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Prolog

Die Sirenen des Krankenwagens verwandelten alles in eine surreale Szene. Die Lichter ließen die Gesichter der Sanitäter seltsam verzerrt erscheinen und das schrille Geräusch, das einem vor einigen Minuten noch die Ohren betäubt hatte, hinterließ die Szene nun in einer grausamen Stille. Allerdings war sich Alaina nicht mehr sicher, ob die Sirenen wirklich aufgehört hatten zu heulen oder ob es nur ihr Kopf war, der begann den Lärm auszublenden.

Als sie schließlich im Krankenhaus ankamen versetzte ihr die Vertrautheit dieses Ortes einen weiteren Schlag in den Magen. Welch Ironie, dachte sie als sie und ihre Mutter in das helle, kalte Licht der Notaufnahme traten. Sie hatte ihren Vater ständig hier bei der Arbeit besucht. 

Dr. Richard Watson war einer der Chefärzte für Neurochirurgie am Grand Waterford Hospital. Wer hätte gedacht, dass sie ihn jemals aus einem anderen Grund hier besuchen müsste? Natürlich war er nur ein Mensch wie jeder andere. Jedenfalls körperlich. Aber dennoch hatte Alaina ihren Vater nie krank gesehen. Eine Erkältung vielleicht, aber nie etwas Schlimmeres.

Jede Faser ihres Körpers war wie betäubt und was um sie herum geschah kam ihr wie ein grotesker Traum vor. Wie eine Schlafparalyse, die sie in einem bewegungslosen Körper gefangen hielt. Aber dies war kein Traum. Sie wünschte es wäre einer. 

"Bereiten Sie den Notfall-OP vor.", befahl Tom, einer der Kollegen ihres Vaters, den sie seit ihrer Kindheit kannte. Und dann verschwanden sie hinter den Türen, die zu den Operationssälen führten.

Sechs Stunden vergingen. Dann waren es acht. Die Zeit war ein furchtbarer Begleiter. Sie lässt die guten Dinge zu schnell vergehen und quält einen auf grausame Weise langsam mit den schlechten Dingen. Die ganze Zeit über saßen sie und ihre Mutter in absoluter Totenstille. Beide starrten in eine unendliche Leere, als könnten sie die Antwort darin finden. Noch nie zuvor hatte sie ihre Mutter so abwesend gesehen. Sie hatte vor etwa einer Stunde aufgehört zu weinen, aber ihre braunen Rehaugen waren noch immer rot und geschwollen, so als hätte sie schon seit Tagen geweint.

"Judy, Lainy?" Tom, Richards Kollege, der die Notfalloperation angeordnet hatte, riss die beiden aus ihrer Trance. Keiner von Ihnen hatte bemerkt wie er an sie herantgetreten war. Er trug immer noch den OP-Kittel und die OP-Haube. Dass er buchstäblich ausgelaugt aussah, war eine Untertreibung. Als Alaina den Blick in seinen Augen sah, begann sich ihr Magen erneut umzudrehen und ein fürchterliches Gefühl schien ihr Herz in ihrer Brust zu zermalmen. 

"Es tut mir so leid."

 

KAPITEL EINS

 "Komm schon, Lainy! Das wird lustig! Plus, das wird die angesagteste Party überhaupt!", schrillte Olivias aufgedrehte Stimme durch den Lautsprecher des Handys."Das sagst du über jede Party auf die wir gehen, Liv." kicherte Lainy, das Handy zwischen ihrem Ohr und ihrer Schulter eingeklemmt, während sie ihre Schublade durchwühlte."Vielleicht wird jede Party erst zur Angesagtesten gerade weil wir sie dazu machen? Warte, war das ein ja?". Lainy seufzte ins Mikrofon und hörte auf herumzuwühlen, als sie sich selbst dabei ertappte nach einem geeigneten Halloweenkostüm zu suchen."Ich weiß nicht, das Semester hat gerade erst begonnen." "Siehst du? Heißt es gibt nicht viel Stoff nachzuholen." Liv hatte immer ein passendes Argument, wenn es darum ging Lainy zu einer Party zu überreden.

"Manchmal gehst du mir ziemlich auf den Sack. Aber das weißt du, oder?", schnaubte Lainy und rollte mit den Augen, konnte sich jedoch ein Grinsen nicht verkneifen.

"Darum liebst du mich. Außerdem, wo eine Liv ist, ist eine Lainy. Keine Liv ohne eine Lainy. Spence? Was zum Teufel! Nein, nicht in den Mund nehmen!" begann Liv hysterisch zu brüllen, sodass Lainy ihr Handy gut zwanzig Zentimeter von ihrem Ohr weghalten musste, um keinen Hörsturz zu erleiden. Kurz darauf folgte das ohrenbetäubende Heulen eines Kindes. "Lainy, ich muss auflegen. Mein kleiner Bruder hat gerade den Kaktus gegessen. Mom wird mich umbringen. Bis später!" Und schon hatte sie aufgelegt. Lainy versuchte noch einen kurzen Moment die Information mit dem Kaktus zu verarbeiten als sie schließlich den Kopf schüttelte, um die Vorstellung aus ihrem Kopf zu verbannen. 

