Die Energien vereinigen sich, das galaktische Bewusstsein umspannt und durchdringt das Universum, um sich nahe beim Zentrum zu vereinen. Zuletzt trifft die Energie aus den Tiefen der materiellen Dimensionen ein und bringt die ersehnte Nachricht: „Brüder der Quelle, unser Plan ist auf dem Weg, das Goldene wurde gelenkt und hat sein Ziel erreicht. Der Abstieg der Aufgestiegenen kann beginnen, der Stillstand ihrer Evolution wurde beendet, das kosmische Rad dreht sich zur Harmonie.“
Die vereinten Energien erstrahlen, das Licht aller Sonnen weit übertreffend in unermesslichem Glanz und berühren die Dimensionen, wo alles Bewusstsein geboren wird. Sie kommunizieren lange, um sich dann wieder über die Universen zu zerstreuen.
Die Kuppel des schwebenden Palastes wird durchscheinend und gibt den Blick auf Aluntis frei, den schillernden Planet des Wissens. Erhaben und majestätisch schwebt er nahe der Sonne Ang-Ilar im All. Die unzähligen Sonnen der ganzen Galaxie strahlen in diesem kosmischen Zyklus besonders viel Licht zu Aluntis. Er ist ihr Bruder, geschaffen aus reinem Sonnenlicht, sie geben ihm kraftvolle Energie, die dieser in seinen Zellen freudig speichert.
Situn entledigt sich langsam seiner äußeren Hülle, zu diesem Zweck hat er den ätherischen Lichttempel, in der Corona der Sonne von Ang-Ilar aufgesucht. Es ist die richtige Zeit für einen Wechsel, gesteht er sich selber ein, während der strahlende Stern seiner Seele entblößt aufleuchtet. Seine äußere Hülle, der Schutz für seine ewige Seele hatte die Fähigkeit Licht zu speichern mehr und mehr verloren und eine neue Hülle war notwendig geworden. Er wird sie größer machen, die alte Hülle war sehr sensibel und das hatte ihn oft gestört. Er übernimmt zum Schluss noch als Grundfarbe das Licht der Sonne und vermischt es mit dem zarten blau der Nebelseen seiner Heimatwelt, dann ist er mit seinem Werk höchst zufrieden.
Eine Zeiteinheit später, ruht er gemeinsam mit seinem Freund Ulan auf den weichen Sitzen im Palast der Völker. Beide stimmen sich auf Aluntis ein, der in geringer Entfernung frei und funkelnd im All schwebt. Sich wohlig räkelnd verschmilzt ihr Bewusstsein mit ihm und sie nehmen viel von seiner Weisheit in sich auf. Die Energie des über Äonen von Zeitaltern gesammelten Wissens, gespeichert in Aluntis, dem künstlichen Planeten, der einst nur zu diesem Zweck erschaffen wurde.
Ulan macht ein fragendes Zeichen. Situn antwortet auf seine telepathische Frage: „Ich habe das tiefste Wissen abgerufen, aber ich finde genau wie Du keine neuen Informationen, es sind nur alt bekannte Frequenzen. Neues, unbekanntes Wissen hatten wir schon so lange nicht mehr.“
Beide denken über die aktuelle Situation nach. Es ist die Spannung des Abenteuers und die Suche nach dem Ursprung des Lebens, das für das Bewusstsein der verschiedenartigen Völker dieser Galaxie, Lebendigkeit und Evolution bedeutet. Sie forschen und suchen im Universum, nach dem Vorhandensein der höchsten Frequenz des Lichts. Die Kraft der Freude und Begeisterung, die bei jeder neuen Entdeckung entsteht, ist außer der reinen Sonnenenergie, eine der wichtigsten Kraftquellen und Teil ihrer Nahrung. Seit der letzten neuen Entdeckung ist ein langer Zeitzyklus vergangen und das Volk der Aromu meldete bereits eine Stagnation der Lebensfreude und es ist nur eine Frage der Zeit, bis weitere Meldungen von anderen Völkern folgen werden.
Sie werden aufmerksam, als die durchsichtigen Wände des schwebenden Palastes den Blick frei geben, auf einen sich bewegenden leuchtenden Punkt in der Schwärze des Alls, er nähert sich mit hoher Geschwindigkeit. „Sieh doch“, Situn ist hocherfreut, „Lunatis kommt zurück. Gerade rechtzeitig zur großen Versammlung der Völker, komm wir wollen Deinen Schützling begrüßen.“ Beide neigen ihre Körper und senden einen Willkommensgruß. Die Kugelform des sich nähernden Objekts ist nun deutlich zu erkennen und sie empfangen die Antwort: „Seid gegrüßt, eine lange Reise liegt hinter mir, ich bringe zum ersten Mal auch Proben vom Rand des Lichts, mögen sie Eurer Wissen erweitern.“
Ulan ist der Schöpfer von Lunatis, er hatte die Eingebung für einen zweiten Planeten des Wissens einst in einer Ruhephase. Wie alle Bewohner dieser Galaxie meditierte er sehr oft, und schickte die Bitte ins All: Höchstes Wesen, wo bist Du, bitte zeig Dich mir und unseren Völkern; und wie seit undenklichen Zyklen geschah wie immer - nichts! Jedoch sah er mit seinen geistigen Augen wie in einem Traum Aluntis fortschweben von seiner festgelegten Bahn. Der Planet durchwanderte das Universum, besuchte weit entfernte Galaxien scannte das Wissen unzähliger Planeten, analysierte Sternenstaub und forschte nach unbekannten Signaturen, er wurde auf seinem Weg größer und strahlender, ein deutlicher Hinweis auf mehr, ja vielleicht sogar auf neues Wissen.
Eine Idee war geboren, die Idee hinauszugehen und direkt im Universum, quasi vor Ort zu forschen, anstatt wie bisher die Weiten des Alls mit hoch entwickelter halb ätherischer Sensorik, bestehend aus telepathischen und organischen Komponenten zu scannen. Diese Eingebung hatte Ulan nie mehr losgelassen. Aluntis besitzt jedoch seinen harmonischen, für die Ewigkeit in das Sternenreich integrierten Platz. Undenkbar dass das subtile Gleichgewicht der Galaxie durch ihn gestört werden könnte, indem er sich von seinen Koordinaten entfernt.
Die Lösung kam von Aluntis selbst, in Form eines hoch entwickelten Bauplans für einen zweiten Planeten, nach seinem eigenen Vorbild. Bestehend aus reiner reduzierter Sonnenkraft, viel kleiner als Aluntis aber mit revolutionären Verbesserungen. Eine sich selbst programmierende Laufbahn, die in der Lage ist die Gravitationskräfte von Sonnen und Planeten zu analysieren und einen sicheren Kurs zu steuern. Man gab ihm den Namen Lunatis. Trotz seines geringen Umfangs, trägt er das Wissen von Aluntis in sich, besitzt hohe Intelligenz, außerdem ist er in der Lage unendlich weiteres Wissen zu speichern und seine Aufgabe selbständig zu erfüllen.
Gleichzeitig wurde damals ein Gefährt von der Größe eines Meteoriten erschaffen, Lunatis II. Mit seiner dichten Hülle trug er zwei Forscher hinaus, auf der Suche nach anderen Universen mit noch höherer Lichtfrequenz. Die beiden Forscher waren Situns engste Freunde und sie sind nicht zurückgekehrt; ein Mysterium das niemals gelöst werden konnte. Diese zwei mutigen Seelen läuteten damals eine neue Ära ein, denn niemals zuvor hatte auch nur eine Seele die Heimatgalaxie verlassen. Es war dafür einfach keine Notwendigkeit vorhanden, die telepathischen Lichtsensoren erreichen die entferntesten Punkte des Universums und speichern alle Entdeckungen in Aluntis, dem künstlich erschaffenen Meister über Raum und Zeit.
