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Sterben für die Liebe

Meine Mum ruft mich zum Essen. Ich gehe aus meinem großen Zimmer, durch den Gang und dann die Treppe runter. In der Küche steht ein hellbrauner Tisch mit Essen darauf. Ich setze mich auf den Stuhl. Neben mir sitzt meine Schwester Johanna. Alle nennen sie Jo. Sie ist achtzehn und damit meine große Schwester. Ich bin froh, dass ich sie hab. Meine Mutter Ebelin fragt, wie es mir geht. Ich antworte mit einem gelogenen gut. Ich weiß nicht warum, doch ich weiß, dass es heute kein guter Tag wird. „Wo ist Dad?“, frage ich. „Er ist noch auf Geschäftsreise. Er meinte, dass es noch etwas dauern wird“, antwortet meine Mum. Wir schwiegen, bis wir fertig sind mit dem Essen. Ich gehe nach dem Essen ins Wohnzimmer zu dem Bücherregal von meiner Mum. Ich lese ziemlich gerne. Diesmal nehme ich ein Buch mit einem schrazen Cover und ohne Aufdruck. Irgendwie reizt es mich, dass ich nicht weiß, wie es heißt und wer der Autor ist. Ich öffne es gespannt. Dabei fällt etwas heraus. Als ich mich zu dem Etwas runterbeuge, stoße ich mich an der Kante eines Tisches. Ich bin so ein Tollpatsch. Ich greife nach dem Etwas. Es ist ein Foto.

 

Ich schaue mir das Foto genauer an. Es ist ein Junge aus einem alten Jahrhundert. Er hat braune Haare und braune Augen, sowie ich. Außer das ich lange und dunklere Haare habe. Er sieht aus, also ob er in meinem Alter wäre. Ich bin sechzehn, also könnte er ca. achtzehn sein. Ich glaube, dass er in einer reichen Familie geboren worden ist. Man sieht es an seinem Frack. Er sieht ziemlich gut aus. Süß sogar. Ich nehme das Foto und das Buch, wo das Foto drin war und gehe die Treppe wieder hoch. Ich gehe zu meinem Schreibtisch und leg das Foto auf meinem Laptop. Ich schaue mir das Buch genauer an. „Geheimnis eines Vampirs“. Vampire? Wer glaubt an Vampire? Ich nicht, aber das Buch hört sich spannend an. Ich blättere das Buch durch und komme zu der Stelle, dass Vampire sich von Blut ernähren. Vampire verlieben sich nur einmal im Leben. Denjenigen, den sie lieben, können sie verwandeln. Niemanden sonst! Ich mach das Buch zu. Ich nehme das Foto in die Hand und denke nur „wer bist du?“. Ich leg das Foto hin und gehe gegenüber ins Badezimmer. Ich mache mich für das Bett fertig. Nachdem ich duschen war, leg ich mich in mein Bett und mach die Augen zu.

 

Ich renne und renne auf jemanden zu. Ich weiß nicht genau wer es ist. Ich renne und renne. Ich renne zu einem Jungen. Ich kann das Gesicht nicht erkennen. Ich hab das Gefühl, dass ich von ihm angezogen werde. Ich renne weiter. Langsam erkenne ich sein Gesicht. Es ist der Junge von dem Foto. Ich stehe jetzt genau vor ihm. „Wer bist du?“, frag ich. „Das wirst du noch heraus finden.“, antwortet er. Dann wach ich auf.

 

Heute ist wieder Schule. Ich stehe auf und mach mich fertig. „Katherine! Frühstück!“, ruft meine Mum. „Ich komme!“, schreie ich zurück. Ich hole mir mein Essen und gehe aus dem Haus. „Bye Mum. Jo kannst du mich fahren?“, frag ich. „Natürlich, aber ich muss einen Umweg fahren. Es gibt eine Baustelle in der Rosenstraße.“ „Kein Problem.“, antworte ich. „Können wir noch Alice abholen?“ „Ja. Klar.“, antwortet Jo. Dann fahren wir in einem schwarzen Audi. Jo ist stolz auf ihr Auto. Sie hat mit siebzehn ihren Führerschein gemacht und sie hat das Auto selber gekauft. Aus ihrer Klasse ist sie die Erste, die ein eigenes Auto hat. Ich mache mein Führerschein in ein paar Monaten. In 10 Tagen hab ich Geburtstag. Wir fahren zu einem keinen schnuckeligen Haus mit grünem und roten Efeu. Das Haus ist sehr gemütlich von außen und innen. Vor dem Haus steht meine beste Freundin Alice. Sie hat schwarze Haare und ist ca. ein halbes Jahr älter als ich. Sie kommt zum Auto und setzt sich zu mir auf die Rückbank. „Hey. Danke das ihr mich mitnehmt.“, sagt Alice und umarmt mich zur Begrüßung. „Na, wie geht es dir?“, frag ich. „Ganz gut. Sag mal, hast du heute Zeit?“, fragt sie. „Na klar. Kommst du zu mir? Ich muss dir etwas erzählen.“, antworte ich. „Zu dir. Mein Zimmer ist sowieso nicht aufgeräumt.“, sagt Alice. Nach einer kurzen Zeit fahren wir an einer Villa vorbei. Irgendwie kommt sie mir bekannt vor. Die Villa ist groß und weiß. Ich hab auf einmal das Gefühl, dass mich jemand beobachtet und das ich die Villa kenne. Ich überlege. Ich glaube, ich hab es im Traum gesehen. Hinter dem Jungen. „Alles in Ordnung, Katherine?“, fragt Jo. Ich bin verwirrt. „Ja klar. Alles in Ordnung. Wer wohnt in dieser Villa?“, frag ich und zeig auf die Villa. „Ich weiß nicht genau wer in der Villa wohnt, aber ich weiß, dass ein Junge in unserem Alter dort wohnt.“, antwortet Alice. „Ich hab ihn mal getroffen. Er ist irgendwie merkwürdig, aber auch süß.“, ergänzt Jo. Nach ein paar Kurven sind wir an der Schule. Alice und ich steigen aus. Wir gehen in die Aula der Schule. Dann gehen wir in die zehnte Klasse. Tom, mein und Alices bester Freund seit der fünften Klasse, kommt auf uns zu gerannt. Tom ist immer für mich da. Wir waren mal in der siebten Klasse zusammen, aber es hat nicht geklappt.

„Hey, wie geht es meinen Schönen?“, fragt Tom und umarmt uns. Tom nennt uns immer meine Schönen. Er meint, dass wir die schönsten Mädchen auf der Welt sind.

Eine unserer Zicken aus unserer Klassen hält sich den Finger in den Hals. Ich ignoriere es. „Gut, außer, dass wir jetzt Bio mit Herr Meyer haben, aber wir werden es überleben.“, antwortet Alice. Heute haben wir nur drei Stunden Schule, da Frau Engel krank ist.

In den Stunden war ich sehr ruhig. Um 10.45 Uhr haben wir Schulschluss.

„Gott sei Dank, dass wir den heutigen Tag überlebt haben. Herr Meyer ist so langweilig.“, sagt Alice. „Ich weiß.“, sag ich und geh mit Alice raus. Draußen auf dem Parkplatz wartet Jo schon. Ungefähr zehn Meter entfernt stand ein silberner Renault. Wieder fühlte ich mich beobachtet. Ich habe irgendwie Angst. Das ist doch nicht normal, dass ich mich beobachtet fühle. Alice und ich steigen in das Auto von Jo ein. Den ganzen Weg, bis wir zu Hause ankamen, hab ich kein Ton von mir gegeben.

                                                                     ***

Ich beobachte sie. Ich sitze in meinem silbernen Renault ungefähr zehn Meter von ihrem Haus entfernt. Seitdem sie das Foto gesehen hat, hab ich das Gefühl, dass sie sich in mich verliebt. Ich bin vor ca. zwei Jahren hierher gezogen. Seitdem ich sie gesehen habe, möchte ich sie verwandeln. Seit zwei Jahren beobachte ich sie. Ich hab sie immer beschützt. Einmal ist sie gestolpert, aber ich ab sie schnell auffangen können. Aber sie hat nichts davon mitbekommen. Sie denkt wahrscheinlich, dass sie Glück hatte. Sie weiß nichts von mir, bis auf das Foto. Ich kann bis jetzt nur mit ihr reden, wenn sie träumt. Ich hab noch nie so viel für einen Menschen empfunden. Ich mache meine Jacke zu und schaue auf ihr Fenster. Ihre Freundin Alice sitzt auf Katherines Bett. KATHERINE! Was für ein schöner Name. Der Name zergeht richtig auf der Zunge. Ein schöner Name und ein schönes Mädchen. Ihre braunen Haare sind lockig. Sie passt perfekt zu mir.

Katherine sitzt auf ihrem blauen Schreibtischstuhl. Alice und Katherine reden miteinander. Ich glaube, sie reden über das Foto von mir. Katherines Stimme klingt warmherzig. Alice und Katherine gehen aus dem Zimmer und dann raus aus dem Haus. Alice verabschiedet sich von Katherine. Dann geht Katherine wieder hoch. Sie macht sich für das Bett fertig. Katherine schaltet ihren Fernseher an. Nach kurzer Zeit schaltet sie ihn wieder aus. Dann schläft sie ein. Ich bleibe noch eine Weile hier, um auf sie aufzupassen.

                                                                     ***

Im Fernseher ist nichts Besonderes. Ich bin so müde, weil ich so viel mit Alice gequatscht habe. Nach einer Zeit bin ich eingeschlafen.

 

Diesmal steh ich direkt vor ihm. „Du wohnst in der Villa, oder?“, frag ich. „Richtig.“, antwortet er mit gelassener Stimme. „Wer bist du? Wie heißt du?“, frag ich neugierig. „Oliver!“, antwortet er. „Willst du nicht wissen, wie ich heiße?“, frag ich wieder. „Ich weiß wie du heißt. Du heißt Katherine. Deine Mutter heißt Ebelin, dein Vater heißt Stefan und deine große Schwester heißt Johanna.“, antwortet er. Ich bin geschockt. „Woher weißt du das?“, frag ich.  „Ich kenne dich schon zwei Jahre. Ich weiß, dass du dich in mich verliebst.“, sagt Oliver. Auf einmal werde ich Ohnmächtig. Dann wach ich auf.

 

Als ich aufgewacht bin, habe ich darüber nachgedacht, was passiert ist. Ich glaube, dass er irgendwas gemacht hat, dass ich Ohnmächtig geworden bin. Ich steige aus meinem Bett und gehe ins Badezimmer. Als erstes geh ich duschen, da ich vergessen habe gestern zu duschen. Ich gehe sonst immer abends duschen. Na ja. Nach dem duschen putze ich meine Zähne und zieh mir ein Kleid an. Danach geh ich die Treppe runter und dann in die Küche. „Morgen Schatz.“, begrüßt mich meine Mum und gibt mir ein Kuss auf die Stirn. „Morgen. Ich brauche nur das Essen für die Schule. Ich muss sofort los. Kannst du Jo sagen, dass ich gelaufen bin?“, frag ich. „Ja klar. Na dann einen schönen Schultag.“, sagt meine Mum. Sie gibt mir mein Essen und ich geh aus dem Haus. Nach fünfzehn Minuten steh ich vor der Villa. Jetzt sehe ich erst, wie schön der Garten ist. Überall Rosen, Nelken und Gänseblümchen. Ich fühle mich zu dem Haus hingezogen oder zu dem inneren des Hauses. Ich klingle an der Tür. Ein Summen ertönt. Ich drücke mich gegen die Tür. Dann steh ich in einem Flur. Überall hängen kunstvolle Gemälde. Der Flur ist sehr prachtvoll.

                                                                     ***

Sie steht in meinem Flur. Sie trägt ein schulterfreies Kleid. Das Kleid geht bis zu ihren Knien und ist blau. Sie hat dazu eine schwarze Jacke und schwarze Ballerinas an. Eine silberne Kette mit einem silbernen Herzanhänger verziert ihren schönen schmalen Hals. Auf einmal bekomme ich Hunger.

„Hallo!“, ruft Katherine. Ich traue mich ehrlich gesagt nicht aus meinem Wohnzimmer zu kommen. Auf einmal stolpert Katherine und ich renne so schnell zu ihr und fang sie auf. „Danke.“, kommt nur aus ihrem Mund. „Gern geschehen.“, sag ich und lächele sie mit meinem unwiderstehlichen Lächeln an. Sie schaut und lächelt mich auch an. „Möchtest du etwas trinken?“, frag ich sie. „Ja gerne. Wenn es geht, ein Wasser, bitte?“, antwortet sie mit ihrer warmherzigen Stimme. Dann bitte ich sie ins Wohnzimmer und sie setzt sich auf das weiße Sofa. Das Sofa passt gut zu dem weißen Teppich und den vier weißen Kommoden. Mit dem dunklen Boden sieht das Zimmer sehr schön aus.

Ich gehe in die Küche und hol Katherine ein Glas Wasser. Dann geh ich ins Wohnzimmer. Katherine schaut sich neugierig um. Sie schaut sich das Bücherregal an. Es scheint, dass sie gerne liest. Dann nimmt sie das Buch „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ aus dem Regal und stellt es wieder zurück. Ich räuspere mich. „Oh, ich wollte nicht schnüffeln. Ich hab nur das Buch gesehen und das ist mein absolutes Lieblingsbuch. Warum ist das Buch so alt?“, fragt sie verlegen. „Es ist ein Familienerbstück.“, antworte ich. Ich gebe ihr das Glas mit Wasser. „Danke.“, sagt Katherine und trinkt ein Schluck. „Wieso können wir uns in meinen Träumen unterhalten?“, fragt sie. „Zwischen uns ist eine Verbindung. Man kann das nicht ganz erklären......“,  antworte ich.