Irgendwo mussten doch noch die Halloweensachen von letztem Jahr sein. Sie hoffte, dass sie sie beim Umzug nicht weggeschmissen hatte.

Nachdem Tod ihres Dads hatten sie das Haus verkauft und waren in ein Kleineres, näher an die Uni gezogen. Ihre Mom hatte ihren Job als leitende Krankenschwester wieder aufgenommen, um so die Nebenkosten abdecken zu können. Die Kosten für Lainys Studium hatten ihre Eltern bereits vor dem Tod ihres Dads beglichen. Keiner hätte gedacht, dass "Nur für den Fall" tatsächlich eintreten würde. Aber wer erwartet so etwas schon. Ein Hirn Aneurysma. Es schien fast schon wie ein sehr makabrer Scherz des Schicksals. Nur dass außer dem Schicksal keiner drüber gelacht hatte.

Es war nun schon über ein Jahr her. Für eine gewisse Zeit hatte Lainy gelaubt, sie und ihre Mom würden daran zerbrechen. Doch schließlich wurde es von Tag zu Tag leichter. Es gab besonders schlimme Tage und hin und wieder auch gute Tage. Manchmal weinte sie sich noch in den Schlaf, denn manchmal vermisste sie ihn ganz besonders. Allein bei dem Gedanke, formte sich erneut der vertraute Kloß in ihrer Kehle, der ihr so lange ein täglicher Begleiter gewesen war. Nein! Nicht heute, ermahnte sie sich selbst und schluckte den Kloß mühselig runter.

Nach einer weiteren Stunde wühlen, hatte sie endlich die Sachen von letztem Halloween gefunden. Dieses Mal würde es noch tun, dachte sie und hielt das weiße Satinkleid vor sich.

Im Studentenwohnheim verpasste Liv sich gerade den letzen Schliff. "Da bist du ja endlich! Und? Was sagst du?" fragte sie und imitierte einen Catwalk um Lainy ihr Kostüm zu präsentieren.

"Du siehst heiß aus! Was stellst du dar? Ein Indianerhäuptling?" zog Lainey die Augenbrauen fragend hoch und stopfte sich ein paar von Livs Nachos in den Mund. Enttäuscht ließ Liv die Schultern hängen und sah sie vorwurfsvoll an. "Ich bin eine sexy Hexendoktorin."

"Du meinst eine Schamanin?", schmatzte Lainy und schob noch eine Ladung Nachos hinterher. "Was auch immer." wedelte Liv abwegig. "Und du bist wieder das Engelchen vom letzten Jahr?".  Lainy zuckte nur mit den Schultern und klopfte sich die Nachokrümel von den Händen. "Das war das einzige was ich gefunden hab. Wo steigt die Party eigentlich?", hakte Lainy nach. "Du wirst schon sehen", antwortete Liv und setzte ihr verschmitztes Grinsen auf. "Los, lass uns gehen."

 

"Du verarschst mich oder?", fragte Lainy ungläubig und starrte auf den Campus der Eastwood University. "Überraschung.", antwortete Liv ein wenig unsicher. "Was zum Teufel machen wir hier?", Lainy versuchte ernst zu klingen, doch es fiel beiden schwer sich für voll zu nehmen in ihren Kostümen. "Wir gehen auf die Party. Lauter neue Leute, heiße Girls, heiße Boys.", beim letzten Teil ihres Satzes wackelte sie mit den Augenbrauen. "Außerdem können wir hier richtig die Sau rauslassen. Hier kennt uns keiner. Zeit sich zu besaufen." Sie hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und schien nicht auf Lainy zu warten.

"Brad wird mich umbringen, wenn ich ihm sage wo wir sind." beschwerte sie sich."Dann sag es ihm nicht. Problem gelöst." stöhnte Liv genervt auf. Sie konnte Brad nicht leiden, doch Lainy hatte eigentlich geglaubt, dass die beiden das Kriegsbeil inzwischen begraben hatten. "Weißt du, er ist mein Freund und vielleicht solltest du in Erwägung ziehen das zu akzeptieren und ihm endlich eine Chance geben. Ich dachte eigentlich nach letztem Mal würdet ihr euch wenigstens ein bisschen mögen." zickte Lainy. Liv stapfte weiter und versuchte verzweifelt ihre dünnen Absätze vor dem matschigen Boden zu bewahren. "Ich? Brad mögen?", sie grunzte ein ironisches Lachen. "Süße, ich kann Brad nicht ausstehen. Ich toleriere ihn nur. Dir zu Liebe. Also scheiß auf Brad. Wenigstens heute Nacht. Mir zu Liebe. Das würde ich wirklich sehr zu schätzen wissen."

