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*Gedankenfluss*


Es gibt wenige Menschen die ihre Gefühle so wiedergeben können wie sie wirklich sind.

Du gehst im Herbst, abends spazieren und beobachtest die Umgebung und die wenigen Menschen, die um diese Zeit noch unterwegs sind. Du siehst in fremde Fenster. Du bist so in die Musik deines MP3-Players vertieft, dass du dich bei einer Laterne selbst vor deinem eigenem Schatten erschreckst. Dieser kurze Schock hat dich plötzlich auf eine geniale Buch-Idee gebracht. Auf dem Nachhauseweg denkst du die ganze Zeit darüber nach wie du deine neue Idee ausgestalten könntest. Auf dem langen Weg schwindet die Idee langsam, da deine Gefühle sich hochboxen und deine Gedanken von ausgedachten Geschichten zu deiner eigenen Lebensgeschichte schweifen und du fängst an, an dich zu denken. Dir fällt plötzlich dein Schwarm ein, wie er dich heute angesehen hat. Dein bester Freund, der in dich verknallt ist und dessen Blicke nicht mehr von dir weichen. Deine Eltern, die sich in letzter Zeit nur noch streiten. Deine beste Freundin, mit der du dich streitest. Die vielen Jungs die plötzlich irgendetwas von dir wollen obwohl sie dich vor einem Jahr nicht mal gesehen haben. Als du dann fast am Haus angekommen bist fällt dir auf, dass dein Leben ein totales Chaos ist. Oh und plötzlich ist deine neue Idee auch nicht mehr in deinem Kopf. Du bist fröhlich aus dem Haus gegangen um deine Langeweile mit einem netten Spaziergang zu vertreiben. Du kommst wieder und merkst, dass es nur noch Gründe gibt frustriert zu sein.
Langeweile hast du nun keine mehr, aber dafür ein flaues Gefühl im Bauch. Hat sich das wirklich gelohnt, fragst du dich. Das Leben ist sehr oft schwer zu verstehen, manche vergessen sich selbst sogar. Manche verdrängen alles und bei einem Spaziergang wie deinem fällt ihnen wieder alles ein. Du freust dich darüber, dass du von dem anderen Geschlecht endlich gesehen wirst. Aber das Gewicht mit den schlechten Dingen ist einfach um einiges schwerer. Du weißt nicht wie du es ausbalancieren sollst.
Deine Gedanken erdrücken dich, du kannst nicht einschlafen. Wenn du endlich aufgehört hast an deine Probleme zu denken kommt dein Schwarm in deinen Kopf und so wird das Einschlafen zu einer unmöglichen Sache. Du fängst an deinen Spaziergang zu bereuen. Du willst mit jemandem reden, dich anvertrauen. Aber es bleibt die Angst, dass deine Geheimnisse in die Runde gelangen und es dir anschließend noch schlechter geht. Deine beste Freundin hat erst vor kurzem bewiesen das man ihr nicht vertrauen kann und jetzt stehst du ganz alleine da.
Einige werden sich jetzt ins Internet flüchten und sich dort jemanden suchen mit dem man reden kann. Andere verkriechen sich in ihr Zimmer machen die Musik an und lassen ihr Tränen fließen. Was ist davon die richtige Methode, oder gibt es einfach keine? Hast du einen besseren Vorschlag? Du hattest schon beide Methoden ausprobiert und nichts hatte dir geholfen. Als du letztes Mal in die Internetwelt versunken warst und deine Probleme einfach jeder fremden Person anvertraut hattest wurdest du von jemandem angesprochen. Er schrieb dich mit dem Nicknamen “Nestle“ an und wollte wisse, ob er fragen dürfe, wo du lebst. Du sagtest es ihm sofort, ohne auch nur auf seinem Account zu sehen wie alt er war und ob es gefährlich sein könnte dich dieser Person anzuvertrauen. Es stellte sich nach einigen Chatstunden fest, dass dieser Junge fünfzehn war und dir nichts anhaben wollte. Er war nur auf der Suche nach einem netten Gespräch und hatte zufällig bemerkt, dass du in seiner Nähe lebst. Nicht alles endet böse mit einem Vergewaltiger wie es viele beim ersten Augenblick denken. Doch vieles läuft trotzdem einfach falsch.


*Glück*


Es gibt nicht nur Schlechtes im Leben. Es gibt Tage an denen kannst du dein Lächeln gar nicht verbergen. Egal was du versuchst. Du läufst durch das Haus und grinst bescheuert, beinahe niedlich. Du hörst Schritte aus der Küche kommen. Bestimmt eines deiner Elternteile. Es ist unmöglich. Lächeln verstecken ist zu spät! Und schon kommt die Frage die du eigentlich nicht hören wolltest: „Hey du lächelst heute ja sogar mal, was ist der Anlass?“. Gerne teilst du mal Gedanken und Gefühle mit deiner Mutter, aber dass du das erste Mal zu einem richtigen Date eingeladen wurdest erfährt sie schon noch früh genug. „Ach gar nichts“, rufst du ihr zu und verschwindest in deinem Zimmer. Du könntest an die Decke hüpfen, so sehr freust du dich. Es ist nicht nur dein erstes Date, es ist dein erstes Date mit IHM.
Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, es sind Ferien. Das Aufstehen fällt dir überhaupt nicht schwer. Morgen ist es soweit und übermorgen ist es schon vorbei. Keine Probleme. Sogar etwas zum Anziehen hast du schon gefunden und seit deinen letzten disziplinierten Handlungen entspricht dein Gewicht auch dem Ideal. Einfach. Schön. Perfekt. Du fühlst dich leicht und schwerelos.

