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heartbreaker
Ich kenne Mike schon seit dem Kindergarten. Am Anfang habe ich ihn gehasst, da er und sein Freund immer gemein zu mir waren. Doch mittlerweile verstehen wir uns recht gut. Wir beide sind jetzt in der achten Klasse. Sein Freund hat die Schule gewechselt und wir beider sind etwas reifer geworden. Ich mochte ihn sehr. Und um ganz ehrlich zu sein, sogar ein bisschen mehr als das. Mike ist gross und schlank, aber stärker als man es ihm zutrauen würde. Er hat schwarze verstrubelte Haare und extrem dunkle Augen. Ich bin mit ihm zusammen im Schwimmclub.
Im Werkunterricht, wo ich das einzige Mädchen bin, nehmen mich die Jungs extrem gerne hoch und finden es sehr witzig dass ich das einzige Mädchen bin. Sie versuchen mich ab und zu, zu betatschen worauf ich sie wieder zurechtweisen muss. Doch Mike war nicht so. Wenn wir nach dem Training am Abend noch quatschen reklamiert er oft wie kindisch doch die Jungs aus unserer Klasse seien.
Mike war eben anders, dachte ich.
Mit der Zeit machte er im Werkunterricht mit den andern mich, und war auf einmal der Schlimmste von ihnen. Ich fand es schade, da er sich noch schlimmer benahm als die anderen. Doch wenn wir alleine waren war er wieder wie früher. Ich war damals zu blind um zu sehen dass das alles nur Show war. Ich vertraute ihm, und verliebte mich.
Eines Abends liefen wir nach dem Training zusammen ein bisschen. An der Ecke wo sich unsere Wege trennten verweilten wir noch etwas und quatschten. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Auf einmal sagte er etwas: „Irgendwie hab ich Lust zum Rummachen.“ Ich sah ihn verschmitzt an. „Wollen wir?“ fragte ich auffordernd. Langsam kamen sich unsere Lippen näher. Ich war was Küssen betrifft nicht gerade unerfahren, aber das war mit Abstand der beste Kuss den ich je hatte. Glücklich wie nie kam ich nachhause und schlief mit einem Lächeln ein.
Am Montag war ich jedoch etwas unentschlossen, da ich nicht wusste wie er es jetzt sah. Ich beschloss nichts zu machen und zu hoffen dass er auf mich zukam. Tat er aber nicht. Er tat einfach so als sei nichts gewesen. Ich musste mir die Tränen verkneifen.
Er hat angefangen sich immer mehr von mir zu distanzieren. Und auch allgemein ging es mir immer beschissener. Das leichte Rumgealberte der Jungs hat sich zu richtigen Mobbing entwickelt. Und Mike gehörte wieder zu den schlimmsten. Ich habe nicht gewusst wie damit umgehen, und fing an mich zu schneiden. Ich lief nur noch mit langärmligen T-Shirts rum und hielt mich einfach im Hintergrund.
Der Herbst kam und wir gingen ins Klassenlager. Mike hat sich wieder etwas gebessert, doch allgemein war ich immer noch ein Wrack. Während des Essens sass er neben mir und lies mal wieder irgendeinen doofen Spruch fallen. „Ich hab genügend Probleme, da brauch ich dich nicht auch noch“ gab ich ihm leicht gereizt zurück. Er griff nach meinem Arm, schob den Ärmel nach hinten, entblösste mein Wunden und antwortete „Ich weiss“. In Panik schob ich den Ärmel wieder nach vorne und sah ihn geschockt an. „Ich muss mit dir reden, allein“ sagte ich zu ihm als wir nach dem Essen nach draussen gingen. Wir suchten uns einen Ort wo wir alleine waren. „woher weiss du das?“ fragte ich ihn besorgt, da ich Angst hatte es würde sich heimlich rumsprechen. „Ich habe gemerkt wie du dich immer zurück ziehst und du hast immer etwas Langärmliges an. Ich möchte nicht das sich jemand von meinen Kollegen ritzt.“ Mit der Zeit fanden es auch meine Freundinnen heraus. Aber von allein, da Mike mir versprochen hat nichts zu sagen, wen ich aufhöre. Sie besorgten mir Wundsalben, damit es keine schlimmen Narben gab. Ich ging Nach den Ferien auch zur Schulpsychologin und auch hat sich das Mobbing der Jungs gelegt.
Mike fing wieder an mit mir zu flirten, und als wir vor dem Training zusammen hingingen geschah es wieder. Wir küssten uns zum zweiten Mal. Während des Trainings verhielt er sich jedoch wieder distanziert. Ich fragte ihn nach dem Training ob es wieder so sei wie letztes Mal, ob er wieder so tun würde als sei nichts gewesen. Er antwortete darauf: „Ich liebe dich eben nicht“ Ich fragte ihn darauf, wieso er den mich geküsst habe. Er meinte, es würde ihm eben Spass machen. Ich konnte nicht glauben was ich da hörte. Mit Tränen in den Augen ging ich.
Das Verhältnis zwischen Mike und mir wurde wieder schlimmer. Wir hassten uns regelrecht, aber tief im inneren liebte ich ihn immer noch. Und ich hasste mich dafür dass ich ihn liebte. Doch wie es immer bei uns war würde es irgendwann wieder besser.
Wir waren auf einem Konzert von einer gemeinsamen Kollegin und nach dem Training brachte Mike mich noch nach Hause. Wir sassen uns auf eine Bank. Er hielt mich in den Armen und wir sahen uns gemeinsam die Sterne an. Er fing schon damit an zu regeln wann wir uns auch mal in der Freizeit sehen. Ich war so Glücklich, da ich das Gefühl hatte er hätte sich geändert. Nachdem seine Mutter anrief um zu fragen wo er steckte küssten wir uns zu dritten Mal. Ich war wieder extrem Glücklich da ich wirklich das Gefühl hatte es sei jetzt anders. Doch was er dieses Mal bot war nicht zu fassen. Ich bekam von einer anderen gemeinsamen Kollegin ein SMS.
>Hey ich habe mit Mike geschrieben, ich soll dir sagen das er es extrem gemein gefunden hat das du mit ihm rumgemacht hast, weil er besoffen war. Tut mir leid<
Ich glaubte meinen Augen nicht. Ich brauchte erst einmal Zeit. Eine halbe Stunde nachdem ich das SMS gelesen hatte antwortete ich:
<Erstens wirkte er auf mich nicht besoffen, Zweitens hat er mich geküsst. Ich wusste nicht wie viel er verträgt und dachte er sei wieder einigermassen nüchtern, und jetzt stellt er mich hier als die grösste Bitch da?!?<
Meine Kollegin hatte mich dann bei ihm verteidigt, doch eins war klar, das konnte ich ihm nicht mehr verzeihen. Ich liebe ihn zwar immer noch aber ich kann ihm nicht mehr vertrauen.
Nach unserem Schulabschluss verflog unser Kontakt. Er hat mich aus seinen Kollegen gelöscht und ich ging sowieso nicht mehr ins MSN.
Das Ganze ist jetzt den schon ein Jahr her und ich versuche nach vorne zu schauen. Doch tief in meinem Herzen liebe ich ihn immer noch, deswegen will ich ihn nie mehr sehen. Denn wenn ich ihn sehe falle ich wieder auf ihn hinein, und er bricht mir das Herz, schonwieder.

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Tag der Veröffentlichung: 03.01.2011

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