Als sie bei der Party ankamen, einem mittelgroßen Gebäude mit großflächigem Garten, überfüllt mit verkleideten Studenten und grölender Musik, blieb Liv stehen und wandte sich an Lainy. "Und jetzt meine Liebe, hör auf die Moralapostel zu spielen, zieh den Stock raus, den Brad in deinem süßen Arsch hat stecken lassen und lass uns Spaß haben."

KAPITEL ZWEI

 "Mann, warum laufen die Weiber fast alle nur noch nackt rum? Man sollte es eigentlich in Hellhoeween umbenennen." blaffte Reese ohne direkt jemanden anzusprechen und zupfte an dem Mundschutz herum, die um seinen Hals hing."Warum beschwerst du dich, Bro?" antwortete Travis während er die Menge der halbnackten, tanzenden Mädchen beobachtete und ihnen lässig zuzwinkerte."Weil es nichtmal mehr was zum auspacken gibt." Trev zog einsichtig die Augenbrauen hoch und nickte zustimmend, beobachtete die Mädchen aber weiter. Reese saß lässig auf einem der Tische, die an die Seite gerückt worden waren und ließ gelangweilt die Beine baumeln. Sein Blick schweifte über die Menge tanzender, verkleideter Studenten. 

Es war für ihn immer noch seltsam hier zu sein. Auf dem College. Er war so viele Weiße nicht gewöhnt. Oder die Tatsache, dass er tatsächlich die Chance bekam etwas aus sich zu machen. Trev und er kannten sich zum Glück, da sie aus dem selben Viertel kamen. Aber ja, nicht viele aus diesem Viertel hatten die Möglichkeit aufs College zu gehen. 

Trotzdem, besonders die Mädchen waren gewöhnungsbedürftig für ihn. Es war nicht so, dass er etwas gegen sie hatte, sie entsprachen nur nicht wirklich seinem Geschmack. Es gab im Grunde drei Arten von Weißen Mädchen. Da waren zum einen die, die einfach nicht attraktiv waren. Dann gab es den Durchschnitt, die, nun ja, eben durchschnittlich waren, langweilig. Und zu guter letzt die wirklich hübschen Mädchen, die leider wegen ihres Aussehens so sehr von sich selbst überzeugt waren, dass man es nicht viel länger als eine Stunde mit ihnen aushielt. Also eigentlich waren sie nur für das Eine zu gebrauchen.

Wow, ich klinge wie ein Arschloch, dachte sich Reese, aber das waren nunmal die Fakten.

Ihnen fehlte einfach die Attitüde, die er von den schwarzen Mädchen kannte. Er sah zu Trev und musste bei seinem Anblick ein Lachen schnauben. Trev war hier im Paradies gelandet. "Die Schneeflöckchen stehen auf dunkle Schokolade, ich sags dir Bro, sie wissen es nur noch nicht.", hatte er gesagt als sie an ihrem ersten Tag über den Campus gelaufen waren. Wirklich zu hundert Prozent bewahrheitet hatte sich diese Aussage jedoch noch nicht.

"Na? Was gefunden was dir gefällt?" fragte Reese mehr ironisch. Doch Trev schürzte nur ernst die Lippen und schüttelte verneinend den Kopf. Reese folgte seinem Blick, nur bekannte Gesichter, überlegte er. Doch dann blieb sein Blick plötzlich an einem Gesicht hängen, das er noch nie gesehen hatte. Er runzelte die Stirn und versuchte das Gesicht der Blondine irgendwo einzuordnen, vergeblich. Ihm fiel auf, dass sie, im Gegensatz zum Rest, nicht halb nackt war. Ihr Kostüm, ein Engel? überlegte er, hatte zwar einen recht tiefen Ausschnitt, doch der weiße Stoff reichte aber komplett bis zum Boden. Er fragte sich zu welcher der drei Arten sie wohl passte und vermutete bereits, dass sie zu letzteren gehörte.

Er stieß Trev leicht mit dem Ellbogen und deutete mit einem Nicken in ihre Richtung. Wenn jemand jedes Gesicht kannte, dann war es Trev. "Hey wer ist dieses Vanilleflöckchen?", fragte Reese. Trev reckte den Hals um zu sehen wen er meinte. "Der Engel? Noch nie gesehen, aber verdammt, siehst du diese scharfe kleine Jalapeño neben ihr?", antwortete er und leckte sich typisch die Unterlippe. "Ich dachte du kennst alle Schneeflöckchen auf dem Campus?" "Ich kenne alle Schneeflöckchen auf unserem Campus. Die Schnecken sind nicht von hier. Glaub mir diese heiße Hexendoktorin wär mir sicher nicht entgangen." erwiderte er und rieb sich die Hände. 

"Eine sexy was?", Reese runzelte verwirrt die Augenbrauen, doch eine Antwort blieb aus denn Trev hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und den Angriff gestartet."Na schön, dann wollen wir mal.", nuschelte Reese und sprang vom Tisch um Trev zu folgen.