Während Ulan bei allen Völkern sehr bekannt ist, arbeitet sein Freund Situn eher im Hintergrund. Er hat sich auf der Suche nach noch unbekannten intelligenten Signalen auf das Abhören hoher Dimensionen spezialisiert. Meist ist er damit beschäftigt, die Frequenzempfänger weiterzuentwickeln, indem er den Aggregatszustand reiner Sonnenenergie verändert, reduziert und modelliert.
Alles besteht aus dem reduzierten Licht der Sonnen, angereichert mit feinem Sternenstaub, die Körper der ewigen Seelen, die Planeten, die ätherischen Gebäude und Paläste. Auch ist die Energie der Milliarden Sonnen dieser Galaxie ein wichtiger Bestandteil der Nahrung für alle Völker.
Eine Zeiteinheit später verlässt Situn seinem Freund, um sich in seinen Räumen der für ihn wichtigen Forschungsarbeit zu widmen. Die Suche nach neuen Erkenntnissen, in den hohen Frequenzbereichen des Universums, ist für ihn von allergrößter Bedeutung und er hat das Ziel, die höchst mögliche Lichtfrequenz zu finden noch nicht erreicht. Hofft er doch, auf diese Weise ebenfalls eine Spur, ein Hinweis oder sogar Kontakt zu seinen verschollenen Freunden zu finden. Er hatte vor kurzem die plötzliche Eingebung, einen neuen viel größeren Arbeitsraum zu schaffen, das tat er dann auch und verband den neuen Raum von der Größe einer mittleren Halle, direkt mit Aluntis dem Planet des Wissens. Jetzt kann er sich ganz seinen Beobachtungen widmen, denn Aluntis erhält alle Informationen direkt und ohne Verzögerung. Bisher hatte er immer selbst die Informationen telepathisch übermittelt, er ist mit seiner neuen Idee äußerst zufrieden.
In der Mitte des Raumes lässt er sich nieder und die schnell wechselnden Farben seines durchscheinenden Körpers zeigen an, dass er beginnt intensiv zu arbeiten. Durch Gedankenkraft dämpft er die Helligkeit und aktiviert die neusten Auswertungen. Die Übertragungen zeigen Frequenzkurven, Darstellungen und mathematische Auswertungen aller Signaturen die von den Sensoren eingefangen werden. Dabei achtet er besonders auf die Frequenz der Farben, Töne und die Schwingungseinheiten des Lichts. Von Aluntis wird ihm dann mitgeteilt werden, wenn eine noch unbekannte Frequenz oder eine neue Signatur dabei sein sollte, doch dies ist schon lange nicht mehr geschehen.
Dann projiziert er ein völlig anderes Bild in den Raum und zwei ätherischer Wesen erscheinen. So viele Male schon hat sich Situn diese Szene angesehen, es ist das Abschiedsszenario, das vor unendlich langer Zeit stattgefunden hat. Zwei leuchtende Kugelwesen vom Doppelstern Aaran sind zu sehen. Es sind seine engsten Freunde Amon und Heop, die zum Abschied ihre Energie in fröhlichen Wellen pulsieren lassen. Das schmerzhafte Gefühl des Verlustes hat bei Situn nie aufgehört und auch jetzt spürt er wieder diese merkwürdige Emotion der Trauer. Ein bisher völlig unbekanntes Gefühl hat sich seit damals in der Galaxie verbreitet. Die Erkenntnis, dass Dinge auch enden können, ohne dass eine bewusste Entscheidung dafür getroffen wird, das war eine völlig neue und schmerzhafte Emotion. Abschied für immer, Verlust oder gar Tod war bis dahin völlig unbekannt. Alle Wesen wechseln dann und wann die sichtbare Erscheinung, die das Gefäß für die ewige Seele darstellt, aber niemals ging eine Seele verloren. Alle Dinge werden aus reiner Sonnenenergie nach Bedarf repliziert und nach Gebrauch den Sonnen zurückgegeben. Der ewige Kreislauf von Bewusstsein, Energie und Materie haben die Völkern dieser Galaxie in Millionen von Jahren zur Perfektion gebracht.
Lange blickt Situn auf die Szene, die Erinnerung in ihm ist so lebendig wie damals als es geschah. Auf der Suche nach dem höchsten Wesen, waren seine Freunde bereit die Grenzen des bekannten Universums zu suchen, diese Grenzen zu überschreiten, sie sind niemals zurückgekehrt. Die letzte Botschaft von ihnen berichtete von der Entdeckung einer dunklen Galaxie von so niederer Frequenz, dass dort kein bewusstes Leben möglich ist und dass sie deshalb umkehren werden.
An dieser Stelle wird seine Aufmerksamkeit abgelenkt, Situn erkennt die ihm vertraute Energie seines Freundes Ulan. Gedanklich bittet er ihn einzutreten: „Schön, dass Du kommst, ich habe mir völlig neue und erweiterte Empfänger ausgedacht. Das Besondere ist, ich habe die Frequenz Grenze völlig aufgehoben, es gibt nun keine Richtungseinschränkung mehr.“
Ulan nimmt eine fragende Haltung ein: „Wie das? Wir suchen doch schon in perfekter Weise nach Wissen. Die interdimensionalen Sensoren durchbrechen alle bekannten Barrieren und erreichen höchste Frequenzen. Oder..? Du wirst doch nicht etwa…?“
Situn nickt: „Ja, Du hast Recht, die allgemeine Suche nach der höchsten Intelligenz habe ich zurückgestellt, ich erforsche seit kurzem auch die Dimensionen ohne Lebenskraft. Wie Du weißt, wissen wir durch die letzte Botschaft der verschollenen Brüder von der Existenz einer dunklen Galaxie, schau...“, Situn lässt den ganzen Raum aufleuchten.
Vor ihnen breitet sich das Universum aus, Galaxien die sich kreisförmig drehen, Sternennebel, Quasare, Sonnen von Planeten umkreist, leuchtende Wolken aus Sternenstaub, Asteroiden die sich zu Planeten vereinigen, Planeten die zerfallen und zu Asteroiden werden, Sonnen die implodieren und neue, die geboren werden. Situn zeigt auf einen Bereich am Rande des bekannten Universums, Dunkelheit ohne das kleinste Sonnenlicht ist zu sehen. Situn vergrößert den Bereich und richtet alle Sensoren darauf aus: „Ich habe die Energie des Empfangs um das maximal mögliche erhöht, pass auf was geschieht.“ Der am weitesten entfernte Bereich, am Rande des bekannten Universums rückt näher und wie ein Wunder wird der leblose dunkle Bereich plötzlich mit schwach glimmendem Lichtschein durchzogen. Situn verstärkt die Energie soweit wie möglich, gerade noch so, dass sich die Empfänger selbst nicht in Licht auflösen, sein Freund steht staunend vor der immer deutlicher werdenden Übertragung.
Es erscheinen Sonnen die anders angeordnet sind, lang gezogen, dicht gedrängt wie ein sich schlängelndes Band reihen sie sich aneinander, umkreisende Planeten sind nicht wahrnehmbar und ihre Existenz kann nur geahnt werden. Diese Sonnen strahlen so wenig Licht aus, dass die Sensoren sie gerade noch erfassen können. Eine dunkle Galaxie mit Sonnen die an schwarze Perlen erinnern.
