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Prolog

Hier sitze ich nun, alleine , nur mit meiner kleinen im Arm. So wie jeden Tag gleicher Ablauf , gleiche Menschen , gleiches Leben. Mein Freund ,wenn man dass so nennen kann , hatte uns wie es eigentlich immer endet sitzen gelassen als ich schwanger wurde .Wir waren beide arbeitslos , hatten kein Geld, nichts. Als ich bei einer Routineuntersuchung beim Frauenarzt erfahren hatte , dass ich schwanger war , stellte er mich vor die Entscheidung abzutreiben ansonsten würde er mich verlassen. Naja wie sollte ich mich schon entscheiden ? Was würden sie an meiner stelle tun ?Ich hatte mich entschieden unzwar für das Kind und gegen ihn. Die Geburt meiner kleinen Amy veränderte mein ganzes Leben . Hartz-IV , kleine Wohung bei der das Geld vorne und hinten nicht reichte um sie zu bezahlen und ein leerer Kühlschrank . So sah der Alltag bei mir aus. Dazu muss man noch bedenken die restlichen Kosten die noch bestehen für Heizung, Strom etc. . Aber ich hatte meine Entscheidung getroffen und die konnte jetzt nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Kapitel 1

Ein Tag wie jeder . Regen , Lärm und überall Mahungen die sich häuften. Ich öffnete meine Augen und starrte auf meinen wecker 6.03 Uhr . Amy hatte mich die ganze Nacht auf trapp gehalten ,sie hatte in der Nacht hohes Fieber und konnte einfach nicht einschlafen. Wohlmöglich sollte ich jetzt aufstehen ,da ich eh nicht mehr einschlafen könnte. Ich räkelte mich noch zehn Minuten im Bett und entschloss dann aufzustehen . Kurzer Blick zu Amy die glücklicherweise eingeschlafen war ,sodass ich alles in Ruhe vorbereiten konnte.
Heute stand auf dem Plan in die Stadt zu gehen , um Amy neue Sandalen zu kaufen. Es war Sommer und ihre alten Sandalen passten ihr nicht mehr. Sie wuchs so schnell aus ihren Kleidern heraus. Man musste sogut wie jeden Monat neue Kleidung kaufen , damit sie überhaupt etwas hatte dass ihr passt. Einige Kleidungsstücke hatte ich von meiner Mutter bekommen , sie hatten mir gehört als ich noch ein Baby war. Eine Zeit lang klappte dies auch gut, doch nach einiger Zeit ging mir die Kleidung aus . Sie war schon zu groß geworden . Meine Mutter hatte Leider nur die Kleidung bis zu meinem ersten Lebensjahr aufbewahrt , den Rest hatte sie an meine Cousinen in Brooklyn verschenkt. Meine Eltern starben vor zwei Jahren bei einem Autounfall. Sie hatten ihre Enkelin nicht sehen können . Und ich hatte niemanden der mich unterstützt .
Wir waren unterwegs zur Bahnhaltestelle. Amy war wach geworden als ich schon alle Sachen vorbereitet hatte. Nun saß ich in der U-Bahn und schaute in die strahlend blauen Augen von Amy die an ihrem Schnuller herumspielte. Ein Auto konnte ich mir nicht leisten und in einer Stadt wie Boston ohne fahrbaren Untersatz auszukommen war sogut wie unmöglich. Nach einer Stunde mit der Bahn waren wir nun endlich angekommen . Boston so schön , so groß , so viele Menschen und trotzdem, auch wenn Tausende von Menschen um dich herum sind bist du im Endeffekt wieder alleine . Ganz auf dich alleine gestellt . Mit dem Kinderwagen vor mich her schiebend ging ich die Straßen entlang und hielt ausschau nach einem Schuhladen. Amy fing langsam an unruhig zu werden , da sie hungrig war. Ich hatte keinen Babybrei mehr zu Hause , der Kühlschrank war leer, ich musste mal wieder einkaufen gehen . Ja einkaufen gehen , dass ist so leicht zu sagen , aber woher man das Geld dafür herkriegen soll, dass konnte einem niemand sagen. Naja , nützt jetzt letzendlich auch nichts sich die ganze Zeit zu beschweren , C"est la vie . Beim vorbeigehen fiel mir dann endlich ein Schuhladen in die Augen. Ich hielt vor dem Schaufenster und dann sah ich sie. Sie waren unglaublich, ein Paar schlichter schwarzer Pumps strahlten mich an . Mein zweiter Blick fiel dann auf ihren Preis . 89,95 Dollar , das waren genau 89.95 Dollar zu viel , sowas könnte ich mir nie leisten , auch wenn ich sie unbeding wollte. Das ließ mein derzeitiges Einkommen einfach nicht zu . Es war schon schwer genung etwas Geld für die Sandalen der kleinen aufzubringen. Nein für mich war das ein Luxus , so nah und doch so fern. Im nächsten Moment sah eine Mitarbeiterin , dass ich hinein wollte und öffnete mir freundlich , mit einem breiten Grinsen im Gesicht die Tür.
,,Hallo Guten Tag , kommen sie doch herein ! Kann ich ihnen mit dem Kinderwagen helfen?"
..Nein danke , ich komm schon zurecht , sehr freundlich von ihnen ."
,,Ach kein Problem wir Frauen müssen doch zusammen halten ! ", meinte die Verkäuferin lächelnd."
Nachdem die Stufen überstanden waren stand ich nun endlich im Schuhladen und fing an mich umzuschauen.
,,Kann ich ihnen behilflich sein ? Suchen sie was bestimmtes ?" , fragte die nette Verkäuferin die mir soeben die Tür geöffnet hatte.
,,Ämm....ja gerne , ich suche Sandalen für meine kleine Tochter , sie ist gerade achtzehn Monate alt geworden ."
,,Da werden wir bestimmt was passendes finden ! Für so eine kleine süße Maus doch immer ", sie sah Amy strahlend an und machte sich dann im Obergeschoss auf die Suche nach den Sandalen . Kurze zeit später kam sie die Treppen hinunter mit drei paar Sandalen in der Hand .
,,So, das wären dann ein paar unserer schönsten Stücke mal sehen ob sie passen "
Die Verkäuferin öffnete den Klettverschluss der rosa mit blumen bestickten Sandalen und zog sie Amy anschließend über ihren kleinen Babyfuß.
,,Passt ja wie angegossen!", meinte die Verkäuferin begeisert
,,Ja , die sind wunderschön ". Amy fing an zu lächeln. ,,Und ich glaube Amy gefallen sie auch ! "
Langsam fing ich an Amy die Sandalen wieder auszuziehen um sie wieder in den Karton zu packen. Da traf es mich wie ein Schlag. 59,95 Dollar !! 59,99!! Für ein Paar Babysandalen ! So viel Geld hatte ich nicht dabei , soviel kostete nicht mal mein ganzes Outfit zusammen ! Ich musste mich da irgendwie herausreden . Die Verkäuferin war gerade dabei die Schuhe an die Kasse zu bringen .
,, Entschuldigen sie , die Schuhe sind echt wunderschön und sehr hochwertig."
,, Ja das will ich aber hoffen , sie sind auch ein echtes Schnäppchen ! Das ist echtes Leder und die Stickerei ist auch hangefertigt ."
,,Das ist super ....aber haben sie vielleicht auch ein günstigeres Modell ? Ich meine für Babyschuhe so viel Geld auszugeben.... die wachsen eh in einem Monat wieder raus und man muss neue kaufen." ,peinlich wie mir die Situation war lächelte ich kurz um die Stimmung aufzulockern.
Die Verkäuferin sah mich schräg an : ,,An wie viel dachten sie denn?"
Ich kramte meinen Geldbeutel aus der Tasche und öffnete ihn. Es waren noch etwa 27 Dollar drinnen. Davon brauchte ich mindestens die sieben Dollar für den Einkauf um zumindest etwas für die nächsten beiden Tage im Kühlschrank zu haben.
,,Ungefähr 20 Dollar ?"
Es kam nur ein genervter Blick von der Verkäuferin sie sah mich so an als hätte ich ihr gerade erzählt , dass die Erde eine Scheibe war.
Ohne mich anzuschauen meinte sie nur : ,,Zweiter Stock"
,, Kann ich den Kinderwagen hier lassen?"
Keine Antwort.
,,Haben Sie zumindest einen Aufzug hier ?"
,,Ja aber der ist nur für kaufwillige Kunden " , kam es von der Ecke geschnaubt.
,,Kaufwillig? ich bin doch kaufwillig!"
Nur ein belustigter Blick
,,Ach was solls !" , schnaubte ich.
Wütend snappte ich mir den Kinderwagen mit Amy drinnen liegend und versuchte mühsam die Treppen bis zum ersten Stock zu überwinden. Natürlich hätte ich auch wütend aus dem Laden rausrennen können , oder der Verkäuferin hier einen klare Ansage machen können, aber ich war froh endlich einen Schuhladen gefunden zu haben. Ausserdem fing Amy langsam an zu weinen und wollte raus aus dem Kinderwagen.
,,Shhhh...wir sind ja gleich oben und wenn wir dir schöne neue Sandalen gekauft haben dann gibts noch lecker Essen ." , verzweifelt versuchte ich Amy zu beruhigen, was mir für kurze Zeit auch gelang ...
Wir waren im zweiten Stock angekommen. Fertig von den schmalen Treppen , die ich den Kinderwagen hochschieben musste setze ich mich auf den nächsten Hocker der in Sicht war und schloss kurz meine Augen. Kaum waren sie wenige Sekunden zu fing auch Amy schon an zu weinen.
,,Ja ist ja gut Amy , du hast recht ich kann mich ja auch später ausruhen."
Konzentriert lief ich geradeaus zu dem Regal für Babysandalen. Suchend ging ich durch die einzelnen Reihen und versuchte was bezahlbares zu finden. Nicht so einfach , wenn man zu der Minderheit der Stadt gehört die wenig Geld hat. Mein Blick fiel auf ein Paar hellblauer Sandalen die einen kleinen Vogel aufgedruckt hatten.
,,Naja so schlecht sind die nicht , zwar nicht so schön wie die rosanen davor , aber trotzem irgenwie schön . Die Hauptsache ist ja das du überhaupt etwas zum anziehen hast wenn es richtig war wird. "
Amy schaute mich fragend an.
,, Und teuer sind sie auch nicht , 19,95 Dollar , passt ja perfekt in unser Budget ! Die richtige Größe ist es auch noch. Die nehmen wir !"
Mir wurde schon flau im Magen als ich daran dachte die Treppen wieder runtersteigen zu müssen. Langsam machte ich mich auf dem Weg nach unten , da sich die Kasse im Erdgeschoss befand. Fast stolpernd kam ich schlussendlich doch im Erdgeschoss an und stellte mich sofort an die Kasse und drückte der Verkäuferin die Sandalen in die Hand. Sie würdigte mich keines Blickes . Ich hielt ihr den 20 Dollar schein hin , den sie mir direkt aus der Hand zog . Sie packte die Schuhe in eine Tüte und gab sie mir dann. Wartend schaute ich sie an , ich weiß man soll kein Drama machen wegen fünf kleinen Penny aber ich brauchte wirklich jeden einzelnen Cent und diese Frau verdiente auf keinen Fall Trinkgeld. Während sie mich mürrisch anstarrte holte sie die fünf Penny aus der Kasse und schmetterte sie regelrecht auf den Tisch.
,,Tschüss!" , verabschiedete ich die Verkäuferin. Nichts. Sie sah mich nur mit gehobenen Kopf an, abwertigend. Ich öffnete die Tür mühsam und zog den Kinderwagen lagsam rückwärts die Stufen hinunter. Eine Sache geschafft , bleibt nur noch das Einkaufen. Ja... das Einkaufen. Zumindest war der nächste Supermarkt nicht weit.

Kapitel 2

Mir blieben noch genau sieben Dollar und ein paar Penny für den Einkauf der nächsten paar Tage . Ausschau haltend nach dem Babybrei für Amy fuhr ich mit dem Kinderwagen an den Regalen vorbei . Zwei Minuten später stand ich schon vor dem Regal mit dem Brei . Das konnte nicht wahr sein, das konnte echt nicht sein . Schon wieder teurer geworden. Wie als ob jemand seinen Spaß daran hatte mich zur Verzweiflung zu bringen. Dann muss ich jetzt doch die kleine Dose Ravioli kaufen. Mit meinem halbwegs bepackten Einkaufskorb ging ich an die Kasse. Während die Kassiererin die Lebensmittel noch abscannte holte ich mein Geld aus der Tasche .
,, Das macht dann 7,54 Dollar ", wieß mich die Kassierin freundlich hin.
Ich drückte ihr das Geld in die Hand und verstaute die Sachen im Kinderwagen. Das war knapp . Nun war ich pleite und es war noch nicht mal Monatsende. Hoffentlich reicht das noch für die Paar tage. Ja , Hoffnung...
Langsam machte ich mich mit Amy , die gerade eingeschlafen war auf dem weg zur Bahnhaltestelle. Kennen sie das Gefühl an schönen Schaufenstern vorbei zu gehen und zu wissen : Das kann ich mir niemals leisten . Nein ? Ich schon !
Nur noch wenige Minuten bis zur Bahnhaltestelle . Ich stöhnte erleichtert auf . Nur kurz ausschnaufen . Nein dies wurde mir natürlich auch nicht gewährt . Plötzlich hatte ich einen Ellenbogen im Bauch und wurde zu Seite geschubst , ich spürte wie mir der Griff des Kinderwagens aus den Händen glitt . Auf einmal kam Jemand von hinten angerannt und nahm mir den Griff vor den Augen weg und fing an mit dem Kinderwagen loszurennen .Ich stand unter Schock. So schnell ich konnte rannte ihm nach .
,,AMY ! AMY! Hilfe mein Kind ! Halten sie ihn auf ! . "
Ich rannte weiter . Er hatte meine kleine ! Er hatte Amy ! Und keiner wollte mir helfen . Ich konnte ihn nicht einholen er war einfach zu schnell .Auf einmal war er verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt . Ich schaute mich um . Nein . Nirgendwo zu sehen. Was sollte ich jetzt nur machen ? Er hat meine kleine . Er hat Amy . Geschockt brach ich zusammen und landete auf dem Boden des Gehwegs, weinend . Wie konnte das paasieren ? Wieso mir ? Wieso musste man mir den einzigen Menschen wegnehmen den ich noch hatte und den ich liebte ? !
Ich hielt mir die Hände vor die Augen und weinte . Ich war mitten in der Stadt , weinend, auf dem Boden , verzweifelt . Keine Ahnung wie lang ich da saß , es war mir auch recht egal . Man hatte gerade meine kleine Tochter Entführt. Der Schock saß tief bei mir . Die Menschen schauten mich nur komisch an , so viele Menschen, aber keiner half mir , keiner kam auf mich zu , keiner kümmerte sich um mich . Nein ! Aufhören jetzt mit dem weinen! Ich musste etwas tun ! Aber was? Es war schon dunkel , keine fünfzig meter entfernt scheinte ein Schild hell in meine Richtung. Polizei. Natürlich , ich musste zur Polizei , die würden Amy wieder finden , nein , sie mussten. Verzweifelt rannte ich zur Polizeidiensttelle.
,,Sie , sie müssen mir helfen ! Meine Tochter wurde entführt! Bitte , bitte helfen sie mir ! ", zitternd stand ich vor den Beamten, die mich musterten .
,, Alles gut , beruhigen sie sich . Was ist denn passiert ?", fragte der Polizeibeamte.
,,Alles gut ? Alles gut ? Nichts ist gut ! Meine Tochter wurde gerade entführt und sie sagen mir ich soll mich beruhigen? "
,,Ja das versteh ich aber sie müssen mir erstmal erzählen was passiert ist ."
,, Ich .....ich war mit meiner Tochter in der Stadt einkaufen und , und wir waren auf dem weg zur Bahnhaltestelle und dann ...." , mir rollten Tränen über die Wangen .
,, Dann wurde ich von der Seite geschuckt und von dem Kinderwagen losgerissen und auf einmal , auf einmal da kam jemand von hinten hat sich den Kinderwagen geschnappt " , ich musste mich zusammenreissen, um nicht total in Tränen auszubrechen , aber das war leichter gesagt als getan.
,,Dann, dann rannte er einfach los , ich wollte ihm nach , doch er war einfach weg , einfach weg mit meiner Amy !"
,, Können sie sich an irengendetwas erinnern ? Was hatte der Täter an ? "
,, Ich weiß nicht , das ging alles so schnell ,ich , ich hab nicht darauf geachtet ich wollte ihm so schnell wie möglich nach."
,, Ja, ja , dass verstehe ich ... aber haben sie irgendetwas besonderes gesehen ? Einen Aufnäher ein Logo ? Irgendwas? "
,, Ja , naja er hatte einen schwarzen Kapuzenpulli an , da , da war noch ein Aufnäher am Ärmel mit Buchstaben...Mhmm.. ich glaub das waren ein L. und ein C. "
,,Gut , gut sehrgut , sonst noch etwas ?"
,,Nein tut mir leid , das ist das einzige woran ich mich noch erinnern kann ... "

Kapitel 3

Die ganze Nacht hatte ich kein Auge zubekommen . Ich träumte. Immer wieder wiederholte sich die Szene . Amy wie sie mir aus den Armen gerissen wurde . Ich spürte eine Leere . Das Kinderbettchen von Amy , leer . Kein Geschrei , nichts was mich daran erinnerte , dass ich nicht allein bin . Doch jetzt war ich es, alleine, einsam und die größte leere die Amy hinterlies ,war die in meinem Herzen. Schwer bemühte ich mich aufzustehen , ich hatte jetzt wo Amy weg war , nichts mehr wofür es sich lohnte aufzustehen.Arbeit hatte ich eh nicht , und meine Freunde wollten auch nichts mehr mit mir zu tun haben , als sie erfahren hatten, dass ich nun Mutter war und keine Zeit hatte um die ganze Nacht party zu machen und mich zu besaufen. Bei mir lag eine große Verantwortung . Zuerst dachte ich diese Verantwortung wäre eine Last , Amy wäre eine Last ,die Verantwortung war jetzt auch weg , und ich bemerkte wie sehr ich sie schon vermisste . Jeden morgen stand ich auf mit dem Wissen , dass ich mich anstrengen musste , dass ich leben musste , leben für Amy. Vor dem Kühlschrank stehend schaute ich mich um . Der Appetit war mir völlig vergangen , als ich den Babybrei sah und ich spürte eine Träne meine Wange runterrollen. Wohin sollte ich jetzt gehen? was sollte ich jetzt machen? Schnell sammelte ich meine Sachen zusammen und zog mich an . Es dauerte eine Weile bis ich endlich nach der langen Zugfahrt vor dem Polizeirevier ankam . Freundlich wurde ich von dem Officer der sich gestern um mich gekümmert hatte empfangen.
,,Hallo , guten Tag wie gehts ihnen ?"
Ich musste mich bemühen nicht loszuheulen wie gestern. Fragte er mich gerade wirklich wies mir geht? Wie solls mir denn bitte gehen ? Wie würdes ihnen gehen ,wenn ihr Kind enführt worden wäre? Mich konnte man gerade echt alles fragen , aber nicht wie es mir geht.
Der Officer scheinte die Trauer in meinen Augen zu sehen und senkte seinen Kopf .
,,Es tut mir leid , es war nicht meine Absicht ..... Ich wollte nur..."
,,Schon oke , sie können ja nichts dafür "Ringend mit meinen Tränen fragte ich angestrengt : ,,Gibt es etwas neues von Amy ?"
Der Officer schüttelte nur seinen Kopf.
,,Nein leider noch nicht .... Wir tun alles was wir können um sie zu finden ."
Schluchzend wegen der schlechten Narchricht , bedankte ich mich bei ihm : ,, Dankeschön Officer... "
,,Gerne . Das ist mein Job . Tut mir leid dass ich ihnen heute nicht weiterhelfen konnte.!
Nickend schüttelte ich ihm meine Hand und ging richtung Ausgang. Ich blieb augenblicklich stehen . Vor mir war die Wand mit den Menschen die vermisst waren . Mich traf es wie ein Schlag ins Gesicht . Die meisten der Vermissten waren Kinder , Babys , alle etwa in Amys Alter. Geschockt und gleichzeitig konzentriert auf die Vermisstenmeldungen , viele waren schon mehr als ein Jahr alt , andere erst wenige Wochen .
,,Schrecklich oder ?"
Ich erschrak, als ich plötzlich die tiefe Stimme hinter mir hörte .
Ein Officer , mitte vierzig stand hinter mir und starrte auf die Vermisstentafel.
,, Ja ... schrecklich..."
,,Wir nehmen an , dass es sich hier um eine Bande Krimineller handelt , die Kinder , meistens Babys entführen und dann ins Ausland bringen um sie dort teuer an Familien verkaufen zu können die keine Kinder bekommen können."
Nein . Nein . Dass konnte nicht wahr sein . Nein , nicht meine Amy . Das würde bedeuten ,dass ich sie nie wieder seh , dass ich sie für immer verliere. Nein , dass durfte einfach nicht so sein. Ich versuchte meine Fassung wieder zu finden und rannte los . Einfach raus hier . Mir wurde einfach schwarz vor Augen ,als ich daran denken musste , dass ich Amy nie wieder sehen würde . Ich würde meine Tochter nie wieder sehen. Das letzte bisschen Hoffung war damit nun auch erloschen. Ich hatte nichts mehr . Nichts.
Weinend rannte ich durch die Gegend . Einfach weg , nur weg von hier . Auf die Idee nicht gegen irgend jemand zu laufen , kamm ich gar nicht . Ich wollte einfach nur fliehen . Fliehen von der Welt . Fliehen vor der Wahrheit.
Nun befand ich mich auf einer Brücke. Ich bemerkte garnicht , dass ich aufgehört hatte zu rennen. Meinen Blick richtete ich nach unten . Die Sonne spiegelte sich im Wasser des Flusses über den die Brücke ging .Alles sah so ruhig aus , so friedlich , so vollkommen . Das Gegenteil von meiner jetzigen Situation. Das Wasser schien mich auf eine Weise anzuziehen , mir zu zu rufen , mich zu bitten ein Teil von sich zu werden , meinen Frieden zu finden. Ich hatte nichts mehr auf dieser Welt . Meine Eltern waren beide Tot , ich hatte keine Freunde und die wichtigste Person auf dieser Welt , meine kleine Amy , hatte ich nun auch verloren . Sie war mein Anker gewesen , dass einzige auf dieser Welt wofür es sich zu leben lohnte . Dieser Anker war jetzt weg und ich hatte nichts mehr , wofür es sich zu leben lohnte. Ich hatte keine Hoffnung mehr . Ich wollte nicht mehr . Nein , ich wollte , ich konnte nicht mehr leben. Langsam bückte ich mit dem Oberkörper übers Geländer. Die Zeit war gekommen , Zeit um Frieden zu finden , meine Zeit .
Immer weiter bückte ich mich vor . Gerade wollte ich Bein über dass Geländer schwingen , als mir mein Handy aus der Tasche viel . Ich bemerkte es , aber in diesem Moment war es mir völlig egal . Da in kürze alles zu Ende sein würde . Mein Ende.
,,Miss !!! Sie sie haben da etwas verloren !"
Wie aus einem Traum gerissen schaute ich mich um und blickte in strahlende , eisblaue Augen.

Kapitel 4

Ich versuchte meinen Blick von diesen Augen zu lösen die mich nicht loslassen wollten. Als mir das endlich gelungen war , zog ich ruckartig mein bein wieder zurück. Doch ich starrte ihn immernoch an, in ein Gesicht dass mich besorgt anschaute . Er hatte braune Haare, strahlend weiße Zähne und war so schätze ich gerade mal etwa mitte zwanzig. Sein Gesicht war einfach makellos und sein drei-Tage-bart verleihte ihm einen gewissen hauch Anmut. Ja das war er anmutig. Makellos, bis auf eine kleine Narbe die seine Augenbraue zierte, jedoch kaum zu bemerken war . Keine Ahnung wie lang ich ihn anstarrte , auf jeden fall war es zu lang , denn in nächsten Moment spürte ich wie sich eine Hand auf meine Schulter legte. Ich bekam einen Schock , wie als ob mich gemand mit einem Taser berührt hätte. Die Hand wich schnell zurück.
,, Miss geht es ihnen gut ?"
Wieder schaute ich in sein Gesicht diesmal sah er mich so an als wäre ich nicht bei Verstand , naja um ehrlich zu sein war ich das ja auch nicht.
,, Ja , ja mir geht es gut ..."
Ich zwang mir ein lächeln auf .
Sein Gesicht lockerte sich , er atmete erleichtert auf.
,,Puhhh , gut ich dachte schon ich hab sie zu sehr erschreckt . Sie haben so lange geschwiegen."
,,Ja , nein sie haben mich nicht erschreckt , tut mir leid wenn ich sie beunruhigt hab..."
,,Ach nein , keineswegs ", er zog seine Mundwinkel nach oben und man sah durch einen kleinen Spalt seine strahlend weißen Zähne hervorblitzen.
,, Ach ja !", er zog etwas aus der Tasche ,,Ihr Handy ,es ist ihnen heruntergefallen als sie .... was wollten sie eigentlich machen ? " , er sah mich fragend an .
Wie sollte ich darauf antworten ? Ich konnte doch unmüglich antworten , dass ich gerade von der Brücke springen wollte , und dass nur er es war der mich davon abgebracht hatte. Nein , unmöglich konnte ich ihm davon erzählen , dass ich versucht hatte mich umzubringen . Wohlmöglich würde man mich deswegen noch in die Klapse stecken , weil sie denken würden ich würde nochmal einen Suicidversuch planen. Nein , ich konnte ihm nicht die Wahrheit erzählen.
,,Ämm ich wollte paar Dehnübungen machen ! Wissen sie so ohne Dehübungen joggen zu gehen ist keine schlaue Idee .", ich könnte mich dafür schlagen , dass mir keine bessere Ausrede gekommen ist . Dehnübungen wirklich ?
,,Dehnübungen ? Hier auf der Brücke , wo man sehr leicht herunterfallen kann ? "
,,Ämm jaaa , ich mach das öfters , keine sorge ich kenn mich hier aus . Ich würde es doch niemals riskieren von der Brücke fallen zu können ", ich lächelte ihn freundlich an.
,,Okey , naja wie sie meinen , aber nächstes mal ..." , er schaute an mir herunter,
,,Ziehen sie sich vielleicht etwas bequemeres an . " , er lächelte mir zu
,,Ich glaub nicht , dass Jeans so vorteilhaft fürs joggen sind " , ein belustigtes lachen .

,,Achja und ihre Dehnübungen " , er kam langsam auf mich zu , legte seine Lippen an mein Ohr und flüsterte mir zu : ,,Vielleicht kann ich ihnen ja nächstes mal paar echte Dehnübungen beibringen ...".
Er drückte mir mein Handy in meine Hand und löste sich von mir. Ich spürte ich wie rot anlief . Flirtete der gerade wirklich mit mir ? Ach was ! Als ich wieder zur Seite schaute war er weg . Gerade lief er einige Meter entfernt von mir , doch als er meinen Blick sah erwiederte er ihn und zwinkerte mir zu, Oke , er flirtete doch mit mir ! Oh nein ich kannte seinen Namen gar nicht !
Wie versteinert öffnete ich langsam meine Hand in der sich immernoch mein Handy befand . Ich hatte eine neue Nachricht bekommen . Konzentriert starrte ich auf mein Display . Luca ? Eine Nachricht von Luca ? Ich kannte keinen Luca ! Gespannt öffnete ich die SMS
 Bis zum Nächsten mal ;))
Das konnte nich wahr sein ? Wie lange war ich vorhin weggetreten gewesen ? Ich suchte nach ihm , dem Typen der mir vorhin zugewinkert hatte , doch er war weg . Luca . So hieß er also . Luca . Ich merkte wie mir ein leichtes Grinsen entwich.

Kapitel 5


Was mache ich eigentlich hier ? Wieso passiert das ? Jetzt wo meine Tochter vermisst wird ? Wieso muss geschieht jetzt wo es mir so schlecht geht etwas positives ? Warum nicht schon vorher ? Was soll ich bitte machen ? Meine Tochter ist weg und genau jetzt spricht mich ein netter Typ an . Muss man erst richtig leiden bevor einem etwas gutes geschieht? Soll ich jz traurig sein oder froh ? Ich vermisse meine kleine so . Ach wie schön wäre es jetzt jemanden zu fragen , jemanden zu haben der einem zuhört, eine Freundin , einen Freund , meine Mutter. Ach wieso! Wieso passiert das alles? Ich habe das Gefühl mein Kopf platzt gleich .Ich halt es nicht mehr aus. Nein , ich bin einfach überfordert.

Keine Ahnung wieso ich das jetzt tat , aber irgendetwas führte mich zu dem Haus meiner Eltern. Nach etwa fünfzehn Minuten laufen befand ich mich vor der Tür meines Elternhauses . Hier hatte ich meine ganze Kindheit verbracht , gute sowie schlechte Sachen erlebt, mich geborgen gefühlt. So viele Erinnerungen , so viele Gefühle verbinde ich mit diesem Haus . Doch seit dem Tod meiner Eltern vor zwei Jahren hatte ich es das Letzte mal betreten um meine Sachen zu holen und danach nie wieder . Ein bisschen neben der Spur kramte ich die Hausschlüssel aus meiner Hosentasche. Mit einem lauten klicken öffnete sich schließlich die Tür. Unsicher , wieso ich das hier tat , machte ich mich langsam schleichend auf den Weg ins Wohnzimmer . Alles war so geblieben wie ich es in erinnerung hatte , als ich es das Letzte mal gesehen habe . Das braune Sofa stand immernoch in der Ecke und der Fleck auf dem braunen Leder , welcher dadurch entstanden ist , dass ich ausversehen roten Saft umgekippt hatte als ich sieben war . Meine Mutter hatte damals verzweifelt versucht ihn durch tausende Chemikalien und Putzmittel und sonstwas zu beseitigen und am Ende hatte alles nichts genützt und sie hatte einen gehälkelten Bezug darüber gelegt . In dem Moment hatte ich ein schlechtes Gewissen gehabt , doch mein Vater zwinkerte mir nur rüber als er sah , dass ich mich schuldig fühlte , und schon ging es mir ein bisschen besser . Er war einer der Menschen der dich immer zum Lachen bringen konnte , egal wie schlecht es dir ging , egal was du auch schlimmes angestellt hattest . Ich wünschte sie wären noch bei mir , genau in diesem Moment in dem ich sie am meisten brauche , sind sie nicht da. Müde ließ ich mich aufs Sofa sinken und umkreiste den Fleck mit meinem Finger. Gerne hätte ich das Haus hier übernommen , auch noch mein weiteres Leben hier verbracht , doch da meine Eltern ihren Kredit noch nicht abbezahlt hatten , bevor sie gestorben sind , mussten die Schulden jetzt mit dem Verkauf des Hauses gedeckt werden . Der Makler hatte mich vor einigen Tagen angerufen , um mir mitzuteilen , dass sich ein Käufer gefunden hat . Nun hatte er mir noch einen Monat Zeit gegeben um alles hier zu ordnen und die Sachen die mir wichtig waren mitzunehmen , der Rest käme auf den Schrott. Ausschauhaltend lief ich durch das Haus , zu jedem Gegenstand , jeder Zeichnung , jeder Macke die ich sah , kamen Erinnerungen in mir hoch . Da ich keinen Platz in meiner Wohnung hatte für große Möbel , nahm ich nur einige unserer Familienprotrais mit . Leicht zitternd öffnete ich die Tür von meinem alten Jugendzimmer . Nichts hatte sich verändert . Überall hingen Poster von irgendwelchen Boybands und Sängern die ich als Teenie bewundert hatte . Ja hier hatte sich nichts verändert , aber seit ich dass letztes mal hier war , hatte ich mich verändert. Konzentriert suchte ich in meinem Zimmer nach etwas brauchbarem. Immer wieder erwischte ich mich , wie ich in die Vergangenheit schweifte . Als ich eine Pinnwand mit Fotos von meinen besten Freundinnen und mir erblickte , auf denen wir alle lachten un glücklich waren , musste ich mich zumsammenreißen um nicht zu weinen . Daneben befand sich auch ein Foto mit meinem Ex , Amys Vater Jace , als wir zusammen waren . Nichts , alles was ich früher hatte , habe ich jetzt nicht mehr .Nichts ist für die Ewigkeit.

Verträumt öffnete ich meinen Schrank. Er war leer. Meine Klamotten hatte ich mitgenommen und den unnötigen Krimskrams hatte ich weggeschmissen. Dachte ich zumindest.. Doch dann erblickte ich einen kleinen rosanen Karton in der untersten Ecke des Strankes . Erstaunt holt uch ihn hervor und öffnete ihn erwartungsvoll. In dem Karton waren lauter Flyer von verschiedensten Colleges hier in der Nähe . Ach jaa...College... Betrübt kramte ich im Karton herum . Da fiel mir etwas ins Auge, was nicht da hin passte. Ein Brief. Mit meinem Namen darauf... Es war die Handschrift meiner Mutter...

Kapitel 6

Der Brief war nicht geöffnet worden . Damit ich ihn nicht einfach so kaputt machte , ging ich die Treppen hinunter in die Küche um mir ein Messer zu holen .Angspannt setzte ich mich aufs Sofa und ging mit dem Messer die zugeklebte Stelle entlang um dem Brief zu öffnen . Schließlich holte ich ihn aus dem Umschlag .
06.02.2013 , kurz bevor der Autounfall geschah .

Meine kleine Hayley ,

Na ja besonders klein bist du ja nicht mehr , aber für mich wirst du immer meine kleine süße Hayley bleiben , die gerne Sachen verschüttet und danach immer so unschludig schaut weil sie ein schlechtes Gewissen hat. Ja meine kleine ,deine Schwangerschaft kam total überraschend . Du weisst wie sehr ich mir ein Enkelkind gewünscht hab . Zwar nicht so früh , aber ich habe mir immer eins gewünscht . Weisst du Hayley , für mich war es das schönste Gefühl überhaupt als du geboren wurdest. Das erste mal als ich dich im Arm hielt musste ich fast weinen , ich war überglücklich , obwohl du die ganze Zeit nur rumgeschrien hast und ich keine Ruhe hatte . Aber dich im Arm zu halten , dir beim schlafen zu zusehen , machte mich zum glücklichsten Menschen auf der Welt . Ich wünsche dir mit das du dich mit deinem Kind auch so fühlst , so glücklich bist wie ich damals . Dass du glücklich bist dein eigenes Kind du haben . Du weisst ich werde alles tun um dich zu unterstützen . Klar hast du dir dein Leben vielleicht anders vorgestellt . Schule abschließen , studieren , arbeiten , heiraten und dann vielleicht , nachdem das alles passiert ist Kinder kriegen. Aber so ist das Leben nunmal nicht , es ist kein Wunschkonzert. Werde erst mal glücklich mit deinem Kind , denn das ist dass wichtigste auf der Welt . Dass du glücklich bist! Falls du dich später wenn dein kleines größer geworden ist doch entscheiden solltest zu studieren und arbeiten zu gehen habe ich hier ein paar Collegeprospekte für dich rausgesucht .... Ich weiß doch , dass ich eine kluge Tochter hab . Die beste und einzige die es auf dieser Welt gibt und die einzige in meinem Herzen . Ich bin stolz auf dich Hayley ! Egal wie du dich entscheidest , ich liebe dich meine kleine !

In Liebe Mama <3

Ich brach zusammen und landete auf dem Fußboden , es ging einfach nicht , ich konnte nicht mit dem weinen aufhören. Sie war so glücklich , sie war so stolz auf mich . Jetzt ist sie tot und sie wäre bestimmt enttäuscht von mir , enttäuscht , dass ich Amy verloren hatte . Auf dem Fußboden war schon eine ganze Pfütze zu sehen , die aus meinen Tränen bestand . Meine Mutter war tot und Amy war verschwunden . Eine Versagerin , dass bin ich , alles habe ich verloren . Meine Mutter kann ich nicht wieder zurückbringen , aber Amy werd ich definitiv nicht aufgeben . Sie macht mich glücklich Mum , du bist tot , aber sie lebt noch , sie ist irgendwo da draußen und ich werde sie finden !

So schnell wie möglich wischte ich mir die Tränen mit meinem T-Shirt aus dem Gesicht , schnappte mir die Kiste und den Brief meiner Mutter und verließ das Haus. Einfach nur nach Hause , nur nach Hause.

Zu Hause angekommen hätte ich die Tür fast nich aufbekommen , meine Hand war so am zittern , dass mir der Schlüssel zwei mal auf den Boden gefallen ist .
Mit einem lauten Knall stellte ich den Karton auf den Wohnzimmertisch. Voller Hoffnung schielte ich auf mein Telefon . Ein Anruf in Abwesendheit . Vielleicht war es ja die Polizei und sie hatten Amy gefunden , so schnell wie ich konnte rannte ich zum Telefon und stolperte dabei fast über den kleinen Hocker der mitten im Zimmer stand. Meine Augen geschlossen drückte ich auf abspielen.

,,Hallo , Guten Tag hier ist Mrs. Siller , ihre Vermieterin . Ich wollte ihnen nur nochmal mitteilen , dass morgen das Wasser für eine Stunde abgestellt wird , damit wir neue Rohe verlegenn können .
Einen schönen Abend noch ."

Weg , meine Hoffnung die Polizei hätte Amy gefunden , einfach weg. Enttäuscht setzte ich mich auf den Hocker. Was soll ich nur machen?

Nach einigen Minuten stillem Nachdenken entschied ich mich dafür noch einmal bei der Polizei anzurufen. Ein kurzes klingen später erklang Officer Bakers Stimme . ,,Hallo Guten Tag , Sie sprechen mit Officer Baker ."
,,Guten Tag Officer, Hier ist Hayley Shawn ", ich versuchte nicht so verzweifelt zu klingen , wie ich es im Moment gerade war , aber ich glaube nicht , dass es mir sonderlich gut gelang.
,,Ah , Guten Tag Miss Shawn , wie gehts es ihnen ?" , fragte der Officer nett.
,, Naja den Umständen entsprechend ....." , verzweifelt lächelte ich , ich hatte total vergessen , dass er mich durch den Hörher garnicht sehen kann.
,,Kann ich gut verstehen..." , antowortete er als könnte er meinen verzweifelten Versuch zu lächeln sehen.
,,Ich wollte fragen ob es etwas neues gibt , haben sie Amy gefunden ?"
,,Leider nicht , wir haben einfach zu wenig Informationen , nichts handfestes nach dem wir suchen können ... Ist ihnen in der Zwischenzeit noch etwas eingefallen ??" Autsch ! Diese Nachricht erwischte mich wie ein Schlag in die Magengrube. Dennoch versuchte ich zu antworten ,,Nein ....leider nicht ..."
,,Hmhmm....okey.."
,,Tschüss Officer , danke nochmal.."
,,Tschüss , wir werden weiterhin alles versuchen Amy zu finden !"
Nickend , versuchte ich mir einzureden ,dass sie es wirklich taten , wirklich alles taten um Amy zu finden , obwohl ich wusste , dass dies nicht so ist . Ich legte auf.
Die Polizei dein Freund und Helfer , davon spür ich gerade nicht so viel.
Nun muss ich selber aktiv werden !
Im Internet suchte ich nach Möglichkeiten , um vermisste Leute zu finden . Etwa eine Stunde später entschied ich mich dafür Plakate auszudrucken , auf denen Amys Foto , sowie meine Telefonnummmer draufstand . Sobald die Plakate fertig waren machte ich mich auf dem Weg und verteilte die Plakate überall in der Stadt bis jeder dritte Baum mit einem Plakat beschmükt war . Während ich weiter Plakate aufklebte, kam ich an einem Zeitungsgebäude vorbei . Im Schaufenster stand ein Artikel : "Anzeige schreiben , 20 Dollar"
Mit den Plakaten in der Hand betrat ich das Gebäude und sagte der netten Frau am Schalter , dass ich gerne eine Anzeige schalten möchte. Fünf minuten später war die kleine Anzeige fertig und die Dame versicherte mir nett , dass er in der nächsten Ausgabe erscheinen wird . Sie wünschte mir viel Glück und verabschiedete sich dann von mir . Schnell verteilte ich noch die restlichen Plakate und machte mich auf den Weg nach Hause. Dabei kam ich an der BCU vorbei , der BostonCityUniversity. Vielleicht ist es doch keine so schlechte Idee zu studieren ?