"Hallo Ladies, euch sehe ich zum ersten mal in diesen heiligen Hallen." Die beiden Mädchen warfen sich nur einen kurzen Seitenblick zu. "Ich hab euch vom anderen Ende des Raums beobachtet und verdammt, Ladies. Ihr seht echt hei..", fügte Trev noch hinzu. Reese schlug sich gedanklich die Hand vors Gesicht und versuchte die Situation zu retten. "Was Trev hier eigentlich fragen wollte, wollt ihr beiden was trinken?" Die beiden antworteten quasi gleichzeitig. "Nein, danke, ich glaube wir sind erstmal versorgt." antwortete die Blondine und der plüschige Heiligenschein über ihrem Kopf begann zu wippen. Die Brünette hingegen antwortete mit dem kompletten Gegenteil. "Was zu trinken klingt hervorragend!" Allerdings hörte sie sich bereits danach an als hätte sie ein bisschen tief ins Glas geschaut. "Liv, ich glaub n..." setzte die Blondine erneut an, doch die Brünette hielt ihr den Mund zu und sagte: "Drinks." Ein wenig widerwillig ließ sich Blondie von ihrer Freundin vor sich her schieben, während diese ihr etwas ins Ohr zischte. "Du wirst jetzt Spaß haben! Und wenn ich dir den Alkohol intravenös verpassen muss."

"Was wollt ihr trinken?", fragte Reese und deutete auf die gigantische Sammlung an Alkohol. "Wie wärs mit Tequila." schlug Liv vor. Bei ihrem Vorschlag begannen Trevs Augen ein wenig zu leuchten. Latinas hatten es ihm ganz besonders angetan.

"Du strahlst ja richtig vor lauter Begeisterung.", bemerkte Reese ironisch als er den Gesichtsausdruck der süßen Blondine sah. "Ach wirklich?" ihre Tonlage triefte regelrecht vor Sarkasmus. "Was führt euch beide hier her?", fragte er sie und versuchte eine Konversation aufzubauen, doch sie nickte nur in die Richtung wo Trev gerade Tequila aus Livs Bauchnabel schlürfte. Reese schüttelte den Kopf und nahm grinsend einen Schluck aus seinem Becher . Sie tat einen auf harte Nuss und normalerweise verlor er schnell die Lust daran, doch heute warer für eine Herausforderung zu haben.

"Ich mach dir 'nen Vorschlag.", setzte er an und wartete ihre Reaktion ab. Blondie hob nur fragend die Augenbrauen. "Da du offensichtlich nicht in Stimmung bist zu reden, spielen wir ein Spiel. Ich rede, du trinkst. Aber nicht dieses Gesöff." Ohne zu fragen nahm er ihr Getränk und kippte es in einem Zug runter. Angewidert verzog er das Gesicht und versuchte den Ekel abzuschütteln. Sie sah ihn nur mit großen braunen Augen an und begann widerwillig zu lachen, so dass ihr Heiligenschein lustig wippte. Verdammt, sie war wirklich süß. "Gern geschehen.", erwiderte er nur und begann zu Grinsen. Ihr Lachen war ansteckend.

"Okay, mal sehen was wir dir zum trinken machen." Er überlegte einen kurzen Moment und begann schließlich etwas zusammen zu mixen. "Hier, probier." Zögernd nahm sie den Becher entgegen und probierte einen kleinen Schluck. Überrascht zog sie die Augenbrauen hoch. "Gut?" "Nach wie vor Alkohol, aber dafür ganz in Ordnung." gab sie ein wenig widerwillig zu. "Gut, nun zum Spiel. Ich stelle ein paar Vermutungen über dich, liege ich richtig, trinkst du. Liege ich falsch, trinke ich." Sie beäugte ihn für einen kurzen Moment kritisch als sie schließlich zustimmte. "Okay, lass mich überlegen." Er betrachtete sie kurz und fuhr dann fort "Du bist ein braves kleines Mädchen aus einem der weißen Reichenviertel." "Trink." sagte sie nur knapp und überraschte ihn damit.

Also trank er. "Okay, du hast Geschwister." Sie schnaubte und er erwartete, dass er recht hatte, doch wieder sagte sie nur "Trink." Also trank er nochmal. Normalerweise war das sein Spiel, also setzte er auf das Dritte mal, schließlich waren alle guten Dinge Drei. "Na schön, deine Hauptfächer haben entweder etwas mit Kunst oder mit Psychologie zu tun." Sie schmunzelte. "Trink." Er sah sie kritisch an. "Ernsthaft? Bescheißt du etwa?" "Hey, du hast die Regeln aufgestellt. Es ist nicht meine Schuld, dass du mit jeder Behauptung falsch liegst." "Du bist ein harter Brocken. Na gut, warte. Du bist Einzelkind." er grinste hinterlistig. "Das ist nicht fair, das ist gegen die Regeln." beschwerte sie sich. "Ich mach die Regeln, hast du selbst gesagt. Also, trink." "Schön, aber das zählt nur dieses eine Mal." Dann Trank sie einen großen Schluck. "Ja ja, ich denk mir was neues aus." Er überlegte einen Moment "Du gehst nicht auf die Eastwood." sagte er und betrachtete sie, wie sie erneut einen Schluck nahm. "Du warst stets das brave Kind. Keine Probleme in der Schule, nie etwas Illegales getan." Sie kniff kritisch die Augen zusammen und trank noch einen Schluck. Er begann selbstgefällig zu Grinsen und klopfte sich selbst auf die Schulter.