„Das muss sie sein! Die Galaxie, von der unsere Brüder berichtet haben, Du hast sie entdeckt!“, Ulan ist voller Freude. Dann blickt er in den hinteren Teil des Raumes, wo noch immer die Abschiedsszene von vor langer Zeit zu sehen ist und stellt die vorsichtige Frage: „Du suchst noch immer nach ihnen, obwohl die Suche längst abgebrochen wurde? Und Du hoffst, sie in dieser dunklen Galaxie zu finden.“
„Es gibt keine andere Möglichkeit mehr, “antwortet Situn, „tausende von Zeitzyklen wurde gesucht und in allen Bereichen des bekannten Universums nachgeforscht, es bleibt nur noch diese eine Option. Wir haben dort nicht gesucht, trotz ihrer letzten Botschaft, wir gingen einfach davon aus, dass sie umgekehrt sein müssen! Wir haben diese Galaxie nie gefunden, es wurde ja auch nicht wirklich danach geforscht, denn es wäre sinnlos gewesen in die dunkle Galaxie zu fliegen, das haben sie auch gewusst. Aber was ist, wenn sie es doch getan haben!?“, Situn ist voller Eifer, „ich habe ich einen Detailempfang installiert, die Sensoren übertragen jetzt nur die Frequenzen der dunklen Sonnen.“
Beide nehmen die Frequenzen einer Galaxie, die sich in einer nicht mehr messbaren Entfernung befindet, wahr. „Es ist das Hintergrundrauschen des Universums, sonst ist da nichts“, bemerkt Ulan.
„Pass auf“, erklärt Situn seinem Freund, „dieses Rauschen ist der Grundton des Universums aber und das ist wichtig, in und um jede Galaxie ist dieser Ton geringfügig anders. Das Rauschen, das von den dunklen Planeten kommt, ist enorm anders, das hatten wir in dieser Form noch nie. Schau, auf welchem Wert sich der Frequenzpegel befindet, er ist unterhalb der Skala und kaum mehr messbar. Ein solch niederfrequenter Bereich gibt es nur bei unbelebter Materie und doch haben diese Sonnen minimales Licht.“
„Ich sehe es klar“, antwortet Ulan, „in dieser Frequenz ist intelligentes Bewusstsein nicht möglich, es widerspricht allem Wissen das wir je gesammelt haben, die Suche dort wird vergeblich sein.“
„Ja, doch warte es ab“, Situn ist sehr aufgeregt, wenn dies bei ihm überhaupt möglich ist, „hier habe ich die Auswertungen von Aluntis, diese bestätigen Deine Theorie. Aber hier…“, er lässt eine neue Darstellung entstehen, „die neusten Auswertungen von Lunatis! Er ist den dunklen Galaxien so nahe gewesen, wie noch nie jemand zuvor. Er hat wie immer, auch dort neben den üblichen Signaturen auch Materieteilchen eingesammelt, die wir aber nicht mehr analysieren, weil wir schon alle im Universum möglichen Zusammensetzungen der Materie kennen. Ich jedoch habe sie analysiert und mir die Ergebnisse immer wieder angesehen und dabei das entdeckt:“
In schneller Reihenfolge erscheinen Bilder unterschiedlicher Materieteilchen und Staubpartikel, darunter wird jeweils die Auswertung angezeigt. Bei einer Abbildung bleibt das Bild stehen und zeigt einen flachen glänzenden Gegenstand, mit Rissen und zackigen Kanten, er ist bedeutend größer als all das andere gesammelte Material.
„Was ist das Besondere daran?“, Ulan kann außer der Größe keinen Unterschied zu den üblichen Teilchen entdecken.
„Sieh Dir die Auswertung an“, Situn deutet auf den Text neben der Darstellung. Ulan erkennt, dass die bekannten Grundbausteine aller Materie nicht vorhanden sind, ein völlig neues Material, er wirkt plötzlich interessiert. Die gezackte Scheibe besteht aus einem unbekannten Metall in einer völlig reinen Form, bedeckt mit Symbolen, die offensichtlich nicht natürlichen Ursprungs sind.
Ulans ätherischer Körper wird hellrot vor Aufregung: „Was sagt Aluntis dazu? Ist es sicher, dass das Teil aus den dunklen Galaxien stammt.“
„Ja doch! Sieh die Signatur! Unterhalb der Skala, aber derselbe Messwert wie die Frequenzen aus der dunklen Galaxie. Aber nun schau: ein Paradoxon, das Unmögliche, das eigentlich gar nicht sein kann! Es strahlt Energie aus, Lebenskraft!“, Situn schwebt aufgeregt, mit leuchtendem Körper vor der Darstellung, die eindeutig die Schwingung niederer Lebenskraft anzeigt.
Ulan ist bemüht die Tragweite des Ganzen zu überblicken, er vergleicht immer wieder die Analysen und Messwerte: „Das ist doch nicht möglich! Ich fange an zu glauben, dass Du vielleicht recht hast.“
Situn ist stolz, er blickt zu den Bildern seiner verschollenen Freunde, es scheint, als spreche er mit ihnen: „Ich gebe nicht auf, diese Entdeckung bestätigt mich weiterzusuchen.“ Und zu Ulan gewandt: „Aluntis wertet die Entdeckung zur Zeit intensiv aus, der hohe Rat wird die Ergebnisse bekannt geben. Die Versammlung beginnt in Kürze, ich danke Dir, dass Du mir zustimmst, lass uns gemeinsam zur Versammlung gehen.“
Die Maschine der japanischen Airlines landet pünktlich auf dem Flughafen von Kairo. Drei Passagiere in dunklen Anzügen, mit schwarzen Aktentaschen und asiatischem Aussehen werden auf dem Rollfeld von einer kleinen Delegation begrüßt, sie steigen in eine bereitstehende schwarze Limousine. Dank der Diplomatenpässe der zwei Reisenden, verlässt das Fahrzeug ohne weitere Kontrollen das Flughaufengelände und fährt in Richtung Zentrum.
Geschickt lenkt der Fahrer den Wagen durch den hektischen Verkehr, es ist still im Fahrzeuginneren, keiner der drei Delegierten spricht ein Wort, die asiatischen Besucher lächeln schweigend bis der Wagen vor einem großen modernen Bürogebäude anhält. Die fünf Personen betreten das Gebäude und einer von ihnen spricht kurz mit einer Angestellten an der langen Empfangstheke, er zeigt ihr die Innenfläche seiner rechten Hand, dann betreten sie den Aufzug und fahren schweigend nach oben.
Im dritten Stockwerk verlässt die Gruppe den Aufzug und sie betreten das Büro einer Arbeitsvermittlung. Der Raum ist voller Menschen, an einer langen Theke werden lautstarke Diskussionen geführt. Meist sind es Einheimische, die hier auf Arbeit hoffen und die Angestellten wirken sehr gestresst. Das alles interessiert die Männer jedoch nicht. Lautlos und unauffällig öffnet sich für sie eine Tür im Hintergrund und niemand erkennt, dass sich dahinter eine Fahrstuhlkabine verbirgt, denn die Türe schließt sich sofort wieder. Die Außenseite ist ohne Klinke, fugenlos, glatt und ohne die übliche Bedienungstastatur. Die Fahrt geht abwärts, sehr weit abwärts und als die Kabine anhält befinden sich die Männer tief unter der Erde. Sie betreten einen langen Korridor, er ist hell beleuchtet mit zahlreichen Türen an beiden Seiten. Die Besucher werden in einen Konferenzraum geführt, dort hat man sie offensichtlich schon erwartet, denn sie werden von einem Mann im weißen Laborkittel höflich und mit vielen gegenseitigen Verbeugungen begrüßt. Erfrischungen werden gereicht und alle Anwesenden nehmen an dem langen Tisch Platz, man tauscht höfliche Worte aus und führt leise Gespräche.
Ein Mann im dunklen Anzug betritt den Raum und alle Aufmerksamkeit richtet sich auf ihn. Er nimmt am Ende des Tisches Platz und nach kurzer Begrüßung richtet er seine Worte direkt an die asiatischen Gäste: „Mein Name ist Tom Kingston, Sie erinnern sich, wir hatten telefonischen Kontakt und besonders erfreut sind wir, dass Sie persönlich kommen konnten um uns über die neusten Ereignisse zu unterrichten, bitte beginnen Sie, wir sind alle schon sehr gespannt.”