Kapitel 7

Ein Monat war vergangen . Immernoch nichts neues von Amy . Die Anzeige die ich geschaltet hatte erschien tatsächlich in der nächsten Ausgabe der Zeitung. Doch genauso wie bei den Plakaten , war es erfolglos . Leute hatten nur angerufen um mir einen Psychater vorzuschlagen , oder waren selber einer , manche riefen auch nur an weil ihnen langweilig war . Viele waren auch betrunken gewesen , einfach solche ekligen Typen.
Langsam hatte ich gelernt besser klar zu kommen . Ich vermisste Amy immernoch , aber ich hatte gelernt damit klar zu kommen , dass sie verschwunden war . Sogut wie jeden Tag hatte ich bei der Polizei angerufen und nachgefragt ob es etwas neues gibt, nichts. Immer wieder wurde ich vertröstet ,dass sie alles täten um sie zu finden . Am Anfang glaubte ich das auch , aber dieser Glauben verblasste immer weiter, genauso wie meine Hoffnung . Die Hoffnung Amy wieder zu sehen , sie wieder in meinen Armen zu halten , sie anzusehen , sie lachen zu hören , sogar sie weinen zu hören, diese Hoffnung rückte in weite ferne . Als ich zwei Monate später immernoch nichts ergeben hatte gab ich die Hoffnung vollends auf. Es war ein viertel Jahr vergangen , ein viertel Jahr ohne meine kleine . Ein viertel Jahr voller Leere. Ganz ehrlich , ohne Amy hatte ich keine Ahnung ,nicht die geringste , was ich machen sollte . Nur durch sie hatte ich ein Leben gehabt, dies habe ich in den letzen Monaten begriffen. Mein Leben war Nichts ohne sie ,Nichts. Ich wusste nichts mit meinem Leben anzufangen . Sie war in mein Leben gekommen , hatte es verändert und ist gegangen und hat dabei ein Chaos hinterlassen , ein Chaos in meinem Herzen, ein Chaos in meinem Leben. Ungeduldig lief ich durch meine Wohnung. Dass machte ich immer wenn ich nachdenken musste , ist eine schlechte Angewohnheit . Plötzlich merkte ich nur noch wie ich fiel... Ich war über den Karton gestolpert den ich damals im Haus meiner Eltern gefunden hatte . Apropos Chaos , meine Wohnung war auch ein Chaos . Irgendwie hatte ich einfach keinen Antireb bekommen die Wohnung aufzuräumen . Überall lagen Sachen herum , war ja klar , dass ich früher oder später über etwas stolperte. Ich hockte mich auf den Boden und zog den Karton langsam zu mir. Der Gedanke an die Uni zu gehen und zu studieren ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Wieder und wieder schaute ich mir die Prospekte an . Als ich mir gerade den Prospekt der BCU aus dem Karton holen wollte , viel ein Blatt Papier aus dem Prospekt. Zuerst schenkte ich dem Papierschnipsel keine Beachtung und blätterte durch den Prospekt. Öfters mal bin ich an der BCU vorbeigegangen , früher , als ich noch nicht schwanger war , war es mein größter Wunsch dort hin zu gehen . Kunst und Englische Literatur waren einfach meine Lieblingsfächer gewesen . Der Prospekt steigerte meinen Wunsch dort hin zu gehen immer weiter. Früher hatte ich nicht die Chance gehabt dort hin zu gehen , aber jetzt schon . Ich weiß Amy ist erst drei Monate weg , sie ist mein Kind und ich sollte nicht so egoisitsch sein , aber ich musste in meinem Leben wieder etwas tun , zumindest versuchen weiterhin ein Leben zu haben. Verzeifelt in meiner Wohnung hocken , und darauf warten , dass Amy wieder kommt , das war kein Leben. Der Zettel der vorhin aus dem Prospekt gefallen war hatte jetzt wieder meine volle Aufmerksamkeit. Gespannt was da drin wohl stehen mag , öffnete ich den Zettel langsam , er war nur leicht geknickt.

BSC , also , wusst ichs doch ;)) Schatz freut mich , dass du dich jetzt doch dazu entschieden hast zu studieren . Du wolltest schon an die BCU da wusstest du noch nicht mal was zwei und zwei ergibt , es war dein größter Traum . Um deinen Traum und deine Entscheidung ein bisschen zu unterstützen habe ich dir hier die Telefonnummer des Rektors aufgeschrieben :D Er ist ein alter Bekannter von mir und ich glaube er würde sich sehr freuen von dir zu hören .

Alles Liebe Mum <3

Darunter war die Nummer des Rektors abgebildet . Meine Mum , immer versucht sie den Menschen zu helfen . Sie kannte mich halt am besten von allen , besser als ich mich selbst kenne .
Kurz dachte ich noch nach . Meine Entscheidung stand fest . Ich griff zum Telefon und hörte kurz darauf schon eine Stimme.

Kapitel 8

 

,, Hallo , Guten Tag hier Margroth Lancaster am Telefon . Mit wem sprech ich denn da ?"
,,Hallo Tante Maggie "
,,Hayley , meine süße bist du das ?"
,, Ja , ich bins .."
,,Oh , Hayley ich hab so lang nichts mehr von dir gehört .. seit.." Ich unterbrach sie : ,, Ja seit der Beerdigung.." Seit der Beerdigung hatte ich meine Tante Maggie nicht mehr gesprochen , schon gar nicht gesehen . Tante Maggie wusste nichts von meiner Schwangerschaft . Als meine Eltern beerdigt wurden war ich gerade mal im dritten Monat schwanger , der Babybauch war fast überhaupt nicht zu sehen . Daraufhin beschloss ich die Schwangerschaft vor meiner Tante geheim zu halten , sie hatte gerade ihr Schwester verloren und ich meine Mutter . Wir waren beide am Ende und ich konnte ihr das einfach nicht zumuten . Eine Schwangere Teenagerin , ohne Eltern und mein Onkel Phil war etwa vor fünf Jahren an einem Herzinfarkt gestorben , also war sie alleine. Damals wollte ich einfach nicht so egoistisch sein und nur an mein Wohl denken . Außerdem wohnt Tante Maggie am anderen Ende des Landes , es hätte sie einfach alles nur überfordet. Sie wusste nichts von Amy , also musste sie auch nicht wissen , dass sie verschwunden war . Ich brachte es einfach nicht übers Herz es ihr zu erzählen.
,,Ja.. ich vermisse sie , ich vermisse deine Mutter..."Die Trauer in ihrer Stimme war nicht zu überhören , sie vermisste meine Mutter mindestens so sehr wie ich sie selber vermisste . Für sie war meine Mutter der einzige Mensch ausser mir den sie von ihrer Familie noch hatte.
,,Ich vermisse sie auch Tante Maggie...", eine Träne schlich über meine Wange . Einen Moment lang herrschte Ruhe.
,,Na wie gehts dir denn so meine kleine ?", versuchte Tante Maggie das Gespräch wieder aufzubauen.
Jetzt bloß nichts falsches Sagen ,ich darf mir nicht anmerken lassen ,dass es mir schlecht geht . Ansonsten würde sie sofort nach Boston kommen um nach mir zu sehen und dann würde sie alles erfahren.
,, Gut , gut .. ich hab seit über einem Jahr eine kleine Wohnung angemietet und arbeite dort an meinen Kunstwerken. " , toll ich bin eine tolle Lügnerin . Nein bin ich nicht , ich hoffe sie merkt mir das nicht an .
,,Schön , dass du dich mit deiner Kunst finanzieren kannst . Dass war immer dein größter Traum weißt du noch ...?" Huch , sie kaufte es mir wirklich ab , gut soweit.
,,Ja.. ich bin auch froh.."
Wir verfielen in ein langes Gespräch. Tante Maggie erzählt mir von ihrem neuen Job in Einer Firma für Innendesign. Darin hatte sie einfach Talent . Ohne Hilfe von Tante Maggie sähe unser Haus aus wie die Villa Kunterbunt von Pippie Langstrumpf . An diesen Gedanken musste ich lachen . Die Zeit die wir zusammen hatten , mit meinen Eltern und als Onkel Phil noch am Leben war , als Familie . Diese war die beste Zeit meines Lebens. Nach etwa einer Stunde getratsche über alles mögliche von Tante Maggies neuen Arbeitskollgen bis zu den Schuhen die sie sich gestern gegönnt hatte ,konzentrierte sich Tante Maggie wieder auf mich .
,, Hach , dass tat gut . Aber sagmal wieso hattest du eigentlich angerufen ?"
Sie hatte wieder meine volle Aufmerksamkeit.
,, Du hast doch noch diese eine Lagerhalle hier in Bosten in der du Mums sachen gelagert hattest weil du dachtest sie würde dir nie verzeihen , wenn du sie wegschmeisst oder ?"
Tante Maggie musste lachen . ,, Ja die hab ich noch , deine Mutter hätte mich umgebracht wenn ich ihren ach so geliebten Sessel weggeschmissen hätte ... Wieso fragst du ?"
,, Naja ich wollte fragen ob ich ihn eventuell nutzen könnte ..." , fragte ich unsicher.
,, Aha , ja natürlich wieso nicht die Lagerhalle ist eh so gut wie leer bis auf die paar Sachen deiner Mutter . Ich brauche die Halle sowieso nicht mehr .."
,,Aber Hayley , wozu brauchst du sie denn wenn ich fragen darf ?", ich konnte mir schon den fragenden Blick ausmalen , den sie gerade hatte .
,, Ich wollte ein paar meiner Sachen dort lagern , also ein paar Möbel und so .."
,,Wieso denn gefallen sie dir denn nicht mehr ?"
,,Doch , doch nur ..", ich grübelte ob ich es ihr erzählen sollte oder nicht.
Schlussendlich enschied ich mich doch dafür es ihr zu erzählen.
,, Naja ich werde die Wohnung wahrscheinlich aufgeben ich brauche sie nicht mehr.. und außerdem ist sie ziemlich teuer.."
,, Ok , wo willst du denn dann wohnen? Also nicht ,dass ich jetzt neugierig sein möchte aber ich will mir einfach sicher sein ,dass du eine Unterkunft hast ."
Nun nahm ich all meinen Mut zusammen , ich musste es ihr sagen.
,,Ich will aufs College ..."

 

Kapitel 9

 ,,Aufs College?Du willst aufs College?" , Tante Maggie fragte mich doppelt normalerweise machte sie dies nie . Angespannt saß ich vor dem Hörer und wartete darauf , dass mich Tante Maggie im nächsten Moment anschreit.
,, Ach meine süße , ich freue mich ja so!" , sie klang überglücklich und erleichtert . Mit allem hatte ich gerechnet , nur nicht damit , dass sie sich darüber freute.
,, Meine Süße , ich weiß nach dem Tod deiner Eltern brauchtest du ein bisschen Zeit um es zu verkraften , ich ja auch . Es freut mich , dass du dich jetzt wieder die Kraft hast dir ein Leben aufzubauen . Ich weiß ja wie schwer es ist ... du hast es verdient glücklich zu werden!" In dem Moment würde sie mich glaube am liebsten umarmen. Klar war ich niedergeschlagen gewesen als meine Eltern gestorben sind , natürlich verliert man da einiges von seinem Lebensmut , man verliert ja auch einen Teil seines Lebens. Aber was Tante Maggie  nicht wusste war , dass ich Mutter geworden war , ich hatte eine kleine Tochter , ja hatte. Das war der eigentliche Grund gewesen , wieso ich nicht aufs College gegangen bin . Die Zeit vergeht und anstatt zu Hause trübsal zu blasen , wollte ich etwas mit meinem Leben anfangen , um bei Amy bei ihrer Rückkehr etwas bieten zu können. Um nicht wie jetzt mit leeren Händen da zu stehen.
,, Ja Tante Maggie .... ich kann ja nicht ewig so weiter machen.."
Ich spürte wie sie zustimmend nickte.
,,Ja , da hast du recht Hayley..", meinte sie schwach.
,,Gut ich schick dir dann den Schlüssel für die Lagerhalle und die Adresse per Post !"
,,Vielen Dank Tante Maggie ,dass ist sehr net von dir ..." ,bedankte ich mich schüchtern bei ihr .
,,Für dich doch immer meine kleine , kleine Hayley...Melde dich bei mir falls du noch irgendetwas brauchst , du weißt ich bin immer für dich da..."
,,Danke Tante Maggie , das werde ich ... bis dann"
,,Bis zum nächsten Mal Hayley!"
Langsam drücktete ich den Knopf und beendete das Gespräch.
Gut , eine Sache abgehagt , ich hatte einen Platz wo ich meine Sachen verstauen konnte .
Nun war der schwierigste Teil an der Reihe.
Kurz beugte ich mich vor zum Tisch gegenüber von mir und nahm den Zettel in die Hand . Mit zitternden Fingern tippte auf die Ziffern. Immernoch zitternd hielt ich den Hörer an mein Ohr. Nach kurzem klingeln , meldete sich dann jemand .
,,Rektor Bexton am Telefon." ,Gott sei dank die Nummer war noch aktuell. Er klang ziemlich streng .
,,Hallo Guten Tag Mr. Bexton , hier spricht Hayley Shawn."
,,Ah Miss Shawn , ich habe mich schon gefragt , wann sie denn anrufen ." Sofort wurde seine Stimme weicher . Wie er hatte auf meinen Anruf gewartet ?
,,Sie rufen bestimmt an um sich für das nächste Semester einzuschreiben oder ?", woher wusste er das ?
,,Ja genau... Ich weiß ich bin ein bisschen knapp dran , dass neue Semester beginnt ja schon bald... Aber ich hatte einfach darauf gehofft , dass eventuell noch ein Platz frei ist .", nervös wie ich war kaute ich auf meiner Unterlippe herum.
,,Ja, dass stimmt es ist allerdings ein bisschen knapp jetzt..." Übersetzt hieß das , dass ich doch nicht aufs College konnte, toll.
,,Aber .. Ihre Mutter war eine sehr gute Freundin von mir... schrecklich was mit ihr passiert ist ... " Wie es aussieht kannte er meine Mutter ziemlich gut , komisch , dass sie nie etwas von ihm erzählt hatte. Hatte er egerade aber gesagt?
,,Ja...", ich wusste nicht ,was ich sagen sollte, deswegen schwieg ich .
,,Hmmhmm ... warten sie nochmal kurz..." Einigermaßendeutlich hörte ich ,dass er das Zimmer verließ und mit Jemanden redete. Jedoch konnte ich nicht hören was sie sprachen, dazu war es einfach zu leise . Schritte . Er kam wieder zurück .
,,Also ich habe jetzt nochmal nachgesehen ...Und wenn sie wollen könnten sie am nächsten Semester teilnehmen..." Oh mein Gott , Oh mein gott! Damit hatte ich jetzt überhaupt nicht gerechnet , schon gar nicht , da er vorhin gesagt hat es wäre schwierig. Ich hatte es geschafft ! Ich hatte einen Collegeplatz! Erfolg. Ein neuer Lebensabschnitt.
,,Viel-vielen Dank Mr. Baxton" , schrie ich beinahe in den Hörer.
,,Kein Problem , ich kenne ja ihre Noten , sie hatten einen tollen Highschulabschluss . Solche Schüler wie sie brauchen wir .Lassen sie sich bloß nicht davon zurückschrecken , dass die meisten in ihrem Kurs jünger sind als sie. Jeder hätte nach dem was sie durchgemacht haben eine Pause gebraucht."
Wie nett , er war so freundlich. Nicht so wie er auf dem Foto in dem Prospekt schien. Jetzt konnte ich verstehen , dass meine Mutter mit ihm befreundet war .
,,Gut also ich glaub wir hätten dann alles . Die Formulare werde ich ihnen so schnell wie möglich zuschicken und den Rest besprechen wir dann an ihrem ersten >>Schultag<< . Also bis dann , ich freu mich schon sie kennen zu lernen!"
,,Ja ich mich auch ! Vielen Dank nochmal!"
Er lachte kurz und dann hörte ich schon das Pipsen . Das Gespräch war beendet und ich hatte einen Collegeplatz ! Schon bald würde ich ein anderes Leben führen...ohne Amy. Dabei kamen mir wieder die Tränen . Wieso konnte ich nicht beides haben , Familie und Karriere?

Kapitel 10

 

Eine Woche später waren sowohl der Schlüssel meiner Tante Maggie , sowie die Formulare für die BCU angekommen. Ich verstaute noch das letze Geschirr in einem Karton un fing dann langsam an alles in den Lastwagen hinunter zu bringen . Durch den Verkauf des Hauses meiner Eltern konnten die Schulden bezahlt werden . Ausserdem blieb noch eine kleine Summe übrig , davon finanzierte ich mir jetzt das Studium und einen Platz im Wohnheim. Ohne meine Eltern hätte ich das alles nicht geschafft , ohne sie wäre ich jetzt nicht da wo ich jetzt stehe. Schade , dass sie dies nicht mehr miterleben konnten . Nicht miterleben wie ihre Tochter aufs College geht. Alle Kartons waren nun im Lastwagen , die Fahrt konnte losgehen! Auf dem Weg zur Halle rief ich nochmal bei der Polizei an um mich zu erkundigen , ob es schon was neues gab . Nichts , schon wieder . In letzer Zeit gingen sie öfters nicht ans Telefon , wenn ich anrief. Sie versuchten mich immer abzuschütteln , nur um mir nicht sagen zu müssen , dass sie keinen Erfolg hatten . Ob sie wohl immernoch nach ihr suchten? Haben sie vielleicht die Ermittlungen eingestellt? Wenn ja werden sie noch einige Probleme mit mir bekommen.
Ich werde meine Tochter definitiv nicht aufgeben.
Tante Maggie hatte recht , die Halle war sogut wie leer bis auf einen Sessel und ein paar große , altmodische Bilder. So ordentlich wie möglich plazierte ich meine Möbel und Kartons in der Halle . Es dauerte zwar eine Weile , aber am Ende hatte alles rein gepasst und ich hatte einen Punkt auf meiner to-do-Liste abgehakt. Unterwegs brachte ich dann den Lastwagen den ich gemietet hatte zurück und stieg in den Zug nach Hause . Nichts wie ins Bett , ich bin fix und fertig! Zu Hause angekommen zog ich meinen Pyjama an und ließ mich aufs  Bett fallen . Die Umlagerung meiner Sachen war viel anstrengender gewesen als ich dachte , aber es hatte sich gelohnt . In zwei Wochen würde ich im Kunstkurs auf dem College sein und meine eigenen Bilder malen. Etwas tun was ich liebe . Nach so langer Zeit . Ich wünschte nur Amy wäre auch hier.
Diese Nacht hatte ich geschlafen wie ein Stein , was seit Amys verschwinden lange nicht der Fall war. Schell machte ich mir ein Müsli , mit den übrigen Sachen die ich noch hatte und setze mich auf den Boden. Meine Stühle und meinen Tisch waren schon in der Lagerhalle. Während ich aß füllte ich die Formulare für die BCU aus um sie später per Post zurück schicken zu können .
Unbekümmert wie ich aussah , zog ich mir schnell eine Jogginghose , ein weißes T-Shirt und schwarze Chucks an . Mein Kühlschrank war so gut wie leer und die nächsten zwei Wochen musste ich ja auch noch was essen . Auf dem Weg zum Supermarkt gab ich die Formulare bei der Post ab . Im Supermarkt kaufte ich mir nur die wichtigsten Sachen , hauptsächlich Mikrowellengerichte, da ich keinen Herd mehr hatte. Zwei Wochen. Die Tage vergingen ,aber keiner verging ohne ,dass ich an Amy dachte . Ich vermisste sie so sehr . Schlussendlich war der große Tag war gekommen.

 

Kapitel 11

Mein erster Tag am College. Die BCU war viel größer und schöner als sie von außen scheinte . Der Campus war echt riesig und ich brauchte eine Weile um das Büro des Rektors zu finden .
Mr.Bexton war etwa anfang bis mitte vierzig , hatte dunkle Haare und graublaue Augen . In real war er noch viel netter als schon am Telefon . Er gab mir die Pläne mit meinen Kursen darauf und den Zimmerschlüssel für mein Zimmer. Hoffentlich hatte ich eine nette Mitbewohnerin ... Eigentlich bin ich ja nicht wählerisch schon gar nicht , weil ich so knapp noch einen Platz bekommen hatte. Aber trotzdem wäre es schln jemanden zu haben der sich mit einem versteht und mit dem man sich unterhalten kann. Ich bin eigentlich ein ganz normales Mädchen , neunzehn Jahre alt , in einem guten Elternhaus aufgewachsen, eine gute Schülerin . Ein Mädchen was man als eigentlich als "wohl erzogen" bezeichnete. Mit meinem Koffer und ein paar Sachen , was sehr überschaulich war , da ich nicht so viele hatte machte ich mich auf die Suche nach meinem Zimmer. ,,C36". Nach gefühlt zwei Stunden suchen , obwohl es nur 15 min waren fand ich den C-Block . Einige Treppenstufen Koffer schleppenn später erreicchte ich auch schon mein Zimmer . Daumen drücken hieß es jetzt ! Gespannt öffnete ich die Tür. Ds Zimmer war leer , wie es aussieht war meine Mitbewohnerin noch nicht da . Die linke Seite des Zimmers war schon bezogen. Pinke Bettwäsche mit Blümchen , überall Schminke auf der Komode . Auf dem Boden waren die Hight Heels aneinander gereiht . Wow , noch nie hatte ich so viele Schuhe gesehen. Langsam öffnete ich den Schrank um meine Sachen dort zu verstauen . Da traf es mich wie ein schlag! Pink ! Pink , Rosa , Lila , Glitzer überall ! Und alles so kurze Minikleider ! Ich wohnte hier mit einer Obertusse !Naja Kleider sagen ja nicht immer etwas über die Menschen aus ... alle weiterhoffen. Vielleicht war sie ja nett ...
vielleicht...
Egal , jetzt konzentrierte ich mich erstmal darauf meine Sachen aus zu packen und mich hier ein bisschen einzu richten.
Gerade war ich dabei mein Kissen ein bisschen auszuschütteln , um mich ein bisschen auszuruhen ,da hörte ich wie sich Schritte , sie wurden immer lauter und kurz darauf öffnete Jemand die Tür.
,,Oh heeeey , du musst meine neue Mitbewohnerin sein ! Hay ich bin Amber !" , sie kam zu mir angerannt und umarmte mich . Ein bisschen zurückhaltend erwiederte ich ihre Umarmung .
,, Hallo , ich bin Hayley .." ,ich schenkte ihr ein schüchternes Lächeln , nachdem sie mich von der Umarmung befreit hatte .
,,Schön dich kennen zu lernen Hayley ! Wir werden ganz bestimmt viel Spaß haben zusammen !"
,,Ja bestimmt.." , stimmte ich ihr zu.
Amber sah wirklich genauso aus wie ihr Zimmer : Schwarze High Hells mit mindestens zehn cm Absatz , Pinke Hotpans , ein weißes Top , dass so kurz war , dass ihr Bauchnabelpiercing hervorblitze . Sie war etwa einen halben Kopf größer als ich , also ohne die High Heels meine ich jetzt ... und hatte dunkelbraune lange Haare , die unten ein bisschen gelockt waren . Ihre Augen waren braungrün und ziemlich stark geschminkt . Eine Barbie , nur mit braunen Haaren . Aber irgendwie schien sie nett zu sein . Es war eine nette Geste von ihr mich zu umarmen obwohl sie mich überhaupt nicht kannte . Jetzt musste ich daran denken was sie wohl von mir dachte ... Ich war nich besonders groß .. etwa 1,70m , hatte goldblonde Haare , die keinen besonderen Schnitt hatten , ich hatte graublaue Augen . Meine Figur ... naja ich hatte nicht so perfekt Proportionen wie Amber , die locker als Model arbeiten konnte , es vielleicht auch tat ... aber ich war auch keine Bohnenstange , ich hatte schon Kurven an den bestimmten Stellen , um ehrlich zu sein ziemliche Kurven.... In meiner Familie war es üblich ,dass die Frauen größere Brüste und ein bisschen mehr Hüfte hatten. Von meinen Klamotten fang ich gar nicht erst an zu reden... die meisten waren mehrere Jahre alt , da ich immernoch die gleiche Größe hatte und einfach nicht genug Geld um mir jedes mal neue zu kaufen. Amber unterbrach meine Gedanken .
,,Was für Kurse hast du ?",fragte sie interessiert . Ich hatte gar nicht gemerkt , dass sie sich gegenüber von mir auf ihr Bett gesetzt hatte. Sie lächelte mich an als ich sie anschaute.
,,Kunst und Englische Literatur du ??"
,,Kunst wow , du musst mir dann mal eins deiner Werke zeigen oke ??" , sie war total begeistert . Vielleicht würde ich mich doch gut mit ihr verstehen , obwohl wir so unterschiedlich waren.
,,Ich bin auch in Englischer Literatur und ich mach noch Spanisch, ist meine Muttersprache" Ein bisschen überrascht schaute ich sie an . Hätte ich Amber so auf der Straße gesehen , wäre ich nie auf die Idee gekommen , dass sie gerne Bücher liest . Spanisch passte da schon besser zu ihr...
,,Und was an was für AGs nimmst du Teil ? Ich hab mich fürs Cheerleading eingeschrieben" , erzählte sie glücklich . Ja Cheerleading passte auch zu ihr .
,,Noch keine..", antwortete ich ihr . Ich hatte mich wirklich noch für keine AGs eingeschrieben ... Früher war ich im Chor , aber seit meine Eltern gestorben sind hatte ich aufgehört zu singen.
,,Oh schade...naja..du kannst dich ja immernoch später einschreiben! Es wäre bestimmt lustig mit dir ins Cheerleading zu gehen !"
Ja lustig bestimmt , nur nicht für mich ...
,,Ja ich schau mal .." , antworte ich ihr und lächelte ihr zu .
Im nächsten Moment klingelte ihr Handy und sie stand auf.
,,Hayley es tut mir sehr leid aber ich muss gehen .. Vielleicht sehen wir uns ja heute Abend beim Footballspiel wieder ? Oder weißt du was ich hol dich ab und wir gehen zusammen dann kann ich dir ein paar meiner Freunde vorstellen" Noch mehr Tussen , naja wenn sie so wie Amber waren dann gut , wenn nicht dann haben wir ein Problem...
,, Ich weiß nicht...", meinte ich schüchtern.
,,Ach komm schon Hayley , das wird lustig glaub mir !" Sie schaute mich mit ihrem Schmollmund an und ich musste lachen . Ein Abend würde ja nicht schaden.
,,Ja oke , aber nur heute .." , murmelte ich.
,,Yaaaayy , glaub mir , dass wird toll !" , Amber sprang auf und umarte mich .
,,Bis heute Abend dann!" , rief sie und zwinkerte mir kurz zu bevor sie ging.
Ersten Teil des Tages überstanden , blieb nur noch der Abend. An den Gedanken an den heutigen Abend , drehte sich mir irgendwie der Magen um . Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl dabei , aber ich wollte Amber nicht gleich am ersten Tag schon enttäuschen.
 

Kapitel 12

Den Rest des Tages hatte ich ein bisschen im Zimmer gehockt und mir den Stoff angeschaut . Mein früherer Status als gute Schülerin sollte ja auch auf dem College gelten , also musste ich lernen . Nachdem ich mich zwei Stunden mit dem Stoff der in Englischer Literatur auf dem Plan stand beschäftigte , legte ich mich aufs Bett und schlief ein bisschen. Für das Spiel musste ich fit sein . Um sieben Uhr abens klingelte dann mein Wecker . Das Spiel war in einer Stunde .Es war Zeit , dass ich mich fertig machte. Ruckartig öffnete ich meinen Schrank und suchte nach etwas zum anziehen. Hm.. was sollte man zu einem Footballspiel denn anziehen ? Schlussendlich entschied ich mich für eine Jeans , ein T-Shirt mit V-Ausschnitt und meine schwarzen Chucks . Viel auswahlt hatte ich ja nicht gehabt . Meine Haare band ich dann zu einem Zopf zusammen . Die Tür öffnete sich und Amber kam herein . Kurz schaute ich auf die Uhr . Zehn vor acht. Noch nie hatte ich so lang fürs anziehen gebraucht .
,,Na bist du bereit ?" , grinste sie mich an bevor sie an mir hinunter blickte. Danach schaute sie mich fragend an.
,,Hast du dich etwa noch nicht angezogen ?", fragte sie.
,,Doch ich bin fertig ..", meinte ich geknickt.
,,Oh ... oke , willst du wirklich so gehen? " , fragte sie nochmal um sicher zu gehen.
,,Ja ..wieso was ist denn?"
Nach kurzem zögern antwortete sie : ,,Nichts , wir haben jetzt sowieso keine Zeit mehr ... aber nächstes mal darf ich dein Outfit aussuchen oke ? Ich meine , Hayley du bist so ein hübsches Mädchen aber diese Klamotten tun echt nichts für dich.." , sie lächelte mich nun ein bisschen mitleidig an .
,,Ich dacht das wäre oke ..." , gab ich zu.
,, Das Outfit an sich is ja ok ... aber es tut echt nichts für deine Figur"
,,Oke , das nächste mal frag ich dich einverstanden ?", fragte ich und zwinkerte ihr zu .
,,Ja sehr gerne ich liebe es Leute zu stylen! " , meinte sie begeistert.
,,Also los , lass uns gehen!", schrie sie glücklich.
Nun fühlte ich mich ein bisschen unwohl , ich dachte des Outfit wäre ok. Ich weiß ja selber , dass meine Klamotten nicht mehr die angesagtesten sind ... aber ich finde es nett von Amber , dass sie mir helfen will .
Auf zum Spiel!
Wow waren das viele Menschen hier . Die Tribüne war überfüllt , keine Ahnung wie wir da an einen Platz kommen sollten . Amber zerrte mich nach ganz vorne.
,,Komm mit wir haben Extraplätze , einer der Vorteile wenn man Cheerleader ist ." Ganz vorne , direkt an das Spielfeld angrenzend ,war ein abgetrennter Bereich mit Tischen und Stühlen . Cheerleader galten hier ja echt als VIP Gäste . Amber steuerte einen Tisch an an dem einige Mädchen in ihrem Cheereader -Outfit standen . ,, Hey Leute!" , begrüßte Amber die anderen. ,,Das ist Hayley , meine Mitbewohnerin." . Sie zeigte auf mich . Oh nein wie peinlich.
,,Hayley komm doch her !" , bat sie mich .
Am Tisch waren genau drei andere Mädchen . Zwei von ihen schauten mich abschätzend von Kopf bis Fuß an und machten dann nur ein angewiedertes Gesicht . ,, Hey " ,meinten sie gelangweilt . ,, Hallo , Hayley , schön dich kennen zu lernen , ich bin Claire und dass sind Beth und Jess ." ,begrüßte mich die dritte , die wie sich herausstellte Claire hieß. Mit ihr würde ich mich glaub ich gut verstehen , sie schien genauso nett zu sein wie Amber. Doch die anderen zwei , die würden mich glaube ich auf der Stelle sofort wieder raus schmeißen und mich ignorieren . Claire war etwa so groß wie Amber , hatte jedoch braune Augen und dunkelblonde Haare , trotzdem konnte sie locker mit Amber mithalten . Dennoch fühlte ich mich irgenwie total Fehl am Platz , ich glaub da würden mir Beth und Jess zustimmen. ,,Du Hayley ich muss mich kurz umziehen , dann komm ich wieder" , teilte sie mir mit und verschwand dann richtung Halle. Oh nein , ich war jetzt alleine toll ,zum Glück waren Beth und Jess gerade in ein Gespräch über Schuhe vertieft . Claire drehte sich zu mir .
,,Und wie gefällt es dir hier?" , erkundigte sie sich freundlich. ,, Bis jetzt ganz gut danke " , antwortete ich ihr und schenkte ihr ein kleines Lächeln . ,, Wie alt bist du eigentlich" , wollte sie wissen . ,,Neunzehn. "
,,Oh dann bist du ja schon im zweiten Semester.... " , stellte sie überrascht fest .
,,Nein im ersten." , korregierte ich sie .
,, Hmm oke ..." ,murmelte sie nachdenklich.
,, Ja ich hab ein Jahr Pause gemacht..." , log ich , naja gelogen war es nicht. Ich hatte ein Kind bekommen , aber es wäre besser das für mich zu behalten... Nur ungern verläugnete ich Amy und den Tod meiner Eltern , aber ich wollte mich nicht noch mehr zum Außenseiter machen.
,,Ja genau ein Jahr Pause . Gib doch einfach zu ,dass die dich letztes Jahr schon nicht hier haben wollten!" , zischte Beth .
,,Wie bitte ? " Ich sah sie fragend an . Hatte sie das wirklich gerade gesagt? Was habe ich ihr getan?
,,Du hast mich schon richtig verstanden , wir wollen dich hier nicht haben!" , wiederholte Beth noch einmal und schaute mich finster an.
,,Beth !" , schrie Claire . Doch es war schon zu spät , ich hatte keine Lust auf eine Diskussion mit Beth . Sie wollte mich hier nicht haben . Eigentlich hatte ich das schon bemerkt , aber , dass sie es wirklich ausgesprochen hatte machte mich einfach fertig . Ich wendete mich ab und rannte weg . Gerade in dem Moment kam Amber umgezogen auf uns zu . ,,Hayley ! Was ist denn passiert ? Hayley bleib doch hier!" Nein ich konnte nicht ich musste einfach hier weg . Wenn sie bloß wüssten was wirklich alles in dieser Zeit passiert war . Das ich meine Eltern verloren hatte , meine Tochter entführt wurde . Sie werden es aber nie erfahren . Ich musste damit klarkommen . Zu ihnen passte ich einfach nicht , in ihre perfekte Cheerleader Welt . Auch wenn ich mich gut mit Amber verstanden hatte und Claire eigentlich auch ganz net war . Weg von hier.
Quer über die Wiese ,so schnell wie ich nur konnte. Doch plötzlich stieß ich gegen etwas hartes und viel zu Boden.
 

Kapitel 13

War ich etwa bewusstlos gewesen ? Was war passiert ? Ich öffnete meine Augen und erblickte mir bekannte eisblaue Augen. Wo war ich? Kurz schaute ich mich um und bemerkte , dass ich am Rande des Footballfelds lag . Stimmt ! Jetzt konnte ich mich wieder erinnern ...an alles .... auch , dass ich weglaufen wollte. Schnell setzte ich mich auf und wollte gehen , doch ein starker Arm hielt mich zurück.
,,Nene ,schön sitzen bleiben !Du bist gerade bewusstlos gewesen, es wäre nicht so schlau , wenn du jetzt gehst.." Wiederholt blickte ich in diese wunderschönen eisblauen Augen die mich fixierten.
,,Na ich hab dich ja wirklich umgehauen!",meinte die Person die mich festhielt und fing an zu lachen , ein paar andere stimmten mit ein.
Wieso kamen mir diese Augen so bekannt vor ?
,,Hey , ich kenn dich doch ! " , meinte er dann. ,, Du bist doch das Mädchen von der Brücke ! Na ?? Hast du es dir etwa doch überlegt mit den Dehnübungen ?" , grinsend dreht er sich zu seinen Freunden um , die alle lauthals lachten . Der Typ von der Brücke! Deswegen kamen mir die blauen Augen so bekannt vor ! Luca ! Zuerst brauchte ich einen Moment um zu realisieren was er gerade gesagt hatte , dann wurde ich rot . Oh nein !
,, Madam ist wohl schüchtern !" , kicherte er .
Jetzt schaute ich ihn direkt an . Konzentriert musterte ich ihn von oben bis unten . Wie in meiner Erinnerung hatte er dunkle , fast schwarze Haare ; gebräunte Haut ; er war richtig gut gebaut ... Das Nasenpiercing hatte ich damals an der Brücke aber nicht wahrgenommen , genauso wenig wie das Tatoo was seinen rechten Oberarm schmückte . Auch wenn er nicht mein Typ war musste ich zugeben ... er war richtig heiß.... zu heiß. Sicher dass ich nicht immernoch bewusstlos war und gerade träumte ?
Seine Stimme riss mich aus den Gedanken : ,, Alles ok bei dir ?"
Es dauerte ein bisschen bis ich meine Stimme fand aber schließlich antworte ich : ,, Ja alles ok..." Immernoch ein wenig benommen ließ ich meinen Blick kreisen und entdeckte jetzt , dass ungefähr fünfzig leute um mich herum standen ,darunter auch Amber , Claire , Beth und Jess. Oh nein , oh nein , wie peinlich...
,,Hey Hayley alles ok bei dir?Du bist so schnell weggelaufen..." Amber kniete sich neben mich aufs Gras.
,, Ja ..." Ich schaute zu Beth und Jess , die mich wütend anfunkelten um mir zu verstehen zu geben , dass ich meine Klappe halten sollte.
,, Alles ok .." , antwortete ich Amber und gab ich ein kleines unsicheres Lächeln.
Man merkte , wie ihre Anspannung langsam verschwand.
,,Gott sein Dank ! Ich dachte schon ich muss mir eine neue Mitbewohnerin suchen !" und wir beide fingen an zu lachen .
,,Nene , du musst noch ein bisschen mit mir vorlieb nehmen... So schnell wirst du mich nicht los" , neckte ich sie .
,,Ich möchte ja ungerne euer getratsche unterbrechen..", mischte sich Luca ein .
,,Aber ich glaube sie sollte sich untersuchen lassen .. Noch nie habe ich ein Mädchen so schnell flachgelegt!" , grinste er eingebildet . Bei diesem Kommentar , konnte ich nur die Augen verdrehen . Kurz starrte ich ihn an . Verdammt sah er gut aus... aber sobald er seinen Mund aufmachte , war es vorbei damit . ,,Komm ich bring dich ins Krankenzimmer .. nicht , dass ich dir noch was gebrochen habe.." , meinte er und zwinkerte mir zu . War das echt sein ernst? So einen schlechten Spruch hatte ich noch nie gehört ... aber... aus seinem Mund klang es irgenwie sexy... Scheisse wie sehr hatte ich mir denn meinen Kopf gestoßen ? Fragend schaute ich zu Amber rüber .
,, Tut mir leid Hayley , ich würde gerne mit dir ins Krankenzimmer aber unser Auftritt ist gleich .." Toll...
,,Dann musst du wohl oder übel doch mit mir vorlieb nehmen ..", grinste er .
,,Ja leider ..." , murmelte ich leise, sodass er mich nicht hören konnte .
,,Jungs lasst Dexter für mich rein oke ? Ich komm dann nach der Halbzeit !" , rief Luca den anderen Spielern zu . Verzichtete er für mich auf sein Spiel ?
,,Du musst nicht mit , ich kann auch alleine gehen.. geh zu deinem Spiel...", versicherte ich ihm. Keine Ahnung wieso , aber irgenwie war ich froh , dass er mit mir kommen wollte.
,, So schnell wirst du mich nicht los .." , meinte er und legte mir den Arm um meine Taille um mich zu stützen .
,, Hey , vielleicht bin ich bewusstlos gewesen , aber laufen kann ich noch alleine!" , sagte ich und zwinkerte ihm zu. Was ? Wieso zwinkerte ich ihm zu ? Vielleicht war ja doch etwas gebrochen , hoffe ich , weil anders konnte ich mir mein Verhalten nicht erklären.
Wehrend hob er seine Hände ,,Schon gut , schon gut ,ich wollte ja nur sichergehen !", sagte er und stieß mich leicht mit dem Ellenbogen in die Seite , sodass ich kurz nach links humpelte .
,,Hey , das war nicht faiiiir ! " , meinte ich lachend und er stimmte in mein Lachen ein .
,,Wie gesagt ich wollte nur sichergehen.." , meinte er und sah mir direkt in die Augen . Könnte ich schmelzen , würde ich es auf der Stelle tun . Nein , ich durfte mir nichts anmerken lassen . Wahrscheinlich war er nur so ein Player , der mich rumkriegen wollte . Die Andeutung vorhin und seine Sprüche bestätigten meine Vermutung nur noch. In letzter Zeit musste ich schon genug Leid ertragen ... Ein gebrochenes Herz wäre jetzt das Letzte was ich gebrauchen könnte . Wieso war er nur so verdammt heiß? Wieso musste mir Jemand mein Leben noch schwerer machen als es schon ist ? Womit habe ich das verdient?

Kapitel 14

,,Danke noch mal , dass du mitgekommen bist ...", bedankte ich mich schüchtern. Wir waren nun im Krankenzimmer angekommen und warteten darauf , dass die Krankenschwester mit den Ergebnissen kam.
,,Das war doch das Nötigste nachdem ich dich umgehauen hatte ..." , spaßte er und zwinkerte mir zu . Dabei rümpfte er die Nase , um ein Niesen zurück zu halten . Man ,sah das süß aus .
,,Hey du Hayley...", sagte er angespannt. In mir kribbelte es als er meinen Namen sagte , es klang so schön aus seinem Mund.
,, Ja ?" , fragte ich ängstlich .
,,Was ist eigentlich -" Schon wurde unser Gespräch was nicht mal richtig angefangen hatte unterbrochen.Die Krankenschwester kam gerade ins Zimmer mit meinen Untersuchungsergebnissen.
,,Also , gute Nachrichten , es ist nichts gebrochen ! Du hattest nur eine kleine Gehirnerschütterung ... Kannst ohne bedenken nach Hause gehen ! Gute Besserung ... und nächstes mal .." Sie schaute Luca wütend an . ,,Passt ihr Jungs gefälligst besser auf ,wohin ihr eure Bälle werft verstanden ?" ,,Verstanden Ma'am" , meinte Luca ernst .Sobald die Krankenschwester im Nebenzimmer verschwunder war verzog sich sein ernster Blick zu einem Lächeln . Dieser kleine Schlaviner...Aber er hatte für mich gelogen . Anstatt der Krankenschwester zu erzählen was wirklich passiert war , erzählte er ihr mich hätte ein Football am Kopf getroffen und nahm so die ganze Schuld auf sich . Natürlich wäre es besser gewesen die Wahrheit zu erzählen , aber ich glaube Luca merkte , dass mir die ganze Sache peinlich war , und er versuchte mich zu schützen . Mir viel wieder ein , dass Luca mich etwas fragen wollte .
,,Du wolltest mich doch gerade was fragen oder?", erinnerte ich ihn. ,,Ja ...naja..", grübelte er . ,,Nicht so wichtig " , antwortete er anschließend . ,,Oh oke.." , seufzte ich enttäuscht . Was wollte er mich bloß fragen ?
Einerseits war ich enttäuscht , dass er es mir nicht sagen wollte ...Aber andererseits , hatte ich ein schlechtes Gefühl gehabt als er mich fragen wollte . Also beließ ich es dabei und hakte nicht noch einmal nach.
Luca fing an zu lachen . Was war bitte so witzig ? Ich musterte ihn fragend . Schließlich drehte er sich zu mir um und sah mir in die Augen . Ich erstarrte bei dem Anblick seiner eisblauen Augen . Wieso hatte er so einen Effekt auf mich ?
,,Weißt du was lustig ist ?" , lachte er . Ich schaute ihn eindringlich an . ,, Ich habe dir leider nichts gebrochen ..." , lachte er weiter . Wütend funkelte ich ihn an . ,, Was denn! Du bist gegen mich gelaufen !" ,meinte er und lachte weiter .
,, Ich sollte eigentlich wütend auf dich sein , wegen dir verpasse ich mein Spiel gerade ..." Das ist nicht Wahr , das hatte er nicht gerade wirklich gesagt .
,, Ich hab dir ja gesagt ich kann alleine gehen , du wolltest ja nicht hören , selbst Schuld würde ich sagen !", brüllte ich ihn an . Man machte der mich wütend ...
Aufgebracht stand ich auf und verließ das Zimmer , um nach draußen auf die Wiese zu gehen , doch er hielt mich zurück .
,,Warte , ich hab das doch nicht so gemeint , ich hab doch nur Spass gemacht ... Ich bin gerne mitgekommen ...", gab er schließlich zu und schaute mich entschudigend an .
,,Ja schon oke " , stöhnte ich immernoch ein bisschen wütend und wollte mich losreißen . Wieder zerrte er mich zurück .
,, Hey....", meinte er und näherte sich mir , sodass unsere Gesichter nur wenige Centimeter voneinander trennten .
,, Ich bin froh , dass du dir nichts gebrochen hast ... Ich würde nie jemanden verletzen wollen , geschweige denn, jemanden was brechen ..", flüsterte er fast .
,, Ja , sag das mal den Tausenden Mädchen den du das Herz gebrochen hast !" , meinte ich . Scheisse ! Hatte ich das wirklich gerade laut ausgesprochen ? Lucas geschockter Gesichtsausdruck bestätigte mir , dass ich das wirklich gerade gesagt hatte. Er ließ meine Hand los und ich ergriff die Flucht . Ich wollte das nicht laut sagen ! Naja eigentlich stimmte es ja , er war ein typischer Player ... aber trotzdem hätte ich es nicht laut ausprechen dürfen . Toll gemacht Hayley...

