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Ich kann es immer noch nicht glauben! Mein erster Maat und jahrelanger Freund Hektor Barbossa hatte gemeutert. Unter MEINER Flagge gemeutert. Unter der Flagge von JACK SPARROW gemeutert! Sachen gibt’s… Nun steh ich hier auf meinem kleinen Boot und segel direkt auf Port Royal zu, um mir ein neues Schiff zu besorgen, dann eine Crew, um dann Barbossa zu erledigen und mein Schiff die Black Pearl wieder zu bekommen. Voller Optimismus stiehlt sich ein Lächeln auf meine Lippen. Doch kaum gucke ich runter, auf das Deck meines kleinen Bootes, verschwindet das Lächeln wieder. „Verdammtes Leck!“ murre ich und beginne Wasser herauszuschaufeln. Ich höre ein Geräusch und gucke auf. Direkt vor mir hängen drei Leichen. PIRATEN SEID GEWARNT! Steht dort auf einem Schild. Voller Respekt ziehe ich meinen Hut.
Als ich in den Hafen fahre, errege ich wie immer großes Aufsehen. Kurz vor der Bay hatte mein Schiff aufgegeben und Dank meines guten Zeitplans, stehe ich nun auf dem Ausguck meines Schiffes und spüre schon das Wasser an meinen Schuhsohlen. Mein kleines Bötchen war Geschichte. Ich ignoriere die Blicke und trete auf den Steg. „Hey! Sie da!“ ich drehe mich wieder um. „Ja?“ „Sie müssen einen Schilling bezahlen, um hier anlegen zu dürfen. Und Sie müssen mir Ihren Namen verraten.“ Ich starre kurz auf den Mast, der schon fast im Wasser verschwunden ist, dann gucke ich den alten Mann an. „Sagen wir 3 Schilling, und wir vergessen den Namen, ja?“ „Willkommen in Port Royal, Mr. Smith.“ grinsend gehe ich am Hafen entlang. Überall das gleiche Thema: Käptn Norrington wird zu Commadeur Norrington befördert. Ich schlängele mich an ein paar Weibern vorbei und gehe schnurstracks auf ein Schiff zu. Ich will mich gerade selbst loben, weil ich unglaublich unauffällig hierher gelangt bin, als zwei seltsame Typen vor mich springen. „Dieser Kai darf von Zivilisten nicht betreten werden!“ ich nicke ihnen zu. „Das tut mir Leid. Das wusste ich nicht. Wenn ich einen sehe, werde ich euch gleich Bescheid sagen.“ Doch sie lassen mich immer noch nicht durch. So fahre ich fort: „Ich habe gehört, dass da oben so ein hochfeiner Hokus-Pokus stattfinden soll. Warum sind zwei so prächtige Gentleman wie ihr denn nicht eingeladen?“ der Dickere starrt mich verwundert an. „Jemand muss aufpassen das dieser Kai nicht von Zivilisten betreten wird.“ Ich trete einen Schritt zur Seite, die Männer folgen mir. „Aber dieses Boot ist doch ein bisschen wenig für so viel Aufwand, oder?“ „Die Dauntless ist am besten gerüstet in der Karibik, das ist wahr. Aber mit der Interceptor kann es kein Schiff aufnehmen.“ Ich hebe meinen Finger. „Ich habe von einem gehört!“ ich lasse meine Stimme zu einem geheimnisvollem Gesäusel werden. „Die Black Pearl.“ der Dicke fängt an zu lachen. „Die Black Pearl ist kein wahres Schiff!“ „Doch!“ meint der andere. Er scheint es ernst zu meinen… gespannt halte ich die Klappe. „Nein, das ist nicht wahr.“ Meint der Dicke wieder. „Doch. Ich habe es gesehen!“ „Du hast ein Schiff mit schwarzen Segeln gesehen, mit einer Crew aus Verdammten und einem Kapitän, der so grausam ist, dass ihn sogar die Hölle wieder ausgespuckt hat?“ der Andere schüttelt den Kopf. „Nein.“ Ich verdrehe genervt die Augen. „Wenn du kein Schiff gesehen hast, das schwarze Segel hat und dessen Crew aus Verdammten besteht…“ mehr bekomme ich nicht mehr mit. Ich gehe einfach auf die Interceptor und stelle mich ans Steuer. Als auch die zwei Idioten gemerkt haben was ich mache, kommen sie auf mich zu. „Hey! Sie dürfen hier nicht hin!“ „Entschuldigt, aber es ist ein so schnuckeliges Boot… Schiff!“ verbessere ich mich schnell mit einer entschuldigenden Geste. „Was wollt Ihr hier, und keine Lügen!“ meint der Dünnere und streckt mir den Lauf seines Gewehres entgegen. „Na gut. Ich gestehe. Ich will ein Schiff kapern, nach Tortuga segeln, eine Crew anheuern und stehlen, rauben, plündern. Anders gesagt mir meine schwarze Seele ausreißen.“ Ich grinse stolz über meine treffende Wortwahl, aber der Jüngere fuchtelt wild mit seiner Pistole herum. „Ich sagte keine Lügen!“ der Ältere bremst ihn. „Ich glaube er sagt die Wahrheit.“ Der Andere lässt sein Gewehr sinken und dreht sich genervt zu seinem Partner. „Dann hätte er es uns nicht gesagt.“ „Es sei denn er wüsste dass ihr die Wahrheit, auch wenn er sie euch sagen würde, nicht glauben würdet.“ Die Männer starren mich verwirrt an.
Etwas später erzähle ich ihnen gerade stolz meine Lebensgeschichte. Gerade als ich: „Und schon war ich ihr Käp’n.“ sage, fällt etwas ins Wasser. Erschrocken springen wir auf und ich kann das im Wasser als Frau identifizieren. „Habt ihr nicht vor sie zu retten?“ meine ich, an die Männer gerichtet. „Ich kann nicht schwimmen!“ meint der eine, der andere nickt nur hilflos. Seufzend knirsche ich: „Ihr Stolz der königlichen Marine!“ und reiche ihnen Mantel, Waffen und Hut. Schon springe ich mit einem Hechtsprung ins Wasser. Ich sehe die Frau in einem festlichen Kleid gen Boden sinken. Ihr Hut hat sich gelöst und treibt an die Oberfläche, aber ich glaube nicht, dass sie den jetzt so sehr vermissen wird. Als ich bei ihr ankomme, sehe ich erst ihr engelsgleiche Gesicht. So weiß, so unschuldig, so wunderschön, so… fast tot. Ich reiße mich aus meinen Gedanken und nehme sie an der Taille um dann wieder mit ihr zur Oberfläche zu schwimmen. Ich kann nur kurz die Luft einatmen, schon reißt mich ihr schweres Kleid wieder in die Tiefe. Ich öffne es und lasse es zu Boden sinken. Angestrengt schwimme ich ans Ufer und die beiden Männer nehmen mir die Frau ab, die außerhalb des Wassers noch schöner aussieht. „Sie atmet nicht!“ meint der Dicke alamierend. Ich stoße ihn zur Seite und schneide mit einem kleinen Messer das Korsett auf. Prustend spuckt die Frau Wasser aus und atmet tief durch. Wegen der schnellen Bewegung rutscht ein Medaillon aus ihrem Dekollté. Ich nehme es in meine Hand. Es ist ein Piratenmedaillon. „Woher habt Ihr das?“ frage ich. Sie starrt mich mit ihren braunen Augen an, ich starre mit meinen schwarzen Augen zurück. Plötzlich höre ich viele Schritte. „Aufstehen.“ Meint ein Typ zu mir. Ein älterer Mann mit Perücke hilft der Frau auf, die mich ungeniert anstarrt. „Geht es dir gut, Elizabeth?“ Aha, sie heißt also Elizabeth. „Ja, es geht mir gut.“ Meint sie. Alle Soldaten die um mich herum stehen richten ihre Gewehre auf mich. „Erschießt ihn.“ Meint der Ältere, doch Elizabeth ruft: „Nein! Commadeure, wollt Ihr wirklich meinen Retter erschießen?“ der Mann den ich einfach mal als Norrington abstemple, mustert mich skeptisch. „Hm… Da ist wohl ein Dank angebracht…“ er streckt mir die Hand entgegen. Ich denke kurz nach, dann erwidere ich den Händedruck. Er umfässt meine Hand fester und zieht meinen Ärmel hoch. Ein eingebranntes „P“ erscheint. „Ah! Mal ein Konflikt mit der East India Traling Company gehabt, Pirat?“ das letzte Wort betont er abfällig. Ich erwidere nichts, sondern gucke nur geschlagen zu Boden. Er schiebt meinen Ärmel noch höher, und entblößt damit ein Tattoo, worauf ein Sonnenuntergang und ein Spatz zu sehen ist. „Ah! Jack Sparrow wie mir scheint?“ ich werfe Elizabeth einen verstohlenen Blick zu. Sie guckt so, als würde sie mich kennen. Norrington starrt immer noch triumphierend auf das Tattoo, als er sagt: „Abführen.“ So nehmen mich zwei Wachen an den Schultern und gehen mit mir weg. Es folgen alle anderen, auch Elizabeth, die wild schreit: „Commadeure! Ich muss wirklich protestieren!“ Die Wachen drehen sich mit mir um, Elizabeth springt vor mich und Norrington verdreht die Augen. „Es reicht nicht eine gute Tat, um den Sünden dieses Mannes zu vergeben!“ „Aber um ihn zu verurteilen reicht es?“ frage ich, solange mir die anderen Männer Handschellen umlegen. „Sehr richtig.“ Grummelt Norrington abfällig. Elizabeth steht immer noch vor mir und so habe ich eine wunderbare Idee. „Endlich.“ Meine ich, als die Männer mich loslassen und schlinge die Kette der Handschellen um Elizabeths Hals. „Nicht schießen!“ ruft der Alte. Ich schätze mal es ist ihr Vater. „Wir verstehen uns also.“ Meine ich gehässig. „Commadeure. Meine Waffen bitte. Und meinen Hut.“ Es passiert nichts. „Commadeure!“ endlich kommt Regung in ihn. Ich gehe nah an Elizabeths Ohr ran, und flüstere: „Elizabeth ist doch richtig, oder?“ „Richtig ist Miss Swann.“ Meint sie mit zusammengebissenen Zähnen. „Also Miss Swann. Wenn ich bitten dürfte.” Sie nimmt meine Sachen an und ich drehe sie zu mir. „Ihr seid widerwärtig!“ grummelt sie. „Ich rettete Euer Leben und ihr rettetet meins. Damit sind wir quitt.“ Sie schnaubt und setzt mir meinen Hut auf, dann muss sie mich umarmen um den Gürtel fest zu ziehen. „Oh, seid vorsichtig mit meinem Hab und Gut!“ säusele ich und lächele den vor Wut kochenden Norrington an. Dann ist sie fertig. Ich drehe sie wieder zu der Gruppe. „Also meine Herren, Commadeure. My lady.“ füge ich flüsternd hinzu. „Ihr werdet den Tag nie vergessen, an dem ihr Cäpt’n Jack Sparrow beinahe geschnappt hättet.“ Ich schubse Elizabeth in die Menge von Männern und renne los. Ich löse eine Kanone, katapuliere mich damit auf einen hohen Mast und bekomme schnell mein Gleichgewicht wieder. Kugeln sausen an meinen Ohren vorbei, aber ich lasse mich nicht irritieren und rutsche mit Hilfe von einem Seil auf eine Brücke. „Schießt!