Mit einer höflichen Verbeugung aktiviert einer der Gäste den bereitstehenden Projektor und kurz darauf ist die Vergrößerung einer Fotographie an der Wand zu sehen. In einwandfreiem Englisch erklärt er: „Was sie hier sehen ist ein Kloster in Tibet, wir hatten dort einen der gesuchten Kristalle vermutet. Es gibt eine Überlieferung die besagt, dass immer einer der Mönche eine heilige Kugel zum Leuchten bringt und diese Fähigkeit an seinen Nachfolger weitergibt.” Das Bild wechselt und es ist ein alter buddhistischer Mönch in der typischen orangeroten Kleidung zu sehen: „Dies ist der Mann, wir haben ihn beobachtet und festgestellt, dass es sich um eine echte Kugel handelt und dass er in der Lage ist, sie zu aktivieren. Wenn alles glatt gelaufen wäre, würde er heute auch hier sein. Er weigerte sich aber strickt, den Kristall heraus zu geben und war auch nicht bereit Tests durchführen zulassen. Als wir ihn zur Mitarbeit, nun ja überreden wollten, hat er leider den Freitod gewählt, so dass wir ihnen heute zwar die Kugel übergeben können, aber nicht den Mann der die Fähigkeit zur Aktivierung besitzt.”
Der Asiate nimmt einen schwarzen Samtbeutel aus seinem Diplomatenkoffer und alle Anwesenden blicken wie gebannt auf die lupenreine, golfballgroße Kristallkugel, die er auf den Tisch legt: „Ihr Team hier in Kairo wurde uns genannt, es hat die passenden Laboreinrichtungen und schon viel Erfahrung gesammelt, auch mit außergewöhnlichen und unkonventionellen Methoden zur Aktivierung. Auch wenn sie bis jetzt noch keinen Erfolg verzeichnen konnten, so sind wir doch der Meinung, dass die Aussichten hier viel versprechend sind.” Es folgen nun noch einige Erklärungen, welche Tests mit der Kristallkugel bereits durchgeführt wurden, dann übernimmt der zweite asiatische Gast den weiteren Vortrag.
Er bedient den Projektor und es erscheint ein neues Bild an der Wand. In Stein gehauene Schriftzeichen und Zeichnungen werden sichtbar, der Mann erklärt: „Sie sehen hier alte Schriftzeichen und Zeichnungen. Diese wurden in dem besagten Tempel in Tibet entdeckt, in dem Raum, in dem die Kugel aufbewahrt wurde. Die Schriftzeichen sind völlig unbekannt und mit nichts zu vergleichen was wir bis jetzt kennen, auch die Zeichnungen ergeben keinen Sinn. Man könnte annehmen, dass es technische Entwürfe sind, aber ihr Alter beträgt mehrere zehntausend Jahre und von daher ist diese Annahme eher unwahrscheinlich. „Und nun, passen sie auf….” Das Bild an der Wand wechselt, und zeigt nun dieselben Schriftzeichen, aber auf einem Untergrund aus dunkel glänzendem Metall. Es scheint eine Art Türe zu sein, denn an der Seite sind massive Metallbeschläge sichtbar und am Rand der Türe offenbar ein Stück rohes Felsgestein, leicht mit groben Sandkörnern überzogen.
„Zunächst möchte ich vorab noch daran erinnern, dass wir einen Kontaktmann bei der NASA einschleusen konnten und unsere Kontaktperson konnte sich Zugang zu Unterlagen der Mondmission von Apollo verschaffen. Die folgenden Bilder und Informationen konnte er uns nur unter großen Schwierigkeiten übermitteln. Meine Herren, was Sie nun sehen obliegt der höchsten Geheimhaltungsstufe, die die USA je angeordnet hat.” Es liegt eine gewisse Spannung in der Luft, keiner der Anwesenden möchte auch nur das geringste Detail des Vortrags versäumen. Der Mann trinkt einen Schluck Wasser und fährt dann fort: „Es ist ihnen sicher schon aufgefallen, dass Sie hier genau die gleichen Zeichnungen und Schriftzeichen sehen, wie sie im Kloster in Tibet gefunden wurden. Sie sind vollkommen identisch aber, und das ist das höchst geheimnisvolle daran, diese Türe die Sie hier sehen befindet sich nicht auf der Erde, sondern auf dem Mond.” Es ist plötzlich still im Raum, lange Stille und alle Anwesenden blicken gebannt auf das Bild.
„Die offiziellen Bilder in den Medien stellen unseren Erdtrabanten als einen von Kratern übersäten toten Planeten dar. Dass wir die ersten sind, die ihn betreten haben entspricht offensichtlich nicht der Wahrheit, denn jemand war schon vor uns da. Es gab intelligentes Leben dort, es wurde auch Energie unter der Oberfläche lokalisiert und eine sehr dünne, aber für Menschen nicht geeignete Atmosphäre.“
Jeder der Anwesenden möchte Fragen stellen und alle reden aufgeregt durcheinander. Kingston hebt die Hand: „Meine Herren, lassen wir unseren Gast weiter berichten, er wird anschließend Ihre Fragen beantworten.” Mit einer höflichen Verbeugung fährt der Mann in seinem Vortrag fort: „Es besteht zwischen meiner Regierung und den USA seit längerem ein geheimes Abkommen, eine weitere Mondmission gemeinsam zu starten, dies wird jedoch erst in circa fünf Jahren möglich sein. Unser Kontaktmann bemüht sich derzeit an weitere Informationen zu gelangen”, er nimmt die Kristallkugel vom Tisch und legt sie auf seine ausgestreckte Hand, „aber wir vermuten die Lösung des Rätsels in dieser Kugel. Sie wurde in demselben Raum gefunden, in dem auch die Schriftzeichen aufbewahrt wurden und wenn unsere Annahme richtig ist, gelangen wir an Wissen von unvorstellbarem Wert. Meine Herren, Sie haben nun die Aufgabe diesen Kristall zu aktivieren, wir setzen volles Vertrauen in Ihre Einrichtung. Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen und sehen eine Chance zur Aktivierung auch darin, den Kristall mit dem bei ihnen schon vorhandenen zusammenzubringen, quasi ihre Energien zu vereinigen. Diese Option wurde neu entschieden und wir hoffen, damit Erfolg zu haben”, mit einer weiteren Verbeugung beendet er seinen Vortrag.
Niemand denkt auch nur im Entferntesten daran die Sitzung zu beenden, bis spät in die Nacht hinein wird diskutiert, Vorschläge und Meinungen werden vorgebracht und wieder verworfen. Es wird viel Hoffnung in das Zusammenführen der Kristalle gelegt. Man trennt sich erst, als die ersten Strahlen der Morgensonne die Dächer Kairos zaghaft berühren.
Einige Umdrehungen von Aluntis sind vergangen und die wichtige Versammlung des hohen Rates wird vorbereitet. Der Kuppelsaal des Palastes dehnt sich aus und alle durchscheinenden Wände innerhalb des Palastes sind aufgelöst. Das ganze Gebäude ist jetzt ein einziger riesiger Saal, mit Blick auf das Wesen um das sich alles dreht, den Planeten Aluntis. Bequeme Sitze werden energetisch erschaffen, um all den zu erwartenden Gästen Platz zu bieten.
Schon treffen Besucher aus allen Teilen der Galaxie ein. Man kennt sich von den unzähligen Zusammenkünften in der Vergangenheit und es entwickelt sich ein reger Informationsaustausch. Alle bedienen sich der telepathischen Universalsprache, so ist ein optimales Verstehen der einzelnen, sehr unterschiedlichen Spezies gewährleistet.
