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Brokkoli zum Frühstück

Es war ein merkwürdiger Klang, der Mia aus ihrem Traum holte. Eine Art dumpfes Piepen. Sie kam darauf, als ihr Blick nach dem Wecker suchte, der normalerweise greifbar auf ihrem kleinen Nachttisch stand. Schließlich entdeckte sie ihn falsch herum auf dem Boden. Die Lautsprecher, die das morgendliche Klingeln ankündigten, waren verdeckt. Als sie den Wecker aufgehoben hatte und ihre müden Augen das Ziffernblatt streiften, schrak sie auf. Im selben Moment ertönte der Klingelton des Telefons. „Mia!“, rief die Stimme ihres großen Bruders. Schnell schlüpfte sie aus dem Bett und lief auf den Flur, wo Jan ihr das Schnurtelefon hinhielt. „Für dich“, brummte er überflüssigerweise und stapfte davon.

„Hey...“, sagte Mia.

„Mia? Wo bleibst du denn? Wir waren doch vor einer halben Stunde verabredet!“ Mia wusste, dass Jana, ihre beste Freundin, nicht wirklich böse war. Trotzdem sagte sie etwas kleinlaut: „Tut mir leid, ich hab verschlafen. Ich beeil mich mit dem Frühstück und dann komme ich so schnell ich kann zu dir.“

„Okay, aber beeil dich. Ich hab was Spannendes zu erzählen!“ Damit beendete Jana aufgeregt das Gespräch. Mia und Jana gingen in die siebte Klasse der Fichtental-Gesamtschule. Schon seit dem Kindergarten waren sie unzertrennlich. Mia legte tatsächlich mehr als einen Zahn zu und kam schon eine Viertelstunde später bei Jana an. Als sie mit Apfelsaft und Gummibärchen versorgt in Janas Zimmer saßen, sprudelte es aus Jana heraus.

„Stell dir vor, der Kobold wurde beraubt! Alle seine Tiere waren heute morgen verschwunden!“ Kobold war der Schlachter des Dorfes, der aufgrund seiner abstehenden, etwas spitz zulaufenden Ohren allgemein als „Kobold“ bekannt war. Mias Augenbrauen schnellten nach oben.

„Echt? Davon hab ich noch gar nichts gehört! Aber warum sollte jemand Kobolds Tiere stehlen? Das sind doch alles Schlachttiere, mit denen keiner mehr was anzufangen weiß.“ Jana schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Aber das ist doch die perfekte Gelegenheit, mal ein bisschen Detektivluft zu schnuppern, oder nicht?“ Den Einfall, einen Detektivclub zu gründen, hatte Mia eine Woche zuvor gehabt, und nun kam er ihnen sehr gelegen.

„Klar, dem müssen wir nachgehen! Vielleicht sollten wir mal mit dem Kobold reden, und ihn fragen, was genau Sache war. Jetzt?“

„Natürlich, oder wollen wir warten, bis der Täter schon über alle Berge ist?“, festigte Jana den Vorschlag. Also liefen sie aus dem Haus. Mia rannte schnell drei Häuser weiter zu sich nach Hause, um ihr Fahrrad aufzuschließen. Als sie auf dem Sattel saß, kam Jana bereits angerollt. „Okay, dann mal los!“, rief Mia. Ihr Herz pochte vor lauter Tatendrang. Jetzt, in den Sommerferien, hatten sie alle Zeit der Welt, sich auf knifflige Verbrechen zu konzentrieren.

Es dauerte zehn Minuten, bis sie ihre Fahrräder am Gutshof des Schlachters abstellten. Der Hof war düster und leer. Keine Tiere riefen ihre Angstrufe, keine Vögel piepten aufgeregt. Mia und Jana warfen sich einen Blick zu. Dann betraten sie durch das Tor, auf dem „Schlachterei Fichtental“ in großen, klumpigen Buchstaben geschrieben stand, das Grundstück. Ein wenig eingeschüchtert sahen die Freundinnen sich um. Jana wollte Mia gerade auf eine große, gruselig aussehende Schlachterklinge aufmerksam machen, als Kobolds tiefe Stimme in ihre Ohren drang. „Was macht ihr hier?!“ Gleichzeitig zuckten die Mädchen zusammen. Der Schlachter war ein großer, muskulöser Mann. Er war im Dorf weder berühmt noch berüchtigt, aber immerhin nicht unbeliebt wie der Metzger. Trotzdem sollte man bei seiner Muskelmasse lieber nicht mit seiner Geduld spielen, fand Mia. Sie übernahm sogleich das Reden, was ihr grundsätzlich leichter fiel als der schüchternen Jana.

