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Prolog

 Mein Name ist Marie Josy Brown, ich bin 16 Jahre alt und gehe in die 10. Klasse. Ich lebe seit meinem 7. Lebensjahr mit meiner größeren Schwester in einem Internat für Jungen und Mädchen.  Ich habe langes, wildes schwarzes Haar und sehr hellblaue Augen, mein Bruder sagte immer sie sehen aus wie kleine Diamanten. Ich bin ungefähr 1,75 m groß und wiege 50 kg. Ich habe Rundungen da wo sie hingehören und bin da dünn wo es richtig ist. Früher war ich ein sehr fröhliches und verspieltes Mädchen heute fühle ich kaum noch was, meine Liebe gehört alleine meinem Bruder, der sich für mich geopfert hat.

Kapitel 1

„Pieeep!Pieeeep!“. Meine müden Augen öffneten sich langsam und ich machte meinen störenden Wecker aus. Ich hasste es morgens aufzustehen, vor allem wenn ich Schule habe. Meine Mundwinkel öffneten sich und ich gähnte erst einmal die Müdigkeit aus mir heraus. Langsam aber sicher musste ich aufstehen sonst würde wieder  Susanne, die Betreuerin für unseren Block, hereinschneien und mich mit Gebrüll aus dem Bett werfen, denn es wäre nicht das erst Mal gewesen, das ich verschlief. Mit dem ersten Bein stieg ich aus dem Bett (Ja, es war der Linke und das sollte heute nicht gut für mich enden), sofort fröstelte es mich, denn anscheinend hatte ich vergessen die Heizung anzuschalten. Das Internat in dem ich lebte, war schon sehr alt und deswegen schlecht isoliert. Trotz allem haben mich meine Eltern hier rein gesteckt, als ich 7 war. Sie hatten viel Geld und deswegen bekam ich das beste Zimmer, mit einem großen Bett einem begehbaren Kleiderschrank, einem anliegendem Bad und einer kleinen Sitzecke mit einem Fachbildfernseher. Eigentlich wusste keiner auf diesem Internat, dass ich bevorzugt werde, zumindest was das Zimmer anging. Dies lag daran, dass ich eine Außenseiterin war, nach einem Vorfall vor ungefähr 3 Jahren. Nach dem Tod meines Bruders zog ich mich von den anderen zurück. Damals saß ich mit ihm in einem Auto, das er sich von unseren Eltern ausgeliehen hatte. Er hatte seinen Führerschein erst seit kurzem und war deswegen noch nicht so erfahren. Trotzdem wollte er angeben mit dem Sportflitzer und schoss deswegen sehr schnell die Straßen entlang. Ich hatte ihn gebeten mich zu meinem damaligen Freund zu fahren, der das Internat schon verlassen hatte, doch die Fahrt sollte nicht gut enden. Bei einer Kreuzung übersah er, das es rechts vor links war und ein LKW raste uns direkt in die Seite. Eigentlich müsste ich Tod sein, denn die Seite in die er stoß war die Beifahrerseite, doch anscheinend hatte ich einen größeren Schutzengel und kam mit ein paar Schürfwunden ins Krankenhaus. Erst wollte man mir nicht sagen was mit meinem Bruder ist, doch meine Eltern erzählten es mir. Ich brach in Tränen aus, mein Leben machte keinen Sinn mehr. Sie erzählten mir dass er mich beim Zusammenstoß noch ganz schnell in den Arm nahm, sodass mir nicht viel passierte. Er hatte sich für mich geopfert. Bei den Erinnerungen daran, stiegen mir Tränen in die Augen, ich dachte oft daran zurück und immer wieder spürte ich den Schmerz in meinem Herzen. Nach diesem Vorfall veränderte ich mich, ich war verschlossen und ständig traurig, keiner brachte mich mehr zum lachen oder zum fühlen. Mein Freund damals nannte mich Gefühlskalt und verlies mich. Seitdem habe ich nicht mehr gelacht, gefühlt, nicht einmal gegrinst, zumindest nie ein ernst gemeintes Grinsen aufgesetzt. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und ging in mein anliegendes Bad, es war eigentlich sehr schön eingerichtet. Dafür dass das Internat so alt war, erblickte ich jeden Tag ein modernes Bad. Ich zog mir meine Shorts und mein zu groß geratenes T-shirt aus und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf meine helle Haut. Ich genoss den Moment, aber nicht zulange, denn sonst würde womöglich noch Susanne in mein Bad platzen und mir zusehen. Schnell ging ich wieder aus der Dusche heraus, wodurch ich mal wieder zu zittern begann. Seit dem Vorfall fröstelte ich sehr oft, eigentlich war es mir nie warm, nicht einmal im Sommer bei 30° C, wenn die meisten in den See nebenan gingen. Ich nahm das weiche Handtuch und wickelte mich ein, damit das Zittern aufhörte. Mit dem Handtuch um meinem Körper ging ich zu meinem Kleiderschrank und nahm mir meinen Lieblingspulli und eine enge Jeans heraus, sowie eine schwarzen BH mit spitze und die dazu passende Unterhose. Ich zog alles an und föhnte mir dann meine langen, braunen Haare. Es dauerte eine Weile bis sie ganz trocken waren, doch irgendwann schaffte ich es. Ich blickte kurz auf die Uhr, es war halb 8 also sollte ich mich lieber beeilen, denn die Schule, die am Internat angrenzte, beginnt um 8. Schnell schminkte ich mich dezent und packte meine Schultasche. Der Tag konnte beginnen.

Kapitel 2

Röte machte sich auf meinem Gesicht breit, ich war gegen eine harte Brust gestoßen, während ich in mein Klassenzimmer eilen wollte. „Na kleine, warst wohl etwas zu schnell unterwegs.“ , hörte ich eine raue Stimme von oben sprechen. Ich begann langsam meinen Kopf zu heben und sah ein breites Grinsen mit weisen Zähnen. Ich sprang schnell einen Schritt zurück. Mein Kopf wurde immer röter, er musste schon aussehen wie ein Feuerwehrauto. Aber ich denke dem Typen würde ein Feuerwehrauto gar nicht schaden, denn als ich ihn genauer ansah, fiehl mir auf, dass er verdammt heiß war. Der muskulöse Körper und die wilden schwarzen Haare, die von seinem Kopf abstanden, ließen ihn verdammt Sexy aussehen. Dann noch dieses breite Grinsen. Mein Auftritt war so verdammt peinlich. Als er merkte wie ich ihn musterte begann er noch mehr zu grinsen, obwohl ich dachte, dass dies nicht mehr möglich sei. Ich atmete tief ein und ein kleines „entschuldige“ kam aus meinem Mund. Schnell sah ich weg und lief davon. Ich wollte so schnell wie möglich dieser peinlichen Situation entkommen. So etwas konnte natürlich bloß wieder mir passieren. Kurz vor meinem Klassenzimmer (ich ging in die 10 b) atmete ich nochmal tief ein und aus und betrat es. Ich war wie immer die letzte und auch Frau Poppin, meine Geschichtslehrerin, war schon da. Sie sah mich mit einem bösen Blick an, sie konnte mich seit dem ersten Tag, als ich auf die Schule kam, nicht leiden, weil ich da schon zu spät kam. Ganz gleichgültig was sie dachte nahm ich auf meinem Stuhl in der letzten Reihe an einem Doppeltisch Platz, wo aber nur ich saß. Gelangweilt folgte ich dem Unterricht, Frau Poppin redete irgendwas vom 2. Weltkrieg, das mich aber nicht interessierte, da ich schon alles darüber wusste. Ich war eine kleine Leseratte und wusste deswegen schon so einiges. Wenn mich mal jemand sucht, was eigentlich fast nie vorkommt, findet man mich immer in der Internatsbibliothek. Sie war sehr groß, das unser Direktor sehr viel von Büchern und das Wissen was darin versteckt ist hielt. Nach Geschichte hatten wir Englisch, mein absolutes hass Fach, ich mochte Sprachen sehr gerne wie zum Beispiel Italienisch oder Spanisch, aber mit Englisch konnte ich mich einfach nicht anfreunden. Meine Noten waren zwar nicht allzu schlecht, aber perfekt waren sie auch nicht, wie die meisten meiner anderen Noten. Als Herr Löhner das Klassenzimmer betrat, interessierte sich eigentlich keiner für ihn, die Mädchenclique diskutierte über die neuste Tasche einer mir unbekannten Marke und die Jungs unterhielten sich über Football und die heißesten Mädchen an unserer Schule, ich zählte natürlich nicht dazu. Das hieß jetzt nicht das ich hässlich war, aber mein Style passte den Jungs nicht so. Meistens trug ich schwarze Röhrenjeans und irgendein Top. Darauf standen die Typen von unserer Schule nicht, sie liebten Mädchen mit kurzen Röcken und bauchfreie, weit ausgeschnittene Oberteile. Herr Löhner räusperte sich, doch keinen schien es zu interessieren, plötzlich klopfte es an der Türe. Ein neuer Schüler kam anscheinend herein, ich konnte ihn nicht sehen, da die Tussen vor mir auf den Tischen saßen und dort wie ein Haufen wilder Hühner gackerten. Eine plötzliche Stille breitete sich im Raum aus, ich wusste nicht wieso und weshalb. Mein Hals wurde länger um den neuen Schüler zu sehen doch alles half nichts, diese Tussen verspärten mir den Weg. Unser Englischlehrer durchbrach die Stille indem er uns den neuen Schüler vorstellt. „Nachdem ihr nun alle ruhig seid, was mich sehr verwundert, kann ich euch ja nun unseren neuen Mitschüler vorstellen. Er ist aus Kanada hierher gezogen und besucht nun ebenfalls das Internat nebenan. Sein Name ist Jason und er ist 18 Jahre alt.“ Herr Löhner beendete seine kurze Rede und schickte den Jungen auf einen leeren Platz zwischen den Mädchen. Diese begannen zu kichern und sich darüber zu unterhalten, wie heiß er doch aussehe. Als ich ihn sah, schoss mir sofort wieder diese röte ins Gesicht. Es war der heiße Typ in den ich vor dem Unterricht gelaufen war. Er zwinkerte mir zu und setzte sich auf seinen Platz. Sofort schossen alle Köpfe der Mädchen in meine Richtung, denn ihnen ist der Zwinkerer nicht entgangen. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken und nie wieder aufgetaucht, doch das geht leider nicht. Irgendwann drehten sich die Mädchen wieder nach vorne und begannen halbwegs dem Unterricht zu folgen, denn keine konnte aufhören den neuen anzustarren. Ich musste zugeben, sogar ich konnte meinen Blick nicht von ihm lassen. Wer könnte das schon?! Diese wuscheligen dunklen Haare, dieser männliche Rücken. Natürlich würde ich ihn lieber von vorne sehen aber dafür müsste ich mich vor ihn hinstellen und das wäre dann doch viel zu peinlich. Ashley, die Oberzicke und Anführerin der Cheerleader, fing sofort mit ihm zu flirten an und er schlug es nicht wirklich ab. Er ist ein typischer arroganter  Mädchenschwarm, der sich jede krallt und nach einem One-night-stand wieder fallen lässt. Da passte er ja perfekt mit Ashley zusammen, denn ich glaube ihre längste Beziehung hielt ein ganzes Wochenende, aber das lag nur daran weil sie den Typen nicht treffen konnte um mit ihm so schnell wie möglich wieder Schluss zu machen. Eigentlich interessierte mich das ganze gar nicht und deswegen konzentrierte ich mich auf den Englisch Unterricht.