                                                                     ***

Mein Handy klingelt. Ich erschrecke mich. Ich suche mein schwarzes Handy und drücke auf annehmen. „Hallo.“, begrüß ich. „Katherine! Hier ist Tom! Wir haben schon die zweite Stunde, wo bist du?“, fragt Tom aufgelöst. „Tom mach dir keine Sorgen. In fünfzehn Minuten bin ich da. Was haben wir dann für ein Fach?“, frag ich. „Wir haben Englisch mit Herrn Schmidt.“ „OK. Dann bis gleich.“; sag ich und drücke auf auflegen.

„Ich muss los!“, sag ich zu Oliver. „Kann ich dich zur Schule fahren?“, fragt Oliver. „Nein, danke. Brauchst du nicht. Ich laufe.“, antworte ich. „Ich würde dich gerne fahren. Es macht keine Umstände. Ich hab sowieso nichts vor. Wirklich!“, sagt Oliver und bleibt dabei. „Ja OK. Darfst du überhaupt schon Auto fahren?“, frag ich. „Natürlich. Ich bin schon achtzehn.“, antwortet er. Dann geht er in die Garage und holt seinen silbernen Renault raus. Er fährt auf die Straße und hält. Ich steige ein und überlege, ob das der Renault ist, den ich an der Schule gesehen habe. „Gehst du zur Schule?“, frag ich. „Nein. Ich hatte früher privat Unterricht.“, antwortet Oliver. „Warum warst du dann auf dem Parkplatz von meiner Schule?“, frag ich neugierig und bekomme langsam Angst. „Ich passe auf dich auf, damit dir nichts passiert.“, sagt er. „Warum machst du das?“, frag ich. „Weil..... ähm, ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll..................... Ich liebe dich.“, sagt Oliver. Ich bin geschockt. „Das geht doch gar nicht. Ich kenne dich nicht mal.“, sag ich. „Aber ich kenne dich.“, sagt er. Dann schweigen wir. Nach ein paar Minuten steige ich aus dem Auto und bedanke mich, dass er mich zur Schule gefahren hat. Ich gehe in die Klasse und hol meine Sachen für den Englischunterricht raus. Ich bin sehr unkonzentriert. Ich schreibe einfach die Sätze von der Tafel ab. „Katherine! Please, answer me.”, sagt Herr Schmidt. Ich schrecke hoch. „He is a strange boy”, sagt Alice leise. “He is a strange boy”, murmle ich. „Das lass ich noch gerade durch gehen”, sagt Herr Schmidt. Ich seufze. „Danke. Du hast mich gerettet.“, sag ich zu Alice. „Gern geschehen und jetzt pass auf.“, sagt Alice. Ich nicke. Gut, dass Alice neben mir sitzt. Sie ist sehr gut in der Schule. Alice hat nur Zweien und ein paar Einsen. Mum meint, ich soll mir ein Beispiel an ihr nehmen und nicht an Jo. Jo war noch nie richtig gut in der Schule und ich.... Ich mach es ihr nach. Dreien und Vieren. Nicht wirklich gut und ich will ABI machen. AHHHHHH!!! Ich krieg die Krise. 

Danach haben wir Mathe mit Frau Metzmann. In der Stunde male ich mit Bleistift eine Katze, dabei denke ich darüber nach, was heute wieder alles passiert ist. Nach der fünften Stunde hab ich Schluss.

„Hey. Hast du heute Zeit?“, fragen Tom und Alice. „Natürlich, was wollen wir machen?“, frag ich. „Wie wäre es mit...... ins Café London zu gehen?“, fragt Alice. „Gute Idee!“, stimmt Tom ein.

„CAFE LONDON“ ist unser Lieblings Café. Wir gehen dort so oft es geht hin. Tom, Alice und ich kennen uns seit dem Kindergarten. Alice hat mal ihren sechsten Geburtstag dort gefeiert. Seitdem gehen wir da immer hin. Sie haben dort das beste Eis.

                                                                     ***

Katherine steigt mit ihren Freunden in den Bus ein. Ich fahre ihnen hinterher. Nach zehn Minuten steigen sie aus. Sie gehen in ein Café. Es heißt „CAFE LONDON“. Sie setzten sich an einen Tisch mit Bänken. Katherine sitzt alleine auf einer Bank. Tom und Alice setzten sich gegenüber hin. Es sieht aus, als ob Katherine traurig ist oder überfordert. Eine Bedienung kommt und fragt, was sie Essen und Trinken möchten. Ich gehe auch rein und setzte mich drei Tische von ihnen entfernt. Katherine bestellt ein Wasser und ein Schokoladeneis. Schokoladeneis ist meine Lieblingseis. Katherines anscheinend auch. Tom bestellt eine Cola und Vanilleeis. Alice bestellt eine Fanta und Erdbeereis. Nach fünf Minuten kam sie Bedienung und gibt Alice, Tom und Katherine das Eis und die Getränke. Dann kommt die Bedienung zu mir. Ich bestelle mir auch ein Wasser und ein Schokoladeneis. Sie geht weg und bringt mir die bestellten Sachen nach fünf Minuten. Ich höre, dass Alice fragt, wo Katherine in der ersten Stunde war. Sie antwortet, dass sie verschlafen hat und dann noch laufen musste. Dann erzählt Alice, was sie gestern noch gemacht hat. Tom erzählt danach, was er mit seiner Freundin Zola alles gemacht hat.

                                                                     ***

Und schon wieder das Gerede von Zola. Zola dies, Zola das. Zola ist ganz nett, aber Tom redet ständig von ihr. Ich möchte hier weg. Ich möchte lieber zu Oliver und mit ihm reden. Ich will wissen, warum er mich liebt. Wie er darauf kommt? Warum ausgerechnet ich? Ich will so viel wissen. Schon wieder hab ich das Gefühl, dass mich jemand beobachtet. Ich dreh mich um. Drei Tische entfernt sitzt ein Junge. Er hat braune Haare und eine schwarze Sonnenbrille. OLIVER! Ich sag Tom und Alice, dass ich auf Toilette gehe. Ich gehe zu Oliver und setzte mich von ihm gegenüber. „Was machst du hier?“, frag ich ihn. „Wie ich heute gesagt habe, dich beschützen.“, antwortet er. „Das geht nicht. Du kannst nicht immer hinter mir her. Das ist mir zu viel!“, sag ich und gehe zu Tom und Alice. „Ich gehe. Mir geht es nicht so gut.“, sag ich. Ich schnappe mir meine Sachen und renne raus. „Warte!“, ruft Oliver. „Kann ich dich nach Hause fahren?“, fragt er. „Nein! Ich laufe.“, antworte ich. „Bitte. Ich hab das Gefühl, dass es dir zu viel ist. Bitte! Als Entschädigung.“, sagt er. „Ja es stimmt. Es ist zu viel für mich.“, sag ich wütend. Ich will gehen, doch dann werde ich wieder Ohnmächtig.

 

Als ich aufgewacht bin, lag ich in einem Bett. Das Bett ist sehr kuschelig, trotzdem bin ich verwirrt und hab Angst. „Wo bin ich?“, frag ich. „Du bist in einem Zimmer von meinem Haus.“, antwortet Oliver. „Was mach ich hier?“, frag ich wieder. Ich glaube, ich frag zu viel. „Ich muss dir einiges erklären. Ich wollte dich nicht nach Hause fahren, weil ich dir alles in Ruhe erklären will.“, antwortet er. „Warum wird ich immer Ohnmächtig?“, frag ich. „Das ist kompliziert. Ich kann das machen, wann ich es will. Ich dachte, dass du das gebraucht hast.“, antwortet Oliver. „Wie lange hab ich geschlafen?“, frag ich. „Du hast den ganzen Nachmittag geschlafen.“, erwidert er. „Ich hab den ganzen Nachmittag geschlafen? MIST! Ich muss nach Hause.“; sag ich. „Komm. Ich fahr dich.“, sagt er. „OK. Wo sind meine Sachen?“, frag ich. „Warte. Ich hol deine Sachen.“, sagt Oliver.

                                                                     ***

Ich geh aus dem Zimmer. Dann geh ich in den Flur und hol die schwarze Jacke und die schwarzen Ballerinas. Danach geh ich wieder zu Katherine. „Danke.“, sagt sie. Sie zieht ihre Schuhe und ihre Jacke an. Dann gehen wir raus und ich hole den silbernen Renault. Wir steigen ein und nach fünfzehn Minuten halte ich vor Katherines Haus. „Danke. Kann ich dich morgen wiedersehen?“, fragt Katherine. „Soll ich dich morgen abholen? Wir haben Samstag. Ich möchte dir mein Lieblingsplatz zeigen, dabei kann ich dir noch einiges erklären.“, sag ich. „Warte, ich gebe dir meine Handynummer.“, sag ich. Die Nummern, die ich sage, tippt er sich in sein weißes Handy ein. Dann ruft er mich an und leg direkt auf. Ich speichere die Nummer. „OK. Na dann bis morgen.“, sagt sie. Dann geht sie zum Haus und bleibt vor der Tür stehen. Sie winkt und lächelt mit ihren wunderschönen Lippen. Ich lächle zurück und sie verschwindet durch die Tür.

                                                                     ***

Ich kann nicht aufhören zu lächeln. Ich gehe die Treppe hoch und gehe ins Badezimmer. Ich gehe duschen. Danach putze ich mir die Zähne. Ich ziehe mein Top und eine Leggins an. Dann leg ich mich in mein Bett und schlafe ein.

 

„Hey, ich freue mich auf morgen. Was willst du mir zeigen?“, frag ich. „Sag ich dir jetzt nicht. Es ist eine Überraschung.“, sagt Oliver. „Wann holst du mich morgen ab?“, frag ich wieder. „Ich stehe morgen um 10 Uhr vor deinem Haus.“, sagt er. „Na dann bis morgen.“, sag ich und wache dann auf.

 

Ich bleibe erst mal im Bett liegen und schalte den Fernseher an. Nach einer halben Stunde steh ich auf und mache mich fertig. Dann geh ich zum Schreibtisch und hole das Foto von Oliver. Ich will Oliver das Foto geben. Ich lege das Foto in eine kleine schwarze Tasche. Die Tasche passt perfekt zu meiner Jeans und dem rotem Top. Ich gehe in die Küche und esse ein Brot mit Marmelade. Meine Mum schläft und meine Schwester ist mit ihren Freunden unterwegs. Mein Dad ist immer noch auf Geschäftsreise, aber er kommt bald wieder. Ein paar Minuten vor 10 Uhr geh ich raus. Oliver lehnt sich an seinem Auto. Er hat auch eine Jeans und ein weißes T-Shirt an. Ich geh zu ihm und begrüß ihn mit einer Umarmung. Er hält mich mit seinen starken Armen fest. Ich fühle mich geborgen und beschützt. Seine Haare riechen nach Apfel. Wir bleiben eine Weile so stehen. Dann steigen wir ins Auto ein und Oliver fährt los. Nach fünfzehn Minuten sind wir an seinem Lieblingsplatz. „Wir müssen noch durch den Wald.“, meint er. Nach ca. zwei Minuten stehen wir auf einer großen Wiese mit Blumen. Vor uns ist ein Wasserfall. Da, wo der Wasserfall hin strömt, ist ein kleiner See. „WOW, was für eine tolle Aussicht.“, sag ich überglücklich. „Ich weiß, deswegen ist das hier auch mein Lieblingsplatz.“, sagt Oliver. Wir setzten uns auf die Wiese und schauen dem Wasserfall zu, wie er runter fließt. „Erzähl mir was von dir.“, sag ich nach einer Zeit. „Was denn?“, fragt er. „Hast du eine Familie?“, frag ich zurück. „Natürlich. Meine Eltern sind vor langer Zeit bei einem Autounfall gestorben. Sonst habe ich keine Familie. Ich bin Einzelkind.“, antwortet er. „Oh, das wusste ich nicht. Wie alt warst du, als sie gestorben sind?“, frag ich. „Ich war sechzehn.“, sagt Oliver. „Das tut mir echt leid.“, sag ich.

                                                                     ***

Sie setzt sich zu dem See und legt ihre Füße rein. Ich setze mich zu ihr. „Wollen wir schwimmen gehen?“, fragt Katherine. „Klar.“, sag ich. Sie zieht ihr Top und die Hose aus. Dann springt sie ins Wasser. Ich mach es ihr nach und wir schwimmen dann eine Weile im Wasser. „Kann es sein, dass du etwas vor mir verbirgst?“, fragt sie. „Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll.“, sag ich. „Dann sag es einfach.“, sagt sie. „Ich bin ein Vampir.“, sag ich einfach. Katherine sieht aus, als ob ein Elefant über sie drüber gelaufen war. Sie schluckt. „Das hab ich ehrlich gesagt, nicht erwartet.“, sagt sie nur. „Ich bin nicht so ein Vampir, der jeden Tag Menschen tötet. Ich trinke nur etwas am Tag und das nur von einer Blutbank.“, sag ich und hoffe, das Katherine nicht mehr so geschockt ist. „Seit wann bist du ein Vampir?“, fragt sie. „Ich bin 283 Jahre alt.“, sag ich. „Wie alt können Vampire werden?“, fragt sie wieder. „Vampire können ewig leben. Wenn man sie tötet, dann sterben sie.“, antworte ich. „Wie tötet man einen Vampir?“, fragt sie. „Man kann einen Vampir töten, wenn man ihm das Herz raus reißt oder ihn pfählt.“, sag ich. Ich schwimme zu ihr und sie weicht nicht aus. „Bitte, hab keine Angst vor mir.“, sag ich. „Ich hab keine Angst vor dir.“, sagt Katherine.