„Ähm ... Wir - wir haben von dem Diebstahl gehört und wollten mal sehen, was davon wahr ist“, berichtete sie wahrheitsgemäß. Der Kobold schien sich zu entspannen.

„Und ihr wollt sicher nichts anstellen?“ Seine Stimme klang im Augenblick streng und unberechenbar. Jana und Mia schüttelten beinahe gleichzeitig den Kopf.

„Ganz sicher nicht!“, presste Jana ängstlich heraus. Mia warf Jana einen Blick zu. So  gefährlich sah er nun auch wieder nicht aus.

„Also gut, dann könnt ihr ja wieder gehen“, meinte Kobold. Er machte eine ausladende Bewegung. „Seht ihr, so sieht der Hof nun aus. Leer. Ohne Tiere.“ Diese reichlich überflüssige Feststellung klang überraschend verbittert. Es war ja auch bitter. Wie sollte der Fleischer nun noch seinen Lebensunterhalt verdienen? Jeden Monat kam eine neue Ladung Tiere aus der Stadt. Aber es war gerade mal der 3. Juli. Die nächsten Tiere waren noch einen Monat hin. Mia und Jana machten sich wieder auf den Weg nach Hause. Diesmal fuhren sie langsamer, um sich unterhalten zu können.

„Oh Gott, der Kobold sah ja richtig... verzweifelt aus, was meinst du?“, fragte Jana. Mia nickte nachdenklich.

„Aber wer käme denn dazu, seine Tiere zu stehlen? Was bringt dem Dieb das denn?“ Jana überlegte laut.

„Wenn die Tiere eigentlich nicht von Nutzen sind, dann ist der Sinn vielleicht viel eher, dem Kobold zu schaden!“ Da hatte Mia einen Geistesblitz.

„Natürlich! Und wer aus dem Dorf kann den Schlachter überhaupt nicht ab und macht vor Fichtentals Bewohnern auch keinen Hehl daraus?“

„Klar, Fischer, der Metzger!“, raffte es nun auch Jana. „Der beschwert sich ja andauernd über die Fleischqualität von Kobolds Schlachttieren.“

Mia nickte. „Und deshalb statten wir seinem Geschäft mal einen Besuch ab!“ Das ließ sich Jana nicht zweimal sagen. Sie traten heftiger in die Pedale und waren kurz darauf beim Metzgerladen angekommen. Doch die beiden wurden überrascht: Das halbe Dorf drängte sich um den Metzger, der genervt von der murmelnden Masse für Ruhe zu sorgen versuchte.

„RUHE!“, schrie er letztendlich und mit einem Schlag verstummten die Stimmen. Kein Wunder, denn niemand würde sich mit einem grobschlächtigen, brutal aussehenden Mann wie dem Metzger Fischer anlegen. Die Mädchen ließen ihre Räder achtlos auf den Boden fallen und stellten sich dazu. Sie fanden Frau Jens, Mias Mutter, unter der Traube und flüsterten ihr so leise wie es ging zu:

„Was ist hier los?“ Die legte den Finger auf den Mund und deutete mit dem anderen auf den Metzger. Hört zu, sollte das ungefähr heißen. Widerwillig drehten die Mädchen sich zum Metzger um, der gerade begann, dramatisch gestikulierend von ‚einer Tragödie’ zu berichten.