Kapitel 3

Der Tag wollte irgendwie nicht zu Ende gehen, denn als ich in der letzten Stunde von heute saß, blickte ich alle paar Sekunden auf die Uhr und wartete auf den erlösenden Dong, der irgendwie nicht kommen wollte. Ich sah Jason heute nur noch in der Deutsch Stunde und in der Chemie Stunde, die er zusammen mit mir hatte. Ich versuchte ihm etwas aus dem Weg zu gehen, damit er mich nicht an die peinliche Situation von heute Früh erinnert. Die anderen Mädchen hingegen brachte er gar nicht mehr los, sie folgten ihn auf Schritt und Tritt und ich denke, dass es ihm nicht viel ausmacht. Als endlich der erlösende Ton der Freiheit erklingt stürme ich so schnell es geht aus dem Klassenzimmer. Ich legte die unwichtigen Schulsachen in meinen Spinnt und begab mich Richtung Internat. Als ich über den Schulhof schritt, sah ich Jason, wie er mit Ashley knutschend auf eine Bank hockt. Da haben sich ja zwei gefunden, dachte ich mir. Schnellen Schrittes ging ich weiter zu meinem Wohnblock. In meinem Zimmer angekommen, ließ ich mich erschöpft auf mein Bett fallen.

Die ganze Woche hat mich Jason immer wieder beobachtet, was mich eigentlich nicht viel interessierte, da ich mich für Jungs, egal wie heiß sie sind nie interessierte. Heute ist Freitag und die Party meiner Schwester Mandy, sie wird 18 und ich bin eingeladen. Ich hasse Partys, da sind immer so viele Menschen und ich steh dann immer alleine da und warte bis ich nach Hause gehen darf. Aber da meine Schwester Geburtstag hat und mich angebettelt hat, dass ich komme, muss ich wohl oder übel hin. Ich stand vor meinem, bzw. in meinem Kleiderschrank und suchte nach etwas passendem zum Anziehen. Nach langem hin und her entschloss ich mich für ein dunkel rotes Kleid, das am Rücken etwas tiefer ging und meine Figur betonte, aber nicht zu billig aussah. Dazu nahm ich mir schwarze High-Heels und meine Lieblingskette, die mir einmal mein Bruder geschenkt hat. Zum Schluss brachte ich noch meine Haare in Form und schminkte mich etwas. Entschlossen endlich mal wieder etwas Spaß zu haben ging ich aus meinem Zimmer und aus dem Wohnblock. Zu spät merkte ich, dass es mittlerweile zu regnen begonnen hatte, ich überlegte was ich machen könnte, denn die Party war nicht auf dem Schulgelände, sondern 10 min zu Fuß entfernt. Plötzlich stupste mich von hinten jemand an und vor lauter schreckt gab ich einen kurzen Aufschrei von mir, der sich ziemlich quietschend anhörte. Ich drehte mich schnell um. „Entschuldige ich wollte dich nicht erschrecken, aber du standest da so rum und meine Schritte hast du auch nicht gehört.“ Sagte Jason mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu mir. Er hatte ein enges, schwarzes Hemd an durch das seine Muskeln gut zum Vorschein kamen und dazu eine dunkle verwaschene Jeans. „Du hast mich nicht erschrocken.“ Zischte ich ihn an, da ich es einfach nicht zugeben wollte. „Das hörte sich aber ganz anders an.“ Äußerte er mit einem frechen Grinsen im Gesicht. Ich sah ihn wütend an und wollte ihm zu verstehen geben das er verschwinden soll, doch das tat er nicht. Er erwiderte stattdessen meinen Blick mit einem Lächeln. Der Typ hat sie doch nicht mehr alle was will der denn von mir. „Verstehst du nicht, dass du verschwinden sollt.“ Motzte ich ihn an, doch sein Grinsen wurde bloß größer und seine strahlend weißen Zähne kamen immer mehr zum Vorschein. „Wieso sollte ich verschwinden, ich darf hier genauso stehen wie du und außerdem gefällt mir was ich hier zusehen bekomme.“ Sagte er mit verlegener Stimme. Will der mich jetzt etwa anmachen? Mein Blick wurde noch Böser, wenn Blicke töten könnten, würde er jetzt in tausend Stücke zerspringen. In mir stieg Wut auf, was dachte sich dieses arrogante Arsch eigentlich. Hier einfach aufkreuzen und mich erschrecken und mich dann auch noch anmachen, dass kann er mal total vergessen. „Schön dass dir gefällt was du siehst, aber mir gefällt nicht was ich sehe.“ Sagte ich mit erhobenem Hauptes und schritt in den Regen um mich aus dem Staub zu machen. Erst hörte ich keine Schritte hinter mich, was mich Siegessicher machte, doch dann stand er wieder neben mir und hatte nicht die Absicht zu verschwinden. „Hatte ich nicht gesagt, dass ich dich nicht sehen will.“ Warf ich ihm vor den Kopf. „Schon,“ antwortete er, „aber ich denke du willst in die gleiche Richtung wie ich und ich hatte vor dich zu begleiten, denn ich will nicht alleine laufen und ich habe einen Schirm.“ Der Schirm ist mir davor gar nicht aufgefallen. Ich sah zu ihm rüber und tatsächlich hatte er einen. Mit war es aber egal ob ich nass werde oder nicht, auf jeden Fall würde ich nicht mit ihm dorthin gehen, denn dann würde die Gerüchteküche nur so anfangen zu brodeln. „Ich brauche keinen Schirm und keine Begleitung, also verschwinde.“ Motzte ich ihn an und ging etwas schneller, sodass ich aufpassen musste, dass ich mit meinen High-Heels nicht stolpere und hinfalle. Ich merkte wie er langsamer wurde, ein lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Siegessicher stapfte ich weiter. Mein Kleid war komplett durchweicht als ich ankam und meine Haare auch, aber egal, für mich interessiert sich eh keiner. Ich ging in die Disko, die meine Schwester gemietet hatte und machte mich auf die Suche nach ihr. Nach 10 min vergeblichen suchens, fand ich sie mit ein paar Jungs und Mädchen in einer Sitzlaunge. Ich steuerte auf sie zu, sofort entdeckte sie mich und begann zu lächeln. Sie kam zu mir her, ich umarmte sie schnell und wünschte ihr alles Gute. Danach setzte sie sich zu ihren Freunden und ich stand alleine da, wie ich es befürchtet hatte. Naja ich ging zu der Bar und bestellte mir einen Sex on the beach. Der Barkeeper sah mich immer wieder an, als würde er etwas von mir wollen, oder einfach nur weil er merkte dass ich ganz allein hier war. „Na du, wartest du noch auf jemanden oder bist du alleine.“ Fragte er mich mit einem netten Lächeln im Gesicht. „Meine große Schwester wird heut 18 und deswegen bin ich da.“ Antwortete ich ihm Nett. „Du bist also Mandys Schwester, Marie Richtig?“ Ich nickte. „Ich wusste gar nicht dass man noch hübscher sein kann als Mandy.“ Sagte er mit einem netten Blick, mir viel auf, dass er öfters mal zu Mandy schaute und wenn sich ein Junge ihr näherte sein Blick den Typen begann zu töten. „Du stehst auf sie.“ sagte ich ohne große Emotionen zu zeigen. Er sah mich leicht geschockt an. „Ist das so auffällig?“ Ich nickte und er sah zu ihr rüber mit einem verliebten Blick. Ist ja fast wie in einem der Bücher das ich mal gelesen habe. Ich begann mich im Raum etwas umzusehen und sah plötzlich Jason wie er in meine Richtung kam. Wassss !! Er kam in meine Richtung, ich schaute schnell weg, hoffentlich hat er mich nicht gesehen und kommt einfach bloß so in meine Richtung. Doch als er sich neben mich auf den Barhocker fallen lässt, sind alle meine Hoffnungen zerstört. „Na ein bisschen nass geworden?“ fragte er mich mit einem breiten Grinsen. Ist der irgendwie Dauergrinser??? „Nein, das ist mein Schweiß, weil du mich so heiß gemacht hast.“ Er sah mich plötzlich ganz anders an, es wirkte so als würde er mir glauben. „Echt?“ Fragte er mich das gerade wirklich? „Natürlich nicht du Hohlbirne.“ Nun sah er mich wütend an, ein bisschen sah ich auch Enttäuschung in seinem Gesicht. Doch nach kurzer Zeit bildete sich wieder sein Dauergrinsen. „Ach wirklich, ich weiß doch das du auf mich stehst Kleine.“ Er zwinkerte mir mit seinen Augen zu und versuchte mich doch gerade tatsächlich anzumachen. „Ich glaub du willst es nicht verstehen, dass ich auf arrogante Machos nicht stehe.“ Meine Stimme klang verachtend und auch ein bisschen wütend, weil er es einfach nicht kapieren wollte. Ist es denn so schwer sich einfache eine von den Tussen zu schnappen und die anzumachen. Er fing an zu lachen. „Du stehst auf mich ob du das willst oder nicht ich weiß das, jedes Mädchen steht auf mich.“  Hat der das gerade ernsthaft gesagt. Ich wurde immer wütender. „Dann hol dir halt eines dieser Mädchen, befriedige deine Bedürfnisse und lass mich in Frieden, ich steh nicht auf dich ob du das willst oder nicht.“ Ich glaube jetzt hat er es endlich kapiert. Mein Korb schien ihm nicht zu gefallen. Er ging zu der nächst besten die halbwegs in Ordnung war und vor allem große Titten hatte, flirtete sie schnell an und zog sie dann mit in Richtung Toiletten. Ich dachte mir nur das arme Klo, das darunter leiden muss. Ich blieb noch eine Stunde, dann aber wurde ich zu müde, weil es einfach zu langweilig war. Auf dem Weg zum Ausgang, sah ich das Mädchen, das Jason vorher Flachgelegt hatte. Sie sah etwas verwirrt und vor allem durchgefickt aus. Ich schüttelte leicht den Kopf und ging zur Tür. Der Regen hatte aufgehört und ich konnte ohne nochmal nass zu werden nach Hause gehen. In meinem Zimmer zog ich mich schnell um, wusch mein Gesicht und flog nur noch müde in mein Bett und schlief ein.