                                                                     ***

Oliver legt seine warmen Hände auf meinen Hals und kommt näher. Ich hab keine Angst. Na ja. Ein wenig Angst hab ich schon, aber er hat eine Ausstrahlung, die mich anzieht.

Dann küsst er mich und ich küsse ihn. Dabei hör ich, wie das Wasser plätschert und wie die Vögel singen. Ich bin wunschlos glücklich. Ich bin froh, dass er da ist. Es verging eine lange Zeit, bis wir uns aufhören zu küssen. Dann nimmt er mich in den Arm und hält mich fest. Dabei streicht er mit seiner Hand über meine Haare. „Liebst du mich?“, fragt Oliver mich. „Ja und wie!“, sag ich und werde müde. Ich schlafe ein. Wohl eher gesagt, Ohnmächtig.

 

Ich wache in dem gleichen Zimmer, wie letztes Mal auf. Oliver sitzt neben mir auf dem Bett. Neben mir steht ein kleiner Tisch mit Frühstück. „Warum machst du das?“, frag ich als erstes. „Was genau?“, fragt Oliver. „Einfach alles. Das Frühstück und warum bin ich wieder Ohnmächtig geworden?“, frag ich. „Du bist Sterblich und ich bin ein Vampir. Wenn du zu lange in meiner Gegenwart bist, wirst du Ohnmächtig.“, sagt er. „Wie lange hab ich geschlafen?“, frag ich. „Du hast fast ein Tag geschlafen. Ich dachte, du hast Hunger, deswegen steht neben dir etwas zu Essen.“,  sagt Oliver. „Danke, dass ist echt lieb von dir.“, sag ich. Ich nehme das Frühstück und trink erst mal ein Schluck Kaffee. Oliver beobachtet mich. „Möchtest du auch was essen?“, frag ich. „Nein, danke.“, sagt er. „Können Vampire eigentlich was Essen, außer Blut?“, frag ich. „Natürlich, aber es macht uns nicht satt, deswegen benötigen wir Blut.“, antwortet Oliver. „Was passiert, wenn du kein Blut bekommst?“, frag ich und beiße in das Brötchen mit Käse rein. „Wenn ein Vampir kein Blut bekommt, trocknen er aus und wird schwächer.“, sagt er. „Wie schwächer?“, frag ich Oliver. „Vampire haben Fähigkeiten, z.B. gut hören, gut sehen und sie sind schnell. Wenn sie kein Blut trinken, trocknen sie aus und können sich nicht mehr bewegen.“, antwortet er. „Hast du jemals jemanden umgebracht?“, frag ich. Es scheint, dass ich einen Wundenpunkt getroffen habe. „Ja, ich hab mal jemanden umgebracht. Meine Eltern, bei dem Autounfall. Ich bin gefahren und hab dann die Kontrolle über das Auto verloren. Dann bin ich gegen einen Baum gefahren. Ich hab als einziger überlebt.“, sagt Oliver. Ich bin richtig geschockt. „Das tut mir richtig leid.“, sag ich und umarme ihn.

                                                                     ***

Es tut gut. Ich hab seit Ewigkeiten niemanden davon erzählt. Katherines Kopf liegt auf meiner Schulter. Ihr Hals ist ein paar Zentimeter von meinem Mund entfernt. Ich würde so gerne.... NEIN. Ich darf nicht daran denken. Ich will sie nicht verletzen. Aber ich hab schon seit langen nichts mehr getrunken. Ich darf jetzt nicht mehr daran denken. Ich bin froh, dass ich Katherine habe. „MIST! Mir ist gerade eingefallen, dass ich die ganze Nacht nicht zu Hause war. Meine Mum wird ausrasten.“, sagt Katherine. „Geh doch erst mal duschen und mach dich fertig. Im Kleiderschrank sind Anziehsachen in deiner Größe.“, sag ich. Katherine geht zum Kleiderschrank und staunt. Dann holt sie sich eine Jeans und ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Don’t ask! Don’t tell!“ raus. Danach geht sie ins Badezimmer und geht duschen. Ich nehme das Frühstück und gehe in die Küche. Ich stelle das Frühstück in den Kühlschrank. Ich schaue auf die Uhr. 11.23 Uhr. Katherines Mum muss sehr in Sorge sein. Ich muss mir überlegen, wie ich Katherine in ihr Zimmer bekomme. Mhhhhh..... Ihr Fenster. Katherines Fenster ist auf der Gartenseite ihres Hauses. Ihr Fenster ist immer ein Spalt offen. Ich könnte hoch springen und dann das Fenster öffnen. Danach könnte ich wieder runter und Katherine hoch bringen. Katherine kommt aus der Dusche. Sie zieht sich an und kommt in die Küche. Die Anziehsachen passen perfekt zu ihr. Sie sieht wunderschön aus. „Kann ich dich wieder fahren?“, frag ich. „Sehr gerne sogar. Ich hole nur noch meine Jacke.“, sagt sie und ich gehe in die Garage und hole das Auto. Katherine steigt in das Auto und ich fahre zu ihrem Hause.

                                                                     ***

Olivers Plan ist echt gut. Er hat mir alles erklärt. Wir gehen durch das Gartentor. Das Sonnenlicht strahlt auf die Blumen. Meine Lieblingsblume ist Flieder. Besonders wenn sie blau ist. Ich beobachte, wie Oliver zu meinem Fenster hoch springt. Er öffnet das Fenster und kommt wieder runter. „Halt dich an mir fest.“, sagt er. Ich lege meine Arme um ihn und mach die Augen zu. „Mach die Augen auf. Wir sind in deinem Zimmer.“, sagt Oliver. „Schon? Ich hab gar nichts gemerkt.“, sag ich. Oliver schaut sich um. „Was ist das für ein Buch?“, fragt er und zeigt auf das Buch „Geheimnis eines Vampirs“.  „Es handelt sich in dem Buch um Vampire. Ich hab es nicht gelesen, bis auf die Stelle, wo ich dein Foto gefunden habe.“, antworte ich. „Was für ein Foto?“, fragt er. „Warte kurz.“, sag ich und krame das Foto aus meiner Tasche. „Ach das Foto. Ich hab dich schon länger im Auge und wollte, dass wir uns kennen lernen.“, sagt Oliver und nimmt meine Hand. „Ich muss mir einen Schlafanzug anziehen und dann runter gehen, dass meine Mum denkt, dass ich zu lange geschlafen habe.“, sag und kram eine Leggins und ein T-Shirt aus meinem Kleiderschrank. Ich zieh die Sachen von Oliver aus und dann die Leggins und das T-Shirt an. „Wartest du bitte. Ich komme gleich wieder.“, sag ich und geh runter in die Küche. „Morgen Mum.“, sag ich. „Wo warst du? Ich hab dich gestern nicht gehört.“, sagt meine Mum. „Du warst auf der Couch und du hast ferngesehen und ich wollte dich nicht stören. Ich bin leise rein und hoch gegangen.“, sag ich. Gut das meine Mum oft auf der Couch ist wenn sie alleine ist. „Hast du Hunger?“, fragt meine Mum. Ich muss an das leckere Frühstück von Oliver denken. „Nein danke. Ich hab keinen Hunger.“, sag ich und geh wieder in mein Zimmer. Oliver sitzt auf meinem Bett und ich setzte mich zu ihm. „Und? Wollen wir heute noch was unternehmen?“, fragt Oliver und sieht mir dabei tief in die Augen. „Wie wäre es, wenn wir zum Wasserfall fahren?“, frag ich. „Gute Idee.“, sagt Oliver. Ich hole eine große Tasche aus meiner Kommode und lege zwei Handtücher rein. „Kannst du wieder durch durchs Fenster?“, frag ich Oliver. „Ich warte am Auto auf dich.“, sagt er und gibt mir ein Kuss auf die Wange. Dann verschwindet er durch das Fenster. Ich gehe die Treppe runter.

„Bye Mum.“, sag ich und gehe durch die Tür. Am Auto lehnt Oliver sich an. Ich muss lächeln. Oliver hält mir die Tür auf und ich steige ein. Ein echter Gentleman! Dann steigt Oliver auch ein und wir fahren wieder fünfzehn Minuten zum Wasserfall. „Wollen wir heute uns nur auf die Wiese legen und uns sonnen?“, frag ich. „Von mir aus, gerne.“, antwortet Oliver. Ich hole die beiden Handtücher aus meiner Tasche und Oliver hilft mir sie auf die Wiese zu legen. Dann zieh ich meine Leggins und das T-Shirt aus. Oliver zieht sein blaues T-Shirt und seine schwarze Hose aus. Er nimmt mich auf die Schulter und springt in das Wasser. Als wir beide auftauchen, müssen wir beide lachen.

„Sag mal, hast du auch das Gefühl, dass wir beobachtete werden?“, frag ich. „Ja. Warte. Ich schau mal nach.“,  antwortet Oliver. Er steigt aus dem Wasser und geht in den Wald. Ich steige auch aus dem Wasser. Ich setzte mich auf ein Handtuch. Ich hab etwas Angst, da Oliver im Wald ist und ich alleine hier sitze. Im Gebüsch ist etwas. Ich schaue nach. Nichts. Wahrscheinlich dreh ich nur durch. Mich tippt jemand von hinten an. „AHHHHHHH!!!!“, schreie ich. „Beruhige dich. Ich bin es nur.“, beruhigt mich Oliver. „Erschrecke mich nicht so.“, sag ich ihm. „Ich hab dich doch nur angetippt. Keine Angst.“, sagt er um mich zu beruhigen. Er nimmt mich in den Arm. Ich hab trotzdem das Gefühl, dass uns jemand beobachtet. „Hast du jemanden gesehen?“, frag ich. „Nein, aber egal. Komm wir gehen wieder ins Wasser.“, sagt Oliver. „OK.“, sag ich und wir springen ins Wasser.

                                                                     ***

Ich will Katherine nicht sagen, dass uns wirklich jemand beobachtet. Ich weiß nicht wer, aber ich werde es herausfinden, wer es war. Derjenige ist auf jeden Fall ein Vampir. Ich spritze Katherine mit Wasser voll. „Hey. Hör auf.“, schreit Katherine und lacht dabei. Dann spritzt sie mich auch nass. „Wie viel Uhr haben wir?“, fragt sie nach einer Zeit. Ich schaue auf die Uhr. „Wir haben 17.54 Uhr.“, antworte ich ihr. „Wir sollten langsam nach Hause.“, sagt sie. „Ja, wir sollten jetzt mal los. Sonst macht sich deine Mum wieder Sorgen.“, sag ich. Wir gehen aus dem Wasser und trocknen uns mit den Handtüchern ab. Dann ziehen wir unsere Anziehsachen an. Danach gehen wir durch den Wald und steigen in den silbernen Renault ein. Ich fahr los. Nach fünfzehn Minuten stehen wir vor ihrer Tür. „Hast du morgen wieder Zeit?“, frag ich. „Klar. Ich komme morgen gegen 10 Uhr bei dir vorbei.“, sagt Katherine.

                                                                     ***

Oliver beugt sich vor und küsst mich auf dem Mund. Der Kuss dauert ganz schön lange. Nach einer Zeit sag ich dann „Bye“. „Bye. Bis morgen.“, sagt Oliver. Ich geh durch die Tür. Ich bleib solange im Wohnzimmer, bis er mit dem Auto wegfährt. Dann geh ich die Treppe hoch und verschwinde ins Badezimmer. Ich geh, sowie immer, duschen. Danach geh ich in mein Zimmer. „Katherine. Kann ich rein kommen?“, fragt Jo. „Komm rein.“, sag ich. „Was möchtest du?“, frag ich. „Ich wollte dich fragen, ob es in Ordnung wäre, wenn ich dich am Montag nicht zur Schule fahre.“, fragt Jo. „Na klar. Ich komm schon irgendwie zur Schule.“, sag ich. „OK. Na dann gute Nacht.“, sagt Jo und ich umarme sie. Nachdem sie raus gegangen ist, leg ich mich in mein Bett und schlafe ein.