“ höre ich Norringtens Stimme. Wieder sausen die Kugeln an mir vorbei, solange ich ungeschickt die Brücke entlang renne. Ich verstecke mich hinter einer großen Schmiedfigur, warte bis die Suchtruppen an mir vorbei sind und schleiche dann in die Schmiede. Sie scheint leer zu sein. So nehme ich mir einen Hammer, als ich einen schnarchenden Mann sehe. Ich schleiche auf ihn zu und ticke ihn an. Nichts. Ich drehe mich um, drehe mich plötzlich wieder zu ihm und schreie dann: „Uhau!“ immer noch nichts. Er scheint vollkommen besoffen zu sein. So mache ich mich daran mit dem Hammer auf die Handschellen einzuschlagen. Es bringt nicht wirklich etwas, als ich einen Esel sehe, der eine Reihe von Zahnrädern in Bewegung setzen würde, wenn er laufen würde. So presse ich ihm einen glühenden Schwertschaft an das Hinterteil, er läuft los und ich zerdrücke die Handschellen. So bin ich frei. Kaum habe ich das geschafft, höre ich Schritte und schnell verstecke ich mich hinter einem Sack. Ein unglaublich gutaussehender Jüngling kommt herein. Er lächelt den Besoffenen an. „Genau da wo ich dich zurückgelassen hab.“ Murmelt er, legt seine Jacke weg und mustert den Hammer, den ich unachtsam auf einen Hocker liegen gelassen habe. „Nicht da wo ich dich zurückgelassen hab…“ skeptisch mustert er die Werkstatt und erblickt meinen Hut. „Wehe….“ Wispere ich. Er hält direkt darauf zu und streckt die Hand danach aus, aber ich lasse meine Klinge auf seine Hand sausen. „Ihr seid der den sie suchen… der Pirat!“ ich nicke, dann mustere ich den Jungen. „Du kommst mir irgendwie bekannt vor. Hab ich dich schon mal bedroht?“ er knirscht mit den Zähnen und meint dann wütend: „Mein Prinzip ist es die Bekanntschaft mit Piraten zu meiden.“ „Ah! Dann wäre es eine Schande deine Prinzipien über den Haufen zu werfen. Bitte entschuldige mich.“ Ich täusche eine Verbeugung vor und will meinen Hut nehmen, aber der Junge hält mir eine Klinge entgegen. Ich drehe mich zu ihm um. „Hältst du das für klug mein Junge? Die Klinge mit einem Piraten zu kreuzen?“ Er hebt das Schwert demonstrativ etwas höher. „Ihr habt Miss Swann bedroht.“ Ich lasse meine Klinge an seiner entlang schrabben. „Nur ein wenig.“ Wir kämpfen ein paar Minuten, bis sich unsere Schwerter verhaken. „Du weißt was du tust das muss ich dir lassen. Ausgezeichneter Stil. Aber wie stehts mit deiner Beinarbeit?“ ich spüre bis hier seinen Stolz über meine Komplimente, trotzdem teste ich seine Beinarbeit. „Sehr gut. Jetzt mache ich noch einen Schritt.“ Ich mache ein paar komplizierte Schritte, aber er hält wunderbar mit. Ich grinse. „Adé.“ Ich will gerade aus der Tür treten, als ich einen Luftzug spüre und sehe wie sich ein Schwert in die Tür neben mir bohrt. Ich nehme es am Schaft und rüttel daran. Auch an der Tür selbst tut sich nichts. So drehe ich mich leicht erbost zu dem Schmied um. „Welch wunderbarer Trick. Und schon wieder stehst du zwischen mir und meinem Weg nach draußen.“ Er wirft einen flüchtigen Blick hinter sich, aber ich fahre fort: „Doch jetzt…“ ich ziehe mein Schwert. „Hast du keine Waffe mehr.“ Ich grinse, aber ich hatte nicht ganz die Wahrheit gesagt. Ein Meter neben dem Jüngling ist ein ganzes Rondel mit Waffen. Aber er greift nicht zum Rondel, sondern ins Feuer, wo ein glühendes Schwert drin liegt. Mit großen Augen starre ich die glühende Klinge an. Schon beginnt der Kampf von Neuem. Diesmal auf dem Rondel. „Wer schmiedet die alle?“ frage ich. „Ich. Und ich übe mit ihnen. Drei Stunden am Tag.“ Wieder kämpfen wir eine Weile. „Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!“ wieder verhaken sich unsere Schwerter ineinander und wir können mal kurz einen Moment verschnaufen. „Oder übst du vielleicht drei Stunden am Tag weil du schon eine hast? Und sonst nicht in der Lage wärst dem besagten Flittchen den Hof zu machen?“ mir kommt ein nicht ganz so schöner Gedanke und ich mustere den Jungen leicht angeekelt. „Du bist doch kein Eunuch, oder?“ ich gucke noch angeekelter. Doch er übergeht meine letzte Bemerkung. „Ich übe drei Stunden täglich um einen Piraten wenn ich ihm begegne töten zu können!“ ich lächele. „Ah!“ wieder kämpfen wir. Diesmal geht’s bis auf die Dachbalken. Gerade als ich doch tatsächlich am Verlieren bin, streue ich dem Schmied seltsames rotes Pulver ins Gesicht und entwaffne ihn. Verwirrt windet er sich, greift nach einer Eisenstange. Aber als er mich wieder anguckt, halte ich ihm schon meinen Pistolenlauf ins Gesicht. „Du mogelst.“ Erfasst er. „Pirat!“ plötzlich höre ich lautes Gedonner an der Tür. Unser Kampfgeschrei muss diesen Norrington angelockt haben. „Mach den Weg frei!“ befehle ich. Der Jüngling schüttelt den Kopf. „Nein.“ Ich kann das nervöse Zucken unter meinen Augen nicht mehr vertuschen. „Bitte geh beiseite!“ „Nein! Ich kann nicht einfach beiseite treten und Euch entkommen lassen!“ ich seufze. „Diese Kugel ist nicht für dich bestimmt!“ Der Jüngling mustert mich verwirrt, als ich einen Schlag auf den Hinterkopf bekomme. Ein Schmerz durchzuckt meinen Kopf, dann kippe ich ohnmächtig zusammen.

Als ich aufwache liege ich in einer Zelle. „Na ganz toll gemacht, Jack…“ murmele ich und setze mich auf. Ich setze mich auf eine Art Bett, bestehend aus einem Brett, und ziehe mir meinen Hut bis auf die Nase. „Komm komm komm komm!“ die Typen in der Zelle neben mir pfeifen und versuchen mit einem Knochen einen Hund anzulocken. „Ihr könnt ewig so weitermachen. Der Hund wird sich niemals von der Stelle bewegen.“ Murmele ich und mache die Augen auf. „Entschuldige wenn wir uns noch nicht mit dem Galgen abgefunden haben.“ Ich grinse und schließe die Augen wieder. Es stimmt. Ich habe mich mit dem Galgen abgefunden. Seufzend mache ich es mir gemütlich. „Wieso bist du hier?“ fragt mich einer meiner Zellennachbarn und kommt nah ans Gitter. „Ich bin Pirat.“ Ich grinse den Typ an, der nickt. „Toll. Wir auch. Wir haben ein Schiff überfallen und du?“ Ich stehe auf. „Ich bin Cäp’n Jack Sparrow.“ „Ahja.“ Er dreht sich wieder um. Beleidigt setze ich mich wieder hin und schließe kurz die Augen, als ich ein Krachen höre. „Kanonenschüsse!“ murmelt ein Zellennachbar. Ich öffne meine Augen. „Die Schüsse kenn ich doch…?“ ich springe auf und gehe ans kleine Fenster. „Das ist die Pearl…“ flüstere ich grinsend. „Die Black Pearl? Ich habe Geschichten von der gehört… Seit fast zehn Jahren plündern sie Schiffe und Siedlungen. Sie lassen nie Überlebende zurück!” ich grinse meinen Zellennachbar an. „Keine Überlebenden? Woher stammen dann die Geschichten frage ich mich.“ Der Typ guckt leicht verwirrt und ich drehe mich wieder zum Fenster. Draußen ist der Teufel los. Überall rennen Leute rum. Ich gucke zum Schiff, als ich sehe wie eine Kanonenkugel auf die Zellen zurast. Ich falle zu Boden, höre den Knall, spüre wie kleine Steinchen auf meinen Körper prasseln und in mir flammt Hoffnung auf. Lächelnd gucke ich auf, doch es hat nur die Nachbarzelle getroffen. Meine Zellennachbarn springen gerade aus dem Loch. Der Typ mit dem ich die ganze Zeit geredet habe guckt mich nochmal an. „Tut mir Leid, Freundchen. Du hast aber auch gar kein Glück.“ Auch er springt aus dem Loch. Ich trete an das Loch, das sich bis zu meiner Zelle durchgefressen hat und lege meinen Kopf daran. Noch nicht einmal mein Kopf passt hindurch. Seufzend verziehe ich hoffnungslos das Gesicht und setze mich an die geschlossene Zellentür aus Gitterstäben. Ich nehme den Knochen und strecke meine Hand aus der Zelle und pfeife. Ich höre den Hund winseln und aufstehen. „Na komm! Jetzt sind nur noch wir beide hier. Du und der alte Jack.“ Der Hund mit den Schlüsseln steht auf und kommt langsam auf mich zu. „Ja, so ists fein Hündchen. Komm her! Noch ein bisschen näher… noch ein bisschen… komm her du widerlicher, schleimiger, reudiger Köter…“ ich höre einen Knall dann rennt der Hund aufgeschreckt davon. „Nein! Ich habs nicht so gemeint! Ich habs nicht so…“ plötzlich fällt eine tote Wache die Treppe runter. Gespannt stehe ich auf, als zwei mir sehr bekannte Piraten in den Kerker kommen. „Das ist nicht die Waffenkammer…“ Der eine heißt Twigg, den anderen Namen habe ich vergessen. „Sososo. Sieh mal wen wir hier haben, Twigg. Cäp’n Jack Sparrow.“ Der Typ dessen Namen ich vergessen habe, spuckt mir vor die Füße. „Das letzte Mal als ich dich gesehen habe warst du ganz allein auf einer Gott verlassenen Insel und wurdest in der Ferne immer kleiner. Dein Schicksal hat sich nicht zum Besseren gewendet.“ Meint Twigg und grinst höhnisch. Der andere Typ der mir kackfrech meine Frisur nachgeahmt hat, lacht gehässig. „Sorgt euch um euer eigenes Schicksal, Gentleman. Der tiefste Kreis der Hölle ist reserviert für Verräter und Meuterer.“ Der Typ dessen Namen ich vergessen habe, ergreift meinen Hals und drückt mich weit in die Zelle. Sein Arm, der jetzt im Mondlicht ist, wird zu einem Skelletarm. Ich erschrecke mich kurz, fasse mich aber gleich wieder. „Es gibt also doch einen Fluch. Das ist intressant.“ Der Typ schnaubt. „Du hast keine Ahnung von der Hölle.“ Er lässt mich los und geht mit Twigg weg. Ich drehe den Knochen. „Das ist wirklich sehr intressant…“ Nun bin ich mir sicher. Ich muss hier raus!