Kapitel 4

Sonnenstrahlen wärmten mein Gesicht, es tat richtig gut. Langsam öffnete ich meine Augen und schielte Richtung Wecker. Es war schon 10 Uhr, aber das war egal, denn es war ja Wochenende. Eine halbe Stunde später stand ich unter meiner Dusche und lies mich von dem warmen Wasser beregnen. Irgendwann machte ich das Wasser aus und stieg aus der Dusche. Ich beschloss heute etwas in die Stadt zu gehen und mir ein paar neue Klamotten zu suchen. Geld bekam ich von meinen Eltern ja genug. Meistens spare ich aber um mir irgendwann ein Ticktet leisten zu können, um Raus in die Welt zu kommen. Ich habe schon die schönsten Länder gesehen, aber leider nur in Büchern. Ich will sie in echt sehen, sie erkunden und es mir gut gehen lassen, aber dafür braucht man Geld.

Eine Stunde später stand ich bereit zum Shoppen vor dem ersten Geschäft. Ich klapperte nach und nach die Läden ab, kaufte mir da mal ein Top, dann wo anders eine Hose. Am Ende meines Trips, ließ ich mich erschöpft in einem kleinen Kaffee nieder. Die Kellnerin brachte mir nach meiner Bestellung eine heiße Schokolade, die ich sofort zu genießen begann. Mit leicht geschlossenen Augen lehnte ich mich zurück und entspannte all meine Muskeln. Plötzlich hörte ich wie sich mir jemand gegenüber hockte. Ich machte meine Augen auf und wer hockte da, natürlich Jason. „Verfolgst du mich?“ fragte ich ihn. Ich blieb immer noch zurück gelehnt und ließ mich fast nicht von ihm stören. „Nö.“ War seine kurze Antwort. „Wenn du mich nicht verfolgst, warum bist du dann da?“ fragte ich ihn, immer noch total entspannt. „Ich war spazieren und dann hab ich dich hier hocken gesehen.“ Ich sah ihn an. „Und was geht dich das an wenn ich hier hocke.“ Nun blickte ich ihn fragend an. Der Typ ist doch bescheuert, geht spazieren und sieht mich plötzlich, als wenn ich das glauben sollte. „Ich wollte dir nur Gesellschaft leisten, denn wie ich sehe hast du fast nie Gesellschaft.“ Seine Stimme hörte sich nett an und nicht so wie sonst, so arrogant und anmachend. „Ich bin gern allein.“ Sagte ich zu ihm mit aller Ernstheit die ich besaß. „Das glaub ich nicht“ Es sah mich fraglich an, womöglich mochte meine Einstellung zum Leben wohl nicht in sein kleines Hirn. „Musst du aber, denn es ist so.“ „Warum ist das so.“ Ich sah in böse an. „Das geht dich nichts an.“ Fauchte ich ihn fast schon an. Warum mischt der sich überhaupt so in mein Leben ein, dass geht ihn doch einen Scheißdreck an, was will der Trottel eigentlich von mir. „Wieso kannst du mich nicht leiden, ich hab dir doch gar nichts getan.“ Er sah mich enttäuscht an. Ich wusste keine Antwort darauf. Wahrscheinlich weil ich für niemanden mehr Gefühle entwickeln kann oder weil ich einfach keine Lust darauf hab mich mit jemanden anzufreunden oder gar mehr. Mit gesenktem Blick verlässt er das Kaffee. Ist er jetzt traurig oder so? Er kennt mich doch nicht mal richtig. Schuld macht sich in mir breit, aber ich weiß nicht warum, ich hatte doch gar nichts getan. Ich verstand so oft Menschen mit ihrer Gefühlsduselei nicht, immer wieder ließen sie sich auf andere Menschen ein um danach von diesen verletzt zu werden, warum? Mit dieser Frage im Kopf machte ich mich auf den Weg zurück ins Internat, nachdem ich natürlich gezahlt hatte.