Seine nächste Vermutung überlegte er gut. Sie wirkte nicht wie das typische College Party Girl, das sich regelmäßig aus Jux betrank. Bevor er seine nächste Vermutung stellte studierte er ernst ihr Gesicht. Ihre Wangen und ihre Nasenspitze begannen bereits ein wenig zu erröten. Ihre der Ausdruck in ihren Augen hatte bereits seine anfängliche Härte verloren.

"Dir schmeckt Alkohol nicht und du trinkst eigentlich auch keinen. Außer du versuchst irgendetwas darin zu ertränken." behauptete er ernst und musterte ihr Gesicht. Ein Ausdruck huschte über ihr Gesicht, den er nicht deuten konnte. Er war jedoch so schnell wieder verschwunden, dass Reese sich nicht einmal sicher war, ob er es sich nicht vielleicht eingebildet hatte. Sie trank ihren Becher in einem Zug leer. "Was versuchst du zu ertränken?", fragte er sie mit rauer Stimme. Ihr Blick wanderte zwischen seinen dunkelbraunen Augen hin und her, während sie an der Innenseite ihrer Lippe kaute. Dann stellte sie ihm ihren leeren Becher vor die Nase und deutete mit einem Kopfnicken darauf. "Ich bezweifle, dass dein Hauptfach Psychologie ist, also warum machst du dich nicht einfach nützlich und machst mir noch einen davon und hilfst mir so dabei, was auch immer, darin zu ertränken?" Er seufzte, tat aber wie ihm geheißen. "Euer Wunsch sei mir Befehl." 

KAPITEL DREI

Ein paar weitere Drinks später, fand man Liv und Lainy auf der Tanzfläche wieder, wie sie sich zu "Suavemente" ein wenig zum Affen machten. Beide waren dank dem Alkohol ziemlich beschwipst und somit ein wenig wacklig auf den Beinen. Doch es ging ihnen sichtlich am Arsch vorbei, was die eingebildeten Schnepfen um sie herum über sie dachten. Zugegeben der letzte Drink, den der ihr der große Kerl mit dem Atemschutzmaske ihr gemacht hatte, war möglicherweise doch einer zu viel gewesen. Aber so war es jetzt eben.

Lainy lachte als Trev plötzlich auch auf der Tanzfläche auftauchte und sich, wie den ganzen Abend eigentlich schon, wieder an Liv heran schmiss. "Hat meine heiße Hexendoktorin mich vermisst?" brüllte er ihr ins Ohr und Liv sah schockiert zu Lainy. Lainy hob nur verwundert die Augenbrauen. Er wusste tatsächlich was sie darstellte. "Gib ihm 'ne Chance." formte Lainy stumm mit den Lippen und Liv rollte nur überschwänglich mit den Augen, tanzte dann aber doch mit Trev.

Ihr war so unglaublich heiß und Lainy verspürte den Drang nach frischer Luft. Mehr schlecht als recht stolperte sie also nach draußen, wo ihr die kühle Nachtluft regelrecht ins Gesicht schlug. Sie taumelte an den Studenten vorbei und setzte sich ein wenig tollpatschig auf die kühle Steinmauer, die den großen Garten umzäunte. Alles drehte sich, wie in einem Karussell und mit jedem tiefen Atemzug schien es schlimmer zu werden. Es schien ihr eine grandiose Idee sich hinzulegen, der kalte Stein an ihrem nackten Rücken würde gut tun, überlegte sie. "Hey, das muss Schicksal sein, dass ein Engel wie du direkt hier vor mir auf der Mauer gelandet ist." ertönte eine nervige Stimme. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass ihr der Schädel sowieso schon dröhnte.

Sie ersparte sich die Mühe zu antworten. Sie wollte nicht einmal den Kopf drehen um sehen wem diese nervtötende Stimme gehörte. Plötzlich spürte sie eine schwitzige Hand an ihrem nackten Schenkel. Ihr Kleid hatte ihre Beine entblößt als sie sie angewinkelt aufgestellt hatte. Gerade als sie ihm sagen wollte er solle seine Griffel von ihr nehmen ertönte eine zweite Stimme. "Greg, nimm deine Finger weg oder ich breche dir jeden einzelnen davon." Die Stimme klang ruhig, doch war der drohende Unterton kaum zu überhören. Zu Lainys Erleichterung wusste sie, zu wem diese raue brummige Stimme gehörte. Sie kannte seinen Namen gar nicht, fiel ihr auf während sie versuchte die drehenden Äste über sich zum Halt zu zwingen. Vergeblich, natürlich. Greg schien sofort die Beine in die Hand zu nehmen und suchte das Weite.

