Wir schreiben das Jahr 1987, es ist 16:25 Uhr an einem Montag. In einem Kreißsaal in Schwerin erblickt ein junger Mann das Licht der Welt, wir nennen ihn an dieser Stelle einfach mal Ronny.
Ronny war ein hübsches Baby und das erste Kind seiner wunderschönen jungen Mutter.
Er war kerngesund, hatte 2 Hände, 2 Beine, einen Kopf und den Bauchnabel an der richtigen Stelle. Doch Ronny war irgendwie anders als andere.
Bereits im Alter von 6 Monaten konnte er selbständig auf die Toilette gehen, lesen und schreiben, Atomphysik von A-Z und Erbseneintopf kochen.
Mit 2 Jahren hielt er Vorlesungen in Harvard zum Thema globale Erderwärmung wofür er Köpfeschüttelnd ausgelacht wurde.
Schwer enttäuscht doch nicht entmutigt entschloss er sich nach vorne zu blicken, nichts geringeres als die Weltherrschaft war das Ziel.
Angetrieben vom Ehrgeiz wollte er knifflige Aufgaben lösen und so griff er auf die ihm vererbten genetischen Schwächen seiner Vorfahren zurück und hatte bald eine Sehschwäche und schweres Asthma.
Der nun von Atemnot geplagte kleine Brillenträger nahm die Herausforderung schulterzuckend an.
Es ist 1993, Ronny wird eingeschult. Trotz Sehhilfe und Asthmatikerspray lernt er viele nette Freunde kennen und ist Klassenbester. Jedes Bienchen, jeder Einser wird abgeräumt. Es sind die Glanzzeiten seiner Kindheit.
Die Frauen reißen sich um ihn, es fliegen Schlüpfer und Zahnspangen doch am besten findet er die Pausen denn da kann er seine heißgeliebte Erdbeermilch trinken und mit dem niederen Fußvolk „Die Kicker's“ nachspielen.
Zwei Jahre später ist Ronny zum ersten mal verknallt. Sofern andere kleine Jungs Mädchen in diesem Alter verabscheuen, er tut es nicht und ihm wird schnell klar das diese seltsamen, komplizierten Wesen ohne Penis ihn sein Leben lang verfolgen werden. Die Dame seines Herzen zieht jedoch kurz darauf fort und ihm wird klar das es falsch war sich eine Actionfigur von den Power Ranger's zu wünschen anstatt die ewige Liebe als er seine erste Sternenschnuppe sah.
Ein weiteres Jahr später wird er gegen seinen Willen in ein kleines, langweiliges Dorf umgepflanzt an dem die Erde jedoch nicht den richtigen Ph-Wert für ihn hat. Ob es an der 14mio Tonnen Müll umfassenden nahegelegenen Deponie gelegen hat konnte bis heute nicht zweifelsfrei geklärt werden.
Am ersten Schultag von einem Schneeball ins Gesicht getroffen merkte er schnell das dort die Uhren anders ticken. Die anderen Kinder kannten außer den im Dorf lebenden Menschen niemanden. Sie waren wohl ihr Leben lang isoliert gewesen und alles was neu war war automatisch doof. Einzig ein kleines rundes Geschöpf welches sich selbst Dennis nannte war ihm freundlich gesinnt.
Die ungewohnte neue Umgebung machte Ronny schwer zu schaffen. Es hieß nun das Vertrauen der anderen irgendwie zu gewinnen. Er ließ die Brille fortan weg und schraubte seinen IQ auf das Niveau der hiesigen Dorfkinder herunter. Die schulischen Leistungen sanken schneller als ein namentlich nicht näher genannter Luxusliner im Jahre 1912. Kaum war er auf ihrem Level angelangt akzeptierten sie ihn.
Das Jahr 1999. Ronny besitzt seinen ersten Computer samt 56k Modem welches für super mega schnelles Internet sorgte. Während sich eine Website aufbaute verbrachte Ronny die Zeit damit dem Rasen im Garten beim wachsen zu zusehen.
Die Zeitumstellung auf das Jahr 2000 weckte bei vielen Experten die Befürchtung eines weltweiten Supergaus. Es hieß Computer seien zu dumm ins neue Jahr zu rutschen, sie würden eher denken es ist 1900. Doch Ronny ist einer der wenigen die hoffen das die Umstellung auf das Jahr 2000 maximales Chaos bringen wird. Er plant dieses zu nutzen um bei Stromausfall Knicklichter zu verkaufen. Lagerhäuser voll damit ist angestrebt sie zu Wucherpreisen zu verhökern doch es kommt unerwartet anders. Die Lichter bleiben an, Kernkraftwerke schmelzen keine. Ronny ist am Boden zerstört.
