen“, sagt Herr Hunter. Ich schnappe mir ein Blatt. Danach bearbeite ich es. Wie sehr ich doch Gedichtanalysen hasse. Es klingelt endlich. Pause!  Ashley, Alexis und Cherry gehen raus und ich renne praktisch hinterher. Auf dem Schulhof setzen wir uns auf eine Bank. Nicht nur eine Bank, sondern auf unsere Bank. Niemand sonst setz dich hierhin. Niemand traut sich. Das hat schon seine guten Seiten am beliebt sein. Ich habe eigentlich nie darum gebeten...

 Wir plaudern ein bisschen. „Ach schau mal, da kommt mein Lieblingsbruder“, sage ich und lächle ihn und seine drei besten Freunde an. „ Ich bin auch dein Einziger“, sagt er und setzt sich zu uns auf den Boden, so wie die anderen. „Na? Wie waren die ersten beiden Stunden?“, frage ich. Alle Antworten gleichzeitig langweilig oder öde. „Bei wem hattet ihr eigentlich?“, fragt Ashley. „Mathe mit Frau Silver und Physik mit Herr Edison. Ihr?“, fragt Jonas. „Herr Hunter und Frau Goodman“, antwortet Cherry. Bei dem Namen Goodman stöhnen die Jungs genervt auf. „Ihr Armen“, sagt Ethan. „Danke. Sie ist echt der Teufel höchstpersönlich. Warum heißt sie nicht Badman?“, fragt Alexis. Ich zucke mit den Schultern. „Also erstens. Der war schlecht. Zweitens darf sie vielleicht mit diesem Namen nicht unterrichten. Und ich glaube, dass wäre der Horror für sie. Sie kann sie uns nicht mehr ärgern.“, sagt Jeremy. „Da hast du Recht.“, stimmt Cherry ihm zu.

Es klingelt. Nachdem wir uns von den Jungs verabschiedet hatten, gehen wir langsam und gemütlich in die nächste Stunde. Englisch. Mein Lieblingsfach. Ich mag die Sprache, so wie das Land. Mit der 10 Klasse sind wir dorthin gefahren. Es war richtig lustig. Naja. Wenn die Lehrer nicht dabei gewesen wären, wäre alles natürlich viel besser gewesen. Wir gehen in den Klassenraum und setzen uns auf unsere Plätze. Skyler kommt zu mir. Ja das ist mein Ex-Freund und der geht in genau die gleiche Klasse wie ich. Er ist einmal sitzen geblieben.

„Hey Alexa. Hast du in der Pause mal Zeit für mich?“, fragt Sky. „Für dich? Mal schauen“, sage ich und lächle ihn zuckersüße an. „Okay ich warte in der Pause in der Aula auf dich“, sagt er und lächelt mich sexy an. Damals wäre ich bei diesem Lächeln dahingeschmolzen, doch heute würde ich am liebsten kotzen. Wir haben versucht Freunde zu bleiben, aber es ging nicht. Er kann mich mal am Arsch lecken. Er ist so ein Arsch. Ich hasse ihn. Ich war so in ihn verliebt und er hat alles kaputt gemacht.

Ich verfolge den Unterricht. Nach der Stunde haben wir noch eine Stunde Englisch. Nach diesen weiteren 45 Minuten klingelt es endlich. Ich packe meine Sachen zusammen und sage den Mädels, dass ich mit Skyler reden muss. Sie wünschen wir viel Spaß und ich gehe in die Aula. Skyler sitzt auf einer Bank und schaut auf den Boden. Dabei dreht er seine Däumchen. Er ist sichtlich nervös. Als er meine Schritte hört (logisch. Meinen Pumps klackern) schaut er zu mir hoch. Ich setze mich nehmen ihn. "Also was ist?“, frage ich genervt. „Zuallererst. Es tut mir immer noch leid, was ich getan habe“,  sagt er. „Ja das sollte es“, sage ich zickig. „Ich weiß. Es tut mir so unendlich leid. Ich vermisse dich und muss  jeden Tag an dich denken“, dramatische Pause. „Ich liebe dich.“ Jetzt bin ich geschockt. Das hat er noch nicht einmal gesagt, als wir zusammen waren. Skyler schaut mich erwartungsvoll an. „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein.“ „Warum?“, fragt er traurig. „Ich liebe dich nicht mehr“, versuche ich so ein einfühlsam zu sagen, wie es geht. „Das stimmt nicht. Ich weiß, dass du mich noch liebst“, sagt Skyler. „Ich liebe dich nicht“, verdeutliche ich. „Kannst du mich wieder lieben?“, fragt er mit gesenktem Blick. „Nein“, flüstere ich. Ich stehe auf und gehen Richtung Klassenzimmer. Skyler hat es echt geschafft, dass ich jetzt schlechte Laune habe.

Es klingelt eine Stunde Religion. Oh Gott. Rette mich. Ich gehe rein und setze mich auf meinem Platz. Cherry setzt sich neben mich. „Alles okay?“, fragt sie. Ich schüttel den Kopf. „Wir gehen nach der Schule in die Stadt. Dann geht's dir hoffentlich besser und du sagst uns, was er wollte.“, sagt sie. Ich nicke. Ich habe keine Lust zureden. Der Unterricht geht schleppen zu Ende. 

Nach der Schule gehen die Mädels und ich in die Stadt. Wir setzen uns auf die Treppen eines großen Brunnes. 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.03.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Auch dieses Buch widme ich meiner besten Freundin. Sie ist so eine gute Freundin und vieles in diesem Buch basiert auf einer wahren Begebenheit. Ich liebe dich :*

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