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Klänge am inneren Meer


Ein Drängen erfasst mich, lässt mich in den Ort ohne Namen ans innere Meer reisen. Es dauert einige Zeit, bis ich den Klang des Meeres in mir erkenne und merke, das die Musik des Seewinds mit Sphärenklängen, Harfenzupfen mit zitternden Händen, mir sagt, du bist angekommen. Angekommen in einer Sinfonie der Wellen, die plätschernd mit hellen und dunklen wogen ihr ewiges Lied singen.
Über mir flattern Möwen, Fächerrauschen gleich. Ihre wilden Schreie zerreißen die Luft, kreischend. Laute von hartem Glas, das zu unzähligen klirrenden Splittern zerspringt.
Das Blau des Wassers und des Himmels vermengt, lässt die innere Melodie frei, ein Lied von Pink Floyd mischt sich ein – Wish you where here- , romantisch, sehnsuchtsvoll, bleigrau trauernd. Die Seele fegt sie mit einem harten Knall, wie ein Herzschuss hinweg. Einen Moment ist alles lautlos. Atemlos. Dann geht das Lautlose in schwingende Stille über. Vorsichtig dann immer deutlicher nimmt sie Farben von wellendem Blau, tiefgründelndem Türkis und silbrigem Weiß an, bringt Töne hervor.
Ebbe und Flut in regelmäßigem hin und her, Ying und Yang wie Glockenklang, helles Bim und dunkles Bam. Ich höre diese Klänge der Stille nur, wenn sich in mir absoluter Frieden ausbreitet.
Feiner Strandsand gleitet durch die Finger, wie eine nicht aufgezogene
gelbe Uhr, die die Zeitlosigkeit der Zeit in der Stille anzeigt. Rieselnd nach unter und wieder und wieder seinen Weg nach oben beginnend. Gelber, fast weißer feiner Sand.
Meditativer endloser Kreis. Wenn Loslassen möglich ist.
Ewig hat vollkommende Töne, im Nichts verschwindend und doch da. Töne, die ich manchmal erkenne, wenn sanfte Ruhe mich entführt, und das klirrende Draußen seine scheppernde Macht verliert. Selbst Frohsinn und Lachen in der Ruhe unwichtig werden, ins farblose verstummen um einer Farbe Platz zu machen, die einzig Licht ist.


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Tag der Veröffentlichung: 09.10.2011

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