Einige haben sehr ätherische Körper, die ständig die Farbe wechseln und sehr durchscheinend sind. Andere existieren in ihrer körperlichen Form nur als kleine Lichtkugeln und schweben wie funkelnde Lichtquellen durch den Raum, sie kommen von einem Planetensystem am Rande der Galaxie. Situn hatte einst ihren Heimatplaneten Aran entdeckt und dort lange Zeit Forschungen betrieben. Selbst bei der Vielfalt der unterschiedlichsten Arten, sind die Araner in ihrer leuchtenden Kugelform, eine Besonderheit im Universum, anders wie Situn und sein Volk haben diese nie das Bedürfnis gezeigt, eine feste Hülle um ihre Seele zu bilden.
Die Reptaner treffen ein, es ist das einzige Volk, das materielle Fahrzeuge für ihre Reisen durch das All benutzt, denn sie besitzen Körper von sehr dichter Energie. Ihre Fähigkeit den Körper über weite Strecken zu teleportieren ist sehr eingeschränkt und auf ihre Heimatwelt begrenzt. Etwas neidisch schauen sie schon immer auf all die anderen Völker, die sich ausnahmslos leicht per Gedankenkraft in der ganzen Galaxie fortbewegen. Man hat Ihnen einen besonderen abgeteilten Platz reserviert, denn ihre schwere Energie wirkt auf die anderen Teilnehmer sehr drückend.
Ulan und Situn bleiben am riesigen Portal des Palastes stehen, sie genießen den Anblick der vielen verschiedenen Wesen von nahen und fernen Planeten. Sie gehen die langen Gänge entlang und entdecken viele alt bekannte Freunde. Situn bleibt in aufmerksamer konzentrierter Haltung plötzlich stehen: „Warte, ein Reptaner sucht den Kontakt zu mir.“ Zunächst etwas gleichgültig, aber dann hoch aufmerksam lauscht er der telepathischen Übermittlung: „Situn, ich kenne Deinen Namen aus dem Wissensspeicher von Aluntis und auch Deine neuste Forschungsarbeit. Ich bin ebenfalls Forscher und Wissenssucher meines Volkes, deshalb hat mich Dein gefundenes unbekanntes Fragment sehr interessiert und ich habe eigene Recherchen angestellt. Da wir im niedrigen Frequenzbereich arbeiten können, was Euch sehr schwer fällt, konnte ich die Frequenz Deines Fundes noch deutlicher wahrnehme. Meine ganzen Forschungsergebnisse sind in Aluntis niedergelegt und abrufbereit. Ich kann nur so viel sagen: es sind künstlich entstandene Symbole, ja eventuell sogar Schriftzeichen auf dem glänzenden Fragment, das du entdeckt hast! Sie können nicht natürlichen Ursprungs sein, und… sie sind einwandfrei intelligenter Natur! Obgleich die Frequenz des Fundes so niedrig ist, dass dies eigentlich nicht sein kann.“ Situn ist zunächst nicht in der Lage zu antworten, sein ätherischer Körper vibriert vor Aufregung. Ich habe Recht, denkt er, oh es ist wundervoll! Er sendet eine kurze Dankesbotschaft dem Reptaner, mit dem Versprechen, mit ihm in Kontakt zu bleiben.
Fast hätten die beiden den Beginn der Versammlung verpasst, erst als alle aufgefordert werden am Eingangsritual teilzunehmen, schweigen sie und stimmen sich wie alle anderen auf die Energie von Aluntis ein. Ein lichter Strom Energie löst sich vom leuchtenden Planeten, er hüllt den ganzen Palast in unbeschreiblich vielfältige Informationsenergie. Jeder einzelne Teilnehmer entnimmt diejenigen Informationen, die für ihn selbst und für sein Volk förderlich sind. Nach vielen Stunden des reinen Schweigens, nur die wunderschöne Melodie, die Aluntis bei allen Übermittlungen ausstrahlt ist zu hören, nimmt der oberste Rat in der Mitte des Palastes auf dem runden Rednersitz Platz. Würdevoll erklingt seine Übermittlung in den Gedanken der Anwesenden:
„Aluntis wir grüßen Dich und danken Dir, sei gesegnet und voller Freude! Wieder einmal haben wir uns hier versammelt um Dir zu dienen und Wissen für Dich zu sammeln, denn Du wirst uns, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, den Sinn unseres Daseins erklären können und uns auf der Suche nach dem höchsten Wesen zum Ziel führen. Wir haben Dich einst erschaffen, um die Begrenztheit unseres Geistes zu überwinden, nun bist Du unser gesamtes Wissen und entwickelst Dich selbstständig weiter. Nun hast Du eine Seele und erfüllst Deine Aufgabe nicht nur mit Gedankenkraft, sondern auch mit der Energie der Liebe. Wir haben durch Dich immer mehr hohes ätherisches Lichtbewusstseins entdeckt und erforscht. Aluntis wir grüßen Dich und danken Dir, sei gesegnet und voller Freude.“ Alle Teilnehmer wiederholen die letzten Worte des obersten Rates und der Planet antwortet mit Kaskaden von strahlendem Licht.“
Nun beginnt die eigentliche Versammlung, der oberste Rat gibt den Anwesenden eine kurze Bestandsaufnahme: „Liebe Brüder, die Ihr Euch hier versammelt habt, schon in den vorherigen Zusammenkünften haben wir eine schwierige Situation besprochen. Das Wissen aller bekannten Galaxien ist inzwischen in Aluntis gespeichert, es gab schon so lange keine neuen Erkenntnisse mehr, wir entdecken immer nur das was wir schon kennen. Und Aluntis teilte mit, dass es ihm trotz all seines unbegrenzten Wissens noch nicht möglich ist, den Sinn unserer Existenz zu erkennen und das höchste Wesen zu finden.
Es wurden einst Wissenssammler ausgesandt, die die Grenzen des bekannten Universums erforschen sollten. Sie sind niemals zurückgekehrt, deshalb hat der Oberste Rat weitere solcher Reisen eingestellt. Jedoch müssen diese und alle anderen Maßnahmen der Vergangenheit neu diskutiert werden, denn es ist eine überraschende und geheimnisvolle Entdeckung zu uns gelangt! Oh es ist wie ein Wunder, liebe Brüder es gibt neue Erkenntnisse!“
Bevor sich die Anwesenden von ihrer Überraschung erholen können, hat sich der oberste Rat auf Aluntis eingestimmt und der Planet übermittelt eine kurze Information, für alle Anwesenden gleichermaßen hörbar, begleitet von gleisendem Licht: „Meine Freunde, Brüder und Erbauer, es gibt zuversichtliche Erkenntnisse, eine neue unbekannte Entdeckung! Lunatis hat uns diese Information von seinen Reisen durch das All, vom äußersten Rand des Leben tragenden Universums mitgebracht und unser Freund Situn hat sie als das erkannt was sie ist: Neues unbekanntes Wissen! Der oberste Rat wird nun die Einzelheiten bekannt geben.“
Eine Welle der Freude erfasst alle Anwesenden und ihre verschiedenartigen Körper pulsieren in heller Aufregung. Es herrscht eine emotionale Stimmung, getragen von angespannter Ruhe bis hin zu aufgeregten Diskussionen. Der Vorsitzende des hohen Rates erhebt sich, sein durchscheinender Körper leuchtet in hellem orange, ein deutliches Zeichen seiner Erregung: „Meine Brüder, ich bat Aluntis mir zu gestatten, die Informationen, die zu überraschend neuen Empfehlungen von Aluntis führen werden, persönlich vortragen zu können.“
Die hohe Mitte des Palastes leuchtet auf und zeigt einen glänzenden Gegenstand, stark vergrößert. Geometrische Linien sind darauf zu erkennen, ebenfalls die Umrisse einer Gestalt mit vier Gliedmaßen und einem länglichen Mittelteil, das sich oben verkleinert und in ovaler Form nochmal wiederholt. Die Gestalt steht auf zwei von den vier Gliedmaßen, während die beiden anderen sich seitlich am Rumpf befinden. Irgendwie erinnert sie ganz entfernt an das Volk der Reptaner, die ihre Körper oft senkrecht aufgerichtet fortbewegen.