Am nächsten Morgen versuche ich das Schloss zu knacken, als ich Schritte auf der Treppe höre. Ich lasse mich zurück fallen. Der junge Schmied stolpert zu mir. „Hey Sparrow!“ ich gucke auf. „Hi.“ „Dir ist doch dieses Schiff, die Black Pearl, bekannt?“ Ich mache es mir gemütlich und starre an die Decke. „Hab von ihr gehört.“ „Wo ist ihr Heimathafen?“ „Wo ist ihr Heimathafen? Kennst du die Geschichten nicht?“ ich hebe meinen Kopf und starre den Schmied verwirrt an. Der schüttelt leicht verlegen den Kopf. Ich lege mich wieder hin und hebe den Unterarm. „Also. Cäp’n… Barbossa“, ich spreche den Namen mit leichter Ironie aus, „Und seine Crew von Missgeburten segeln von der Isla de Muerta aus. Die Insel kann nicht gefunden werden, außer von denen, die wissen wo sie liegt.“ Ich setze mich auf und grinse. „Das Schiff gibt’s wirklich! Und deshalb muss es auch einen Ankerplatz geben. Wo liegt er?“ ich begutachte gelangweilt meine Fingernägel. „Warum fragst du mich?“ er seufzt. „Weil Ihr ein Pirat seid…“ „Und du willst ebenfalls ein Pirat werden?“ Wütend schlägt er gegen die Gitterstäbe. „Niemals!“ ich lege mich wieder hin und begutachte weiter meine Fingernägel. Er tritt zurück. „Die haben Miss Swann.“ Lachend setze ich mich wieder auf. „Dann hast du also doch ein Mädchen gefunden!… Ich verstehe. Du meinst du bietest allen die Stirn, eilst zu ihrer Rettung und gewinnst so das Herz der schönen Frau.“ Ich schüttel den Kopf. „Dann musst du das wohl allein machen. Ich seh darin keinen Vorteil für mich.“ Er guckt mir direkt in die Augen. „Ich helfe Euch hier raus!“ hoffnungslos zeige ich mit dem Kinn auf den Ausgang. „Und wie? Die Schlüssel sind weggelaufen.“ „Ich habe beim Bau der Zellen geholfen. Das sind Türschaniere mit halben Stift. Mit dem richtigen Hebel und angemessenen Kraftaufwand, wird die Tür heraus gehoben.“ Ich mustere ihn skeptisch, wie er eine Bank nimmt und sie in die Tür klemmt. „Wie ist dein Name?“ frage ich. „Will Turner…“ ich setze mich richtig auf. „Kurzform für William nehme ich an. Guter, starker Name… Sicher nach deinem Vater benannt, nicht?“ ich lächele. Er guckt etwas skeptisch. „Ja…“ „Aha…“ meine ich geheimnisvoll. Dann stehe ich auf. „Also William Turner, ich habe meine Meinung geändert. Wenn du mich aus dieser Zelle rausholst, schwör ich beim Henker, dass ich dich zur Black Pearl bringe. Und zu deiner Angebeteten. Sind wir uns einig?“ Ich strecke ihm durch die Gitterstäbe meine Hand entgegen. Er mustert sie einen Moment skeptisch, doch dann schlägt er ein. „Abgemacht.“ Er lächelt. „Abgemacht. Hol mich raus!“ er hebelt die Tür raus und meint: „Schnell! Uns hat wahrscheinlich jemand gehört!“ ich hüpfe zu einer hinteren Ecke. „Nicht ohne mein Hab und Gut!“ ich nehme Mantel, Hut, Schwert, Gürtel und Pistole, ziehe mich unter Drängeln von Will richtig an und schon rennen wir los. „Da lang!“ weise ich ihn an und so rennen wir in einen kleinen Fluss über den eine Brücke führt. Darunter verstecken wir uns. Ich stehe vor Will und mustere die Gegend. „Wir stehlen das Schiff.“ Meint er fachmännisch. Ich sage nichts. „Dieses Schiff?“ fragt er etwas ängstlicher. Die Interceptor liegt weit vom Hafen entfernt. „Kapern! Wir kapern. Dieses Schiff.“ Ich zeige auf die Dauntless, die gerade beladen wird. „Nordischer Begriff.“ Füge ich erklärend hinzu. Dann drehe ich mich zu ihm. „Eine Frage noch Will Turner. Sonst hat das alles keinen Sinn. Diese Kleine… Wie weit bist du bereit zu gehen um sie zu retten?“ „Ich würde sterben für sie!“ „Oh gut!“ ich drehe mich wieder zum Hafen. „Dann mache ich mir keine Sorgen…“ Als uns niemand beobachtet rennen wir zu einem Kanu, verstecken uns darunter und drehen es um. Als ein Wachtrupp an uns vorbei ist, laufen wir mit dem Kanu wie eine Schildkröte gebückt ins Wasser. „Halt es gut fest, sonst treibt es wieder nach oben!“ meine ich keuchend. „Das sagst du so leicht…“ keucht auch Will. Mit dem Kanu haben wir Unterwasser eine Luftblase. Tief am Grund angekommen ist es leichter das Kanu zu tragen. Will, der hinter mir läuft räuspert sich. „Das ist entweder wahnsinnig, oder brilliant.“ „Es ist immer wieder erstaunlich, wie nah diese beiden Eigenschaften beieinander liegen.“ Will tritt in einen Korb zum Fische fangen, der oben an einem Fass befestigt ist. „Warte mal, ich bin…“ „Ich habs gesehen. Keine Zeit. Lauf.“ Schon sind wir bei der Dauntless angekommen. Wir klettern ans Deck und ich ziehe meine Pistole. Will zieht sein Schwert. Wir laufen die Treppe runter. An Bord sind sechs Männer. „Alle man ganz ruhig bleiben. Wir übernehmen das Schiff!“ rufe ich. Die Männer gucken uns verwirrt an. Will tritt neben mich. „Aye! Keiner rührt sich!“ die Männer beginnen zu lachen. Ich wechsele einen fragenden Blick mit Will, als einer der Männer anfängt: „Dieses Schiff kann nicht von zwei Männern gesegelt werden. Ihr schafft es nicht mal aus der Bucht raus.“ Ich grinse und richte meine Pistole auf ihn. „Jungchen. Ich bin Cäp’n Jack Sparrow. Klar soweit?“ Der Mann schluckt. „Ja…“ er geht unter gehässigen Kommentaren von mir in ein Beiboot und wir versuchen das Boot irgendwie zum Fahren zu bewegen. „Hoch Will! Zieh!“ „Ich ziehe ja!“ Irgendwie bekommen wir die Segel hoch. Ich stehe am Steuer, als Will auf mich zurennt. „Da kommen sie!“ ich drehe mich um, sehe wie die Interceptor in See sticht um uns einzuholen und muss grinsen. „Es läuft alles nach Plan…“ murmele ich. „Komm! Verstecken wir uns!“ wir rennen zu einem Beiboot und verstecken uns darin. Vorher habe ich noch die Ruderkette außer Kraft gesetzt. Schon einige Minuten später entert Norrington mit seinen Männern das Schiff. „Durchsucht alles. Jede Kammer!“ ruft er. Will und ich schleichen unbemerkt zu ein paar Seilen und schwingen uns auf die verlassene Interceptor. Will löst mit seiner Axt die Enterhaken und schon fahren wir los. Als Norringten merkt was da vor sich geht, ist es schon so spät. Ich ziehe meinen Hut. „Danke Commadeure! Dass Ihr uns den Weg bereitet habt! Ohne Eure Hilfe hätten wir es nie geschafft!“ Seine Männer schießen auf uns und Will und ich legen uns auf den Boden. „Guter Plan!“ grinst Will. Ich nicke lächelnd. „Meine Pläne sind immer gut!“ Stolz fahren wir aufs offene Meer hinaus. Ich mache das Schiff klar und Will schleift sein Schwert, wobei er seine Lebensgeschichte preis gibt. Ich bin extrem gelangweilt. „Als Junge hab ich in England gelebt. Meine Mutter hat mich allein aufgezogen. Nachdem sie starb kam ich hierher um meinen Vater zu suchen.“ Ich verdrehe die Augen und gucke kurz in den Himmel. „Tatsächlich…“ seufze ich gelangweilt. Ich gehe auf die Brücke und Will folgt mir. „Mein Vater… Will Turner… im Gefängnis hast du erst zugestimmt nachdem du meinen Namen gehört hast. Da ich mein Ziel erreicht hatte bin ich nicht mehr drauf eingegangen.“ Ich sichere ein Seil neu. „Ich bin kein Einfallspinsel Jack. Du kanntest meinen Vater.“ Ich seufze und trete zu ihm „Ich kannte ihn. Einer der wenigen den ihn als William Turner kannten. Alle anderen nannten ihn einfach nur Stiefelriemen Bill.“ Ich gehe ans Steuer. „Stiefelriemen?“ fragt Will verwirrt. „Guter Mann, guter Pirat.“ Ich drehe mich wieder zu Will. „Ich schwör, du siehst genauso aus wie er.“ Ich sehe in Wills Blick, dass er mit etwas nicht einverstanden ist. „Das ist nicht wahr! Er war bei der Handelsmarine. Ein guter respektabler Mann der das Gesetz achtete.“ Ich drehe mich wieder genervt zu ihm um. „Er war ein verdammter Pirat! Ein Taugenichts!“ „Mein Vater war kein Pirat!“ ich höre wie Will sein Schwert zieht. Ich verdrehe die Augen. „Steck das weg Junge.Es hat keinen Sinn du wirst wieder geschlagen.“ „Du hast mich nicht geschlagen. Du hast die Regeln verletzt. In einem fairen Kampf würde ich dich töten.“ „Lohnt es sich dann für mich fair zu kämpfen, Mr. Turner?“ Ich reiße das Steuer rum, sodass Will vom Baum getroffen wird. Automatisch hält er sich daran fest und ist nun über dem Wasser. „Da du grade sowieso nur rumhängst, hör gut zu. Die einzige Regel die wirklich eine Rolle spielt ist folgende: Was ein Mann kann, und was ein Mann nicht kann. Zum Beispiel. Du kannst dich damit abfinden, dass dein Vater ein Pirat war und ein guter Mann war, oder du kannst es nicht. Der Pirat steckt in deinem Blut Junge, das wirst du wohl eines Tages einsehen müssen. Ich zum Beispiel kann dich absaufen lassen. Aber das Schiff alleine nach Tortuga bringen, das kann ich nicht. Klar soweit? Also…“ ich reiße das Steuer wieder rum und Will lässt sich seufzend aufs Deck fallen. „Kannst du unter dem Kommando eines Piraten segeln…“ ich halte ihm seinen Schwertschaft hin. „Oder kannst du es nicht?“ er nimmt das Schwert fragend entgegen. „Tortuga?“ ich grinse nickend. „Tortuga.“ Die restliche Fahrt verläuft ohne Probleme oder irgendwelche Aufmuckungen von Will, die ich einfach mal als Pubertätsprobleme abstempele. Auch wenn Will wahrscheinlich schon ziemlich lange nicht mehr in der Pubertät ist, zumindest habe ich noch nie einen Minderjährigen mit so einem prächtigen Bart gesehen…
Als wir bei Tortuga ankommen, ist es schon dunkel. Naja, ich habe das Gefühl ich bin nur in Tortuga wenn es dunkel ist… In Tortuga ist mal wieder der Teufel los. Überall sind Prügeleien im Gange, oder Menschen besaufen sich. „Es wäre ein trauriges Leben wenn man nicht einmal einen tiefen Atemzug von diesem süßen Geruch Tortugas eingesogen hätte, klar soweit?“ ich nehme einem Sterbenden einen Gehstock aus der Hand. „Was sagst du dazu?“ frage ich Will. Der mustert angeekelt einen Kerl der mit Bier und Rum begossen wird. „Er wird anhaften…“ ich grinse. „Ich sage dir mein Freund, wenn jede Stadt auf der Welt wie diese wäre, hätte kein Mann das Gefühl nicht begehrt zu sein.“ Es kommt eine Rothaarige auf mich zu. Ich grinse und breitete die Arme aus. „Scarled!“ rufe ich erfreut aus und gehe auf sie zu. Sofort gibt sie mir eine saftige Ohrfeige, die ziemlich wehtut. „Die habe ich nicht verdient.“ Meine ich zu Will und drehe mich wieder zu der Menge. Schon ist wieder eine Frau da. Eine Blonde. „Giselle!“ meine ich nicht mehr ganz so glücklich und leicht skeptisch. Sie lächelt falsch. „Wer war das?“ „Wer?“ meine ich unwissend. Schon gibt sie mir ebenfalls eine Ohrfeige. „Die hab ich vielleicht verdient…“ meine ich zu Will. „Da du jetzt so feierlich willkommen geheißen wurdest, können wir das aufsuchen, weswegen wir hier sind?“ ich nicke. „Ja. Ich weiß auch wo wir ihn finden.“ Wir gehen durch die halbe Stadt und kommen mit zwei Eimern Wasser bei einem Schweinestall an, wo ein Mann auf schlafenden Schweinen liegt und auch schläft. Ich kippe einen Eimer Wasser auf ihn. Erschrocken wacht er auf. „Verflucht seist du des Satans du dämlicher Idiot!“ der schlafende Mann ist mein alter Bekannter Gibbs, der uns jetzt mit einem Messer bedroht. Nun erkennt er mich. „Mast und Schrotbruch! Jack!“ lächelnd packt er das Messer wieder weg. „Du solltest wissen, dass man einen Mann nicht weckt wenn er schläft. Das bringt Unglück!“ ich lächele. „Ah! Ich weiß Gott sei Dank wie man das bekämpfen kann! Der Mann der geweckt hat gibt dem Mann der geschlafen hat einen Drink aus. Der Mann der geschlafen hat trinkt, während er dem Mann der geweckt hat zuhört, der ihm einen Vorschlag macht.“ Gibbs denkt kurz nach, dann hellt sich sein Gesicht auf. „Aye. Dem wäre genüge getan.“ Er grinst und ich helfe ihm auf. Will schüttet ihm den nächsten Eimer ins Gesicht. „Verflucht ich bin doch schon wach!“ schreit Gibbs. „Das war gegen den Gestank.“ Meint Will ruhig. Ich gucke Will kurz an und mustere dann Gibbs, der die Schultern zuckt und nachgebend nickt.