"Hey, alles gut?" wandte sich der große Kerl ihr wieder zu. "Grandios." antwortete Lainy ein wenig harscher als geplant. Sein tiefes Lachen schien die Mauer unter ihrem Rücken vibrieren zu lassen. "Der letzte war wohl zu viel, was?" "Was hast du mir da überhaupt gegeben?" lallte Lainy und rieb sich über das Gesicht. "Ein Kamikaze." lachte er. "Das erklärt warum ich mich so beschissen fühle." "Du solltest vielleicht von der kalten Mauer aufstehen. Du wirst noch krank." "Bin ich schon, dank dir." motze sie erhob sich aber ungelenk und drohte von der Mauer zu fallen. Sie war bereits abgerutscht, doch der Typ schien trotz Alkoholkonsum noch voll Herr seiner Sinne und Reflexe zu sein, und fing sie in letzter Sekunde auf. "Frau, du bist schlimmer als ein Kind." spöttelte er. "Halt die Klappe." lallte sie nur zurück und erfreute sich an der Wärme die sein Körper ausstrahlte. Sie brauchte einige Sekunden um zu realisieren, dass er wie eine Braut trug und auch keine Anstalten machte sie wieder abzusetzen. Plötzlich schien sich ihr Magen ruckartig umzudrehen und sie spürte wie sich bereits ihr Speichel in ihrem Mund sammelte. "Lass mich runter." brachte sie mühselig hervor. "Ich glaub ich muss kotzen." Kaum hatte er sie abgesetzt, begann sie sich zu übergeben. Und dann gingen plötzlich Lainys Lichter aus. 

 

 

Der hämmernde Schmerz in Lainys Kopf sorgte unsanft für ihr Erwachen. Nur noch zehn Minuten, dachte sie sich und drückte ihr Gesicht ein wenig tiefer in das weiche Federkissen. Als ihr schließlich letzte Nacht wieder einfiel, riss sie panisch die Augen auf. Sie lag nicht in ihrem Bett, stellte sie völlig frustriert fest. Und sie trug auch nicht mehr ihr Kostüm, sondern ein abgetragenes Football Trikot. "Nein, nein, nein, nicht gut. Gar nicht gut." dachte sie und prüfte ob sie wenigstens noch ihre Unterwäsche trug. "Okay Höschen ist noch da." dachte sie ein wenig erleichtert und grübelte, ob sie gestern einen BH getragen hatte, als eine bekannte Stimme sie aufschrecken ließ.

"Oh gut, du lebst." sagte der große Kerl von gestern und stiefelte mit nichts weiter als einer engen, grauen Boxershorts bekleidet durch das Zimmer. Sie versuchte zwanghaft irgendwo anders hinzusehen. "Ich wollte gerade duschen gehen. Ich hab dir dort auf die Kommode frische Sachen hingelegt, die dir vielleicht passen könnten. Nach gestern Nacht willst du sicher auch erstmal duschen.", fügte er an und verließ schließlich das Zimmer als sie nichts darauf erwiderte. Für einige weitere Sekunden blieb sie absolut reglos und mit offenem Mund auf dem Bett mit der zerknautschten Decke sitzen.

"Ich werde Liv sowas von umbringen.", fluchte sie und sprang hysterisch auf um ihre Sachen zusammen zu suchen. "Brieftasche, Schlüssel... Wo ist das verdammte.. Handy!" stieß sie erleichtert hervor und wählte sofort Livs Nummer, während sie ihr Kostüm suchte. Es klingelte eine weile bevor endlich jemand ran ging. "Liv, ich schwöre dir, wenn ich dich in die Finger kriege.." begann sie gehässig zu maulen, bis eine männliche Stimme sie unterbrach. "Wer ist da?" Verwirrt prüfte Lainy, ob sie auch die richtige Nummer gewählt hatte. "Alaina?" antwortete Lainy in einem fragenden Ton.

"Lainy?" ertönte plötzlich Livs schläfrige und verkaterte Stimme durch die Lautsprecher. "Was ist los?"

"Was los ist? Du bist ohne mich von der Party abgehauen! Ich bin bei irgend einem Typen im Bett aufgewacht.", zischte sie giftig und versuchte nicht zu laut zu werden, was sie jegliche Willenskraft kostete."Warte was? Wo zum Teufel bist du? Du warst plötzlich verschwunden, nicht ich!", verteidigte sich Liv, machte allerdings nicht Eindruck mit der verkaterten Stimme.

"Ich bin, verdammt nochmal, noch irgendwo an der Eastwood! Zumindest glaube ich, dass ich noch hier bin." Sie versuchte vom Fenster aus irgendwie ihren Standort auszumachen, was schwer war, denn sie hatte kaum noch irgendwelche Erinnerungen an letzte Nacht."Okay hör zu, wir treffen uns in fünfzehn Minuten an der Bushaltestelle, wo uns das Taxi gestern abgesetzt hat." ordnete Liv an. "Moment, du bist auch noch an der Eastwood?" fragte Lainy sie etwas perplex. "Natürlich. Oder dachtest du wirklich ich geh allein zurück ins Wohnheim?"