 

 

Kapitel 15

Das Spiel lief immernoch . Ich entschied mich aber lieber zurück ins Wohnheim zu gehen und mich ein bisschen auszuruhen . Nach dem Tag heute , hatte ich echt keine Lust mehr auf andere Menschen und schon gar nicht auf Beth und Jess die sich bestimmt schon über mich lustig machten . Im Zimmer angekommen , legte ich mich aufs Bett . Amber war immernoch beim Spiel , zwar ist es schön ihre Gesellschaft zu haben , aber gerade brauchte ich nur noch Zeit für mich . Eine Ganze Weile schaute ich an die Decke . Ständig musste ich an Amy denken ...Wie es ihr wohl ging ? Ob sie mich wohl vermisste ? Ich vermisste sie so sehr, dass es schmerzte . Ein Teil von mir wurde mit gestohlen . Egal was passiert , sie wird immer ein Teil von mir bleiben ... Ach wie gerne würde ich sie jetzt in den Arm nehmen . Kurz schaute ich auf die Uhr . 22.13 Uhr . Morgen begann schon der Unterricht ... An den Gedanken , die anderen zu sehen , und zu wissen was heute passiert war , ließ meinen Magen zusammenziehen .Mir wurde übel an diesen Gedanken ... Ich hatte mich vor dem ganzen College blamiert.Schnell zog ich mir noch meinem Pyjama an , da meine Jeans langsam unbequem wurde . In meinen Träumen schweifend schlief ich irgendwann ein .

Reflexartig stand ich auf als mein Wecker um 6.30 Uhr klingelte . Ich schaute auf die andere Seite des Zimmers. Amber war immernoch nicht zurück ... Vielleicht hatte sie ja irgenwo anders übernachtet ... vorstellen könnt ichs mir , auch wenn sie nicht so war wie Beth und Jess... zum Glück! Gerade konnte ich mich fertig anziehen und mir einen Zopf machen , schon klopfte es an der Tür.
Wer konnte das nur sein ? Amber hatte doch einen Schlüssel... Naja , vielleicht hatte sie ihn vergessen.
Langsam öffnete ich die Tür . Claire stand in einem blauen Neckholder-Jumpsuit und Sandalen mit Keilabsatz an meiner Tür . Man war ihr nicht kalt ?Hauptsache gut aussehen ...
,,Hey Hayley " , begrüßte sie mich freundlich und mit einem schüchternen Lächeln im Gesicht.
,,Hey ..." , gab ich zurück.
,,Kann ich kurz reinkommen ?" , fragte sie nett.
,,Ja ...komm rein." , sagte ich und ließ sie herein . Nach kurzem hin und her setzte sie sich auf Ambers Bett .
,,Du ...ich , ich wollte mich entschuldigen ..." , gab sie schüchtern zu. Wieso entschuldigte sie sich ? Sie hatte doch gar nichts gemacht ...nein sie hatte sogar versucht mir zu helfen und Beth zurück zu halten ...Sie trug überhaupt keine Schuld . Wenn , dann sollten sich Beth und Jess entschuldigen , aber nicht Claire . Claire ist so eine nette Person wieso war sie nur mit solchen Diven befreundet ?
,,Claire... du musst dich nicht entschuldigen ! Du hast doch gar nichts gemacht !", versicherte ich ihr .
,,Doch .. ich hätte dazwischen gehen sollen , als Beth dich angeschrien hat ....", meinte sie . Gott , sie sah sso traurig aus , obwohl sie keine Schuld traf .
,,Hey ..", flüsterte ich und legte ihr den Arm auf die Schulter.
,,Du hast es versucht ok ? Ich danke dir allein dafür , dass dus versucht hast . Ich meine ... du hast dich wegen mir zwischen deine Freundinnen gestellt..."
,,Ja aber das musste sein , ich meine sie kennen dich doch gar nicht ... wieso müssen sie dann so gemein zu dir sein ?", sie sah mich traurig mit ihrem Schmollmund an .
,,Tjaa ... manche Menschen sind eben so , dass kann man leider nicht ändern .." , sagte ich ihr und zuckte mit den Achseln.
,,Also hast du mir verziehen ?", fragte sie unsicher .
,,Verziehen ? Ich war niemals böse auf dich " , versicherte ich ihr und gab ihr ein Lächeln .
Sofort stand sie auf und umarmte mich . Erst war ich ein bisschen steif gewesen , aber dann erwiederte ich die Umarmung .
,,Du bist echt nett " , meinte sie .
,,Du auch " , gab ich zurück.
Sie löste sich aus der Umarmung .
,,Aber hey .. wo willst du denn so hin ?" , fragte sie überrascht .
,,In den Unterricht ?" , antworte ich ihr , wobei es mehr nach einer Frage klang .
,,Nene du , so gehst du ganz bestimmt nicht in den Unterricht !Lass mich nur machen !" , sagte sie und grinste mich an .
,,Na gut ...aber schnell bitte !", gab ich schließlich nach.
,,Schnell ist mein zweiter Name " , antworte sie und grinste über das ganze Gesicht.

 

Kapitel 16

Also schnell war sie wirklich gewesen , dass musste man ihr lassen. Jedoch fühlte ich mich unwohl in den Sachen , auch wenn sie meine eigenen waren , und ich zugeben musste , dass sie es richtig gut hinbekommen hatte. Ganz hinten in einer Ecke meines Schranks , hatte sie einen alten geblümten schwarzen Rock von mir gefunden . Ich wusste nicht mal , dass ich den noch hatte . Er ging bis zu meinen Knien . Dazu kombinierte sie ein weißes Top mit Spagetti-Trägern , eine schwarze Strickjacke und schwarze Ballerinas . Aus meinen Haare flechtete sie einen Fischgrätenzopf .Bei dem MakeUp wollte ich erst ablehnen , aber als ich ihr enttäuschtes Gesicht sah , gab ich nach . Zum Glück machte sie es nur dezent; ein bisschen Wimperntusche , schwarzer Eyeliner und ein wenig Rouge. Es sah anders aus...ganz hübsch... Früher hatte ich mich immer bemüht gut aus zu sehen , aber seit dem Autounfall vor zwei Jahren war mir alles egal. Deswegen war es für mich etwas ungewohnt mich wieder so im Spiegel zu sehen . Es erinnerte mich an die Zeit als alles noch ok war , nur ich wusste , was hinter dieser aufgeschmückten Fassade steckte.
,,So fertig ! " , meinte Claire als sie mir noch kurz ein Haargummi um den Zopf machte. Langsam machten wir uns auf den Weg zum Unterricht .Ich hatte jetzt Psychologie . Eines meiner Lieblingsfächer . Im Zimmer saßen schon einige , der Unterricht hatte aber noch nicht angefangen . Claire und ich setzten uns in die zweite Reihe und ich packte meine Sachen aus . Der Professor war noch nicht da. Gerade war ich dabei mein Schreibzeug raus zu holen , da spürte ich , wie sich jemand links von mir hinsetze . Neugierig schaute ich da hin . Es war Luca . Er sah mich kurz genervt an und blickte dann an die Tafel , der Professor war gerade gekommen .
,, Guten Tag liebe Schüler , mein Name ist Mr.Green , ich bin ihr Psychologie-Professor dieses Semester." Mr. Green war etwa fünfundfünfzig Jahre alt ,hatte graue Haare und trug eine Nerd-Brille . Wies aussieht , war er der "coole" Typ Lehrer. Ganz symphatisch schien er schonmal zu sein . Davon bekam ich aber nicht sehr viel mit , weil ich Lucas wütende Blicke auf mir spürte . Ich weiß , er war sauer ...und es war scheiße von mir gewesen , ihm das ins Gesicht zu sagen ... vielleicht hätte ich mich entschuldigen sollen ... auch wenn das, was ich gesagt hatte stimmte . Mr .Green schrieb gerade das heutige Thema an die Tafel. Vorurteile.
,,Menschen haben Vorurteile , dass wissen wir alle , aber wieso ist das so ? Wieso haben sie diese Vorurteile?" , fügte Mr.Green hinzu.
Jemand aus der hinteren Reihe meldete sich.
,,Die meisten Menschen sehen eine Person , die jemanden ähnlich sieht den sie kennen und denken sie ist genauso wie die ihnen bekannte Person ", antwortete ein Junge.
Luca schüttelte seinen Kopf .
,,Mr.Carter wollen sie sich dazu äußern ?", fragte Mr. Green.
Luca blickte auf . ,,Aber man kennt diese Person doch nichtmal !" , entgegnete er . ,, Ja da haben sie Recht Mr .Carter aber das sind ja Vorurteile .", meinte Mr.Green.
,,Ja aber wenn man eine Person sieht , und sie nicht mal kennt , kann man sie doch nicht mit anderen vergleichen und einfach in eine Schublade stecken!", Luca wurde immer agressiver je mehr er redete.
,,Kann man denn nicht einmal diese Vorurteile abschalten und sich die Mühe machen um diese Person kennen zu lernen anstatt sie sofort abzustempeln?"Er wurde immer lauter und irgendwie hatte ich das Gefühl , dass es meine Schuld war . ,, Man sollte der Person eine Chance geben ! Wenn man ihr nicht mal eine Chance gibt , wie soll man sie denn sonst davon überzeugen , dass man nicht so ist , wie sie von einem denkt ! Das man völlig anders ist !" Jetzt starrte er mich an . Ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen . Nicht weinen , ich durfte jetzt nicht weinen . Luca war so sauer ...auf mich ...alles war meine Schuld . Kurz schaute ich mich um . Alle starrten mich an , sogar Mr.Green . ,,Wollen sie sich auch dazu äußern Miss Shawn ?" , fragte Mr.Green schließlich . Wenn ich jetzt noch etwas sagte , dann könnte ich meine Tränen nicht mehr aufhalten...Also schaute ich nur auf den Boden und schüttelte meinen Kopf.
,,War ja klar ...", kommentierte Luca.
,,Gut...holen Sie bitte alle ihre Schreibsachen heraus .Wir machen noch einen Aufschrieb.", informierte uns Mr.Green . Nachdem wir uns noch ein bisschen mit verschiedenen Quellentexten befasst haben ließ uns Mr.Green für heute gehen.
Luca stand schnell vom Stuhl auf und raste Richtung Tür.
,,Was war das den vorhin ?" , erkundigte sich Claire , die gerade ihre Sachen zusammen packte.
,,Keine Ahnung..",log ich .
,,Hmmhm..", murmelte Claire .
Wir machten uns auf dem Weg zum Campus und setzten uns auf eine Bank.
,,Was hast du als nächstes ?", erkundigte sie sich bei mir .
,,Mathe..", antwortete ich ein bisschen abwesend , denn im nächsten Moment kam Luca auf uns zu . Er packte mich am Arm.
,,Entschuldige uns kurz" , rief er Claire zu und zog mich mit sich.
Schließlich ließ er mich wieder los als wir bei einer Tischtennisplatte angekommen waren.
,,Was sollte das gerade ?", zischte ich genervt. Sein Blick wurde noch wütender als er schon war. Er sah noch heißer aus , wenn er total wütend war . Aber irgendwie machte dieser Blick mir Angst.
,,Du fragst mich was das sollte ? Mich ? Ich sollte dich lieber fragen was das gestern sollte!", meinte er uns sah mich an .
,,Luca..."
,,Was Luca ? Was? Was habe ich dir bitte getan , dass du mir einfach so an den Kopf wirfst, dass ich so ein Player bin der Mädchen reihenweise das Herz bricht!" Man war der wütend . Wie es aussieht hatte ihn das Gestern wirklich verletzt ...
,,Sag verdamm nochmal was !" , schrie er nun .
,,Nichts ..",flüsterte ich.
,,Wie bitte ?"
,,Nichts " , schrie ich jetzt auch .
,,Ja siehst du wieso denkst du dann so von mir ?! Du kennst mich nicht mal ! Wie willst du beurteilen was für ein Mensch ich bin wenn du mich nicht mal kennst?! Sag mir das mal !", schrie er so laut , dass sich einige umdrehten und uns fragend ansahen.Mir kamen wieder die Tränen . Er hatte Recht , er hatte sowas von recht .. ich kannte ihn nicht mal und habe ihn schon abegestempelt...
,,Es tut mir leid " ,brachte ich schluchzend heraus.
,,Es tut dir leid ? Es tut dir leid? Das ist alles ?", fragte er entsetzt.
,,Ja verdammt noch mal es tut mir leid ! Du hast recht , ich kenne dich nicht mal ! Vielleicht hätte ich dich nicht sofort abstempeln sollen ... aber ich hatte einfach Angst ..",gab ich schließlich zu.
,,Angst wovor ? ", fragte er nun und einigermaßen ruhig .
,,Davor wieder verletzt zu werden.." Das war die volle Wahrheit ... Ich hatte so viel erlebt in letzter Zeit . Noch einmal verletzt zu werden , das würde ich nicht überstehen.
Luca kam auf mich zu und legt mir eine Hand unters Kinn um es anzuheben. Seine eisblauen Augen schauten direkt in meine .
,,Ich würde nie jemanden verletzen ...schon gar nicht so jemanden wie dich ...",sagte er und strich mit seinem Finger eine Träne von meiner Wange.
 

Kapitel 17

Ich verspürte ein  Gefühl ihn küssen zu wollen , aber ich wusste ,dass das falsch gewesen wäre. Was meinte er damit , dass er nie jemanden wie mich verletzen würde?Keine Ahnung wie lange wir uns in die Augen sahen ... Auf jeden Fall war es zu lange , denn Kurz darauf wurden wir unterbrochen.

,,Hey Carter ! ", schrie jemand und Luca drehte sich nach ihm um .
,,Wir müssen zum Training.", meinte der Typ , der jetzt neben Luca stand .
,,Ja ich weiß ", nickte Luca.
,,Also kommst du mit ?" , fragte der andere nun . Der war ja aufdränglich . Kurz schaute der Typ zu mir und hatte ein schiefes Grinsen im Gesicht .
,,Oder bist du noch beschäftigt?", erkundigte er sich bei Luca der mich nun auch wieder ansah. Ich verdrehte meine Augen und starrte ihn dann genervt an.
,,Kyle geh doch einfach schon mal vor ich komm gleich ...", erwiderte Luca.
,,Alles klar !" , verabschiedete sich Kyle und zwinkerte mir kurz zu . So selbstverliebt... der dachte auch der kann jede haben oder was ....tzzzz
Luca sah wohl meinen genervten Blick , denn sofort kam er auf mich zu .
,,Hey tut mir leid , Kyle ist nunmal so ... Mir gehts auch manchmal auf die Nerven glaub mir ... aber er ist halt mein Kupel..",entschuldigte sich Luca und fuhr sich dabei durch die Haare . Konnte endlich mal damit aufhören ? Wenn er das machte , dann sah er so gut aus , dass ich nicht lange sauer auf ihn sein konnte.
,,Schon ok ..", seuftze ich. ,,Du kannst ja nix dafür.."
Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen . Dann schaute er auf seine Uhr .
,,Du es tut mir Leid ich muss jetzt wirklich zum Training... Vielleicht sehen wir uns ja später ? Kommst du auf die Feier heute Abend ?" , erkundigte er sich.
,,Ich weiß nicht ich muss noch lernen ...Ich hab viel zu tun..", antwortete ich .
Nun wurde sein Blick trauriger und er schaute mich mit seinem Schmollmund an ... Oh man er konnte bestimmt toll küssen.... Was war los mit mir ? Ach ...eigentlich konnte ich Religion auch auf morgen verschieben ...
Er sah einfach zu süß aus wenn er so schaute .. Irgenwie wollte ich wie ein kleines Kind in die Backen knaufen ... er sah so unschuldig aus. Wieso konnte ich ihm bloß nicht abschlagen ?
,,Ja mal schauen ...", antwortete ich schließlich und lächelte ihn an.
Der Schmollmund wurde zu einem kleinen Lächeln . Mit diesem Blick bekam er wahrscheinlich immer was er wollte ...Aber jeder hat seine eigenen Methoden um an seine Ziele zu kommen .
Langsam schlenderte er zu mir herüber und stellte sich dann neben mich , sodass er mit dem Mund an meinem Ohr stand .
,,Ich würde mich freuen wenn du kommen würdest ...",flüsterte er.
,,Und übrigens , ich mag das Outfit , aber in Jeans stehen dir auch ..." Ich bekam Gänsehaut , seine Stimme war so tief , als er es mir zuflüsterte und so... so total verführerisch . Kurz darauf schaute er mich an und leckte sich dann anschließend über seine Unterlippe und ich musste ein kleines Stöhnen unterdrücken. Er sah so gut aus ...Sogar mit diesem Nasenring , der seinen Look irgendwie noch perfekter machte. Zum Abschied zwinkerte er mir noch zu und ich musste micht echt beherrschen nicht zu sabbern . Ich schaute ihm nach. Er trug ein schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt , welches so eng war , dass sich seine Muskeln darunter abzeichneten . Dazu hatte er khakifarbene Shorts und schwarzweiße AirMax an . Wieder schaute ich ihn an und erwischte mich wie ich seinen Arsch anstarrte . Perfekt . Ein anderes Wort gab es dafür gar nicht ... Wie es aussieht schien er wohl meinen Blick gespürt zu haben , denn er im nächsten Moment drehte er sich um und lächelte mich an . Oh nein er hatte mich gesehen wie ich ihn anstarrte , wie peinlich ! Jetzt denkt er bestimmt ich bin so eine die man leicht rumkriegen kann. Aber das kann er sich schön abschminken ! Mit mir nicht Freundchen ! Auch wenn ich zugeben musste , dass er der heißeste Junge gewesen war den ich hier in Boston je gesehen hatte ...

Als der Unterricht beendet war , ging ich wieder in mein Zimmer ins Wohnheim. Amber saß gerade auf dem Bett und lackierte sich die Nägel. Als sie mich bemerkte schaute sie zu mir hoch .
,,Hey ", lächelte sie schüchtern.
,,Hey ..", sagte ich mindestens genauso schüchtern.
,,Du weißt jetzt also was passiert ist hm? " , hakte ich nach.
,,Ja ..." Kurz herrschte Stille . Dann stand Amber auf und nahm meine Hände . Sie starrte erst auf den Boden und dann in meine Augen .
,,Hayley ... es tut mir leid was passiert ist ... Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen mit Beth und den anderen , du kanntest sie ja nicht ... Ich hatte eigentlich den Eindruck gehabt , dass sie dich mögen ... Ich konnte ja nicht wissen , dass es so kommt... Sonst hätte ich dich nie alleine gelassen ... Beth und Jess können manchmal ziemlich launisch sein ...", gab sie bedrückt zu.
,,Hey... es ist nicht deine Schuld , du wusstest ja nicht , dass sie so reagieren würden ... Alles ok " , versicherte ich ihr und unarmte sie .
,, Danke... Manchmal sind sie etwas launisch aber eigentlich sind sie ganz nett ... und sie sind meine Freundinnnen ..." , sagte sie .
,,Etwas launisch?", fragte ich sarkastisch und wir fingen beide an zu lachen , immernoch umarmend.
,,Hey... ich kann auch launisch sein! " , gab Amber unter lachen zu .
Ich tat als würde ich mich erschrecken und wir lachten beide laut los . Amber war nicht so wie die , sie verdiente bessere Freunde.
,,Aber du kannst auch ziemlich launisch sein" , sagte sie als sie sich wieder einigermaßen von lachen erholt hatte .
,,Was meinst du ?", fragte ich interessiert.
,, Komm schon , du willst mir doch nicht ernhaft weißmachen , dass Luca vorhin ohne Grund so in die Luft gegangen ist " , schaute sie mich neugierig an.
,,Und vorhin habe ich euch auch bei der Tischtennisplatte gesehen ".
Lucas kleiner Ausraster schien sich wohl sehr schnell zu verbreiten . Das wars wohl mit dem nicht auffallen.
,, Jaaa...naja..." Ich vertraute Amber als erzählte ich ihr von meinem ersten Treffen mit Luca auf der Brücke und dem Grund wegen seinem Ausraster vorhin , von vorhin bei der Tischtennisplatte . Von allem . Amys Entfürung und den Tod meiner Eltern ließ ich bei dem Gespräch aus . Auch wenn ich Amber vertraute , ich war sowieso schon Gesprächstema Nr.1 auf dem College nach Lucas Auftritt in Psychologie.
,,Oh , oke... naja Hauptsache ihr habt euch wieder vertragen " , meinte Amber nachdem ich es ihr erzählt hatte.
,,Ja ..das haben wir... Sagmal was ist das für eine Feier heute abend gehst du da hin ?", erkundigte ich mich bei Amber.
,,Ja natürlich ! Für Cheerleader ist es Pflicht auf jede Party zu gehen! Das Verbindungshaus Beta gibt immer zum Anfang des Semesters eine kleine Feier .. Kommst du etwa auch ?", fragte Amber und sah mich wartend an.
,,Ja also ich weiß nicht ..Luca...", murmelte ich.
,,Luca hat dich eingeladen?",fragte sie überrascht und fing an zu grinsen.
,,Das ist ja toll! Dann musst du unbedingt kommen! Wir gehen zusammen hin ! Und ich versprech dir , diesmal werf ich dich Beth und Jess nicht zu fraß vor . " , kreischte sie und hielt die Arme offen , damit ich ihr zustimmte und sie umarmte.
,,Nagut .. oke aber wehe du lässt mich mit den zwei launischen Cheerleadern alleine !", lachte ich und Amber stürtzte sich kreischend auf mich , sodass wir beide gegen die Tür knallten. Dadurch mussten wir noch mehr lachen .
Obwohl ich so viele Hintergedanken und bedenken wegen der Feier hatte ... irgendetwas musste ich ja machen ... von den zwei Furien werd ich mir meinen Spaß nicht verderben lassen! Schließlich hatte ich Amber dabei , Claire würde höchstwahrschein auch da sein und dann war da noch ...Luca.
Bei den Gedanken Luca wiederzusehen musste ich Grinsen .
Erst nach einer Weile bemerkte ich , dass Amber mir mit ihren Händen vor dem Gesicht herumfuchtelte.
,,Hallo? Erde an Hayley? Was wollen wir anziehen ?", fragte sie dann.
Ach Amber , dass war für sie immer das wichtigste! Zugegeben mir könnte es durchaus auch nicht schaden mich wieder ein bisschen mehr für Mode zu intessieren , schließlich war ich eine Frau ! Wow , das klang ja überhaupt nicht nach mir ... naja man sagt ja nicht grundlos , dass das College die Menschen veränderte . Manche zum positiven , andere jedoch zum negativen .Ich hoffe , dass letzteres nicht der Fall war bei mir.

Kapitel 18

Amber bestand daurauf mich zu stylen , nachdem ich es ihr letztes Mal schon abgeschlagen hatte. Es befand sich so ziemlich mein halber Schrank auf meinem Bett .
,,Ich weiß Mädchen haben tausend Sachen und klagen darüber , dass sie nichts zum anziehen haben . Aber Hayley du hast hier echt nichts zum anziehen !", kramte sie in meinem Schrank herum um etwas zum anziehen für mich zu finden .
,,Ne vergiss es ...In deinem Schrank befindet sich echt nichts partytaugliches ...", nachdenkend schaute sie mich an .
,,Was denn ? ", fragte ich sie.
,,Nichts ich überlege nur ob du in das eine blaue Kleid von mir passen würdest , ich mein du trägst ja die selbe Größe." ,kramte sie nun in ihrem Schrank herum.
,,Ach Amber danke ... aber , dass ist wirklich nicht nötig ...Ich muss ja nicht unbedingt mit ..", murmelte ich.
,,Nene , nix da! Du kommst auf jeden Fall mit ! Glaub mir , das Kleid ist ein Jerseykleid , ich hatte es mal von meiner Mum zum Geburtstag bekommen , es wird dir gefallen!" , versprach sie mir . ,,Ah , da ist es ja" ,sie holte etwas aus ihrem Schrank. Bitte lass es nichts mit Glitzer und Pailetten sein , bitte lass mich nicht wie eine Discokugel aussehen . Schließlich zerrte sie das Kleid aus dem Schrank und hielt es mir hin. Das hatte ich nicht erwartet .Es war ausgesprochen Schlicht , Ambers Mutter hatte echt Geschmack. Das Kleid war dunkelblau mit einem kleinen braunen Gürtel . Es hatte dicke Träger und einen Herzausschnitt , der mir vielleicht ein bisschen gewagt war . ,, Du darfst es gleich anprobieren ", meinte Amber ,,aber zuerst will ich dich schminken !", entgegnete sie mir begeistert und fing an zu lächeln . Ich fühlte mich so wie in einer Beauty -Serie : Hässliches Entlein wird zum schönen Schwan . Nach gefühlten 3 Stunden erlöste mich Amber endlich. ,,So wir sind fertig , jetzt kommt das Kleid !" Ich weiß nicht wie , aber irgendwie quetschte ich mich schlussendlich doch in das Kleid . Oben an der Brust und an der Hüfte drückte es ein wenig , aber es war auszuhalten . Dazu drückte mir Amber ein Paar brauner High-Heels in die Hand. ,,Amber auf denen kann ich nicht laufen . Wenn du möchtest , dass ich bei jedem zweiten Schritt stolpere und auf meine Fresse fliege , dann gerne..", sagte ich . ,, Ach die sind doch gar nicht so hoch und ausserdem haben sie Riemchen , die werden schon dafür sorgen ,dass du nicht stoplerst ." , meinte sie und zwinkerte mir zu . ,, Ja oke , ich probiers " , gab ich mich geschlagen und probierte sie an . Gar nicht so unangenehm wie ich dachte und laufen konnte ich eigentlich auch gut in ihnen . ,,Komm her" , rief Amber und hielt mir die Augen zu während wir zum Spiegel liefen. ,,3, 2, 1 ", zählte sie herunter und nahm dann die Hände von meinen Augen . ,,Voila!" , schrie sie und machte eine präsentierende Geste . Wow ! Ich erkannte mich selbst nicht mehr im Spiegel ... Meine goldblonden Haare hatte sie zu locken eingedreht , Meine Augen waren mit einem leichten Liedstrich geziert und dezente Smokey Eyes . Dies brachte meine graublauen Augen zum leuchten ! Außerdem ein bisschen Rouge und dazu ein schöner nudefarbener Lippenstift mit leichtem Rosastich. Das Kleid war perfekt ! Es schiegte sich an meinen Körper wie eine zweite Haut und brachte meine Rundungen perfekt zur Geltung . Der Ausschnitt war gar nicht so tief , wie ich befürchtet hatte . Nach so langer Zeit fühlte ich mich endlich mal wieder richtig schön !
,,Hayley alles ok? Gefällt es dir ?" , fragte Amber unsicher.
,,Ich -Ich bin sprachlos ! Danke!" , schrie ich und umarmte sie .
,,Schon gut schon gut , kein Problem "
Kurz musterte ich Amber . Sie sah war wie immer perfekt gestylt . Sie hatte sich ihre Haare geglättet , sodass sie nun fast bis zu ihrem Hintern gingen . Beim MakeUp hatte sie sich auch für etwas stärkere Smokey Eyes entschieden und dazu einen rotenn Lippenstift , der perfekt zu ihrem grauen Paillettenkleid passte.
,,Bereit ?", erkundigte sie sich bei mir .
,,Hmhm ..." , murmelte ich .
,, Ich interpretiere das mal als ja !" Schon packte sie mich am Arm und zerrte mich nach draußen.
,,Fahren wir eigentlich mit deinem Auto ? ", fragte ich auf dem Weg zum Parkplatz .
,,Ne , meins ist gerade in der Reperatur ...Zündkerze hat Probleme gemacht ...."
,,Hmmh oke und wie kommen wir da hin?", wollte ich wissen.
Im nächsten Moment hörte ich schon ein lautes Pfeifen hinter uns und drehte mich sofort um . Es war der Typ von vorhin , Kyle . Ja der Abend würde ja sowas von Spaß machen ... ganz bestimmt nicht . Er hatte schonmal ziemlich beschissen angefangen .
,,Hey Kyle" , begrüßte ihn Amber und schlang sofort ihre Arme um ihn.
,,Hey Babe " , erwiederte er.
Babe . Iugghh. Kurz musste ich schlucken um mich nicht sofort hier zu übergeben. Ich mochte diesen Typen nicht .Kyle ließ Amber los und ich merkte wie er mich anstarrte und sein Blick an meinem Dekoltee hängeblieb . Sofort verschränkte ich die Arme vor der Brust und schaute ihn wütend an .
,,Tut mir leid , dass ich mich nicht vorgestellt hatte . Kyle " , er hielt mir seine Hand hin . ,, Wir hatten ja schon das Vergnügen " , gab ich schroff zu .
Amber schaute mich flehend an , als sie meinen Blick sah. Sie und ihr Schmollmund ... Wie es aussieht war Kyle Ambers Freund und ich musste nett zu ihm sein ob ich wollte oder nicht . Ich stöhnte kurz genervt und gab ihm dann meine Hand . ,,Hayley " , sagte ich momoton.
,,Schön dich kennen zu lernen Hayley " ,meinte er mit einem augesetzten Playerlächeln und ich zuckte kurz zusammen . Nein , ich mochte ihn wirklich nicht . Schnell wand ich den Blick ab und sah zu Amber die lächelte und mit ihren Lippen ein kleines "Dankeschön" formte .Ach was tat man nicht alles für seine Freunde ...
,,Einsteigen bitte " Kyle öffnete zuerst Amber die Tür und dann mir . Er hatte einen silbernen Porsche Panamera. Sag ich ja , Player . Die Party würde

Kapitel 19

 

Die Fahrt verlief einigermaßen ruhig. Wie es aussah , bemerkte Kyle wohl , dass ich keine Lust hatte mir ihm zu reden und Amber schminkte sich immernoch im Rückspielgel. Kyle war eigentlich auch ziemlich gut gebaut , na klar er war ja auch Footballspieler. Jedoch hatte er dunkelblondes Haar und braune Augen , aber gar keine Piercings oder Tatoos. Er sah gut aus , aber mit Luca konnte er echt nicht mithalten. Wie es aussieht bemerkte er , dass ich ihn beobachtet hatte, denn sofort drehte er sich nach mir um .
,,Was glotzt du so ?",zischte er genervt.
,,Ich könnte dich das gleiche fragen " , entgegntete ich zickig.
Er rollte nur seine Augen und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße.
An einem großen Haus auf dem mit griechischen Buchstaben "Beta" geschrieben wurde hielt er. Wir waren da. Kyle öffnete Amber die Tür und auch ich stieg aus . Fast stoplerte bei dem ersten Schritt mit den Schuhen . Ich hätte sie vielleicht doch nicht anziehen sollen...Aber naja zu spät .. Ich hatte ja immernoch meine Ballerinas in der Tasche.
,,Alles ok ?" , fragte mich Amber zur Sicherheit als wir vor der Tür standen .
,,Ja , danke ",lächelte ich ihr kurz unsicher zu.
Im Vorgarten waren schon einige , wenn nicht etwa Hundert Leute gewesen , die sich betranken , überall lagen Bierflaschen herum und rote Plastikbecher zierten den Rasen. Innen konnte es kaum besser aussehen . Kyle öffnete die Tür und schon schallte mir laute Musik in die Ohren.. Wenn ich könnte wäre ich jetzt umgeflogen oder hätte jetzt einen Hörschaden bekommen. Ich hatte recht gehabt innen sah es noch viel schlimmer aus. Es waren so verdammt viele Leute , man konnte kaum vorbei . Jeder von ihnen hielt einen roten Becher mit alkoholischem Inhalt in der Hand. Die Kleider mancher Mädchen waren so lang , dass sie ruhig als Top und nicht als Kleid durchgehen konnten und hauteng. Man konnte dadurch alles sehen , und wenn ich mein alles , dann mein ich alles! Überall Müll! Und notgeile , betrunkene Typen . Was anderes war ja nicht zu erwarten . Aber die Bezeichnung "Feier " passte null , eher "Loveparade"! Schlimm! Wo ich dachte es kann kaum schlimmer kommen wurde ich schon umgeschmissen . Schnell versuchte ich mich an etwas fest zu halten aber ich fand nichts . Als ich mich gedanklich schon am Boden liegen sah , wurde ich kurz vor dem Aufprall auf dem Boden von jemanden festgehalten .Ich wurde hochgezogen und schaute dann direkt in eisblaue Augen . Luca.
,,Alles ok?", fragte er sorglich.
,,Ja danke , dass war wirklich knapp.." , bedankte ich mich bei Luca.
,, Kein Problem " , lächelte er , sodass seine weißen Zähne hervorblitzen .
,,Diesmal hat dich wohl jemand anders ungehauen" , spottete er .
,,Ha ha sehr witzig" , meinte ich sarkastisch und schenkte ihm einen genervten Blick.
,,Kann aber auch an den Schuhen liegen " , fügte er hinzu und schaute kurz meine Schuhe an .
,,Amber " , erklärte ich.
,,Ah , das erklärt alles " , meinte er und sein lachen wurde noch breiter .
Er sah einfach perfekt aus , wenn er so lachte . Wie ein Amerikanisches Model , sogar noch besser.
,,Jap...Und was machst du so hier?",fragte ich .
,,Äm ich wohne hier?", antworte Luca belustigt.
,,Stimmt .." Er wohnt hier ... wie hätte ich das vergessen können . Ich hatte noch nicht mal etwas getrunken und schon blamierte ich mich . Toll...
,,Willst du etwas trinken ?" , erkundigte sich Luca nett und ich schüttelte meinen Kopf.
,,Nein danke , später vielleicht" Wenn ich weiter auf diesen Schuhen laufen wollte , dann musste ich nüchtern bleiben . Nüchtern war es schon schwer genug auf diesen Dingern zu laufen .
,,Haste Lust mitzukommen ? Zu Kyle Amber und paar anderen aus dem Team ?"
,,Hmm..ich weiß nicht " Andererseits ... Ich konnte ja auch nicht den ganzen Abend hier bleiben und nichts machen ..Nur rumsitzen und darauf warten , dass die Zeit verging...
,,Komm schoooon "Luca schaute mich mal wieder mit seinem Dackelblick an ,man der bekam auch immer was er wollte . Wieso sah er nur so gut aus ?
,,Ja ok... ausnahmsweise " , stimmte ich zu.
Luca nahm meine Hand und zog mich ins Wohnzimmer .Kurz bevor wir die Tür zum Zimmer erreicht hatten zog er mich an sich heran . Er legte seine Hand unter mein Kinn und hob es so , dass ich ihm direkt in die Augen sah . Unsere Lippen waren nur Millimeter von einander entfernt.Ach wie gerne würde ich diese Lippen küssen , diese Schmolllippen . Mein verlangen nach Luca war so groß , ich konnte mir nicht erklären wieso . Er war nur ein Player und wie es schon im Namen steckte , bestimmt spielte er nur mit mir . Auf der einen Seite wollte ich nicht verletzt werden , auf der anderen wollte ich nur ihn.Luca.
Doch anstatt mich zu küssen , drehte er meinen Kopf und flüsterte dann in mein Ohr.
,,Du siehst heiß aus heute "
Ein Schauer durchfuhr meinen ganzen Körper . Luca verursachte mir immer wieder Gänsehaut . Ich schaute ihn an und er lächelte . Verlegen lächelte ich zurück . Sekunden später zog mich Luca schon ins Wohnzimmer . Auf der Couch saßen Amber , Kyle und Claire die mich ansah und mir zulächelte. Ich ließ meinen Blick weiter durchs Zimmer scheifen und entdeckte Beth und Jess die sich an zwei mir unbekannte Typen ranschmissen , mich jedoch wütend anschauten , als sie mich erblickten.
,, Wir spielen gerade Flaschendrehen " , meinte Claire .
,,Wollt ihr mitmachen?"
Luca schaute mich an .
,,Ja wieso nicht ", antwortete ich und setze mich dazu.
,, Oke dann lass uns loslegen "
Wärend des Spiels stellten sich die zwei Typen sich dann als Jason und Derek heraus , welche auch im Footballteam waren .
,,Hayley du bist dran " ,wies mich Kyle hin . Oh nein von Kyle konnte ja nur irgendein Schwachsinn kommen , kaum zu glauben , dass er es aufs College geschafft hatte.
,,Wahrheit oder Pflicht ?", fragte er mich.
,,Hmm..Wahrheit " , antwortete ich unsicher . Die meisten hatten echt scheiss Aufgaben bekommen ..Küss den küss die , trink das , mach dies ... Hoffenlich kam jetzt was gescheites .
,,Bist du noch Jungfrau ?" ,fragte er belustigt . Wenn der nur wüsste.... Ich hab sogar ein Kind also...Amy .... ich vermisse sie so sehr . Es gab immernoch nichts neues . Immer wimmelten sie mich ab und sagten mir , sie tun alles um sie zu finden . Aber nichts.
,,Hayley ?" , fragte Claire besorgt , da ich total in meine Gedanken vertieft war.
,,Nein , ich bin keine Jungfrau " , antwortete ich schnell.
,,Ja sicher ...wer sollte schon mit dir schlafen sollen ? " , zischte es von der Seite und ich schaute Beth an . War ja klar , immer wieder Beth ... Jetzt war ich wütend , jetzt war ich richtig wütend .
,,Weißt du ,ich weiß zumindest mit wem ich geschlafen hab ! Ich glaub du kannst dir nur die merken , mit denen du hier in der Stadt nichts hattest ! Oh warte mal , da gibt es ja niemanden ! Du hattest mit jedem was ! Tut mir leid , dass ich nicht so notgeil bin und mich jedem Jungen an den Hals werfe der an mir vorbeigeht !", zischte ich.
Mit offenen Mund starrte mich Beth an . Ja Beth , ich kann auch eine Zicke sein , aber du bist immernoch die größte Zicke hier.
Luca fing an zu kichern .
,,Haben dir deine Eltern keinen Anstand beigebracht oder warum verhälst du dich so? Bestimmt sind die genauso wie du! ",schrie Jess nun.
,,Lass meine Eltern da raus !", sagte ich .
,,Wieso sollte ich ? Es war schließlich deren Schuld dich in die Welt zu setzen .. Vermutlich dachten sie es kommt was gutes dabei raus ....aber sieht ja nicht so aus , dass dies geglückt ist !"
,,Halt deine Klappe!" Ich versuchte meine Wut zu unterdrücken , doch es ging nicht . Ich raste aus dem Zimmer , schlug die Tür hinter mir zu und machte mich auf die Suche nach dem Bad. Bevor ich hier noch anfing zu weinen . Wieso sind sie so gemein zu mir ? Was habe ich ihnen getan? Kurze Zeit später fand ich das Bad und schloss mich darin ein. Sofort fing ich an zu weinen . Was zogen sie meine Eltern da mit rein? Wenn sie nur wüssten , dass sie tot sind ... Wieso verletzen sie mich immer und immer wieder ?
Plötzlich klopfte es an der Tür .
,,Hayley alles ok? Kann ich rein ?" Es war Luca.