Ein paar Minuten später sind wir in einer Bar angekommen. Dort prügeln sich natürlich auch alle. Gibbs sitzt schon an einem Tisch und Will steht an einer Holzsäule. „Pass gut auf Junge.“ Raune ich ihm zu und gehe mit den zwei Drinks zu Gibbs an den Tisch. Ich trinke einen Schluck, und schon fängt Gibbs an. „Also, was hast du denn nun vor?“ „Ich bin hinter der Black Pearl her.“ Gibbs verschluckt sich und mustert mich skeptisch. „Ich weiß wo sie sein müsste, und ich werde sie kriegen.“ Gibbs schüttelt den Kopf. „Jack… das ist ein absoluter Nachteil… du kennst viel mehr Geschichten als ich über die Black Pearl!“ „Deshalb weiß ich auch was Barbossa vorhat. Ich brauche nur eine Crew.“ Lächelnd lehne ich mich etwas zurück. Doch Gibbs schüttelt immer noch den Kopf. „Nach allem was ich weiß hat Barbossa mit Narren nichts im Sinn und lässt sich auch nicht auf Geschäften mit ihnen ein.“ „Na das ist doch von Vorteil, denn schließlich bin ich kein Narr.“ Gibbs ist immer noch nicht einverstanden. „Beweis mir, dass ich irre. Wie kommst du darauf das Barbossa dir sein Schiff übergeben wird?“ ich grinse. „Sagen wir, das ist nur eine Frage der Druckmittel.“ Ich deute mit dem Kopf auf Will, der immer noch an der Holzsäule steht. Gibbs versteht nicht. Ich deute deutlicher mit dem Kopf auf Will. Gibbs versteht noch immer nicht. Ich deute oft und deutlich auf Will, nun versteht Gibbs. Will wird gerade von einer dicken, betrunkenen Frau angemacht. „Der Junge?“ ich nicke. „Das ist der Sohn von Stiefelriemen Bill Turner. Sein einziges Kind. Klar soweit?“ ich grinse. Gibbs ist sichtlich überrascht und sein Blick wandert langsam zu Will, der endlich von der Frau erlöst wird. „Tatsächlich?“ Gibbs grinst. „Druckmittel sagst du? Ich spüre wie sich der Wind dreht, sag ich!“ ich lächele. Gibbs ist nun sehr optimistisch. „Ich besorg uns eine Crew. Hier müssen doch noch ein paar verückte Seeleute zu finden sein!“ ich hebe meinen Becher. „Ja, das kann man nur hoffen.“ Auch Gibbs hebt seinen Becher und ich sage feierlich: „Nimm was du kriegen kannst.“ „Und gib nichts wieder zurück!“ wir stoßen an, trinken einen Schluck und lassen den Becher gleichzeitig auf den Tisch knallen. Dann stehe ich auf. „Komm William.“ Ein Mann hebt die Hand. „Ey! Sparrow! Du musst noch zahlen!“ ich schlucke und nehme Will am Arm. „Lauf!“

Am nächsten Morgen hat Gibbs tatsächlich eine Crew zusammengestellt, die nun in einer Reihe vor mir steht. „Weide deine Augen daran Cäp’n. Alles brave Männer ihres Dienstes auf See.“ Ich gehe die Reihe von Männern entlang, darunter auch ein Mann der mir gerade mal bis zum Oberschenkel geht. „Jeder ist sein Salz wert.“ Fährt Gibbs fort. „Und verrückt obendrein.“ Will steht verwirrt neben mir. Ich drehe eine kleine Banane in der Hand. „Also das ist deine Kraft sprotzende Crew…“ meint Will leicht enttäuscht. Ich gehe weiter die Reihe von Männern entlang und bleibe bei einem älteren Mann mit Papagei auf der Schulter stehen. „Hey! Seemann!“ „Cotton, Sir.“ meint Gibbs. „Mr. Cotton. Habt ihr den Mut und die Kraft Befehlen zu folgen und treu zu sein im Anblick des beinah sicheren Todes?“ der Mann guckt zu Gibbs, antwortet aber nicht. „Mr. Cotton! Antwortet mir!“ ermahne ich ihn. „Er ist stumm, Sir. Dem armen Teufel haben sie die Zunge rausgeschnitten, deshalb hat er den Papageien trainiert, damit der für ihn spricht.“ Der Mann macht den Mund auf, und ein unappetitlich aussehender Zungenstumpf guckt mir entgegen. „Nur keiner weiß bis jetzt wie…“ angewidert will ich weiter gehen, halte dann aber inne. „Mr. Cottons… Papagei… selbe Frage.“ Der Papagei öffnet tatsächlich den Schnabel. „Wind in den Segeln, Wind in den Segeln.“ Gibbs räuspert sich. „Meistens glauben wir das bedeutet ja.“ „Natürlich heißt es das.“ Verwirrt und überrascht will ich weiter die Reihe entlang schreiten. „Zufrieden?“ frage ich Will trotzig. „Naja, du hast bewiesen, dass sie verrückt sind…“ „Und was springt für uns dabei raus?“ höre ich eine mir leider sehr wohlbekannte Stimme von weiter hinten. Mit der Hoffnung, dass ich mich täusche gehe ich zu einer Person mit einem Hut, der tief ins Gesicht gezogen ist. Ängstlich und betend, dass ich mich täusche, nehme ich den Hut ab. Nein, ich habe mich nicht getäuscht. „Anna-Maria!“ meine ich gespielt froh. Sie gibt mir sofort und ohne ein Wort eine Ohrfeige. „Ich nehme an die hast du auch nicht verdient?“ fragt Will gehässig. „Nein, die hab ich verdient…“ meine ich geschlagen. „Jack, du hast mein Boot gestohlen!“ meint Anna-Maria wütend. „Eigentlich…“ ich will gerade zu einer Erklärung ansetzen, als ich schon wieder eine gescheuert bekomme. „Geborgt. Geborgt, ohne Erlaubnis.“ Ich grinse. „Aber mit der aufrechten Auffassung es dir wieder zurückzugeben.“ „Aber das hast du nicht!“ schreit sie wütend. Ich zucke zurück. „Du kriegst ein anderes!“ wieder grinse ich. Sie zeigt wild mit dem Finger auf mich. Wieder zucke ich zurück. „Das werde ich.“ Meint sie mit zusammen gebissenen Zähnen. „Ein besseres!“ meint Will hinter mir. Ich nicke ihm dankend zu. „Ein besseres!“ wiederhole ich aufmunternd und feierlich. Ich grinse immer noch, als Will fortfährt und auf die Interceptor zeigt. „Das da!“ ich gucke ihn an. „Was da?“ er deutet mit dem Kopf auf die Interceptor. Ich gucke auch kurz hin, dann blicke ich wieder zu ihm. „Das daaaa?“ meine ich warnend. Er nickt. Ich überlege kurz, dann nicke ich. „Aye. Das da. Was sagst du?“ sie überlegt nicht lange. „Aye!“ ruft sie und die Crew stimmt ein. Dann machen sie sich auf den Weg zum Schiff. Anna-Maria reißt mir ihren Hut aus der Hand und geht den anderen hinterher. Gibbs schüttelt den Kopf. „Nein nein nein nein nein! Es bringt furchtbares Unglück eine Frau mit an Bord zu haben, Sir.“ „Viel schlimmer wäre es sie nicht dabei zu haben.“ Antworte ich wissend, starre kurz in Erinnerungen schwelgend in den Himmel, dann gehe ich auch an Bord. „Leinen los!“ brülle ich und schon geht unsere Fahrt los. Schon nach ein paar Minuten geraten wir in einen furchtbaren Sturm. Alle hetzen übers Deck, werden von Wellen umgeschmissen, nur ich grinse und reiße das Steuer rum. Ich sehe wie sich Gibbs mit Will unterhält und starre kurz auf meinen Kompass. Wieder reiße ich mein Steuer rum. Gibbs taumelt auf mich zu. „Wir müssen wohl die Segel einholen, Sir.“ Brüllt er gegen den Sturm an. Ich schüttle grinsend den Kopf. „Das Schiff hält noch mehr aus!“ brülle ich zurück. „Was geht dir durch den Kopf, das dir so eine gute Laune verschafft, Cäp’n?“ ich grinse. „Wir holen auf.“ „Ahja…“ Gibbs taumelt zurück.
Etwas später sind wir in einer nebligen Gegend, wo viele Wracke treiben und am Grund liegen. „Tote erzählen keine Geschichten!“ krächzt Cottons Vogel. Abgesehen von mir stehen alle an der Reling. Unter uns schwimmen viele Hammerhaie. Cotton steht hinter mir und beobachtet mich. Ich habe ein bisschen Angst vor ihm, er ist schon gruselig… ich versuche ihn zu ignorieren und mache einfach meine „Arbeit“. Ich beobachte Gibbs wie er Will etwas erzählt, und ich merke, dass er über mich redet, weil Will nickt und meinen torkelnden Gang nachmacht. Also übergebe ich Cotton das Steuer und stelle mich unbemerkt neben die Beiden. Gibbs erzählt gerade über meine tolle Flucht von der Insel, auf der mich Barbossa aussetzte, als er meuterte. „Also Will. Wenn man einen Piraten aussetzt, gibt man ihm eine Pistole mit nur einem Schuss. Nur einem! Der nützt einem nicht viel. Weder um zu jagen, noch um gerettet zu werden. Aber nach drei Wochen mit hungrigem Magen und Durst, da begann die Pistole auf einmal richtig freundlich auszusehen.“ Er hält sich demonstrativ zwei Finger an die Schläfe. „Aber Jack kann von der Insel fliehen und hat noch immer diesen einen Schuss. Er hat ihn nicht vergeudet. Er hat ihn aufgespart für einen Mann. Für seinen meuternden ersten Maat.“ „Barbossa.“ Versteht Will. Gibbs nickt. „Aye.“ Will nickt auch. „Wie ist Jack von der Insel runtergekommen?“ „Also, ich erzähls dir.“ Ich grinse in mich hinein. Gibbs war schon immer eine Plaudertasche gewesen. „Er watete hinaus ins seichte Wasser und verharte dort drei Tage und drei Nächte, sodass sich alle möglichen Meereskreaturen an seine Anwesenheit gewöhnen konnten. Am vierten Morgen, da band er sich an zwei Schildkröten, zurrte sie zusammen und baute sich so ein Floß.“ Will ist skeptisch. „Er hat zwei Schildkröten zusammen gebunden?“ Gibbs nickt. „Aye, Schildkröten.“ „Was hat er als Seil benutzt?“ darauf weiß Gibbs keine Antwort. Natürlich hatte er gemerkt das ich neben ihm stehe und guckt mich nun fragend an. „Menschenhaar. Von meinem Rücken.“ Beantworte ich Wills Frage. Ein peinliches Schweigen entsteht. „Ankerleine abführen!“ brülle ich. Die Crew macht wie geheißen. „Der junge Mr. Turner und ich gehen an Land.“ Meine ich leiser. „Cäp’n? Was ist wenn der schlimmste Fall eintritt?“ fragt Gibbs mich. „Immer an den Kodex halten.“ „Aye, der Kodex.“ Meint Gibbs zustimmend. Meine Crew lässt das Beiboot ins Wasser und so fahren Will und ich ans Ufer und dann weiter in einen Tunnel der vom Meer aus ins Innere der Insel führt. Ich rudere, Will hält die Fackel. Er schweift sie über einen Felsen, wo eine verrottete Leiche liegt. Er schluckt. „An welchen Kodex soll sich Gibbs halten wenn das Schlimmste passiert?“ „An den Piraten-Kodex. Jeder Mann der zurück bleibt, wird zurück gelassen.“ „Keine Helden unter Piraten, was?“ „Weißt du, da du so eine finstere Einstellung zu Piraten hast, bist du auf dem besten Weg einer zu werden. Du befreist einen Mann aus dem Gefängnis, kaperst ein Schiff der Flotte, segelst mit einer Piratenmeute aus Tortuga und du bist völlig besessen von einem Schatz.“ Unter uns im Wasser glitzern tausende Goldmünzen, auf die Will nun starrt. Wir ziehen unser Schiff an Land und Will widerspricht mir natürlich. Ich sags ja, die Pubertät! „Das ist nicht wahr. Ich bin nicht besessen von einem Schatz!“ er folgt mir auf eine kleine Anhöhe, von der wir wunderbar das Geschehen unter uns beobachten können. „Nicht jeder Schatz besteht aus Silber und Gold, weißt du?“ raune ich und zeige auf Elizabeth, die in einem wunderschönen Kleid vor einer Truhe bei Barbossa steht. Will tritt neben mich. „Elizabeth!“ keucht er. „Unsere Rettung naht!“ schreit Barbossa gerade. „Unsere Qualen sind bald zu ende! Zehn Jahre lang wurden wir auf die Probe gestellt und gequält und jeder einzelne von euch hat seinen Mut hunderte Male bewiesen. Hunderte und aberhunderte Male!“ ich sehe den Typ der meine Frisur nachgemacht hat und schnaube verächtlich. „Bestraft wurden wir. So viele von uns!“ führt Barbossa seine Rede fort. „Unangemessen für unsere Verbrechen! Hier ist er.“ Mit seinem Fuß schiebt er die große Steinplatte von der Truhe und emblößt so den verfluchten Schatz, das Atztekengold, wodurch Barbossa und seine Crew unsterblich und eigentlich tot geworden sind. Barbossa fängt wieder an zu reden. „Der verfluchte Schatz von Cortez. Jedes einzelne Stück das auf Abwege geraten ist, haben wir zurück gebracht. Das gilt auch für dieses!“ Barbossa zeigt auf Elizabeths Hals, wo das Piratenmedaillon prangt, das ich schon bei ihrer Rettung sah. Will ist sichtlich nervös. „Jack!“ keucht er. Ich halte ihn fest. „Noch nicht! Wir warten auf den passenden Augenblick!“ ich gehe von der Anhöhe runter, Will folgt mir. „Wann ist das?“ fragt Will aufbrausend. „Wenn für dich der größte Profit rausspringt?“ ich halte an und drehe mich zu ihm um. „Darf ich dich etwas fragen? Habe ich dir je Anlass gegeben mir nicht zu vertrauen? Tu uns einen Gefallen. Ich weiß es ist schwer für dich, aber bitte bleib hier. Und stell ja nicht Blödes an.“ Ich grinse, er nicht, aber trotzdem laufe ich weg. Ich stelle mich hinter eine Steinsäule. „Und wessen Blut muss noch gezahlt werden?“ fragt Barbossa gerade. Alle Piraten zeigen auf Elizabeth. Grinsend schüttle ich den Kopf und zeige stumm hinter mich, eher um mich selbst aufzuheitern. Ich gehe etwas näher ran. „Wisst ihr was ich als erstes machen werde wenn der Fluch aufgehoben ist?“ lacht Barbossa und murmelt dann etwas zu Elizabeth. „Begonnen mit Blut!“ meint Barbossa und hebt ein Messer. Ich grinse. „Gleich…“ wispere ich fast lautlos. „Mit Blut geendet.“ Führt Barbossa fort. Ich will gerade in die Menge gehen und Barbossa theatralisch an seinem Fehler hindern, als ich ein Geräusch hinter mir höre. Ich drehe mich um und sehe wie Will ein Ruder hebt. Er schlägt mir voll ins Gesicht und ich breche zusammen. „Tut mir Leid Jack, aber ich werde nicht dein Druckmittel sein.“ Höre ich noch, dann wird alles schwarz.
