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Es war einmal ein kleines Mädchen. Ca. 6 - 7 Jahre alt. Rote Haare, blasse Haut, dürre Gestalt schmückten sie. Ihre Eltern starben an einen Autounfall; wurden zerquetscht. Sie saß hinten, diese dünne, zerbrechliche Gestalt und überlebte aus unerklärlichen Gründen den Unfall.

Sie kam ins Heim. Dort wurde sie gedämütigt, weil sie ihre Eltern verloren hatte. Es war kein gewöhnliches Heim. Es war ein Europaheim; ein internationales Heim. Eine Mischung aus Heim und Internat. In jeden dieser Art gab es wenige Heimkinder. Diese in Kellern verfrachtet; wie Abschaum behandelt. Keines der Heimkinder hatte so eine Vergangenheit wie dieses Mädchen. Die Mehrheit dieser Kinder wurden von ihren Eltern allein gelassen, "weggeworfen". Können noch zurück zu ihren Eltern, doch dieses Mädchen nicht mehr. Sie hat nichts mehr. Keine Familie, keine Freunde, ...keinen Halt. Wird von allen verachtet.

Eines Tages ging sie spazieren; dachte nach.
Als sie zurückkam starrten sie alle an. Diesmal bestanden die Blicke nicht aus Verachtung, sondern aus purer Angst. Sie wunderte sich, denn sonst kommen vernichtende Sätze. "Haben sie jetzt doch den Respekt gelehrt? Was hat Respekt mit Angst zu tun?", dachte sie. Schnell ging sie ins Bad, konnte die Blicke nicht mehr ertragen; schaute in den Spiegel und erschrak. Aus ihren Armen kamen Knochensplitter. Innerlich wühlten verständislose Fragen auf. "Was soll dieses Geschehen? Ist es nur eine Erinnerung? Oder .. eine Illusion?"
Sie ging aus den Bad und alle waren fort. Wunderte sie nicht, nachdem sie die jenigen mit Angst gepriesen hat.

Nach 2 Jahren fand wie üblich ein psychotherapeutisches Treffen statt. Das Geschehen vor 2 Jahren wiederholte sich nicht; schlau wurde sie auch nicht draus.
Sie ist Ende ihres 9. Lebensjahres.
Ein Mann, der sich als Psychologe verbarg, kam auf sie zu. Sie war misstrauisch; hatte ihn noch nie gesehen. Kalt blickte sie ihm entgegen. Er fragte sie: "Zerbrechliches Mädchen, verat mir, warum bist Du so blass?" Das Mädchen war verdutzt und antwortete trocken, wie zu allem: "Dies habe ich von meinen Eltern. Das ist kein Besondernis." Der Fremde beugte sich zu ihr runter, schaute sie durchdringend an. "Das glaube ich nicht. Jeder ist etwas Besonderes auf seine Art und jeder hat es verdient auch so behandelt zuwerden." Sie starrte ihn an. So etwas habe sie noch nie gehört.
Der Fremde freute sich an der Ungewissheit des Mädchens und grinste schelmisch und mächtig.
"Außerdem kenn ich dein Besondernis." Eine Welle Misstrauen überkam sie; der Kern davon war Neugier.
"Ich verstehe Dein Misstrauen, denn ich bin die Illusion die deinen Eltern den Unfall und so den Tod brachte!" Aus ihren Armen schossen die Knochensplitter hervor und starrte ihn ungläublig und fassungslos an.
"Dies, kleiner Teufel, sind Erinnerungen. Und ich bin der Beweis dafür!"

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Tag der Veröffentlichung: 17.08.2010

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