 

Am nächsten Morgen fällt mir auf, dass ich nicht von Oliver geträumt habe. Na ja. Egal. Ich sollte mich so langsam fertig machen. Ich geh duschen und dann geh ich runter in die Küche. „Morgen Schatz.“, sagt meine Mum. „Morgen.“, sag ich. „Hast du Hunger?“, fragt meine Mum. „Klar. Was gibt es denn?“, frag ich. „Rührei und Brötchen.“, antwortet Mum. Dann macht meine Mum macht mir dann das Frühstück. „Danke. Ich muss gleich los.“, sag ich und nehme das Brötchen in die Hand und gehe. Es dauert eine Weile, bis ich bei Oliver bin. Ich gehe durch den Garten und sehe mir die Blumen an. Heute sehen die Blumen noch schöner aus. Ich klingle an der Tür und Oliver macht auf. „Hey. Na wie geht es dir?“, fragt Oliver. „Ganz gut und dir?“, frag ich. Dann geh ich in den Flur und Oliver macht die Tür zu. „Gut.“, sagt Oliver und dann küssen wir uns leidenschaftlich. Er drückt mich gegen die Wand beim Küssen. Es dauert mal wieder, bis wir die Finger voneinander lassen. Dann gehen wir in das Wohnzimmer. „Was wollen wir heute machen?“, frag ich und setze mich auf das Sofa. „Worauf hast du denn Lust?“, fragt Oliver. „Wie wäre es mit Kino?“, frag ich. „Hast du einen bestimmten Film, in den du gehen möchtest? Ich hätte Lust auf „Beautiful Creatures.“, sagt Oliver. „In den Film wollte ich auch gehen. Ich hab die drei Bücher gelesen. Ich finde die Geschichte von Lena und Ethan wunderschön.“, sag ich. „Wann fängt der Film an?“ „Um 13 Uhr.“, antwortet Oliver. „Lass doch vorher noch ins „CAFE LONDON“ gehen.“, sag ich. „Gute Idee.“, antwortet er. Ich steh von dem Sofa auf und zieh meine Jacke an. Olive zieht auch seine schwarze Jacke an. Die Jacke hatte er am ersten Tag angehabt, als er mich zur Schule gefahren hat. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich Angst hatte, als ich zu seiner Villa gegangen bin. Ich hab meinen ganzen Mut zusammengenommen und bin rein. Na ja. Ich bin froh, dass ich das gemacht habe, sonst hätte ich ihn nicht kennen gelernt. Oliver streicht sich eine braune Strähne aus dem Gesicht. Ich geh mit Oliver durch den Flur und ziehen dann unsere Schuhe an. Heute hab ich schwarze Schuhe an mit sechs Zentimeter an, damit ich größer wirke. Ich fühle mich so klein in seiner Gegenwart. Oliver ist ungefähr ein Kopf größer als ich. Wir gehen durch die Tür. Der silberne Renault steht direkt vor dem Tor. Oliver geht zur Beifahrerseite und hält mir die Tür auf. Ich setze mich rein und er macht die Tür zu. Was für ein Gentleman? Er steigt auch ein und startet den Motor. Wir fahren in die Stadt. Wir gehen an viele Läden vorbei. „Die kleine Elster“ ist mein Lieblingsgeschäft. Dort gibt es eine reichliche Auswahl an Schmuck. Ich liebe Schmuck. Meine Oma hat mir aus dem Laden eine silberne Kette mit einem Herz geschenkt. Ich trage sie immer um mein Hals. Das Herz kann man auf machen. Innen drin ist das Wort „Liebe“ eingraviert. Meine Oma ist gestorben, als ich 10 Jahre alt war. Ich hab viel mit ihr gemacht. Sie hat auch in der gleichen Straße, wie Oliver gewohnt.

Oliver merkt, dass mich etwas beunruhigt. Er nimmt meine Hand und wir gehen weiter durch die Stadt. Mitten in der Stadt steht ein großes Gebäude. Das Kino. Wir gehen rein. Oliver geht zur Kasse und kauft zwei Kinokarten für den Film „Beautiful Creatures“. Wir gehen die Treppen hoch. Am Eingang steht ein Mann, der unsere Karten nimmt und sie rechts abreißt. „Möchtest du Popcorn?“, fragt Oliver. „Ja und ein Mineralwasser, bitte.“, sag ich und er geht  zur Theke und kauft Popcorn und zwei Mineralwasser. Dann gehen wir in den Kinosaal vier. Wir sitzen ganz oben. Danach fängt die Werbung an und dann der Film.

Nach dem Film gehen wir aus dem Saal. Draußen ist es kalt. Ich mach meine Jacke zu. Oliver legt sein Arm um mich und wir gehen raus. „Und? Wie hat dir der Film gefallen?“, fragt nach einer Zeit Oliver. „Ich fand den Film ganz schön und spannend. Aber mir haben die Bücher mehr gefallen. Es wurden einige Details ausgelassen. Das fand ich nicht gut, aber ansonsten, war der Film gut.“, sag ich. „Ich bin ganz deiner Meinung. Ich hab die Bücher ja auch gelesen.“, sagt Oliver und wir gehen zu seinem Renault. Er bringt mich nach Hause. Vor der Tür bleiben wir stehen und küssen uns zum Abschied. Oliver geht zum Auto und steigt ein. Ich winke und geh dann ins Haus. Ich geh ins Wohnzimmer. Ich erschrecke mich. Auf dem Sofa sitzt ein Mann. Neben ihm sitzt Jo. Sie unterhalten sich. „OH. Entschuldigung für die Störung.“, sag ich. „Macht doch nichts. Ich bin Max.“, sagt der Mann. „Ich bin Katherine.“, sag ich. „Ich möchte jetzt auch nicht weiter stören. Hat mich gefreut Max.“, sag ich. „Mich auch Katherine.“, sagt Max und lächelt mich an. Ich geh hoch in mein Zimmer und schau fernsehen. Nach einer Weile, bekomme ich Hunger. Ich geh in die Küche und mach mir ein Sandwich mit Käse und Schinken. Ich setze mich auf den Stuhl und lege den Teller mit dem Essen auf den Esstisch. Dann beiße ich in das Sandwich rein. Auf  einmal steht Max neben mir. „Wo sind die Gläser?“, fragt Max. „Oh Gott. Du hast mich erschreckt. Die Gläser sind über der Spüle in dem Schrank.“, sag ich. „Danke und Entschuldigung, dass ich dich erschreckt habe.“, sagt er und geht zur Spüle und holt sich ein Glas. Dann füllt er das Glas mit Leitungswasser. Er stellt das Glas in die Spüle und lächelt mich an. „Du bist also die wundervolle Schwester von Johanna? Johanna hat mir schon viel von dir erzählt.“, sagt Max nach einer Zeit. „Ach ja? Was denn zum Beispiel?“, frag ich. „Das du in letzter Zeit öfter weg bist als sonst.“, sagt er. „Setzt dich doch.“, sag ich. Er setzt sich von mir aus gegenüber. „Bist du mit meiner Schwester zusammen?“ „Ja bin ich.“, sagt Max. „Wie alt bist du?“, frag ich. „Achtzehn. Ich muss jetzt wieder zu deiner Schwester. Guten Appetit!“, sagt er und steht auf. „Danke.“, sag ich. Ich hab total vergessen, dass mein Sandwich vor mir liegt. Ich nehme das Sandwich in die Hand und stell den Teller in die Spüle. Dann geh ich in mein Zimmer und mach den Fernseher an. Draußen wird es langsam dunkel. Ich schau auf die Uhr. 22:19 Uhr. Oh. Morgen ist Schule. Ich geh duschen und geh mit dem Handtuch um meinen Körper zu meinem Kleiderschrank. Ich hol meinen blauen Schlafanzug raus. Dann kuschle ich mich unter die Decke und schlafe ein.

Mein Wecker klingelt. Ich stell in aus und steh so langsam auf. Ich geh ins Badezimmer. Ich nehme meine rote Bürste in die Hand. Ich bürste mir die Haare. Ich hab viele Knoten im Haar, das heißt, dass ich gut geschlafen habe. Dann putze ich meine Zähne und zieh mir ein grünes T-Shirt und eine Jeans an. Dann geh ich runter. Ich setze mich in die Küche und esse ein Brot mit Käse. Danach kommt Jo. „Max fährt uns heute. Wir wollen noch etwas zusammen machen.“, sagt Jo. „Ähm OK.“, sag ich. Jo und ich holen unsere Taschen und gehen raus. Vor unserem Haus steht ein roter Ferrari. Ich staune. Jo steigt vorne ein und ich hinten. „Guten Morgen.“, sagt Max und fährt los. Ich schau in den Spiegel und sehe Max. Er hat braune Haare und blaue Augen. Er sieht sehr gut aus. Jo lächelt ihn an. Man sieht, dass sie in Max verliebt ist und ich in Oliver. Oliver!!!! Er ist so fantastisch. Ich seufze. Nach ein paar Kurven sind wir an der Schule. „Tschüss und danke fürs mitnehmen.“, sag ich zu Max. „Immer gern doch.“, sagt Max und lächelt mich an. Ich winke und verschwinde durch die weißen Türen der Schule.

Nach der Schule holt mich Johanna ab. Wir fahren nach Hause. Wir gehen durch die Haustür und gehen dann in die Küche. „Na ihr Süßen.“, sagt meine Mum und gibt uns beiden ein Kuss auf die Stirn. „Hey Mum. Was gibt es heute zu essen?“, frag ich. „Heute gibt es Hähnchenbrust mit Gemüse und dazu Kartoffeln.“, sagt sie und macht uns Teller mit Essen. Ich hole Besteck raus und Jo nimmt Gläser und füllt sie mit Mineralwasser. Dann setzten wir uns hin und essen.

„Danke für das Essen.“, sag ich und stell den Teller in die Spüle. „Bitte. Was hast du heute noch vor?“, fragt mich meine Mum. „Weiß ich noch nicht. Vielleicht geh ich noch raus und fahr Fahrrad.“, sag ich und geh die Treppen hoch. Dann zieh ich mich um. Ich möchte lieber das blaue Top anziehen. Dazu ziehe ich die schwarze Weste an. Danach geh ich raus und geh in unsere Garage. Ich hole mein gelbes Fahrrad raus und fahr zu Oliver.

Ich klingle an der Tür und Oliver macht auf. Er küsst mich zur Begrüßung. Dann macht er die Tür zu. „Hey.“, sagt er. „Hey.“, sag ich und wir schauen uns erst mal nur an. „Wie war die Schule?“, fragt Oliver. „So wie immer. Langweilig.“, antworte ich. „Wo zu hast du heute Lust?“, fragt er. „Ich weiß nicht. Schlag etwas vor.“, sag ich ihm. „Willst du zum Wasserfall?“, fragt Oliver. „Ja, aber ich muss noch kurz nach Hause.“, sag ich und mach die Tür wieder auf. „Treffen wir uns vor meinem Haus in 15 Minuten?“, frag ich. „Klar.“, sagt er und ich geh raus und fahr mit dem Fahrrad nach Hause. Der rote Ferrari steht vor der Tür. Ich geh in die Garage und stell das Fahrrad dahin, wo ich es her hab. Dann geh ich ins Haus und geh die Treppe hoch. Ich geh ins Zimmer und hol eine Tasche. In die Tasche pack ich zwei Handtücher. Dann hol ich ein schwarz, roten Bikini und zieh mich im Badezimmer um. Die Jeans und das Top lege ich in den Wäschekorb im Badezimmer. Danach geh ich raus und ich stoße mit Max zusammen. „Oh. Entschuldigung. Ich hab dich nicht gesehen.“, sag ich. „Kein Problem. Ich wollte auch ins Badezimmer. Das ist doch das Badezimmer, oder?“, fragt er und zeigt auf die Badezimmertür. „Ja, das ist das Badezimmer.“, antworte ich. „Gut. Ähhhhh... darf ich fragen, warum du ein Bikini an hast?“, fragt Max. Mist. Ich steh im Bikini vor ihm. Wie peinlich!!!! „Ich wollte schwimmen gehen.“, sag ich. „Na dann möchte ich dich nicht weiter stören. Bis bald.“, sagt er und geht ins Badezimmer. Ich geh in mein Zimmer und zieh ein weißes Kleid über den Bikini. Dann zieh ich braune Sandalen dazu an und schnappe mir die Tasche. Dann geh ich raus.

                                                                     ***

Irgendwo her kenne ich den Ferrari. Na ja egal. Da kommt Katherine. Sie hat sich umgezogen. Ich verliebe mich jedes Mal erneut in sie. Sie ist so wunderschön. Die Sandalen passen gut zu ihren Augen und zu ihrem Haar. Sie kommt zu mir und küsst mich leidenschaftlich. „Ich hab wieder Handtücher dabei.“, sagt sie. „Das ist gut. Ich hab nämlich die Handtücher vergessen.“, sag ich. Dann steigen wir in meinen silbernen Renault. Ich fahr zum Wald und wir steigen aus. Wir laufen durch den Wald. Dann stehen wir auf der grünen Wiese. Katherine zieht ihre Sandalen und ihr Kleid aus. Dann holt sie die Handtücher aus der Tasche. Sie gibt mir ein blaues. Sie selber behält das graue Handtuch. Ich zieh die blaue Hose und dann das rote T-Shirt aus. Katherine läuft zum Wasser. Ich renne hinter her. Dann springen wir ins Wasser. Das Wasser ist sehr angenehm kalt. Bei der Hitze ist es gut schwimmen zu gehen.

Wir schwimmen ein paar Runden. „Wem gehört eigentlich der rote Ferrari vor eurem Haus?“, frag ich nach einer Zeit. „Der Ferrari gehört Max.“, antwortet Katherine. „Wer ist Max?“, frag ich. „Max ist Johannas Freund.“, sagt sie. „Ich kenne auch einen Max, aber er ist es bestimmt nicht. Der Max, den ich kenne, ist ein Vampir.“, sag ich. „Woher kennst du diesen Max?“, fragt Katherine. „Bevor ich ein Vampir war, bin ich mit Max zur Schule gegangen. Wir waren beste Freunde. Ich wurde mit achtzehn verwandelt. Max wurde zwei Jahre später verwandelt. Ich wusste erst nach ca. fünfzig Jahren, dass er ein Vampir ist. Wir haben uns im Jahr 1780 getroffen. Wir sind uns in London begegnet. Ich hab danach erst mal nichts mehr von ihm gehört.“, antworte ich. „Denkst du, dass Jos Freund Max, dieser Max ist?“, fragt sie mich. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich hab das Gefühl.“, antworte ich. Danach kommt sie näher und umarmt mich. Dann drückt sie ihre weichen Lippen auf meine. So blieben wir eine schöne, lange Zeit.