 

Kapitel 20

,,Luca bitte geh weg!" , schluchzte ich .
,,Träum weiter ich lass dich ganz bestimmt net allein in so einem Zustand !" , meinte er und hämmerte gegen die Tür.
,,Ich kann auch die Tür eintreten , hab nichts dagegen", bemerkte er.
Ich war nicht mal fähig zu antworten oder zu reagieren , sondern ich saß auf dem Klo und heulte .
,,Hayley , bitte lass mich rein ", bat er nun ruhig.
Ich schüttelte meinen Kopf , obwohl er mich nicht sehen konnte ...aber nicht mal das bemerkte ich , da ich völlig fertig war.
,,Hayley , bitte ! Ich schwör dir ansonsten tret ich wirklich die Tür ein !"
,,Das würdest du net hinbekommen ", schrie ich .
,,Das sagt die, die gegen mich gelaufen ist und Ohnmächtig geworden ist ", lachte er.
Dieser Idiot ... Immer noch schluchzend find ich an zu lachen . Ja er hatte recht ...und außerdem wollte ich wirklich nicht , dass er die Tür einschlug .
Also öffnete ich ihm tränenüberströmt die Tür und setzte mich dann wieder aufs Klo und weinte weiter . Der bekam ja wirklich immer was er wollte. Luca kam herein , öffnete die Tür und kniete sich dann vor mich.
,,Hey ....",versuchte er zu lächeln.
,,Hey....", antwortete ich und wischte mir die Tränen mit dem Klopapier aus dem Gesicht.
,,Du darfst Beth und Jess nicht so ernst nehmen ... Die machen immer Stress wenn ihnen etwas nicht passt .." , meinte er.
,,Ja Luca , das kann ja sein ! Aber was verdammt noch Mal habe ich ihnen Getan !? Sag mir was habe ich gemacht? Sie hassen mich schon seit sie mich in der ersten Sekunde gesehen haben ! Was glaubst du warum ich sonst weggelaufen bin ?!", schrie ich verzeifelt.
,,Hmm, die zwei sind halt so ...Die und deren Stimmungsschwankungen halt ", schaute er mich an und lachte.
,,Ja hab ich auch schon bemerkt " , murmelte ich . ,,Aber wieso müssen die gleich meine Familie mit reinziehen ?!Wenn die nur wüssten..."Ich schaute auf den Boden.
,,Ja die überschreiten oft Grenzen ... des regt mich auch oft auf.... Aber sagmal ... Wenn sie was wüssten?" Luca schaute mir in die Augen .
Sollte ich es ihm erzählen ? Von dem Unfall? Und wenn er mich danach ignorieren würde? Irgendwie vertraute ich ihm...und gerade wenn es mir scheiße ging , war er bei mir ...
,,Meine Eltern sind tot ....Sie sind vor zwei Jahren bei einem Autounfall gestorben ",sagte ich und schaute ihm danach auch in die Augen.
,,Das tut mir Leid....", meinte er . ,, Man diese zwei ....immer müssen sie übertreiben .... wenn sie Jungs wären würde ich sie jetzt zusammenschlagen ", lächelte er und ich musste auch lachen .
,,Hey da ist es ja wieder !" zeigte er auf meinen Mund worauf ich ihn fragend ansah . ,,Dein schönes Lächeln ", beendete er den Satz und ich stieß ihn leich nach hinten und musste noch mehr Lächeln.
,,Aber du hast es auch richtig faustdick hinter den Ohren! Sie mal einfach so als Schlampe zu bezeichnen ", lachte er nun lautstark. Ich schaute ihn gespielt wütend an . Er hob abwehrend die Arme .,, Schon gut , du hattest ja recht" , meinte er und wir fingen beide an richtig laut zu lachen . Dieser Idiot , dir konnte es so richtig scheiße gehen und er konnte dich trotzem immer wieder zum lachen bringen . Und diese Grübchen , die sich bildeten wenn er lachte...
Sein Gesichtsausdruck wurde wieder ernst und er schaute mich wieder an .
,,Vielleicht waren sie auch einfach nur eifersüchtig " , meinte er .
,,Eifersüchtig ? Auf mich ? Klaaaarr.." , pfiff ich und schaute belustigt.
Er legte seine Hand auf meine Wange und ich spürte wie es an dieser Stelle kribbelte . ,,Das meine ich ernst ... " , flüsterte er .
Oh ... er meinte es wirklich ernst... Ich dachte er macht nur Spaß...Aber sein Gesichtsausdruck verriet mir , dass er es wirklich ernst meinte. Ich wurde leicht rot im Gesicht.
,,Du bist süß , wenn du rot wirst " , lächelte er nun wieder und noch mehr röte stieg in mein Gesicht.
Er starrte auf meine Lippen ... und ich auf seine . Langsam beugte er sich zu mir vor...wir schauten uns in die Augen.... Gerade wollte ich meine Lippen auf seine legen .. Es klopfte an der Tür. Super.. Tollen Moment erwischt...
Schnell entfernte er sich von mir und stand auf.
Es klopfte immer noch .
,,Hayley ?Bist du da drin ?" Claire . Wenn es jemand anderes gewesen wäre hätte ich dem jetzt ne richtige Standpauke gehalten ...Aber es war Claire.
Luca öffnete ihr die Tür.
Sie schaute Luca überrascht an . ,,Oh Luca.. du bist ja auch da .", stotterte sie .
,,Korregiere : war da .. Ich war auch da.. " Er stellte sich nach draußen.
,,Claire " ,,Hayley" , er schaute mich an , sah dann schnell noch genervt zu Claire und machte die Tür von außen zu.
,,Man der war ja genervt... Hatte icch gerade einen schlechten Zeitpunkt erwischt?" , fragte Claire und lehnte sich gegen die Wand.
,,Nein ,alles ok" , log ich .
,,Gut , der hat mich gerade echt so angesehen als wollte er mich in Stücke reißen " , spaßte sie .
,,Alles wieder ok? Beth und Jess können ja nie ihre Klappe halten..." , sagte sie genervt.
,,Ja alles ok... So sind sie halt .." , meinte ich.
,,Ja aber das ging wirklich zu weit ! Man manchmal weiß ich echt nicht wieso ich mit denen befreundet bin ... Eigentich nur wegen dem Cheerleadern.."
,,Hmm" , murmelte ich .
Sie nahm mich in den Arm . ,,Hey aber du hast es Beth richtig gegeben !" ,lachte sie , sodass ich auch schüchtern lächeln musste.
,,Ich muss mich ja auch wehren ", gab ich zu.
,,Ja stimmt . Ich habe es nur noch nie erlebt , dass es ihr Jemand ins Gesicht gesagt hat" , Lachte sie und schüttelte ungläubig den Kopf.
,,Naja hatte sie verdient " , meinten wir beide gleichzeitig und fingen an zu lachen.
Als wir uns wieder gefangen hatten drehte ich mich zu Claire.
,,Danke ,dass du mich so unterstütz... " , bedankte ich mich bei ihr.
,,Dafür sind Freunde doch da !" , meinte sie und zwinkerte mir zu.
,,Komm lass uns gehen " , hielt mir Claire ihre Hand hin um mich hoch zu ziehen.
,,Ja oke " Ich gab ihr meine Hand und schaute mich nochmal im Spiegel an. Zum Glück hatte ich Wasserfestes MakeUp benutzt ...Es war nicht verschmiert. Schnell rückte ich noch mein Kleid zurecht und ging dann auf Claire zu , die sich bei mir einhakte.
,, Ach so und wenn du denkst ich lass dich so davonkommen , dann hast du dich geschnitten " , flüsterte sie mir zu und ich wurde nervös.
,,Du musst mir später alles über dich und Luca erzählen! Keine widerrede! " ,meinte sie .
Wieder wurde ich rot .
Ich und Luca ? Was war denn da? Ich wusste es selber nicht , was das zwischen uns war ... Wie sollte ich das denn Claire erzählen , wenn ich es selber nicht wusste.... Ich wusste nicht mal ob da wirklich etwas war ...

 

 

Kapitel 21

Der restliche Abend der Feier verlief eignetlich ganz gut . Wir setzten uns mit Claire wieder zu Amber , Kyle und Luca . Beth und Jess waren mit den zwei Jungs nach draußen an den Pool gegangen.

Kyle und Amber erzählten die ganze Zeit etwas über ihre Erlebnisse von den Sommerferien . Ich, Luca und Claire saßen nur da , hörten zu und lachten an den richtigen Stellen . Luca schaute kein einziges Mal zu mir hinüber ... die ganze Zeit starrte er die ganze Zeit in seinen Becher , danach nur zu Amber und Kyle.. Mich würdigte er keines Blickes. Ich weiß nicht wieso , aber irgenwie kränkte es mich ... Vorher hatten wir uns fast geküsst...naja fast ... aber jetzt ignorierte er mich. Was hatte ich ihm nur getan ?

Es war schon nach ein Uhr nachts und morgen war Unterricht . Ich schaute kurz zu Amber und deutete auf meine Uhr .Sie sah mich erst verwirrt an und ich deutete erneut auf die Uhr ?

,,Möchtest du zurück ins Wohnheim?" , fragte mich Luca der plötzlich neben mir stand.

,,Ämm jaa eingentlich schon ..." Fordernd sah ich zu Amber , die mir mit dem Arm abwinkte und damit deutete , dass wir noch genug Zeit hatten.

,,Verlass dich lieber nicht auf die , die bleiben mindestens noch drei Stunden hier ...Wenn nicht bis morgen " , meinte Luca und lächelte .

,,Jaaa okey.. aber hast du nicht getrunken?", flüsterte ich für die anderen nicht hörbar.

Er bückte sich zu mir vor und flüsterte mir zu ,, Ja aber es ist neu für mich , dass man von Wasser betrunken werden kann ... Oder hab ich mich da etwa geirrt ?" , zwinkerte er .

,,Ja gut okey ", gab ich nach .

Schnell verabschiedete ich mich von Allen , wobei Claire noch schnell andeutend mit den Augenbrauen spielte , als sie sah , dass ich mit Luca ging. Auf dem Parkplatz ging Luca dann auf einen schwarzen BMW zu den ich mir nur in meinen Träumen leisten könnte. Aber Männer und ihre Autos halt ,.... Irgendwie passte es aber zu ihm .

Wir stiegen ein und Luca machte das Radio an . Eminem ertönte . Rap ... natürliiiichhh. Er startete den Motor und wir fuhren los . Still saß ich da , starrte aus dem Fenster und nickte zum Lied.. Ich kannte es . Zwar war dieser Musikstil nicht ganz meiner aber ich mochte einige Lieder von Eminem und dieses war mein Lieblingslied . Ich stand mehr so auf ruhigere Songs...Ed Sheeran , Sam Smith .. schnulzige Mädchenlieder halt. Als danach noch ein mir bekanntes Lied anfing , begann ich lautlos , nur mit den Lippen mitzusingen . Luca sah das und lächelte mich belustigt an .

,,Du magst also Eminem ?" , fragte er und riss mich aus dem Song und ich schaute ihn nun an.

,,Ja also ...eigentlich steh ich nicht so auf Rap ...aber Eminem ist eine Ausnahme", meinte ich .

,,Auf was für Musik stehst du denn?"

,,Naja ... ich bin eher so der schnulzige Typ... Ed Sheeran , Sam Smith ..alle so langsamen Lieder " ,meinte ich schüchtern.

,,Hmm okey also sowas ?" Er drückte ein paar Knöpfe auf dem Display ( Ja!Es war ein Touchdisplay!Ich sag ja mein Traumauto!) und Sam Smiths Stimme ertönte . Es war sein Cover von Whitney Houstons HOW WILL I KNOW.

,,Ja sowas " , sagte ich und lächtelte schüchtern auf den Boden .

,,So wir sind da " , meinte Luca als wir in die Straße zu den Wohnheimen bogen .

Ich wollte gerade aussteigen , da bemerkte ich , dass Luca mir seine Hand hinhielt um mir beim Aussteigen zu helfen .

,,Danke " ,lächelte ich ,,auch fürs Fahren "

,,Kein Porblem ... Wenn du auf die gewartet hättest wärst du wahrscheinlich erst morgen nach Hause gekommen .." ,lächelte er , sodass sich wieder Grübchen bildeten . Wäre ich seine Oma , würde ich ich bestimmt tausend Mal kneifen , so süß sah er aus .

,,Soll ich dich noch hochbringen ?" ,fügte er hinzu ,,Es ist schließlich dunkel und du bist alleine..."

Wow erst kümmert er sich um mich , dann ignoriert er mich und jetzt will er mich mal wieder beschützen . Stimmungsschwankungen scheinen hier am College Alltag zu sein . Bestes Beispiel waren ja Beth und Jess . Aber ich war sauer ... Was denkt der eigentlich ? Küsst mich fast und dann ignoriert er mich und kommt jetzt wieder bei mir an ? Ne Freundchen . Ich atmete tief durch.

,,Luca was soll das? Vorhin auf dem Bad hast du versucht mich zu küssen ! Dann hast du mich den Rest des Abends die ganze Zeit ignoriert! Und jetzt willst du hier meinen Beschützer spielen und mich sicher nach Hause bringen ? Ist das dein ernst ?" , schrie ich nun ziemlich lautstark .

,,Hayley .... das ist nicht so einfach ...diese Situation ...ich komme einfach nicht damit klar ..." , murmelte er und schaute dabei die ganze Zeit auf den Boden und malte kreise mit seinen Schuhen.

,,Ne weißt du .., du hast gesagt du würdest mich nicht verletzen ...nie! Aber weißt du : Ich bin keine blöde Tusse ,die man für ein Abenteuer gebrauchen kann und danach einfach ignoriert ! Tut mir leid ! Aber so bin ich nicht ! Wenn du so jemanden suchst dann geh wieder zurück auf die Party und lass mich in Ruhe!"

Dieser Typ nervte mich einfach nur noch ! OK! Ich geb ja zu man tut manchmal etwas unbewusst ... Aber ich werde einfach den Gedanken nicht los , dass er nur mit mir spielt ... Dass er denkt ich bin so eine übliche Tusse , die man einfach so abschieben kann ! Ja , er ist ein Player! Aber als wir im Bad waren , war Luca so anders ... so mitfühlend ... so ehrich ...so charmant . Ich habe echt genug durchgemacht und ich habe echt keine Lust auf eins seiner bescheuerten Spiele .

Wütend zog ich meine High Heels , naja eher Ambers High Heels aus und wollte mich auf den Weg zum Wohnheim machen .

Gerade drehte ich mich von Luca weg , da hielt er mich schon am Arm fest.

,,Deine Tasche " , meinte er und drückte mir meine Clutch in die Hand und ich wollte mich loslösen . Doch Luca hielt mich immernoch fest . Auf einmal zog er ruckartig an meinem Arm und drehte mich direkt in seine Arme , sodass ich mit dem Rücken am Auto stand . Er schaute mit seinen eisblauen Augen in meine Augen und ich bekam eine Gänsehaut . Abwechseln schaute er auf in meine Augen und dann in meine Lippen . Schließlich stöhnte er,bückte sich vor mich und küsste mich . Seine Lippen waren so voll und so weich ...er schmeckte nach Minze. Ich sog seinen Geruch auf ... er roch so toll nach Oceanbreeze , so frisch , so schön... Ich wühlte ihm durch sein Haar . Er stieß mit seiner Zunge an meine Unterlippe . Ich sollte ihm den eingang gewähren . Ohne nachzudenken öffnete ich meinen Mund und unsere Zungen bewegten sich im Takt miteinander . Luca zog mich immer fester an sich und unser Kuss wurde immer intensiver. Bis Luca sich dann von mir löste.

,,Ich würde dich nie verletzen " , schaute er mir nun ernst in die Augen.

Verwirrt von dem was gerade passiert war etwas übberrumpelt murmelte ich nur ein ,, Ich muss gehen " und verschwand dann Richtung Wohnheim.

War das gerade wirklich passiert? Wir hatten uns geküsst....Luca und Ich ... Luca und Ich...

Wir... Er hatte mich geküsst...

 

Kapitel 22

 Hayley

 

 

Sobald ich die Tür meines Zimmers öffnete , schmiss ich die Schuhe auf den Boden und ließ mich mit den Rücken aufs Bett fallen. Gedankenverloren starrte ich an die Decke.

Ich weiß ...vielleicht war ich etwas streng zu Luca gewesen , er denkt bestimmt ich wäre hysterisch oder so....verrückt...launisch .Ach Scheiße! Ich hatte echt keine Lust mehr auf solche scheiß Spiele in meinem Leben. Luca hatte mich damals an der Brücke kurz bervor ich Selbstmord begehen konnte gerettet... Nun wollte ich nicht ,dass er mich so sehr verletzt , dass er auch einer der Gründe wird weswegen ich springen sollte .Die Trennung von Jace, Amys Vater , der Tod meiner Eltern und dann noch Amys Entführung...Eine gescheiterte Beziehung würde mir jetzt nur noch den Rest geben und mein Herz vollständig zum Bruch bringen . Es würde mich brechen...

Mit Jungs hatte ich eigentlich nicht so viel Erfahrung...und nach der Niederlage mit Jace hatte ich noch mehr angst. Jace war mein erster Freund gewesen. Er war der typische reiche , kluge , charmante Taumtyp . Der perfekte Schwiegersohn: Bestnoten , höflich ,gepfelgt und fürsorglich. Als wir unser erstes Mal hatten waren wir beide 16 und gerade zwei Jahre zusammen . Es war schön ...auch wenn wir beide damals ein bisschen unbeholfen waren , war es wirklich ziemlich schön...

Nach der Feier von Jaces 18.Geburtstag , als alle Gäste schon weg waren, gingen wir noch auf sein Zimmer und hatten Sex. Wir hatten kein Kondom benutzt, da ich die Pille nahm...Naja eigentlich ja Idiotensicher ... Nur hatte ich an dem Tag ziemliche Bauchschmerzen gehabt und deshalb eine Tablette genommen .. Was ich nicht bedacht hatte war , dass die Wirkung der Pille nachlässt , wenn man eine andere Tablette am selben Tag benutzt. Schon war ich schwanger .Mit siebzehn .

Als ich dann Jace von der Schwangerschaft erzählte , durfte ich mir erstmal eine lange Rede anhören , wieso ich das nicht bedacht hatte usw. Wie gesagt , Jace war der totale Streber und seine Karriere war ihm total wichtig . Er verlangte von mir , dass ich abtreibe , da ich sonst unser beiden Zukunft zerstören würde...Ich bekam Amy ...und er...er konzentrierte sich auf seine Karriere. Naja...pech gehabt hmmm...

Luca war ein Player ... wenn ich mit Jace schon nicht klargekommen bin ....Wie sollte ich denn bitte mit Luca klarkommen ?

Die Frage blieb offen ...und ich schlief ein.

 

 


Luca

Nachdem ich zurück ins Verbindungshaus gefahren bin , schloss ich mich in meinem Zimmer ein . Ich stöpselte mir meine Kofhörer in die Ohren , legte mich aufs Bett , machte Musik an und starrte an die Decke.

Auf dem Weg in mein Zimmer hatten sich mir bestimmt ein Dutzend Mädels an den Hals gschmissen ... Normalerweise hätte mir dies gefallen . Doch heute , nach der Reaktion von Hayley , war ich so verwirrt , dass ich mit denen nix anfangen konnte . Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um Hayley...

Hayley...

Wieso musste ich nur ständig an sie denken ? Niemand hatte mich jemals so abgewiesen ... mir einen Korb gegeben .Als sie im Bad geweint hatte ...ich hatte das Gefühl , dass ihr meine Nähe gut tat...Ich fühlte mich irgenwie Verantwortlich für sie . Auch wenn sie weinte und ihr MakeUp verschmiert war, war sie immernoch eines der hübschesten Mädchen die ich jemals gesehen hatte. Eigentlich brauchte sie gar kein MakeUp... sie war eine Naturschönheit...Und ihre grauen Augen die mich durchbohrten fesselten mich und hielten mich in ihrem Bann.

Ich wurde nicht schlau aus ihr , und das nervte mich . Es nervte mich ,dass ich keine Kontrolle über sie hatte , dass ich sie nicht verstand ...

Erst lässt sie mich sie trösten , wenn sie weint(Okeeee...ich habe sie ja quasi dazu gezwungen...aber trotzdem ) und dann sagt sie mir , dass ich mich von ihr fernhalten soll.

Ich sollte sie nicht verletzten... Keine Ahnung wer sie so tief verletzt hatte , dass sie vor allem Angst hatte...Vor mir...Was hatte ich ihr denn getan? Okey,.... ich weiß manchmal bin ich ein echter Arsch und jaaaa... ich hab vielleicht ein großes Ego..aber ich bin immernoch ein Mensch.

Sie bezeichnet mich immer wieder als Player ...und behauptet ich wolle sie nur verarschen ...Ich spielte nur mit ihr . Aber das tat ich ganz und gar nicht . Im Gegenteil , ich hatte das Gefühl sie führte das Spiel. Daran war ich nicht gewohnt...

Ich wollte sie verstehen! Sie verwirrte mich ...und ich konnte an nichts anderes denken als an sie ...Nur Sie... Hayley

Sie war wie ein Rätsel für mich ...Ich brauchte Antworten ... und ich würde alles tun um Antworten zu finden ...Aber in einem Punkt hat sie unrecht ...Ich würde sie nie verletzten , dazu war sie mir auf eine mir unbekannte Weise zu wichtig.

 

 


Hayley


Durch das laute Hämmern an der Tür wurde ich wach . Ein Blick auf die Uhr verriet mir , dass es schon sieben Uhr war ...mein Wecker würde in zehn Minuten klingeln.

Verschlafen und taumelnd ging ich zur Tür und öffnete sie . Amber strahlte mich mit einem breiten Grinsen an.

,,Morgen ! Na bereit für den Yogakurs? " , fragte sie höchst motivert , während sie an ihrem Top herumzupfte.

,,Ja gib mir paar Minuten " , meinte ich immernoch schläfrig.

Als ich gerade meine Sporttasche hinter der Tür hervorholen wollte , sah ich einen Zettel auf den Boden liegen .

,,Ist das deiner ?" , erkundigte ich mich bei Amber .

,,Ne ..noch nie gesehen ", antwortete Amber .

Ich zuckte mit den Schultern und öffnete ihn.

Kaffee? Um acht an der Tischtennisplatte.

Würde mich freuen wenn du kommst

Luca

Als ich den Zettel las musste ich Grinsen . Kaffe mit Luca. Wieso muss der es mir so schwer machen ...

Kapitel 23

Hayley

 

 

 

,,Na was grinst du denn so?" , fragte Amber.

,,Ach nichts..nur Müll", antwortete ich .

,,Ja Klaaaaar ....nur Müll! Was ging eigentlich gestern bei dir und Luca noch so?",fing sie and mit ihren Augenbrauen zu spielen .

Geschockt sah ich sie an . Was sollte ich sagen? Ich hab ihn eiskalt angeschriehen , da ich keine Lust hatte noch mehr Verletzt zu werden? Ne ganz bestimmt nicht...

,,Nichts er hat mich nur vor dem Wohnheim abgesetzt und ist dann wieder gegangen...",log ich.

,,Oke jetzt kannst du es noch verheimlichen , aber glaub mir ich werde schon noch dahinter kommen " ,zwinkerte mir Amber zu. Ja ich konnte noch nie gut lügen ... das war eine meiner Schwächen...

,,Du ich muss noch was erledigen ... geh doch schonmal vor , ich komm dann nach ", meinte ich zu Amber während ich immer noch im Pyjama dastand.

,,Oke , bis gleich " , sagte sie . ,,Ach und viel Spaß mit Luca !" , zwinkerte sie mir zu .

Woher ? Doch bevor ich sie fragen konnte antwortete sie schon.

,,Edding ... druckt öfters durch weißte .. Genieß den Kaffee!", lachte sie .

Ich wurde rot im Gesicht und brachte nur noch ein kleinlautes ,,Danke " hervor.

Schnell zog ich mir ein paar Chucks , eine enge , etwas neuere SkinnyJeans und ein weißes T-Shirt mit V-Ausschnitt an , dazu eine schlichte kleine Kette und weiße Perlenohrstecker. Schminken wollte ich mich nicht , schließlich wollte ich mich ja von Luca fernhalten... vielleicht hatte er dann keine Lust mehr mich zu treffen...Meine Haare band ich dann kurz zu einem Zopf zusammen . Eilig nahm ich meine Yogatasche und machte mich auf den Weg zum Campus. Es war zehn vor acht . Perfekt !

Aber was wäre , wenn das alles nur ein Scherz war...Ein Joke , ein dummer Streich ... Wenn er mit mir spielte , wie ich es von Anfang an vermutete...

Meine Vermutung wurde in der Hinsicht mit dem Kaffee nicht bestätigt. Denn dort stand er . Er lehnte sich gegen die Tischtennisplatte und neben ihm waren zwei Becher Kaffee. Als er mich sah , verzogen sich seine Mundwinkel sofort zu einem Lächeln .

Wieso machte ich das nochmal ? Ich wollte mich doch von ihm fernhalten...Ja ich wollte ...aber irgendwie konnte ich nicht ... Er war wie ein Magnet der mich anzog...

,,Hey", begrüßte mich Luca mit einem Lächeln als ich ihm entgegenkam .

,,Hay" ,erwiederte ich .

,,Kaffee?", fragte er spielerisch mit hochgezogener Augenbraue.

,,Ja gerne ", lächelte ich und er drückte mir einen Kaffee , ein Päckchen Zucker und Milch in die Hand.

,,Ich wusste nicht wie du ihn magst" ,antwortete er verlegen.

Luca verlegen ? Okey wie es aussieht kannte ich ihn wirklich nicht...

,,Mit Milch aber kein Zucker ", meinte ich und nippte an meinem Kaffee.

,,Danke nochmal für den Kaffee", meinte ich .

,, Danke , dass du gekommen bist " , erwiederte er und glänzte mich mit seinen eisblauen Augen an.

,,Wo musst du hin ?" , fragte er und zeigte auf meine Sporttasche.

,,Yoga " , antwortete ich knapp.

,,Ihr Mädels mit eurem spiritullen Scheiss" , lachte er. Da war er wieder , der alte Luca , der Player ,der gerne paar Sprüche reindrückte ...aber ich kann das auch.

,,Hey ! Dieser spirituelle Scheiss ist entspannend ! Und ihr ? Fußball , Football, Basketball? Ihr lauft alle einem Ball hinterher , wie Hunde " , konterte ich .

,,Wir sind keine Hunde ! Gib doch zu , dass du es heiß findest , wenn Jungs sportlich sind !", neckte er mich

,,Ja natürlich aber Hunde sind sie trotzdem ! Und du ? Findest du etwa Mädchen die Football spielen und total aufgepumt sind attraktiver als Frauen mit Kurven ?", stellte ich eine eigentlich retorische Frage.

,, Sportlich ja , aber wenn sie mehr Muskeln hat als ich , dann nein danke ! Schließlich muss sie immer noch wie eine Frau aussehen und nicht  wie ein Kerl!" , meinte er .

,,Na also ! Bezeihne Yoga nie wieder als spirituellen Scheiss! " , lächte ich .

,,Kommt drauf an wie du in Yogahosen aussiehst , dann könnte ich meine Meinung über Yoga nochmal ändern ", schaute er mich an. Wir liefen langsam richtung Sporthalle.

Kurz blieb ich stehen . Wie meinte er das ? Fand er mich jetzt attraktiv oder wie? Ach was ! Luca und mich attraktiv finden pfff......

,,Kommt drauf an wie du in Sportklamotten aussiehst , dann könnte ich meine Meinung über Football ändern " , sagte ich bevor ich überhaupt nachdenken konnte was ich gesagt hatte. Man so viel zu sich von Luca fernhalten .

,,Naja die meiste Zeit trainier ich ohne Shirt" ,zwinkerte er und grinste schräg.

Ich stellte mir vor ,wie Luca wohl ohne T-Shirt aussah ...Ich meine er sah ja schon angezogen verboten heiß aus...aber ohne Shirt.. Ich musste echt darauf achten nicht anzufangen zu sabbern . Bei der Vorstellung Luca mit seinem bestimmt perfekten Körper zu sehen. Wieso wollte ich wissen wie er ohne Shirt aussah ? Ich schüttelte den Kopf kurz um wieder klar denken zu können und bemerkte , dass wir schon an der Halle angekommen waren.

,,Ok, hier sind wir nun bei deinem spirituellen Scheiß , der angeblich kein spiritueller Scheiß ist. Aber die entgültige Entscheidung treffe ich erst , wenn ich dich in Yogahosen gesehen hab.", erinnterte er mich .

,, Ok , deal , aber ich glaube trotzdem ich bleibe bei meiner Meinung , dass ihr Hunde seit.", provozierte ich ihn spaßend.

,,Du hast mich noch nicht ohne Shirt gesehen...", flüsterte er in mein Ohr . Man ich hasste , wenn er das machte. Da bekam ich immer eine Gänsehaut und ein Schauer durchfuhr mich.

Er drehte sich um und ging wieder Richtung Campus.

,,Hey Luca !" , rief ich ihm nach .

Luca drehte sich um ,blieb stehen und schaute mich gespannt an .

,,WUFF!" , schrie ich . Daraufhin erntete ich eine ausgestreckte Zunge von Luca . Diese Geste war so kindisch , aber okey , ich hatte es verdient . Luca sah so süß aus , so frech , so unschludig . Ich schaute ihm noch einige Minuten nach , bis ich dann die Tür der Halle öffnete und eintrat.

Kapitel 24

 Hayley

 

 

In der Halle angekommen , ging ich in die Umkleide und zog mich um . Ich hatte mich für eine schlichte , enge schwarze Yogahose und ein pinkes Sporttop entschieden . Dazu schwarzweiße Turnschuhe. Als ich in den Saal kam war Amber auch schon da. Sobald sie mich sah lächelte sie mich an und zeigte auf den Platz neben ihr . Genau wie die anderen ließ ich mich auch auf meinen Platz neben Amber in den Schneidersitz. Vorne stand die Lehrerin . Sie war etwa Anfang vierzig , hatte braune Haare und Dreads ....Omg sie hatte Dreads und dazu noch solche Hippie Sachen . Echte spirituelle Scheiße ...Luca hatte recht ... Als ich an Lucas kommentar dachte musste ich versuchen ein Lächeln zu verbergen . Dies gelang mir wie es aussieht nicht besonders gut , denn Amber schaute sofort zu mir rüber und fragte was so witzig sei . Ich schüttelte nur lachend den Kopf und murmelte ,,Nichts". Die Lehrerin , wenn man das so bezeichnen konnte stellte sich kurz als Mrs.Bird vor und erklärte uns kurz was unser Plan für dieses Semester war. Mrs.Bird , perfekter Name ...

Amber schien wohl das selbe zu denken , denn als ich die Augen verdrehte , fing sie an zu kichern .

,,So , da es heute ziemlich warm ist ", fing Mrs.Bird an . ,,Würde ich vorschlagen jeder von ihnen schnappt sich eine Matte und wir gehen nach draußen auf der Wiese vor dem Footballfeld Yoga machen", fügte sie hinzu.

Draußen.. ist ja oke ...

Moment Mal! Hatte sie gerade gesagt vor dem Footballfeld?Ach nein...wenn die Jungs trainierten , dann würde Luca bestimmt auch sein ...Bitte lass die Jungs kein Training haben .

Ich schnappte mir eine Matte und betete innerlich , dass gerade kein Footballtraining stattfand . Doch schon einige Meter vor dem Footballfeld kamen uns Typen mit Trainingstaschen in der Hand entgegen und glotzten uns komisch an , oder pfiffen uns nach . Testosterongesteuerete Idioten ...die würden lieber mit anderen Bällen als mit ihren Footballs spielen ihren Blicken nach zu beurteilen. Meine Hoffnung flog dahin , als wir uns direkt vor dem Footballfeld aufstellten und ich Luca erblickte . Er hatte zwar sein Shirt noch an , aber es war weiß und ziemlich durchgeschwitzt , sodass es wie eine zweite Haut wurde und man seine Muskeln sehen konnte . Irgendwie enttäuschte es mich schon ihn nicht ohne Shirt zu sehen ... Wie als könnte er meine Gedanken lesen , zog er sich dann das Shirt über den Kopf. Sein perfekter Sixpack und dieses V was ich an Männern so liebte kamen zum vorschein . Er drehte sich um und ich konnte , dann noch seinen perfekten Rücken sehen , in den ich mich so gerne reinkrallen würde. Luca ertappte mich als ich ihn anschaute und gerade auf meiner Unterlippe rumkaute. Schnell versuchte ich den Blick wieder auf die Yogastunde zu lenken , doch ich spürte schon wie ich rot wurde. Erwischt. Aber er sah einfach zu gut aus...verboten gut...dann noch sein Tatoo und der Nasenring ... Sie unterstrichen den perfekten Look. Er machte es mir echt verdammt schwer....

,,So jetzt machen wir die die halbe Vorbeuge aus dem Stand oder auch die Hündchen Stellung ", weiste uns Mr. Bird an . Amber machte sofort die Übung nach und ich bemerkte , die Blicke der Jungs , die ihren Ausschnitt sehr , sehr genau ispizierten . Dabei bemerkte ich , dass Amber es ziemlich darauf anlegte angeschaut zu werden... Sie hatte nur eine sehr knappe Hotpans an , die ich nicht mehr als ein Stück Stoff war, genauso wie ihr bauchfreies Sporttop mit weitem Ausschnitt. Naja ..Amber halt... Ich sah auch wie Kyle sie anstarrte. Man der Typ war echt irgendwie komisch. Auch, wenn ich diese Stellung nicht machen wollte , da ich selbst meinen Ausschnitt ein bisschen zu offen fand, machte ich die Stellung. Ich hatte ga gedacht wir würden nur unter Mädchen sein...Falsch gedacht...

Ich spürte Lucas Blick auf mir ... Er starrte mich an und biss sich auf die Unterlippe , woraufhin er anfing schief zu lächeln . Er sah so heiß aus ,wenn er sich auf die Lippe biss...und dann noch dieses schiefe Lächeln....Er bermerkte , dass ich ihn erwischt hatte und sah mir dann in die Augen um dann anzufangen zu Grinsen .

,,Wuff!", rief er mir zu , woraufhin er einen Stinkefinger von mir erntete und daraufhin noch mehr Grinsen musste.

,,Carter!", rief sein Coach und er widmete sich wieder dem Training. Ich wollte mich auch wieder dem Training widmen , doch ich fühlte mich irgenwie beobachtet. Suchend schaute ich mich um , und bemerkte dann ,dass Kyle mich mit einem ekligen Grinsen im Gesicht anschaute. Kurz schauderte ich . Kyle schien das zu bemerken , er zwinkerte mir zu und ging dann wieder zu den anderen Spielern. Was sollte das denn? Das war ja komisch ... Wieso hatte er mich so eklig angestarrt? Er war doch mit Amber zusammen ! Aber dieser Typ ist mir so oder so nicht ganz geheuer...und dass sollte sich später dann auch bestätigen...

 

 

 

 

 


Luca

 

 

 

Was für ein heißer Tag heute... Ich hatte kaum paar Minuten trainiert , schon war ich verschwitzt...Der Coach war heute auch nicht besonders gut drauf ...Wir hatten zwar das letzt Spiel gewonnen aber nur knapp und das gefiel ihm nicht .Deswegen machte er jetzt ein härteres und stärkeres Training. Der Tag war echt beschissen ...und ich konnte mich gar nicht richtig aufs Training konzentrieren. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um Hayley. Sie sah heute morgen so schön aus... Es war so eine Erleichterung , als sie bei der Tischtennisplatte auftauchte und meine Einladung angenommen hatte. Sie war so süß, wenn ihr etwas peinlich war und sie dann rot wurde...Aber kontern konnte sie zugegeben auch ziemlich gut. Als ich an ihr gespielt selbstgefälliges Gesicht machte , als sie mir den Spruch mit den Hunden reingedrückt hat ,musste ich lächeln. Es war süß , wie sie sich verteidigte...Sie war süß...Als ich das pfeifen einiger Jungs hörte, sah ich sie. Hayley... In einer schwarzen , engen Yogahose...Die Hippielehrerin hatte sich wohl dazu entschieden draußen zu trainieren...Naja mein Glück! Vielleicht würde ich ja doch meine Meinung über Yoga ändern....erst recht nachdem ich Hayley in den Hosen gesehen hatte...Sie sah einfach so sexy darin aus...Diese Hosen schmiegten sich perfekt an ihre tollen Kurven wie eine zweite Haut. Das pinkte Top brachte sie zum strahlen. Einfach wunderschön. Sie breiteten gerade ihre Matten aus und machten ihre Übungen .Ich konnte einfach nicht anders , ich musste sie anstarren ... Derek drückte mir eine Flasche kaltes Wasser in die Hand und ich zog schnell mein Shirt über den Kopf. Es war echt total heiß...und Hayleys Anblick machte es noch heißer... Ich drehte mich noch schnell zu Derek um , um ihm zu danken. Als ich dann wieder zu Hayley schaute , starrte sie mich an ,und kaute auf ihrer Unterlippe herum ...Scheiße sah das heiß aus...sie hatte Glück , dass ich es auf keinen Fall überstürzen wollte und sie nicht verletzten wollte...Sonst wäre sie schon längst in meinem Bett gelandet. Aber ich war glücklich , dass sie nicht so war wie die anderen Mädels hier auf dem College. Sie war etwas besonders. Sie hatte wohl bemerkt , dass ich sie gesehen hatte und wendete schnell ihren Blick ab...Konnte jedoch nicht verhindern , dass sie rot wurde. Man, war das süß. Als ich dann die Yogalehrerin hörte, als sie die Hündchenstellung ankündigte konnte ich einfach nicht anders. Ich musste sie necken ! Deswegen bellte ich , nachdem sie ihre Stellung eingenommen hatte.Sie zeigte mir ihren Stinkefinger , aber dadurch musste ich noch mehr lachen. Gerne hätte ich sie noch länger angestarrt, aber der Coach hatte heute echt kein Erbarmen und rief mich. Schnell machte ich mich auf den Weg zu ihn , doch konnte ich mir einen letzten Blick auf Hayley in dieser Hose nicht verkneifen. Als ich mich noch einmal umdrehte um sie zu sehen , fiel mir Kyles Blick auf. Er starrte sie an . Er starrte sie ernsthaft mit diesem selbstgefälligen Blick im Gesicht an . Dieser Typ , er war zwar mein Kumpel, aber manchmal könnte ich ihn echt zusammenschlagen .Wenn er sie anfasst , dann hat er ein großes Problem. Unzwar mich !

 

Kapitel 25


Hayley

 


Das Trainig kam mir ewig vor ...Es machte zwar Spaß und es war entspannend. Aber bei so einer Hitze war es einfach schrecklich.Ich wollte einfach nur noch unter die Dusche und dann ins Bett. Der Nachteil am Wohnheim ist nur , dass es keine getrennten Duschen gibt ...Ja blöd ..ich weiß.

Total fertig und verschwitzt machte ich auf den Weg zu den Umkleidekabinen. Amber und der Rest hatte sich schnell umgezogen. Ich jedoch war , was das Umziehen anging eine lahme Ente . Ich hatte es gerade erst geschafft meine Jeans anzuziehen , da waren die anderen schon fertig.

,,Hast dus bald ?", fragte Amber ungeduldig.

,,Tut , mir Leid ..du kannst ja schonmal vorgehen.", schlug ich vor.

,,Ja oke ...bis gleich!",lächelte sie .

,,Bis gleich!"

Amber verließ genauso wie die anderen die Umkleide . Nun war ich alleine. Die Stille tat gut . Schnell zog ich mir mein T-Shirt an . Die Stille wurde durch das öffnen der Tür unterbrochen.

,,Amber ?", fragte ich unsicher.

,,Falsch geraten" Kyle kam mit einem ernsten Gesicht auf mich zu . Er machte mir Angst... Was hatte er vor ? Wieso war er hier?

,,Amber ist schon gegangen ",sagte ich .

,,Ich bin auch nicht auf der Suche nach Amber " , lächelte er schief . Es war ein lächeln , aber es machte mir noch mehr Angst...

Kyle kam auf mich zu , packte meine Hände und drückte mich gegen die Spinde.

,,Ich bin wegen dir hier ", stöhnte er und drückte mich noch fester . Mit seinen Lippen ging er langsam zu meinem Hals und berührte ihn leicht mit seinen Lippen . Dann ging er tiefer und landete mit seinen Lippen an meinem Ausschnitt.

,,Kyle lass mich los !",forderte ich .

,,Wie schön , dass ich nie das mach , was andere mir sagen. Das kannst du vergessen kleine", lachte er.

Der Typ war krank! Ich wollte gehen ! Er sollte mich gefälligst gehen lassen !

Ich strampelte mit meinen Beinen und versuchte mich frei zu bekommen , doch er war zu stark.

,,Wehr dich ruhig, es macht mich noch heißer , wenn du Wiederstand leistest!", grinste er und schob nun seine Hand unter mein Shirt.

Gerade wollte ich den Mund aufmachen und um Hilfe schreien. Doch genau in diesem Moment hielt mir Kyle den Mund zu. Ich biss ihn , ich schrie ...doch alles nützte nichts , er bewegte sich nicht.

,,Wie gesagt , ich werd nur noch heißer , wenn du das machst ",leckte er nun über meine Brust.

Mir war zum Kotzen zu Mute ...Er sollte damit aufhören .... Ich spürte wie ich die Augen kurz schloss und mir dann Tränen aus den Augen kamen. Ich dachte es wäre vorbei.... Er würde mich Vergewaltigen und ich könnte nichts dagegen machen...Nichts...

Ich schloss meine Augen wieder , als seine Hand weiter nach unten wanderte. Es war eklig , einfach nur eklig und schrecklich diese Berührung. Ich sah mich schon am Boden liegen mit einem Trauma und heulen . Doch ein lauter Knall ertönte und Kyle wurde von mir weggerissen . Schnell öffnete ich die Augen um zu sehen , was passiert war. Luca stand vor mir und schaute mich besorgt an .

,,Hey alles in Ordunung mit dir ? Hayley?", fragte Luca.

,,J-Ja danke", antwortete ich zittrig und er nahm mich in die Arme.

,,Alles oke es ist nichts passiert. Er wird dir nicht wehtun , dass verspreche ich dir...", meinte Luca und ich konnte einfach nicht anders , ich musste weinen . Tränen der Erleichterung.

,,Danke ", flüsterte ich nochmal.

,,Ich lass nicht zu , dass dir jemand wehtut .Vergessen?",schaute er mich nun an.Zustimmend nickte ich heftig.

Ich schaute mich im Raum um , doch nirgenwo war Kyle zu sehen. Er war weg.