„Das Medaillon!“ ist das erste was ich höre. Ich setze mich auf, nehme das Ruder als Stütze. „Sie hat es mitgenommen! Holt sie zurück ihr nutzloses Pack von Undankbaren!“ ich grinse und gehe eine steinerne Treppe hinunter. „Hat es die schöne Elizabeth also doch geschafft…“ murmele ich und laufe zu den Booten, wo alle anderen Piraten gerade sind. Ich bin noch ein bisschen betäubt, so kann ich mich nicht verstecken. „Du?“ fragt einer der Piraten verwirrt. Nun werden auch die anderen aufmerksam. „Eigentlich müsstest du mausetot sein!“ meint ein Typ der glaub ich Spintel heißt… „Mausetot? Hm…“ ich befühle mich und will den Rücktritt angehen, aber dort stehen auch schon Piraten. Ich will wieder nach vorne, aber auch diese Piraten halten mir nun ihre Pistole entgegen. Wenn mein Hirn nur nicht so vernebelt wäre! William hat mir total auf die Stirn gehauen… „Parlelo… Parlelulo…“ die Piraten gucken sich fragend an… Mein Gehirn spielt einfach nicht mehr mit! „Parlel… Parlelameng… Paddel.. nee… Paddel nicht…“ ein Pirat guckt auf. „Parlé?“ „Das ist es! Parlé! Parlé!“ rufe ich erfreut aus und grinse in die Menge. Spintel ist sichtlich erbost. „Verdammt, welcher Schwachkopf hat sich diesen Parlé Mist ausgedacht?!“ noch immer ist mein Hirn vernebelt, aber langsam lichtet sich der Nebel und so antworte ich: „Das waren die Franzosen!“ Spintel nickt unintressiert und so gehen wir mit der halben Crew zurück zu Barbossa, da die andere Hälfte Elizabeth und das Medaillon sucht. Allein bei dem Gedanken sie könnten Elizabeth umbringen, läuft es mir kalt den Rücken runter. Nun stehen wir sozusagen auf Gold und ich habe immer noch das Ruder als Stütze. Aber mein Hirn ist wieder klar, so grinse ich Barbossa höhnisch an und lehne mich lässig auf das Ruder. „Wie zum Teufel hast dus geschafft von der Insel zu fliehen?“ „Als du mich auf diesem Gott verlassenem Fleckchen Land ausgesetzt hast, ist dir etwas Wichtiges entgangen mein Guter.“ Barbossa guckt mich fragend an. Auch die anderen sagen nichts. „Ich bin Cäp’n Jack Sparrow!“ Barbossa versteht. „Na schön. Diesen Fehler begehe ich nicht nochmal. Sicher nicht. Gentleman? Ihr alle erinnert euch wohl an Cäp’n Jack Sparrow?“ die anderen lachen höhnisch. Gelassen dreht sich Barbossa ab und meint ruhig. „Tötet ihn.“ Alle zielen mit ihren Gewehren auf mich. „Es hat nicht gewirkt das Blut des Mädchens, nicht wahr?“ frage ich mit belegter Stimme, weil mir mein Herz jetzt doch bis zum Hals schlägt. Barbossa hält an. „Es wird nicht geschossen!“ brüllt er. „Du weißt wessen Blut wir brauchen.“ Ich grinse schräg. „Ja, ich weiß es ganz genau.“ Barbossa führt mich auf sein (eigentlich mein) Schiff. Wir sitzen im Inneren und ich muss die ganze Zeit auf diesen entzückenden Affen starren, der sogar richtige Kleidung trägt! Oh wie gerne hätte ich auch so ein Äffchen… „Du erwartest also, dass ich hier an irgendeinem Strand stehen bleibe, mit nichts weiter als einem Namen, und deinem Wort, dass es der ist den ich brauche und zusehe wie du mit meinem Schiff davon segelst?“ ich schüttle den Kopf und reiße meinen Blick von dem Affen los. „Nein. Ich werde dich an irgendeinem Strand stehen lassen ganz und gar ohne irgendeinen Namen und du siehst zu wie ich auf meinem Schiff davonsegle und dir den Namen zurufe. Klar soweit?“ „Aber dann hätten wir immer noch das Problem, dass ich an irgendeinem Strand stehe, mit nichts weiter als einem Namen und deinem Wort, dass es der ist den ich brauche, oder?“ ich habe ihm nur mit einem Ohr zugehört, da ich gerade dabei bin mir den schönsten Apfel aus einem Obstkorb rauszusuchen, trotzdem erwidere ich: „Von uns Beiden bin ja ich wohl der Einzige der keine Meuterei begangen hat. Deshalb ist es mein Wort, dem wir glauben schenken werden. Obwohl, eigentlich sollte ich dir dankbar sein. Hättest du mich nicht verraten und mich im Sterben zurückgelassen, hätte mich der Fluch genau so getroffen wie dich.“ Ich beiße in meinen auserwählten Apfel und meine dann mit vollem Mund: „Ist die Welt nicht witzig?“ Barbossa ist wütend, nickt aber nur ironisch. Sein Blick fällt auf meinen Apfel und großherzig wie ich bin zeige ich ihm mit einer Geste, dass er gerne was abhaben darf. Doch einer von seiner (eigentlich auch meiner) Crew kommt herein. „Cäp’n? Wir nähern uns der Interceptor.“ Ich gucke den Typ an, als der Affe vor mir über den Tisch springt. Er schreit und so zucke ich kurz zusammen. Ich glaube ich möchte doch keinen… Barbossa geht auf die Brücke und ich folge ihm mit meinem Apfel. Er guckt durch ein Fernrohr zur am Horizont auftauchenden Interceptor und so stelle ich mich direkt davor. „Da kommt mir gerade ein Gedanke, Barbossa. Was sagst du dazu wenn wir die Parlamentsflagge hissen, ich rüber auf die Interceptor husche und die Rückgabe deines Medaillons aushandle. He? Was sagst du dazu?“ ich bin ehrlich stolz auf meine Idee, doch Barbossa scheint nicht einverstanden zu sein. „Weißt du Jack, genau das ist die Haltung durch die du die Pearl verloren hast. Menschen lassen sich einfacher suchen wenn sie tot sind.“ Er klappt sein Fernrohr zusammen und ich starre geschlagen auf den Boden. „Los! Sperrt ihn ein!“ ein Typ fässt mich an der Schulter und Barbossa nimmt mir meinen Apfel ab. So führt der Kerl mich nach unten, zu den Zellen. Ich werde unsanft in eine rein geschubst und der Kerl schließt ab. „Hey! Ihr habt ein Leck!“ rufe ich ihm hinterher, aber er reagiert nicht. Durch ein Loch in der Schiffswand gucke ich nach draußen, wo aber nichts zu sehen ist, nur ein Fass. Anscheinend fangen meine Leute an zu denken wie ich und erleichtern das Schiff um die Pearl im seichten Gewässer abzuhängen… Ich höre wie die Matrosen oben die Kanonen laden. Konzentriert starre ich aus dem kleinen Loch und sehe, dass Barbossa die Ruder hat ausfahren lassen. „Mist… es wird bestimmt zum Kampf kommen…“ murmele ich. „Sie machen ein Wendemanöver!“ höre ich Barbossa schreien. „Hart backbord!“ brüllt er wieder. „Nein…“ murmele ich und schon wäre ich fast umgekippt, weil Barbossa das Steuer so schnell rumgerissen hat. Schon sehe ich die Interceptor neben uns. Ich höre die ersten Kanonenschüsse und seufze deprimiert. Wieder rast eine Kanonenkugel direkt auf mich zu. Ein großes Loch entsteht und ich schreie: „Hört auf Löcher in mein Schiff zu ballern!“ natürlich hört mich niemand. Nun sehe ich neben mir Gibbs Lederflasche liegen. Sie ist natürlich leer. Ich bemerke nun auch, dass die Tür total demoliert ist und ich ausbrechen kann. Unerkannt kann ich aufs Deck gelangen und stelle mich auf die Reling. Ein Mann mit Seil schwingt auf mich zu. Ich nehme das Seil entgegen und der Mann fällt mit einem Aufschrei aufs Deck. „Danke vielmals.“ Meine ich und schwinge mich nun auf die Interceptor. Leider klappt es nicht ganz so wie geplant. Ich treffe mit meinem Hinterteil einen Mann, der fällt sofort vom Boot und ich muss nochmal eine Ehrenrunde drehen, bevor ich endlich aufs Deck springen kann. Dort sitzt Gibbs. „Jack!“ ruft er erleichtert. Ich gebe ihm seine Lederflasche wieder. „Völlig leer!“ mit diesen Worten laufe ich weiter. Gerade will ein Mann Elizabeth abstechen, aber ich halte ihn fest. „Das ist nicht sehr nett!“ Elizabeth schlägt ihn mit einem Ruder und er fällt ins Wasser. Ein Schuss saust knapp an uns vorbei und ich gehe mit Elizabeth in die Hocke um einigermaßen sicher mit ihr reden zu können. „Wo ist das Medaillon?“ frage ich. Sie will mich schlagen, aber ich halte ihre Hand fest. Da wo Barbossa ihr Blut abgenommen hat, ist ein Verband. „Ah.“ Meine ich wissend und grinse. „Und wo ist unser William?“ frage ich gehässig. Elizabeth Augen werden groß. „Will…“ keucht sie und springt auf. Ich gucke ihr kurz nach, da sehe ich den Affen mit dem Medaillon über den umgestürzten Mast aufs andere Boot zu Barbossa klettern. Der Mast hat ein paar andere Balken manipuliert, sodass Will nicht mehr aus dem Inneren des Schiffes rauskann, das mit Wasser vollläuft. Nach Elizabeths Stimme zu urteilen steht es ihm schon bis zum Hals. Ich klettere dem Affen hinterher und gerade als ich ihn schnappen will springt er an Barbossa hoch. Langsam gucke ich auf. „Na vielen Dank, Jack.“ Meint Barbossa und begutachtet mich belustigt. „Gern geschehen.“ Meine ich lächelnd. „Gilt nicht dir. Wir taufen den Affen Jack.“ Der Affe grinst. Die haben einen Affen nach mir benannt! Barbossa hebt das Medaillon. „Gentleman? Nun ist die Hoffnung wieder unser!“ alle brüllen, ich lächele immer noch. Sie haben gewonnen und so nehmen sie mich, Elizabeth, Gibbs und den Rest der Crew gefangen. „Jedem der auch nur an das Wort Parlé denkt, dem reiß ich die Eingeweide raus!“ meint Pintel und ich glaube ihm sofort. Barbossa grinst und Elizabeth rennt auf ihn zu, als die Interceptor mit Will an Bord explodiert. Ich schlucke kurz. „Gottloser Pirat!“ kreischt Elizabeth und greift Barbossa an. Der hält sie locker fest. „Willkommen an Bord, Miss. Letztes Mal gereicht Euch unsere Gastfreundschaft zum Vorteil. Es ist nur gerecht wenn ihr uns jetzt diesen Gefallen erwidert!