Kapitel 5

Die Sonne schien mir ins Gesicht, als ich auf einer Liege unten am See lag. Obwohl es noch ziemlich kalt draußen war und ich eigentlich sehr verfroren bin, hatte ich mich entschlossen an den See zu gehen. Unser Internat besitzt sehr viel Grundstücksfläche, und auch diesen See. Ein leichter Wind wehte durch meine Haare. Ich begann leicht zu frösteln und kuschelte mich enger in meine Mitgebrachte Decke. Ich schloss meine Augen und genoss die frische Luft. Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte, dämmerte es schon. Ich musste schnell zurück, denn auch der Wind war stärker und ich vermutete Regen, der sich bald über unser Land ergießen wird. Schneller als ich schauen konnte begann es schon zu nieseln. Ich musste mich echt beeilen, sonst bin ich ziemlich durchweicht, wenn ich zurück bin. Ich lief den Feldweg entlang, der zum Internat führte. Plötzlich sah ich jemanden auf einer Bank sitzen die am Rande des Weges war und von ein paar Bäumen umringt war. Als ich der Person näher kam merkte ich, dass es sich um Jason handelt. Es sah sehr mitgenommen und traurig aus. Hoffentlich war das nicht wegen mir, aber wieso sollte er wegen mir traurig sein? Ich ging näher an ihn ran, er schien es gar nicht zu merken. Sein Blick war die ganze Zeit auf etwas in seiner Hand gerichtet. Ein Band hing herunter, was mich daraus schließen lässt, dass es sich wahrscheinlich um eine Kette handeln muss oder so etwas. Nun viel mir auch auf, dass ihm Tränen über das Gesicht liefen. Alles zusammen lies den sonst so großen, arroganten Typen ganz klein und hilflos wirken. Ich setzte mich neben mich und sah ihn an. „Möchtest du darüber reden?“ fragte ich ihn. Sein Blick hob sich und ich konnte ihm tief in die Augen sehen, erst jetzt merkte ich, dass er sehr dunkle Augen hatte, sie waren dunkel Grün oder so ähnlich. „Ich konnte ihm nicht mehr helfen.“ Kam es von ihm, mit einer zitternden Stimme. „Wem?“ Er tat mir so leid, auch wenn ich ihn nicht leiden konnte, in diesem Moment, erinnerte ich mich an damals, wie ich niemanden an meine Trauer heran ließ. „Immer wieder hat er nach mir gerufen, ich solle ihm helfen, doch ich war noch so klein.“ Ich fragte mich von wem er sprach. Ich nahm ihn in meine Arme, er lehnte sich an meine Schulter und ließ seinen Tränen freien Lauf. „Er ist gestorben und ich bin Schuld weil ich einfach zu feige war, mich nichts getraut habe.“ Es war ein wütendes Jammern. Er war wütend auf sich selbst. Das geschehen muss wohl schon lange vorbei sein, denn klein ist er nicht mehr. Ich wollte ihm irgendwie helfen. „Ich höre seine Schreie jede Nacht, ich will das nicht mehr, ich will dass das endlich vorbei ist. Ich will dass ich mich bei ihm verabschieden kann, er war so schnell weg. Die Lichter haben ihn mitgenommen.“ Ich merkte wie er sich zurück erinnerte, wie er daran dachte. „Viel das geschieht ist schlimm, Trauer und Leid wird immer in den Herzen der Menschen verankert sein. Die Vergangenheit kann man nicht ändern, nur die Zukunft ist der Weg, alles Leid zu vergessen und aus dem vergangenem zu lernen. Diese Worte sagte mein Bruder immer zu mir wenn ich traurig war.“ Jason sah mich an. Seine Augen waren stark gerötet, anscheinend muss er schon länger geweint haben. Er kam mir näher und drückte seine weichen Lippen auf meine. Erst war ich geschockt, wusste nicht was ich tun sollte, doch dann ließ ich mich darauf ein. Seine Lippen fühlten sich so gut an. Einen Arm legte er um meine Taille und zog mich auf seinen Schoß. Mit dem anderen streichelte er meinen Nacken. Ich legte meine Arme und ihn und drückte mich noch etwas näher an ihn. Mit seiner Zunge fuhr er über meine Lippen und bat so mich so um Einlass. Ich gewährte es ihm und unsere Zungen spielten mit einander. Der Kuss war so Leidenschaftlich und Liebevoll, dass ich eine Gänsehaut bekam. Ein Kribbeln legte sich auf meinen ganzen Körper. So etwas hatte ich noch nie gefühlt. Langsam lösten sich unsere Lippen wieder voneinander. Er blickte mich mit seinen wunderschönen Augen an und ein lächeln huschte über seine Lippen. Plötzlich merkte ich erst was ich getan hatte, ich hab Jason geküsst bzw. er mich. Ich sprang von ihm runter und meine Wangen wurden glühend heiß und rot. Ich sah ihn geschockt an, wie ein Kind das etwas angestellt hat und erwischt wurde. Weder ich noch er waren in der Lage etwas zu sagen. Ich machte mich nur so schnell wie möglich aus dem Staub. Ich sprintete die letzten Meter des Feldweges entlang und huschte in meinen Wohnblock. Oben bei meinem Zimmer angekommen, lief mir auch noch Ashley über den Weg, mir viel ein wie sie auf der Bank mit Jason saß und herumgeknutscht haben. Ich spürte einen Stich in meiner Brust und Tränen bannten sich in meinen Augen an. Ich geriet in Panik, was waren das bloß alles wie Gefühle, die ich nicht kannte. Meine Schritte wurden schneller, ich riss meine Zimmertür auf und warf mich aufs Bett. Eine Menge Tränen kullerten über meine Wangen. Ich wusste nicht was ich tun sollte, ich konnte Jason nie wieder ansehen, jetzt wo ich ihn geküsst habe. Das schlimmste war, dass ich ihn am liebsten gleich nochmal küssen wollte, dieses Gefühl durfte nicht sein. Ich möchte das nicht, diese komischen Gefühle, das Kribbeln auf der Haut und dieses mulmige Gefühl im Magen. Alles durfte nicht wahr sein, vielleicht habe ich es ja nur geträumt, ich kniff mir in die Schulter, doch nichts geschah, ich wachte nicht auf. Was soll ich denn nur tun? Weinend und mit einem Chaos im Kopf und Kerzen schlief ich irgendwann ein.

Kapitel 6

Mein Kopf schmerzte als ich aufwachte, was war nur geschehen? Ich hatte immer noch meine Sachen vom vorherigen Tag an und Wimperntuscheflecken waren auf meinem Kissen. Plötzlich erinnerte ich mich wieder an den Kuss und diese Gefühle. Ich wünschte immer noch es wäre ein Traum gewesen, doch das war es nicht. Langsam erhob ich mich aus meinem Bett und ging ins Bad. Erst einmal brauche ich eine warme Dusche, um wieder klar im Kopf zu werden. Nach der Dusche schaute ich mich im Spiegel an. Meine Augen waren noch leicht rot von den Tränen und sahen etwas glasig aus. Ich ging zurück in mein Zimmer und beschloss, den Tag heute in der Bibliothek zu verbringen.

 

Jasons Sicht:

 

Ein scheppern weckte mich auf. Ich riss meine Augen auf und sah meine kleine Schwester Ashley vor mir stehen. „Ich will noch schlafen.“ Quengelte ich wie ein kleines Kind. „Du hast schon lang genug geschlafen auch Vampire müssen mal aufstehen, außerdem hast du mir versprochen nochmal Maik eifersüchtig zu machen.“ Bei dem Namen Maik, quietschte sie herum und ich verdrehte nur meine Augen, die noch von dem gestrigen Tag etwas schmerzten. „Ich habe keine Lust dich nochmal zu küssen, dass ist eklig und du kannst ja nicht mal gut küssen, das habe ich schon bessere Erfahrungen gemacht.“ Jetzt sah sie mich böse an. „Das stimmt doch gar nicht!“ faucht sie beleidigt und stöckelte mit ihren 10cm Absätzen aus meinem Zimmer. Froh sie endlich los zu sein, dachte ich an Gestern zurück. An jedem 10. Februar geht es mir so, der Tod meines besten Freundes lastet schwer auf mir. Ich spürte, dass ich immer noch seine Kette in den Armen hielt. Ich stand auf und legte sie zurück in das kleine Kästchen in meinem Nachtisch. Plötzlich erinnerte ich mich wieder, dass auch Marie da war. Sie versuchte mich zu trösten und dann habe ich sie geküsst. Ich muss unbedingt mir ihr sprechen.

 

Maries Sicht:

 

Ich bin schon bei meinem dritten Buch heute, doch das ist keine besondere Leistung. Normal lese ich viel schneller und viel mehr, aber heute schweife ich immer wieder mit meinen Gedanken ab, immer wieder denke ich an Jason. An den Kuss und wie gern ich ihn nochmal küssen würde, doch das geht nicht. Ich will alleine leben und nicht so verletzt werden wie die ganzen Menschen in meinen Büchern, die immer wieder und wieder verstoßen und abgelehnt wurden. So etwas möchte ich nicht, ich habe zu viel Angst davor, die Trauer würde mich umbringen.

Langsam aber sicher ging ich aus der Bibliothek und zurück in mein Zimmer. Als ich den Gang entlang lief, sah ich Jason, wie er sich mit Ashley unterhielt, wieder dieser Stich in meinem Herzen, wieder diese Gefühle, am liebsten würde ich sie von ihm wegreisen. Kurz beobachtete ich sie noch aus einem Winkel, indem sie beide mich nicht sehen konnten, doch dann hielt ich es nicht mehr aus und schlich in mein Zimmer. Ich legte mich auf mein Bett, als es plötzlich an meiner Tür klopfte, wer konnte das bloß sein? Meine Beine bewegten sich zu Tür und ich öffnete sie. Davor stand Jason, ich sah ihn verwundert an. „Können wir reden?“ kam aus seinem Mund und ich nickte nur kurz und ließ ihn herein. Ich setzte mich wieder auf mein Bett und er sich gegenüber auf einen kleinen Sessel, ich hatte schon Angst, sein muskulöser Körper würde nicht in den Sessel passen, doch es ging. Ich versuchte seinen Blicken auszuweichen, ich hatte einfach zu viel Angst, dass er meine Gefühle darin sehen würde. „Warum schaust du mich nicht an?“ fragte er mich, als hätte er meine Gedanken gelesen. Ich zuckte nur mit den Schultern und sah ihn in die Augen. Als ich das tat begann er zu grinsen. Ganz leicht lächelte ich zurück und ich merkte um wie viel es ihm gleich besser ging, man konnte richtig sehen wie ihm ein Stein vom Herzen viel. „Wegen Gestern..“ begann er zu sprechen und senkte nun seinen Blick, ich tat es ihm gleich. „.. Ich wollte nochmal mit dir darüber reden.“ Ich sah ihn wieder an und nickte bloß, ich schaffte es gerade einfach nicht etwas zu sagen. „Ich denke wir sollten das ganze einfach vergessen, der Kuss hatte keine Bedeutung, ich werde dich nicht nochmal Küssen keine Angst Marie.“ Mit diesen Worten sah er mich noch einmal kurz an und verließ dann mein Zimmer. Mein Herz tat weh, es stach. Diese Worte waren die schlimmsten, die je jemand zu mir gesagt hatte. Ich merkte dass ich doch mehr für dieses Arschloch fühlte und dass jetzt genau das passiert ist was ich immer vermeiden wollte. Ich hab mich jemanden genähert und er hat mich verletzt, er hat mich liegen lassen, hat gesagt ich solle alles vergessen. Ihm hat der Kuss nichts bedeutet. Tränen stiegen in meine Augen ich konnte sie nicht zurück halten. Ich packte mein Kissen und schrie hinein. Ich bekam so eine Wut auf dieses Arschloch ich hätte ihn am liebsten erwürgt oder sonst etwas. Der Schmerz in meinem kleinen so zerbrechlichen Kerzen wurde immer größer, fast nicht mehr zum aus halten. Ich kugelte mich auf meinem Bett zusammen und schluchzte bis ich irgendwann in die Welt der Träume versank.