Nachdem wir endlich fertig sind, löse ich mich aus ihren Armen. Katherine steigt aus dem Wasser und holt sich ihr Handtuch. Sie trocknet sich ab. Ich steige auch aus und trockne mich ab. Dann ziehen wir unsere Anziehsachen an. „Bringst du mich nach Hause?“, fragt Katherine. „Klar.“, antworte ich. Dann steigen wir in mein Auto ein und ich fahre sie nach Hause. „Kommst du noch mit rein? Dann kann ich dir meine Mum und Jo vorstellen.“, sagt sie. „Gerne.“, sag ich. Dann gehen wir rein. Im Wohnzimmer sitzt Katherines Mum auf dem Sofa. „Hey Mum. Das ist Oliver.“, sagt Katherine und zeigt auf mich. „Mein Freund.“, ergänzt sie. Ihre Mum ist erstaunt. Sie steht auf. „Hallo. Nett dich kennen zu lernen. Du kannst mich gerne Ebelin nennen.“, sagt sie und reicht mir die Hand. „Danke, Ebelin.“, sag ich und lächle sie an. „Komm wir gehen hoch.“, sagt Katherine und schiebt mich die Treppe hoch. An der Treppe steht Max. „Max?“, frag ich. „Oliver?“, fragt er zurück. Ich geh zu ihm und reiche ihm die Hand. „Was machst du denn hier?“, frag ich. „Ich bin mit Johanna zusammen und was machst du hier?“, fragt er. „Ich bin Katherine zusammen. Was für ein Zufall.“, sag ich. Katherine steht jetzt neben mir. „Kommt. Lasst uns in mein Zimmer gehen. Dann könnt ihr euch besser unterhalten.“, sagt sie. Wir gehen in ihr Zimmer und setzten uns auf ihr Bett. Katherine setzt sich auf ihren blauen Schreibtischstuhl. „Wir haben uns schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Bis auf...“, sagt Max. „Bis auf London 1780.“, vollende ich den Satz. „Keine Angst. Ich weiß Bescheid.“, sagt Katherine. „Oh. Das wusste ich nicht. „Macht dir das keine Angst?“, fragt Max. „Ein wenig schon, aber ich vertraue Oliver.“, sagt Katherine und lächelt mich an. „Was hast du heute noch vor?“, frag ich Max. „Gar nichts.“, antwortet Max. „Wollen wir dann noch was machen?“, frag ich. „Von mir aus“, sagt er und steht auf und macht die Tür auf. „Ach Katherine. Ich hol dich morgen ab und bring dich dann zur Schule. Jo muss morgen noch arbeiten.“, sagt Max und winkt. Ich drücke Katherine ein Kuss auf den Mund und geh mit Max raus. „Bye Ebelin.“, sag ich, bevor wir durch die Haustür verschwinden. „Tschüss ihr beiden. Passt ja weiterhin auf meine Mädchen auf.“, sagt sie. Max und ich gehen in den großen Park, der zwei Straßen von Katherines Haus entfernt ist. Es gibt sehr viele Bäume da und große Wiesen. “Also. Du warst letztes Mal am Wasserfall, oder?“, frag ich. „Richtig, Ich wollte mal schauen was du da so machst. Super Mädchen hast du da. Hast du schon von ihr gekostet?“, fragt Max. „Natürlich nicht.“, antworte ich. „Also ihre Schwester ist vorzüglich.“, sagt er und leckt sich die Lippen. „Geht es noch. Ich dachte, du hast auf gehört, junge Mädchen zu trinken. Du hast das in London behauptet.“, sag ich. „Hab ich auch, aber ich hab Jo gesehen und dann ihre Schwester. Die „alte Oma“- Diät war zum kotzen.“, sagt er. Bei dem Wort „Schwester“, leckt er sich wieder die Lippen. „Jo hat mir alles von ihr erzählt. Selbst, dass Katherine am liebsten einen roten Rüschen- BH anzieht.“ Ich schubs ihn und er fällt zu Boden. Dann steht er auf und verpasst mir ein Fausthieb. Meine Wange ist gebrochen. Ich lass sie heilen. Ich renne so schnell auf ihn zu, aber er weicht aus. Ich falle in den Schlamm. Er kommt auf mich zu. Ich spring auf und ramme in meine Faust in den Magen. Er hält seine Hand vor dem Magen. „Wage es nicht sie anzurühren.“, sag ich und putze mir den Dreck von meinen Anziehsachen. „Ich muss sie morgen abholen.“, sagt Max und steht auf. Er grinst mich an und ich geh einfach. „Ich werde sie bekommen.“, brüllt er hinter mir her. Mir läuft eine Gänsehaut über meine Haut. Er will sie bekommen. Max wollte schon immer alles, was ich hab. Früher war er neidisch auf mein Vermögen, was mir meine Eltern vererbt haben. Ich hoffe nur, dass er Katherine nichts antut.

                                                                     ***

Ich bin müde. Morgen ist wieder Schule. Ich hab keine Lust. Mist. Ich hab noch Hausaufgaben auf. Ich gehe zum Computer und schalte ihn an. Ich geh auf Wikipedia und google nach dem ersten Weltkrieg. Dieser Krieg war so unnötig. Verwandte und Freunde wurden getötet. Die Länder waren verschuldet. Ich versteh das nicht.

Ich drucke die Seite aus und geh neben an in das Büros meines Dads. Ich nehme die Seiten und leg sie auf meinen Schreibtisch. Ich klappe den Laptop zu und mach mich im Bad fertig.

                                                                     ***

Sie macht sich im Badezimmer fertig. Was hat sie gerade am Laptop gemacht? Ach egal. Ich muss ehrlich zu geben, Oliver hat Geschmack. Sie ist wunderschön. Sie ist das komplette Gegenteil von mir. Ich hab schwarze Haare und blaue Augen.

Sie kommt aus dem Bad und legt sich in ihr Bett und macht die Augen zu. Ich weiß, dass sie jetzt sehr lange schlafen wird. Es ist gut, so eine Macht zu haben, die jemanden Ohnmächtig werden lässt. Ich mach das Fenster auf und geh in das Zimmer von Katherine. Das Zimmer ist mir sehr bekannt. Ich war schon öfter hier, so ca. zehnmal. Ich weiß es nicht genau. Ich geh zu ihrem Schreibtisch und setze mich auf den blauen Stuhl. Auf dem Schreibtisch ist „der erste Weltkrieg“ ausgedruckt. Ich nehme das Ausgedruckte in die Hand. Der erste Weltkrieg war gut. So viel Blut. Ich hab nie so eine Auswahl gehabt. Es war eine tolle Zeit. Also für mich. Ich muss grinsen. Ich lege es wieder in und geh zu Katherine. Ich streiche mit meinen Fingern über ihre Wange. Dann über ihr Haar. Ihr Haar ist weich und glänzt. Ihre Wangen sind leicht rot. Ich höre ihr Blut. Ihr Herz hat einen langsamen Rhythmus. Meine Eckzähne kommen raus. Ich beruhige mich. Es wird Zeit zu gehen. Morgen früh, wird es ein toller Tag.

                                                                     ***

Schon wieder weckt mich der blöde Wecker. Ich will liegen bleiben. Ich raff mich auf und geh mal wieder zum Kleiderschrank. Ich nehme mir ein rotes Kleid und dazu passend die silberne Halskette meiner Oma. Ich geh ins Bad und zieh mir alles an. Dann nehme ich die Blätter vom Schreibtisch und geh die Treppe runter. Danach geh ich in die Küche und esse ein Brötchen mit Käse. Anschließend schnappe ich mir meine Tasche und verschwinde durch die Tür. Max sitzt in seinem Ferrari und schaut mich an. Ich geh auf ihn zu und steige ein. „Hey.“, sag ich. „Hey. Wie geht es dir?“, fragt er. „Mir geht es hervorragend. Ich hab schon lange nicht mehr so gut geschlafen.“, antworte ich. „Und? Wie geht es dir?“ „Ganz gut.“, sagt er und fährt los. „Was habt ihr gestern noch gemacht?“, frag ich. „Nicht viel. Wir sind im Park spazieren gegangen und haben geredet.“, antwortet Max. „Wie bist du ein Vampir geworden?“, frag ich wieder. Ich hab so viele Fragen an Max und an Oliver. Ich frag mich gerade selber, warum ich Oliver noch nicht gefragt habe, wie er verwandelt worden ist.

„Ich bin mit zwanzig verwandelt worden, von einem Vampir, der ca. vor 500 Jahren verwandelt worden ist. Oliver wurde auch von ihm verwandelt. Der Vampir heißt Jonas. Ich bin einfach abends auf der Straße entlang gegangen und dann hat er mir sein Blut gegeben und hat dann mein Genick gebrochen. Als ich aufgewacht bin, stand eine Frau neben mir, die mir helfen wollte. Ich hab meine Hände um ihre Arme gelegt, damit sie nicht weglaufen konnte. Dann hab ich meine Reißzähne in ihren Hals gebohrt. Ich hab ihr ganzes Blut getrunken, bis zum letzten Blutstropfen.“, antwortet er. „Was hast du mit ihr gemacht?“, frag ich. „Ich hab sie im Wald vergraben, damit sie niemand findet.“, antwortet Max. „Das ist das Haus von Oliver, oder?“ „Ja das ist es.“, antworte ich. „Warum?“ „Ich wollte ihn mal besuchen.“, antwortet er. Nach ein paar Kurven, hält Max auf dem Schulparkplatz. „Soll ich dich heute abholen?“, fragt Max und dreht sich zu mir um. „Ja, gerne. Danke.“, sag ich. „Wann soll ich dich denn abholen?“, fragt er. „Ich hab heute fünf Stunden. Also um 12.35 Uhr hab ich Schulschluss.“, antworte ich. „OK. Dann bis später.“, sagt Max und lächelt mich an. Ich lächle zurück. Ich steige aus dem Auto und geh in meine Klasse. „Na, Schöne.“, sagt Tom und umarmt mich. Dann kommt Alice und fragt direkt, was ich heute mache. „Ich mache wahrscheinlich etwas mit Oliver.“, antworte ich. „Wer ist Oliver.“, fragt sie. „Oh das habe ich dir noch nicht erzählt. Ich bin dem Jungen aus der Villa zusammen. Er heißt Oliver Sydney.“, sag ich. Alice fallen fast ihre Augen aus dem Kopf. „Sag mal, spinnst du. Warum, sagst du mir das nicht? Seit wann bist du mit ihm zusammen?“, fragt sie. „So seit letzter Woche.“, sag ich. „Seit letzter Woche? Ich dachte wir wären beste Freundinnen? Also ehrlich.“, sagt sie und dreht sich zu Tom um. „Deine Schöne ist seit letzter Woche mit jemanden zusammen und erzählt uns nichts.“, sagt sie zu Tom und dreht sich wieder zu mir. „OK, jetzt erzähl mir jedes Detail.“ „Was denn?“, frag ich. „Habt ihr es schon getan?“, fragt Alice. Sie hat das „es“ richtig betont. „Spinnst du?“, sag ich. „Natürlich nicht. Wir kennen uns noch nicht lange.“ „Oh mein Gott!!! Ist doch egal, wie lange man sich kennt. Gefickt ist gefickt.“, sagt sie. „Du hast ein Knall.“, sag ich und setze mich auf mein Platz.

In der Stunde fragt Alice, ob wir nicht ins Cafe gehen wollen. „Na klar. Ich werde aber abgeholt. Max kann uns vielleicht dahin bringen.“, sag ich. „Wer ist Max denn schon wieder?“, fragt sie. „Max ist der Freund von Johanna.“, antworte ich. „Ach so. Oliver kann ja auch kommen. Dann kann ich ihn kennen lernen.“, sagt Alice und ich nicke.

Nach der Schule gehen Alice und ich auf den Parkplatz. Alice staunt, als wir auf den roten Ferrari zu gehen. „Hey.“, sag ich zu Max. Er nimmt seine Sonnenbrille von seiner Nase und lächelt. Dann steigt er aus und gibt Alice die Hand. „Hey. Ich bin Max.“, sagt er. „Hey. Ich bin Alice.“ Alice wird rot im Gesicht. Sie ist verlegen. Sie hatte schon lange keinen Freund mehr. Ihr letzter Freund war Louis und das vor zwei Jahren. Er hat Schluss gemacht, weil sie angeblich zu dick wäre. Ich finde, sie hat sehr gut reagiert. Alice hat ihm eine geklatscht. Seine Wange, war sogar leicht geprellt.

Wir steigen in den Wagen ein und ich rufe Oliver an. „Hey. Hast du Lust ins „CAFE LONDON“ zu gehen?“, frag ich. „Gern. Wann?“, fragt er. „Jetzt. Max fährt Alice und mich gerade dahin.“ „OK. Ich komme.“, sagt er und legt auf.