Sehr verärgert darüber entscheidet er sich für Plan B. Einen Schulabschluss machen und eine Lehre beginnen.
2003 ist es dann soweit. Die Prüfungen stehen vor der Tür. Ohne auch nur irgendwas zu lernen geht es ans Eingemachte und peng, er verkackt es! Ronny wusste, würde er gleich bestehen wäre seine Tarnung als Dummchen dem Pöbel aufgefallen und so trat er in den Sommerferien noch einmal an und machte seinen Abschluss.
Schlüssig was er denn nun beruflich machen will ist er sich zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht. In Frage kamen für ihn Paparazzi fotografierender Paparazzi, professioneller Schlammcatcher in der 2 Bundesliga der Frauen, Bombermanprofi oder eine Festeinstellung in einer Drückerkolonne welche alleinstehende alte Frauen am Telefon belästigen um Ihnen Handtuchhalter anzudrehen.
Letzteres klang sehr verlockend doch beließ er es bei einer Ausbildung zum Zimmermann.
Hier lernte er nun viele nützliche Dinge wie zum Beispiel das simulieren von Krankheiten um einen, bei Auszubildenen heißbegehrten, gelben Zettel zu bekommen. Wie man gemütlich Feierabendbier trinkt, ab wann Berufsschullehrer psychisch labil werden und dann noch irgendwas mit Holz oder so.
Auch Privat lief es ganz gut. Er war in festen Händen, hatte seine erste eigene Wohnung und einen Führerschein. Die Welt war in Ordnung.
Als am 29. März eine totale Sonnenfinsternis auftrat beunruhigte dies Ronny sehr. Er sah dies als Zeichen herannahender Konsequenzen. Man könnte sagen, etwas warf seinen Schatten voraus.
5 Monate später im August erschien dann wie aus dem nichts ein Mann namens Schicksal, zeigte mit dem Zeigefinger auf Ronny und lachte hämisch. Die Zeit war gekommen, die Fruchtblase des Glückes platzte.
Die Börse crashte, Vulkanausbrüche, Erdbeben, Tsunamis, Diddlmäuse, Flugzeugabstürze und eine untreue Hure von Freundin. Es konnte schlimmer nicht kommen.
Ein ständiges nein zu einem Kind in den 1,5 Jahren der Zweisamkeit brachte sie dazu sich einfach jemanden zu suchen der anscheinend zu viel Geld locker hatte und ihr eins machte.
Eine große Leere entstand doch hatte er einen guten Freund, der ihn immer zur Seite stand wenn es einmal nicht weiterging. Marihuana.
Marihuana und er hatten sich kurz zuvor durch Ronny's besten Freund Frederich V. (Anm d. Red. Name geändert) kennen gelernt und verstanden sich von Anfang an besten's.
Die 3 waren unzertrennlich und hatten jede Menge Spaß zusammen.
Bis zum 14.9.2006, dem Schwarzen Donnerstag.
Ronny war gegen 23:15 Uhr unter Einfluss von genanntem Kräuterextrakt, 57 Pillen Viagra und nackt unterwegs mit seinem Kraftfahrzeug. Während der gesamten Fahrt waren seine Augen verbunden, er machte einen Handstand auf dem Fahrersitz und sang laut „Durch den Monsum“.
Als ob dies nicht genug wäre fuhr der verrückte Hund auch noch die vorgeschriebene Geschwindigkeit, war angeschnallt und hielt an roten Ampeln. Das muss man sich mal vorstellen!
Es dauerte nicht lang und die deutsche Staatsgewalt nahm sich seiner an. Das Gefühl an einer viel befahrenen Straße in einen kleinen Plastikbecher pinkeln zu müssen war so atemberaubend das Ronny fragte ob er noch einen zweiten haben könnte.
Anders als die vorangegangenen Erlebnisse mit seiner Ex war der Drogenschnelltest sehr sehr positiv.
Der Autoschlüssel wurde konfisziert, sämtliche abnehmbare Teile des Autos wurden auseinander genommen und er musste mit auf die Wache. Für einen guten Zweck wurden dann 500ml der roten Flüssigkeit entnommen die so lustig in unseren Körpern vor sich hin blablubbert.
Ein langer Spaziergang mitten in der Nacht, nur mit einem T-Shirt am Leibe war das Endresultat der wahnwitzigen Fahrt.
