Unzüchtige Reime
Reime, zügellos, vereinsamt.
Es tut mir weh der Schuh, gewiss,
der dich gestern Abend trat
beim Reigen, den ich so vermiss'.
So auch das Kleid über der Stille liegt
und Rauch schwebt' in der Luft
als du verschwandest durch den Wind
und Staub am Wegrand ... eine Kluft.
Haus aus Stein
Der Tag ist so hineingezwängt
in eine Glocke,die die Stunden schlägt
und jeder Schritt mich ohne Wiederkehr
auf meine Lebenslinie trägt,
dass ich den Körper fühl zu eingeengt
um zu verzeihn.
Das Haus aus Stein über den Grundfesten des Morgengrauens
wird bersten bald
und meine Träume schreien
in der Flugbahn des Adlers
aufgehängt.
Wer traut sich den verfluchten Ring
in das Vergessen fallen zu lassen
und das Zittern der Rose in der ausgestreckten Hand
zu erfassen?
Vergeudete Sterne
Durch den Spiegel mit der Seele verbittert
den sicheren Halt ich verlier
wie Blätter und Vögel erzittert
die Unruhe in mir.
Vereinsamt lässt sich fallen
die Dämmerung herab,
wo die Schritte der Menge verhallen.
Versuche, dass ich selber
die Macht über mein Leben hab',
verstärkt ein Lächeln zu haluzinieren
und das Echo des Jazz
in der Stille zu hören.
In unseren Armen und Herzen
ist die Unordnung viel zu groß.
Vergeudete Sterne enden hängend
in einem späten Liede bloß.
Einsamkeit
Nur diese Rosen
mit den traurigen Kronblättern
sagen mir ein venig
über diesen Morgen,
als wäre die Sonne
in einem anderen Ort
abgestürzt in die Tiefe.
Warum bin ich hier
wenn um mich herum keiner ist?
Ich fühle die Jugendlichkeit
In inneren Stufen
wird sich mein Lied entfalten
in einem Tautropfen enthalten.
Ich fühle die Jugendlichkeit
durch die Berührung der Zeit
an deiner Brust
und Engel stehen bereit,
die Glocken zu läuten
der Beständigkeit,
dass mir die Steine nie erkennen,
wie Küsse aus Liebe auf den Lippen brennen.
Die Zukunft mit diesen meerblauen Augen wird es geben
und die Entfernung für ein sicheres Schweben
in Ewigkeit.
Das halbe Kleid,
das keinen Platz zum tanzen findet,
in deinen Armen sich befindet.
Die Konfuse Nacht
Es ist uns nicht gelungen
die konfuse Nacht
zwischen unseren Körpern
zu verstehen
mach das Fenster auf
damit wir freier sind.
Bitte
Wie soll ich
die Sonnenstrahlen holen,
den Wind
und das Lächeln
dieses verirrten Mannes
unter den Sternen,
damit ich nicht
vollendes sterbe
mitten im Herbst?
Am Ansatz fing er mich an
Ich war jung genug, um
einen Wagen durch's Moos zu ziehen,
ich hatte ein grünes Kleid
und einen Mann.
Am Ansatz meiner kurzen rötlichen Haare
fing er mich an,
bis zum Herzen
hatte er Zeit zu sterben.
Am Fenster
Am Fenster rüttelt noch einmal
der Wind.
Er streift den wartenden Schatten
geschwind.
Mache,dass Flamme und die Dunkelheit
verbunden sind.
Der Tag
Der Tag
scheint angelehnt
an unserer verlorenen Liebe
Die Stunden weinen
oder
mit meiner Träne
sich vereinen ?
Der Gedanke
Obwohl verspätet,
hat die Sonne
mich doch noch entdeckt.
Der Einzige,
der es nicht fühlt,
der es nicht weiß,
dass zwischen uns
der Abstand über eine Meile sich erstreckt,
ist der Gedanke.
Ich fühle mich im Stich gelassen
Ich fühle mich im Stich gelassen
von allen meinen Träumen
hier,
in diesen Ehebetten,
neben dir.
Solang es Nacht ist,
werd' ich hellwach bleiben,
um einen klaren Gedanken zu fassen
und ihn durchs offene Fenster zu entlassen.
Zu viele kalte Worte
Zu viele kalte Worte
lauern in den Ecken,
mit ihren Schatten
mich erschreckend.
Nun ist es höchste Zeit
für mich zu sorgen
und in den Arm zu schliessen
einen neuen Morgen.
Erwartung
Der Abend und die Rosen glühen beide
in einem warmen Rot unter des Blickes Schneide.
Es könnt'Verrat in unseren Händen liegen,
sobald die Schmetterlinge fliegen.
Du ähnelst jenem Mann,
den ich erwartungsvoll umfangen kann.
Ich streck mich aus den spitzen Schuhen.
Du sollst in meinen Armen ruhen,
den Kopf an meine Schultern legen,
ihn suchend nach dem kristallinen Mond bewegen
um endlich dich zu laben,
an dem, was wir gesehen haben.
Tag der Veröffentlichung: 15.01.2010
Alle Rechte vorbehalten