Luca beantwortete meine Frage , obwohl ich sie nichtmal ausgesprochen hatte.

,,Ich hab ihm ziemlich heftig eine Reingehauen , er weiß , dass ich stärker bin als er ...Also ist er weggelaufen."

Zum Glück war Luca gekommen . Er hatte mich gerettet... Ich mag mir nicht vorstellen , was passiert wäre, wenn er nicht gekommen wäre... wenn Kyle das bekommen hätte was er wollte...

,,Wieso warst du überhaupt hier?", fragte ich Luca interessiert.

,,Naja ich hatte Kyle vorhin beobachtet ...Er kam mir irgendwie so komisch vor...Ich hatte gesehen ,wie er dich vorhin angestarrt hatte...und naja ich hatte Angst um dich..Dann sah ich , dass er Richtung Mädchenumkleide ging . Zuerst dachte ich er wollte zu Amber...doch die kam uns auf dem Weg entgegen und dann hatte ich ein echt Scheiß Gefühl...und ich hatte Angst , dass er irgendeine Scheiße baut",erklärte Luca.

,,Zum Glück warst du da ...", murmelte ich und schaute ihm direkt in die Augen.

Er kam auf mich zu und legte mir die Arme um die Taille um mich näher an sich zu ziehen . Nun schaute er mir direkt in die Augen und legte seine Hand auf meine Wange.

,,Ich bin immer für dich da Hayley", sagte er ernst . Ja ich glaubte ihm , dass er es ernst meinte . Ich glaubte ihm , dass er immer für mich da war ... Auch wenn ich ihn fast überhaupt nicht kannte...aber ich fühlte mich einfach so geborgen bei ihm. So sicher...

 

 

 

 

 

Luca

 

 


Vorhin schon , hatte mir Kyles Blick nicht gefallen , als er Hayley angeschaut hatte. Der Typ war zwar mein Kumpel , aber manchmal war er selbst mir nicht Koscha...Jetzt , wo wir uns gerade umgezogen hatten , und auf den Weg nach draußen waren , sahen wir die Mädchen vorbeigehen. Alle waren da ...außer Hayley. Amber begrüßte mich kurz , als sie vorbeiging. Kyles Blick veränderte sich innerhalb des Bruchteils einer Sekunde . Dieser Blick ..war gruselig....ich hatte diesen Blick nie zuvor bei ihm gesehen...aber er gefiel mir nicht.Nein , er machte mir sogar ein bisschen Angst . Kyle steuerte die Mädchenumkleide an...Zuerst dachte ich er wollte zu Amber..aber die war mir ja gerade entgegen gekommen ... Zu wem wollte er also?

Unnauffällig folgte ich ihm . Nun betrat er die Mädchenumkleide und die Tür schloss sich. Sobald er verschwunden war , lehnte ich mich an die Tür um zu horchen. Mir war flau im Magen .... ich hatte ein Richtig schlechtes Gefühl bei der Sache...Einige Minuten später war es immernoch still...Zu still für meinen Geschmack. Ich entschloss mich dazu reinzugehen und knallte die Tür auf.

Da stand er nun ...Und Hayley...Er hatte Hayley gegen die Spinde gedrückt . Eine Hand war hielt Hayley den Mund zu und die andere...war unter ihrem Shirt. Dieser Arsch! Das konnte doch echt nicht sein! Versuchte er hier etwa ernsthaft Hayley zu Vergewaltigen ?! Nicht mit mir ! Ohne nachzudenken rannte ich auf ihn zu und schlug ihm richtig eine ins Gesicht . Er landete auf dem Boden und wollte sich gerade aufrempeln um mich zu schlagen , doch ich war schneller.So landete meine Faust erneut in seinem Gesicht. Er schaute mich wütend an und verschwand dann nach draußen.

Da stand sie nun ...Hayley... Sie hatte ihre Augen geschlossen...Tränen liefen ihr über die Wange...

Sie tat mir so leid, sie hatte so etwas nicht verdient ...Ganz bestimmt nicht... Niemand durfte sie verletzten...Niemand! Wer es versuchen sollte, musste erst an mir vorbei!

Hayley öffnete ihre Augen und sah mich an . Ich sah die Erleichterung in ihren Augen , als sie bemerkt hatte, dass sie frei war, dass ihr nichts passiert war. Ich weiß nicht wieso, aber ich wollte nicht , dass sie verletzt wurde...ich wollte nicht das sie leidete. Ich...Ich fühlte mich so verbunden zu ihr ..Obwohl ich sie nicht kannte...fühlte ich mich so wohl bei ihr...so geborgen. Ich umarmte sie und versuchte sie zu trösten. Es war schrecklich was ihr passiert war, aber ich war froh , dass ich dazwischen gegangen war.Gar nicht auszumalen was Kyle sonst noch gemacht hätte..Mir wurde kotzübel an den Gedanken , dass Jemand ihr wehtat.Gleichzeitig wurde ich stinksauer.Wie konnte man einem Menschen nur sowas antun? Wieso? Ich schaute ihr in die Augen...in diese wunderschönen graublauen Augen...die mich erleichtert und glücklich ansahen . Sie war so schön..auch wenn ihr Gesicht voller Tränen war , war sie dennoch wunderschön. Und so...echt. Ich weiß...ich wollte es eigenlich langsam angehen lassen ...Ich wollte sie nicht verletzen und wollte sie nicht überfordern... Aber ich konnte einfach nicht anders.

Ich musste sie küssen. Sie schmeckte so gut , trotz der salzigen Tränen schmeckten ihre Lippen nach Kirsche . Ihr Geruch...eine Mischung aus Lilie und Lavendel...Wunderschön. Sie fühlte sich so gut an ... Es fühlte sich so richtig an mit ihr.

Kapitel 26

Hayley


Er küsste mich...und es fühlte sich so gut an..so richtig...Luca roch so gut..nach Eau de Cologne ....und seine Lippen schmeckten nach Minze...einfach perfekt. Seine Lippen waren so voll und sein Nasenring stieß gegen meine Haut und es wurde kalt an dieser Stelle.Mir war so heiß...so eine Hitze war in mir...er entflammte immer wieder ein Feuer in mir wenn er mich berührte , oder , wenn wir uns küssten.In seinen Armen war es einfach so schön , so vertraut irgendwie ...so sicher. Er hatte mir gesagt , dass er dafür sorgen würde , dass Niemand mich verletzt ...und ich glaubte es ihm...

Langsam löste er sich von mir um mir dann direkt in die Augen zu schauen. Ach, diese atemberaubenden eisblauen Augen .Ob man wollte oder nicht, sie fesselten einen .

,,Möchtest du nach Hause?", fragte er ruhig. Nickend schaute ich auf den Boden.

,,Okey komm wir gehen ...", schnappte er meine Sporttasche und wir verließen die Halle.Den ganzen Weg zum Wohnheim schwiegen wir...Ich hatte keine Lust zu reden und ich glaub , das merkte er auch.Ich dankte ihm dafür , dass er nichts sagte...sonst wäre ich glaube ich auf der Stelle nochmal zusammengebrochen. Während wir liefen legte er mir seinen Arm um die Taille und lächelte mir zu. Kurz lächelte ich zurück . Das war eine nette Geste von ihm gewesen ... er stützte mich ...er kümmerte sich wirklich um mich und wollte , dass es mir gut ging. Nach knapp einer viertel Stunde kamen wir dann im Wohnheim an und ich öffnete die Tür zu meinem Zimmer. Amber war nicht da , stattdessen lag ein Zettel auf ihrem Bett.

Bin beim Cheerleadertraining

Amber


Es war nett von ihr , dass sie mir bescheid gab wo sie war ... denn eigentlich musste sie mir ja gar nicht sagen wo sie hingeht. Ich legte den Zettel wieder hin und setzte mich dann auf mein Bett. Luca blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen.

,,Soll ich gehen ? Willst du alleine sein?" , fragte er unsicher.
Einerseits wollte ich ihm nicht so nahe sein , aber andererseits wollte ich in dieser Situation bestimmt nicht alleine bleiben .

,,Ich könnte auch Amber oder Claire holen , wenn du magst ",schlug er vor .

,,Nein , schon oke die sind beim Training ...ich will sie jetzt nicht stören...", antwortete ich.

Er drehte sich gerade um und wollte gehen

,,Luca? Kannst du bitte hier bleiben ? Ich will nicht alleine sein...", murmelte ich.

Luca drehte sich wieder zu mir um .

,,Ja natürlich",lächelte er .

,,Ich ...ich möchte nur kurz duschen ok ? Ich fühl mich so...."

,,Geh ruhig duschen , ich warte hier ", sicherte er mir zu und ich lächelte dankend.

Ich kramte mir ein paar Sachen aus dem Schrank und machte mich dann auf den Weg nach unten zu den Duschen. Ich hatte Glück , die Duschen waren so gut wie leer und es waren nur Mädchen. Es tat so gut zu duschen...Ich fühlte mich dreckig...so eklig ....aber das Wasser half...und ich fühlte mich besser. Dann trocknete ich mich ab , zog mir eine Jogginghose und ein einfaches schwarzes T-shirt an und ging wieder nach oben . Luca lag auf meinem Bett und schlief ...ach er sah so süß aus, wenn er schlief..Stundenalng hätte ich ihn so anschauen können...Ich legte meine Sachen ab. Eigentlich wollte ich ihn gar nicht aufwecken , doch er schien gehört zu haben , dass ich reingekommen bin und musterte mich nun verschlafen.

,,Bin ich etwa eingepennt?", fragte er immernoch verschalfen und gähnte kurz.

,,Ja kurz , aber ich bin auch gerade erst gekommen ...keine Sorge ",versicherte ich ihm.

,,Hmmhmm...gut . Gehts dir besser?",wollte er wissen und setzte sich nun wieder auf um sich die Augen zu reiben.

,,Ja ein wenig ...danke ", antwortete ich verlegen.

,,Kein Problem ", meinte er und klopfte mit der Hand auf mein Bett . Er wollte , dass ich mich neben ihn setzte , was ich auch tat. Er zog mich näher an sich heran , sodass ich mich gegen seine Brust lehnte. Das war definitv bequemer als mein Bett...

,,Luca?", fragte ich schüchtern.

,,Ja ?",schaute er mich an.

,,Kann das...was geschehen ist mit Kyle....bitte unter uns bleiben ? Ich hab echt keine Lust , dass die ganze Schule darüber redet ...Ich fühle mich so schon unwohl...",murmelte ich.

Er sah mich mitfühlend an und lächelte dann.

,,Klar..alles was du willst ...ist ja deine Entscheidung...ich kanns verstehen..Aber Kyle sollte trotzdem eine Strafe bekommen !Du musst dich nicht unwohl fühlen Hayley...ignorier diese Idioten ....du hast ja immernoch Amber und Claire",sagte er.

,,hmhm...jaa das ist auch so ein Punkt..ich würde es Amber ja erzählen..aber ich hab Angst ,dass sie mir nicht glaubt und denkt ,dass ich nur eifersüchtig wäre oder so...Ich will echt unsere Freundschaft nicht wegen dem aufs Spiel stellen.."

,,Ja , das glaub ich dir ..Kyle ist ein echter Arsch....",stimmte er mir zu.

,,Hmhmm...",murmelte ich.

,,Wollen wir einen Film anschauen?Also ich meine....falls du noch bleiben willst..",fragte ich.

,,Ja gerne ",lächelte er . In meinem Regal suchte ich nach einem Film und entschied mich dann für 50 erste Dates mit Drew Barrymore und Adam Sandler. Etwas aufheiterung war vielleicht nicht schlecht. Dann setzte ich mich wieder zu Luca , der seine Beine nun ausgestreckt hatte ,ich tat es ihm gleich , steckte meine Beine aus und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust. Ich hatte den Film echt oft gesehen , aber er war immer wieder total lustig, er wurde mir nie langweilig , egal wie oft ich ihn schaute . Auch Luca lachte öfters mit mir mit , zwar nicht so oft und laut wie ich , aber er lachte auch . Sein Lachen ...man hörte es nicht oft...aber wenn man es hörte , dann war es wunderschön...

Der Film neigte sich langsam dem Ende entgegen und draußen wurde es auch schon dunkel. Ich schaute nach hinten zu Luca , der sich auf den Film konzentrierte ...doch dann hörte ich Musik und der Film war vorbei.Nun schaute mir Luca direkt in die Augen. Ich konnte seinen Atem spüren ...er war so nahe...ich ging ihm mit meiner Hand durch die Haare , aber sein Blick lag immernoch auf mir...

 

 

 


Luca

 

 


Es war für mich selbstverständlich sie nach Hause zu bringen...Sie musste echt unter Schock stehen gerade und in diesem Zustand sollte sie nicht alleine sein...Ich willn ja nicht egoistisch sein oder so ...aber ich wollte bei ihr sein...ihr nahe sein. Auf dem Weg zum Wohnheim , legte ich ihr meinen Arm um die Taille. Sie sollte wissen , dass ich sie stützte, dass ich für sie da war....sie beschützte...

Als wir in ihrem Zimmer ankamen war Amber nicht da . Ich wollte sie nicht alleine lassen...aber ich wollte sie auch nicht bedrängen ...Ich weiß,dass es etwas kompliziert zwischen uns war..Ich wollte es nicht überstürzen , deswegen fragte ich sie lieber , ob ich da bleiben sollte. Gerade wollte ich gehen und sie alleine lassen , doch sie hielt mich zurück und wollte ,dass ich bleibe . Ich wollte bleiben ....bei ihr. Dann sagte sie mir sie wolle duschen gehen..Ich konnte sie verstehen , wäre ich an ihrer Stelle würde ich auch dieses Gefühl abwaschen wollen , diesen Dreck....Wenn ich Kyle in die Finger bekomme dann...Oke nicht aufregen, nicht aufregen...Hayley würde gleich zurückkommen...

Ich hörte wie sich eine Tür öffnete , Hayley kam rein. Wie es aussieht war ich wohl eingenickt..Hoffentlich hatte sie nicht lange gewartet. Sie stand da mit einer schwarzen Jogginghose,weißen Sneakersocken und einem schwarzen T-Shirt und nassen Haaren. Wäre ich bloß mit ihr unter der Dusche gewesen. Okey Kopfkino ... Nein ! Stopp , sie wollte es langsam angehen lassen! Normalerweise bin ich nicht der Typ der etwas langsam angehen lässt... Ich bin derTyp der einen OneNightStand nach dem anderen hat ...und um erhlich zu sein ich konnte mir garnicht vorstellen überhaupt eine Beziehung zu haben...ich hatte es nicht so mit Verantwortung und festen Bindungen .... Aber Hayley...Hayley löste etwas in mir aus ...Ich konnte dieses Gefühl nur nicht einordnen ...aber eins wusste ich ...Ich wollte sie ! Ich wollte Hayley! Dass sie mich so auf Distanz hielt , würde mich nicht abschrecken, auch wenn es ungewohnt war. Ich rieb mir kurz die Augen , setzte mich auf und deutete auf das Bett ...sie sollte sich dazusetzten ... Sie sah so traurig aus , und ich wollte sie nur in den Arm nehmen . Das Prickeln spüren , wenn sie mich berührte. Etwas unsicher setzte sie sich dazu und ich zog sie näher an mich , sodass ihr Kopf auf meiner Brust lag. Es fühlte sich so gut an..

Sie bat mich nichts über die Sache zu sagen ...und ich sicherte ihr zu , dass ich schweigen würde. Ich kann sie verstehen ..ich würde auch nicht wollen , dass es jeder wüsste , wenn es mir passiert wäre .Sie schaute mich an und formte ein kleines Danke mit ihren Lippen ...Diese wunderschönen vollen Lippen....ich wollte sie küssen und wieder ihren Kirschgeschmack und ihren Duft einatmen.

Wir schauten einen Film , eine Komödie ...Der Film war witzig und ich lachte auch ..Aber meine Aufmerksamkeit galt Hayley. Immer wenn sie lachte musste ich sie einfach anschauen ...Sie war so wunderschön und ihr lachen klang wie Musik in meinen Ohren ...So perfekt. Der Film war zu Ende und nun schaute ich in ihre Augen , und verlor mich in ihnen . Sie strich mir durch die Haare und legte mir ihr Hand auf die Wange ..schon spürte ich dieses Prickeln , dieses tolle Prickeln , wenn sie mich berührte wieder. Hayley sah abwechselnd in meine Augen und dann auf meine Lippen. Scheiße ! Ja ich wollte es langsam angehen lassen , aber sie forderte mich ja quasi dazu auf. Ich legte meine Hände um ihre Taille , und zog sie zu mir um sie zu küssen. Dieser Geschmack , dieser tolle Kirschgeschmack ... aber ich wollte mehr , ich wollte sie richtig küssen ! Diesen tollen Geschmack intensiver spüren..Also berührte ich mit meiner Zunge ihre Unterlippe und sie gewährte mir Einlass. Unsere Zungen bewegten sich im Einklang zueinander ...und ihr Geschmack wurde stärker und besser . Ihr Duft, ich wollte mehr von diesem Duft.. Ich zog sie auf meinen Schoß und ließ meinen Mund an ihren Hals wandern , um diesen zu küssen. Dabei schob ich meine Hand unter ihr Shirt . Diese Frau ...sie machte mich verrückt...ich wusste nicht mehr was ich tat...Bei ihr hatte ich einfach keine Kontrolle mehr.. Ich ging mit meinen küssen langsam zu ihrem Ausschnitt . Hayley rieb ihre Hüften an mir. Wenn sie nicht wollte , dass ich sie hier auf der Stelle nahm , dann sollte sie sofort damit aufhören! Sie legte es ja wirklich drauf an , dass ich mit ihr Schlief. Ich spürte wie ich langsam hart wurde und Hayley machte es nicht gerade besser ,denn sie rieb sich immer heftiger an mir und wühlte mir durch die Haare . Dann küsste ich sie wieder ..Ihr Mund passte so perfekt an meinen , wie maßgeschneidert. Sie ließ ihre Hand an meinen Gürtel wandern und zog am Bund . Okey meine Kontrolle war jetzt bei null. Ich ließ meine Hand immer weiter nach oben wandern , bis ich ihre Brust umfasste. Scheiße man ,sie hatte echt keinen BH an!Fuck!Leicht kniff ich sie in ihre Brustwarze und sie stöhnte auf.

,,Luca ",stöhnte sie als ich wiederholt zukniff.

Dieses Mädchen ...ich wurde immer härter ...sie sah so sexy aus ...und ihr stöhnen war...ufff...

Gerade spielte sie an meinem Gürtel weiter und wollte ihn öffnen , da hörte ich jemanden einen Schlüssel ins schloss stecken. Hayley schien es auch gehört zu haben , denn sie löste sich abrubt von mir.

,,Hallo Hayl....", Amber kam lächeln rein , doch als sie mich sah , verfinsterte sich ihr Blick.

,,Luca ",begrüßte mich Amber monoton.

,,Amber ", gab ich genauso monoton zurück.

Ich stand auf und , nahm meine Sportasche und drehte mich dann zu Hayley.

,,Bis dann ", verabschiedete ich mich bei Hayley.

,,Bis dann ",sagte Hayley verlegen . Sie war schon wieder rot geworden. Ich musste raus hier, sonst könnte ich mich echt nicht unter Kontrolle halten und sie hier vor Amber ficken . Scheiße..

Wäre Amber nicht gekommen ....wie weit wäre Hayley noch gegangen? Da sollte mir noch einmal Jemand sagen ich hatte Stimmungsschwankungen. Aber bei einem war ich mir sicher: Kyle würde eine richtige Abreibung von mir bekommen , sodass er sich nie wieder traut , so etwas zu machen!

Und schon garnicht bei so jemanden wie Hayley. Er würde sie nicht nochmal verletzten...

Kapitel 27

Hayley


,,Was war das denn?",fragte Amber etwas erstaunt.

,,Was sollte da gewesen sein?", antowortete ich verlegen.

,,Mädchen wäre ich nicht reingekommen , dann wärt ihr beide wie wilde Tiere aufeinander gegangen ...Und mit wild meine ich nicht , gegenseitig umbringen ...das andere wild.",deutete Amber mit ihren Finger und ich musste lachen .

,,Ach Quatsch! Wir haben doch nur einen Film geschaut...."

,,Jaja , so nennt man das also heutzutage ", zwinkerte Amber.

,,Es war wirklich nichts",versicherte ich ihr . Sie zwinkerte mir zu . Amber war echt hartnäckig , aber ich auch eine sehr schlechte Lügnerin und leicht zu durchschauen ... ich konnte es ihr nicht übel nehmen .

Von einen Moment auf den anderen änderte sich ihre Miene. Oh nein..wusste sie das von Kyle? Hoffentlich nicht...es war mir so peinlich...Die Sache wollte ich einfach nur noch vergessen...

,,Hayley?", fragte sie und setzte sich zu mir aufs Bett.

,,Ja ?", erwiederte ich etwas verängstigt. Bitte lass es nicht Kyle sein ...bitte nicht.

,,Ich muss mit dir reden...über Luca...", meinte sie schließlich . Fragend sah ich sie an .

,,Ja ich weiß, dass du anfängst etwas für ihn zu empfinden streite das nicht ab!",warnte sie lächelnd.

Woher wusste sie..? Ich hab doch nie gesagt ,dass ich ihn mag...Naja ich wusste selber nicht recht , was ich für ihn empfand....

Mir wurde flau im Magen...Bitte lass es nichts schlechtes sein...Es reichte mir schon ,dass er ein Player war....bitte nichts schlimmes.....

,,Woher-?",doch sie unterbrach mich. ,,Ach Hayley , dass ist doch offensichtlich ! Ihr neckt euch zwar immer , aber wie sagt man so schön .. was sich neckt das liebt sich?" , lächelte sie schwach.

Okey ...sie lächelte nicht mehr ... jetzt hatte ich wirklich Angst...was war es denn so schlimmes ? Sie schaute so als hätte er Jemanden umgebracht...bitte nicht. Dann hätte ich ja fast mit einem Möd.... nein , dass konnte es nicht sein.

Sie holte ihr Handy raus und zeigte mir ein Foto..darauf war ein Mädchenn zu sehen...sie war eigentlich echt hübsch ...kurze dunkle Haare, blaue Augen...und eine perfekte Figur. Was war so falsch an diesem Plakat? Doch dann las ich die Überschrift.... "Achtung Aids Gefahr !Hoch ansteckend!". Oh nein die arme....Aber was hatte das mit Luca zu tun?

Es klopfte an der Tür und Claire kam rein . Auch sie hatte einen ernsten und auch ein bisschen bedrückten Gesichtsaudruck ..Claire gesellte sich zu uns, nahm sich ein Kissen und hockte sich auf den Boden.


,,Ich hab gedacht, wenn wir es dir beide bestätigen , dann wirst du uns vielleicht eher glauben...wir wollen nur dein bestes Hayley ..." und die zwei lächelten schwach . Claire sah mich an und legte dann ihre Hand auf meinen Oberschenkel. So schlimm...?Amber fing an zu reden.


,,Es fing etwa vor einem Jahr an...Luca war im zweiten Semester...und das Mädchen da ...Klara Nolan ist gerade neu ans Colllege gekommen . Luca war allgemein schon damals sehr beliebt...er konnte jede haben die er wollte...aber Klara wollte nichts von ihm wissen und beachtete ihn nicht...Sie gab ihm einen Korb ...Luca, da er damals sehr eingebildet war wollte nicht als ein Idiot dastehen , der einen Korb von einer Streberin und Ausenseiterin bekommen hatte...Naja und dann fing es an...",erzählte Amber.

,,Hayley bitte ...glaub mir das , was ich dir jetzt sag ...denn ich mag dich wirlich , du bist meine Freundin ...und ich will nicht , dass dir das gleiche passiert..."

Ich nickte kurz und sie erzählte weiter.

,,Luca....ja du weißt , wie eingebildet er manchmal sein kann und wie stolz er ist usw...er wollte das nicht so auf sich sitzen lassen . Also drehte er den Spieß um ...nicht er war mehr , der gewesen , der abserviert wurde sondern sie... Er hatte allen erzählt sie hätte Aids , und dass er ihr deswegen einen Korb gegeben hätte.... Wäre es dabei geblieben wäre es ja noch ok gewesen ...aber dabei blieb es nicht...Er und ein paar Kumpels von Damals , sie haben Plakate gemacht , sie haben sie überall aufgehängt...zuerst nur in der Schule , dann in der ganzen Stadt... Klara...sie wurde von jedem fertig gemacht und ausgelacht und jeder hat sie komisch angeschaut.Sie konnte nicht mal in ruhe aufs Klo gehen , ohne , dass da ein Poster von ihr war...und dann ...stellte irgend ein Idiot es ins Internet...Klara ....sie hatte versucht sich umzubringen...nein keine sorge sie ist nicht tot, ihre Mitbewohnerin hatte sie noch rechtzeitig gefunden ...sie hatte sich die Pulsschlagader aufgeschnitten.Wegen diesem Vorfall ...und weil sie starke Depressionen bekam wurde sie dann schlussendlich in die Psychatrie geschickt... keiner weiß mehr, wie es ihr geht , wo sie ist , oder ob sie noch lebt...

Luca hat seit diesem Vorfall jeden Tag eine neue am Start...er wechselt seine , naja Freundinnen kann man nicht sagen ...da passt wohl eher OneNightStands oder Sexpartner...so oft wie seine Unterhosen... Ich geb zu ... ich war auch einmal eine davon.."

,,Ich auch ", fügte Claire verlegen hinzu

,,Was ich sagen will Hayley...ich will nicht , dass dir das gleiche geschieht wie Klara...oder , dass du nur einer seiner OneNightStands wirst, denn so bist du nicht Hayley. Ich...Wir...", sie schaute zu Claire.

,,Wir sehen , wie du ihn ansiehst ....und wie er dich ansieht...

Aber wir wollten nur , dass du es weißt...wir wollten dich warnen ,....du bist unsere Freundin Hayley...wir wollen nicht , dass er dir wehtut ...", jetzt nahm Amber meine beiden Hände und schaute mir in die Augen. Doch ich konnte nicht mehr ... das ....es war mindestens genauso schlimm wie jemanden zu töten ....er hatte ihr Leben zerstört ...er hatte das Leben eines Menschen zerstört.

Aber ich wusste jetzt bescheid...und ich würde nicht zulassen , dass er noch mein Leben zerstört. Das kann er sich sowas von abschminken . Er würde mein Leben nicht zerstören!


Die ganze Nach konnte ich nicht schlafen...Ich musste diese Nachricht erstmal verarbeiten...

Ich wältzte mich hin und her, quetschte mein Kissen, aber nix half.Ich hasse es , wenn man in der Nacht anfängt über alles nachzudenken und dann nicht schlafen kann. Unruhig versuchte ich meine Augen zu schließen , doch es ging  nicht...ich konnte einfach nicht. Dafür machte ich mir zu viele Gedanken über Luca...Nein ,verletzt hatte er mich nicht ...Nicht körperlich und auch nicht psychisch....aber er hatte mich angelogen ...Eher gesagt er hatte mir ein sehr wichtiges Detail seines Lebens verschwiegen. Vielleicht genau aus diesem Grund...weil ich versuchen würde ihm aus dem Weg zu gehen , ihn zu ignorieren. Für mich war er nach der Aktion in der Umkleide mein Retter gewesen ... mein Beschützer...Vielleicht klingt das kindisch , aber es stimmte. Jetzt...wo ich die Wahrheit kannte , wo ich wusste , was er getan hat...Hatte sich meine Meinung über ihn total verändert. Ich wusste nicht , was er für mich war ...Aber mein Instinkt hatte von Anfang an recht...ich sollte mich besser von ihm fernhalten . Sonst würde mir eventuell das gleiche geschehen wie Klara... Ich wollte nicht so enden wie sie ...keine Ahnung wie es ihr jetzt ging ...aber ich wollte nicht so enden wie sie....und dass nur weil Luca zu stolz war um einen Korb zu akzeptieren. Nie hätte ich gedacht er wäre zu so etwas fähig. Na klar ...er war ein Arsch ...ein richtiger Arsch...ein Player halt . "Er hatte jeden Tag eine neue am Start" ...Er hatte sogar mit Amber und mit Claire ...wohlmöglich mit 95% der ganzen Mädchen hier an der Schule geschlafen . Er hat das Leben einer Person zerstört um sich dann auf ihre Kosten mit paar Tussen vergnügen zu können. Die Scene in Psychologie...damals an der Tischtennisplatte...Das Gespräch auf der Party...der Kuss..der Kaffee ...die Sache mit Kyle und dann vorhin... Alles nur gespielt? Wenn das alle nur gespielt war , dann war sein Charakter ganz anders als ich dachte. Er wäre nicht nur der "harmlose Player und ein Arschloch ", nein ...er wäre ein Betrüger .

Ich konnte und wollte nichts mit einem Betrüger anfangen ...und wegen ihm werde ich nicht das College verlassen , schon gar nicht die Stadt ...Niemals würde ich mich umbringen, nur weil er gerade meinte , Boss zu spielen . Niemals. Die Tatsache , dass Amy immer noch nicht gefunden wurde , und die Polizei noch gar keine Hinweise hatte , machte alles noch schlimmer... Allein für sie würde ich mich nicht umbringen , allein für sie würde ich mich von diesem Typen fernhalten . Denn würde ich noch einmal verletzt werden , nur einmal noch jemanden verlieren ,dann würde auch der letzte Pflaster , dass mein Herz noch zusammenhielt abgehen und das wollte ich nicht. Zwei Risse musste mein Herz schon ertragen ... den Verlust meiner Eltern...und Amys verschwinden , was eigentlich auch ein Verlust war ... Ich dachte Luca würde ein Pflaster werden , was mich zusammenhält. Doch ich konnte ihm nicht mehr trauen... und wenn ich ihm vertraute , würde er mein letztes Pflaster eiskalt abziehen . Ich wäre ein Mensch ohne Herz , ein Mensch ohne Seele . Nur körperlich würde ich noch existieren ...wie ein Zombie...aber jeder weiß...auch Zombies sterben...und wer weiß , vielleicht töten sich manche ja auch selbst....

Der nächste Morgen war schrecklich. Kaum war ich eingeschlafen ,da klingelte auch schon mein Wecker . Höchstens eine halbe Stunde hatte ich geschlafen .. Genauso fühlte ich mich auch...und sah so aus. Tiefe , dunkle Augenringe schmückten mein Gesicht. Ich sah schrecklich aus. So wollte ich echt nicht in meinen Kurs gehen . Aus dem Schrank zog ich mir eine Boyfriend-Jeans , ein weißes Ramones Top an und dazu meine schwarzen , tiefen Chucks. Meine Haare ließ ich offen , in der Hoffnung mein Gesicht ein bisschen verdecken zu können . Ich schaute zu Ambers Seite des Zimmers . Sie war schon längst wach gewesen , ich hatte sie vor einer halben Stunde gehört . Mein Handy klingelte, ich hatte eine Nachricht bekommen von Amber .

"Bin mit Kyle Kaffe trinken gegangen . Wir sehen uns zum Seminar . Bis dann " .

Als ich den Namen las lief mir ein Schauer über den Rücken . Kyle...

Warum war Amber überhaupt mit diesem Idioten zusammen ? Naja ...nicht mein Problem ....ich hatte ein ganz anderes Problem zurzeit .. und das fing mit L an und endete mit uca.

Ich nahm mir einen Concealer von Amber um meine Augenringe zu vertuschen. Amber hatte mir schon öfters angeboten , ihr MakeUp zu benutzen , aber ich hatte es nie gebraucht . Bis jetzt ...aber war ja nur Concealer... Da ich keinen Schmuck anhatte , entschied ich mich zumindest Ohrringe anzustecken . Niemand sollte vermuten , dass es mir schlecht ging ... Das Opfer zu sein war das letzte was ich jetzt noch brauchte...

Todmüde schleifte ich über den Campus , bis ich an dem Cafe vorbeikam . Amber und Kyle waren gott sei Dank nicht mehr drin . Also entschloss ich mich dazu einen Kaffee zu holen , vielleicht würde der mich ja ein bisschen aufwecken. Oder zumindest dafür sorgen , dass ich wach blieb. Heute hatte ich Geschichte , und da ich das Thema schon behandelt hatte , würde ich höstwahrscheinlich ohne Kaffee total einschlafen. Ich öffnete die Tür und bestellte mir einen schwarzen Kaffee. Unüblich für mich , aber ich wollte ja schließlich einen Koffeinkick haben. Der Kassierer drückte mir den Kaffee in die Hand und ich war auf dem Weg zur Tür. Doch plötzlich spürte ich wie jemand gegen meinen Ellenbogen stieß und dann hörte ich nur noch ein platsch. Mein Kaffee verteilte sich auf dem Boden. Super ...Welcher Idiot war das?

Suchend drehte ich mich um und sah dann in eisblaue Augen . Nein , nicht Luca , nicht jetzt nein!

,,Hayley , es tut mir leid ... ich kauf dir natürlich einen neuen", lächelte Luca entschuldigend.

Sein Lächeln....so schön...Nein! Hayley halt dich fern von ihm!

,,Nein danke , ich hol mir selber einen neuen", meinte ich monoton und lief zur Kasse um mir einen neuen Kaffee zu holen. Mit dem neuen Kaffe in der Hand verließ ich das Kaffee . Luca wartete gegenüber ,und lehnte sich gegen die Tischtennisplatte. Ich wollte gehen , doch er rannte mir nach .

,,Hayley! Hayley!", dann hatte er mich erreicht .

,,Hayley alles ok ? Hab ich irgendetwas getan ?", fragte er bedrückt.

Oh! Ob er was getan hatte? Die bessere Frage war , was hatte er nicht getan?! Ah ja stimmt , er hatte mir nichts von dem gesagt , dass er das Leben einer Person zerstört hatte. War ja nur eine Kleinigkeit! Ist ja kein Weltuntergang.... Für mich schon!

 

Kapitel 28

Hayley

 


,,Luca bitte lass mich in Ruhe...", meinte ich.

Auf eine Diskussion hatte ich jetzt echt keine Lust und erst recht keine Nerven. Er sollte mich einfach in Frieden lassen und dann wäre alles ok....Auch wenn ich ihn so gern bei mir hatte... er war nicht gut für mich . Genau wie Schokolade....so gut ...so lecker...aber ungesund. Komischer Vergleich aber er stimmte..Lucas Gesichtsausdruck verriet mir , dass er nicht locker lassen würde.

,,Hayley , ich versteh nicht ...Was ist denn passiert?Hab ich dir irgendetwas getan?", versuchte Luca verzeifelt etwas aus mir heraus zu bekommen.

,,Luca bitte ....ich muss jetzt in meinen Kurs...",bat ich ihn mich los zu lassen.

,,Ja oke , aber nur wenn du mir versprichst , dass wir später reden! Okey?" ,machte er einen Vorschlag.

Eigentlich wollte ich ja nicht mehr mit ihm reden... Was gab es darüber noch zu reden? Aber ich musste zu meinem Kurs...und wenn ich nicht zusagen würde, dann würde er mich nicht gehen lassen.

,,Ok...aber bitte darf ich jetzt gehen?", gab ich stöhnend nach.

,,Jap, ich hol dich dann heute Abend um 18 Uhr ab.", lächelte Luca zufriedend. Es war echt schwer böse auf ihn zu sein , wenn er so süß lächelte....Ach Man(n)!
Luca ließ mich los und ich flüchtete sozusagen zu meinem Geschichtekurs auf den ich mindestens genauso wenig Lust hatte wie auf das Gespräch mit Luca heute Abend.

Die Stunde Geschichte war total langweilig , da ich den Stoff schon einige Tage davor vorbearbeitet hatte. Die Tatsache aber, dass ich später mit Luca reden musste , machte mir noch größere Bauchschmerzen .

Was sollte ich nur machen ? Natürlich wird er versuchen alles abzustreiten und die Schuld auf Jemand anderen schieben ... Ganz ehrlich ... ich habe keine Ahnung was er dazu sagen wird . Einerseits will ich es auch gar nicht wissen....Aber andererseits kann er sich von mir aus ruhig erklären ... Seine Version schildern . Ob sie ihm was nützen wird ....das glaub ich eher nicht . Denn ich habe mir selber eine Grenze gesetzt ...und diese Grenze durfte ich nicht überschreiten. Luca war diese Grenze...Meine Grenze.... Wenn diese Grenze überschritten würde...dann könnte ich für garnichts mehr garantieren...

Als meine Kurse vorbei waren , ging ich zurück ins Wohnheim . Um die Zeit tot zu schlagen , bis Luca kommen würde um mich abzuholen nahm ich mir den aktuellen Stoff von englischer Literatur nochmal genauer vor. Zwar versuchte ich zu lernen ...aber ich merkte immer wieder wie meine Gedanken abschweiften und bei Luca landeten...Ich hatte Angst...Angst vor dem Gespräch...Angst von der Konfrontation...Angst vor seiner Reaktion...

Luca hatte mir versprochen mich nicht zu verletzen ....mal hoffen , dass dies auch nach dem Gespräch so blieb ...Er hatte mich enttäuscht...

Während unseren Küssen ...und unseren Berührungen...da hatte ich wirklich etwas besonderes zwischen uns gespürt...Es war so ein schönes Gefühl bei ihm zu sein ...ich fühlte mich geborgen...Doch nach dieser Geschichte...Das ganze überforderte mich einfach...

Kaum hatte ich mich in den Stoff verloren ,schon klopfte es an der Tür. War es schon so spät? Ich schaute auf die Uhr. Tatsächlich ...es war punkt 18 Uhr. Keine Panik...keine Panik ....ruhig bleiben....alles wird gut gehen...Hoffentlich...Ich atmete noch einmal tief ein und öffnete dann die Tür.

Luca hatte die Hände in seine Hosentaschen gesteckt und seine Haare waren etwas verwuschelt . Er hatte auf den Boden geschaut, doch dann schaute er nach oben ...direkt in meine Augen... Musste er ausgerechnet so heiß aussehen , wenn ich ihm gerade mitteilen will , dass ich nichts mit ihm zu tun haben will? Ja....das Leben ist echt unfair...

,,Hey ",lächelte er etwas verlegen.

,,Hey...",lächelte ich schwach zurück.

,,Ich dachte wir können ins Four Seasons gehen ...In die Bar ? Oder doch lieber in den Park ein Eis essen ?", fragte er.

,,Eis klingt super", meinte ich.

,,Geht klar ..", lachte er ein etwas und wir stiegen schweigend in sein Auto , welches vor dem Wohnheim parkte.

Die Fahrt zum Park verlief genauso schweigend. Ich war so dankbar , dass er nicht im Auto mit der Diskussion anfing...Sonst hätte ich keine Fluchtmöglichkeit gehabt...Vielleicht hätte ich sie gebraucht.

Wir kamen im Park an und schlenderten etwas orientierunglos durch die Gegend. Nach ner Zeit kamen wir an einem Eisstand vorbei wo wir uns ein Eis kauften . Wir hatten bisher kein einziges Wort miteinander geredet...Naja bis wir uns auf eine Bank setzten.

,,Also...was ist los? Wieso bist du sauer auf mich ?", fragte Luca direkt.

,,Luca...."

,,Hayley bitte...ich will nicht , dass du sauer auf mich bist....Vorallem , wenn ich nicht mal den Grund dafür kenne ...Egal was ich getan habe ich werds wieder gut machen ...Ich versprechs dir!",flehte er.

Irgendwie tat er mir ein bisschen Leid..Nein! Er hatte etwas schreckliches getan und hatte dafür ganz bestimmt kein Mitleid verdient...Egal wie gut er aussah...und wie nett er zu mir war...und wie schön sich seine Küsse anfühlten ..OK! Ich schweife langsam vom Thema ab...

,,Das kann man nicht wieder gut machen ...",meinte ich.

,,Hayley ,egal was es ist .... ich werde alles mir mögliche tun um es wieder gut zu machen ... Was habe ich denn getan?", erkundigte sich Luca verzeifelt. Der hatte echt keine Ahnung wie es aussieht...

,,Frag Klara...",flüsterte ich fast.

Sein Blick veränderte sich von einem auf dem nächsten Moment ...

,,Du weißt davon?"

Ich nickte nachdenkend.

,,Hayley ich wollte dir davon erzählen ,.... ich schwörs dir ....es tut mir leid ,dass du es so erfahren musstest....Aber dieses Thema ...es ist Vergangenheit und ich wollte es Vergangenheit sein lassen..",meinte Luca.

Vergangenheit....Ja für ihn vielleicht...Aber dieses "Thema" wie er es so schön nannte war meine Gegenwart...und es würde auch über meine Zukunft entscheiden ....Über meine Zukunft mit Luca...
Hayley

,,Luca bitte ...du musst dich vor mir nicht rechtfertigen ... Aber bitte lass mich einfach in Ruhe...Du hast Recht , es ist deine Vergangenheit ...Aber du musst auch verstehen , dass ich sowas echt nicht brauchen kann ...dafür habe ich zu viel erlebt...Ich will dich nicht mehr sehen...", meinte ich .

Ja klar Luca war nett, süß ...heiß...,ja auch ein etwas großes Ego, was ich so heimlich an ihm mochte. Aber meine Angst , dass mir das selbe passieren würde wie Klara...die war einfach zu groß. Ich konnte immernoch nicht verstehen , wie Luca so sein konnte ...aber es war gut zu wissen , bevor etwas zwischen uns passiert war.

Ich wollte aufstehen und gehen , doch Luca hielt mich wie immer weiter fest.

