Ich bin der See. Ich bin daheim.
Das Becken der Erde hüllt mich wohlig ein.
Es gibt nichts zu tun. Ich beobachte das Licht,
wie es sich im kräuselnden Wasser bricht,
und bewundere den Wind,
der immer neue Listen spinnt,
mich zu erzürnen,
gegen ihn aufzutürmen,
und wie wild
dabei seine Brust schwillt...
Heute bleibt meine Oberfläche glatt,
ich trage
die Waage,
damit der Himmel einen Spiegel hat.
Wolkenschiffe ziehen vorüber,
Vögel singen wundersame Lieder.
und schon bald bricht die Nacht herein,
das Licht
erlischt,
und Sterne tanzen auf mir im Mondenschein.
Und bringt der nächste Tag auch Sturm und Regen,
tief im Innern soll es mich nicht bewegen.
Nur die Oberfläche tost,
wenn ich erbost,
tief in mir drin
ich voll Frieden bin.
Und während die Jahreszeiten
stetig an mir vorüber gleiten,
hüllt das Becken der Erde mich sicher ein.
Ich bin der See. Ich bin daheim.
Tag der Veröffentlichung: 10.11.2010
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