„Und eigentlich kann dafür auch nur einer in Frage kommen!“, hob er großspurig an. „Jemand, der vielleicht beleidigt ist, weil mir seine furchtbare Fleischqualität nicht passt.“ Ein Raunen ging durch die Menge. Jeder hatte sofort begriffen, auf wen Metzger Fischer anspielte. Aber was war denn nun überhaupt geschehen? Mia wandte sich noch einmal an ihre Mutter, die, weil Fischer gerade theatralisch das Gesicht in den Händen vergrub, bereitwillig Auskunft gab.

„Jemand hat heute Morgen das Metzgergeschäft ausgeraubt“, erklärte sie leise. „Als Herr Fischer eben das Geschäft öffnen wollte, ist es ihm aufgefallen. Merkwürdig, nicht?“ Damit lenkte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Metzger. Er wirkte müde und kaputt. Schnell zog Mia Jana aus der Masse und die beiden versteckten sich hinter dem Laden, wo sie ungestört reden konnten. „Denkst du, was ich denke?“, fragte Mia ihre Freundin verschwörerisch.

„Die Raubaktionen haben etwas miteinander zu tun!“

„Ja. Aber - und das ist die entscheidende Frage - was?“ Mias Kopf rauchte. Woran sollte ein Täter interessiert sein, der beim Schlachter als auch beim Metzger erst das lebende, und dann das verarbeitete Fleisch stiehlt?

„Und wenn der Metzger das alles inszeniert hat? Wenn er den Verdacht auf Kobold lenken will, um dessen Ruf zu schaden?“, vermutete Jana. Mia kniff die Augen zu, um sich auf ihre Gedankengänge besser konzentrieren zu können. „Aber warum sollte er das machen, er braucht doch schließlich das Fleisch. Wenn der Schlachter es nicht schlachtet, dann kann der Metzger es auch nicht verarbeiten. Und davon lebt Fischer ja.“ Jana legte den Kopf schief. „Theoretisch könnten es auch beide gewesen sein: Der Metzger beraubt den Schlachter und der Schlachter den Metzger - wie wäre das?“ Mia schüttelte bestimmt den Kopf. „Nein, der Kobold kann es nicht gewesen sein. Wir haben doch auf seinem Hof mit ihm gesprochen, als es passiert ist. Und so schnell kann man nicht einen Laden ausrauben und dann vollkommen unbemerkt wieder zurück zu seinem Hof kommen, um den Unschuldigen zu spielen. Abgesehen davon – der Kobold sieht zwar ein bisschen gruselig aus, aber er ist nicht böse“, beendete Mia ihren Redeschwall.

„Wir sollten Fischer im Auge behalten. Möglicherweise hat er die Verbrechen tatsächlich selbst inszeniert, damit die Leute denken, Kobold hätte es in Szene gesetzt.“ Damit schwangen die Freundinnen sich wieder auf ihre Fahrräder und fuhren zusammen zu Jana. Als sie wieder in Janas Zimmer saßen, hatten sie einen Block vor sich auf dem Boden liegen, Jana schrieb und Mia diktierte. „Verdächtige“, fing sie an. Jana kritzelte das Wort eifrig auf den Block und unterstrich es sorgfältig mit Lineal. „Metzger Fischer. Motiv: Schlechtes Verhältnis zum Schlachter. Alibi: Unklar, muss noch geklärt werden.“ Nachdem Jana alles ordentlich notiert hatte, schaute sie auf.

„Meinst du echt, wir sollten ihn befragen, was er um die Tatzeit gemacht hat? Und wenn er auf dem Klo Zeitung gelesen hat? Dann würde er das nicht sagen, und wir könnten ihm nichts nachweisen.“ Mia zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Das ist erstmal egal. Lass uns erstmal alle Verdächtigen auflisten. Also: Zweiter Verdächtiger - Schlachter. Wie heißt der nochmal in Wirklichkeit? Achja, Heckmann. Also, zweiter Verdächtiger, Schlachter Heckmann.“ Wieder schrieb Jana alles auf.

„Nur zwei Verdächtige? Das ist mir irgendwie zueinfach. Wir müssen auch Dorfbewohner mit reinnehmen, die auf den ersten Blick niemals als verdächtig durchgehen könnten. Wie wär’s mit ... deiner Mutter?“ Daraufhin fingen beide an zu lachen.