 

Jasons Sicht:

 

Sie hat nichts gesagt. Überhaupt nichts, sie hat mich nicht aufgehalten, hat nicht gesagt dass sie den Kuss nicht vergessen will, sie hat nur dagesessen und den Boden angestarrt. Naja wenn sie die Wahrheit über mich erfahren würde, hätte sie genauso reagiert. Ich hätte sie niemals küssen dürfen, ich hätte niemals Gefühle für dieses Mädchen entwickeln dürfen. Ich bringe sie nur in Gefahr. Am besten ich halte mich von ihr fern, geh ihr aus dem Weg. Langsam ging ich in mein Zimmer, zog mir Sportsachen an und machte mich auf den Weg nach draußen. Aus dem Joggen wurde nach kurzer Zeit schon ein Rennen, immer schneller rannte ich die Wege entlang, ein Mensch hätte mich gar nicht mehr wahrgenommen. Wut überkam mich, wieso musste ich mich in dieses blöde Mädchen verlieben, warum ausgerechnet in sie. Es gab so viele, die mir aus der Hand fressen würden, wenn ich nur mein T-shirt ausziehe. Aber nein, ich Idiot, muss mich genau für das Mädchen entscheiden, das sich nicht für mich interessiert, das mich ablehnt. Vielleicht lag es ja auch daran, dass sie mir nicht verfällt, vielleicht spinnt deswegen mein Körper so bei ihr verrückt. Als ich sie in der Disco getroffen habe, ist mein Schwanz so hart geworden wie noch nie, nur weil sie gesagt hat, das sie mich nicht will. Mir tut ja bloß das Mädchen Leid, dass dann darunter leiden musste. Vielleicht entschuldige ich mich irgendwann mal bei ihr. Langsam ging mir die Puste aus, ich rannte bestimmt schon seit einer Stunde die Wege entlang, denn es wurde schon dunkel. Ich machte mich auf den Rückweg, denn im Dunkeln den Weg zu finden ist etwas schwierig. Als ich am Internat ankam, sah ich Marie, wie sie sich sehr ausgelassen mit einem Kerl unterhielt, der war bestimmt schon 23 oder so. Beide lachten und als sie sich umarmten, wäre mir fast der Kragen geplatz, ich hätte diesen Typen am liebsten zerrissen. Meine Eckzähne bahnten sich den Weg nach draußen, ich musste mich beruhigen. Nach einer langen Umarmung gingen sie getrennte Wege, ich wartete noch kurz und folgte dann Marie in den Wohnblock, da mein Zimmer nicht weit von ihrem entfernt war.

 

Maries Sicht:

 

Ich ging zurück in mein Zimmer, nachdem ich den Typen von der Bar, die Handynummer meiner Schwester aushändigte. Er war mir so dankbar, dass er mir sogar um den Hals gefallen ist. Der Kerl wäre genau das richtige für Mandy, dann wäre zumindest sie glücklich. Wieder schlichen sich Gedanken von Jason in mein Hirn, doch schnell katapultierte ich ihn aus meinem Kopf und versuchte an etwas anderes zu denken. Morgen ist wieder Schule, so ein scheiß aber auch, da musste ich Jason wieder sehen. In meinem Zimmer bzw. Bad, ließ ich mir eine heiße Badewanne einlaufen, mit wohl riechendem Badezusatz. Irgendwie musste ich mich entspannen, sonst würde ich den Tag morgen nicht überstehen.

