Schon immer träumten die Menschen von perfekten Körpern, möglichst mit uneingeschränkten Fähigkeiten. Dabei entwarfen sie von Epoche zu Epoche neue Schönheitsideale für Männer und Frauen, die sich vor allem an einem orientierten, an der Fähigkeit zur Fortpflanzung und der Weitergabe wertvoller Gene.
Erst in der Moderne wurde dieses vitale Interesse an der Erhaltung der Art durch Schönheitsideale ersetzt, die eher von der Industrie und vom Konsum, weniger aber von den wirklichen Bedürfnissen der Menschen bestimmt wurden. Berühmte Schauspieler und Darstellerinnen, Sängerinnen und Models eroberten zunehmend den Thron der vermeintlichen Schönheit und präsentierten mit ihren Körpern auch die jeweils aktuelle Traumfigur. So wurden die oftmals nicht wirklich natürlichen Körper von den Medien in das Rampenlicht der Öffentlichkeit gestellt und erhielten den Nimbus des Reinen und unverfälscht Schönen.
Selbst in der Spielzeugwelt nahmen Puppen den Status von Traumfiguren ein. Bekanntestes Beispiel ist hier die überall bekannte Barbie, die allerdings mit einer ursprünglich viel zu schmalen Hüfte und einer im Verhältnis dazu zu großen Oberweite nicht wirklich als schön gehandelt werden kann. Würde uns Barbie als echter Mensch begegnen, würden wohl die wenigsten an eine wirkliche Schönheit denken.
Auch in der Werbung nehmen vermeintlich schöne Menschen immer mehr den Platz der normalen Menschen ein und vermitteln so die Wirksamkeit und den Sinn des einen oder anderen Produktes, mit dem der Körper und die Schönheit an sich nicht wirklich viel zu tun haben.
All diese Darstellungen prägen in der öffentlichen Meinungsbildung vor allem in den Industrieländern ein Bild von der Schönheit, das mit natürlicher Echtheit nicht immer viel zu tun hat. Retusche, Schminke und das Spiel mit dem Licht setzen dort ein, wo die Natur doch den einen oder anderen vermeintlichen Makel hinterlassen hat. Letzten Endes erscheinen uns die Werbefiguren, Stars und Sternchen als erstrebenswerte und ideale Abbilder des Menschen schlechthin. Sie sind aber doch nur ein schlechtes Abbild dessen, was sich viele moderne Menschen erträumen.
Von der Menschwerdung des Affen bis heute wünschen sich viele Artgenossen eines: den perfekten Körper.
Dass dieser Wunsch letztlich aber immer nur ein Traum bleiben wird, bestätigt sich dann, wenn sich der Einzelne die vermeintlichen Ikonen der Schönheit genau und im wahrsten Sinne des Wortes ungeschminkt betrachtet. Auch die Schönen dieser Welt haben Mängel und manches an ihnen wurde nur mit der modernen Kunst der Schönheitschirurgie zu dem gemacht, was es eigentlich nicht ist.
Die Einsicht in die Unzulänglichkeiten der vermarkteten Schönheit kann allerdings den normalen Bürger nur darin bestärken, sein eigenes Schönheitsideal und damit auch seine eigene Traumfigur zu finden. Dieser lohnt es sich dann wirklich nachzustreben, da die individuelle optimale Traumfigur auch im jeweils erreichbaren Bereich des Einzelnen liegt. Abseits von Medienabklatsch und kommerziell entwickelter Schönheit bietet sich mit der individuellen Traumfigur ein anstrebenswertes, weil erreichbares Ziel.
So wird bei genauerer Betrachtung der Chancen und Möglichkeiten aus einem vagen Traum eine nachvollziehbare und erreichbare Wirklichkeit.
Die individuelle Traumfigur liegt irgendwo zwischen dem akzeptierten Schönheitsideal und den eigenen körperlichen Voraussetzungen. Die eigene Traumfigur irgendwo anders zu suchen ist nicht nur oberflächlich, sondern sogar gefährlich.
Wer auf der Suche nach der persönlichen Traumfigur seine eigenen körperlichen Voraussetzungen außer Acht lässt, wird am Versuch, den Traumzustand zu erreichen, schnell scheitern und dabei mit einem schlechteren Selbstwertgefühl aus dem Versuch hervorgehen, als er es jemals hatte.
Nur die Einsicht, dass Niemand perfekt ist und dass die eigene Traumfigur nur sehr wenig mit den Werbeikonen aus den Medien zu tun hat, hilft, den richtigen Weg zur ganz persönlichen Traumfigur zu finden.
Auf der Suche nach der individuellen Traumfigur lohnt es sich auch durchaus, den Blick in die Kindheit zu wagen. Abseits von Film und Fernsehen gibt es in jeder Kindheit die kleinen und großen Vorbilder, die oftmals auch wegen ihrer körperlichen Ausstrahlung sehr gemocht wurden. Auch hier finden sich die Schönheitsideale für das eigene Leben und die eine oder andere Traumfigur.
Was wir oftmals im Leben auf der Straße beobachten ist ebenfalls ein Schritt hin zur individuellen Traumfigur. Gerade unter Jugendlichen sind immer wieder Begegnungen zu sehen, wo sich eher unvorteilhaft wirkende Mädchen oder Jungen mit scheinbar vorteilhaft ausgestatteten Geschlechtsgenossen treffen. Während die einen sich hier mit der vermeintlichen Schönheit des anderen schmücken, werten die anderen
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 18.07.2015
ISBN: 978-3-7396-0582-1
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