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Vorwort

Hey! Mein Name ist Jolie und ich bin 16 Jahre alt. Ich bin ca. 1,65 cm groß und habe lange braune Haare und braune Augen. Ich bin seit gestern fertig mit der Schule! :) Yeah ich hab meinen Realschulabschluss. Jetzt hab ich 7 Wochen lang Ferien. Ja, ihr habt richtig gehört. 7 Wochen. Da ich Abschlussklasse war, haben wir eine Woche früher aus. :)
5 Wochen werde ich nach Rügen gehen und dort in einem Hotel arbeiten. Das wird so cool, weil ich Kellnern werde, Geld verdiene und alleine wohne! Oh man das ist so ultra mega cool! Ich kam auf diese Idee, weil mir zu Hause der Deckel auf den Kopf fällt, wie man so schön sagt. Meine Eltern sind extrem streng. Mein Vater arbeitet den ganzen Tag, meine Mutter arbeitet von 12-18 Uhr, meine Schwester Sue ist ausgezogen und somit bin ich Mittags immer allein. Ich war nie sehr gut in der Schule und ich bin echt froh, dass ich einen einigermaßen guten Schulabschluss habe. Meine Eltern haben echt Stress gemacht und haben mir einfach alles verboten. Aber da sie Mittags nicht da waren haben sie eh nicht mitbekommen was sich gemacht hab und von daher war das nicht schlimm.
Zwischen meinem besten Freund Robin und mir stimmt auch irgendwas nicht. Er hat kaum Zeit und wenn, dann wissen wir nicht wirklich was wir machen sollen. Letztes Jahr im Sommer war noch alles ok und jetzt... Ich weiß auch nicht... Wir haben darüber geredet, aber das hat nicht geholfen, sondern alles noch etwas schwieriger gemacht. Das war auch ein Grund für mich weg zugehen. Einfach mal Abstand und mal schauen wie es dann wird. Ich hab ihm das nicht mal erzählt... Aber er hat auch nicht gefragt, was ich in den Ferien mache, von daher.

Ein schöner Tag

Ich bin jetzt seit Sonntag, also seit 3 Tagen hier auf Rügen. Und es ist hamma! Jeden Tag zu Kellnern macht echt sehr viel Spaß. Ich hab eine kleine Wohnung, mit Bad und kleiner Küche. Es ist extra eine Wohnung für Leute, die nur für kurze Zeit hier arbeiten. Alle sind sehr nett und an den Abenden war ich immer am Meer. Eine Freundin von mir macht dort ihr Ausbildung zur Hotelkauffrau. Sie ist schon 19 ich kenne sie durch meine Schwester. Sie heißt Gina. Gina hat mir alles gezeigt. Morgen wird sie 20 und wir gehen zusammen feiern. :) Das wird cool. Sie fährt von Freitag bis Sonntag zu ihrer Familie und ich muss das Wochenende über mich selbst beschäftigen, aber das wird schon.

(Sorry, dass ich jetzt in Vergangenheit schreibe, aber anders kann ich das nicht. Ich hoffe, dass das für euch nicht so schlimm ist.)

Am nächsten morgen um 7 piepte mein Wecker. Ich stand auf, ging duschen und stellte mich dann vor den Kleiderschrank. Hmm... was sollte ich bloß anziehen? Ich entschied mich für eine Jeans und eine rote Bluse. Ich ging in die Küche und machte mir etwas zu essen. Danach ging ich in die Hotelküche um dabei zu helfen das Frühstücksbuffet herzurichten. Ich vermisste weder meine Familie, noch Robin oder jemand anderen meiner Freunde... Stopp! Das stimmte nicht! Ich vermisste meine beste Freundin, Mila. Wir telefonierten bisher jeden Abend und schrieben immer über WhatsApp. :)
Die ersten Gäste kamen und ich bediente sie. Um 11 Uhr wurde das Buffet abgeräumt.
Ich ging in meine Wohnung und machte mir Nudeln mit Tomatensauce. Ich setzte mich zum Essen an einen kleinen Tisch und schaute erst mal ob ich Nachrichten hatte und beantwortete diese. Danach räumte ich auf und ging wieder in die Küche.
„Soll ich noch etwas helfen?“, fragte ich eine der Angestellten.
„Nein, geh zum Restaurant und kellner. Das machst du doch so gut“, sagte diese lächelnd.
„Danke!“, sagte ich lächelnd zurück und ging hinüber. Dort angekommen sagte ich Bescheid, dass ich da war, zog mir eine Schürze um und ging zum ersten Tisch. So ging das dann die ganze Zeit.