„Wir sehen dieses Wesen auf dem Fragment, die Zeichnung ist sehr klar in ihren Umrissen und lässt auf Intelligenz dieser Spezies schließen. Von den geheimnisvollen Zeichen ist leider nur noch ein Bruchteil vorhanden. Aluntis bestimmt das Alter auf 120 galaktische Einheiten. Das Fragment besteht aus unbekannter Materie, ein völlig reines aber sehr weiches Metall und es trägt Teile intelligenter Schriftzeichen. Aluntis hat sie ergänzt und festgestellt, dass es sich um Koordinaten handelt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit jenem Bereich des Universums zugeordnet werden können, den wir als leblos und ohne Licht angesehen haben.
Das Erstaunlichste ist jedoch, dass wenn die am höchsten schwingende Sonnenenergie, die bis jetzt entdeckt wurde verlangsamt wird, bis in eine fast bewegungslose Frequenz, dass dann genau diese Materie entsteht.
Unser Freund Situn hat es in den Speicher von Aluntis gegeben. Unter Berücksichtigung seiner Recherchen und den Analysen von unserem Bruder dem Reptaner wird empfohlen, den Koordinaten und Schwingungen dieses Metalls zu folgen, es ist völlig anders als alles Bekannte. Da es von weit außerhalb der Grenzen der intelligenten Dimensionen zu uns gelangte und die Frequenz extrem niedrig ist, aber gleichzeitig jedoch eindeutig intelligentes Bewusstsein darstellt, wird es wahrscheinlich, dass auch unsere Art von Bewusstsein dort existent sein kann.“
Eine Welle der Überraschung durchflutet erneut die Zuhörer, die ätherischen Körper wechseln je nach Spezies den Farbton. Die kleinen kugelförmigen Lichtkörper der Araner werden noch strahlender und die schweren Körper der Reptaner zittern vor Aufregung. Gespannt lauscht man den weiteren Informationen von Aluntis, der nun die folgenden Ausführungen übernimmt: „Durch die Entdeckung des unbekannten Metalls ist nun ein Endpunkt der bisherigen Suche erreicht, in den hohen Dimensionen wurde alles Wissen gesammelt. Die Erkenntnis daraus, unter Berücksichtigung aller Informationen, habe ich geprüft und kann Euch, dank der neusten Entdeckung, einen Weg empfehlen, der von Euch ein Umdenken erfordern wird.
Euer Denkansatz muss sich verändern, denn er lässt nur eine akzeptierte Richtung zu. Ihr geht davon aus, dass der Sinn Eurer Existenz als noch nicht erkannte Aufgabe in höheren Dimensionen des Lichts zu suchen sei. Das hat zu unendlichem Wissen und wunderbaren Erkenntnissen geführt, die Sinn Frage Eurer Existenz ist jedoch noch nicht beantwortet. Ebenso hat die Suche nach dem höchsten Wesen keine Ergebnisse gebracht. Ich Aluntis, schlage nun vor, in den niedersten Frequenzen nach Antworten zu suchen. Eure bisherige Weigerung, diese Bereiche als wissenswert anzusehen, sollte jetzt aufgegeben werden.
Eine weitere grundlegende Erkenntnis, die ich Euch heute mitteilen möchte ist, dass sich die Dinge und alle Existenz in den erforschten Bereichen, in jeder Dimension wiederholen und immer entsprechend dem Charakter der Dimension vorhanden sind. Es gibt unendliche Übereinstimmungen, somit muss sie auch in den dunklen Bereichen, in welcher Form auch immer, vorhanden sein. Daher ist die Wahrscheinlichkeit und die Chance neues zu entdecken in den dunklen schweren Bereichen die einzig verbleibende Option. Der Ansatz Eures Bewusstseins muss sich ändern, die Koordinaten auf dem Fragment befinden sich in einer Galaxie ohne Lebenskraft und das ist nun das neue Ziel. Die Suche und das Sammeln in immer höheren Dimensionen findet nun ein Ende, ein Umkehrprozess tritt ein. Meine geliebten Sucher, reduziert und verkleinert, geht in die andere Richtung, hinab immer tiefer, Ihr werdet nur dort neue Antworten finden.“
Ein Reptaner meldet sich hörbar zu Wort, seine gesprochenen Worte klingen seltsam ungewohnt nach all den telepathisch übermittelten Informationen: ”Aluntis, ich verneige mich vor Deiner Erhabenheit. Zwei unserer Brüder haben, die großen Abgründe aus der Nähe gesehen und sie sind niemals zurückgekehrt, nach ihrem letzten Bericht hat uns keine Nachricht mehr erreicht. Wir gingen einfach davon aus, dass sie umgekehrt sein müssen. Jedoch sind sie genau seit dem Kontakt mit den Abgründen der Dunkelheit verschollen; ist es möglich, dass sie nicht umkehren konnten? Wenn das so ist, wie können wir dort, wo nur die ruhende Stille der Schwere existiert anwesend sein oder gar zurückehren?”
Eine hörbare tiefe Stille breitet sich im Palast aus, jeder Anwesende möchte auf keinen Fall irgendeine Information und sei sie noch so subtil verpassen. Und alle, jedes Volk und jede Spezies vernehmen nun die Informationen von Aluntis, die die Zukunft verändern werden.
Aluntis erklärt: „Die Reise beginnt bei Deinem Volk, auf Deiner Heimatwelt Reptan, dort wird die Schwingung der Reisenden an schwere Frequenzen langsam angepasst. Das ist deshalb sinnvoll, weil die Darstellung auf dem gefundenen Fragment, eine materielle Hülle zu sein scheint. Es ist eine Wahrscheinlichkeit von 95x0, dass der Erschaffende dieses Gegenstandes, sich selbst darauf dargestellt hat. Es ist gelungen anhand der Schriftzeichen die tatsächliche Größe der Gestalt auf dem Fragment mit hoher Genauigkeit festzulegen. Es soll eine transformierende Einheit erstellt werden, um ein weiteres Absenken Eurer Energie zu ermöglichen, damit die dargestellte materielle Hülle für euer Bewusstsein in der ermittelten tatsächlichen Größe, erschaffen werden kann. Der Bauplan für die Einheit wird im Jetztpunkt übermittelt.
Die Auswirkungen für die Reisenden sind mit einem Faktor von 80y3 bekannt. Der ätherische Körper wird an die Verlangsamung der Energiefrequenz gewöhnt, damit kein Schockzustand beim Eintritt in die Schwere der dunklen Galaxie entsteht, außerdem wird ein fester Körper rundum gebildet werden, dem Bildnis auf dem Fragment möglichst genau angepasst. Die Euch unbekannten Gefühle, die Ihr nie selbst erfahren habt von Angst und Panik werden auftreten. Der Zeitfluss des Bewusstseins wird sich verändern und langsamer werden. Das Wissen wird immer mehr in Vergessenheit geraten und Desorientierung tritt ein, das wurde in der Vergangenheit nicht erkannt und nach den Gesetzen der Logik haben Eure Brüder in der Vergangenheit einen extremen Schock erlitten, falls sie die Abgründe überquert haben. Sollte dies tatsächlich geschehen sein, kann nicht gesagt werden, ob ihre Bewusstseinsenergie und ihre Seelen jemals noch gefunden werden können.
Deshalb gebe ich Informationskristalle in Form von Implantaten im ätherischen Körper für jeden Reisenden mit, die Verbindung zum eigenen vollständigen Bewusstsein wird dadurch aufrechterhalten und auch die Erinnerung zerfällt nicht.