Nach ein paar Minuten gehen Alice, Max und ich ins Café. Wir setzen uns an den gleichen Tisch, wie immer. Max setzt sich zu Alice und ich setze mich ihnen gegenüber. Dann kommt Oliver zum Tisch und setzt sich zu mir. Er gibt mir ein Kuss auf den Mund, der kurz, aber leidenschaftlich war. Unter dem Tisch nimmt er meine Hand. „Hey.“, sagt er. „Habt ihr schon bestellt?“, ergänzt er. „Noch nicht.“, antwortet Alice und lächelt ihn an. Sie schaut zwischen Oliver und mir hin und her. Dann kommt die Bedienung. Es ist eine Frau mit schwarzen Haaren. Wir bestellen. Oliver und ich nehmen ein Schokoladeneis und teilen uns das. Alice nimmt ein Erdbeereis und Max nimmt Stracciatella Eis. Nach ca. fünf Minuten kam die Frau wieder und gibt uns unser Eis. „Wie habt ihr euch kennen gelernt?“, fragt Max. „Ähhhhh, wir haben uns vor meinem Haus getroffen. Sie ist zur Schule gelaufen und ich wollte mit dem Auto zur Stadt fahren. Wir haben nicht darauf geachtet, wo wir hinlaufen. Sie ist in mich hinein gelaufen.“, antwortet Oliver. Ich nehme mein Löffel mit Eis und schiebe ihn mir in den Mund. Alice zwinkert mir zu. Sie meint bestimmt, was ich mir tolles gefangen habe. Ich steh auf und sag Bescheid, dass ich auf Toilette gehe und frag Alice, ob sie mitkommt. Alice folgt mir auf die Toilette. „Und wie findest du Oliver?“, frag ich und hol mir mein rosa Lipgloss aus meiner schwarzen Tasche. Ich schmiere den Lipgloss auf meine Lippen. „Ich finde ihn super. Ihr passt super zueinander.“, antwortet Alice. Ich gebe den Lipgloss und sie macht es mir nach. „Gehst du Samstag in die Kirche?“ „Muss ja. Mum macht wieder irgendwas in der Kirche. Das ist immer so langweilig. Ich sitze immer nur blöd rum.“, sagt Alice und gibt mir den Lipgloss wieder. „Ich komm auch. Meine Mum macht auch wieder was. Naja.“, sag ich. Wir gehen aus der Toilette und setzen uns wieder auf die roten Bänke. „Wie wäre es, wenn wir noch etwas shoppen gehen?“, fragt Alice. „Von mir aus gerne.“, sag ich und die Jungs willigen auch ein. Dann bezahlen Max und Oliver unsere Rechnung.

Wir gehen aus dem Café und kommen wieder an meinem Lieblingsladen vorbei. Ich bleib stehen und schau mir ein Ring an. Der Ring ist Silber und er ist mit einem roten Stein verziert. Danach gehen wir weiter. Ich werde mir den Ring zum Geburtstag wünschen. Wir kommen auch am Kino vorbei. Nach einer Zeit gehen wir zu den Autos von Oliver und Max. Alice und ich steigen in das Auto von Oliver. Max und Oliver unterhalten sich noch. Oliver kocht vor Wut und Max steht einfach nur daneben und lächelt. Dann steigt Oliver zu uns ein und fährt los. Ich möchte ihn jetzt nicht fragen, was los ist. Er bringt Alice nach Hause. Sie bedankt sich und verschwindet durch die Tür und Oliver fährt wieder los. „Was war vorhin mit dir und Max los?“, frag ich. Er dreht sich zu mir um und schaut mich an. „Nichts. Wir haben nur kurz über.... Alice geredet.“, antwortet er. „Wieso über Alice? Was ist mit ihr?“ „Nichts. Es ist alles OK. Wir hatten nur eine Meinungsverschiedenheit.“, antwortet er. Oliver schaut mich an und beschwört, dass alles in Ordnung ist. Er dreht sich wieder um und fährt ohne ein Wort zu sagen weiter. An meinem Haus hält er und bringt mich zu Tür. „Was hast du morgen vor?“, fragt er. „Ich muss lernen. Wie wäre es, wenn du mir hilfst?“, frag ich zurück. „Gerne. Ich hol dich morgen von der Schule ab.“, sagt Oliver und drückt mir einen Kuss auf den Mund. Dann geht er zu seinem silbernen Renault und fährt weg. Ich geh durch die Tür und stolpere fast die Treppe hoch. Erst jetzt fällt mir auf, wie müde ich bin. Ich schaff es gerade noch meine Jacke auszuziehen und leg mich mit meinem Kleid ins Bett und schlafe ein.

                                                                     ***

Sie ist so wunderschön. Ihre vollen Lippen. Hmmm....zum Anbeißen. „Schlaf schön.“, flüstere ich und leg ihre Decke über ihren zierlichen Körper. Dann spring ich aus dem Fenster. Man hab ich ein Hunger. Ich geh in den Park und sehe eine junge Frau. Sie hat eine blaue Jeans und ein beiges Top an. Sie scheint zu frieren. Ich geh zu ihr. „Hey. Entschuldigung. Ich hab mich verlaufen. Kannst du mir helfen?“, frag ich sie. „Ja natürlich. Wohin müssen sie?“, fragt sie. „Du kannst ruhig „du“ zu mir sagen. So alt bin ich noch nicht. Ich bin Max.“, sag ich und reich ihr meine Hand. „Ich bin Jennet. Wohin musst du?“, fragt sie. Ich geh näher an sie heran. „Schrei nicht.“, sag ich und sie hört darauf. Jennet bleibt ruhig stehen. Ich fahre meine Reißzähne aus und steche sie in den Hals von ihr. Das Blut ist köstlich und noch so warm. Es dauert Minuten, bis ich ihr letzter Tropfen Blut, durch meine Kehle fließt. Ich lass ihren Körper fallen und gehe in meine Haus, das in der Nähe des Parks steht. Das Haus ist modern eingerichtet. Ich geh ins Wohnzimmer und setze mich auf ein schwarzes Sofa. Ich mach den Fernseher an.

                                                                     ***

Blöder Wecker. Ich steh, wie in Trance, auf. MIST. Ich hab mein Kleid noch an und ich muss noch duschen. Ach egal. Ich geh zum Kleiderschrank und nehme mir eine kurze Hose und ein blaues T-Shirt raus. Dann geh ich gemütlich ins Badezimmer und ziehe mich um. Anschließend stecke ich mir meine Haare hoch. Dann schnappe ich mir meine schwarze Tasche mit den Schulsachen und gehe danach in die Küche. Ich setze mich auf den weißen Stuhl. „Na. Gut geschlafen?“, fragt mich meine Mum und stellt mir ein Brötchen mit Schinken vor die Nase. Ich antworte mit einem einfachen „ja“. Ich schlinge das Brötchen runter und verabschiede ich mich von meiner Mum. Dann zieh ich mir eine graue Strickjacke an und nehme mir die Tasche. Ich geh durch die Tür und lauf dann langsam zur Schule. Heute singen die Vögel laut, aber es ist wunderschön. Die Sonne scheint und es ist warm. Ich seufzte.

In der Schule rennt Alice zu mir. „Tom hatte gestern Abend einen Autounfall.“, sagt Alice aufgewühlt. „Nicht dein Ernst?“, sag ich und versuche nicht zu heule. „Er liegt im „Rose Hospital“.“, sagt sie. „Ruf Oliver oder Max an. Einer soll uns ins Hospital fahren.“ Ich zücke mein Handy und rufe Oliver an. „Hey. Ist irgendwas?“, fragt Oliver. „Kannst du Alice und mich ins „Rose Hospital“ bringen?“, frag ich. „Ja. Klar. Was ist denn los?“, fragt er. „Tom hatte einen Autounfall.“, erkläre ich. „Ich komm sofort.“, sagt er und legt auf.

Alice und ich stürmen raus. Auf dem Parkplatz steht Oliver vor seinem Renault. Alice und ich rennen zu ihm und wir steigen ein. Dann fährt Oliver zu einem großen Gebäude mit einer weißen Rose. „So, da sind wir“, sagt Oliver und hält an. „Kommst du noch mit?“, frag ich. „Wenn ich darf, gerne.“, sagt Oliver. Danach gehen wir ins Hospital. „Hallo. Zu wen möchtet ihr?“, fragt uns eine dicke Frau mit roten Haaren. „Zu Tom Prickel.“, sag ich. „Er ist im 2.Stock, Zimmer 395.“, sagt sie. „Danke.“ Wir rennen die Treppen hoch und dann zum Zimmer. Alice reißt die Tür auf. Im Raum stehen Herr und Frau Prickel. „Hey.“, sagt Tom und setzt sich auf. „Hey. Na, wie fühlst du dich?“, fragt Alice. „Ich fühle mich, als hätte ich einen Autounfall gehabt.“, antwortet er. Ich muss lachen, aber eine Träne fließt über meine Wange. „Man Katherine, mir geht es gut. Komm her.“, sagt Tom und klopft auf sein Bett. Ich setze mich hin und er umarmt mich. Dann muss ich richtig heulen. „Es ist alles OK.“, sagt er um mich zu beruhigen. Nach einer Weile, raff ich mich zusammen. „Ich gehe. Gute Besserung. Ich komme morgen nach der Schule vorbei.“, sag ich und löse mich aus seiner Umarmung. Ich gehe vor die Tür. Oliver wünscht Tom gute Besserung und kommt mir nach. Wir gehen die Treppen wieder runter und gehen zu seinem Auto. „Hast du Lust auf ein Eis?“, fragt mich Oliver. „Ja klar.“, antworte ich und wir steigen in seinen Renault ein. Dann fahren wir zum „CAFE LONDON“. Wir setzten uns diesmal an die Bar. Oliver bestellt für uns beide ein Schokoladeneis. Wenig später bringt uns ein junger Mann mit vielen schwarzen Locken das Eis. „Ich gehe kurz auf die Toilette.“, sagt Oliver und verschwindet durch die Tür zur Toilette. Ich schau zur Eingangstür. „Max?“, frag ich. Max kommt auf mich zu. „Was machst du hier?“, fragt er. „Ich wollte auch gerade fragen. Ich bin mit Oliver hier. Willst du dich nicht zu mir setze?“, frag ich. „Gerne. Ich wollte nur kurz ein Kaffee trinken.“, sagt Max und lächelt mich an. Ich lächle zurück. Er setze sich neben mich. „Wie geht es dir?“, frag ich ihn. „Ganz gut. Und dir?“, fragt er. „Naja. Es geht. Tom hatte einen Autounfall.“, antworte ich. „Wer ist Tom?“ „Mein bester Freund.“ „Oh. Geht es ihm den gut?“, fragt Max. „Eigentlich gut.“, antworte ich. Dann kommt Oliver wieder und setzt sich neben mich. „Hey. Was machst du hier?“, fragt Oliver. „Ich wollte nur ein Kaffee trinken.“, antwortet Max. Max bestellt sich ein Kaffee und bezahlt direkt. „Wie sieht es eigentlich mit meiner Schwester aus?“, frag ich. „Ganz gut. Gestern waren wir an einem Wasserfall. Da ist echt eine tolle Aussicht.“, sagt Max. „Ehrlich. Wir waren auch dort.“, sag ich.

                                                                     ***

Warum versteht Katherine nicht, dass Max schlecht für sie ist. Max lächelt. Als Katherine kurz weg schaut, sieht mich Max an und grinst. „Also. Ich möchte nicht unhöflich klingen, aber ich möchte jetzt gerne nach Hause.“, sagt Katherine. „Ok. Ich fahre dich.“, sage ich. „Ich sollte auch langsam in meine Wohnung.“, sagt Max. „Wo wohnst du eigentlich?“, fragt Katherine Max. „Ich wohne in der Nähe des Parks. Kennst du diesen großen, wirklich alten Baum?“, fragt er. „Ja klar.“, antwortet sie. „Da wohne ich.“ „Das ist nicht weit von meinem Haus entfernt. Das ist ziemlich gut, oder? Dann kannst du Johanna oft sehen.“, sagt Katherine. „Ja, das stimmt.“, sagt Max und schaut auf die Uhr. „Ich muss los. Bye. Bis bald.“, ergänzt er. „Bye.“, sagten Katherine und ich gleichzeitig. Max geht durch die Tür und Katherine steht auf. „Ich gehe noch kurz auf die Toilette.“, sagt sie. In der Zeit, wo sie auf der Toilette ist, bezahle ich.

Dann kommt Katherine wieder zurück. Wir gehen zu meinem silbernen Renault. Ich halte die Beifahrertür auf und sie steigt ein. Ich schließe die Tür und steige selber ein. Ich fahre los. „Geht es dir nicht gut?“, frag ich. „Ich weiß nicht. Mir ist etwas schlecht und ich habe Kopfschmerzen.“, antwortet sie. „Wir sind gleich da.“

Ich bringe Katherine noch ins Haus. Sie legt sich in ihr Bett. „Wo habt ihr Paracetamol?“, frag ich. „Im Badezimmer. Rechts hinter der Tür ist ein Medizinschrank.“, erklärt sie mir. Ich suche eine Paracetamol. Danach bringe ich die Tablette Katherine. Sie nimmt die Tablette in den Mund und spült sie mit Wasser runter. Ich decke sie zu und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. Ihre Haut ist weich und warm. „Bis morgen.“, sag ich und gehe aus ihrem Zimmer. Im Wohnzimmer ist ihre Mutter. Wie heißt sie noch mal? Ach genau, Ebelin. Sie sitzt auf dem Sofa und liest ein Buch. Damit ich sie nicht störe, mache ich die Tür leise auf und gehe raus. Anschließend gehe ich zum Auto.