“ mit diesen Worten stößt er Elizabeth in seine Crew, die sofort anfangen sie zu betatschen und zu streicheln. Ich schlucke wieder und fühle echtes Mitleid. Plötzlich sehe ich wie Will die Reling hochklettert. Ein kleines Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen. „Barbossa!“ schreit Will. Verwundert dreht Barbossa sich zu ihm um. Will nimmt meine Pistole. „Lasst sie frei!“ verlangt er. „Was fällt Euch ein, Bursche?“ „Lasst sie frei.“ Wiederholt er. „Ihr habt nur einen Schuss und wir können nicht sterben.“ Er guckt mich doch tatsächlich hilfesuchend an, aber da ich auch keine Idee habe meine ich nur: „Stell bitte nichts Blödes an!“ Will scheint kurz zu überlegen, dann springt er auch schon auf die Reling. „Ihr könnt es nicht! Ich kann es!“ mit diesen Worten richtet er die Pistole auf seinen Hals. „Zu spät…“ wispere ich. Nun sind wir alle verloren. „Wer bist du?“ fragt Barbossa verständnislos. „Niemand!“ werfe ich ein und renne auf Barbossa zu. „Er ist niemand! Ein entfernter Cousin des Neffen meiner Tante dritten Grades. Er hat eine wunderbare Singstimme, Eunuch.“ Füge ich flüsternd hinzu. Barbossa beachtet mich kaum. „Mein Name ist Will Turner!“ ruft Will. „Idiot…“ hauche ich. Barbossa starrt Will erschrocken, überrascht und leicht verängstigt an. „Mein Vater war Stiefelriemen Bill Turner. Sein Blut fließt in meinen Adern!“ ich lasse den Kopf sinken und gehe wieder zu meinen Leuten. „Er ist das absolute Ebenbild von Stiefelriemen Bill, er verfolgt uns!“ ruft ein Typ mit einem Holzauge ängstlich. Ich glaube sein Name ist… Ragetti… „Auf mein Wort, tut was ich sage, oder ich drücke ab und ich versinke auf dem tiefen Meeresgrund.“ Meint Will und ich glaube ihm sofort. Das würde er tun damit Elizabeth nichts passiert. „Was fordert ihr, Mr. Turner?“ fragt Barbossa. „Elizabeth kommt frei!“ „Ja das kennen wir ja schon. Sonst noch etwas?“ auffordernd zeige ich auf mich und lächele, doch Will ignoriert mich. „Und der Crew! Der Crew darf nichts geschehen!“ Wieder zeige ich auffordernd auf mich, doch er sagt nichts mehr. „Einverstanden.“ Grinst Barbossa. Wir fahren noch ein zwei Stunden, als wir bei einer kleinen Insel anhalten, die mir sehr bekannt vorkommt. Elizabeth soll über die Planke gehen. Ich und Will stehen angespannt daneben und ich schlucke hörbar. Dann reißt sich Will los. „Barbossa! Verlogener Schweinehund! Ihr habt geschworen das Ihr sie freilasst!“ Barbossa ist nun auch sauer. „Wagt es nicht meine Ehre in Zweifel zu ziehen, Bursche. Ich habe zugestimmt sie freizulassen, aber Ihr habt nicht sperzifiziert wann und wo!“ er grinst. Anscheinend findet er sich unglaublich witzig. Ich verdrehe genervt die Augen. Das ist sogar für meine Ansichten ziemlich herzlos. Wieder wirft Will mir einen flehenden Blick zu. Anscheinend will er immer noch das ich ihm helfe. Doch ich blicke ihn nur mitleidig an und schüttele fast unmerklich den Kopf. „Obwohl es eine Schande ist etwas so Schönes zu verlieren!“ meint Barbossa und die anderen Piraten lachen gehässig. „Also ich möchte das Kleid gern zurückhaben bevor Ihr geht.“ Er grinst. Wieder schüttele ich leicht den Kopf. Obwohl ich es nicht erwarten kann Elizabeth ohne das Kleid zu sehen. Will scheint meine glitzernden Augen bemerkt zu haben, denn er starrt mich böse an. Räuspernd lasse ich meinen Blick sinken. „Du hast mir immer gefallen.“ Meine ich zu dem Typ der meine Frisur nachgemacht hat, aber als Antwort kommt nur ein Grunzen. Tatsächlich zieht Elizabeth das Kleid aus. „Passt zu euer schwarzen Seele!“ knirscht sie. Sie trägt unter Barbossas Kleid noch ein Unterkleid. Ein weißes, schlichtes. „Hmmm, es ist noch warm!“ raunt Barbossa und wirft es in die Menge. Elizabeth geht langsam ans Ende der Planke, wirft Will noch einen Blick zu, dann tritt ein muskelbepackter Kerl vor und ruft: „Jetzt reichts!“ er tritt auf die Planke und Elizabeth schreit auf. Sie fällt und man hört ein lautes Plätschern. Dann beginnt das Gelächter. Gekünstelt lache ich mit, werde aber ebenfalls auf die Planke geführt. „Ich hatte wirklich gehofft wir hätten sowas hinter uns.“ Meine ich hoffend zu Barbossa. Der grinst höhnisch. Er legt mir einen Arm um die Schulter. „Jack… Jack! Ist es dir nicht aufgefallen? Das ist die gleiche kleine Insel auf der wir dich bei unserer letzten Reise zum Gouvernör gemacht haben.“ Ich gucke kurz zur Insel, dann wieder zu Barbossa und meine ängstlich: „Ist mir aufgefallen.“ „Wäre ja möglich, dass du nochmal so eine irre Flucht schaffst. Doch ich bezweifle es.“ Er lächelt unecht und lässt mich los. Dann zieht er sein Schwert und ich trete ängstlich ein paar Schritte auf die Planke. „Hinfort mit dir!“ „Letztes Mal hattest du mir meine Pistole mit einem Schuss gelassen.“ Fällt mir ein. „Meine Güte du hast ja recht! Wo habt ihr Jacks Pistole? Bringt sie nach vorn!“ ich schaue kurz ins Wasser, wo Elizabeth keuchend zu uns nach oben guckt. „Da wir jetzt zu zweit sind, würde uns Gentleman auch zwei Pistolen geben?“ Doch Barbossa zeigt wenig Mitgefühl. „Es bleibt bei einer Pistole. Wie damals. Du kannst den Ehrenmann spielen und die Lady erschießen, und dann erbärmlich verhungern.“ Er wirft mein Schwert, den Gürtel und meine Pistole hochkannt ins Wasser. Ohne noch einmal nachzudenken springe ich hinterher.
Ein paar Meter hinter Elizabeth wate ich aus dem Wasser. „Und wieder muss ich zusehen wie dieser Barbossa mit meinem Schiff davonsegelt!“ meine ich wütend. Am Strand ziehe ich Weste und Schuhe aus, damit alles trocknen kann und gehe auf eine Grünfläche zu. Elizabeth folgt mir redend. „Aber Ihr seid doch schon mal auf dieser Insel ausgesetzt worden, dann können wir doch so fliehen wie Ihr damals!“ genervt drehe ich mich zu ihr um. „Zu welchem Sinn und Zweck junge Dame? Die Black Pearl ist dahin. Auch wenn sie unter ihrem Mieder ein Ruder und viele Segel versteckt hättet, wohl kaum, wird der junge Mr. Turner längst gestorben sein wenn Ihr ihn erreicht.“ Mit diesen Worten wende ich mich wieder ab und gehe weiter. Sie folgte mir. „Aber Ihr seid Cäp’n Jack Sparrow!“ wirft sie ein. „Vor den Augen von sieben Agenten der East India Company seid ihr verschwunden. Ihr habt den Hafen von Nassau geplündert, ohne einen einzigen Schuss abzufeueren.“ Ich springe auf der Stelle und sie tritt nah vor mich. Ich halte inne. „Seid Ihr der Pirat von dem ich gelesen habe, oder nicht? Wie seid Ihr das letzte Mal entflohen?“ ich verliere mich in ihren Rehaugen. Ich schlucke und finde keine Worte. „Also ich ähm… Ich war das letzte Mal ganze drei Tage hier, klar?“ was erzählst du da? Es stimmte zwar, aber ich kann ihr doch nicht die Rückenhaar-Nummer erzählen! „Damals…“ mit diesen Worten öffne ich eine Klappe. „Sind Rumschmuggler, die die Insel hier als Versteck benutzten, gelandet. Und ich konnte nen Kaufhandel abschließen um hier wegzukommen. Aber wie’s aussieht machen die schon lange keine Geschäfte mehr. Wahrscheinlich haben wir das Eurem verfluchten Norrington zu verdanken.“ Ich hole zwei Rumflaschen aus dem Versteck. Elizabeth ist sichtlich enttäuscht. „Also das ist alles? Das ist das große, geheimnisvolle Abenteuer des berüchtigten Jack Sparrow? Ganze drei Tage liegt Ihr am Strand und trinkt Rum?“ ich stottere etwas, dann meine ich lächelnd: „Willkommen in der Karibik, Schatz!“ Ich drücke ihr eine Flasche in die Hand und gehe zurück zum Strand.
Am Abend haben wir ein Feuer gemacht und sind total besoffen. Wir singen ein Piratenlied. „Wir sind schlimme Schurken teuflisch gemein, trinkt aus Piraten, joho! Joho, joho, Piraten habens gut!“ lallend und taumelnd gehe ich zu Elizabeth. „Ich liebe dieses Lied!“ lalle ich. Wir lachen, drehen uns ein paar Mal im Kreis, dann rufe ich: „Wirklich schlimme Schurken!“ und schon kippe ich nach hinten weg. Als ich sitze, muss ich rülpsen und schon setzt Elizabeth sich neben mich. „Wenn ich die Pearl zurück kriege, dann bring ichs der ganzen Crew bei, und singen es andauernd!“ lalle ich. Sie grinst. „Wahrscheinlich werdet ihr die gefürchtesten Piraten in den spanischen Kolonien sein.“ „Nicht nur in den spanischen Kolonien, Liebes. Im ganzen Ozean, in der ganzen Welt! Wo wir auch hinfahren wollen, wir fahren hin, dazu ist ein Schiff doch da! Es ist nicht nur ein Deck, ein Kiel, ein Rumpf und ein Segel, das alles braucht ein Schiff! Aber was ein Schiff bedeutet, was die Black Pearl bedeutet, ist die Freiheit.“ Nachdenklich starre ich an den Horizont. Elizabeth lehnt sich an meine Schulter. „Jack… Es ist bestimmt schrecklich für euch auf dieser Insel gefangen zu sein.“ Ich lege ihr vorsichtig einen Arm um die Schulter. „Oh ja! Aber die… ähm… Gesellschaft ist unendlich mal besser als das letzte mal und die… Landschaft hat sich auf jeden Fall verbessert…“ ich will noch etwas sagen, aber sie richtet sich schon auf. „Mr. Sparrow!“ „Hm…?“ frage ich schüchtern. „Ich weiß nicht ob ich schon genug Rum getrunken hab, um so eine Unterhaltung zu erlauben!“ Ich hebe einen Finger. „Ich weiß genau was Ihr meint, Liebes.“ Hauche ich und weil ich so besoffen bin kommt das nicht ganz so verführerisch rüber wie ich eigentlich beabsichtigt hatte. So greift Elizabeth zu ihrer Rumflasche. „Auf die Freiheit!“ ruft sie aus. Ich stoße mit ihr an. „Auf die Black Pearl.“ Meine ich und beginne meine Flasche auf Ex auszutrinken.