Kapitel 7

3 Wochen später

Immer wenn ich Jason mit einer blöden Tussi sprechen sah, versetzte es mir einen Stich ins Herz. Oft plagen mich Alpträume in den Jason mit irgendwelchen Tussis vögelt und ich zuschauen muss, als wäre ich an einen Stuhl festgebunden. Ich weiß jetzt auch was das wie ein Gefühl ist, wo ich am liebsten die ganzen Tussen umbringen würde, es nennt sich Eifersucht. Schon doof das ich da nicht selber drauf gekommen bin. Gerade bin ich auf den Weg zu Englisch, wie ich dieses Fach doch hasse. Plötzlich zieht mich jemand am Arm ins Klo. Vor lauter Schock, wehre ich mich gar nicht. Im Klo presst mich jemand an die Tür so dass sie ja nicht aufgeht und drückt seine Lippen auf meine. Total perplex reagiere ich erst gar nicht, aber sehr schnell merke ich es wer mich hier mit seinem starken Körper an die Tür presst. Vor lauter Hass auf diesen Typen schupse ich ihn erst einmal weg, bevor ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe. Er sieht fix und fertig aus, als hätte er die letzten 3 Nächte nicht geschlafen, seine Haare standen in alle Himmelsrichtung und seine Augen blickten mich direkt an. „Es tut mir so leid.“ Kam aus seinem Mund. „Was tut dir leid?“ fragte ich ihn, denn ich fand keine Antwort darauf. „Dass ich … ich weiß es nicht... ich will dich küssen.“ Ich sah ihn mit großen Augen an. Wieso will er mich denn küssen, ihm hat der Kuss ja schließlich nichts bedeutet. „Wieso willst du mich küssen? Warst du nicht der wo mich geküsst hat und dann gesagt hat das ich es vergessen soll, das es keine Bedeutung hat.“ Ich sah ihn wütend an. Sein Blick bleibt gesenkt. „Ich habe mich geirrt.“ Sagte er nach einer halben Ewigkeit des Schweigens. „Wobei?“ Ich sah ihn fraglich an, konnte er nicht einfach ganz genau sagen was los ist und warum er mich in dieses Klo steckt. Am liebsten würde ich ja flüchten, aber das kann ich nicht, denn ich stehe hier im Männerklo und wenn ich da raus maschiere und mich jemand sieht, Gnade Gott. Außerdem würde er es auch nicht zulassen. Irgendwann antwortete er mir und diese Antwort sollte mir den Boden unter den Füßen weggreisen. „Ohne dich Leben zu können.“ Meine Augen weiteten sich, ich sah ihn Fassungslos an. Sein Kopf hob sich und er sah mir in meine großen Augen. Er kam wieder ganz nah, ich spürte seine Wärme. „Ich habe gesagt der Kuss bedeutet mir nichts um dich zu schützen.“ Er sah mich mit einem so zerbrechlichen Gesicht an. „Vor was?“ Ich fragte mich wie er das meint mit dem schützen. Er ging einen Schritt zurück und noch ein paar Schritte, bis er gegenüber an der Wand anstieß, dann war er plötzlich wieder vor mir, vor lauter schreck machte ich einen kurzen Aufschrei. Ich sah ihn mit großen Augen an, wie hatte er das nur gemacht. „Ich bin zu Gefährlich für dich, ich habe Angst mich nicht kontrollieren zu können.“ Ich sah ihn immer noch etwas ängstlich an, obwohl ich eigentlich keinen großen Grund dazu hätte er hat ja gar nichts getan. Doch dann plötzlich verlängerten sich seine Eckzähne, sie kamen zwischen seinen Lippen hervor und glänzten Perlweiß. Ich schreckte zurück und bekam es mit der Panik. „Ich wusste das du Angst bekommen würdest, ich bin ein Monster.“ Sein Blick war traurig und gesenkt. Seine Zähne zogen sich wieder ein. Ich wusste er würde mir nie etwas tun, die Panik kam wahrscheinlich nur von dem Schock den ich hatte. „Jason.“ Meine Stimme war sehr leise, doch ich wusste er hatte es gehört er hob seinen Kopf und ich sah pure Verzweiflung in seinem Gesicht. „Ich habe keine Angst.“ „Natürlich hast du Angst.“ Sagte er verachtend. „Wer hat keine Angst vor so etwas.“ Und zeigte auf sich. Ich sah ihn traurig an und sagte leise: „Ich.“ Er ging einen Schritt auf mich zu, doch ich bewegte mich keinen Millimeter. Noch ein Schritt, ich konnte seinen warmen Atem an meinem Hals fühlen und dann merkte ich wie seine Eckzähne wieder länger wurden, sie kratzten an meinem Hals, doch ich bewegte mich nicht. Ich hob meinen Kopf und wollte ihm in die Augen schauen. Sie waren rot, leuchtend rot. Irgendwie sah es ja schon cool aus, ob sie in der Nacht leuchteten? Seine Zähne wurden wieder kleiner. „Du hast keine Angst.“ Kam leise aus seinem Mund gekrochen. „Warum hast du keine Angst, die solltest du haben schon alleine weil du weist was ich bin.“ Er klang so verzweifelt und ich wusste nicht was ich antworten sollte, ich habe einfach keine Angst, warum und wieso weiß ich nicht. Ich legte meine Lippen auf seine und zog ihn ganz nah zu mir. Erst stand er nur Stramm da und ich hatte Angst er würde den Kuss nicht erwidern doch dann tat er es und das so Leidenschaftlich, dass es mir die Beine unter meinem Körper weg zog. Er packte mich mit beiden Händen am Arsch und zog mich hoch, anscheinend hatte er gemerkt, dass ich nicht mehr alleine stehen kann. Mit seiner Zunge bat er um Einlass und ich gewehrte es ihm. In mir kribbelte alles, Vulkane begannen zu explodieren, ich dachte ich würde an diesem einen Kuss sterben. Mit seiner Hand fuhr er unter mein t-shirt und streichelte damit über meinen ganzen Rücken. Mit seinem Mund küsste er sich an meinem Hals entlang, er hinterließ eine Spur brennender Lust doch plötzlich fiel mir ein, dass wir ja immer noch in der Herrentoilette sind. „Jason?“ Ich packte meine süßeste Stimme aus die ich hatte. „Ja.“ Kam von ihm, doch er hatte auf gar keinen Fall vor aufzuhören. Nun strich er mit seiner Zunge noch weiter hinunter. Ich musste ein Stöhnen unterdrücken. „Wir sind noch auf dem Klo.“ Brachte ich halbwegs heraus, mir blieb fast die Stimme weg, denn Jason erregte mich immer mehr, aber ich möchte ganz sicher nicht mit ihm auf dem Klo in der Schule ficken. „Mir egal.“ Hörte ich Jason ganz gleichgültig sagen. Hallllooooo ist der bescheuert, ist ja nicht so als würde ich das hier auch wollen aber bitte nicht auf der Herrentoilette, ich betone Herrentoilette! „Mir aber nicht.“ Brachte ich in einem halben Stöhnen hervor, denn er begann gerade mit seiner Hand eine meiner Brüste zu kneten. Ich konnte mich kaum noch unter Kontrolle halten. Mit meiner Hand fuhr ich unter sein T-shirt und spürte seine angespannten Muskeln, anscheinend musste er sich ziemlich unter Kontrolle halten, damit er mich nicht hier und jetzt nahm. Langsam setzte er mich ab, gab mir einen kurzen Kuss und zog mich dann hinter sich her. Wir gingen aus der schule hinaus, den Unterricht haben wir eh schon verpasst, und er zog mich zu den Parkplätzen. Neben einem schwarzen BMW blieb er stehen und zeigte mir mit einer Geste, dass ich einsteigen solle. Ich tat wie befohlen und stieg ein, der BMW schien sehr teuer gewesen zu sein, denn innen war alles sehr modern eingerichtet, dass hieß nicht, dass er von außen nicht auch sehr modern war, sondern im Gegenteil, mir ist es bloß jetzt erst aufgefallen. Er stieg auf der Fahrer Seite ein und startete den Motor. Wir fuhren ungefähr 10 min, bis wir vor einem sehr großen, modernen Haus anhielten. Ich sah zu ihm hinüber und er zwinkerte mir zu, dann stieg er aus, ging ums Auto herum und öffnete meine Tür. Ich sag nur Gentleman. Ich folgte ihm zu dem Haus, dort angekommen zog er einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und sperrte auf. „Wohnst du hier?“ fragte ich ihn verblüfft. Er grinste mich nur an und zog mich hinein. Wir gingen durch einen hellen Flur und dann eine Treppe hinauf, oben angekommen steuerte er auf eine weiße Tür zu. Als er diese öffnete, zeigte sich ein unordentliches Zimmer, das trotz der Unordentlichkeit sehr schön aussieht. „Willkommen in meinem Zimmer, wenn ich mal nicht im Internat bin, lebe ich hier.“ Er grinste mich Breit an. „Wenn du so nah an der Schule lebst, wieso gehst du dann nicht hierher um zu schlafen?“ fragte ich ihn, er zuckte nur die Schultern. Plötzlich hebt er mich hoch und wirft mich auf sein Bett, bevor ich richtig schauen kann, ist er schon auf mir. Blöde Vampirkräfte, war er überhaupt einer er hat mir zwar seine Eckzähne uns so gezeigt aber direkt gesagt hat er es nicht. Doch um zu fragen blieb mir keine Zeit denn schon waren seine Lippen auf meinen. Der Kuss bestand aus voller Lust und ich wusste, dass er sich kaum noch zurückhalten kann. Während unsere Zungen miteinander spielten, strich er mir ein wenig mit seiner Hand das T-shirt hoch, um an meine Brüste zu kommen. Mit meinen Händen fuhr ich über seinen muskulösen Körper und begann sein T-shirt ihm auszuziehen. Er löste sich nur ganz kurz, in der Zeit riss er mir mein Oberteil weg und seins und schon klebte er wieder an mir. Ich musste leicht Grinsen, denn seine Fähigkeiten waren schon brauchbar. Er küsste sich wieder an meinem Hals entlang, bis er an meinen Brüsten angelangt ist. Dann merkte ich wie seine spitzen Zähne meinen BH durchschnitten. „Hey, der war teuer.“ Meckerte ich ihn an. Er interessierte sich dafür gar nicht und machte weiter mit seinen Küssen. Mit seiner Zunge spielte er an meinen Nippeln, bis er sie dann in den Mund nahm und an ihnen saugte. Ein leises Stöhnen entkroch meinen Lippen, wodurch Jason anfing leicht zu knurren. Dann ging es wieder schnell, er riss mir die Hose von den Beinen, sodass ich nur noch meine Unterhose anhatte. Dann wanderte er wieder zu mir hoch. „Darf ich?“ fragte er und blickte nach unten in Richtung meiner mittlerweile schon sehr feuchten Höhle. Ich nickte, irgendwie war ich froh, dass dies nicht mein erstes Mal ist. Ich hab schon öfter mit einem Jungen geschlafen, denn auch wenn ich eine Außenseiterin war, ich wollte ja nicht auf alles verzichten und ich bin ja immerhin kein kleines Mädchen mehr. Langsam küsste sich Jason nach unten und hinterließ eine heiße Spur auf meiner Haut. Ab und zu biss er ganz leicht in meine Haut, was mir immer wieder ein leichtes Stöhnen entlockte. Jason zerriss mir auch meine Unterhose und warf sie bei Seite. Dann begann er mit seiner Zunge alles zu erforschen, als er einen Punkt fand, der mich sehr stark erregte, begann er dort ein reines Lustspiel. Immer wieder stöhnte ich auf und stand kurz vor einem Orgasmus. Doch er hörte auf sobald er merkte, dass es bei mir nicht mehr lange dauern würde. Er kam zu mir hoch und ich sah ihn böse an. Er Grinste nur verlegen und Stoß plötzlich in mich. Ein kurzer Aufschrei ließ ihn knurren. Wann hatte der denn seine Hose ausgezogen? Fragte ich mich. Schon nach wenigen, harten Stößen bahnte sich mein Orgasmus an. Alle meine Muskeln zogen sich zusammen und ich konnte keinen Schrei verhindern. Jasons Lippen trafen auf meine und begannen mich Leidenschaftlich zu küssen. Nebenbei stieß er weiter in mich, bis wir noch einmal zusammen kamen. Er ließ sich auf mich sinken und vergrub seinen Kopf in meinen Haaren.

Kapitel 8

Ich muss eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen öffnete war es Stock finster draußen. Neben mir hörte ich jemanden leise schnarchen. Es war Jason, der total Nackt neben mir lag und schlief. Ich rutschte Näher an ihn ran und legte meinen Kopf auf seine harte Brust. Nach kurzer Zeit schlief ich wieder ein.

Ich wurde durch ein klirren geweckt. Als ich meine Augenaufschlug rutschte ich erschrocken zurück. Neben mir lag ein fremder Mann und sah mich gierig an, da merkte ich, dass ich ja immer noch Nackt war. Ich nahm ganz schnell die Decke und wickelte sie um mich. Dann sprang ich aus dem Bett und versuchte soweit wie möglich von dem Fremden weg zu kommen. Er Grinste mich weiterhin an. „Da hat der kleine Jason wohl eine Freundin mitgebracht.“ Ich sah ängstlich in seine Richtung. Dann Stand er plötzlich vor mir. Er muss ein Vampir sein, denn so schnell wäre kein normaler Mensch. Meine Angst wurde größer und plötzlich hob mich der Fremde hoch und legte mich über seine Schulter. Ich wollte mich wehren, doch er war viel stärker als ich. Ich gab auf und Tränen traten in meine Augen, wo war denn bloß dieser verdammte Arsch von Jason wenn man ihn mal braucht. Der Fremde brachte mich, immer noch mit einer Decke umwickelt, in ein anderes Zimmer, das aussah wie ein Wohnzimmer. Dort saßen ein Mann, der etwas älter als Jason sein musste und Jason. Als letzterer mich saß stürmte er zu mir doch auf halben Wege, brach er zusammen und krümmte sich auf dem Boden. Es schien als hätte er starke Schmerzen. Mit zusammengebissenen Zähnen sagte er: „Lohan lass sie sofort runter!“ Doch dieser Lohan lachte nur. „Wieso denn sie ist jetzt mein neues Spielzeug und nicht mehr deins.“ Sagte er mit verspielter Stimme. „Sie ist kein Spielzeug!“ Brachte Jason gerade so heraus. „Oh doch das denke ich schon.“ Der Fremde, dessen Namen anscheinend Lohan war, setzte mich ab. Ich sprang schnell einen Schritt weg von ihm und hielt die Decke fest um meinen Körper. Plötzlich vernahm ich eine dritte Stimme, es musste der Mann sein, der vorher noch neben Jason saß. „Warum müsst ihr euch immer um alles streiten?“ Fragte dieser die beiden Vampire. Lohan sah zu ihm auf und begann zu lachen. „Weil Jason dieses kleine Menschlein nicht verdient hat, er hat gar nichts verdient. Ich war nicht der, der sich gegen die Familie gestellt hat.“ Seine Stimme Klang verachtend. Wovon sprechen die denn eigentlich, sollen diese zwei Männer etwas Jasons Familie sein? Der andere Mann bückte sich zu Jason hinunter und zog in an seinem Hals nach oben. Jason krümmte sich immer noch vor Schmerzen, ich fragte mich wo diese bloß herkommen. Ich sah wie der Mann Jasons Hals immer fester zudrückte, sodass er fast keine Luft mehr bekam. „Sollten Vampire nicht eigentlich ohne Luft klar kommen? Irgendwie scheint das bei dir nicht mehr so richtig zu funktionieren. Schon blöd wenn man sich gegen sich selbst wehrt. Und wie ich bemerkt habe kannst du auch wieder schlafen und das Tageslicht macht dir auch nichts mehr aus.“ Ich sah Jason tief in die Augen, bis ich plötzlich einen Schlag auf den Kopf bekam und zusammenbrach.