                                                                     ***

Als ich aufwache, bin ich alleine. Oh man. Es ist gerade mal 21 Uhr. Ich stehe langsam auf. Ich ziehe meine Schuhe an und gehe raus. Ich brauche jetzt frische Luft. Die Sonne geht unter. Der Himmel färbt sich leicht rot. Ich gehe in den Park. Dann gehe ich an dem alten Baum vorbei. Ich frage mich, ob Max wohl da ist.

Ich gehe zum Haus und klingle an der Tür. Die Tür ist rabenschwarz, aber sie passt sehr gut zu den roten Wänden. Max macht die Tür auf. Er hat ein schwarzes T-Shirt und eine normale Jeans an. „Oh hey... was machst du denn hier?“, fragt Max. „Ich war spazieren und dann bin ich an deinem Haus vorbei gelaufen. Ich hab mich gefragt, ob Max wohl da ist.“, antworte ich. „Komm erst mal rein. Draußen ist es kalt.“ Mir fällt erst jetzt auf, dass ich friere. Ich gehe ins Haus. Der Flur ist gemütlich eingerichtet. „Wie lange wohnst du schon hier?“, frag ich. „Ich wohne schon drei Jahre hier.“, antwortet Max. Ich ziehe meine Schuhe aus und gehe hinter ihm her ins Wohnzimmer. Max und ich setzten uns auf ein graues Sofa. „Oliver wohnt auch schon ungefähr drei Jahre hier. Warum habt ihr euch nie gesehen? In so vielen Jahren sieht man sich doch.“, bemerke ich. „Ich weiß nicht warum wir uns nie gesehen haben. Möchtest du etwas trinken? Tee, Kaffee, Cola oder Wasser?“, frag er. „Ein Wasser bitte.“, sag ich. Max geht in den Raum neben an. Ich höre, wie er die Flasche aufmacht und in ein Glas einschenkt. Ich bleibe sitzen, bis er zurückkommt. Er setzt sich wieder neben mich und gibt mir das Glas. „Hast du morgen Schule?“, fragt Max. „Nein. Wir haben frei, weil die Lehrer eine Fortbildung haben.“, erkläre ich. Max nickt nur. „Ich habe eine Frage zu den Vampirsachen. Wie viel Blut trinkst du?“, frag ich. „Ich selber ernähre mich von Menschenblut. Tierblut ist immer zu wenig und es schmeckt komisch. Ich trinke ungefähr von zwei Menschen Blut im Monat. Also für einen Vampir ist das ziemlich wenig.“, antwortet Max. „Das sind 24 Menschen im Jahr.“, sag ich. Ich bin richtig geschockt. Wer weiß, wie viele Vampire auf der Welt leben. „Tötest du sie.“, frag ich. „Nein.“, sagt er knapp.

                                                                     ***

Gut, dass sie nicht alles weiß. Ich mag es irgendwie nicht, sie anzulügen. Ehrlich gesagt, töte ich viele Menschen. Wie hieß noch mal dieses Mädchen aus dem Park? Ach ja. Jennet. Sie ist eine von vielen. So ist nun mal ein Vampir. „Was hast du heute noch vor?“, frag ich. „Nichts. Und du?“, fragt Katherine. „Hast du Lust auf einen Film?“ „Na klar.“, sagt Katherine. Ich krame eine Decke aus dem Schrank neben dem Fernseher und gebe sie Katherine. „Möchtest du etwas Süßes?“, frag ich. Sie nickt. Ich gehe in die Küche neben an und nehme Luftschokolade und Chips aus dem Schrank. Ich gehe zurück. Katherine hat es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht. Ihre Beine baumeln auf der Sofalehne. Das sieht echt lustig aus. Ich lege einen Actionfilm in den DVD-Player und mache den Film an. Ich setze mich neben Katherine und halte ihr die Chips und die Schokolade vor die Nase. Sie nimmt sich die Chips und nascht direkt daraus. Die Luftschokolade lege ich auf den Tisch, der vor uns steht. Dann schaue ich auch den Film.

Nach ungefähr einer halben Stunde, merke ich einen Kopf auf meiner Schulter. Oh wie süß. Katherine ist eingeschlafen. Ich hebe sie hoch und bringe sie in mein Bett und decke sie zu. Dann mache ich den Fernseher aus und mache das Sofa so, dass ich da schlafen kann. Ich lege mich hin und schlafe sofort ein.

                                                                     ***

Ich wache in einem weichen Bett auf. Es riecht nach Max. Nach Wassermelone. Mhhhh....lecker. Ich stehe gähnend auf und öffne die Tür. Ich gehe in die Küche. Max hält mir eine Tasse Kaffee vor die Nase. Ich nehme sie und setze mich auf den Stuhl, der frei im Raum steht. „Soll ich dich später nach Hause fahren?“, fragt er. Ich nicke und trinke einen Schluck vom Kaffee. „Möchtest du etwas essen?“ Wieder nicke ich. „Was möchtest du denn essen?“ „Überasche mich.“, grinse ich. Max stellt sich vor den Herd und zaubert uns Pancakes. Er bewegt sich wie eine Katze. Max dreht sich um und lächelt mich an. Ich lächle zurück und er widmet sich den Pancakes wieder. Er legt sie auf zwei Teller und wir gehen ins Wohnzimmer. Max stellt die Teller auf den Tisch und ich setze mich. Ich trinke die Tasse Kaffee aus.

Nachdem wir alles aufgegessen haben, holt Max ein T-Shirt von sich. Er gibt mir das Shirt. „Danke. Kann ich duschen gehen?“, frag ich. Er nickt. „Neben der Küche rechts, ist das Badezimmer.“, antwortet Max.

Das Badezimmer ist klein, aber gemütlich eingerichtet. Es ist grün gestrichen. Nicht ein dunkles grün, sondern ein giftgrün. Dort gibt es eine Dusche, ein Waschbecken, eine Toilette und ein weißen Schrank mit lauter Männersachen und ein kleines Radio. Ich schalte es an. Ich ziehe mich aus und singe das Lied, das gerade kommt. Die Anziehsachen schmeiße ich auf den Boden vor der Dusche. Mist! Ich hab kein Handtuch. Ich gehe zur Tür und mache sie einen Spalt offen. „Max! Hast du ein Handtuch?“, schreie ich. Max kommt zu der Tür und streckt ein blutrotes Handtuch durch den Spalt. „Danke.“, sag ich. „Immer gerne doch.“, sagt Max. Ich schließe die Tür und lege das Handtuch auf den Boden, zu den anderen Sachen. Dann steige ich unter die Dusche. Während ich meine Haare ein shampooniere, denke ich nach. Was ist nur los mit mir? Ich liebe Oliver, aber bei Max macht mein Herz einen Hüpfer, wenn ich ihn sehe. Oh mein Gott.

Als ich zu Ende geduscht hab, trockne ich mit dem Handtuch ab. Ich ziehe mich an. Das Shirt sitzt locker und es passt zu der Jeans. Es ist grau und hat eine Zeichentrickfigur von Homer Simpson in der Mitte. Ich muss grinsen. Ich trockne schnell meine Haare ab und geh ins Wohnzimmer. „Und? Worauf hast du Lust?“, fragt Max. „Wie wäre es mit einem Eis?“, frag ich. Er nickt und wir gehen raus. Wir gehe zu seinem Ferrari und Max tritt in die Pedalen.

Nach kurzer Zeit kommen wir im „CAFE LONDON“ an. Er hält mir die Tür zum Café auf und ich gehe rein. Wir setzen uns an den Tisch ganz hinten in der Ecke. Eine blonde Bedienung kommt zu unserem Tisch. „Was möchten sie gerne bestellen?“, fragt sie uns freundlich. „Katherine. Ich glaube für ein Eis ist es heute zu kalt.“, sagt Max. „Ja da hast du recht.“, sag ich. Ich wende mich zur Bedienung. „Einen Latte Machiato, bitte.“ „Und für mich einen schwarzen Kaffee.“, sagt Max. Die Blondine lächelt uns zu und verschwindet.

Stilles Schweigen. Keiner sagt was. Ich denk nach. Naja. Sowie immer.

Gehe ich gerade fremd? Was mache ich eigentlich hier? Wird Oliver sauer auf mich sein? Die Fragen schwirren durch meinen Kopf. „Geht es dir nicht gut?“, frag Max liebevoll. Ich springe von meinem Stuhl auf und renne aus dem Café. Super. Jetzt steh ich im Unwetter. Ich merke schon, wie sich meine Klamotten sich mit Wasser füllen und immer schwerer werden. Mir wird schwindelig und ich kippe um.

Ich öffne meine Augen. Ich liege in meinem kuscheligen Bett. Ich höre zwei Stimmen. Moment. Die kenne ich doch. Max und Oliver unterhalten sich. Nein. Sie streiten sich eher. „Ich hab dir doch gesagt, dass du die Finger von ihr lassen sollst.“, versucht Oliver so leise zu sagen, wie es geht. Max muss ihn wohl angerufen haben. Ich mache meine Augen u und schlafe weiter. Ich bin so müde.

„Hey Katherine. Komm wach auf.“, versucht mich Oliver zu wecken. Ich schlage meine Augen auf und falle ihm um den Hals. „Wo ist Max?“, frag ich. „Er musste weg.“, antwortet Oliver knapp.

                                                                     ***

Katherine muss nicht alles erfahren, oder? Ich musste Max fast aus dem Haus prügeln, damit er geht. Er hat vielleicht wirklich Gefühle für Katherine. Hat sie auch solche Gefühle für ihn? Nein! Das kann nicht sein! Aber sie hat eine Nacht bei ihm geschlafen. Was soll ich nur glauben? Meinem Herzen, das sagt, dass sie nur mich liebt und NUR MICH. Oder soll ich meinem Verstand glauben, der sagt, dass sie Max liebt und deswegen bei ihm auch übernachtet hat. Ich sollte sie vielleicht danach fragen.

„Wie geht es dir?“, frag ich. „Naja. Mir ist noch etwas schwindelig, aber es geht.“, antwortet Katherine. Sie versucht aufzustehen und kippt wieder um. Gerade noch rechtzeitig fange ich sie auf. „Anscheinend geht es dir doch nicht so gut.“, sag ich und trage sie wieder zum Bett. „Am besten bleibst du noch liegen.“ Katherine schließt ihre Augen und ich gehe leise aus dem Raum. Ich will Katherine etwas zu essen mache und gehe dafür in die Küche. Dort mache ich ihr Toast mit Käse und Orangensaft. Ich gehe wieder hoch und Johanna kommt mir entgegen. Sie ist völlig verheult. „Was ist passiert?“, frage ich sie alarmiert. „Max hat Schluss gemacht.“ Als sie fertig war, hab ich mir das durch den Kopf gehen lassen. „Wo ist Katherine?“, fragt sie   mit Tränen in den Augen. „In ihrem Zimmer.“, antworte ich. „Aber lass sie ausschlafen.“ Doch Johanna hat es nicht mehr gehört. Sie tritt in die Tür. „Katherine wach auf. Ich muss mit dir reden.“, schreit Johanna und setzt sich auf ihr Bett. Katherine macht die Augen auf und reibt sich darüber. „Was ist denn los?“, fragt sie verwirrt. Johanna fängt wieder an zu weinen. Ich stelle die Sachen auf den Schreibtisch und gehe aus dem Zimmer. Dann setze ich mich neben die Tür.

                                                                     ***

Oh man. Jetzt heult mir Jo die Ohren voll, so wie immer. „Max hattttt Schhhhluuusss gemmmaaaaccchhhttttt.“, versucht mir Johanna zu sagen. „Und warum?“, frag ich gelangweilt. „Er hat sich angeblich neu verliebt. Max meinte, dass ich dieser Person auch nahe stehe.“, meint sie wütend. Diese Person steht ihr nahe? Vielleicht ihre beste Freundin Meike. Nein geht gar nicht, weil sie einen Freund hat, genauso wie Mary und Poppy. Also kann es nur noch ich sein. Scheiße. Er hat immer diese Bemerkungen gemacht. Ist Max in mich verliebt? Das kann nicht sein. „Er meinte, dass er sie mehr liebt, als mich. Was soll ich jetzt machen?“, fragt Jo. „Ich kann versuchen mit Max zu reden.“, antworte ich. Sie bedankt sich bei mir und umarmt mich. Johanna geht aus dem Zimmer und Oliver kommt wieder rein. „Wie geht es Jo?“, fragt er. „Sie hat Liebeskummer, mehr nicht.“, sage ich. Ich stehe schwankend auf und gehe zum Kleiderschrank. Ich ziehe das Shirt von Max aus und lege es auf das Bett. Gut, dass ich einen BH trage. Mist. Muss es ausgerechnet der rote Rüschen-BH sein? Ich ziehe ganz schnell das grüne Shirt darüber. Ich gehe in den Flur und ziehe mir meine Schuhe an. „Wo willst du hin?“, fragt Oliver. „Ich muss mit Max reden.“, antworte ich. Ich nehme mir das Toast vom Schreibtisch und verschwinde durch die Tür. „Soll ich dir fahren?“, fragt er. „Ja gerne.“ Ich beiße vom Toast ab und wir gehen zu seinem Renault.