20 Einheiten des Projektes sind unbekannt und können nicht vorhergesehen werden, es sind dies die Einheiten, die den Rückweg betreffen, die Suchenden werden eine eigene Lösung finden müssen. Mein Wissen und meine Liebe begleiten Euch.“
Stille, eine lange feierliche Stille folgt diesem außergewöhnlich intensiven Vortrag von Aluntis. Eine lang vergessene, nicht mehr gelebte Energie macht sich in den Seelen der Anwesenden breit, und die energetische Übertragung zu den Bewohnern der Heimatwelten unzähliger Spezies erfolgt augenblicklich. Die Planeten, die Sonnen, die ganze Galaxie nehmen diese Schwingung auf und wie eine Symphonie erklingt eine starke Emotion in allen Welten: Hoffnung!
Die Vertreter der Reptaner senden ein Gefühl des Stolzes und des Erfolgs, eine große Ehre wird ihnen zuteilwerden, ihr Planet und ihr Volk wird der wichtige Ausgangspunkt für ein großartiges und unbeschreibliches Ereignis sein.
Mit lautem Knall trifft der Fußball das Scheunentor, Peter Herman kickt den Ball für sein Leben gerne gegen das harte Holz, er prallt so schön ab und kommt mit Schwung zu ihm zurück. Diesen Ball hat er schon als ganz kleiner Junge geliebt, andere Kinder hatten Teddybären, Feuerwehrautos und ähnliches, er jedoch schlief jeden Abend mit seinem Ball ein. Fast fühlt sich wieder wie der kleiner Junge von damals, lächelnd erinnert er sich an seine Kindheit, die er seit dem Tod seiner Eltern hier auf dem Bauernhof verbracht hat. Inzwischen kommt er seit vielen Jahren immer wieder her und jedes Jahr genießt er die Zeit bei seinen Verwandten, die liebevoll einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb führen und Peter damals wie ihr eigenes Kind aufgenommen hatten.
Den Ball unter dem Arm läuft er hinunter zum Fluss, um am Ufer auf den glatten, vom Wasser polierten Felsen so wie er es früher oft getan hat, zu balancieren. Es ist Sommer und der Fluss führt wenig Wasser, die Felsen sind von der Sonne erwärmt und das leise Rauschen des Flusses ist wie eine angenehme Melodie. Er lässt sich auf einem der aus dem Wasser ragenden Felsen nieder und beobachtet, wie das Wasser unaufhörlich fließend seinen Weg um jedes Hindernis herum, mit untrüglicher Sicherheit findet. Man müsste sein wie das Wasser, denkt er, einfach um Hindernisse herumfließen, das Ziel vor Augen, ohne anzuhalten dem Ziel entgegen.
Er kennt sein Ziel, mit dem Fließen ist es jedoch nicht so weit her. Vor einem Jahr, noch vor seinem 30. Geburtstag, hatte er sich für einen der begehrten Jobs bei der bekannten, zu den größten der Branche zählenden Firmen für Computertechnik und Datenverarbeitung beworben. Man hatte ihm eine Stelle zugesagt, in einer der geplanten Zweigstellen im Ausland. Wann und wo das sein wird, ist noch offen. Es wurde kein Datum und auch kein Land genannt und Peter wartet täglich auf die ersehnte Nachricht. Er ahnt, dass er diese begehrte Stelle nur deshalb bekommen hat, weil er unabhängig ist und jederzeit bereit in ein anderes Land, wohin auch immer, zu gehen.
Er balanciert über die glatten Steine zurück zum Ufer und setzt sich unter einen der uralten Weidenbäume. Lange sitzt er, tief in seinen Gedanken versunken, im Schatten des alten Baumes. Das Warten hat auch ein Vorteil, denkt er, eigentlich habe ich jetzt genügend Zeit, mich um mein Projekt zu kümmern, denn da ist seine Vision:
Angefangen hatte es vor einigen Jahren, als er morgens früher als gewöhnlich erwachte und sich in aller Deutlichkeit an einen Traum erinnern konnte. Er saß in einem Klassenzimmer, größere und kleiner Schüler aller Altersgruppen um ihn herum, aber es gab keinen Lehrer. Stattdessen stand vorne auf dem Pult, gleich neben der Tafel eine Lampe, hell leuchtend und rund wie eine Kugel aus Glas. Aus dieser Lampe flossen Zahlen, Formeln, Wörter und Lehrstoff mit enormer Geschwindigkeit direkt zu jedem einzelnen der Schüler. Gleichzeitig flogen durch die weit geöffneten Fenster ganze Datenströme in die Lampe hinein, es schien, als ob alle Sprachen der Welt auf magnetische Weise von der Lampe angesaugt würden. Gleichzeitig wusste er mit einer nicht erklärbaren Sicherheit, diese Lampe ist intelligent und voll bewusst! Ein Wesen mit dem Auftrag unendliches Wissen zu sammeln und weiterzugeben. Die Kinder stellten auch Fragen und die Lampe antwortete auf jede einzelne Frage sehr ausführlich, dann ging die Lampe aus und alle Schüler verließen den Raum. Er saß nun alleine im Klassenzimmer und sein Kopf dröhnte. Dann war der Traum zu Ende und er erwachte.
Seither ließ ihn die Vision, dass es viel effizientere Methoden der Datenverarbeitung geben müsste nicht mehr los. Eine neue Form der Kommunikation mit einem zur selbständigen Analysen fähigen Computer, ein intelligenter, eigenständig denkender Superrechner, nicht unähnlich denen, die manche Roman Autoren in ihren Science Fiktion Büchern beschreiben, eine lebende Maschine. Er hat niemand von seiner Vision erzählt, er fürchtet nicht ernst genommen und vielleicht sogar als Ufo Anhänger abgestempelt zu werden. Er hatte schön seinen Mund gehalten, auch bei den vielfältigen Recherchen im Internet; und bei den Nachfragen per mail in speziellen Foren, wo er oft auch unbrauchbare Antworten von sogenannten möchte gern Wissenschaftlern erhielt, war er immer darauf bedacht, keine Informationen über sein Projekt preiszugeben.
Viele Tage und auch Nächte hat er seither an seinem Computer verbracht. Er hat zahlreiche Bücher über Micro Chips, Sensortechnik, Datentransfer, Speichermodule, Gehirnströme, Neurologie, Quarzkristalle, DNA und Nervenbahnen studiert, auch Bücher über Hypnose und Telepathie zählen inzwischen zu seiner täglichen Literatur. Ganz deutlich läuft der Traum vor seinem inneren Auge auch tagsüber ab, er ist ein Teil von ihm geworden.
Ein kleiner Vogel, lässt sich über seinem Kopf zwitschernd auf einem Ast der Weide nieder und reist ihn aus seinen Tagträumen. Ein zarter Wind weht den Duft frischen Grases von den saftigen Wiesen herüber und die Sonne zaubert glitzernde Lichter auf das kristallklare Wasser des Flusses. Eine weibliche Gestalt am anderen Ufer versucht ungeschickt über die blanken Steine balancierend, den Fluss trockenen Fußes zu überqueren. Peter beobachtet sie eine Weile amüsiert, dann steht er auf und geht ihr leichtfüßig auf den Steinen, die er seit seiner Jugend kennt, entgegen: „Nehmen Sie meine Hand, Sie schaffen das.“ Er erntet einen dankbaren Blick aus leuchtend braunen Augen und gemeinsam erreichen sie das Ufer. „Danke“, sagt sie etwas außer Atem, „ich habe mich wohl verlaufen, wohin führt dieser Weg?“, sie versucht mit beiden Händen ihre glänzend braune Lockenpracht zu bändigen und deutet auf den schmalen Fußpfad der am Fluss beginnt und sich dann malerisch durch die Wiesen schlängelt. „Er führt an mehreren Bauernhöfen vorbei und geht dann im Bogen zurück ins Dorf, kommen Sie von dort? Ich habe Sie hier noch nie gesehen“, Peter blickt fragend.