Drei Monate später bekam Ronny Post von einer Institution namens Führerscheinstelle. Er hatte die Qual der Wahl, den Führerschein abgeben oder ein Luxuswochenendtrip für 4 Personen nach Waikiki Hawaii. Er nahm ersteres da er Führerscheine schon immer für ein Werk des Teufels hielt.
Da saß er nun. Ohne Frau, ohne Lappen.
Notgedrungen suchte er sich eine neue Bleibe in einer Stadt in der das Wort asozial noch ein Kompliment ist. Die Wohnung war im Vergleich zu seiner alten um einiges besser. Sie hatte 50m² weniger was den Weg zur morgendlichen Toilette erheblich verkürzte. Die Nachbarn guckten so laut Fernsehen das er seinen auslassen konnte und Strom sparte aber am besten gefiel ihm das sie einen scheiß auf die im Mietvertrag stehende Klausel „Keine Haustiere“ gaben.
Er hatte nun im Flur lebende Katzen und kläffende kleine Hunde um sich welche für spannende Abwechslung sorgten.
In 2007 schloss Ronny seine Ausbildung ab und kam gleich im Anschluss in Kontakt mit der Agentur für Arbeit.
Er fragte sich was die Leute immer über diese Einrichtung des Frohsinns schimpfen. Sämtliche Sachbearbeiterinnen waren junge, schlanke, äußerst attraktive Frauen mit viel Humor und einem Drang zur Perfektion. Man bekam Kaffee und Kuchen gereicht, eine Fußmassage für die kurze Zeit im Wartesaal und die besten Jobangebote die die Welt zu bieten hat.
Als er einmal gefragt wurde was er sich den beruflich vorstelle antwortete Ronny „Naja ich könnte ja hier bei euch aushelfen. Muddi sagte mir mal, Jung, fang beim Amt an! Arbeitslose gibt’s genug!“. Aus der Idee wurde jedoch nichts.
Ronny fühlte sich dennoch sehr wohl dort und wollte fortan öfter vorbeischauen.
Um auch regelmäßig eingeladen zu werden blieb er absichtlich ein knappes Jahr arbeitslos. Genommen hätte ihn eh niemanden denn ohne Führerschein hat man es heutzutage doch recht schwer.
Ronny saß nun also den lieben langen Tag zuhause und verarbeitete sein Hirn mit sehr viel TV zu Grützwurst.
Durch Phänome wie MySpace und Browsergames lernte er Leute kennen mit denen er noch Jahre später engen Kontakt haben sollte. Leute die ihm sehr ans Herz gewachsen sind weil sie sich jede Scheiße, ob witzig oder traurig, von ihm anhören. Nie wieder missen wollte er sie.
2009, die Wirtschaftskrise boomt und Schweinegrippe ist auf dem Vormarsch. Ein Schwarzer US-Präsident regiert die Welt, alte Autos werden nicht mehr nach Afrika verschifft sondern verschrottet.
Ronny erkennt, er ist einer großen Lüge aufgesessen. Führerscheine sind gar kein Werk des Teufels! Man stelle sich das mal vor! Dieses 86x54mm kleine Stück Plastik wurde fälschlicher weise von der Kirche angeprangert weil man damit zur Apotheke oder in den Drogeriemarkt fahren könnte um Kondome zu kaufen.
In Wahrheit aber ist ein Führerschein für einen Mann zwischen 18 und 65 in Industrieländern wie das unsere überlebenswichtig, genau wie Kondome in gesundheitlicher wie auch finanzieller Art und Weise.
Jetzt galt es den Schein irgendwie wiederzubekommen. Man riet ihm sich an die Führerscheinstelle seines Vertrauens zu wenden was er tat da sein Versuch einen aus dem Internet zu kopieren anhand eines nicht vorhandenen Druckers fehlschlug. Man sagte ihm es sei eine MPU nötig, welche nicht nur erkennen lässt wo das eigene Fehlverhalten herrührt sondern auch jede Menge Nonsens mit auf den Weg gibt.
Knapp 800¤ und 6 Wochen später kam Ronny's großer Tag.
Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung begann. Zusammen mit 15 anderen Kandidaten, welche wohl auch alle auf die Lüge herein gefallen waren, sollte Ronny die härtesten Tests seines Lebens absolvieren.
Es galt Disziplinen wie Kugelstoßen, Kontrolle eines 6cm langen Haarstranges auf Abstinenz, Speerwerfen, Reaktionsfähigkeit und Turmspringen zu bestehen und dies möglichst gut und ohne Doping ala´ Cannabis.