Oliver hält vor dem Haus von Max. Ich bedanke mich und gebe ihm ein Kuss. Dann steige ich aus dem Auto und Klingel an der Tür. Max macht auf. „Hey geht es dir besser?“, fragt er. „Ich stürme wütend in das Haus. „Besser. Danke der Nachfrage. Sag mal, wie kommst du auf die Idee mit Johanna Schluss zu machen?“, frage ich. „Ich hab mich in jemanden anderes verliebt.“, antwortet Max. „Und in wen?“ Er macht eine kurze Pause und kommt auf mich zu. „In dich.“, sagt er. Max schaut mir in die Augen und ich schaue weg. Er hebt mein Kinn, damit ich ihn ansehen muss. Dann kommen seine Lippen immer näher. Auf einmal liegen seine Lippen auf meinen UND ICH KÜSSE ZURÜCK! Was ist mit mir los? Ich liebe Oliver und ich gehe gerade fremd. Ich stoße ihn von mir weg und renne aus dem Haus, in den Park. Es ist ziemlich dunkel. Anscheinend war ich den ganzen Tag Ohnmächtig. Ich schaue mich um. Auf der grünen Bank sitzt ein Obdachloser und schaut mich mit großen Augen an. Irgendwie macht er mir Angst. Er lässt seine Bierflasche aus seiner Hand fallen. Diese kommt auf dem Boden auf und zerspringt in viele Scherben. Der Obdachlose steht auf und kommt in meine Richtung. Ehe ich mir versah, fing ich an zu laufen. Ich höre, wie seine nackten Füße auf dem Boden aufprallen. Seine Beine sind lang und ist deswegen schneller. Ich schaue über meine Schulter. Er ist nur noch zwei Meter entfernt. Oh Gott. Ich will nicht sterben! Nicht heute! Nicht so! Ich bin völlig außer Atem. Ich will nach Hilfe schreien, aber aus meinem Mund kommt kein Ton. Wenn ich das überlebe, dann verspreche ich, dass ich öfter in die Kirche gehe und Sport mache. Ich verfluche meine kurzen Beine. Ich kann nicht mehr und bleibe stehen. Ich drehe mich um und mache die Augen zu. Ich höre ein Knacken. Dann, wie etwas zu Boden fällt. Ich mache die Augen auf und Max steht vor mir. „Ist alles in Ordnung?“, fragt er. Ich schaue auf den Boden. „Ist er Tod?“, frage ich. „Ja.“ Die knappste Antwort in meinem Leben! „Was hast du mit ihm gemacht?“, frage ich geschockt. „Ich habe ihm sein Genick gebrochen.“, antwortet Max. Und wie immer, versinke ich in Dunkelheit.

                                                                     ***

Ich hätte Katherine nicht gehen lassen sollen. Sie ist so geschockt, dass sie zittert. Als ich ihr das gesagt habe, wie ich ihn umgebracht habe, fällt sie in Ohnmacht. Ich fange sie auf. Ich hebe sie auf meine Arme und trage sie zu mir nach Hause. Dort lege ich sie auf das Sofa und decke sie zu.

 

Nach ein paar Stunden wacht Katherine wieder auf. Ich setze mich neben sie und gebe ihr einen Tee. Sie bedankt sich und trinkt in einem Zug den Tee aus. „Welche Uhrzeit haben wir?“, fragt Katherine. „7:35 Uhr. Du musst zur Schule.“, antworte ich ihr. „Stimmt. Kannst du mich zu mir nach Hause fahren? „Ich nicke und sie steht auf. Katherine geht durch die Tür raus und dann zum Auto. Ich gehe ihr hinterher und schließe das Auto auf, indem ich die Autofernbedienung drücke. Dann mache ich Katherine die Tür auf, damit sie einsteigen kann. Ich schließe die Tür und steige auf der Fahrerseite ein. Katherine schaltet das Radio ein und der Song „I follow rivers“ dröhnt aus der Anlage. Sie summt zu der Musik und ich fahre los.

An dem Haus von Katherine halte ich und sie steigt aus. Sie klingelt und Ebelin öffnet die Tür. Ebelin sieht fertig aus. Ihre braunen Haare sind fettig und sind hochgesteckt. Sie trägt einen grauen Bademantel und hat eine Kaffeetasse in der Hand. Katherine geht rein und macht sich fertig.

Nach fünfzehn Minuten kommt sie wieder raus und steigt ins Auto ein. „Was ist mit deiner Mutter los?“, frage ich. „Ihr geht es nicht gut. Johanna macht sie vollkommen fertig, weil sie ununterbrochen heult. Und wessen Schuld ist das? Ja DEINE! Außerdem muss sie viel mehr im Haushalt machen, weil Dad noch auf Geschäftsreise ist.“, antwortet Katherine. „Wenn Dad sie morgen so sieht... Das wird einfach eine Katastrophe.“, ergänzt sie und zupft an ihrem grünen Kleid rum. Ich fahre los. Wir kommen an dem Haus von Oliver vorbei. Ich merke, wie Katherine sich unwohl fühlt.

Nach drei Minuten parke ich auf dem Parkplatz von der Schule. Ich steige aus und helfe Katherine aus dem Ferrari. Sofort kommt Alice auf uns zu. „Hey Max.“, sagt sie zuckersüß. „Hey... ich muss dann mal los.“, sag ich und umarme Katherine. „Danke, dass du mich gerettet hast.“, flüstert sie mir ins Ohr. „Hab ich doch gerne gemacht.“, flüstere ich zurück und löse mich aus der Umarmung. „Na dann bis bald.“, sag ich und fahre los.

                                                                     ***

Warum hat Katherine so ein Glück? Warum bekommt sie immer die heißesten Typen? Warum will mich niemand? Bin ich unsichtbar? „Wie geht es dir?“, fragt Katherine auf dem Weg zur Schule. „Naja muss und dir?“, frag ich zurück. „Mir muss es gut gehen.“, antwortet sie. „Muss“ ist bei uns Brauch. Jeder erwartet von uns, dass es uns gut geht. Deswegen antworten wir immer so.

                                                                     ***

„Stimmt irgendwas nicht?“, frag ich. „Doch, doch.“, antwortet Alice. Naja wenn sie meint. Wir gehen gemeinsam in die Schule. Sofort kommt uns Tom entgegen und fragt, ob wir heute in den Park gehen wollen. Scheiße! Der Park! Da liegt doch sicherlich noch dieser Obdachlose. Oh man. Ich will da nicht hin. Ich muss daran denken, als ich ihn auf dem Boden gesehen habe. Alles war verdreht. Das war ein schrecklicher Anblick. Ich muss das aus meinem Kopf bekommen. „Wollen wir nicht lieber schwimmen gehen?“, frag ich. „Oh die Idee ist viel besser. Ich rufe Zola später an und frag sie, ob sie auch mit möchte.“, sagt Tom. Auch Alice ist einverstanden. Tom geht schon ins Gebäude. „Anscheinend geht es ihm wieder richtig gut, seit dem Unfall.“ „Ja er sieht auch nicht mehr aus, wie eine wandelnde Leiche. Ich glaube es wird ihm gut tun wieder in die Sonne zu kommen.“, erwidere ich. „Stimmt. Sag mal. Hast du nicht Lust Max und Oliver zu fragen, ob sie mit wollen?“, fragt sie aufgeregt. „Also ich weiß nicht. Die Beiden verstehen sich nicht so. Aber ich frag sie einfach.“ Alice lächelt. Ich nehme mein Handy in die Hand und schreibe Beiden eine SMS, ob sie nicht mitkommen wollen. Und sofort bekomme ich zwei Zusagen. „Oliver und Max kommen mit:“, sage ich zu Alice und sie freut sich einen Ast ab. Ich muss lächeln. Ich glaube Alice hat sich etwas in Max verliebt. Obwohl etwas untertrieben ist, wie sie sich freut. Aber ihr wird die Freude vergehen, da wir jetzt Deutsch mit Frau Linn haben. Irgendwie ist es komisch, dass eine Japanerin Deutsch unterrichtet. Ihr Deutsch ist auch nicht gerade das Beste. Selbst Julian spricht besser Deutsch als Frau Linn. Er spricht nur in dieser Ghettosprache. Also damit ist gemeint „Hey Alta kommst mit Mces?“ Das war ein Beispiel und seine Rechtschreibung ist echt, wie drückt man das am besten aus. Beschissen trifft es. So könnt ihr euch jetzt vielleicht vorstellen, wie Frau Linn redet. Damit ist nicht gemeint, dass sie auch in der Ghettosprache spricht. Nein. Sie kann es einfach nicht gut. Ach ich kann das nicht erklären. Naja egal. Ich habe auf jeden Fall keine Lust auf Deutsch. Nächste Woche schreiben wir eine Arbeit. In letzter Zeit passe ich auch gar nicht auf. Wie soll ich das nur hinbekommen? Wir haben schon fast Ende des Schuljahres. Wenn ich jetzt eine vier in Deutsch schreibe, dann bekomme ich eine vier auf dem Zeugnis. AHHHHHHH! Der ganze Stress ist zu viel. Und dann kommen noch Oliver und Max hinzu. Oh mano. Am besten passe ich jetzt erst mal im Unterricht auf. Alle suchen ihre Sachen zusammen und schreiben einen beschissenen Text ab. Ich schaue mir den Text an. Wie lang ist der? Mindestens sechs Seiten. Ich krame meinen Collegeblock und meinen Füller raus. Da heute ein sonniger Tag ist, scheint die Sonne durch das Fenster neben mir. An der Spitze meines grünen Füllers spiegelt sich die Sonne. Ich drehe den Füller in meiner Hand und betrachte ihn. Scheiße. Dieser blöde Text!

Nachdem ich endlich diesen Text abgeschrieben habe, lege ich den Füller zur Seite. Meine Hand schmerzt. Es klingelt. Gott sei Dank. Tom kommt zu mir. „Zola kommt mit.“ Wenn Zola und Tom zusammen sind, können sie nicht aufhören zu labbern und sie können ihre Hände nicht bei sich lassen. Letztens haben sie sich die Zungen in den Hals gesteckt und sich an den Arsch gepackt. Mir ist das ja egal, was sie machen, aber nicht, wenn ich direkt neben ihnen stehe. „Gut. Zwei meiner Freunde kommen mit.“, sage ich. „Zu mehreren ist es viel lustiger.“, grinst Tom. Ich gehe zu meinem Fach und hole meine Mathesachen raus. Dann setze ich mich wieder auf meinen Platz und warte auf den Unterrichtsbeginn.

                                                                     ***

Als ich eine SMS von Katherine bekommen habe, habe ich mich gefreut. Ich gehe gerne schwimmen und habe sofort mit einem „Gerne und ich hole dich dann von zu Hause ab“ geantwortet. Aber ich fand es komisch, dass sie Max auch gefragt hat, ob er mit möchte. Ich sollte mal mit ihm reden. Gut das ich schon im Auto sitze. Ich starte das Auto und fahre zu Max. Ich öffne die Autotür und knalle sie mit voller Wucht zu. Dann stampfe ich zu der rabenschwarze Tür und klingle solange, bis Max die Tür öffnet. „Was willst du?“, fragt er genervt. „Sehe ich dich heute in der Nähe von Katherine, dann bringe ich dich um. Hast du mich verstanden?“, frag ich in einem Ton, den ich selber gar nicht kenne. Max grinst. „Lass deine dreckigen Finger von ihr!“, sag ich immer wütender. Er grinst weiterhin. Mir reicht es! Ich stürme raus ohne Tschüss zu sagen.

                                                                     ***

Halleluja. Endlich Schulschluss. Diese Stunden waren wirklich unnötig. Ich schreibe Oliver und Max, dass sie jetzt schon kommen können. Ich gehe zu der Bushaltestelle. Ich steige ein und setze mich in die Mitte des Busses. Neben mich setzt sich jemand. Ich schaue auf und sehe einen richtig gutaussehenden Typen neben mir. Wahnsinn. Seine Augen sind richtig blau. Klar, wie das Meer. Sie passen zu seinem goldenen Haar. Er lächelt mich an, dass ich erwidere. „Hey. Ich bin Dennis.“ Er streckt mir seine Hand entgegen. „Katherine.“, sage ich und ergreife seine Hand. „Ein schöner Name. Er passt zu dir.“ Scheiße ist der heiß! Sein Sixpack schimmert durch sein blaues T-Shirt. Ich habe das Gefühl gleich zu sabbern. Ich fühle mich wie eine Tomate, so rot werde ich. „Danke.“ Mehr bekomme ich nicht zustande. Gut, dass ich nicht stottere. „Hast du vielleicht Lust auf meine Einweihungsparty zu kommen? Sie beginnt gegen 20 Uhr.“, fragt er. „Ja gerne. Wo wohnst du denn?“, frage ich neugierig. Er nennt mir die Adresse. „Echt da wohnst du? Ich wohne nur drei Häuser weiter.“, stelle ich fest. „Ach dann warst du das am Samstag?“ „Ja du hast recht. Ich wohne seit Samstag hier.“, sagt er lächelt. „Das war nicht wirklich zu überhören.“, lächle ich. „Ja die Möbelpacker waren ziemlich laut.“ „Wahrscheinlich haben die Möbel einiges abbekommen“, sage ich. „Viele haben Kratzer bekommen. Das nächste Mal, schleppe ich sie selber“, sagt er. „Und das schaffst du?“, frage ich ungläubig. „Klar“, sagt er und zeigt mir seine Muskeln. Ja das schafft er auf jeden Fall! Ich beiße mir auf die Lippen. 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 11.07.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner besten Freundin. Sie war eine Inspiration für dieses Buch. ich danke dir von ganzem Herzen. Hab dich lieb. Auch meiner Familie danke ich. Ohne eure Kritik hätte ich das Buch nicht so hinbekommen, so wie es ist.

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