Als ich fertig bei der Arbeit war, ging ich in meine Wohnung und zog mir meine schwarze Jeans an. Dazu ein rotes trägerloses Top. Gibt es eine schönere Farbe als rot? Nein! Für mich nicht. Ich lief ins Bad um mich zu schminken. Ich trug erst Wimperntusche, dann Kajal und zum Schluss noch goldene Lidschatten auf. Mein Handy klingelte. Es war Gina.
„Hey! Ich bin da“, sagte sie.
„Ok, also bis gleich“, sagte ich, zog meine schwarzen HighHeels an, schnappte meine Tasche und lief runter.
Gina stand vor dem Hintereingang des Hotel. Ich umarmte sie stürmisch, gab ihr einen Kuss auf die Wange und rief: „ HAPPY BIRTHDAY!“
„Danke!“, sagte sie lachend. Wir liefen zur Bushaltestelle, stiegen in den Bus der nach wenigen Minuten kam und fuhren zu einer Bar. Sie wollte nicht so viel machen und ich war damit auch einverstanden. Dort angekommen setzten wir uns an die Theke und bestellte jeder ein Tequila Sunrise. Gina war einfach die coolste! Sie kaufte für mich Alkohol und man konnte mit ihr gut reden. Wir redeten bis 0 Uhr und tranken noch weitere 5 Drinks. Wir liefen lachend raus um noch den letzten Bus zu bekommen. Da ich den nächsten Tag frei hatte ging ich mit zu ihr. Wir waren so müde, dass wir uns direkt schlafen legten.



