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Ich mochte mein Leben nicht. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Jetzt ging er mit dem Affen schon
wieder vorbei und ich verlor mich komplett in Gedanken. Die ganze Geschichte?
Hier:
Alles begann zirka dieses Jahr Anfang Mai. Ich wurde gefirmt, und mein bester Freund Victor
war in meiner Gruppe. Manchmal war sein Benehmen so arschig. Wie, wenn er zum Beispiel
versuchte cool zu sein. Und dann setzte er sich aber wieder voll für mich ein. Ist eben ein
Wechselspielchen mit ihm. Jedenfalls bekamen wir von unserem Jugendsvorsitzendem und
Kaplan und Rektor und was auch immer das Angebot, jetzt schon in die Katholische Jugend 'inzu-
joinen'. Wir waren sozusagen Ehrenmitglieder. Bis auf weiteres.
Diese Gruppe war echt nett und lustig. Vor allem weil wir neu waren, doch sie behandelten uns
als ob wir schon ewig dabei gewesen wären. Ich hab dort echt viele neue Freunde gefunden.
Dann, an einem Freitag, kamen ein Pärchen, dass ich zuvor noch nie in der Runde gesehen
hatte. Mario und seine Freundin Anna. Wenn man sie sah, dann wusste man sofort, sie würden
für lange Zeit zusammen bleiben. Ich verstand mich mit beiden auf Anhieb super. Sie waren
total nett. Im Juni, als ich es für eine gute Idee fand, meine Lieblingsfreundin Mari
mitzunehmen, um ihr alle vorzustellen, gingen wir zu zweit hin. Eigentlich gefiel es ihr recht
gut, da auch Astrid aus unserer Klasse als Notlösung da war. Bis dann Mario und Anna kamen.
Das verstörte Mari ein bisschen, aber ich verstand nicht warum. Kannte sie sie ? Als wir ein
lustiges Spiel spielten, wo 2 Leute jeweils ein Wort zu einem Satz hinzufügten um ein Wort zu
umschreiben, flüsterte Mari mir ins Ohr, „Hey... Feli können wir dann Heim gehen ? Es is wichtig
ich erzähls dir dann...“
Ich dachte ihr ist schlecht oder so. Natürlich haben wir uns nach zehn Minuten auf den Weg
gemacht. Als wir einen Schritt aus der Kirche setzten, begann sie bitterlich zu weinen. Sofort
blieb ich stehen und rüttelte sie, da sie nicht redete: „MARI, WAS IST LOS ???!!“ Dann erfuhr ich
es. Mario's Familie und Mari's waren verfeindet. Seit sie sich kannten. Das wusste ich nicht...
Und sie sagte, dass er sie so provokant ansah... Das bekam ich auch nicht mit.
Ab dem Zeitpunkt nahm ich sie nur mehr selten mit, jedoch veränderte sich das Verhältnis
zwischen Mario und Mari. Sie fingen an sich anzufreunden. Mir fiel ein unbeschreiblich großer
Stein vom Herzen.
Zurück in die Vergangenheit. Also, Mari und ich fuhren im Juni mal wieder zu ihr, wir machten
das andauernd. Und wir stellten uns in der Bahn hin um auf den Knopf 'Bitte anhalten' zu
drücken. Da klopfte sie mir leicht auf den Oberarm und flüsterte hektisch: „Feli, Feli schau
doch! Da vorn, beim andern Ausgang, das ist der kleine Bruder vom Mario. Er heißt Theo.'
Und da passierte es. Ich habe ihn zwar schon oft in der Schule gesehen, mit dem Sohn eines
Lehrers, Hans. Er sah aus wie ein Affe. Und ging so. Wie ein Primat eben. Jedenfalls traf es
mich wie ein Blitz. Ich wusste noch nicht, dass dieser kurze Moment mein Leben komplett
veränderte. Ich war urplötzlich und schlagartig unsterblich in ihn verliebt.
Das Verbotene ist eine Versuchung.
Und die Versuchung ist alles Verbotene.
Immer, immer wenn ich ihn in der Schule sah, strömten Endorphine durch meinen Körper und
ich konnte nur mehr grinsen. Er war für mich die Schönste Kreatur auf Erden. -Zitat aus
Frühlings Erwachen (Frank Wedekind, 1891): MARTHA: So denke ich mir den jungen Alexander, als
er zu Aristoteles in die Schule ging.-
Seitdem gibt es einzig und allein ihn in meinem Leben. Ich wusste, dass ich niemals eine Chance
bei ihm hätte. Aber ich wusste auch, dass ich mich nie wieder verlieben könnte.
Seitdem sind 4 Monate vergangen. An meiner Situation hat sich nichts geändert. Ich bin immer
noch so hoffnungslos verliebt in ihn wie damals. Jedoch habe ich ihm schon vor drei Monaten
auf Facebook angeschrieben, war aber mehr oder minder erfolglos. Ich habe schon so oft
probiert, mich in jemanden anderen zu verlieben, so oft. Ich hätte es ein paar Mal sogar fast
geschafft. Aber mein Herz möchte das nicht. Mein Herz will nur ihn. Einzig und allein ihn.
Ich bin eigentlich schon ratlos.
Wie oft rede ich mir ein, „Feli, hör auf! Er ist arrogant, eitel hat Akne und ist ein Arsch zu Mari
und ihrer Familie! Hör verdammt noch mal auf!!!
Ich sage mir es unbeschreiblich oft.
Und wie oft passiert es, dass es mich von neuem überkommt und ich meinen Instinkten
hingegeben bin, mich nur mehr auf ihn konzentrieren und alles in meinem restlichen Umfeld
vergessen muss?
Jedes Mal, wenn ich ihn sehe.
Ich hoffe, mein Schicksal sendet mir in naher Zukunft eine Botschaft.
Ich will entweder alles. Oder nichts.
Entweder soll mich mein Schicksal mit ihm zusammen bringen,
oder ihn für immer aus meinem Kopf verbannen.
Ich möchte frei sein.
Ich möchte leben.


Do you know, how it is like, when you look at me every day?
Do you know, how it is like, when you pass me by every day?
I don’t think so.
Do you know, how it is like when I hear your voice?
Do you know, how it is like, to see everyone lucky except yourself?
I don’t think so.
Do you know, what it is like, to see you smile every day?
And do you know, how it feels like, when you know, you will never get those, and you also
know, you can never stop loving those too?
Be thankful that you don’t know this pain.

Ich will nicht mehr weinen wollen. Ich will keine Schmerzen mehr haben.
Aber mir bleibt nichts anderes über.
Ich liebe dich.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.12.2009

Alle Rechte vorbehalten

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