„Nennen Sie mich Verena“, sie streckt im lächelnd ihr Hand entgegen, „ich freue mich Sie kennenzulernen, ich bin seit einer Woche die Vertretung der Lehrerin an der Grundschule im Dorf. Haben Sie auch Kinder?”, Peter verneint und es entwickelt sich ein nettes Gespräch. „Kommen Sie doch mit mir, damit sie die Gegend ein wenig kennenlernen“, meint Peter schließlich und fordert die neue Bekanntschaft auf, ihn zum Bauernhof zu begleiten.
Als ob sie sich schon lange kennen würden, gehen sie Seite an Seite über die Wiesen.
„Der hat auch schon bessere Tage gesehen“, Verena zeigt lächelnd auf den Ball, den Peter unter dem Arm trägt. „Oh, das ist mein kostbares Stück, heiliges Leder! Sehen Sie hier neben dem Aufkleber, da ist ein Autogramm vom Torwart aus dem Dorf verewigt. Glaube ich bin der einzige der ihn jemals um ein Autogramm gebeten hat.“ Verena lacht perlend und zeigt zwei Reihen strahlend weißer Zähne: „Ich habe ein Filzstift dabei, darf ich vielleicht auch…?“ „Bitteschön es ist mir eine Ehre.“
Ein Traktor kommt ihnen auf dem schmalen Weg entgegen, sie treten zur Seite, der Fahrer nickt dankend und fährt rumpelnd an ihnen vorbei. „Was machen Sie beruflich?”, fragt die neue Bekanntschaft im Weitergehen und Peter berichtet ihr von seinem langjährigen Studium und dass er auf eine neue Anstellung als Software Entwickler im Ausland wartet. „Das ist interessant“, meint Verena, „ich gebe Wissen weiter an meine Schüler und Sie speichern Wissen in Maschinen.” „Oh das sind keine Maschinen, ich denke eher an künstliche Intelligenz, an eine außerhalb des Menschen befindliche Gehirnprothese.”
Verena bleibt stehen, die Sonne zaubert goldene Reflexe in ihr Haar und sie zeigt auf eine einzelne Blume vor ihren Füssen: „So etwas gibt es schon auf natürliche Art. Hier diese Margerite, wer hat ihr gesagt, dass sie genau so wunderschön blühen soll, eine grünen Stiel haben, als Nahrung für Kühe dienen und Samen bilden um sich fortzupflanzen? Das ist Intelligenz außerhalb des menschlichen Gehirns, und davon gibt es Millionen verschiedene Arten.” Peter ist überrascht und blickt wortlos die Margerite an. Dann bückt er sich und pflückt die Blume ab: „Das haben Sie sehr schön gesagt, Ihre Sichtweise gefällt mir, erlauben Sie?“, er überreicht Verena die Blume. Völlig in ein Gespräch vertieft das immer mehr einen philosophischen Charakter annimmt, erreichen sie den Bauernhof.
Verena ist begeistert, der Geruch von Heu, das Läuten der Kuhglocken auf der nahen Weide, die Schar gackernder Hühner die über den Weg laufen. Zwei Katzen halten lang ausgestreckt in der Sonne ihren Mittagsschlaf. Das alles bringt sie auf eine neue Idee und zögernd wendet sie sich an ihren Begleiter: „Ist es vielleicht möglich, einmal mit den Schülern hierher zu kommen, das wäre ein herrlicher Ausflug für sie.“ Peter verspricht, mit seinen Verwandten zu sprechen, gibt es ihm doch die Möglichkeit für ein Wiedersehen. Er führt seine neue Bekanntschaft durch die Ställe, zeigt ihr die Scheune und die Weide für die Jungtiere. Als Verena sich bedankt und verabschiedet, wundert er sich wie schnell die Zeit vergangen ist. Er blickt ihr nach, wie sie leicht und beschwingt über die Wiesen geht sich umdreht, ihm zuwinkt und dann mit der Margerite in der Hand hinter einem kleinen Hügel verschwindet.
Die Stimme seines Onkels reist ihn aus seinen Gedanken und er hilft den Rest des Tages beim Melken der Kühe und packt tatkräftig beim Saubermachen der Ställe mit an. Beim Abendessen, seine Tante hat einen schmackhaften Eintopf auf den Tisch gestellt, dazu gibt es herzhaftes selbst gebackenes Brot, hat er Gelegenheit von seiner neuen Bekanntschaft zu berichten. Die Idee, dass eine Schulklasse den Hof besichtigen möchte, wird sehr positiv aufgenommen. Onkel und Tante, ein kinderloses Ehepaar, bewirtschaftet den Hof mit drei Angestellten alleine. Die Aussicht, fröhliches Kinderlachen auf dem Gelände zu hören, trifft besonders bei seiner Tante auf ungeahnte Begeisterung: „Ich werde Kuchen backen und Plätzchen sind auch nicht verkehrt, dann brauchen wir noch jede Menge Limonade.” Peter muss schmunzeln, ja das ist seine Tante! Bei ihr muss sich einfach jeder zu Hause fühlen.
Sein Onkel blinzelt ihm zu und meint: „Sie hat es Dir wohl angetan, Deine neue Bekanntschaft, hmm.“ Peter murmelt etwas das ähnlich klingt wie: „Ganz nett, mal abwarten.“
Mehrere Tage sind vergangen und Peter hat noch keine Nachricht von der Lehrerin erhalten. Oft sitzt er unter den Weiden am Bach und denkt an die Begegnung mit ihr. Ein vertrautes Gefühl, so als würden sie sich schon lange kennen, hatte er gleich bei dem bisher einmaligen Zusammentreffen deutlich gespürt und er hat die Hoffnung, dass es ihr vielleicht genauso ergehen könnte. Ab und zu denkt er daran, einfach einmal in der Schule im Dorf vorbei zu schauen. Aber er hält sich zurück: „Beherrsche dich, du wirst bald irgendwo im Ausland sein, kein guter Anfang für eine neue Bekanntschaft“, denkt er und seufzt.
Den nächsten Morgen verbringt er in seinem gemütlichen Dachzimmer, seine Tante hat ihm liebevoll eine Kanne Tee gebracht. Sie weiß, wenn Peter vor seinem Computer sitzt, vergisst er oft alles um sich herum. Die Speicherkapazität seines Gerätes hat er selbst schon enorm erhöht und ist gerade dabei neue Sensor Komponenten, die später so Gott will, auf Schwingungen und Worte reagieren sollen, zu integrieren. Er ist noch müde und die Arbeit will nicht richtig vorangehen. Sein Blick geht zum Fenster und er sieht den Postboten mit seinem Moped über den Hof fahren.
Wenig später bringt ihm seine Tante ein amtlich aussehendes Schreiben: „Für Dich Peter, schau mal auf den Absender, der Brief kommt aus Berlin.“ Er öffnet ihn sofort und teilt seiner gespannt lauschenden Tante mit: ”Es ist soweit! Am ersten September fängt meine neue Stelle an, stell dir vor, ich werde in Kairo arbeiten, das ist ein Glückstreffer, denn dort kenne ich schon jemand. Oh Gott, das ist ja schon in 4 Wochen.“
Seine Tante ist sprachlos: „Das ist ja eine riesige Entfernung, wann sehen wir Dich dann wieder? Wir müssen uns dann aber ganz oft schreiben.” Peter ist jetzt hellwach und zu aufgeregt um seine Tante zu beruhigen: „Ich muss telefonieren, welche Uhrzeit ist jetzt in Kairo? Egal ich probiere es.” Er hat Glück und erreicht seinen
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 28.02.2015
ISBN: 978-3-7368-8137-2
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch widme ich allen Lesern, die an eine höhere Bestimmung des Menschen glauben. An alle die keine Kriege im Universum sehen, sondern neue phantastische Erfahrungen, die unsere derzeitige Vorstellungen weit übertreffen werden.