 

Jasons Sicht:

 

Dieses verdammte Arschloch hatte doch gerade wirklich Marie auf den Hinterkopf geschlagen. Ich knurrte meinen Bruder böse an doch der interessierte sich gar nicht dafür. Mein Vater ließ mich wieder runter, doch der beschissene Schmerz, den er die ganze Zeit in meine Glieder jagt, ließ nicht nach. Ich rieb an meinem Hals und holte tief Luft. Wieso fanden mich diese zwei Idioten immer wieder, ich konnte hingehen wo ich wollte nach ein paar Wochen standen die beiden in meiner Tür. „Was wollt ihr zwei Idioten?“ fragte ich sie. „Ach wir wollen bloß, dass du endlich aufhörst dich gegen dich selber zu wehren. Du bist einer von uns und das musst du akzeptieren, nur weil du kein Blut mehr trinkst heißt das noch lange nicht, dass du kein Vampir mehr bist.“ Ich sah ihn wütend an, was weiß der schon vom Vampirleben, der lebt ja erst seit 250 Jahren. „Du hast doch keine Ahnung!“ warf ich ihm an den Kopf. „Er vielleicht nicht er ist noch jung und naiv, aber ich lebe schon länger als du überhaupt zählen kannst und ich weiß genau wie es ist unsterblich zu sein.“ Mein Vater trat vor mich und ich wusste er würde mich für immer hassen, seit dem ich vor 89 Jahren beschlossen habe kein Blut mehr zu trinken. „Mir ist egal wie viel du weißt, ich weiß auf jeden Fall, dass es scheiße ist ein Vampir zu sein.“ Schrie ich ihn an. Doch das machte ihn nichts aus. Er ging Richtung Marie, ich versuchte ihn aufzuhalten, doch der Schmerz wurde wieder stärker und ich fiel zu Boden. Marie war immer noch bewusstlos. Mein Vater bückte sich zu ihr runter und ich sah wie seine Eckzähne länger wurden. „Wehe du krümmst ihr nur ein Haar, dann bringe ich dich um.“ Warnte ich ihn. „Ihr Blut riecht vorzüglich, wie du darauf verzichten kannst ist mir eine Frage.“ Er rückte näher an sie heran und schnüffelte an ihrem Hals. Wenn ihr irgendetwas geschehen würde, könnte ich mir das nie verzeihen. Ich muss etwas unternehmen, dafür brauche ich ein Ablenkungsmanöver. Ich rutschte leise zu meinem Bruder und biss ihn ins Bein. Sofort stürzte er zu Boden und gab einen jaulenden Schmerzensschrei von sich. Mein Vater war abgelenkt und bemerkte zu spät, dass er mir keine Schmerzen mehr zufügte. Ich rannte zu ihm und biss ihn in seinen Hals, bis er aufhörte um sie zu schlagen. Ich wusste, dass er daran nicht sterben würde, aber für kurze Zeit außer Gefecht ist. Schnell nahm ich Marie auf meine Arme und flitzte mit meiner ganzen Vampirkraft in Richtung Internat, denn da konnten mein Bruder und mein Vater nicht hin. Die wenigsten wussten, dass der Direktor selbst ein Vampir war und versuchte die Bösen Vampire fern zu halten. Im Internat angekommen, brachte ich sie in mein Zimmer und legte sie behutsam in mein Bett. Ich kontrollierte, dass sie nicht verletzt war, aber eine kleine Platzwunde war an ihrem Hinterkopf zu sehen. Zum Glück war diese nicht all zu schlimm. Ich holte schnell Verbandszeug aus dem Krankenzimmer des Internats und wickelte damit ihren Kopf ein. Mein Blick richtete sich auf ihr Gesicht, sie schien tief zu schlafen. Ich beschloss mich neben sie zu legen und glitt irgendwann in einen Traumlosen Schlaf.

Kapitel 9

Maries Sicht:

 

Mit starken Kopfschmerzen, machte ich langsam meine Augen auf. Das helle Licht stach mir in den Augen, doch warum kam es von der Seite des Zimmers, normal ist doch mein Fenster auf der anderen Seite. Ich bemerkte, dass ich nicht allein bin und sah, dass Jason neben mir schlief. Er sah schon Süß aus mit seinen verwuschelten Haaren und seinem leisen Schnarchen. Langsam fiel mir wieder ein, was Gestern passiert war. Jasons komische Familie und dann wie alles schwarz wurde, aber wie sind wir hierhergekommen. Ich sah mich um und vermutete, dass es sich hier um das Internat handeln muss, denn das Zimmer glich meinem sehr, nur etwas kleiner und Spiegelverkehrt. Ich sah auf Jasons Wecker und bemerkte, dass es halb sieben ist. Also hatte ich noch genug Zeit, mich für die Schule fertig zu machen, nachdem ich schon die letzten zwei Tage geschwänzt hatte. Ich musste mich noch eine gute Ausrede einfallen lassen. Langsam stand ich auf und wollte losgehen, doch Jason hielt mich am Arm fest. „Wo willst du hin?“ fragte er mich mit schläfriger Stimme. „Ich wollte mich für die Schule fertig machen.“ Antwortete ich ihm und drehte mich um in seine Richtung. Er hatte sich halb hingehockt um mich festhalten zu können. „Küss mich erst noch.“ Bat er mich und ich kam seiner Bitte nach. Schnell kniete ich mich neben ihn und drückte ihm meine Lippen auf den Mund. Es war nur ein kurzer Kuss, denn hätte ich noch länger neben ihm gekniet, hätte er mich nie gehen lassen. Ich verließ mit schnellen Schritten den Raum und merkte, dass mein Zimmer ganz in der Nähe war. Ich musste nur aufpassen, dass mich die Betreuerin nicht sieht, sonst hätte es große Probleme gegeben. In meinem Zimmer angekommen stieg ich schnell unter die Dusche und machte mich fertig. Mit den Schulsachen in der Hand wollte ich wieder in Jasons Zimmer, doch da sah ich, wie gerade Ashley sein Zimmer verließ und mich blöd angrinste. Tränen bannten sich schon wieder den Weg in die Augen doch ich wollte keine Schwäche vor ihr zeigen und lief ganz schnell aus dem Gebäude Richtung Schule. Ich war so froh, dass ich heute keine Stunde zusammen mit Jason hatte, zwar musste ich die meiste Zeit Ashley sehen aber das war mir gerade lieber. Dieser totale Idiot hat immer noch was mit dieser Schlampe am Laufen. Den ganzen Tag ging ich ihm aus den Weg, auch in der Pause versuchte ich die ganze Zeit auf dem Mädchenklo zu sein, denn da darf er nicht hin. Als der Schultag zu Ende war, wollte ich so schnell wie möglich in mein Zimmer, denn immer wieder hatten sich Tränen in meinen Augen gesammelt, wenn ich an Jason dachte. Ich hätte mich einfach nicht auf diesen Macho Arsch einlassen dürfen, ich bin doch so naiv. Endlich in meinem Zimmer angekommen schmiss ich mich auf mein Bett und die angesammelten Tränen verließen endlich meine Augen. Plötzlich hörte ich wie sich meine Tür öffnete und ich wusste sofort wer da jetzt in meinem Zimmer stand. „Verschwinde.“ Schluchzte ich. „Marie was ist los?“ er wollte auf mich zukommen doch ich wollte das nicht. „Fass mich nicht an, geh einfach, verschwinde aus meinem Leben.“ Ich saß nun im Bett und starrte ihn wütend an. „Wieso...Ich... Was ist denn los?“ Er wirkte total unwissend, aber das war bestimmt nur eine dieser Maschen, darauf werde ich nicht reinfallen. „Verpiss dich einfach, geh zu deinen Tussen und fick die, für mich bist du gestorben.“ Mit diesen Worten verließ er dann endlich mein Zimmer.

 

Jasons Sicht:

 

Was hatte ich nur getan, dass sie so sauer auf mich ist? Immer noch erstarrt lehne ich an ihrer Tür und höre sie von der anderen Seite schluchzten. Irgendetwas muss passiert sein, heute früh, als ich sie nicht mehr sah, aber was? Immer wieder dachte ich darüber nach, aber mir fiel nichts ein. Irgendwann ging ich in mein Zimmer. Was ist, wenn ich meinen schönsten Engel auf Erden wegen nichts und wieder nichts verloren habe? Was soll ich tun? Ich kann nicht ohne sie leben, sie ist das wertvollste was ich je besaß.