Der erste freie Tag

Am nächsten Morgen, so gegen 12 Uhr wurde ich wach. Ich lag mit Gina in ihrem Bett. Ich stand langsam auf, um sie nicht zu wecken, und ging ins Bad. Ich erschrak ein bisschen über mein Spiegelbild, weil meine Schminke verlaufen war und ich sehr müde aussah. So fühlte ich mich auch. Ich lief wieder zurück ins Zimmer um meine Tasche zu holen. Gina lag immer noch im Bett und schlief. Zurück im Bad schminkte ich mich ab und ging duschen.
Nach einer halben Stunde kam ich aus dem Bad und vernahm den Duft von Kaffee. Ich stellte meine Tasche zur Seite und lief in die Küche.
„Guten Morgen!“, sagte ich.
„Morgen“, antwortete Gina. „Wie lange bist du schon wach?“
„Seit ca. 45 min.“
„Ok. Bin vor 10 min aufgestanden.“
„Ok.“
„Wollen wir jetzt schon Mittagessen machen?“
„Ja klar! Wie wäre es mit Schinkennudeln?“ (Man könnte auch sagen Nudeln mit Cabonara, aber ich nenne sie so:))
„Oh ja die sind super lecker wenn du sie machst!“, sagte sie lächelnd.
Ich suchte die Zutaten heraus und begann zu kochen. Gina ging währenddessen in ihr Zimmer um ihre Tasche zu Packen, da sie schon um 5 Uhr los musste.
Nach einer halben Stunde war das Essen fertig und ich rief Gina. Wir setzen und hin und aßen.
„Boah das schmeckt so lecker!“, meinte Gina.
„Ich bin ganz deiner Meinung!“, grinste ich.
Nach dem Essen räumten wir die Küche auf und dann war es auch schon 14:45 Uhr.
„Hast du Lust an den Strand zu gehen?“, fragte mich Gina.
„Na klar!“, sagte ich begeistert.
Also zogen wir unsere Schuhe an und liefen schweigsam zum Strand.
Als wir schon fast am Strand angekommen waren fragte mich Gina: „Du hast mir gar nichts mehr über Robin erzählt. Ist da noch etwas besonderes zwischen euch vorgefallen?“
„Nee, leider nicht. Wir haben uns nicht mehr so oft gesehen und haben auch überhaupt nicht über Ferien geredet, also weiß er auch gar nicht das ich weg bin und ich hab auch keine Ahnung was er macht...“, meinte ich.
„Oh... Das klingt... irgendwie... traurig.“
„Ja, das ist es auch. Aber ich hab mich damit schon mittlerweile abgefunden. Es liegt ja nicht an mir, sondern an ihm. Egal, ich bin schon fast darüber hinweg, also von daher ist alles ok. Ich hab ja Mila und sonst brauch ich keinen zum reden. Außerdem haben wir schon extrem lange nicht mehr über Geheimnisse oder so was geredet.“
„Mhm. Aber es ist gut wenn du loslassen kannst, denn das macht einen nur kaputt.“
„Ja ich weiß.“
Wir liefen den Weg zum Strand hinunter und zogen unsere Schuhe aus. Ich wollte weder über Robin reden, noch an ihn denken, also lief ich etwas schneller um mit den Füßen ins Wasser zu gehen. Es waren fast 30°C und das kühle Wasser war sehr angenehm. Gina kam auch und ich war sehr glücklich darüber, dass sie das Thema nicht mehr ansprach. Sie wusste zum Glück genauso gut wie Mila wenn ich nicht mehr reden wollte. Wir liefen einfach eine Zeit am Strand entlang. Als es dann schon 4 Uhr war liefen wir wieder zurück. Um halb fünf waren wir wieder bei Ginas Wohnung. Wir tranken etwas, nahmen unsere Sachen und gingen zur Bushaltestelle. Der Bus kam nah wenigen Minuten. Nach 10 Minuten verabschiedete ich mich von Gina und stieg aus.
Ich war froh wieder in meiner Wohnung zu sein. Ich nahm mir einen Apfel, setze mich mit meinem Laptop und meinem Handy aufs Bett und schaute ob ich Nachrichten hatte. Meine Eltern hatten mir eine E-mail geschrieben, die ich auch sogleich beantwortete. Auch Mila hatte mir geschrieben, jedoch über WhatsApp. Ich schrieb ihr und fragte sie ob sie Zeit hätte zu telefonieren. Sie rief mich daraufhin an und ich erzählte ihr von meinen letzten zwei Tagen und auch sie erzählte mir von ihren. Dann redeten wir noch über alles mögliche und nach 3 Stunden legten wir auf. Es war mittlerweile 9 Uhr. Dann räumte ich alles zur Seite und entschied zu schlafen, da ich immer noch sehr müde war und morgen wieder arbeiten musste.

Überraschung

Am nächsten Morgen piepte mein Wecker wieder um 7 Uhr. Ich stand auf, machte mich fertig, frühstückte etwas und ging dann nach unten.
Wie auch die anderen Tage half ich das Frühstücksbuffet aufzubauen und zu bedienen. Um 11 Uhr wurde abgeräumt und ich hatte Mittagspause und ging in meine Wohnung um mir etwas zu essen zu machen.