*Teilnahmslos*


Manche Dinge kann man im Leben einfach nicht beschreiben und selber begreifen kann man sie manchmal auch nicht. Menschen wie du zumindest haben es manchmal, dieses komische Gefühl. Das Gefühl nicht zu leben. Alles zu sehen, aber nicht gesehen zu werden. Sie sehen dein Lächeln, deine gespielte Stimmung. Sie sehen alles das, was eigentlich nicht existiert. Nur du siehst die Wahrheit. Die Wahrheit… über dich. Du weißt dass du teilnahmslos bist. Du denkst nur darüber nach wieso du plötzlich nicht mehr am Leben teilnimmst, gehst einfach den üblichen Weg zur Schule, die Treppe hoch zu deiner Klasse und hebst ab und zu deine Hand wenn du die Antwort auf eine Frage kennst. Wenn deine Freunde in der Nähe sind und dich ansprechen tust du das was von dir erwartet wird. Ein Lachen, ein Ja, ein Nein und damit auch nichts auffällt, erzählst du Ihnen unwichtige Kleinigkeiten von zu Hause. Nur damit es so scheint als würdest du an einem Gespräch mit deiner Freund-Person interessiert sein.
Eigentlich komisch. Du sagst du kannst nichts, weil es in deiner Natur liegt dich selber runterzumachen. Aber es müsste dir doch auffallen, du bist ein großes Schauspieltalent! Wenn man mal genauer darüber nachdenkt könnte jeder von ihnen auch so ein Schauspieltalent sein wie du. Doch denkst du darüber nach? Meistens nicht.
Ja die Menschheit ist ungerecht denkst du dir jetzt. Überall auf der Welt stirbt Sekunde für Sekunde ein Mensch. Andere haben gerade das Glück geboren zu werden und zu versuchen das Spiel des Lebens zu gewinnen. Doch sei mal ehrlich! Wie viele Gewinner gibt es? Gehörst du zu Ihnen? Wirst du das vielleicht in einigen Jahren sein, wenn du deine Ausbildung erfolgreich absolviert hast? Was heißt es eigentlich ein Gewinner zu sein? Viel Geld? Viele werden sicher die Meinung teilen, dass es wesentlich Wichtigeres im Leben gibt als das. Ja du gehörst auch dazu. Aber wenn du ehrlich bist musst du leider zugeben, dass auch Geld in diesem Jahrhundert eine wichtige Rolle spielt um sein Glück auch genießen zu können. Glück? Was ist denn nun Glück und was ist eigentlich Pech. Deiner Meinung nach muss das jeder für sich selbst entscheiden, für jeden gibt es eine eigene Vorstellung von Glück und Pech. Für manche ist Glück vielleicht, wenn sie mit Freunden Spaß haben, für andere ist es das Geld für wiederum andere ist es Glück einen Euro geschenkt zu bekommen.


*Zeit*


Hast du schon jemals darüber nachgedacht, dass du die letzten fünf Minuten in denen du vielleicht am Computer saßest oder ferngesehen hast niemals wieder zurück holen kannst. Niemals. Es werden immer die Minuten sein in denen du gesessen hast und dich Medien zugewandt hast. Manchmal ist diese Vorstellung ziemlich grausam. Bei Problemen ist sie manchmal ganz gut. Wenn du einmal eine Lösung gefunden hast wirst du nie wieder nach der gleichen Lösung nochmal suchen müssen und niemals wirst du dieses Problem noch einmal durchleben müssen. Die Zeit ist unberechenbar und irgendwann wird jeder von uns zu wenig davon haben. Die Zeit wird immer schneller vergehen! Ob du willst oder nicht. Je älter du wirst, desto bewusster wird dir das du am nächsten Tag schon tot sein könntest. Du liest so oft diese Sprüche die sagen „Genieße jeden Moment deines Lebens, denn du hast nur eines davon“. Du würdest das auch wirklich gerne tun… wenn es nicht so schwer wäre. Man kann nicht jeden Tag Spaß haben und genießen. Oder sind das nur Ausreden. Braucht man vielleicht einfach nur ‚Disziplin‘ für den ‚Spaß‘ im Leben? Klingen diese beiden Wörter nicht beinahe zu <eklig> zusammen. Aber vielleicht ist das genau das was wir brauchen für den Spaß; Eine neue Einstellung und Disziplin!

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Tag der Veröffentlichung: 23.08.2011

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