Plötzlich hörte Lainy Schritte im Gang. "Scheiße, ich glaube er kommt zurück." flüsterte sie panisch und schnappte sich ihre Sachen bevor sie zum Fenster ging. Bitte lass es nicht hoch sein, betete sie und warf ihre Sachen aus dem Fenster ehe sie hinterher stieg, das Handy immer noch ans Ohr geklemmt. "Wer kommt zurück?" "Halt bitte einen Moment die Klappe. Ich muss mich hier konzentrieren." presste Lainy angestrengt hervor, als sie sich aus dem Fenster hievte. "Was zur Hölle treibst du?" fragte Liv, als Lainy dumpf auf dem Rasen aufkam und stöhnte. "Ich bin gerade aus dem Fenster geklettert." antwortete sie gepresst, sammelte ihre Sachen auf und huschte davon, hoffend, dass sie niemand sah.

KAPITEL VIER

"Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich dich gerade hasse.", murmelte Lainy monoton, als sie gemeinsam an der Bushaltestelle auf das Taxi warteten. "Du wirst drüber wegkommen." erwiderte Liv ebenso monoton. "Das ist alles deine Schuld!", hielt Lainy ihr anklagend vor. "Ich hab dir gesagt 'hab Spaß!'  und nicht 'betrüge deinen Freund'! Woher soll ich denn wissen, dass das deine Definition von Spaß ist?", konterte Liv trotzig, "Zumal Brad es mehr als verdient hat." fügte Liv hinzu und begann an Ihren Fingernägeln herumzupulen. Entsetzt musterte Lainy sie und fuhr sie zickig an:"Oh wirklich? Und warum das?" "Weil ich mir ziemlich sicher bin, dass er es mit Ashley treibt." "Wie bitte? Und sowas erzählst du mir jetzt?" "Ich wollte erst einen handfesten Beweis. Brad würde es einfach abstreiten und du würdest ihm natürlich glauben, so naiv wie du bist, selbst wenn er dir das Blaue vom Himmel runter lügt." 

Nach dieser kurzen Zickerei saßen sie für einige Minuten einfach nur an der Bushaltestelle und schwiegen sich an. Bis Liv sie schließlich mit gerunzelter Stirn musterte:"Sag mal was hast du da überhaupt an?" Lainy vermied es sie anzusehen und starrte nur eingeschnappt gerade aus. "Wo ist dein Kostüm?", hakte Liv nach als sie keine Antwort erhielt. Wortlos warf Lainy ihr das Kostüm, auf dessen Brust ein riesiger, widerlich aussehender Fleck prangte, entgegen. "Ew, ist das Kotze?" Angeekelt betrachtete sie das schmutzige Kostüm ehe sie sich wieder an Lainy wandte. "Warte, du hast dich selbst vollgekotzt und der Kerl hat dich trotzdem mit aufs Zimmer genommen und es mit dir getrieben?" Livs Ausdruck änderte sich innerhalb kürzester Zeit von Ekel in Bestürzung und schließlich in Belustigung als sie den riesigen Kotzfleck betrachtete. 

"Es lief nichts!" Lainy versuchte sich zu verteidigen, klang jedoch selbst nicht ganz überzeugt von ihrer Aussage. "Falsch, du weißt nur nicht ob etwas lief, weil du einen totalen Filmriss hast.", berichtige Liv sie. Daraufhin starrten beide sich nur mit großen Augen an bis Liv sich schließlich auf die Lippe beißen musste, um nicht vor Lachen laut loszubrüllen. "Oh nein, wag es nicht Liv!", drohte Lainy als sie sah, wie ihr Gesicht vor Anstrengung ihr Lachen zurück zu halten immer röter wurde. "Ich meins ernst, wehe..." Doch Liv konnte es nicht mehr halten und brach schließlich in schallendes Gelächter aus. "Du... hast dich.. angekotzt! Und der Kerl... hat dich trotzdem..flachgelegt!" Tränen der Belustigung kullerten über Livs Wangen, während sie sich den nackten Bauch hielt. "Hör auf! Das ist absolut nicht lustig!", ermahnte Lainy sie, und versuchte sich zu beherrschen, nicht ebenfalls zu lachen. Doch als Livs Gegröle zu einem lustigen Quietschen wurde, verlor schließlich auch Lainy ihre Beherrschung und stimmte mit ein. "Ich hasse dich!", gluckste sie. "Der Kerl muss es bitter nötig gehabt haben, wenn er es mit einer vollgekotzten Alkoholleiche treibt!" Und beide begannen noch mehr zu grölen. 