Am nächsten Morgen werde ich von Rauch geweckt. Fragend richte ich mich auf und erblicke Elizabeth wie sie alles verbrennt. Rum und Palmen. Ich wedele wild mit den Armen. „Nein!“ schreie ich und laufe auf sie zu. „Nicht gut! Nein… nicht gut… Was macht Ihr da? Ihr verbrennt das ganze Essen, den Schatten, DEN RUM!“ Elizabeth ist wenig berührt. „Ja, der Rum ist weg.“ „Warum auch der Rum?“ sie ist ziemlich sauer. „Erstens: weil es ein abscheuliches Getränk ist, das selbst den respektablesten Mann in einen Halunken verwandelt, zweitens: dieses Signal ist über tausend Fuß hoch, die ganze Royal Navy ist auf der Suche nach mir. Glaubt Ihr wirklich es besteht die geringste Chance, dass das nicht gesehen wird?“ vollkommen erschüttert hebe ich die Hände. „Aber warum ist der Rum weg?“ sie verdreht die Augen und setzt sich hin. „Wartet nur ab, Mr. Sparrow. Lasst es ein, zwei Stunden brennen und ihr werdet am Horizont weiße Segel sehen.“ Ich ziehe meine Pistole, bringe es aber nicht übers Herz sie einzusetzen und gehe stattdessen davon. Ich gehe trotzig eine Düne rauf und redee mit mir selbst. „Es ist bestimmt schrecklich für Euch auf der Insel gefangen zu sein, Jack.“ Ich ahme sie nach: „Es ist bestimmt schrecklich für Euch… JA VERDAMMT! UND JETZT ERST RECHT!“ brülle ich wütend in ihre Richtung, aber sie ist viel zu weit weg um meine verzweifelten Schreie hören zu können. Ich gehe noch kurz weiter, dann sehe ich die Dauntless und ein kleines Beiboot fährt auf uns zu. „Von jetzt an wird sie unausstehlich sein…“ murre ich und blicke kurz in ihre Richtung. Dann gehe ich zu ihr zurück. „Sie kommen.“ Murre ich. Sie sieht auf und lächelt. „Echt? Schon?“ dann springt sie auf und rennt ins Wasser zum Beiboot. Ich bleibe am Strand stehen und werde ein paar Minuten später schon von Norrington abgeholt. Elizabeths Vater ist auch dabei. „Aber wir müssen Will retten!“ keift sie. Das erinnert mich an die kleinen Auseinandersetzungen mit William. „Nein. Du bist in Sicherheit und wir werden nicht irgendwelchen Piraten hinterher jagen.“ Elizabeth ist kurz vorm Weinen. „Dann verurteilen wir ihn zum Tode.“ Ich tue so als würde ich gar nicht zuhören und starre in den Himmel. „Wirklich. Das Schicksal des Jungen ist bedauernswert. Und das er sich auf Piraterie einlässt ist auch bedauernswert.“ Ich bin seelisch verletzt. Hatte ich für Will den Vater ersetzt den man vollsulzen konnte? Wäre schlecht… „Aber doch nur um mich zu retten um alles dafür zu tun das mir nichts passiert!“ Ruft Elizabeth. Nun bin ich erst recht beleidigt. Ich hatte mir auch viel Mühe gemacht das ihr nichts passiert und was bekomme ich als Dank? Den Strick! Also hebe ich meine Hand. „Wenn ich so kühn sein dürfte meine fachmännische Meinung einzuwerfen…“ fange ich unterwürfig an, aber es kommt wohl nicht so unterwürfig rüber. „Die Pearl hatte nach der Schlacht schwer Schlagseite bis zum Steilgrad. Es ist unwahrscheinlich, dass sie gute Fahrt machen würde. Denkt drüber nach. Die Black Pearl, das letzte wirklich bedrohliche Piratenschiff in der Karibik, Mann. Die Chance wollt Ihr doch nicht verpassen?“ ich grinse, werfe der Wache neben mir aber einen nervösen Blick zu. Ich spüre Eizabeths skeptischen Blick im Rücken, ignoriere sie aber. „Indem ich mich daran erinnere, dass ich anderen diene und nicht nur mir selbst.“ Mit diesen Worten geht Norrington schnellen Schrittes davon. Elizabeth berührt mich doch tatsächlich dankend an der Schulter, als sie Norrington nacheilt. „Commadeure, ich bitte euch, tut es für mich. Als Hochzeitsgeschenk.“ Er hält an und starrt Elizabeth an. Ihr Vater ist verblüfft. „Elizabeth heißt dass etwa du nimmst den Antrag von Commadeure Norrington an?“ Elizabeth starrt Norrington in die Augen und ich merke wie mein Herz schwerer wird. Will… nicht gut. „Das werde ich.“ Meint Elizabeth. Ich reiße meinen Mund auf. „Eine Hochzeit!“ rufe ich erfreut aus. „Ich liebe Hochzeiten! Drinks für alle!“ alle ignorieren mich. Nur Norrington stiert mich an. Allerdings nicht sehr freundlich. Ich seufze und strecke ihm die Hände entgegen. „Ich weiß. Legt ihm die Eisen an, nicht wahr?“ frage ich matt grinsend. Doch Norrington kommt auf mich zu. „Mr. Sparrow, begleitet diese braven Männer und gebt ihnen die genaue Postition der Isla de Muerta an. Den Rest der Fahrt verbringt Ihr damit über alle möglichen Bedeutungen folgenden Satzes nachzudenken: Schweigen wie ein Grab. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ er mochte mich also immer noch nicht. Trotzdem lächele ich nickend. „Klar, klarer als klar.“ Grinst ich und werde abgeführt.
Nachdem ich den Männern die Position angegeben habe und die langweilige Fahrt zu Ende war, ist es dunkel und wir treiben alle in kleinen Beibooten vor der Isla de Muerta. Norrington ist nicht ganz zufrieden. „Egal wie sich die Lage darstellt jeder Versuch die Höhlen zu stürmen könnte sich als Hinterhalt erweisen.“ Ich stehe auf und krieche zu ihm. „Nicht wenn Ihr den Hinterhalt legt. Ich gehe da rein und überrede Barbossa seine Männer in kleinen Booten rauszuschicken.“ Bei unserem Gespräch lege ich einen Unterarm auf seine Schulter. „Ihr kehrt mit Euren Matrosen zur Dauntless zurück und blast ihnen mit Euren Kanonen die Seele aus dem Leib. Was habt Ihr zu verlieren?“ ich grinse. „In der Tat, nichts was ich bedauern müsste los zu sein.“ Natürlich weiß ich, dass ich gemeint war. „Also, da wär noch eine Kleinigkeit. Es besteht ein gewisses Risiko für die Leute an der Dauntless, also auch für die zukünftige Mrs. Commadeure.“ Jetzt habe ich ihn da wo ich ihn haben wollte. Er ordnet an, Elizabeth wegzuschließen. Einerseits gut, denn so würde ihr nichts passieren, andererseits wiederum schlecht für sie, weil sie ihre Leute nicht warnen kann, da sie von dem Fluch und der Unsterblichkeit der Piraten weiß. Ich grinse, als ich Norringtons besorgtes Gesicht sehe. So werde ich in einem kleinen Beiboot zu Barbossa geschickt. Ich bin stolz auf mich. Mal wieder würde mein Plan wunderbar aufgehen.
Genüsslich steuere ich das Bötchen durch die Dunkelheit und lächele gehässig. Ich höre schon von weitem die Stimmen und Schritte von den Piraten und als ich ankomme ist die Zeremonie schon in vollem Gange. Da niemand mit meinem Auftauchen rechnet, sind sie unvorsichtig und haben keine Wachen aufgestellt. Will wird über die Steintruhe gehalten und alle Piraten johlen feierlich. Ich drücke ein paar zur Seite. „Darf ich mal vorbei? Entschuldigung… darf ich mal? Danke…“ „Begonnen mit Blut, mit Blut geend-…“ Barbossa hält inne und starrt mich an. Die Piraten hören auf zu johlen und starren mich ebenfalls an. „Jack!“ ruft Will hoffend und erleichtert aus. Ich ignoriere ihn fast. Barbossa ist sichtlich geschockt mich zu sehen. „Das ist nicht möglich…“ „Sagen wir… nicht üblich.“ Entgegne ich und laufe die letzten paar Meter zu dem großen Goldhaufen, auf dem die Truhe mit Barbossa und Will steht. „Wo ist Elizabeth?“ fragt Will und richtet sich auf. „Die ist in Sicherheit, wie ich es versprochen habe. Sie wird Norrington heiraten wie sie es versprochen hat und du wirst für sie sterben wie du es versprochen hast, also sind wir alle Männer die zu ihrem Wort stehen. Elizabeth ausgenommen, die ist in der Tat eine Frau.“ Ich lächele. „Halt’s Maul!“ schreit Barbossa. „Du bist der Nächste!“ fügt er böse hinzu. Ich bin beleidigt. Will wird wieder über die Truhe gehalten und Barbossa will ihm gerade die Kehle aufschneiden. Doch ich meine so ruhig ich kann: „Das willst du nicht wirklich machen, mein Guter.“ Barbossa sieht auf. „Doch, das will ich schon, denke ich.“ Ich zucke mit den Schultern und meine gleichgültig: „Schaufel dir dein Grab.“ Barbossa verdreht die Augen und richtet sich wieder auf. „Warum sollte ich es nicht machen wollen?“ „Weil…“ ich schlage die Hand eines Muskelbepackten von meiner Schulter und fahre fort: „Weil die hübsche Dauntless, der ganze Stolz der Royal Navy, in den Gewässern, vor der Küste treibt. Und auf euch wartet.“ Ich grinse und Barbossas Augen werden größer, doch er fasst sich gleich wieder. Ich hebe die Hände. „Jetzt hört doch mal zu, mein Guter. Du befiehlst deinen Männern zur Dauntless zu rudern und sie tun das was sie am besten können. Ruck und zuck und eh du dich versiehst, schon stehst du da mit zwei Schiffen. Der Beginn deiner eigenen Flotte. Das Größte nimmst du als Flaggschiff, das ist ja wohl klar, aber was ist mit der Pearl? Ernenn mich zum Captain. Ich segel unter deiner Flagge, ich geb dir 10% von meiner Beute, und du wirst bekannt als Commodeure Barbossa. Klar soweit?“ er scheint tatsächlich nachzudenken. „Und ich nehme mal an, als Tausch dafür willst du das ich den Welpen nicht töte?“ sein Blick fällt auf Will. Ich schüttele den Kopf. „Nein nein! Töte den Welpen.“ Will ist ängstlich und starrt mich an. Ich lächele unbemerkt und zwinkere ihm ebenfalls unbemerkt zu, leider auch von ihm unbemerkt. „Aber noch nicht jetzt. Warte mit der Aufhebung des Fluchs bis zum passenden Augenblick.“ Ich gucke zu Will. Ich glaube jetzt hat auch er verstanden. „Zum Beispiel…“ ich nehme mir 4 Münzen aus der Truhe. „Nachdem du Norringtons Männer umgebracht hast. Bis zum…“ die erste Münze fällt wieder in die Truhe. „…letzten…“ die nächste Münze. „Mann.“ Die letzte Münze fällt zurück in die Truhe, eine lasse ich unbemerkt in meinem Ärmel verschwinden. „Du hast das von Anfang an geplant! Seit du zum ersten Mal meinen Namen gehört hast!“ ruft Will aufbrausend. Ich mache große Augen. „Ja.“ Will ist sichtlich enttäuscht. „Ich will 50% von deiner Beute.“ Fängt Barbossa an zu verhandeln. „15!“ kontere ich. „40!“ „25! Und ich kauf dir nen Hut. Einen richtig Großen.“ Barbossa guckt zu seinem Hut, dann muss er grinsen. „Wir sind uns einig.“ Lächelt Barbossa und wir schütteln uns die Hand. Dann drehe ich mich optimistisch zu den anderen Piraten. „Alle Männer zu den Booten!