Wie zu erwarten schaffte Ronny alle die an ihn gestellten Anforderungen, wurde sogar Zweiter und durfte mit auf's Podest. Bei der Medaillen Übergabe wurde ihm dann doch irgendwie klar das ein Drucker wesentlich günstiger gewesen wäre aber das musste er jetzt einfach mal so hinnehmen.
Zur Siegesehrung gab es vom Verkehrspsychiater, welcher in seiner Jugend eigene Erfahrungen mit diversen Rauschmitteln gemacht hatte ("das waren auch andere Zeiten... die 60er"), nen silbernen Pokal mit der Inschrift "MPU und was nimmst du?" und einen Palacio de Mercado Jahrgang 2003, ein wirklich edles Tröpfchen!
Keine 4 Wochen später und wohl möglich wegen einer ungünstigen Konstellation der Sterne fand Ronny einen Job.
"Zeitarbeitsgesellschaft" schimpfte sich die zwiespältige Firma in der er anfing.
Mit einem gewohnten Monatslohn von so ca. 560¤ Hartz 4 sollte er nun in den Genuss von ganzen 6,50¤/std kommen.
Anfangs hatte er Spaß an der Freude, die Schicht begann um 22:00Uhr und endete um 3:00Uhr morgens weshalb er seine Schlafgewohnheiten beibehalten konnte.
Es hat Vorteile und man lernt eine Menge über das Leben wenn man spät nachmittags aufsteht und früh morgens schlafen geht.
Nachts arbeiten ist toll. Autobahnen morgen's um 3:30Uhr sind so wunderbar leer das man auch mal am Steuer einschlafen kann ohne das man dabei ernsthaft wen gefährdet außer sich selbst und die Rasiermesser scharfen Leitplanken einen Meter neben sich.
Eine andere Sache sind die ach so tollen Daily Talkshows. Man erfährt jeden Tag aufs neue welcher Assi der Vater der kleinen Jacqueline ist und warum er mit der Ausrede er hole nur mal fix Zigaretten gegangen ist. Was man daraus lernt? Das die Ausrede nicht zieht! Britt findet jeden!
Doch außer der guten Arbeitszeit hatte der Job nichts gutes.
Es ging soweit das die Benzinkosten und der Nettomonatslohn ihre Freundschaft beendeten und somit auch Ronny sein Arbeitsverhältnis.
In dieser Phase seines Leben's entschied er sich außerdem sein Singleleben zu beenden.
Nach 2 Jahren ohne Geborgenheit, Wärme und Abenden zu zweit vor der Glotze mit dazugehörenden Streits um die Fernbedienung begann wieder die aufregende Phase der festen Bindung.
Anfänglich sehr zögernd und schüchtern fasste Ronny allen seinen Mut zusammen, seine schmutzigen Tricks aus und begann mit der Operation 5 -Jahresplan-Revolution.
Ausgerüstet mit Charme, Humor und Ehrlichkeit eroberte er schnell das Herz seiner Angebeteten.
Nach einigen Rendezvous am Strand (incl. Sandwichtoasterbeerdigung), im Kino oder einfach nur im Auto auf dem Parkplatz einer riesigen Fastfoodkette, deren Pommes grundsätzlich kalt sind, konnte er wieder stolz von sich behaupten, die Onanie hat eine Ende.
Der Sommer stand quasi vor der Tür und ein Sommer ohne geregeltes Einkommen ist kein guter Sommer. Doch genau zur rechten Zeit sprang das Fenster in Ronny's Wohnung auf und eine kleine Eule namens Hedwig flog hinein mit einem Brief vom Kreiswehrersatzamt.
Gevatter Staat hatte von einem dynamischen, jungen Mann aus Norddeutschland gehört welcher bei der MPU-Championchip so grandios abgeschnitten hatte und wollte ihn nun für seine Dienste.
Anfangs, gereizt vom Gedanken mit Sprengstoff zu spielen, Maschinengewehrmunition auf kosten der Steuerzahler sinnlos zu verballern und Gruppenduschen, dachte er ernsthaft darüber nach den Dienst an der Waffe anzutreten doch kamen ernste Zweifel.
Macht es wirklich soviel Spaß kilometerweit durch die Pampa zu latschen? Auf unschuldige, wehrlose, alte Pappziele zu erschießen und morgens in aller frühe aufzustehen um Befehle auszuführen die man von einem jüngeren bekommt?
Ronny entschied sich doch lieber für den sogenannten Wehrersatzdienst und trat diesen in einem Heim für Alte und Pflegebedürftige an.