Er atmete tief ein . Meine klare Ansage scheinte ihn ziemlich mitgenommen und geschockt zu haben. Seine andere Hand legte mir Luca unter das Kinn , um es anzuheben und mir direkt in die Augen zu schauen. Ich hasste , wenn er das tat. So konnte ich nie klar denken . Immer ,wenn er mich so anschaute war ich in seinem Bann. Ich war ihm völlig verfallen. Er sollte damit aufhören ...ich war sauer auf ihn...enttäuscht...Schnell versuchte ich meinen Blick abzuwenden . Doch immer als ich dies versuchte hielt er mein Kinn wieder so , dass ich ihn ansah. Es gab keinen Ausweg. Wie es aussah musste ich mich dieser Konfrontation jetzt stellen. Er öffnete seinen Mund leicht, er wollte etwas sagen...Seine Lippen waren nur Millimeter von mir entfernt . Man der machte es mir so schwer sauer auf ihn zu sein ...Aber es war das Beste für mich , wenn ich mich von ihm fernhielt. Zumindest dachte ich das. Luca schien seine Worte wieder gefunden zu haben , denn nun breitete sich ein ernster Blick in seinem Gesicht aus...

,,Hayley...ja , vielleicht muss ich mich nicht vor dich rechtfertigen. Aber ich will. Ich will nicht , dass du so von mir denkst. Ich weiß ich hatte Scheiße gebaut ... Ich weiß ich bin zu weit gegangen ...Aber das wird nicht wieder geschehen und schon gar nicht würde ich dir so etwas antun. Ich habe einen Fehler gemacht und Hayley du kannst mir glauben ...ich hab aus diesem Fehler gelernt. Das mit Klara ...ich war einfach ein Idiot gewesen... Ein Scheiß Teenie , der nicht wie der letzte Depp vor seinen Freunden stehen wollte...Dafür hatte ich Lügen erzählt...Ich weiß Klara hatte dies nicht verdient...Niemand verdient so etwas . Aber diese Freunde gibt es nicht mehr...dieses rücksichtslose Arschloch , welches Lügen erzählt , nur um gut da zu stehen, gibt es nicht mehr...diesen alten Luca gibt es nicht mehr ... Hayley ...Ich weiß du willst jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben...Ich versteh , dass du Angst hast ..., dass du mich nicht mehr sehen möchtest...", sagte er ruhig. Kurz stöhnte er auf und fing dann wieder an zu reden.

,,Hayley...vielleicht willst du mich jetzt nicht mehr sehen ...Aber ich kann das nicht Hayley...Ich kann dich nicht einfach vergessen...Ich weiß nicht was da zwischen uns ist ... aber du machst mich verrückt ...und ich liebe das .Ich kann nicht aufhören an dich zu denken ...Du bist so süß wenn du rot wirst ...Ich hab das Bedürfnis dir Nahe zu sein Hayley ...Ich werde dich nicht aufgeben...ich brauche dich. Auch wenn du nichts mit mir zu tun haben willst , so einfach gebe ich nicht auf. Ich würde dir nie so etwas antun Hayley...Diesen Fehler habe ich einmal gemacht und nie wieder..", nun schaute er auf den Boden.

,,Luca du hast ihr Leben zerstört. Verstehst du nicht ...du hast das Leben eines Menschen zerstört! Ich will nicht , dass du meins auch noch zerstörst. Zumindest das was davon noch übrig geblieben ist...", stotterte ich fast. Lucas Geständnis...das er mich nicht vergessen konnte...das er mich nicht augeben würde...Dieses Geständnis berührte micht...Dies durfte ich mir aber nicht anmerken lassen . Er sollte nicht wissen , dass ich das selbe bei ihm fühlte...Das würde alles noch schwerer machen ...Es schwerer machen von ihm loszulassen ... Er hatte ein Leben zerstört ...ein zweites würde er nicht zerstören...Zumindest nicht meins.

Er sah traurig auf den Boden . Man sah ihm an , dass er das , was er getan hatte bereute...und das er es unbedingt hinter sich lassen wollte. Er hatte recht ...jeder baut mal Scheiße ... jeder macht malFehler..aber das war einfach ein zu großer Fehler... Luca fasste sich wieder und setzte sich nun auf die Bank. Er ließ meine Hände los um sie sich vor das Gesicht zu halten. Heulte er etwa? Nein....das konnte nicht sein... Ein lautes Schluchzen war zu hören . Nein , er hatte nicht geweint ...aber er regte sich auf...über sich selber...darüber was er getan hat. Langsam nahm er die Hände von seinem Gesicht und schaute mich wieder an.

,,Ich weiß....Ich weiß , dass ich ihr das Leben zur Hölle gemacht habe...Ich weiß ....ich weiß ich habe ihr Leben zerstört....Das alles nur weil ich zu stolz war...Du hast recht ...ich war ein Idiot...Ich kann verstehen , dass du nichts mit mir zu tun haben willst. An deiner Stelle würde ich das auch nicht wollen ...Aber Hayley...ich brauche dich ...Ich habe mich verändert ...Ich weiß , ich habe keine zweite Chance verdient ...ich weiß das....", meinte er ruhig.

Ja er sah seine Schuld wirklich ein...er bereute es wirklich...Klar er tat mir leid...aber Klara tat mir auch leid...Eigentlich bin ich davon ausgegangen , dass er alles abstreiten würde....aber nun hatte er mir recht gegeben...mir zugestimmt...Er hat nichtmal versucht es zu verneinen . Sofort hatte er mit offenen Karten gespielt...Ich war hin und her gerissen . Es war schön , Lucas Einsicht zu sehen ...aber was geschehen ist , ist nunmal geschehen .. Nichts kann rückgängig gemacht werden... Bei Klara konnte er dies nicht mehr gut machen... Aber Klara war eine andere Geschichte...Nun ging es um mich . Um mich und meine Entscheidungen ...Zumindest vermutete ich , dass er eine Entscheidung von mir wollte. In diesem Moment war ich echt nicht fähig dazu , eine Entscheidung zu treffen ...Ich wollte keine treffen ...Aber wie es aussah musste ich das ...Luca oder kein Luca ? Ihn nie wieder zu sehen ...also ja klar auf dem Campus sieht man sich ja immer ... läuft sich irgendwo über den Weg...aber ich würde ihm nie mehr Nahe sein...Nie wieder seine Lippen auf meinen spüren...Nie wieder einen Konter zu seinen Sprüchen geben ...Nie wieder in seine Augen schauen.. Diese wunderschönen , atemberaubenden , fesselnden Augen...

Den alten Luca..., den der Klaras Leben zerstört hatte ...dieser , der das größte Arschloch auf dieser Welt gewesen sein musste ....diesen Luca kannte ich nicht. Ich wahr froh ihn nicht kennengelernt zu haben...

Ich kannte nur den jetzigen Luca. Der Luca der mich zum lachen brachte...mich beschützte... sich um mich kümmerte...den ich geküsst hatte...bei dem mir heiß wurde , wenn er in meiner Nähe war...der mich öfters an das Ende meiner Nerven treibt , aber bei dem ich mich sicher fühlte...Dieser Luca der jetzt in diesem Moment vor mir saß und bereute . Seine Taten , seine Fehler bereute...wirklich bereute ... Dieser Luca der mir eröffnet hatte , er könnte nicht auf mich verzichten . Der Luca auf den ich auch nicht verzichten wollte . Jeder Mensch sollte verzeihen können ...auch dem größten Idioten des Colleges. Meinem Idioten .

,,Du hast recht ...du hast die zweite Chance nicht verdient ..Du bist das größte und egoistischte Arschloch das ich kenne ...und du hast totale Scheiße gebaut...",gab ich zu. Lucas Blick wurde trauriger und die Hoffnung in seinen Augen erlosch.

,,Aber willst du sie trotzdem haben?",lächelte ich schwach.

 

 

 

 

 

 

 

 

Luca

 

 

 

Hatte ich richtig verstanden ? Wollte sie mir wirklich eine zweite Chance geben ?
Nach all dem , was sie jetzt über mich weiß?

,,Meinst du das ernst ?", fragte ich und sie nickte.

,,Natürlich ! Was für eine Frage! Hayley ich bin so froh !", ich sprang auf , umarmte sie und wirbelte sie herum.

,,Heeyyyy !Schon gut lass mich los mir wird schlecht !",lachte sie und ich ließ sie wieder auf den Boden.

Hayley war zu gut für mich . Nie hätte ich gedacht sie würde mir verzeihen...Nie dachte ich sie würde mir eine zweite Chance geben. Den ich hatte diese wirklich nicht verdient ...Sie hatte recht ..Ich war egoistisch gewesen .Nur wegen meines Stolzes , wegen meines Egoismus hatte ich einen fatalen Fehler begangen . Klara hatte das nicht verdient gehabt..ich weiß . Damals , da war ich nur auf mich fixiert ...Die Hauptsache war , dass ich nicht als Loser dastand , ich wollte meinen Ruf behalten . Als mir Klara dann den Korb gab war ich einfach total wütend. Ich sah den Fehlern nie bei mir , sondern immer bei den anderen . Nie sah ich meine Fehler ein... Denn anstatt diese einzusehen erzählte ich Lügen ...Bei meinen damaligen Freunden als Loser dazustehen , das wollte ich nicht. Dafür hielt ich mich damals zu sehr für einen Mann...Ja klar ...pfff...Eine Memme war ich gewesen... Hatte das Leben eines Mädchens zerstört um gut dazustehen . Um meine Männlichkeit zu stehen . Es war gar nicht mein Plan gewesen ihr Leben zu zerstören . Es war halt , wie es eigentlich immer ist . Ein Gerücht wird in die Welt gesetzt, ein paar Idioten verbreiten es, machen sogar Plakate und stellen es schlussendlich ins Internet. Das Gerücht hatte ich in die Welt gesetzt und das reichte mir damals auch ..aber meinen Freunden nicht...nein sie wollten Klara zerstören ...Ich Feigling hatte dann auch noch mitgrmacht , da ich sonst als Idiot dagestanden hätte .Als Lügner . Aber ich war ein Lügner gewesen ...doch jetzt nicht mehr . Ich bereute es , alles ....Ich wünschte Hayley hätte es nie erfahren ...den es war mir peinlich gewesen ...Denn ich war nun ein anderer Mensch geworden ...Von meinen damaligen Freunden hatte ich mich getrennt ,ich hab aufgehört zu trinken und rauchen tu ich jetzt auch nur Zigaretten . Es war wichtig für mich das Hayley das wusste ...wusste das ich ein anderer Mensch geworden bin ...ein besserer Mensch . Jemand der sie nie verletzen würde , der ihr nie Schaden würde. Denn ich kannte die Folgen , wenn man einen Menschen verletzte...und Hayley verdiente nicht , dass ihr so etwas passierte . Hayley war zu gut ...ich fühlte mich so gut bei ihr ...so richtig am Platz ...ich spürte etwas bei ihrer Anwesendheit und dieses Gefühl ...ich brauchte es ....ich brauchte sie..Hayley.

Sie hatte mir , dem größten egoistischten Arschloch wie sie es so schön sagte , eine zweite Chance gegeben . Diese Chance würde ich nutzen ...ich würde ihr zeigen , dass sie keine Angst vor mir haben muss, dass ich ihr nicht wehtun würde . Ich könnte ihr das einfach nicht antun , ich könnte ihr Leben nicht zerstören , zumindest wollte ich dies nicht . Hayley war zu gut ....und ich würde ihre Gutmütigkeit nicht ausnutzen ... Denn ich brauchte sie.

,, Danke...", lächelte ich verlegen.

,,Jeder hat eine zweite Chance verdient ,auch so jemand wie du mit einem viel zu großen Ego", lächelte sie .

,,Gut , du kannst mir an den Kopf werfen was du willst , die Hauptsache ist du hast dem Typen mit dem viel zu großen Ego eine zweite Chance gegeben... ", grinste ich.

,,Ja ich weiß , ich bin auch ein Idiot . ", meinte sie und schaute verlegen auf den Boden.

,,Nein du bist kein Idiot Hayley ...du siehst das gute im Menschen und das bewudere ich an dir ...", sah ich sie ernst an und sie schaute mich mit ihren graublauen Glubschaugen an . Dieses wunderschöne Mädchen hatte mir verziehen....obwohl ich ein echter Idiot war...

,,Und wenn , dann bist du eine Idiotin , oder muss ich etwas wissen ?", spaßte ich und sie schubste mich mit ihrer Hand gegen die Brust.

,,Hey nicht frech werden !", grinste sie .

,,Niemals, ich doch nicht ..",stimmte ich in ihr grinsen ein und wir gingen richtung Ausgang.

,,Also wann wollen wir uns treffen ?", fragte ich neugierig , doch ihr Blick verriet mir , dass sie noch Zeit brauchte.

,,Schon oke , tut mit leid , dazu ist es wohl ein bisschen zu früh...ich merk schon ...lass dir alle Zeit der Welt ", meinte ich und hoffte insgeheim auf eine schnelle Antwort.

,,Danke ..", lächelte sie verlegen und wurde rot. Ja jetzt wollte ich sie so schnell wie möglich wiedersehen , doch sie brauchte ihre Zeit und die würde ich ihr lassen . Sie hatte mir verziehen und dies war mir wichtiger als ein schnelles Treffen . Sie sollte alle Zeit der Welt bekommen , aber sie sollte mich nur nicht verlassen ...Einige Zeit ohne sie , das würde ich noch aushalten . Aber sie nie wieder zu sehen , das war einfach unvorstellbar.

 

Kapitel 29

Hayley

 

 

 

Die nächste Woche verlief eigentlich ziemlich ruhig .Es geschah nichts besonderes . Die meiste Zeit konzentrierte ich mich aufs College. Ja Luca ...den hatte ich gelegentlich auch mal gesehen , aber nicht groß mit ihm geredet... Lediglich "Hallo" gesagt haben wir uns und wir haben uns angelächelt ,wenn wir uns sahen . Natürlich wollte ich ihm Nahe sein ...aber nach der ganzen Geschichte war etwas Abstand glaube ich angemessen . Mein Vertrauen zu ihm...es war da ...aber jetzt war es leicht geknickt. Amber und Claire hatte ich auch nur flüchtig zum gemeinsamen Mittagessen gesehen. Wir hatten eben alle viel zu tun . Ich mit meinem Lernstoff und die beiden hatten auch noch das Cheerleadertraing was einen haufen ihrer Zeit beanspruchte. Von der Polizei hatte ich nun einen schriftlichen Brief bekommen , in dem Stand , dass sie immernoch keine Fortstritte gemacht haben was Amy anging . Hier saß ich nun ...Es war kurz vor Unterrichtsbeginn...Amber war schon weg, oder besser gesagt immernoch . Denn es war Montag und gestern war noch eine Party gewesen...Natürlich durfte eine Cheerleaderin bei einer Party auf keinen Fall fehlen. Ich war zum Glück keine . Nun startte ich nun verzeifelt auf das Bild von Amy in meiner Hand. Es machte mich fertig , dass immernoch keine Fortschritte gemacht wurden. Sie war immernoch so weit enfernt von mir ...Auch wenn ich sie immer in meinem Herzen trug , doch war sie so fern . Ich wollte sie wieder ansehen...sie festhalten...ihre kleinen Hände in meinen spüren ...sie wieder riechen . Sie bei mir haben . Hier wo sie hingehörte ...zu ihrer Mutter . Mich regte es auf , dass ich nichts tun konnte um sie wieder zu bekommen . Alles was ich tun konnte , das hatte ich schon versucht ...Doch es war erfolglos geblieben. Eine Träne lief mir über die Wange während ich das Foto von Amy langsam und sehnsüchtig küsste. Meine Kleine sollte wieder zu mir . Sie sollte wieder hier sein...in meinen Armen. Schweren Herzens legte ich das Foto von Amy wieder in die Schublade unter meine Wäsche . Hier würde niemand nachsehen , deswegen war es der beste Ort um es dort zu verstecken . Wer sollte schon meine Unterwäsche durchstöbern ? Bei diesem Gedanken musste ich lachen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir , dass es Zeit war sich auf dem Weg zum Kunstkurs zu machen . Kunst war mein liebster Kurs. Wo andere Sport trieben , oder sonst was machten um ihre Gefühle und ihre Gedanken auszudrücken...da malte ich . Meine Mum hatte immer die Bilder die ich gemalt hatte in unserem Haus aufgehängt . Auch wenn ich persönlich sie hässlich fand , liebte meine Mum sie . Sie liebte mich...

Schnell holte ich mir noch einen Kaffe im Coffeeshop auf dem Campus und machte mich dann auf dem Weg in den Kunstraum. Die Lehrerin war sehr nett und sie war mir auf Anhieb sympathisch.

,,Also heute fangen wir mal mit etwas einfachen an . Malen sie einen Ort , der sie glücklich macht...wo sie sich wohlfühlen . Er kann sowohl existieren , als auch ein Wusch-oder Fantasieort sein.", lächelte Mrs. Parker unsere Kunstlehrerin.

Einen Ort an dem ich mich wohlfühlte...Sofort musste ich an den Park in der Nähe meiner alten Wohnung denken , in den ich immer mit Amy gegangen bin . Amy liebte diesen Park...genauso wie ich... Er war wunderschön.. Dort gab es eine Bank direkt neben zwei Bäumen , die so gewachsen waren , dass sie zusammen aussahen wie ein Herz. An diesem Ort war ich immer glücklich gewesen...Amy machte dieses Glück immer noch perfekter und vollständiger mit ihrem freudigen Lachen , als sie den Park sah...

Also fing ich an und malte die Bank ...die nun einsam und verlassen war ...ja genauso einsam wie ich... Anschließend kamen die Bäume dazu. Ein klingeln erklang . Die Stunde war zu Ende.

,,So wir machen dann nächstes mal weiter ", verabscheidete uns Mrs . Parker.

Langsam ließ ich meinen Pinsel los . Das Bild war fertig . Wenigstens etwas was ich geschafft hatte.

,,Das ist wunderschön.."

Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken . Lucas stimme. Schnell drehte ich mich zu ihm um .

,,Du hast echt talent Hayley ", lächelte er mich an .

,,Danke ", meinte ich verlegen .
Wieso war er hier gewesen ? Hat er auf mich gewartet? Oder war es doch nur Zufall?

,,Luca was machst du hier?", fragte ich neugierig.

,,Also ich interessier mich total frü Kunst ! Was dagenen ?", meinte er gespielt ernst.

,,Du und Kust ja ? Nenn mir doch ein berühmtes Werk",amüsierte ich mich.

,,Hey Jungs können sich auch für Kunst interessieren ok? Ämm....ein berühmtes Kunstwerk....Ämm da war doch...ämm..die Mona Lisa !", meinte er überzeugt und ich musste lachen.

,,Das gilt nicht die kennt jeder!", lachte ich.

,,Ja oke na gut ich interessier mich null für Kunst . Ich gebs ja zu...Eigentlich ...wollte ich..",murmelte er verlegen. Oh mein gott er wurde wieder verlegen ...Das kam wirklich nicht oft vor...es musste was wichtiges sein . Fragend hob ich eine Augenbraue.

,,Naja also ...eigentlich hab ich auf dich gewartet ....Ich wollte dich was fragen ..",gab er zu und schaute mich an. Diese Augen ...Sie waren wie eine Sucht. Ich konnte nie genug von ihnen bekommen . Nein , nicht sabbern !

Luca holte einen Malblock und einen Stift. Was wollte er jetzt damit ?

,, Also ich kann ja echt nicht malen...aber da wir hier in einem Kunstraum sind versuch ichs mal..", meinte er und fing an etwas auf den Block zu kritzeln. Okey ....was sollte das jetzt werden?

Zwei Minuten später hielt er das Bild hoch . Naja ein Bild war es nicht ...eher eine Zeichnung. Darauf waren zwei Strichmännchen gemalt. Ein Mann und eine Frau. Daneben war ein Gleichzeichen und eine Pizza und dahinter ein Fragezeichen. Luca wollte also wirklich mit mir Pizza essen gehen ?!Sofort musste ich lachen , als ich das Bild sah.

,,Was lachst du so !?", knurrte Luca beleidigt .

,,Naja du hast recht , du kannst echt nicht malen."kicherte ich, woraufhin er mich genervt ansah.

,,Ja dankeschön , dass wusste ich schon ...Kränk mich halt noch mehr...", meinte er gespielt beleidigt,verzog seinen Mund anschließend zu einem kleinen Lächeln und sah mich an.

Was sollte ich jetzt machen ? Er wollte eine Antwort von mir... Sollte ich mit ihm Essen gehen ? war das wirklich eine gute Idee? Andererseits....Ich hatte ihm eine zweite Chance versprochen ...Und ein Versprechen darf man nicht brechen...

,,Ja ", antwortete ich kleinlaut.

,,Was ja? Gehst du mit mir Pizza essen ?! Also , keine Sorge die Pizza wird besser aussehen als die auf meiner Zeichung .",lächelte er schief.

Laut lachend nickte ich. ,,Ja , dass hoff ich für dich ", meinte ich und sah ich gespielt ernst an. Dafür erntete ich einen kleinen Stoß mit seiner Schulter an meiner.

Da war es wieder...dieses Prickeln ...Dieses schöne Prickeln...

Wir verließen den Kunstraum und blieben auf dem Campus stehen.

,,Also wann treffen wir uns ?", hakte ich nach.

,,Wie wärs wenn ich dich um 19 Uhr abhol ?", meinte Luca.

,,19 Uhr klingt gut ", versicherte ich ihm.

,,Darf ich fragen wohin wir Pizza essen gehen ?", informierte ich mich neugierig .

,,Nein . Lass dich übberraschen!", zwinkerte er mir zu.

Oh man ich hasste Überraschungen. Nie wusste man was einen erwartete . Aber naja oke , es war ja nur ein Restaurant...es war nur Pizza. Fürs Pizza essen muss man sich ja nicht anziehen wie für ein fünf Sterne Restaurant.

,,Oh manno...Naja oke", stöhnte ich beleidigt wie ein kleines Baby

,,Keine Sorge es wir dir gefallen ..", sicherte mir Luca zu.

,,Bis später ", verabschiedete ich mich.

,,Bis dann Hayls ",grüßte er zurück.

Hayls ? Hatte er schon einen Spitznamen für mich ? Aber irgenwie mochte ich ihn...und aus seinem Mund klang eh alles perfekt...

Im Wohnheim angekommen , hatte Amber wieder einen Zettel hinterlassen. Sie war mit den anderen Cheerleadern bei einem Ausflug. Naja , so konnte ich mich zumindest noch ein bisschen ausruhen bevor ich mich fertig machte. Ich schmiss mich kaputt auf mein Bett und starrte an die Decke . Dies war wie es aussieht zu meinem neuen Hobby geworden . Aufs Bett schmeißen , an die Decke starren und nachdenken. Ja diesmal hingen meinen Gedanken an dem Abendessen heute abend.

Wieso wollte Luca mit mir essen gehen ? War ich ihm wichtig geworden? Oder hatte er nur ein schlechtes Gewissen gegenüber mir , weil er mir nichts von der Geschichte mit Klara erzählt hatte? Ich war doch gar nicht sein Typ...Ich war so anders als die meisten die er gedatet hatte. So anders als Amber und Claire . Hatte er etwa auch Beth und Jess...? Bei diesem Gedanken musste ich fast kotzen.. Okey schnell an was anderes denken , bevor das hässliche Kopfkinoanfing. Was sollte ich anziehen ? Sind einfache schwarze Hosen ok? Ehe ich mich versah , war es schon Zeit sich fertig zu machen . Ich zog nun doch die enge schwarze Hose aus meinem Schrank, dazu ein blaues T-Shirt und schwarze Chucks. Mit dem Schmuck wollte ich es nicht überteiben , also ließ ich nur meine silberne Uhr an und machte mir kleine Perlenstecker an die Ohren . Die Haare ließ ich ausnahmsweiße mal offen , obwohl es ziemlich warm war . Aber es war ja Abend , also ist das ok. Anschließend tuschte ich meine Wimpern ein wenig und ging mit meinem Babylips einmal über meine Lippen . So fertig . Wie als hätte er mich gehört klopfte es an der Tür . Luca stand wie immer im Türrahmen gelehnt. Er hatte auch eine dunkle Jeans an , dazu trug er ein offenes kariertes Hemd mit einem enganliegenden weißen T-Shirt darunter . Seine Haare hatte er ein wenig mit Gel gestylt... Er sah so verdammt gut aus...Nicht anstarren Hayley! Sag etwas !

,,Hey", brachte ich heraus. Sehr originell Halyey!

,,Hey , na...bereit fürs Abendessen? Ich hoffe du hast Hunger mitgebracht.",lächelte Luca.

,,Ich hab immer hunger , da musst du gar nicht erst fragen !" , spaßte ich . Toll ! Hätte ich noch was blöderes sagen können ? Jetzt denkt er bestimmt ich bin ein verfressener Fettsack ...suuuuppper.

Doch Luca lachte nur.

,,Gut , ich mag Frauen mit gesundem Appetit . Nicht solche Hungerhaken , die zehn Stunden in ihrem Salat rumstochern , aber ihn nicht essen ", meinte er und grinste mich an.

Huch . Gut überstanden. Weiter gehts.

Wir liefen auf den Parkplatz und er öffnete mir die Beifahrertür zu seinem schwarzen BWV. Am liebsten würde ich ihm diesen Wagen klauen , so sehr gefiel er mir . Das konnte ich jedoch vor Luca nicht zugeben , er würde dann noch eingebildeter werden als jetzt schon . Obwohl ... Luca konnte ruhig auch in dem Auto bleiben ... Auf so einen Beifahrer möchte ich nicht verzichten . Aber ich fahre ! Okey gegnug von den Autoträumereien. Luca stieg nun auch ein , machte den Motor an und wir furen los. Man diese Frisur stand ihm echt toll...Ich würde jetzt so gerne durch seine Haare wuscheln. Er spielte am Radio herum und Kodaline ertönte.

,,Omg ich liebe Kodaline!", schrie ich .

,,Ach sowas hatte ich mir schon gedacht..", grinste er stolz.

,,Ich bin halt ein Mädchen, ich darf auf schnulzige Lieder stehen !", rechtfertigte ich mich.

Luca hob die Hände .

,,Ich hab ja nichts gesagt", lachte er und legte die Hände wieder ans Lenkrad. Ach diese Hände ...würden sie bloß nicht das Lenkrad sondern etwas anderes umfassen....Oke Hayley! Aufhören ! Du willst es langsam angehen lassen und er auch!

,,Willst du mir verraten wo wir jetzt hingehen ?", wechselte ich das Thema .

,,Nop .", antwortete er knapp.

,,Wow du bist ja sehr gesprächig. ", meinte ich .

,,Und du sehr neugierig ",lächelte er .

,,Touche" , gab ich zurück und er grinste.

,,So wir sind da ", meinte er und sein Wagen kam zum stehen .

Wir blieben vor einem Restaurant stehen . Auf dem Schild oben drüber Stand ,,La Bella Italia". Von außen sah es wunderschön aus . Einzelne Lampen hingen von der Decke hinunter und überall waren wunderschöne große Vasen aus Granit . So schön altmodisch . So romantisch...

,,Komm wir gehen rein",lächelte Luca mir zu und hakte meinen Arm in seinen ein .

Wir gingen die Treppen hoch und ich musste mich beherrschen um nicht auf der Stelle umzudrehen und wegzurennen.

Luca schaute mich komisch an. Ich bemerkte gar nicht , dass ich stehen geblieben war.

,,Luca ? ", fragte ich etwas geschockt.

,,Ja?",meinte er mit einem kleinen Grinsen im Gesicht.

,,Also du hast mir gesagt wir gehen Pizza essen .Aber hättest du mich vorwarnen können , dass es eine fünf Sterne Pizzeria ist ? Alle sind so schick...",gab ich ihm zu verstehen.

,,Ah komm Hayley Pizza bleibt Pizza. Aber ich dachte es würde dir hier gefallen...", schaute er auf den Boden.

Oh nein ...ich wollte ihn nicht kränken...Nur ich fühlte mich einfach echt ein bisschen unwohl in meinen Sachen gerade ... Alle waren so schick und sahen so seriös aus und ich...wie eine einfache Studentin halt.

Ich legte meine Hand auf Lucas Schulter und er sah mich wieder an . Etwas traurig...Ich lächelte ihn an .

,, Es gefällt mir ", gab ich zu. Luca fing wieder an zu lächeln und strahlte wieder Freude aus.

,,Komm wir gehen ", legte er seinen Arm um meine Taille .

Das war echt ein schönes Gefühl...Dieses Prickeln...Diese Hitze an der Stelle wo er mich festhielt.

Ein Kellner begrüßte Luca wie einen alten Freund . Der Kellner war schon etwas älter und ich glaube es war auch der Inhaber. Luca kam bestimmt oft hier her. Naja ...er passte auch hier her . Nicht unbedingt das romantische...aber dieses schicke ...dieses reiche ...

Der Kellner führte uns zu einem Tisch,wir bestellten unsere Pizzen und bedankten uns anschließend beim Kellner.

,,Ich war in so vielen Restaurants. Aber bei Lorenzo gibt es immernoch die beste Pizza. Als ich kleiner war , da bin ich immer nach der Schule hier her gekommen und hab Pizza gegessen . Natürlich nicht jeden Tag.", spaßte er. ,,Aber Lorenzo ist sowas wie ein Onkel für mich geworden. Zufällig konnte er dann auch noch total gute Pizza machen .",lachte er . Ein Kellner kam und schenkte uns etwas Wein ein .

,,Also auf einen schönen Abend ", strahlte mich Luca an und hob sein Weinglas. Er sah mir direkt in die Augen. Hayley ! Erde an Hayley! Reagieren !

,,Auf einen schönen Abend ",lächelte ich etwas verlegen und hob auch mein Glas. Wir stießen an und nahmen dann beide einen Schluck. Der Wein war köstlich . Er kostete bestimmt ein Vermögen.


,, Also ehrlich ... wie gefällt es dir hier jetzt ?", hakte Luca nochmal nach.

Musste er nachhaken ?

,,Luca ...hier ist es perfekt...Alles ist so perfekt .Aber ich ...ich passe doch einfach nicht hier hin... Schau mich doch mal an...", schüttelte ich den Kopf.

Dann spürte ich eine Hand auf meiner Wange. Luca hatte sich nach vorne gebückt. Er schaute mir nun direkt in die Augen. Mir wurde plötzlich ganz warm.

,,Ich schaue dich an ", sagte er. ,,Und du hast recht ...alles hier ist perfekt . Du passt hier perfekt hin . Denn dieser Ort ohne dich wäre nicht perfekt.

Nicht sabbern Hayley...Beherrsch dich... Das war wunderschön was er gesagt hatte...Ich glaubte es ihm... Jedes Wort...Auch wenn ich nicht derselben Meinung war. Luca konnte sich diesen Moment nicht ohne mich vorstellen...Ich würde das hier alles perfekt machen...Ich weiß nicht was er heute genommen hatte... Aber ich mochte diese Seite von ihm ...Diese romantische , gefühlvolle Seite. Vorallem weil ich sie nicht oft sah. Wieso versteckte er nur diese wunderschönen Eigenschaften hinter so einer Playermaske ? Wieso versteckte er sein wahres Ich? Oder war dies gar nicht sein wahres Ich ? In diesem Moment ...ich wollte einfach nur seine Lippen auf meinen spüren . Von seinem Minzgschmack kosten . Ihn spüren...

Gerade wollte ich mich vorbücken und meine Gedanken in die Tat umsetzen , da stellte sich ein Arm zwischen uns. Luca setzte sich wieder zurück auf seinen Platz. Der Kellner stellte mir meine Pizza Funghi auf den Tisch und Luca seine Pizza Hawaii.

Ja Luca hatte sein Versprechen eingehalten . Diese Pizza sah besser aus als seine Zeichung . Ich musste lachen als ich an die Zeichnung denken musste.

,,Was lachst du so? ", erkundigte sich Luca grinsend. Daraufhin musste ich wieder lachen.

,,Naja ..du hattest recht . Die sieht auf jeden Fall besser aus als deine Zeichnung", spaßte ich.

,,Ah ja , dass sagt die , welche allein durch einen Zusammenstoß mit mir ungefallen ist ", lachte er nun auch .

Ja ...der Zusammenstoß . Er war so süß gewesen im Krankenzimmer. Das wichtigste...er hatte mich damals beschützt... Sich um mich gekümmert.

,,Was kann ich dafür , wenn du da so wie ein Baum rumstehst?",kicherte ich.

,,Vergleichst du mich jetzt ernsthaft mit einem Baum ?", meinte er empört , konnte sein grinsen aber nicht richtig verkneifen. Sodass es eine witzige Grimasse ergab und ich noch mehr lachen musste.

,,Wäre möglich ", grinste ich überzeugt stolz.

,,Na warte du wirst noch sehen . Er bin ich ein Hund und jetzt ein Baum . Was kommt danach ? Naja , ich bin zumindest kein Yoga machender Hippie .", strahlte er triumphierend.

,,Hey viele Leute machen Yoga !", hob ich drohend den Finger ,,Und jetzt lass mich in ruhe meine Pizza essen ! Bäume reden nicht !", lächelte ich . Daraufhin tat Luca so als würde er den Mund zuschließen und schmiss den imaginären Schlüssel weg. Dabei schüttelte ich den Kopf woraufhin er lachte. Ja er war ein Player..aber nun wusste ich auch , dass er eine ganz andere Seite hatte. Diese Seite mochte ich..

Die Pizza war einfach fantastisch . Luca hatte recht , es war die Beste gewesen , die ich je gegessen hatte.

,,Wie kann man Pilze auf der Pizza mögen ?", fragte er mich .

,,Wie kann man Pizza mit Obst essen ?", antwortete ich mit einer Gegenfrage.

,,Naja ,die Pizza hat dann quasi zwei Seiten . Eine süße und eine Salzige. Aber Pilze ...nein danke . Also zumindest solche nicht ", lächelte er schräg.

Ok. Da war er wieder der Player. Aber das mit den zwei Seiten der Pizza.. da hatte er recht. Lucas Pizza war genauso wie Luca. Er hatte eine süße , romantische Seite aber dann auch noch die salzige, player Seite...

Wir standen auf und Luca machte sich auf den Weg zum Ausgang .

,,Müssen wir nicht erst zahlen ?",fragte ich etwas verunsichert.

,,Keine Sorge alles schon erledigt ", lächelte er sicher. ,,Ist dir kalt ?"

,,Ja ein bisschen...", antworte ich .Er ging kurz zum Kofferraum und hielt mir dann anschließen eine schwarze Lederjacke hin . Er hatte mir seine Jacke angeboten...Ich fühlte mich hier echt wie in einem schnulzigen Film . Ja ich liebte schnulzige Filme aber ich dachte nie ,dass so etwas je passieren könnte...also in echt. Schnell schlüpfte ich in die Jacke die mir viel zu groß war. Aber sie duftete richtig gut. Nach Eau de Cologne...Nach Luca...So gut ich konnte sog ich diesen Duft ein. Perfekt...

Wir stiegen ins Auto und fuhren los. Kurze Zeit später schaute mich Luca an.

,,Ich möchte dir einen Ort zeigen . Die Nach ist so schön heute...Ist das ok ? Du wirst auch rechtzeitig zurück im Wohnheim sein .", versicherte er mir.

Kurz schaute ich auf die Uhr. Ja stimmt...so spät war es noch nicht. Ich hätte danach noch genug Zeit gehabt um zu schlafen. Außerdem wollte ich nicht , dass dieser Abend endete. Er war einfach zu schön. Nickend schaute ich zu Luca . Sein Gesicht umspielte ein kleines Lächeln als er mich ansah.

,,Ja ist ok ", lächelte ich .

Luca nickte nun auch. Langsam kamen wir in eine Gegend die ich nicht kannte. Es waren nun nicht mehr so viele Häuser hier. Es war eher wie ein Dorf hier. Ich wurde etwas nervös ... Ich wusste ja nicht wo wir hinfuhren ...aber ich vertraute Luca. Als wir einen Hügel hochgefahren waren blieb Luca stehen.

,,So wir sind da ", meinte er und wir stiegen aus. Überall Wiese... Ich hatte echt null Ahnung wo wir waren. Trotzdem...Es war so schön still hier.. Luca nahm meine Hand und zog mich mit sich. Als unsere Hände sich berührten bekam ich eine Gänsehaut . Was ich sah , dass konnte ich gar nicht richtig fassen . Es war so wie im Traum . Ich konnte nicht mehr atmen, geschweige denken. Auf der Wiese ware eine Decke mit Kissen ausgebreitet und drumherum waren solche schönen altmodischen Laternen . Wunderschön... Konnte mich jemand kneifen ? Das war einfach zu perfekt ... Das konnte doch nur ein Traum sein...

,,Gefällt es dir ?", durchbohrten mich Lucas eisblaue Augen.

,,Ich weiß nicht was ich sagen soll...Luca das ist wunderschön...",flüsterte ich fast. Ich konnte das alles einfach nicht glauben.

,,Komm mit ", zog er mich mit sich und wir setzen uns auf die Decke. Luca nahm noch eine andere Decke die daneben stand und wickelte mich darin ein . Dankend lächelte ich ihn an . Der Vollmond auf den wir nun einen perfekten Blick hatten , vollendete diesen Ort. Ja , dieser Ort war wirklich toll.

,,Hier komm ich immer hin , wenn ich nachdenken muss. Oder einfach meine Ruhe haben möchte. Er ist so ...friedlich .", starrte Luca nun liegend den Mond an .

,,Ja es ist toll hier...",stimmte ich ihm zu und wendete meinen Blick wieder an Luca. Das Mondlicht ließ ihn erstrahlen . Er sah so unwirklich aus ...so schön. Lucas Blick fand nun auch meinen. Er nahm meine Hand und zog mich runter. Ich landete direkt mit dem Kopf auf seiner Brust. Die Kissen hier waren total unnötig. Lucas Brust war eh das beste Kissen...

So lagen wir nun da . Still . Beide den Mond anschauend. Alleine.Genau richtig am Platz.

Luca drehte sich um und gab mir einen Kuss in die Haare. Diese Geste...ich wusste nicht , was sie bedeuten sollte . Es war mir auch ziemlich egal , denn es war toll. Ich drehte mich auch um und schaute nun in Lucas eisblaue Augen. Mir kam es so vor als würde ich das knistern zwischen uns wahrnehmen können , hören können... Luca öffente seine Lippen leicht und ich tat es ihm gleich . Wir waren wir Mageneten. Wir zogen uns gegenseitig an. Nein , nach diesem Abend konnte ich mich einfach nicht zurückhalten.

,,Ach scheiß drauf ..", meinte Luca plötzlich und ich spürte den Minzgeschmack auf meinen Lippen. Luca küsste mich. Mir wurde heiß am ganzen Körper. Ich wollte ihn . Ich wollte ihn so sehr. Mein Verlangen nach ihm , es war einfach so stark. Ich öffnete meine Lippen und nun spürte ich auch seine Zunge die sich zusammen mit meiner bewegte. Der Kuss ...er war so verlangend. Wir waren wie jemand der am verdursten war und gerade Wasser gefunden hatte.... Ich stöhnte leise.

,,Hayley du machst mich verückt ", schaute mir Luca in die Augen und ging dann wieder auf mich los um mich zu küssen. Sein Duft , seine Nähe ...es war alles so betörend. Luca. Ich brauchte ihn . Luca drehte sich nun zu mir , sodass er auf mir lag. Er stütze sich aber mit seinen Armen , sodass ich sein Gewicht nicht auf mir spürte . Wir setzten uns gemeinsam auf. Immernoch küssend. Meine Hand wanderte langsam unter sein Shirt und seine Tat es ihm gleich. Er umfasste meine Brust.

,,Hayley ", stöhnte er als ich ihm am Bauch mit dem Finger herunterfuhr.

Schneller als ich denken konnte hatte mir Luca mein Shirt über den Kopf gezogen und es auf die Decke geworfen.

,,Du bist wunderschön ", begutachtete er mich und drückte mich dann wieder nach unten auf die Decke , sodass er wieder auf mit lag. Er löste seine Lippen von meinen und fuhr mit seinen Lippen an meinem Hals entlang. Mit leichten küssen auf meiner Hand ging er an meinem Körper entlang, bis er an meine Hose kam . Er öffnete geschickt meinen Knopf und zog mir die Hose aus. Halbnackt lag ich auf der Decke . Alles was ich anhatte war mein schwarzer BH und mein Slip.

,,Du bist so schön", stöhte er wiederholt.
Mit meinen Finger zog ich an seinem Grütel .

,,Nein , heute verwöhn ich dich ", grinste Luca schräg und legte seinen Mund wieder auf meinen Bauch. Mir wurde immer heißer. Jedes mal ,wenn Luca mich küsste kribbelte es an der Stelle. Luca fuhr küssend von meinem Bauch zu meinen Beinen . Immer wieder sah er mich mit seinen eisblauen direkt an . So verlangend. So süchtig. Er hatte mich ...ja in dem Moment war ich ihm völlig verfallen.

Langsam zog Luca meinen Slip nach unten. Ja...langsam . Er spannte mich hier richtig auf die Folter. Ich konnte es kaum noch aushalten . Ich wollte ihn jetzt!

Mein Slip landete nun genauso wie schon mein Shirt und meine Hose auf der Decke. Luca spreitze meine Beine ein wenig und ging mit seiner Hand an meiner Scheide entlang. Ohgott... Langsam zitterte ich . Diese Berührung....

,,Langsam Kätzchen , ich hab noch nichts gemacht und du schnurrst schon ", grinste er schräg.

Was heißt nichts gemacht ? Was wollte er noch alles machen?

Doch Luca beantwortete meine Frage indem er zwei Finger in mich einfuhr.. Kurz stöhnte ich auf und schaute ihn an . Er griste mich an.

,,Du siehst so sexy aus Hayley ", lächelte er und ließ nun seine Finger kreisen. Erst langsam , aber dann wurde es immer stärker.

,,Luca bitte ", stöhnte ich.