“ rufe ich. Niemand rührt sich. Dann verstehe ich was ich gerade getan habe. „Bitte um Verzeihung. Du gibst die Befehle.“ Meine ich und trete zur Seite. Barbossa nickt. „Jungs? Macht euch auf den Weg.“ Die Piraten gehen und ich gucke fragend zu Barbossa. „Nicht zu den Booten?“ Alle sind weg, nur Barbossa, Will, drei Piraten und ich sind noch da. Ich durchwühle die Schätze und spüre deutlich wie mich Wills enttäuschter Blick verfolgt. Andächtig hebe ich eine nackte Figur aus Gold hoch. Ja, eine Frau. „Ich muss zugeben Jack, ich dachte ich hätte dich durchschaut. Aber wie sich jetzt herausstellt, bist du schwer einzuschätzen.“ Ich habe immer noch die Figur in den Händen als ich antworte: „Ich bin unehrlich. Und bei einem unehrlichen Mann kannst du darauf vertrauen das er unehrlich ist. Ehrlich!“ Ich werfe die Figur weg und gehe auf Barbossa zu und bleibe bei einem Piraten stehen, der Steine ins Wasser wirft. „Die Ehrlichen, vor denen musst du dich in Acht nehmen. Weil du nie vorher sehen kannst, wann sie etwas wirklich total unglaublich Blödes machen.“ Mein Blick fällt auf Will, der mich fragend ansieht. Ich entreiße dem Typ mit den Steinen sein Schwert, stoße ihn ins Wasser und werfe Will das Schwert zu. So beginnt mein Kampf mit Barbossa. Unsere Schwerter verhaken sich und er meint: „Hier bist du im Niemandsland mein Guter. Hier gibt’s nur Monster.“ Er grinst. Er stößt mich weg und folgt mir auf einen kleinen Hang. Er tritt mir ins Gesicht, woraufhin ich ihn erbost ansehe und er wirft sein Schwert weg. „Du kannst mich nicht besiegen, Jack.“ Sauer springe ich auf und ramme ihm mein Schwert in den Bauch. Doch er starrt es nur an. Er seufzt angenervt, dann nimmt er das Schwert und rammt es nun mir in den Bauch. Ich taumele ins Mondlicht und werde zu einem Skellet. Auch ich bin vom Fluch befallen. Barbossa ist sichtlich überrascht und ich mustere meine Hand. „Das ist intressant.“ Ich lasse die Münze, die ich eingesteckt habe, auf meinen Fingern tanzen. „Ich konnte einfach nicht widerstehen.“ Meine ich entschuldigend und grinse. So beginnt der Kampf von Neuem. Barbossa fällt entnervt auf einen Stein. „Und was jetzt Jack Sparrow? Sind wir zwei Unsterbliche in einen ewigen Kampf verstrickt bis zum jüngsten Tag beim Klang der Posaunen?“ „Du könntest aufgeben!“ meine ich Achselzuckend, er springt auf und mit einem Kampfschrei beginnt der Kampf durch die unzähligen Goldschätze schon wieder. Aus dem Augenwinkel sehe ich das Elizabeth auftaucht. Ich sehe wie Will auf die Truhe zuspringt. Somit nehme ich die Münze, ritze mir in die Hand damit Blut auf die Münze kommt und werfe sie Will zu. Barbossa achtet nur auf Will und ich schieße ihm in die Brust, als er beginnt Elizabeth zu bedrohen. „Zehn Jahre trägst du deine Pistole und jetzt vergeudest du deinen Schuss.“ „Er hat ihn nicht vergeudet.“ Meint Will und schmeißt die beiden Münzen in die Truhe. Eine mit meinem, die andere mit seinem Blut beträufelt. Barbossas Gesichtsausdruck verändert sich augenblicklich und er reißt seine Weste auf, worunter sich sein weißes Hemd schnell rot färbt. „Ich fühle… die Kälte…“ meint er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, dann bricht er tot zusammen.
Eine Minute später durchsuche ich einen Haufen Schätze und schleudere das meiste lautstark von mir. Dann sehe ich wie Elizabeth und Will miteinander reden, und wie Elizabeth dann fast weinend wegrennt. Mit vielen Perlenketten, einer Krone und der nackten Figur ausgestattet gehe ich auf Will zu. „Falls du auf den geeigneten Augenblick gewartet hast, das war er. Und jetzt wäre ich euch sehr verbunden wenn ihr die Freundlichkeit hättet, mich auf meinem Schiff abzusetzen.“ Elizabeth kommt auf mich zu. „Sie sind weg, Jack. Sie haben den Kodex befolgt.“ Schweigend setzen wir uns ins Beiboot. „Es tut mir Leid, Jack.“ „Sie haben getan was sie immer tun. Wie konnte ich was anderes erwarten…“ entgegne ich traurig.

Am nächsten Morgen ist mein Termin mit dem Galgen. Alle sind da, eingeschlossen Will, dem ich ein Teil von meinen Schätzen gegeben hatte. Neuer Hut, neuer Umhang. Er sieht echt gut aus! „Jack Sparrow. Hiermit tun wir Kund dass wir wissen…” ich verdrehe die Augen. „Cäp’n. Cäp’n Jack Sparrow.” Der Typ führt fort: “…wegen euer vorsätzlichen Begehung von Straftaten gegen die Krone. Von den besagten Verbrechen, die sehr zahlreich und von böser Natur waren, werden die Ungeheuerlichsten hier aufgeführt. Piraterie, Schmuggel, Fälschung von Briefen, Amtseinmaßungen eines Agenten der spanischen Royal Navy, als Geistlicher einer Kirche in England.“ Ich grinse. „Oh ja…“ „Segeln unter falscher Flagge, Brandstiftung, Menschenraub, Plünderung, Wilderei, Brigantentum, Diebstahl, Sittenlosigkeit, Raub und allgemeine Gesetzlosigkeit. Und für diese Verbrechen wurdet Ihr verurteilt zur Hinrichtung am heutigen Tage durch den Strang am Hals bis zum Tode. Möge Gott Eurer Seele gnädig sein.“ Mir wird das Seil um den Hals gelegt, aber ich sehe wie Will sich einen Weg durch die Menge bahnt. Das Trommelspiel wird bedrohlich laut, ich hasse diese Leute hier einfach. Will läuft schneller, ein paar Frauen kreischen. Langsam geht der Henker zum Hebel, ich lasse den Kopf sinken, als ich sehe wie Will sein Schwert zieht. Der Henker ergreift den Hebel, ich sehe hilflos zu Will, der schreit: „WEG DA!“ viele Frauen kreischen, er hebt sein Schwert an und der Henker entreißt mir den Boden unter den Füßen. Ich erschrecke, sehe noch wie Will das Schwert wirft und rechne mit meinem Tod, aber Will hat das Schwert so geworfen, dass ich darauf herumtänzeln kann, um mich nicht selbst zu erdrosseln. Solange ich versuche nicht zu sterben, liefert Will sich einen Kampf mit dem Henker. Der macht irgendwann aus Versehen mein Seil los und ich falle auf den Boden. Will wirft den Henker zu Boden und ich löse meine Fesseln, dann renne ich los, Will springt in einer Flugrolle neben mich. „Angeber!“ denke ich und werfe ihm das eine Ende des Seils zu. Das andere behalte ich in der Hand. So rennen wir durch die Menge und bringen viele Wachen zu Fall. Synchron rollen wir uns ab und ich grinse ihn kurz dankbar an, dann sind wir doch umzingelt. Wills Feder vom Hut hängt mir genau im Gesicht. Sehr nervig. Solange ich noch mit der Feder beschäftigt bin, beginnt Norrington zu reden. „Ich denke schon, dass wir so etwas wie einen schlecht geplanten Fluchtversuch ertragen müssten, aber nicht von Euch.“ Meint er an Will gerichtet. Elizabeths Vater meldet sich nun auch zu Wort: „Als ich nach Port Royal zurückkehrte, habe ich euch Gnade erwährt. Und so dankt ihr mir das? Indem Ihr Euch mit IHM zusammentut?“ nun kommt auch noch Elizabeth dazu. Sie sieht wunderschön aus. „Er ist ein Pirat!“ meint Elizabeths Vater. „Und ein guter Mann!“ wirft Will ein. Ich bin gerührt und weiß nicht was ich machen soll, so sehe ich schuldbewusst auf den Boden. „Und wenn ich damit erreicht habe, dass der Henker zwei Paar Stiefel verdient, anstelle von einem, dann solls mir recht sein. Zumindest habe ich ein reines Gewissen.“ Ach Will… denke ich nur, sehe aber immer noch schuldbewusst. Nun zu Norrington, der sich nun auch wieder zu Wort meldet: „Ihr habt vergessen wo Ihr hingehört, Turner!“ „Genau hier her.“ Meint Will. „Zwischen Euch und Jack.“ Niemand sagt etwas, nun kommt Elizabeth und stellt sich neben Will. „Ebenso wie ich.“ „Elizabeth!“ keucht ihr Vater. „Nehmt die Waffen runter! Um Himmels Willen runter damit!“ nun hören die Wachen und lassen ihre Gewehre sinken. „So ist es also um Euer Herz bestimmt.“ Meint Norrington. Wie dramatisch. Nein, ich mag ihn nicht. Elizabeth nickt. „So ist es.“ Die zwei sehen sich an, ich mustere kurz einen Fussel auf Wills Rücken, dann sehe ich zu Wills Hinterkopf hoch und sehe plötzlich den Papagei meines Steuermanns Cotton auf einer Kanone sitzen. Ich spüre Hoffnung in mir aufflammen. „Also… eigentlich find ich das alles sehr hübsch. Wir sind doch alle irgendwie weitergekommen. Spirituell?! Dramatisch! Menschlich! Und Euch…“ ich wende mich an Norrington, „… habe ich immer unterstützt mein lieber Freund. Denkt dran!“ ich gehe rückwärts und will gerade an Will und Elizabeth vorbeigehen, als mir einfällt, dass ich auch zu ihnen noch etwas sagen sollte. Ich sehe etwas traurig drein. „Elizabeth…“ sie sieht mich erwartungsvoll und verwirrt an. „Es wäre mit uns nie gut gegangen, Schätzchen! Es tut mir Leid.“ meine ich theatralisch. Will sieht mich komisch an, genau wie Elizabeth. Ich wende mich zu Will. „Will?“ er sieht mich erwartungsvoll an, als würde jetzt sowas von mir kommen wie: Ich bin so unfassbar stolz auf dich, du bist der Beste und Tollste! Oder sowas. Aber sowas kommt natürlich nicht! Ich mustere ihn kurz. „Schöner Hut!“ er sieht zu seiner Hutkrempe und grinst schräg. Ich springe zu der Stelle, wo Elizabeth ohnmächtig ins Wasser gestürzt ist. „Freunde?“ rufe ich feierlich. Norrington und die Wachen sind verwirrt und wissen nicht ganz was sie machen sollen. „Ihr werdet diesen Tag nie vergessen, an dem ihr beinah Cää…“ ich falle ach so unabsichtlich mit dem Rücken voran ins Wasser. Lächelnd drehe ich mich in der Luft und falle ins Wasser. Dann sehe ich wie die Pearl um die Ecke segelt. Oben stehen alle am Rand und starren mich an. Ich wende mich zur Pearl, grinse und kraul los. Gibbs zieht mich hoch und strahlt mich an. „Jack!“ „Aye.“ „Du lebst!“ „Natürlich lebe ich.“ ich nehme einen Krug Rum entgegen. „Jetzt wo du wieder da bist… wollen wir nach Tortuga und uns ein bisschen amüsieren?“ meint Gibbs und die anderen der Crew nicken zustimmend. „Nein Gibbs. Es gibt noch viele, ja sehr viele, Schätze im karibischen Meer, die ALLE mal mir gehören werden.“


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Tag der Veröffentlichung: 05.12.2011

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