Mia keuchte: „Da könnten wir gleich die alte fette Obstbauernoma verdächtigen!“ Schon wieder brachen sie in schallendes Gelächter aus, bis sie Tränen in den Augen hatten und sich die schmerzenden Bäuche hielten. Jana war es, die es schließlich unterbrach. „Eigentlich ist die Sache viel zu ernst, um darüber zu lachen“, meinte sie. Mia setzte eine ernste Miene auf, wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und machte ihren Rücken gerade. „Natürlich, Chef. Dann machen wir mal weiter. Also...“

 

Mia blieb noch eine weitere Stunde, dann ging sie zum Essen nach Hause. Es gab ihr Lieblingsessen, Lasagne. Hungrig setzte sie sich an den Esstisch. Als sie den Nudelturm auf den Teller geklatscht bekam, verzog sie enttäuscht das Gesicht. „Was, Lasagne ohne Bolognese?“ Frau Jens zuckte die Schultern. „Tut mir leid, Schatz, aber wir konnten kein Fleisch besorgen. Die Ware vom Metzger wurde doch geraubt.“ Herr Jens nickte. „Achja, es geht doch nichts über ein ordentliches Stück Steak, nicht wahr?“ Mia und ihre Mutter verdrehten die Augen. Nur Jan sagte nichts.

 

Am nächsten Morgen kam Jana, pünktlich wie immer, bei Mia an. Sie hatten sich diesmal im Hause Jens verabredet. Jana hatte angerufen und gesagt, sie müssten sich bei Mia treffen, genaueres würde sie Mia später sagen. Mia war schon ganz aufgeregt, als ihre Freundin kam. Schnell liefen die beiden in Mias grün gestrichenes Zimmer und machten es sich auf ihrem Bett bequem.

„Oh Gott, oh Gott, das ist alles so aufregend!“, sagte Jana. Ihr Gesicht war knallrot. „Sag schon, was ist denn?“, fragte Mia und rückte ein bisschen näher an Jana heran, um keines ihrer Worte zu verpassen. „Bei uns wurde eingebrochen! Es war alles so hektisch, die Scheibe von der Küche wurde eingeschlagen, dann sind meine Eltern aufgewacht. Aber sie haben den Täter nicht mehr erwischt. Heftig, oder?“ 

Mia riss die Augen auf. „Wurde denn was geklaut?“ „Hm, das ist ja das Merkwürdige: Nur unsere Fleischvorräte, also Wurst und das eingefrorene Filetfleisch, waren weg.“ Es stellte sich heraus, dass noch acht weitere Häuser aufgebrochen und beraubt wurden. Und jedes Mal war nur Fleisch weggekommen.