,,Langsam Kätzchen , ich bin noch nicht fertig ", meinte er und zog seine Finger wieder aus meiner Scheide. Was hatte er jetzt vor? Ich war so kurz davor zu kommen und er hatte sich jetzt zurückgezogen .

Doch Luca noch garnicht angefangen wie es schien. Denn er spreitze meine Beine nun weiter und steckte seinen Kopf zwischen meine Beine. Reflexartig hob ich mein Becken ein wenig , sodass er eine bessere Position hatte.Dann spürte ich es. Mit seiner Zuge drang er in meine Scheide. Ich stöhnte laut auf .

,,Luca", stöhnte ich.

Er sah mich von unten an . Diese Augen...so sexy...Ich würde gleich kommen.

,,Du schmeckst so gut Hayley...Ich möchte dass du allein durch meine Zunge kommst. Hayley komm für mich ",befahl er quasi . Luca stieß mit seiner Zunge in mich hinein . Er zog sie immer kurz heraus um sie dann immer heftiger hineinzustoßen.

,,Hayley komm für mich ..Jetzt"

Zum letzten mal stieß er richtig stark in mich hinein . Im nächsten Moment sollte sein Befehl erhört werden , denn ich kam . Ich kam so verdammt heftig. Luca erstickte einen Teil meines Stöhnens mit einem Kuss. Er sah mich an und lächelte.

Dann ging er wieder von mir hinunter. Er bedeckte mich kurz mit einer Decke und legte sich dann neben mich und wir schauten wieder in den Vollmond. Gemeinsam.

 

Kapitel 30

Luca

Der Abend mit Hayley...so etwas hatte ich noch nie erlebt... Sie war so süß, schlau , lustig und ein bisschen tolpatschig , was sie wiederrum noch süßer machte. Aber sie kann sich auch wehren , wenn es sein muss. Hayley war nicht so wie Jess und schon gar nicht wie Beth. Nein...Diese Mädchen , die konnte man locker in eine Schublade stecken . Man konnte sie sehr gut einschätzen , denn sie waren sich total ähnlich . Aber Hayley... Hayley war anders . Nie würde ich sie in eine Schublade stecken können ...Man konnte sie nicht mit anderen vergleichen..Sie war ...etwas Besonderes. Das mochte ich an ihr..Sie war einzigartig. Dieser Abend bestätigte meine Meinung über sie immer mehr und mehr... Ich liebte es Zeit mit ihr zu verbringen. Es war süß, wie sie immer rot wurde und mit einen Spruch reindrückte, wenn ich sie neckte. Jetzt wo ich auf der Decke mit ihr lag und den Mond anstarrte..., da fehlte mir nichts. Ich hatte alles. Wieso ich nicht mir ihr geschlafen hatte ? Naja...Sie war mir wichtig...Genau das ist der Punkt .Sie war mir zu wichtig , als dass ich es aufs Spiel setzen würde..Andere Mädchen mit denen ich schlief.. die waren mir meistens eigentlich völlig egal . Meistens waren sie auch nur auf eine Nacht mit mir aus . Wie gesagt...ich kannte solche Mädchen wie Hayley nicht...Wenn man bedenkt ist das schon komisch...Man läuft jeden Tag herum und trifft Leute...Aber irgendwie...trifft man sich immer mit den gleichen Arten von Personen. Natürlich ... Jeder Mensch hat bestimmte Kriterien die ein anderer gegenüber ihm erfüllen muss ... Jeder hat seine Vorlieben . Aber wieso nicht etwas neues ausprobieren ? Wieso bleiben wir immer in unserer Komfortzone ? Jeder sollte etwas wagen... sich etwas trauen.. den Mut haben neue Sachen zu entdecken. Hayley weckte diesen Mut in mir ... Als ich Hayley das erste Mal sah, da auf der Brücke ...da merkte ich schon...sie war nicht wie die anderen die ich kannte. Nein, Hayley war mir sofort aufgefallen . Damals wusste ich nicht was sie an sich hatte, dass ich so anziehend fand...Jedoch faszinierte mich etwas an ihr. Ja klar, natürlich hätte ich gerne mir ihr geschlafen... sie gefühlt ...sie gespürt... Ganz ehrlich, lieber verzichte ich darauf und bin kein "testosteron gesteuerter Idiot" wie sie uns nannte, als dass ich sie verlor. Denn das wollte ich nicht...Ich wollte sie nicht verlieren. Ich mein..Spaß haben kann man immer ...aber Gefühle ...ja die ...die sind nicht immer vorhanden. Nie im Leben hätte ich gedacht , dass dieser Satz von mir kommen würde . Da sah man wie sehr mich diese Frau veränderte. Ich hatte nie zuvor so etwas erlebt...Wenn es um Hayley ging , da war meine Konzentration und mein Interesse bei 120% . Sie hatte Angst...Das merkte ich ...Irgendetwas muss in ihrere Vergangenheit passiert sein , den sie hatte kein Vertrauen mehr zu niemanden . Ja ich hatte auch kein Vertrauen in Niemanden ...Niemanden außer Hayley...Obwohl ich fast nichts, oder sogut wie gar nichts von ihr wusste vertraute ich ihr...Ich genoss die Zeit mir ihr und ich hatte das Gefühl ihr ging es genauso...Ich erwartete nicht , dass sie sich vollständig gegenüber mir öffnete ...Nein , dafür war es auch viel zu früh...Inständig hoffte ich ...sie würde auch irgendwann Vertrauen gegenüber mir aufbauen und sich mir öffnen. Ich weiß nicht...Bei ihr... da war ich so anders...Da kam eine andere Seite von mir zum Vorschein ...Sie brachte eine andere, neue ,bessere Seite von mir zum vorschein. Niemand wünscht sich, dass jemans einen verändert...zumindest nicht zum Negativen. Aber ich mochte , was sie mit mir anstellte....Sie machte mich zu einem besseren Menschen . Sie war meine bessere Seite...

Hayley war eingeschlafen . Ihr Kopf lag an meiner Brust und ihre Lippen waren leicht geöffnet. Ich zog die Decke etwas weiter nach oben , um ihre Schulter zu bedecken . Ich wollte nicht, dass sie sich erkältete. Wenn ich daran dachte , dass sie bis auf die Decke komplett nackt war , da musste ich mich echt beherrschen . Vorallem weil ich wusste , wie sie nackt aussah . Dieses Wissen ...dieser Anblick ...das machte es mir noch schwerer zu widerstehen. Sie war so wunderschön . Wie konnte man so jemanden wie sie gehen lassen ? Typen die jemanden , wie sie gehen lassen , die sind echte Idioten. Außerdem sind sie dann selber Schuld . Was besseres als Hayley konnte man nicht haben...Ja ...sie war zu gut für mich ...

Es war schon ziemlich spät geworden und Hayley schlief immernoch tief und fest. Ich entschied mich dafür sie in die Decke einzuwickeln und sie vorsichtig zum Auto zu tragen. Behutsam öffnete ich die Autotür zum hinteren Sitz. Ihr Anblick war so friedlich , wenn sie schlief. Einfach hinreißend.

,,Luca ", stöhnte sie verschlafen.

,,Schlaf weiter Kleines " , flüsterte ich lächelnd und legte es hin . Daraufhin platzierte ich noch meine Jacke unter ihren Kopf als Ersatz für ein Kissen .

Dann fuhr ich zurück zum Wohnheim . Ich wusste , dass Amber heute bei Kyle schlief , da ich sie vorhin zusammen gesehen hatte. Ja...Kyle...dem musste ich auch noch eine Lektion erteilen.... Leise kramte ich den Schlüssel aus Hayleys Hosentasche und öffnete die Tür. Vorsichtig legte ich sie aufs Bett. Sollte ich ihr einen Pyjama anziehen ?Ja wahrscheinlich schon ...Also zog ich ihr einen Pyjama an , da ich dies als richtig und höflich empfand. Noch eine Sache die Hayley an mir veränderte ...Ich war höflich ....Bei dieser Feststellung musste ich kurz lachen . Ich und höflich , Dass kam normalerweise nur in einem Satz vor ,wenn das Wort "nicht" dazwischen stand.

Obwohl ich alles schon gesehen hatte , war ich trotzdem beeindruckt gewesen Hayleys wunderschönen Körper wieder zu Gesicht zu bekommen . Bevor ich ging , küsste ich sie zum Abschied noch auf die Stirn .

 

 

Hayley

Mit totalen Kopfschmerzen wachte ich wegen dem gedröhne meines Weckers auf. Gähnend stieg ich aus dem Bett und rieb mir die Augen . Sofort viel mir ein Zettel an der Pinnwand auf. Es war eine mir bekannte Schrift , nur diesmal war sie grün. Lucas Schrift. Konzentriert blickte ich auf den Papierfetzen.

Kaffee? Hoffe du hast gut geschlafen :)

Luca

Die Erinnerungen an die letzt Nacht schossen mir in den Kopf und ich wurde rot. Er hatte mich also wirklich nackt gesehen ..na toll. Warte mal.... Das letzte woran ich nich erinnere ist , dass ich nur in eine Decke gehüllt neben ihm lag. Hatte er mich hergebracht? Fragend schaute ich an mir hinunter . Wo kommt jetzt der Pyjama gher ? Hatte Luca mir den angezogen ? Dieser Schalviner... Als ich mir vorstelle wie Luca sich abmühte mich anzuziehen musste ich lachen. Aber , dass er mich nackt gesehen hatte ...dass war einfach nur peinlich...also für mich.

Ich hab mich ihm einfach so angeboten. ICH! Was mich vorallem verwunderte war , dass er es nicht getan hatte... Er hatte nicht mir mir gschlafen, obwoh ich zugestimmt hatte. Wollte er nicht mit mir schlafen ? Oder respektierte er meine Meinung es langsam angehen zu lassen ?Luca war wie chinesisch : ein Haufen Striche, irgendwelche Buchstaben . Aber ich verstand nichts. Ich verstand ihn nicht. Vielleicht würd e ich es ja irgendwann ..Aber jetzt erstmal Kaffee!

Sobald ich mich fertig gemacht hatte ging ich auf den Campus und steuerte direkt den Coffeeshop an . Da stand er ...Luca. Ich fing an zu grisen. Es war einfach nur schön ihn zu sehen Luca schien mich auch bemerkt zu haben , denn er tat es mir gleich und fing auch an zu grisen. Im nächsten Moment veränderte sich sein Gesichtausdruck aber schlagartig. Sein Blick wanderte nach rechts. Was war da gewesen? Auch ich folgte seinem Blick . Nein ..., das sollte ein Scherz sein oder ? Dass konnte jetzt nicht wahr sein! Ich bin ier in einem ganz miesen Albtraum oder ? Ich muss einfach nur wieder aufwachen ! Aber leider schien dies kein Traum zu sein ....Wollte er mich eigentlich verarschen ?

Beth stand neben Luca und hängte wie eine Klette an ihm . In nächsten Moment entdeckte mich Beth und ihr gefaktes Lächeln wurde zu einem bösen , besitzergreifenden Lächeln ,welches mir galt.

Eigentlich hätte ich ja damit rechnen müssen... Einmal Player, immer Payer... Wieso dachte ich auch , dass sich wegen gestern irgendetwas geändert hätte ?

 

Kapitel 31

Hayley

 

 

Ich machte direkt kehrt auf meinen Zehenspitzen und ging nun wieder Richtung Campus. Ich wollte einfach nur weg. Es hätte mich eigentlich überhaupt nicht schocken oder enttäuschen sollen ihn mit einer Anderen zu sehen . Ich meine wir sind ja nicht zusammen oder so . Etwas Respekt hätte ich mir aber von ihm gewünscht...Es hätte mich nicht überraschen sollen ... hatte es aber. Luca war gegenüber mir so anders gewesen . Seine andere Seite ist zum vorschein gekommen . Aber nun war wieder die Arschloch-Seite an der Reihe. Bei diesem Spiel wollte und würde ich nicht mitspielen . Für ihn werde ich keine Schachfigur spielen , das kann er sofort vergessen . Soll er sich halt eine suchen die nach seinen Zügen spielte. Eine die nach seinen Regeln spielte . Nicht mit mir.

Kaum war ich einge Schritte gegangen -Naja eher flüchtend gerannt- spürte ich schon eine Hand auf meiner Schulter. Normalerweise schlage ich ja keine Jungs , aber ich schwörte ihm , wenn er mich jetzt nicht sofort losließ würde ich das schleunigst ändern. Genervt verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust und setzte einen ernsten Blick auf. Dann drehte ich mich um und landete augenblicklich bei Lucas eisblaue Augen . Heute nicht . Nicht mit mir Luca. Schnell schaute ich zur Seite und fixierte die Tischtennisplatte. Ich durfte ihm nicht in die Augen schauen . Nicht jetzt.

,,Hayley, es..", fing Luca an zu murmeln und strich durch seine Haare . Immer wenn er das tat , dann wusste ich er hatte ein schlechtes Gewissen beziehungsweise er war genervt. Aber das war mir gerade völlig egal . Dazu hatte er auch guten Grund.

,,Was ? Es ist nicht so wie es aussieht?", keifte ich genervt.

,,Es ist wirklich nicht so Hayley!"

,,Schon gut Luca.", meinte ich .

,,Wirklich ?" Luca schaute mich erleichtert an .
Der dachte doch nicht wirklich , dass ich ihm vergeben hatte ? Ich fing an zu lachen.

,,Nein natürlich nicht ! Aber weißt du was ... Es ist mir scheiß egal ! Wir sind ja nicht zusammen oder so ! Wie es aussieht hat sich meine Menschenkenntnis doch nicht getäuscht ... Einmal Player immer Player .. Ich weiß nicht mal wieso mich das jetzt überrascht hatte mit Beth ?! Eigentlich hätte ich es mir ja denken müssen...Aber nach gestern ... da dachte ich etwas wäre anders...Tja falsch gedacht." Es herrschte so ein Gefühlschaos in mir . Ich wusste nicht mehr was ich denken sollte. Eins stand jedoch fest . Ich war Stinksauer und total Enttäuscht ! Ich fühlte mich benutzt . Das sollte er ruhig mitbekommen . Luca sollte wissen was er angestellt hatte. Das Einzige was die Situation hier noch schlimmer machen würde war das er jetzt Lauthals loslachte und sich über mich lustig machte.

Mich fixierend legte er jetzt auch seine zweite Hand auf meine andere Schulter.

,,Hayley auch wenn wir nicht zusammen sind. Lass mich dir zeigen dass ich anders sein kann ! Ich bin nicht so Hayley ...naja eigentlich schon aber... Was ich sagen will: Ich will nichts von Beth ok ! Sie ist knapp drei Sekunden vor dir gekommen und hat sich einfach so an mich geklammert ! Gott, nach gestern Abend... Da würde ich doch nie auf die Idee kommen zu einer anderen zu gehen! Dieser Abend Hayley...er war wunderschön . Einer der schönsten die ich je hatte und das nur dank dir...Manchmal , ja ziemlich oft bin ich ein rießiges Arschloch und...Ja manchmal mach Fehler ...Aber ich versuch mich zu bessern ... Hayley für mich bist du keine Schachfigur ok ! Klar ist es schön wenn jemand nach meinen Regeln spielt ...wer will das nicht? Noch schöner jedoch ist es wenn jemand seine eigenen Regeln macht . Das machst du . Du machst dir deine eigenen Regeln und hörst nicht auf die anderen ...Du bist du und das finde ich so toll . Geb mir nur ein bisschen Zeit , dann werde ich dir zeigen , dass auch ich mich ändern kann . " Luca strich mir eine Stähne hinters Ohr und hielt seinen Finger unter mein Kinn um es anzuheben . Es war ein Fehler gewesen , aber trotzdem schaute ich ihn an . Seine eisblauen Augen die mich entschuldigend ansahen. Ein großer Fehler ...Wieso schaust du auch hin?

Sollte ich ihm glauben ? Sollte ich ihm Verzeihen ? Ach man...wieso war ich so ein Mensch der nie lange jemanden böse sein konnte. Er könnte mich verletzten . Alles könnte ein Fehler sein . Alles was ich mit ihm Tat , jede Kleinigkeit könnte zu meinem Nachteil enden . Aber diese Fehler fühlten sich so gut an . Das war das schlimme. Ich wusste, dass es falsch war aber ich machte es dennoch . Weil es sich gut anfühlte . Ich seufzte ergeben.

,,Luca...Das wäre jetzt die dritte Chance , das weiß du schon oder?!",schaufte ich . Die letzte Chance ...

,,Hey alle guten Dinge sind drei." , grinste er sein Grübchen-Grinsen . Da war es wieder .Das Riesenego . Arschloch take drei.

,,Zu früh ..." Kopfschüttelnd schaute ich ihn an . Am liebsten würde ich ja lachen , weil es witzig war . Aber ich musste ernst bleiben . Wenn ich ihm schon verzieh , dann musste er auch sehen , dass es mir wichtig und ernst war.

,,Tut mir leid .." Luca verbäugte sich entschuldigend vor mir und fing dann wieder an zu lachen .
Kopfschüttelnd stieg ich in das Lachen ein .

,,Du bist ein echter Arsch Luca ", lachte ich .

,,Ja , dein Arsch "

Wir beide bekamen einen Lachanfall und konnten uns fast nicht mehr halten .

,,Idiot ", zwinkerte ich ihm zu .

,,Ja aber du hast diesem Idioten eine Chance gegeben als bist du doch der größere Idiot. Oder besser gesagt Idiotin " Er schaute mich belustigt an und hob wartend eine Augenbraue . Besserwisser .

,,Übertreibs nicht sonst ist die Chance weg "Leicht kniff ich die Augen zusammen und glänzte ihn wütend an .

Er hob seinen Arm und salotierte.

,,Yes M'aam!".

Dieser Idiot. Über zwanzig und doch ein Kind . Aber ich wusste ja worauf ich mich einließ oder?

Schnell verpasste ich ihm einen leichten Schlag auf den Kopf , worauf er sich an dieser Stelle rieb .

,,Ich glaub das habe ich verdient ", meinte er.

,,Bist noch glimpflich davongekommen . " , gab ich zu .

Extra laut schluckte er , damit es so rüberkam als hätte er Angst. Lachend hob ich die Hand .

,,Willst du noch einen ?!", lachte ich . Leicht wich er zur Seite und hob dann seine Hände.

,,Nein, nein . Hab verstanden Sir! "
Mit zusammengekniffenen Augen schaute ich ihn an .

,,Ich meine M'aam . " Luca wurf mir eine Kusshand zu . Ich tat so als würde ich den Kuss auffangen und zeigte ihm dann anschließend meinen Mittelfinger . Idiot . Das hatte er verdient.

 

 

 

 

 

Luca

 

 

Gut , dass ich die Sitation aufklären konnte ... Ja klar jeder Aussenstehnde hätte das genauso gesehen wie Hayley . Aber es war mir wichtig , dass sie nichts falsches von mir dachte... Wieso war mir das eigentlich so wichtig?! Normalerweise geb ich ja auch einen Scheiß auf die Meinung anderer Menschen . Ihre Meinung war mir aber seltsamerweise wichtig...Das sollte keinen falschen Eindruck machen ... Beth ist einfach eine hinterhältige Schlange. Kaum war ich mit ihr im Bett gewesen , war sie mir schon langweilig geworden . Als ich sie aber fallen gelassen hatte , da wollte sie einfach nicht loslassen und hängt seitdem wie eine Klette an mir . Wenn sie schon die kleinste Konkurrenz riecht , versucht sie immer sich einzumischen . Es macht ihr Spaß andere zu erniedrigen , nur damit sie besser dasteht. Sie versucht einfach alles um zu gewinnen , das ist ihr einziges Ziel . Damit hatte ich mich eigentlich nie explizit auseinandergesetzt. Grundsätzlich hatte ich das immer akzeptiert. Meinstens war es dann so , dass es mir egal war , hauptsache ich konnte jemanden in die Kiste bekommen . Da machte es keinen Unterschied ob das jetzt irgendeine andere Bitch war oder Beth . Hayley war keine Bitch. Hayley war eine Kämpferin. Es war bemerkenswert , dass sie mich nach Beths Aktion nicht sofort abgeschrieben hatte . Diesmal hatte ich das wirklich nicht verdient , denn es war nicht meine Schuld. Hayley forscht nach , sie erkundigt sich und sie hört sich erst alles an , schaut sich alles an, macht sich ein Bild und entscheidet dann . Sie denkt immer nach . Ja noch etwas was die meisten Mädchen auf dieser Welt nicht können . Viele denken keine einzige Sekunde nach . Bei manchen denk ich  mir sogar ob sie überhaupt ein Gehirn besitzen . Bedauernswert , dass sich Manche einfach echt keine eigene Meinung bilden können . Nachplappern , kopieren ... ja das können alle. Deswegen sind die so leicht zu kriegen. Mädchen die eine eigene Meinung haben , bei denen ist es schon schwieriger...Hayley hatte eine sehr presente eigene Meinung. Das mochte ich . Sogar sehr ... Sie war etwas schüchtern , viele sehen das als Nachteil. Aber das machte sie auch so menschlich . Auch wenn ich so wie ein kitschiger Idiot klinge der aus einem Mädchensong ziert , aber Niemand ist perfekt. Menschen wollen perfekt wirken , aber das ist genau deren Fehler . Sie wollen nicht einsehen , dass sie es nicht sind. Ich bin nicht perfekt und das werde ich auch nie sein ...Wer das von mir verlangt , der kann mich mal . Ich bin so wie ich bin.

In der Mittagspause lehnte ich mich an die eiskalte Tischtennisplatte auf der Derek, Kyle und Jake saßen . Beth , Jess und so eine andere Tusse kamen gerade aus dem Mädchenklo. Wahrscheinlich hatten sie sich noch ein Kilo MakeUp ins Gesicht geschmiert. Beth schaute mich an.Ich kannte diesen Blick nur zu gut . Früher mochte ich ihn doch jetzt ....nein danke.

,,Ohhhh , Lucaaaaaaaa da wird wohl deine Männlichkeit gefragt . Dieser Blick ist wirklich eindeutig ", kicherte Derek .

,,Die möchte wohl , dass dus gleich auf dem Klo mit der treibst ", grinste Kyle schmierig. Der sollte nur mal seine Klappe halten.

,, Als ob ich das nicht schon getan hätte." , grinste ich stolz. Aber ich merkte das es falsch war. Wieso war ich so stolz darauf ? Mit Beth zu schlafen ist echt nichts besonderes , also zumindest net für mich .Außerdem fand ich , dass ich mit diesem Spruch Hayley hintergangen hatte . Das wollte ich nicht .,,Beth könnte ich so oft haben wie ich will", meinte ich . Ich weiß ich klang wie ein Arsch , aber vor meinen Freunden musste ich einfach so darstehen . Auf keinen Fall durften sie merken , dass ich etwas für Hayley empfand . Das würde mich verletztlich darstehen lassen und wie ein Weichei aussehen  lassen. Nein , die anderen sollten mich immernoch ernst nehmen können . Von außen gesehen mag das alles etwas komisch klingen . Aber ich bin ein Mann . Das klingt jetzt etwas blöd , aber ich hab einfach meinen Stolz . Für Männer ist es nicht gerade leicht zuzugeben , dass sie Gefühle haben . Da ist es leichter über Eroberungen zu reden ... Auch wenn ich in meinem tiefensten Inneren etwas anderes fühlte.

Genüsslich wollte ich gerade in meinen Burger beißen , als ich Hayley mit Amber und Claire aus der Kantine kommen sah . Amber zeigte ihr in diesem Moment etwas auf ihrem Handy und schon konnte man Hayleys weiße Zähne sehen . Ihr Lachen war wunderschön . 

,, Oh oh... , das wird böse ausgehen ...",warnte Jake . Was meinte der bitte damit ? Mein Blick wanderte weiter und traf auf Beth uns Jess die knapp  zehn Meter weiter standen . Das war nicht gut . Überhaupt nicht gut. Beth hatte wieder ihr hinterhältiges Lächeln aufgesetzt , das sie immer hatte , wenn sie jemanden fertigmachen wollte . Nein , ach komm schon...nicht Beths beschissene Machtkämpfe schon wieder. Blitzartig stand ich auf und wollte schnell zu Hayley um sie wegzuzerren , aber ich kam zu spät . Hayleys Hefte lagen auf dem Boden genauso wie ihr Mittagessen . Beth war schneller gewesen als ich . Verständnislos schaute Hayley Beth an . Vollkommen berechtigt aus meiner Sicht . Sie kannte Beth halt nur nicht , denn Beth braucht keinen Grund um zu Handeln wie sie handelt. Aufgelöst kam Hayley auf mich zu . Siegessicher blickte Beth ihr nach .  Hatte sie etwa schon so schnell aufgegeben ?

,, Darf ich das mal haben ?". Hayley deutete auf den Erdbeermilchshake ,den ich in der Hand hielt. Ein geheimnisvolles Lächeln umschmeichelte ihre Lippen . Diese Lippen..... Luca denken ! Sie hatte dich etwas gefragt ! ,,Ähmm ja klar .".Verträumt drückte ich ihr den Shake in die Hand . ,, Danke " , grinste sie . ,, Hey was hast du eigentlich damit vor ?" , erkundigte ich mich . ,,Wirst du sehen ", zwinkerte sie mir zu . Im nächsten Augenblick stand sie vor Beth , zog an ihrem Shirt und mein Milchshake landete in Beths Ausschnitt . Die stand nur mit weit aufgerissenem Mund fassungslos und schockiert da. Mit einer eleganten Drehung kam Hayley auf mich zu um mir den leeren Becher in die Hand zu drücken . ,, Danke ", zwinkerte sie und machte sich wieder auf den Weg zu Claire und Amber die sie laut kreischend empfingen . Dieser Kampf ging wohl an Hayley . Ich sag ja, so schnell ist Hayley nicht unterzukriegen . Ich konnte nicht anders ich musste einfach lachen . Hayley hatte Beth gerade vor dem ganzen College blamiert . Dafür hatte sie einen Applaus verdient. Die anderen dachten wohl genauso , denn sie fingen an zu klatschen . Alle. Hayley schaute in unsere Richtung . Dann trafen meine Augen ihre und wir beide fingen erneut an zu lachen . Das war das schönste an dieser Situation.

 

Kapitel 32

Hayley

 

 

Diese blöde Kuh ... dachte wirklich ich lass mir sowas gefallen , aber  da hatte sie falsch gedacht. Ein Teil in mir fragte sich was ich ihr überhaupt getan hatte ... warum war sie so sauer auf mich ? Aber der andere Teil von mir meinte , dass sie überhaupt keinen Grund brauchte um Jemanden zu erniedrigen . Sie ist eine der Personen denen ich zutrauen würde ,dass sie Jemanden verletzten nur weil sie langweile haben. Mit solchen Personen konnte ich mich nie identifizieren und werde ich auch nie . Für mich muss alles was man macht , jede Entscheidung die man trifft einen Grund haben . Denn nichts geschieht grundlos. Schön, sie hatte meine Hefte samt meines Mittagessens auf den Boden befördert. Das war ein Grund für mich ihr den Milkshake in den Ausschnitt zu schütten. Wenn sie schon so "offenherzig " herumläuft wieso das nicht ausnutzen ? Klar, ich hätte auch aufgeben können, nichts tun , in mein Zimmer rennen und heulen und dann ? Ganz einfach : Die ganze Schule hätte mich ausgelacht  und Beth hätte wieder gewonnen . Aber nein , nun war ich die Siegerin und sie wurde von allen ausgelacht. Zja da ist ihr Plan wohl mächtig schiefgelaufen . Alles was du tust kommt auch wieder zurück zu dir . Sowohl Gutes als auch Schlechtes. Das hatte nun auch Beth zu spüren bekommen . Scheinbar dachte das die ganze Schule , denn auf einmal fingen alle an zu klatschen und ich wurde kreischend von Amber und Claire empfangen .

,,Omg  , ich glaub nicht , dass du das wirklich gemacht hast Hayley !" , kreischte Amber.

,,Aber die hatte des wirklich verdient! Was denkt sie wer sie ist ? Schmeißt einfach so deine Sachen herunter ! Das hat sie jetzt aber mehrfach zurück bekommen!", meinte Claire von der Seite und verfiel dann auch in ein lautes Lachen. Ich konnte nicht anders , ich musste einfach mit einstimmen. Ich war froh , dass sie nicht sauer auf mich waren , da Beth ja ihre Freundin war . Nein sie waren sogar stolz auf mich und das machte mich glücklich. Lachen schaute ich mich um und schaute mich dann um . Mein Blick traf Luca der mich grinsend anschaute . Aus seinem Lächeln wurde ein Grinsen und wir verfielen gleichzeitig in einen Lachanfall . Ok , dass bewies , dass er auf meiner Seite war , nicht auf Beths . Naja vielleicht fand er das auch einfach nur lustig aber in diesem Moment war es mir egal . Er hatte gelacht , über Beth . Das zeigte mir schon , dass er nichts von ihr wollte , beziehungsweise, dass sie ihm unwichtig war ...Zumindest für den Moment.

Der Unterricht war beendet erklärt und alle Schüler stürmten aus dem Klassenzimmer . Nachdem ich mich mühsam durch die Menge gequetscht hatte kam ich endlich nach draußen . Schnell verabschiedete ich mich noch von Claire und Amber die zum Training mussten und machte mich auf den Weg zum Wohnheim. Wenn ich schon die Chance hatte einen freien Nachmittag zu haben , dann sollte ich sie nutzen und ein bisschen lernen, denn bald fingen die Arbeiten an und ich hatte mich noch nicht richtig vorbereitet. Gerade lief ich über den Parkplatz , mein Blick starr auf das Wohnheim gerichtet , da wurde ich plötzlich nach hinten gezogen. Zwei Hände packten mich an meiner Hüfte und drückten mich gegen eine Brust . Reflexartig packte ich einen Arm , drehte ihn und kickte der Person zwischen die Beine.Schnell löste ich mich von der Person . Sofort war ein lautes Stöhnen zu hören .

,,Ahhh womit habe ich das verdient ?", stöhnte die Person und nun konnte ich ihr direkt in die Augen sehen . Eisblaue Augen . Luca . Oh nein, ich hatte Luca in die ...ohhh . . Luca kniete auf dem Boden und hielt die hand zwischen seine Beine .

,,Oh nein Luca! Es tut mir leid! Ich dachte...ich dachte..du wärst...",stotterte ich geschockt.

,,Kyle ? Nein nicht das ich wüsste .", meinte er.

,,Ja Kyle... Oh hab ich dir sehr weh getan? Es tut mir so leid ! Kann ich dir irgendwie helfen ? Soll ich Eis holen ?", fragte ich panisch.

,,Nene geht schon wieder .". Er stand langsam auf und schaute mich grinsend an.

,,Wo verdammt noch mal hast du das gelernt? Erinner mich daran dich nie mehr von hinten zu umarmen " , witzte er während ihm die Schmerzen immernoch bedrückten.

,,Ähmm ich hab früher Karate gemacht..", lächelte ich schüchtern .

,,Das ist nicht zu übersehen .",grinste er und fasste sich wieder zwischen die Beine .

Wieso entschuldigte ich mich eigentlich ? Er hatte sich von hinten angeschlichen . Ja ok eigentlich süß von ihm , aber er wusste ja über mein Problem mit Kyle.

,,Was kommst du auch auf so eine blöde Idee dich von hinten an mich anzuschleichen?",streng schaute ich ihn an .

,,Ich dachte ihr Mädchen liebt es von hinten umarmt zu werden aber falsch gedacht. Das gerade hat mir gezeigt , dass Urmarmungen sogar wehtun können.", grinste er , sodass seine perlenweißen Zähne zu sehen waren.

,, Ja stimmt Mädchen lieben es schon ...aber ich bin halt nicht so wie andere Mädchen. Außerdem ...Was wolltest du eigentlich ?", fragte ich .

Luca nickte nachdenklich . Ich fuchtelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum .

,,Oh ja sorry. Ämm.. ja . Achso stimmt . Ich dachte , da du mir noch einen Milkshake schuldest , da hol ich dich ab und wir gehen zusammen einen trinken."

,,Ach dachtest du ?", schaute ich ihn  gespielt böse an .

,, Ja also entwerder du kommst freiwillig mit oder ich muss dich leider entführen.", funkelte er mich grinsend mit seinen eisblauen Augen an .

,,Soso . Du willst mich entführen ? Das will ich sehen . Du hast es ja nicht mal geschafft mich zu Umarmen ", provozierte ich ihn.

,,Ok , wie du willst ", zwinkerte er.

Was hatte er vor ? Was wollte er jetzt machen .

Langsam kam er  grinsend auf mich zu und ich konnte schon ahnen was er vorhatte.

,,Nein Luca , nein wehe!!!Ich warne dich ", schrie ich .

Doch zu spät , er packte mich an der Hüfte und schmiss mich über seine Schulter .

,,Du wolltest es ja so.", lachte er schelmisch während ich herumstrampelte.

,,Luca bitte ich muss lernen .", qiekte ich .

,, Ok wenn du so dringend lernen musst , dann lernen wir wie man Milkshakes macht."

Dieser Sturkopf , wenn der sich was in den Kopf setzt dann muss er es auch bekommen . Keine Chance zu entkommen .

Genervt stöhnte ich . Behutsam  setzte mich Luca ins Auto.

,,Keine Sorge Hayley , du wirst rechtzeitig zurück sein um zu lernen ,aber zuerst bekomm ich meinen Milkshake ." , zwinkerte er bevor er  sich  auf den Fahrersitz niederlies und den Motor anschaltete .

 Lachend schüttelte ich den Kopf. Dieser Depp.

Kapitel 33

Hayley

 

Ich hatte herzlich keine Ahnung wo wir jetzt hinfuhren . Klar er wollte Milkshakes machen aber muss man dazu extra aus der Stadt raus fahren ? Wir fuhren auf einer Landstraße und das Meer war schon zu sehen. Es war wunderschön hier , so still , so friedlich .Überall waren Segelschiffe und die Sonne schien . Luca hatte wie es aussieht einen Hang zum stillen , obowhl er überhaupt nicht so aussah. Da zeigt sich , dass Vorurteile nicht immer stimmen müssen . Die Schlussendlichen Urteile trifft jeder selbst. Luca bog ab und parkte das Auto anschließend auf dem kleinen Strandparkplatz. Waren wir etwa schon da??

Ein lautes klicken erregte meine Aufmerksamkeit und ich spürte , dass Jemand neben mir stand.

,,Also wir sind da , du kannst aussteigen oder, wenn du gerne weiter bei diesem tollen Wetter im Auto bleiben willst, dann bleib halt sitzen , aber  dann verpasst du was ", meinte Luca mit verschränkten Armen.

Genervt verdrehte ich die Augen. Dies löste bei Luca ein Lachen aus und er hielt mir die Hand zum aussteigen hin . Gespielt eingebildet legte ich meine Hand in seine und er half mir aus dem Auto. ,,Erst schlägst du mich und dann bekomm ich nicht Mal ein Danke von dir .", schaute er mürrisch und konnte sein Grinsen kaum verbergen. ,, Für vorhin hab ich mich schon entschuldigt und ein Danke wirst du definitiv nicht bekommen . Schon vergessen ? Du hast mich entführt und hier her geschleppt .", erwiederte . ,,Ok, wenn du das schon so  siehst , dann tut mir das jetzt nicht leid .", grinste er , als hätte er einen Plan bevor ich reagieren konnte waren meine Augen vernbunden und ich wurde wieder wie  ein Sack über die Schulter geworfen .

,,Glaub mir Luca das wirst du bereuen!", hämmerte ich auf seine Schulter.

,,Das ist es mir Wert", sagte er und ich konnte sein lachen spüren.

,,Du bist Unmöglich! Ich weiß nicht wie man dich aushalten kann.", motzte ich .

,, Tja , dass weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Vielleicht liegt es daran , dass man mich aushalten muss .", lachte er . ,,Aber glaub mir bei dir geht es mir genauso ."

,,Ich hätte dir vielleicht doch den Mund zukleben sollen..",flüsterte er.

,,Hey! Ich seh vielleicht nichts mehr aber ich kann dich noch sehr gut hören ! Meine Ohren sind im Gegensatz zu meinen Augen nicht verbunden !", meinte ich beleidigt.

,,Nächstes Mal lass ich dich vielleicht doch im Auto .", spaßte er .

,,Nächstes Mal schlag ich stärker zu .", konterte ich.

Im nächsten Moment wurde ich runtergelassen.

,,Glaub mir, du wirst mich nicht schlagen.", meinte er.

,,Geb mir einen Grund wieso ich das nicht tun sollte."

,,Deswegen.". Ich spürte wie er die Augenbinde abnahm und sie mir schließlich abnahm.

,,Wow.",brachte ich als einziges heraus. Noch nie hatte ich so eine atemberaubende Strandbar gesehen. Überall waren Lichterketten angebracht und erzeugten einen Effekt wie als wenn Sterne vom Himmel fielen .

,,Grund genug?", grinste Luca , in dessen Augen sich die Lichter spiegelten und einen so den Eindruck verschafften , als würden sie funkeln. Ein blauer Sternenhimmel war in seinen Augen zu sehen. Es sah so magisch aus ,so faszinierend. Ich schüttelte meinen Kopf um wieder klar denken zu können.

,,Also es ist ein guter Anfang ,dass muss ich dir lassen. ",grinste ich .

,,Anfang? Was muss ich denn alles tun um dich zu überzeugen? Soll ich dir etwa ein Einhorn kaufen ?", spaßte er .

,,Nein aber ein Milkshake wäre gerade nicht schlecht ", lächelte ich provozierend.

,,Du weißt schon , dass du mir einen schuldest oder ?", verkreuzte er die Arme vor der Brust.

,,Du weißt schon , dass ich dich anzeigen kann wegen Entführung und unterlassener Hilfeleistung , da du mir keinen Milkshake machen wolltest obwohl ich halb am verdursten war.", verschränkte ich die Arme auch vor der Brust.

,,Das würdest du nicht wagen",blinzelte er mich an.

,,An deiner Stelle würde ich das nicht riskieren .",grinste ich.

,,Also ich mach mir jetzt einen Milkshake , wenn du weiter hier stehen willst um mir zu drohen , dann ist das deine Schuld .", grinste er.

,,Du hast Glück ,dass ich durst hab.", gab ich nach und er lächelte.

Wir gingen an die Bar an der mindestens zehn verschiedene Obstsorten standen.

,,Wieso sind ist die Bar eigentlich leer. Ich meine es ist ein ganz normaler Arbeitstag . Wir zwei sind die einzigen hier.", kam es mir in dem Sinn.

,,Naja ..", schnibbelte Luca ein paar Erdbeeren.,,Bei Privatveranstaltungen schließt man eine Bar halt.",schaute er mich an während er sich eine Erdbeere in den Mund stopfte . Er lehnte sich an den Tresen.

,,Privatveranstaltung? Warte hast du etwa die ganze Bar für uns reserviert?", fragte ich .

,,Nein Hayley, ich bin gestern hier gewesen , hab einem Kellner den Schlüssel geklaut und dann das System gehackt , sodass heute eine Privatveranstaltung ist.",scherzte er und erntete einen bösen Blick von mir mit einem darauffolgenden Schlag gegen die Schulter. ,,Ein einfaches ja hätte auch gereicht.",meinte ich.

,,Nein hätte es nicht.",lachte er und ich schaute ihn schräg an .

,,So also was für ein Milkshake darfs sein ?", fragte ich , nachdem ich mir eine Schürze um die Hüfte gebunden hatte. Luca fing an zu lachen .

,,Kein Kommentar über die Schürze ok?!", hob ich drohend  den Finger.

,,Ok ausnahmsweise."

,,Also ?", wartete ich auf eine Antowort.

,,Schließ deine Augen.",sagte er.

,,Sicher nicht, das kannst du vergessen .", stämmte ich die Hände auf die Hüften.

,,Bitte", schaute er mich mit seinem Welpenblick an.

,,Na schön , ich kann es nicht fassen , dass ich dir das schon wieder erlaube.",seufzte ich und schloss die Augen.

,,Ok ,Mund auf", hörte ich Luca sagen.

,,Keine Chance", meinte ich.

,,Dann halt nicht.", spielte Luca beleidigt.

,,Na gut", öffnete ich den Mund.

Er legte mir was in den Mund. ,,Zubeißen",lachte er.

Ich biss ab und sofort nahm der bekannte Geschmack von Erdbeeren meinen Mund ein. Genüsslich öffnete ich die Augen und schaute direkt in Lucas Augen.

,,Erbeermilkshake?", fragte ich und Luca nickte .

,,So und was für einen Milkshake möchtest du ?", fragte er gespannt. Nachdenklich schaute ich mich um .,,Hmhmm, gute Frage. Mach die Augen zu.",grinste ich . Luca schaute mich erst genervt an , schloss aber dann trotzdem seine Augen.

 

 

 

 

Luca

 

Ich spürte wie ihre Lippen sich auf meine legten. Meine Hand legte ich ihr auf den Nacken um sie noch nähren an mich zu drücken . Um sie richtig zu küssen . Langsam löste sie sich wieder von mir . Lächelnd öffnete ich die augen . Wartend schaute sie mich an .

,,Tut mir leid , ich konnte leider nicht identifizieren  was für einen Milkshake du möchtest . Könnte ich nochmal probieren?", grinste ich. Natürlich hatte ich den Kirschgeschmack ihrer Lippen sofort erkannt . Aber ich wollte sie nochmal küssen. Sie verdrehte wieder genervt die Augen . Wenn sie das machte wollte ich sie nur um so mehr küssen. Kopfschütteld kam sie auf mich zu . Kurz stand sie vor mir  und wir schauten uns intensiv in die Augen . Danach packte sie mich am T-Shirt und zog mich zu sich . Wieder schüttelte sie grinsend den Kopf und küsste mich dann. Ich packte sie an den Beinen und hob sie auf die Theke. Nun öffnete sie ihren Mund und meine Zunge konnte nun noch intensiver den wundervollen Kirschgeschmack schmecken . Behutsam legte sie die Arme auf meine Schultern und ich zog sie noch weiter zu mir , sodass unsere Köper nur Millimeter trennten. Sie lachte und ich löste mich wieder von ihr .