Nachdem sie sich endlich wieder einigermaßen gefangen hatten, fragte Lainy Liv nach ihrer Nacht. "Was hast du eigentlich getrieben?" "Oh, frag lieber nicht. Als du vorhin angerufen hast bin ich ziemlich verkatert neben diesem Kerl von gestern aufgewacht. Wie hieß er noch? Ted? Nein.. Trev!", erzählte Liv und zupfte an den Überbleibseln ihres Federschmucks herum. "Also, doch nicht mehr lesbisch?" Lainy kicherte. "Ich bin bi. Nur um das einmal festzuhalten. Aber ich glaube ich bin fertig mit den Männern." sinnierte Liv und runzelte das Gesicht gegen die grellen Sonnenstrahlen. "War er so schlecht?" Liv hob die Augenbrauen und sah Lainy nur grinsend an: "Sehe ich so aus, als wüsste ich das noch?" Und wieder brachen die beiden in Gelächter aus.

Die Heimfahrt erwies sich für den Taxifahrer wohl mehr oder weniger als die reinste Höllenfahrt. Zwei absolut verkaterte Mädchen, die ununterbrochen gackerten, wie zwei geistig eingeschränkte Hühner. Die eine, die nach wie vor ihr knappes Kostüm trug, den Federschmuck auf dem Kopf, der nicht mehr wirklich viele Federn besaß und die andere mit nichts als einem alten Footballtrikot bekleidet und einem vollgekotzten Kostüm in der Hand, als wäre wäre sie gerade der Klapse entkommen.

Nachdem der Halloween-Schock schließlich überwunden war, kehrte wieder der ganz normale Studienwahnsinn ein. Lainy holte den Stoff nach und besuchte brav ihre Kurse. Sie hatte außerdem Brad auf die Sache mit Ashley angesprochen, doch wie Liv prophezeit hatte, stritt er es einfach nur ab. "Nein Babe, du weißt doch, sowas würde ich dir niemals antun.", hatte er nur gewimmert wie ein getretener Labradorwelpe. "Ashley und ich lernen nur hin und wieder zusammen, da wir den selben Mathematikkurs besuchen."

"Ashley studiert Soziologie. Bedeutet, sie besuchen nicht einmal die selben Kurse?", motzte Liv lauthals als sie in einer Freistunde zusammen in der Uni-Bibliothek durch die Gänge streiften, da Lainy ein Buch für den Kurs Rechtswissenschaft benötigte. Zur Antwort ertönte ein lautes "SHHHH!" der griesgrämigen Bibliothekarin. Liv rollte nur genervt mit den Augen und fuhr flüsternd fort. "Du glaubst ihm doch nicht etwa, oder?" "Nein, zumindest nicht zu hundert Prozent.", antwortete sie ebenfalls flüsternd während sie eine Bücherwand durchsuchte."Ernsthaft? Du gibst 'blond und blöd' wirklich eine ganz neue Bedeutung, Lainy.", Liv lehnte sich mit verschränkten Armen an das Bücherregal und stieß tollpatschig ein paar Bücher aus dem Regal. Wieder ertönte das zischende "SHHHHH!", nur dieses mal lauter. "SHHHH doch selber!", zickte Liv. "Charmant, Liv, wirklich charmant.", rollte Lainy mit den Augen und sammelte schnell die Bücher auf, die Liv gerade verstreut hatte. Zu Livs Erleichterung verließen sie danach die Bibliothek. 

 

Als sie die Bibliothek verlassen hatten, kam ihnen Brad entgegen, sein dunkelblondes Haar war feucht und seine Wangen glühten, als wäre er gerade einen Marathon gerannt. "Oh, wenn man vom Teufel spricht.", flüsterte Liv mehr zu sich selbst, als zu Lainy. "Hey Babe." grüßte Lainy ihn und er küsste sie auf die Wange. "Was ist mit dir passiert?", fragte sie und strich ihm durch die feuchten Haare. "Oh, ich komm gerade aus der Dusche. Das Training war heute echt heftig. Aber wir müssen fit sein für Samstag." "Samstag?" Lainy hob nur fragend die Augenbrauen.Verwirrt sah er sie an: "Unser Spiel gegen die Eastwood. Hab ich dir doch erzählt, Babe." Einen flüchtigen Moment huschte blankes Entsetzen über ihr Gesicht. Liv und sie warfen sich einen kurzen, wissenden Seitenblick zu, den Brad allerdings nicht zu bemerken schien. Sie schüttelte zu Antwort nur verneinend den Kopf. "Nein? Oh, ich war mir sicher ich hätte es dir erzählt.", überlegte er und sah sich um. "Vielleicht hast du es ja jemand anderem erzählt." deutete Liv in einem schnippischen Ton an. Falls Brad ihn bemerkt hatte , dann schien er ihn jedenfalls gekonnt zu ignorieren. "Ja, scheint so. Naja, wie auch immer. Ich muss. Wir sehen uns später, Babe." Und dann war er nach einem kurzen Abschiedskuss auch schon wieder verschwunden. "Ich bin sowas von am Arsch.", verkündete Lainy emotionslos. "So ziemlich, ja.", stimmte Liv ihr nur knapp zu, als Lainy sich zu ihr wandte, die plötzlich ziemlich blass wirkte. 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 07.04.2020

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