Um mich abzulenken, machte ich mir Pläne, wie ich meinen Bruder und meinen Vater endlich loswerde, denn ich kann das Leben meines Engels nicht nochmal in Gefahr bringen. Ich sollte mal mit dem Direktor sprechen, denn dieser kennt sich ja bestens mit Sicherheit und sowas aus. Ich lief die Flure entlang, bis ich endlich vor dem Bürozimmer des Direktors stand. Ich klopfte und trat ein. Mr. Helwis, der Direktor, hockte an seinem Schreibtisch und blickte auf als ich das Zimmer betrat. „Oh, hallo Jason, mit dir hatte ich nicht gerechnet. Ist etwas passiert?“ Er sah wohl meinen leicht aufgewühlten Blick. „Lohan und Remon (mein Vater) sind in der Stadt und hatten mich angegriffen und ein Mädchen sie kennen sie vielleicht, sie ist auch hier auf dem Internat, ihr Name ist Marie Josy Brown.“ Er sah mich ernst an. „Oh ja sicher ich kenne sie, sie ist ein nettes Mädchen, zwar sehr zurückhaltend aber nett. Glauben sie das Internat ist in Gefahr?“ Frägt er mich und schob seine Brille, die er auf der Nase hatte etwas nach oben. „Ich bin mir nicht sicher, wenn sie herausfinden, dass ich hier bin, dann vielleicht schon.“ Ich war wirklich unsicher, denn zutrauen würde ich den beiden alles. Mr. Helwis stand auf und ging zu einem der Bücherregale, die in seinem Büro standen. „Jason ich möchte dir mal eine Geschichte über das junge Mädchen erzählen, denn wenn Lohan und Remon das herausfinden, haben wir ein großes Problem. Marie und ihr verstorbener Bruder waren unzertrennlich bis zu einem Autounfall. Maries Bruder war ein Vampier, ein sehr alter Vampir, sein Name war Lorenzo, was Marie nicht wusste, sie sah ihn schon immer als älteren Bruder. Bei dem Unfall handelte es sich nicht um einen normalen Autounfall, es war eine Attentat auf Lorenzo. Eine Gruppe der ältesten Vampire hatte es auf ihn abgesehen und deponierten deswegen zwei ihrer besten Kämpfer in dem LKW. Nachdem die Kämpfer Lorenzo schwer verletzt haben ließen sie ihn liegen, sie wussten dass er die Verletzungen nicht überleben würde. Kurz bevor er starb, biss er Marie in den Hals, die eigentlich schon Tod war und übergab ihr seine verbliebene Kraft, die er über die vielen Jahrhunderte angesammelt hatte. Lorenzo starb in den Armen des Mädchens. Maries Kraft wurde aber von einem sehr starken Vampir eingeschlossen und kann erst wieder befreit werden, wenn ein anderer noch stärkerer Vampir den Bann aufhebt. Dein Vater wäre alt genug um den Bann zu brechen und sie als Waffe zu benutzen, die Gefahr ist sehr hoch wenn er sie noch einmal in die Finger bekommt. Jason es ist wichtig, dass du sie beobachtest und deine Familie von ihr fern hältst.“ Nach den Worten des Direktors starrte ich ihn erst einmal an, ich konnte das Ganze noch nicht so wirklich glauben. Marie soll gebissen worden sein, also musste sie doch ein Vampir sein? „Wenn sie gebissen wurde, warum verhält sie sich nicht wie ein Vampir?“ Fragte ich den alten Mann mir gegenüber. „Sie wird erst vollständig zum Vampir, wenn sie ihre Kraft bekommt.“ Sagte er mit Emotionsloser Stimme. Ich hatte schon einmal etwas über diesen Lorenzo gehört, in irgendeinem sehr alten Buch. Vielleicht war es mal an der Zeit, wieder in die Bibliothek zu gehen. Ich verabschiedete mich vom Direktor und ging in die große Bibliothek. Nach drei Stunden erfolglosem suchens, verlor ich fast die Geduld. „Irgendwo muss es doch sein.“ Flüsterte ich vor mich hin. Dann blieb ich an einem Buch hängen, dass ich schon einmal vor vielen Jahren gesehen habe. Es ist sehr dick und alt. Ich nahm den schweren Wälzer in meine Hand und begab mich in die hinterste Ecke die ich finden konnte. Ich blätterte durch die Seiten, bei diesem Buch muss es sich um so etwas wie ein Register handeln, indem viele wichtige Vampire abgebildet sind. Das der Direktor keine Angst hat, dass dieses Buch ein Mensch liest? Vielleicht dachte er ja, dass niemand so ein altes, großes Buch lesen würde. Irgendwann fand ich einen Lorenzo, aber das konnte fast nicht sein. Sein voller Name war Lorenzo van Hellsing. Ich dachte immer alle van Hellsings wären schon seit Jahrhunderten tod. Ich las mir die Seite durch, darauf waren sogar Größe und Gewicht abgebildet. Komisch, ein Teil der Seite fehlte, doch ich konnte erkennen, dass an der Stelle mal ein Bild gewesen sein musst, aber nicht von Lorenzo sondern von jemand anderen. Ich klappte das Buch wieder zu und brachte es zurück in das Regal. Ich machte mir darüber Gedanken, ob ich Marie davon erzählen sollte oder nicht, aber sehen will sie mich ja nicht mehr also würde das sehr schwer werden. Ich ging zurück in mein Zimmer und lies mich auf das Bett sinken.

 

Kapitel 10

2 Wochen später

 

Seit dem ich Marie zurück ins Internat gebracht habe ist nichts mehr passiert, Lohan und mein Vater hielten sich fern. Wahrscheinlich wussten sie, dass es nicht so leicht werden würde in das Internat zu gelangen und warteten deshalb, bis ich oder Marie wieder nach draußen gingen. Es wurde von Tag zu Tag schlimmer mich von ihr fern zu halten. Ich würde so gern wieder ihre weiche, warme Haut auf mir spüren und sie küssen bis sie wieder nicht mehr stehen kann. Doch sie ging mir gekonnt aus dem Weg, auch wenn ich sie nur kurz sah, stach es mir im Herz nicht zu ihr zu können. Was hatte ich denn bloß getan, dass sie sich so von mir fern hielt?

 

Maries Sicht:

 

Schon seit zwei Wochen gehe ich ihm so gut wie es geht aus dem Weg, wahrscheinlich ist er in diesem Moment mit Ashley am ficken. Bestimmt lacht er mit ihr über mich, wie naiv ich doch war, sich mit ihm einzulassen. Er hatte mich ins Bett gebracht und sich dann gleich die nächste geholt. So ein vampirischer Idiot. Heute hatten meine Eltern Geburtstag, das heißt, dass ich wie jedes Jahr zu ihnen fahre. Es war ein Stück bis zur nächsten Bushaltestelle. Ich ging den Weg entlang, als ich plötzlich komische Geräusche hörte. Ein klirren und dann ein kurzer Aufschrei von irgendjemanden. Ich blickte um mich, konnte aber nichts sehen. Ich beschloss meine Schritte zu verschnellern und eile die Straße entlang. Am meisten machte mir das kurze Waldstück Angst durch das ich musste. Die ganze Szene erinnerte mich an einem Horrorfilm, bei dem ich sehr oft erschrocken bin. Ich rannte fast schon, als ich gegen jemanden lief. Ich schrie auf und fiel auf meinen Po. Als ich hoch sah, erblickte ich Jason. Ich war noch nie so froh ihn zu sehen, denn ich hatte lieber ihn vor mir, als irgend so einen Killer. „Kannst du nicht aufpassen?“ motzte ich ihn an. Er verdrehte nur die Augen. „Wenn ich du wäre, würde ich mich hier nicht alleine Aufhalten, nicht das noch jemand aus dem Wald kommt und dich umbringen will.“ Er erschreckte mich als Scherz und ich fuhr zusammen. „Als wenn dich das interessieren würde.“ Jetzt merkte ich wie sich sein Blick verdunkelte und auch leicht enttäuscht wirkte, als hätte er nie gedacht, dass ich so etwas denken würde. Ich ging an ihm vorbei. „Wenn du mich entschuldigst, ich möchte meinen Bus nicht verpassen.“ Ich hob kurz die Hand und ging weiter. Ich machte mir keine Gedanken mehr um ihn und ging in den Wald. Die Straße schien mir endlos und ich hörte wieder diese seltsamen Geräusche. Der Wald war ziemlich dunkel, da die Bäume sehr eng aneinander standen und man fast nicht hindurch blicken konnte. Mein Schritttempo war doppelt so schnell als sonst, ich sah schon das Ende des Waldes, doch plötzlich spürte ich einen Schmerz und alles wurde dunkel.

Mit dröhnendem Kopf öffnete ich meine Augen und merkte dass alles um mich herum dunkel war, außer einen kleinen Spalt in der dunklen Wand. Dieser Spalt sah aus wie ein Fenster, ich wollte aufstehen und nachschauen, doch ich konnte nicht, ich merkte wie ich an eine Stange gefesselt war. Wo war ich bloß? Ich hörte Schritte und Stimmen die sich meiner Zelle näherten, als die Tür mir gegenüber aufging floss Licht in den Raum und ich sah Lohan und Remon vor mir.          

            

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Tag der Veröffentlichung: 07.05.2013

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