,,Das müsste reichen oder ?", beäugte sie mich streng, während sie von der Theke stieg.

,,Naja , ich weiß nicht", grinste ich.

,,Überteibs net.", meinte sie streng und ich konnte nicht anders als lachen.

,,Also ?", erkundigte sie sich.

Ich hielt eine Banane hoch um sie zu ärgern.

,,Ja stimmt Affen können ja nur Bananen erkennen." , lachte sie und ich schmiss ihr die Banane zu.

,,Stimmt . Also iss mein Äffchen während ich den Kirschmilkshake mache.",zwinkerte ich ihr zu und sie zeigte mir den Stinkefinger.

,,Affen haben keinen Stinkefinger.", konterte ich.

,,Ja und Bäume reden nicht", kicherte sie .

Lachend schüttelte ich den Kopf. Sie öffnete die Banane und ich sah ihr zu wie sie kleine Stücke abriss und in ihren Mund beförderte.

,,Man das werd ich nie verstehen. Ist es so schlimm eine Banane normal vor einem Jungen zu essen ?",schüttelte ich den Kopf.

,,Glaub mir den gefallen die Banane normal zu essen werde  ich nicht tun. ",grinste sie.

,,Damit hab ich schon gerechnet",sagte ich.

Schnell schnibbelte ich die Kirschen um meinen Milkshake vorzubereiten . Hayley stand neben mir und tat das gleiche mit meinen Erdbeeren. Konzentriert schaute sie auf ihr Schneidebrett. Mein Milkshake war schon im Mixer. Ich schaltete den Mixer ab und ging zu Hayley. Langsam umarmete ich sie währen sie noch Erdbeeren schnitt , klaute ihr eine Erdbeere und aß sie .

,,Hey!", kicherte sie .

,,Tut mir leid ich hab Hunger , die schmecken einfach zu gut.", schaute ich ihr in die Augen .

,, Jaja  ich kann hier schön schneiden , du frisst und ich werde nie fertig.", meinte sie ernst.

,,Ok schon gut ,war ja nur eine Erdbeere.", hob ich die Arme .

,,Du willst den Milkshake nicht ich.", lachte sie .

Ich nahm ihre Hand und zog sie mit mir . ,,Hey !Ich bin nicht fertig !", meinte sie .

,,Das kann warten"

Ich zog sie zu einem Tisch auf dem ich vorhin Rosen verteilt hatte . Ja ich weiß , sehr kitschig. Normalerweiße bin ich nicht so , aber Hayley bringt mich zu so einigen Dingen die mir nicht ähnlich sind. Wir setzten uns an den Tisch . Sie rieb sich die Arme.

,,Ist dir kalt ?",fragte ich sie und sie nickte.

,,Warte kurz ich hol meine Jacke", lächelte ich und lief zur Bar. Meine Jacke war am Garderobenhacken . Schnell nahm ich sie herunter, machte schnell die Shakes zu Ende und nahm diese schließlich auch mit zum Tisch. Hayley hatte ihre Augen auf ihren Handybildschirm gerichtet , schaute aber sobald sie mich hörte zu mir und legte das Handy zurück in ihre Tasche. Lächelnd legte ich ihr meine Jacke über die Schultern.

,,Danke", lächelte sie und ich lächelte zurück.

,,So nun musste ICH doch die Milkshakes machen. Wehe du sagst sie schmecken nicht.",drohte ich.

Sie nippte an ihrem Milkshake und ich schaute sie gespannt an. Nachdenklich nippte sie nochmal.

,,Und ?",wartete ich.

,,Also...", fing sie an.

,,Halyey wehe .",drohte ich .

Ihr Gesichtausdruck lockerte sich und sie fing an zu lachen.

,,Er schmeckt gut. Also man kann ihn trinken", lachte sie.

,,Gut"

Nun trank ich auch meinen Milkshake.

,,Hast du jetzt extra darauf gewartet , dass ich sage , dass man ihn trinken kann , bevor du ihn probierst'?", fragte sie.

,,Nein , ich doch nicht.",grinste ich .

,,Jaja sicher."

,,Hayley ich wollte dich noch was fragen.." Ich nahm all meinen Mut zusammen und wollte sie fragen. Ich hatte sowas noch nie zuvor gemacht und es war auch sehr untypisch für mich , deswegen hatte ich umso mehr Angst vor ihrer Antwort.

,,Klar , schieß los .",schaute sie mir in die Augen .

,,Also ich wollte.."

,,Oh Scheiße ! Schon so spät! Ich muss zurück!", schaute sie auf ihre Uhr. Erleichtert atmete ich auf. Nochmal davongekommen .Ich frag sie einfach morgen...

,,Ok komm, ich bring dich zurück .",lächelte ich . Wir standen auf und im nächsten Augenblick landete Hayley Milkshake auf ihren T-Shirt.

,,Oh nein!", schrie sie.

,,Keine Panik , da hinten ist ein Klo , du kannst ja versuchen es abzuwaschen , während ich ein T-Shirt von mir aus dem Auto für dich hol .", beruhigte ich sie.

,,Danke ",lächelte sie und ging  Richtung Toilette.

Fünf Minuten später klopfte ich an die Toliettentür und streckte ihr das T-Shirt durch den Spalt.

Einige Sekunden später kam sie aus der Toilette. Dieser Anblick. Hayley in meinem T-Shirt und meiner Jacke . Ich musste einfach Lachen .
Fragend hob sie eine Augenbraue. Ich schüttelte den Kopf.

,,Lass uns gehen." ,sagte ich und wir fuhren zurück ins Wohnheim.

 

Der nächste Morgen zeigte mir ,dass ich sie doch hätte fragen sollen als ich noch konnte.

 

 

 

Kapitel 34

Hayley

Nach dem Abend mit Luca hatte ich versucht zu lernen. Doch es gelang mir nicht. Immer wenn ich versuchte mich auf etwas zu konzentrieren musste ich an Luca denken. Die ganze Zeit. Als ich merkte , dass alles was ich an diesen zwei Stunden 'lernen' produziert hatte lauter Herzchen und Blümchen auf dem Blatt waren , entschloss ich mich schlafen zu gehen. Nicht mal in meinen Träumen konnte ich an etwas anderes denken außer an Luca. Wie eine Endlosschleife wiederholte sich alles . Die Strandbar, der Kuss , seine Grübchen wenn er lachte und schlussendlich die Frage. Was hatte er mich fragen wollen ? Nie hatte ich ihn so nervös gesehen. Sein Verhalten konnte doch nur mit der Frage zu tun haben. Luca und nervös , das passiert etwa so oft wie ...Nein eigentlich nie. Es musste ihm wirklich viel an der Frage gelegen haben. Aber ich musste ihn ja unbedingt unterbrechen. Diese Ungewisstheit lies mir keine Ruhe. Bei dem Versuch einzuschlafen drehte ich mich hin und her , doch es brachte nichts. Hoffend ,dass mein Wecker bald klingeln würde schaute ich auf mein Handy. 4.13 Uhr . Da konnte ich aber noch lange warten. Eine Zeit lang dachte ich darüber nach Luca eine Nachricht zu schicken und ihn zu fragen , was er mich vorhin hatte fragen wollen. Ich schrieb ihm keine. Erstens war es mitten in der Nacht. Zweitens war ich es die ihn nicht hatte seine Frage stellen lassen. Last but not least drittens . Die Frage schien , obwohl ich sie nicht einmal kannte sehr persönlich zu sein.

Das nervtötende Geräusch meines Weckers drang in meine Ohren und sorgte dafür , dass ich mir die Decke über den Kopf zog. Müde schrie ich in mein Kissen.

,,Dir auch einen Guten morgen"

Langsam streckte ich meinen Kopf aus der Decke. Amber saß an ihrem Tisch und trug sich die gefühlte hundertste Schicht Mascara auf.

,,Von einem Guten Morgen kann nicht die rede sein , aber ok. Dir gleichfalls einen Guten morgen ", mumerlte  ich.

,,Also eigentlich hatte ich garnicht damit gerechnet dich heute in deinem Bett zu sehen ". Amber drehte sich zu mir und hob ihre grinsend ihre Augenbrauen.

,,Wie-?" ,,Du hast mich gestern mit Luca gesehen oder?",lachte ich.

,,Besser gesagt ich hab Luca mit dir über der Schulter zum Auto laufen gesehen", grinste sie.

,,Das war Abschleppen aber wortwörtlich",kichterte Amber.

Ich schmiss mein Kissen nach ihr , sodass ihr Lippenstift verrutschte und anstatt auf den Lippen auf ihrer Wange landete.

,,Heeeeey!",schrie sie.

,,Was ist denn?", grinste ich,, Steht dir"fing ich an zu lachen.

,,Du willst Krieg ? Den kannst du haben." Im ersten Moment wusste ich nicht , was sie damit meinte aber dann kam sie auch schon mit ihrem pink gepunktetet Kissen auf mich zu. Schnell schnappte ich mir meins und damit begann auch schon die Kissenschlacht. Zehn Minuten später lagen wir  beide auf meinem Bett und Amber hielt ein weißes Top hoch und wedelte langsam damit.

,,Ich gebe auf ", stöhnte sie . Daraufhin mussten wir beide lachen.

Schnell zog ich mich an, kämmte meine Haare , schminkte mich dezent und machte mich dann auf dem Weg zum Unterricht . Doch so weit kam ich erst garnicht.

 

 

Kapitel 35

Hayley

 

Enttäuschung. Dies war das einzige Wort was mir wie Schuppen von den Augen fiel. Enttäuschung war eines der tausend Dinge die ich in diesem Moment empfand. Meine Pupillen ragten stärker heraus als die ,,Ä" -Punkte der Enttäuschung die ich in meinem Inneren spürte. Mein Herz blieb für einige Sekunden stehen . Jeder Atemzug ,wie ein Messersstich an jeder Faser meines Körpers. Doch ich konnte meine Augen einfach nicht davon lösen. Der Schock ließ mich in eine Art Trance verfallen. Als wären sie wie vom Himmel gefallen regnete es überall Plakate . An jeder Ecke .An jedem verdammten Baum. In jeder Hand.

Mein Oberkörper zierte den ganzen , wie ich jetzt bemerkte , viel zu großen Kampus. Halb nackt. Nur im BH. Wäre das nicht schon genug , zierte die fette, rot markierte Überschrift,, Callgirl-Ruf an ich bin immer bereit! " das Plakat mit meiner Handynummer unten drunter. Rot , mit meinem Blut geschrieben. Zumindest fühlte es sich so an. Jemand hatte mich bluten lassen. Mir die Pulsadern aufgeschnitten und dass herauslaufende Blut dazu benutzt es noch schlimmer zu machen. Mein Atem ging unregelmäßig und ich fiel auf die Knie. Plötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen und alles was ich nun sah war nicht mehr rot ,sondern schwarz.

,,Hayley ! Hayley ! Bitte wach auf! Bitte ! Hörst du mich ? Hayley!",schüttelte jemand meinen stark schmerzenden Kopf. Amber schüttelte immer weiter, ,,Hayley !Komm schon". Ein leißes murmeln kam aus meinem Mund als ich versuchte mich aufzusetzen.

,,Gott sei Dank Hayley!Du bist wach!",lächelte mir Amber mit tränengefüllten Augen zu. Konzentriert musterte ich sie . Sie hatte sich wirklich sorgen gemacht. Um mich.

Kraftlos legte ich ihr den Arm auf die Schulter und flüsterte ein schwaches ,,Danke", worauf sie zu lächeln begann und mich umarmte als würde sie mich nicht wieder fallen lassen wollen. Während sie mich fest hielt , stellte ich mit einem Bick über die Schulter fest , dass wir Zuschauer hatten . Besser gesagt einen ganzen Kreis Zuschauer um uns, deren Kamerablitz mir die Sicht nahm ihnen direkt ins Gesicht schauen zu können. ,,Ich wünschte ich wäre nicht aufgewacht " , flüsterte ich so leise ,dass Amber es eigentlich nicht hätte hören sollen. Vergeblich. Augenblicklich kreisten auch ihre Augen um uns herum. ,,Scheiße , verdammt ...!", hörte ich sie aufschreien , während sich ihre Hand zu einer Faust ballte die sich in meinem Rücken vergrub. Verzweifelt wandte ich meinen Blick ab und schon war Amber auf den Beinen und hielt mir einladend ihre Hand hin. Meine Augen trafen ihre und sie nickte  zusichern. Mit Ambers Hilfe hob ich  meine wackligen Beine  und wir liefen über den Kampus. Überall gelächter zu hören , jeden Meter ein Finger mehr der auf mich zeigte . Mit jedem Schritt wurde es lauter . Jedes Lachen , jede Bemerkung von wegen ,, Na süße ,wie wärs um drei hätte ich noch Zeit für einen Quickie ", oder ,, Die zehn Doller holst du mir doch bestimmt einen runter oder? Oder bist du nichtmal so viel Wert?" , jeder Finger... All dies bohrte sich wie Hunderte Kugeln in mein Herz, welches immer und immer mehr zerfetzt wurde. Dem jedes Mal ein Stück mehr abgerissen wurde um Blut fließen zu sehen . Um mich leiden zu sehen.

Wer hatte mir das angetan ? Was hatte ich der Person getan? Wie  kann jemand so Kaltherzig sein ? Nein , die Frage war: WER war so kaltherzig gewesen?

Der Professor legte mir eine Krankschreibung für die nächste Woche auf den Tisch ,sobald er mich erblickt hatte. Vermutlich hatte er die Plakate auch längst gesehen. Alle hatten sie gesehen. Nur mir wäre der Blick gerne erspart geblieben. Der Anblick und alles was darauf folgte. Denn es war nur eines : Pure Folter.

Dank der Krankschreibung , machte ich mich auf den Weg ins Wohnheim zu meinem geräumigen Zimmer. Amber musste leider im Unterricht verbleiben , was mich sehr mitnahm. Momentan könnte ich eine Stütze mehr als notwendig gebrauchen. Langsam schreitend überquerte ich den durch Plakate verunstalteten Kampus . Allein Konfrontiert mit meinem Leid. Aprubt wurde ich abgebremst und schaute in Lucas strahlend blaue Augen.

Luca . Gestern . Die Bar. Die Toilette auf der ich mich umgezogen hatte. Das Bild auf dem Plakat . Mein Blick wanderte von links nach rechts, hin zum Plakat und her zu Luca.

Er war es gewesen . Er ließ mich leiden. Er ließ mich bluten.

Wut stieg in mir auf. Verständnislosigkeit . Enttäuschung. Meine Hände hatten sich zu Fäusten geballt und mir liefen die Tränen über meine vor Wut gröteten Wangen. Ich wollte nur noch weg! Ehe ich denken konnte zogen mich meine Beine angstgetrieben in mein Zimmer.

 

Kapitel 36

Hayley

 

 

 

 

Traurig hämmerte ich die Tür zu und schmiss mich flüchtend in mein Bett. Der einzige Ort an dem ich nicht mit meinem Leid konfrontiert wurde. Träne für Träne verließ meine Augen und bildete auf meinem zerknitterten Kopfkissen einen Mascaraverschmierten Fleck. Ein Fleck wie der bei  uns zu Hause , meinem früheren , geliebten zu Hause auf dem Sofa. Das Sofa auf den ich so viele gefühle verspürt habe. Freude , Angst, Trauer. Mit meinen unersetzbaren Eltern . Meine Eltern...

 

Augenblicklich verspürte ich einen noch größeren Schmerz. Alte Wunden rissen auf und sorgten dafür , dass mein Herz jede Sekunde weiter brach. Schreiend warf ich das verheulte Kopfkissen an die Tür und es fiel mit einem Satz auf den Boden. Alles hatte ich in einem Satz verloren . Alles auf einmal. Meine Eltern ...Meine Familie. Amy.  Hecktisch kramte ich unten in meiner Komode herum bis ich auf kaltes Stahl stieß. Amys kleine, unschuldige , strahlend blaue Augen schauten mich mitleidig an. Alles hatte ich verloren. Meine Eltern würde ich nie wieder sehen. Sie hatten mir alles geboten , ich hatte immer alles . Doch man weiß etwas erst zu schätzen , wenn man es nicht mehr hat. Die ganzen Abenteuer, die ganzen Reisen , die Spaziergänge und das gemeinsame Backen ... Nichts davon konnte ich Amy bieten. Nur ich war da . Eine Mutter konnte ich ihr bieten. Eine Mutter die ich nicht mehr hatte. Einen Vater den Amy nicht hatte und ich nun auch nicht mehr. Zitternd fuhr ich mit meinen zierlichen Fingern Amys Wangen entland , streichelte sie , wollte sie spüren. Sie bei mir zu wissen hätte mir vieles erspart. Besser gesagt es hätte mir alle was ich hier erlebt hatte erspart.

Die demütigungen beim Spiel ,auf der Party, Kyle... Bis heute bin ich nicht darüber hinweg gekommen. Jede Berührung, jede Bewegung machte mir Angst. Äußerlich versuche ich ständig stark zu sein. Wenn alle nur wüssten wie anstrengen das ist . Innerlich nur noch aus einem Gerüst zu bestehen , aus Knochen , da meine Seele mehr und mehr schwindet . Aber äußerlich halte ich die Fassade der  starken , lebensfrohen , netten Hayley in schach. Vielleicht schminkte ich mich deshalb in vergangener Zeit zunehmend . Jede Schicht MakeUp die ich auftrage, jeder kleine Liedstrich , jede Lage Lippenstift verdeckten meine Trauer. Je mehr ich auf mir trug, desto weniger spürte ich mich selbst. Würde ich mich selbst spüren , wäre ich längst nicht mehr hier. Lediglich Amy hielt mich davon ab. Meine Kleine war der einzige Grund wieso ich noch am leben geblieben bin . Der einzige Funken Hoffnung den ich auf dieser ganzen Welt noch hatte.

Bisher war Luca zu einem zweiten Stern an meinem Himmel geworden . Dieser Stern war nun aber erloschen . Weg. Genauso wie jeder andere Mensch den ich liebte. Ständig wurde ich verlassen . Vergeblich hatte ich mir ein kleines Kartenhaus hier auf der Universität errichtet , denn der Wind bließ gelegentlich so stark , dass es in sich zusammenfiel. Bald würde das gleiche mit mir geschehen , eigentlich geschah es gerade. Stück für Stück zerbrachen meine Stützen . Irgendwann würde mich dann nichts mehr halten , sondern alles würde mich zu Boden ziehen . Wäre ich abergläubisch würde ich behaupten ich hatte einen magnetische Anziehungskraft . Denn ich zog nur das Leid an .Sucker for Pain...

Meine Taschentücher neigten sich dem Ende zu . Zerbröckelt war die Fassade die ich mir aus Schminke geschmiedet hatte. Nur das wahre zerbrechliche Ich lag zusammengekauert auf dem Bett. In diesem Moment war mein Limit erreicht . Der Galgenzähler hätte schon längst ausgeschlagen . Ich hatte meine Grenze erreicht.

Tränenverschmiert zog ich das letzte Taschentuch aus der grauen Box ,die auf meinem Bett lag. Seufzend setzte ich das Taschentuch an meine Nase , als es in diesem Sekundenbruchteil klopfte.

,,Hayley ich bins Amber. Claire ist auch bei mir . Dürfen wir rein kommen ?", hörte ich Amber zögernd fragen. Langsam stand ich auf und öffnete die Tür wo ich sofort von schlanken Armen umfasst.

,,Es tut mir so leid . Es tut mir so Leid Hayley . Niemand verdient so etwas",flüsterte Claire zitternd. ,,Besonders nicht du.". Vorsichtig hob sie mein Kinn und schaute mir in die Augen . Ihre weichen Finger berührten meine Wange und wischten behutsam eine salzige Träne weg. Auch Amber umarmte mich hilfslos. Verständlich. Nichtmal ich weiß mit der Situation umzugehen . Von ihnen konnte ich es also natürlich auch nicht erwarten. Sie waren für mich da . Dafür war ich ihnen mehr als dankbar.

Niedergeschlagen setzen wir uns alle auf mein Bett . ,,Wer hat dir das angetan? Warum ?". Amber schaute verständnislos an die Decke . Schließlich landete ihr Blick dann bei mir.  Fragend zuckte ich die Schultern und fing erneut an die Leere in mir immer größer werden zu lassen. Zwei dünne Arme legten sich um meine Schulter. ,,Ich weiß "weinte Claire. ,,Wir werden die Person finden die dir das angetan hat.", meinte Claire. ,,Wir haben vorhin alle Plakate abgehängt und vernichtet. Leider konnten wir nichts dagegen machen , dass einige sie zu gesicht bekommen haben...",fügte Amber entschuldigend hinzu.

,,Danke euch ...", lächete ich den beiden ermunternd zu.,,Das bedeutet mir viel." .

,,Verdammt nochmal welche herzlose ,idiotische , kranke Person macht sowas !", schrie Amber empört.

,,Luca ", meinte ich kleinlaut.

Blitzschnell drehten sich beide Augenpaare zu mir.,, Luca? Luca hat das getan?", fragte Amber aufgebracht.,,Aber wie?", drehte sich Claire zu mir .,,Wieso ? Ihr wart doch so...Wann?".

,,Gestern... Wir waren zusammen an einer Strandbar gewesen . Er hatte seinen Milchshake auf mein Shirt verschüttet . Deshalb gab er mir ein T-Shirt von Ihm und ich bin auf die Toilette mich umziehen. Dort muss er die Kamera plaziert haben. Er hatte alles geplant. Ich war so glücklich ...er hatte mich so glücklich gemacht. Im Endeffekt diente es dazu mir einen noch größeren Schaden zuzusetzen. Mich zu demütigen.".Schluchzend kroch ich in Claires Arme die mir Schutz boten .Schutz vor der Außenwelt. Schutz vor den Demütigungen . Schutz vor Luca.

Sag niemals nie , heißt es so schön. Nie hätte ich geglaubt Schutz vor ihm zu brauchen .Seit ich ihn kennengelernt hatte habe ich ihm so viel Vertrauen geschenkt. Bis er es mir in diesem Moment  für immer genommen hatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Luca

 

 

 

 

Wieso war Hayley so fluchtartig weggelaufen ? Was war passiert? Sie hatte mich schon beim Kaffetrinken an diesem Morgen versetzt. Nach gestern, da dachte ich es wäre etwas zwischen uns passiert. Ich fühlte eine starke Bindung zu ihr . Jedes Mal , wenn ich sie sah musste ich automatisch lachen . Wie ein blöder Clown grinste ich ständig . Sie machte mich glücklich . Ich war der Überzeugung das beruhte auf Gegenseitigkeit. Aber ihr plötzlicher Abgang  ließ mich mit einem schlechten Bauchgefühl zurück. Mit dem nächsten Schritt wurde mir auch deutlich weshalb. Da blickten sie mich an . Hayleys wunderschöne graublaue Augen. Doch es blieb nicht dabei. Nur in Unterwäsche stand sie vor mir auf diesem rießigen , wie ich im Moment bemerkte an jeder beschissenen Ecke angeklebten Plakat. Callgirl. Wutentbrannt riss ich das Plakat herunter und ballte es in meiner Faust zu einem Knäuel zusammen. Deshalb hatte sie nicht mit mir gesprochen . Deswegen ist sie heute morgen nicht zum Kaffe gekommen. Dies war der Grund weshalb sie aprubt vor mir davongelaufen ist. Dieses scheiß Plakat. ,,Fuck" ,schrie ich wütend und warf das Knäuel auf den Boden. ,,Fuck,Fuck,Fuck!". Während des Unterrichts bemühte ich mich zu beruhigen.Dies gelang mir zumindest bis zur Pause. Überall hielt ich ausschau nach ihr. An jeder Ecke , an jedem scheiß Baum gegen den ich fast rammte , an jeder verdammten hässlichen gelben Tür. Nirgendwo war sie zu sehen . Wie vom Erdboden verschluckt. An ihrer Stelle würde ich das auch. Aber ich musste zu ihr ,was ich auch nach dem Unterricht tat. Ich durfte sie nicht alleine lassen . Nicht in dieser Situation. Nicht wenn alle über sie redeten. Vorhin war ich mehrmals kurz davor gewesen Jemanden die Fresse einzuschlagen und zu polieren , sodass er mit seinem schmutzigen Mundwerk den Boden ablecken konnte. Den ganzen Tag nur gekicher und komische Blicke zu sehen und zu hören . Auf Hayleys kosten.

In der Sekunde in der ich vor Hayleys Zimmer stand war ich erleichtert gewesen . Das Licht scheinte durch den Türschlitz. Sie war da.

Vorsichtig klopfte ich an ihre Türe. Nach kurzen zögern wurde die Tür geöffnet und Hayleys graublaue Augen waren für einen Bruchteil zu sehen bis sie mir die Tür vor das Gesicht schlagen wollte.,,Hayley!", schob ich meinen Fuß zwischen den Türspalt. Wütend drückte sie mich mit ihrer Hand nach hinten und versuchte die Tür zu schließen .,,Geh weg !",schluchzte sie. Doch ich verweigerte es ihr. Mir meiner ganzen Kraft öffnete ich die Tür und schloss Hayley in eine Umarmung , der sie sich bis zum Ende wiedersetzte.  Verängstigt trat sie einige Schritte nach hinten bis sie über einen Stuhl stolperte und viel. Schnell wollte ich ihr aufhelfen.,,Bleib bloß weg! ",drohte sie mir zitternd. Langsam ging ich einige Schritte nach hinten um ihr zu verstehen zu geben , dass ich ihr nicht näher kommen würde. Sie wollte nicht ,dass ich näher komme. Angst zeichnete sich in ihren Augen ab. Hayley hatte Angst vor mir.

Zuletzt hatte ich sie so eingeschüchtert und zerbrechlich gesegen als das mit Kyle gewesen war. Mit dem selben Blick mit dem sie damals Kyle angeschaut hatte , fokusierte sie auch mich. Tränen stiegen mir in die Augen. Hayley hatte Angst ,dass ich sie verletzte. Ich.

,,Hayley ...Bitte !", fiel ich mit meinen Knien auf den Boden.,,Komm zu mir.".

,,Schau dir an was du mit mir gemacht hast ! Du hast mir das angetan ! Du hast mich bluten lassen Luca !", schluchzte sie und hielt ihr Kissen wie ein Schutzschild an ihre Brust. ,,Was habe ich dir angetan was Hayley?", fragte ich verzweifelt.

,,Frag nicht so blöd! Die Plakate ,die hast du gemacht! Das gestern war alles so geplant gewesen um mich zu demütigen !", schrie sie .

Ich sollte die Plakate erstellt haben ? Sie dachte ich habe ihr das angetan ? Im Traum würde ich nicht darauf kommen Hayley zu schaden . Immer versuchte ich sie zu beschützen, ihr Vertrauen zu gewinnen . Spätestens an dem Tag als das mit Kyle geschah habe ich mir versprochen sie nie mehr so leiden zu lassen. Ich wollte es nie so weit kommen lassen. Doch genau in diesem Moment schaute sie mich mit demselben Blick an den ich niemehr bei ihr sehen wollte.

,,Hayley ich war das nicht ! Glaub mir doch ich würde dir das nie antun ! In keinem scheißverdammten Gedanken würde ich darauf kommen dir zu schaden! Eher würde ich mir etwas antun ehe du zu schaden kommst!", weinte ich. ,, Es zerstört mich dich mit diesem Blick zu sehen . Es zerstört mich ,dass dieser Blick mir gilt !"

,,Du zerstörst mich Luca ! Du zerstörst mich genauso wie du Klara damals zerstört hast verdammt!"

Klara, scheiße sie dachte doch nicht wirklich ich würde so etwas noch einmal abziehen. Schließlich habe ich aus meinen Fehlern gelernt.

,,Hayley das damals mit Klara , dass kann ich nicht wieder gut machen . So gerne ich es würde ... Ich würde alles dafür geben sie gerettet zu haben. Aber meine Einsicht kam zu spät . Aber du Hayley ...dir würde ich niemals etwas antun . Nie!" ,,Ach! Weshalb sollte es bei mir anders sein Luca? Was ist an mir so besonders , dass du mir nicht schaden willst Luca ! Hmmh? Da fällt dir wohl nichts dazu ein , denn es gibt nichts ! Ich bin genauso nutzlos wie Klara!"

,,Doch Hayley ! Doch es gibt etwas ! Ach verdammt!Scheiße! Ich liebe dich Hayley verstehst du? Ich liebe dich verdammt nochmal!", sprach ich endlich die lange verschwiegene Wahrheit aus . Ihr Gesicht machte einen kleinen Satz. Ein Funkeln war in ihren Augen zu erkennen . Doch schlagartig schlug es erneut in Wut um.

,,Du liebst mich also ? Das soll ich dir glauben Luca? In diesem Moment ,nachdem du mir so etwas angetan hast soll ich es dir glauben?", jauchzte sie.

,,Ich wollte es dir schon gestern sagen Hayley ! Doch...du musstest so schnell weg.", blickte ich sie hoffnungsvoll an . Vergebens.

,,Wann wolltest du es mir sagen. Als du die Kamera auf dem Klo plaziert hast und mir dann absichtlich den Milchshake übergeschüttet hast , damit ich mich umziehen gehe ? Wolltest du es mir da etwa sagen? Bedeutet das für dich Liebe? Den anderen zu verraten?"

In meinem Kopf fingen die Räder an zu rattern . Stimmt das Foto stammte von Gestern. Ich erkannte die hellblaue Hose die Hayley  gestern getragen hatte. Aber es stammte nicht von mir. Da fiel es mir ein wie ein Blitz der in einen Baum eingeschlagen hatte.

,,Beth.",seufzte ich wütend mit geballter Faust.

,,Oh ja Luca jetzt gib natürlich jemand anderem die Schuld! Einem anderen die Schuld zuzuschieben ist deutlich einfacher als sich die eigene einzugestehen!"

,,Nein du verstehst nicht! Beth war gestern auch da. Sie wollte in die Bar und hatte gemeint sie hätte nicht gewusst ,dass diese geschlossen war , obwohl dies mehr als deutlich im Internet stand. Daraufhin beschwerte sie sich , sie hätte so gerne einen Smoothie gehabt ...und sie müsse auf die Toilette. Scheiße ich hätte sofort darauf kommen sollen ! Es tut mir leid Hayley ! Ich wollte dir doch nur einen schönen Abend bereiten und nicht dir den Schock deines Lebens verpassen!",meinte ich verzweifelt.

Eine Weile schaute sie mich stillschweigend an.

,,Hayley?", flüsterte ich besorgt. ,,Beth also...", bemerkte sie. Ihre Lippen wurden blau und in der nächsten Sekunde fing ich sie in meinen Augen auf bevor sie bewusstlos auf den Boden gestürzt gewesen wäre. Das alles war zu viel für sie gewesen. In Windeseile nahm ich sie in meine Arme und machte mich auf den Weg zum Krankenhaus.

Kapitel 37

Luca

 

 

 

So schnell wie ich konnte rannte ich in die Notaufnahme. Keine Ahnung wie viele rote Ampeln ich in den mir ewig lange vorkommenden Minuten bis zum Krankenhaus überfahren hatte , aber es waren auf jeden Fall viele. Doch für Hayley war mir nichts zu viel.

,,Hallo! Ich brauche Hilfe schnell! Schnell verdammt nochmal !", schrie ich die Krankenschwester an die neben mir auftauchte.

,,Beruhigen Sie sich doch ! Was ist denn passiert?" ,versuchte sie mich zu beruhigen. Ich sollte runter kommen ? Ganz bestimmt nicht ! Denkt diese Trulla ernsthaft ich trage ein bewusstloses Mädchen nur zum Spaß in meinen Armen ?

,,Sie ist plötzlich bewusstlos geworden und fast umgekippt ! Jetzt suchen sie verdammt nochmal einen Arzt und helfen sie ihr !",forderte ich zunehmend sauer über die fehlende Kompetenz der Krankenschwester. ,,Schon gut beruhigen sie sich doch mal ! Ich weiß wie ich meinen Job machen soll!".Wütend verdrehte ich die Augen . Im Schneckentempo schaffte es die Krankenschwester endlich zumindest einen Rollstuhl zu organisieren damit wir Hayley befödern konnten. ,,Ah Doktor Avery ! Gut sie zu sehen . Könnten sie sich diese Patientin anschauen ? Sie  ist  vorhin bewusstlos geworden und wacht nicht auf... ", sprach sie einen Mitte Vierzig jährigen Mann mit Arztkittel an. ,,Hier in dieses Zimmer Schwester Lauren .", hielt er ihr die Tür auf und sie verschwand mit Hayley im Rollstuhl nach drinnen. Gerade wollte ich nach innen treten , da hielt mich der Arzt zurück,,sind sie ein Angehöriger?" , wollte er von mir wissen. ,,Nein aber ich-" ,, Dann dürfen sie leider nicht hinein .Warten Sie hier." Schon war die Tür vor meinem Gesicht geschlossen. Hayley war weg. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten und schlug mit dem Bein gegen den nächstgelegenen Mülleimer. ,, Hey!" schrie jemand. Unter dem Versuch mich zu beruhigen setzte ich mich in den Gang . Es gibt nichts schlimmeres als warten. Doch. Warten in dem Wissen Schuld zu sein . Eigentlich nicht direkt ..aber es fühlte sich so an. Zwar hatte ich  nichts mit dem Plakat zu tun , aber ich hatte ihr in einer schweren Phase noch mehr Salz in die Wunde gestreut. Diese scheiss Trulla sollte sich etwas beeilen sonst würde es nicht beim Mülleimer bleiben. Mein Toleranzlevel sank immer weiter. Was hatte ich bloß getan ? Nur so ein Volldepp wie ich kann auf die Idee kommen in dem unpassendsten Moment überhaupt die Liebe zu gestehten. Idiot , Idiot , Vollidiot Luca ! Wieso konntest du nicht früher drauf kommen , dass da etwas faul war als Beth dich gefragt hatte ? Warum kannst du nicht einmal dein Hirn einschalten hmh? Hätte ich doch nur ein wenig nachgedacht , etwas früher gehandelt, dann wäre das alles garnicht geschehen. Die Plakate, der Streit...Hayley wäre nicht im Krankenhaus. Alles mache ich falsch ! Einfach alles ! Hayley hat das alles nicht verdient. Das ist doch sinnlos hier einfach rumzusitzen und nichts zu tun!

Nach einiger Zeit konnte ich nicht mehr hier herumsitzen und stand auf ,um mir etwas beim Automaten zu kaufen der im Gang stand. Mit meinen Gummibärchen setzte ich mich dann wieder zurück. Langsam riss ich die Packung auf und fing an mir ein Grünes Herauszupicken , dabei viel mir ein Gummibärchen auf den Boden. Da ich es nicht bemerkt hatte blieb es liegen.

,,Oh nein du hast ein Bärchen verloren!", hörte ich eine leise Stimme traurig sagen.
Neben mir stand ein kleines Mädchen im rosa Blümchenkleid und hielt mir das Gummibärchen ,welches mir heruntergefallen war hin. Sie schaute mich mit ihren strahlend blauen Augen und mit ihren  blonden Engelshaaren an und fing an zu lächeln. ,, Bitteschön." ,,Danke dir .",lächelte ich und nahm das Gummibärchen.,,Du musst aufpassen ! Er hat sich verletzt ! Siehst du er ist ganz rot , er blutet!", zeigte die kleine auf das Gummibärchen. ,,Oh nein...Sollen ich den Patienten operieren damit es ihm besser geht ?",, Bist du denn Artz?" .Ganz schön schlau die Kleine. ,, Ja ich bin Süßigkeitenarzt. Magst du denn Süßigkeiten?", lächelte ich sie an. ,, Ja aber Mama sagt immer ich darf nicht so viele essen , ansonsten werden sie sauer und machen Aua in meinem Bauch." Ein leises Lachen entfloh mir. ,,Das stimmt , deine Mama hat recht. Aber hast du denn heute schon welche gegessen?",fragte ich. ,,Neeeein. Papa hat heute auf mich aufgepasst , weil Mama zu Oma gefahren ist . Mein Papa ist auch Arzt so wie du . Nur mein Papa macht Menschen gesund !", glänzte sie mich an. ,,Na dann wird deine Mama nichts erfahren ,wenn du ein paar Gummibärchen isst oder?".Grinsend schüttelte sie den Kopf und ich hielt ihr die Gummibärchentüte hin. Überglücklich nahm sie sich eins heraus.

Die Tür vom Zimmer , in das Hayley gebracht wurde öffnete sich und der Arzt kam heraus. Dr.Avery. Blitzschnell stand ich auf und wollte ihn fragen wie es ihr ging . Doch jemand kam mir zuvor. ,,Papa!!!", schrie die Kleine und rannte auf Dr.Avery zu , der sie hochhob. ,,Hey Schatz . Na ist dir langweilig?",,Nein Papa",runzelte die Kleine ihre Stirn und schüttelte den Kopf. ,,Nein?",,Ich habe ein Gummibärchen gerettet ! Mit dem Süßigkeitendoktor!". Die kleinen Fingerchen zeigten auf mich. ,, Wow das ist ja toll Alice !Hast du auch heimlich ein paar Gummibärchen genascht Süße ?",, Nein Papa ... sie sind einfach so in meinen Bauch gesprungen . Ganz von alleine. Sie können nähmlich zaubern , wusstest du das ?",, Nein das wusste ich noch nicht meine Süße . Na komm geh schonmal vor und hol deine Puppe Milly. Papa kommt gleich.",,Ok Papa!" und schon rannte sie in ihren Blümchenkleid davon.

,,Danke , dass sie auf sie aufgepasst haben .Süßigkeitendoktor ja ?",lachte er.

,,Das hab ich doch gerne gemacht , für so eines kluges  Mädchen doch immer .",lächelte ich.

,,Apropos Mädchen . Ihrer Freundin gehts besser. Sie ist wieder bei bewusstsein , jedoch steht  sie auch unter Schmerzmitteln. Es war lediglich nur ein kleiner Kreislaufkollaps . Sie sollte einfach darauf achten nicht so gestresst zu sein in nächster Zeit.

Nicht so gestresst .Leichter gesagt als getan .Wenn der nur wüsste was für einen Stress sie ausgesetzt ist...Könnte ich das doch nur aufhalten...

,,Papa ,Papa ich hab Milly gefunden!",jubelte eine mir bekannte Stimme. Alice kam hüpfend, mit ihrer Puppe im Arm  zu uns und blieb neben ihrem Vater stehen. ,,Sie können zu ihrer Freundin.Wenn sie mich entschuldigen würden meine Tochter braucht jetzt einen Puppendoktor." ,zwinkerte er seiner Tochter zu und ging in Richtung Ausgang mit ihr. Alice drehte sich schnell um ,,Tschüss Süßigkeitendoktor!",winkte sie ,worauf ich grinsend zurückwunk.

Langsam öffnete ich die Tür zu Hayley Zimmer , um sie nicht zu wecken. Dort sah ich sie. Liegend,schwach und mit verschlossenen Augen. Aber immernoch die schönste Gestalt die ich kannte ... Naja bis auf Alice jetzt aber die musste man einfach gerne haben die kleine. Verdammt ich liebte sie einfach. Aber Hayley glaubte mir nicht. Kein Wunder nach allem was sie durchmachte...Aber dass sie dachte ich wäre dafür verantwortlich...Das zeigte mir, wie sie von mir dachte. Ich wollte nicht , dass sie so von mir dachte.

Ihr Kopf drehte sich leicht zur Seite. ,,Luca?", hörte ich ein Leises wispern. ,,Hey Hayley, ja ich bins.",trat ich näher und setzte mich zu ihr ans Bett. Leicht öffnete sie ihre Augen und sah mich an. Ein Lachen umschmeichelte ihre vollen Lippen. Mit ihren weichen Fingern strich sie über mein Gesicht und blieb bei meinen Lippen stehen. ,,Komm zu mir Luca ", flüsterte sie und schaute mir in die Augen. Blaugraue Schönheit zielte auf mich. Abwechselnd schaute ich auf ihre Lippen und ihre Augen . Vorsichtig , als könnte ich etwas kaputtmachen legte ich meine Lippen auf ihre. Ihre Küsse wurden immer intensiver und fordernder. Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Gürtel.

,,Hayley was machst du da?", meinte ich überrascht.

,,Was ich schon lange machen wollte .",grinste sie etwas neben der Spur. Langsam riss ich mich los .

,,Hayley du stehst unter Schmerzmitteln. Du kannst nicht richtig denken."

,,Doch ich will das Luca .", schaute sie mich wie eine Katze mit ihren flehenden ,blauen Augen an. Scheiße ...Was jetzt? Nein , ich bin nicht so ein Arsch der diese Situation ausnutzt. Im nachhinein würde sie es bereuen und das wollte ich nicht. Wenn sie mit mir schlafen wollte, dann würde sie es auch nüchtern wollen . Mir war es egal wie lange das dauern würde ich war bereit zu warten.Für Hayley lohnte sich das warten , dass wusste ich.

,,Nein Bärchen heute nicht.",lächelte ich.

,,Ohmanno!" ,warf sie ihre Arme enttäuscht nach hinten. ,,Alle tun mir weh ..."

,,Ich weiß ... Ich weiß... Ich sorg dafür ,dass es aufhört ich versprech es dir. 

Wie ein Pfeil der direkt in meinen Kopf schoss wurde mir auch klar wie ich das erreichen konnte...

 

Impressum

Texte: *Rechte für das Buch liegen nur bei mir *
Tag der Veröffentlichung: 11.10.2015

Alle Rechte vorbehalten

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