„Ich verstehe das alles nicht“, murmelte Mia. „Wer aus dem Dorf braucht denn soviel Fleisch? Das macht keinen Sinn!“ Sie dachte einen Moment nach. „Jan! Jan ist verdächtigt!“, rief sie plötzlich. „Jan? Du willst ernsthaft deinen Bruder verdächtigen, nachts in Läden, Häuser und Höfe eingebrochen zu sein und Fleisch geklaut zu haben? Das ist doch verrückt“, entgegnete Jana. Mia nickte. „Verrückt schon, aber nicht unmöglich. Er war so verschlafen die letzten Morgende. Normalerweise ist der morgens das blühende Leben. Also könnte es durchaus sein, dass er sich nachts woanders rumgetrieben hat, aber nicht in seinen Träumen. Außerdem hatte er heute morgen einen Verband um die Hand - angeblich, weil er nachts Hunger hatte und sich bei dem Versuch, Käse zu schneiden, in die Hand geschnitten hat. Was, wenn das Splitter waren. Splitter von eingeschlagenen Scheiben, vielleicht? Und noch etwas: In der gesamten Straße wurden Häuser aufgebrochen, nur unseres nicht. Aber das Fleisch fehlt trotzdem... Oh Gott, eigentlich will ich das gar nicht wahrhaben, aber es ist so logisch!“ Mia raufte sich die Haare. Konnte es tatsächlich sein, dass ihr Bruder, ihr großer Bruder, ein Verbrecher war? Jana begleitete Mia zurück auf den Boden der Tatsachen. Am besten ist es wohl, wir fragen ihn. Ist er zu Hause?“ „Ja, er müsste, soweit ich weiß, in seinem Zimmer sein.“ „In Ordnung, dann klopfen wir da jetzt an und fragen ihn direkt. Allerdings... müsstest du das übernehmen. Ich trau mich nicht...“ Das war Jana. Machte die besten Vorschläge, aber bei der Ausführung hakte es dann. Mia musste lächeln. „Gut, ich mach das.“ Kurz darauf klopften sie an Jans Zimmertür. „Herein“, brummte er. Als Jana und Mia den Raum betraten, kam ihnen eine stickige, unangenehme Luft entgegen. Jan lag auf seinem Bett und hatte Geldscheine in der Hand. Überrascht stellte Mia fest, dass es sich um insgesamt dreihundert Euro handeln musste. „Sag mal, woher hast du denn das ganze Geld?“, fragte sie vorsichtig. Jan musste erst jetzt bemerkt haben, dass er die Scheine noch in der Hand hielt, denn er steckte sie schnell unter das Kopfkissen und meinte: „Verdient.“ Mia hielt die Luft an, um sich auf die nächste, heikle Frage vorzubereiten. „Von... illegalen Geschäften etwa?“ Jan reagierte heftig. Eine Spur zu heftig, vielleicht? „Seh’ ich aus wie ein Verbrecher? Kümmer’ dich um deinen eigenen Kram, ja?!“ Doch Mia ließ nicht locker. Sie ging sofort aufs Ganze.

„Wir wissen, dass du den Metzger, den Schlachter und die Nachbarn beraubt hast! Wirklich, Jan, das hätte ich echt nicht von dir, meinem eigenen Bruder, gedacht! Wie konntest du nur!?“ Jan starrte sie überrascht an.

„Aber wo... woher weißt du das denn?“, stammelte er. Der Satz traf Mia sehr. Er war es also doch gewesen. Gewusst hatten sie gar nichts, aber das Geständnis war eindeutig.

„Es war logisch“, antwortete sie einfach. „Aber... Aber warum machst du so was? Und wer hat dir nun das Geld gegeben?“

Jan zögerte. „Frau Meinz. Sie hat es mir gegeben. Sie hat mich dazu angestiftet. Sie findet es furchtbar, dass Menschen Fleisch essen. Tiere sollen leben, sagt sie. Deshalb hat sie mich angeheuert, das Fleisch aus dem Dorf zu rauben. Dafür habe ich ein paar Mäuse gekriegt und sie war zufrieden. Geht doch alles!“ Jana hatte den Mund verzogen.

„Igitt, dann gäbe es ja nur noch Brokkoli zum Frühstück!“ Die Vorstellung fand selbst Mia nicht besonders schön. Trotzdem konzentrierte sie sich auf die Tatsachen.

„Es war also echt die Obstbäuerin. Gestern haben wir darüber noch Witze gemacht.“

„Bitte!“, unterbrach Jan Mias Überlegungen, „bitte verratet mich nicht!“

Trotz Jans Flehen und Betteln – so einfach konnten Jana und Mia sein Verhalten nicht gutheißen, selbst wenn es Mias Bruder war. Eine Woche später waren die Strafen verhängt und das kleine Dorf Fichtental war wieder ruhig und friedlich. Frau Meinz, die Obstbäuerin, wurde in ein städtisches Altenheim verfrachtet und der Hof wurde an eine junge Familie verkauft. Jan musste ein drei Monate Jahr gemeinnützige Arbeit verrichten. Und Mia und Jana? Die wurden mit jeweils hundert Euro und einem Fleisch-Abo beim Metzger für ihre tolle Arbeit geehrt.

Ein Hoch auf den erfolgreichsten Detektivclub Fichtentals!

Impressum

Texte: Caitlin L. Willert
Bildmaterialien: Cover by Caitlin L. Willert
Tag der Veröffentlichung: 30.05.2013

Alle Rechte vorbehalten

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