Nach wenigen Tagen schon war ihm klar das er die richtige Wahl getroffen hatte. Er konnte neue Leute kennen lernen, Menschen helfen und seine Monatliches Einkommen deutlich steigern. Er liebte den Geruch von angetrocknetem Urin, lernte das Wachkomapatienten auch schonmal das halbe Essen einfach mal so wieder raushusten und das kleine, blaue Pillen Leute sehr sehr glücklich machen können. Vollgestopfte Windelwagen versüßten jeden Tag, zu einer Runde Mensch ärger dich nicht wurde nie nein gesagt.
Bis auf einige Ausnahmen gefiel ihm die Arbeit gut. Vor allem sein neuer, aus Afrika stammender, Kollege sollte ihn des öfteren zum lachen bringen.
Wer hätte gedacht das es einen schwarzen Weihnachtsmann und Antilopenschnitzel gibt?!
Doch auch die schönste Zeit geht vorbei und so kam nach 9 Monaten, unzähligen „Tanzmontagen“ und „Klönschnackstunden“ der Abschied.
Ronny hatte nun mal wieder Zeit seine Homies vom Amt zu besuchen. Sie waren alle sehr erfreut ihn wieder zu sehen, es wurde viel gelacht.
Aber der nächste Job sollte nicht lange auf sich warten lassen.
Vermittelt durch einen Freund wurde Ronny der neue Arsch für Alles in einer Schlauchhandelsproduktion.
Die Kollegen bestanden zu 70% aus Einwanderern der ehemaligen Sowjetunion, vernünftige Kommunikation war also oft unmöglich. Der Arbeitsplatz war entweder zu kalt oder zu warm aber vor allem viel zu laut. Den ganzen Tag am Frankfurter Airport direkt neben der Startbahn zu arbeiten wäre wohl entspannter gewesen. Doch die Firma hatte auch gute Seiten. Zum einen wurde es nie langweilig da jeden Tag irgendwer mit irgendwem aneinander geriet und dann gab es da noch den besten Chef den man sich vorstellen kann.
Immer ein offenes Ohr für die Ängste und Sorgen des kleinen Mannes. Gleichberechtigung für Alle war sein oberstes Gebot.
3 Wochen Urlaub? Kein Problem! Zeig mir einfach dein Flugticket Richtung Sibirien und wir machen das.
Er war ein toller Chef und weil er das war sagte die Belegschaft sich auch, wir arbeiten für Lau, kaufen sie sich mal den neuen Porsche! Gesagt, getan.
Doch Ronny wusste es war nicht seine Bestimmung 8 Stunden am Tag ewig die gleiche Scheiße zu machen. Zur Monotonie muss man geboren sein, Ronny war es nicht und so wurde er noch rechtzeitig vor Weihnachten entlassen.
Die besinnliche Zeit wurde wie jedes Jahr im Kreis der Familie gefeiert, Silvester hingegen zum ersten Mal alleine.
Ronny und Marihuana trafen sich nach langer Trennung zufällig wieder und verbrachten die Nacht zusammen.
Nach 6 Tüten und dem buntestem Feuerwerk das er je gesehen hatte ging Ronny ins Bett ohne zu ahnen das 2011 wieder ein Jahr der Schicksalsschläge werden wird.
Nach zweieinhalb Jahren im Rausch der Liebe verabschiedete sich die traute Zweisamkeit langsam aber schleichend.
Ende Februar war es dann soweit. Eines Abends ging Ronny nichts ahnend durch die Dunkelheit und hatte plötzlich das Gefühl verfolgt zu werden. Er drehte sich, sah sich um und wie aus dem Nichts sprang das Schicksal auf ihn zu, winkelte das rechte Bein weit an und trat ihm mit voller Wucht dahin wo die Sonne nicht scheint.
Regungslos lag er am Boden. Es war wieder geschehen.
Ronny brauchte ganze 4 Monate um das geschehene zu verarbeiten. Alle geschmiedeten Zukunftspläne konnten in den Schredder gehauen werden.
Er war nun wieder alleine, befallen von der fiesen Nebenwirkung des Lebens die sich Singledasein nennt.
Er hatte nun zwei Möglichkeiten. Auf den Gleisen den nächsten Regionalexpress nach Kiel abzufangen oder von vorne anzufangen.
Ronny entschied sich für letzteres, immerhin war die Weltherrschaft noch nicht die seine.
Ende
Tag der Veröffentlichung: 16.06.2011
Alle Rechte vorbehalten