Danach ging ich wieder hinüber in die Küche. Heute musste ich dort helfen, da morgen eine Hochzeit ihr gefeiert werden sollte und noch geschmückt und andere Vorbereitungen gemacht werden mussten. Ich war sehr beschäftigt und es machte viel Spaß.
Ich drehte mich um und blieb wie angewurzelt stehen. Das durfte doch nicht sein... Nein das war er nicht... Oh doch! Und wie er es war. Robin! Was machte er hier. Er wurde von einem Angestellten rumgeführt und im wurde alles gezeigt und erklärt. Warum? Fragte ich mich. Warum musste er hier sein? Ich drehte mich wieder um und tat auf sehr beschäftigt, jedoch beobachtete ich ihn aus dem Augenwinkel. Nach 5 endlosen Minuten gingen sie wieder. Ich war immer noch wie versteinert. Ich musste mich sehr konzentrieren um nicht heulend raus zu rennen. Ich weiß das klingt jetzt total bescheuert, aber ich wollte einfach eine Zeit weit weg von ihm um mich zu sammeln und dann tauchte er einfach hier auf. Die letzte Stunde ging recht schnell vorbei um und ich bekam es nicht einmal so wirklich mit. Ich ging in die Wohnung, schnappte mir mein Handy und eine Jacke und lief dann zum Strand.Auf einer etwas abgelegenen Düne setzte ich mich hin und schlang die Arme um meine Beine und legte den Kopf auf meine Knie. Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich weinte einfach drauflos. Erst ach 10 Minuten hatte ich mich soweit gefasst, dass ich Mila anrufen konnte. Sie ging jedoch nicht ran. Also schrieb ich ihr. Ich schaute aufs Meer. Die Sonne ging langsam unter und es war so ein friedliches Bild. Ich nahm mein Handy und machte ein Foto. Ich schaute einfach aufs Meer ohne groß nachzudenken. Ich war so vertieft in diesen Anblick, dass ich ziemlich erschrak als mein Handy klingelte. Es war Mila. Ich erzählte ihr alles und mir kamen wieder die Tränen.
„Kopf hoch Süße! Vielleicht ist das ja ein Zeichen!?“, versuchte sie mich zu beruhigen.
„Und wofür?“
„Das ihr zusammengehört oder so was.“
So was konnte auch nur sie sagen. Ich versuchte es zu glauben und es ging mir ein winziges bisschen besser. Es wurde langsam kalt, also stand ich aus um zurück in meine Wohnung zu gehen. Ich telefonierte noch einige Zeit mit Mila und ging dann zu Bett. Ich konnte erst sehr spät einschlafen, weil ich einfach nicht wusste was mich morgen erwarten würde. Letzten Endes schlief ich aber ein. Leider schlief ich sehr unuhig.

Erste Begegnung

Am nächsten Morgen brauchte ich sehr lange um aus dem Bett zu kommen. Ich war sehr müde und wollte eigentlich nur schlafen. Aber ich wusste, dass das nicht geht, also lief ich ins Bad um mich fertig zu machen. Ich trank einen Kaffee und aß einen Apfel. Nicht die beste Mischung und es schmeckte auch nicht sonderlich gut, aber ich hatte keinen Hunger. Ich musste aber etwas essen, da ich erst später wieder essen konnte. Ich schaute noch einmal auf mein Handy.

Das schaffst du! Wir telefonieren heute Abend.
Ly <3 :*

Danke!
Ly <3 :*

Mila war einfach die Beste! Sie wusste immer wie man mich aufmuntern konnte. Ich musste lächeln und irgendwie kam mir meine gestrige Angst total bescheuert vor. Ich lief nach unten.
„Ok dann werde ich das machen“, hörte ich mir eine nur allzu bekannte Stimme sagen. Na toll! Robin arbeitete also auch in der Küche. Sofort machte sich die Aufregung in meinem Magen breit und mir wurde schlecht. Ich blieb noch eine Weile stehen, bis ich mir sicher war, dass er die Küche verlassen hatte.
„Guten Morgen!“, sagte ich lächelnd.
„Morgen!“, kam es von den anderen zurück.
Ich band mir eine Schürze um und wollte gerade das nächste Tablett nehmen um es zum Frühstücksbuffet zu tragen, als ich aufgehalten wurde.
„Jolie, warte mal bitte“, sagte Dalia, die Küchenchefin. Sie war ca. 50, nett und ich mochte sie gerne.
Ich blieb stehen, drehte mich zu ihr und fragte: „Ja, was ist denn?“
„Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber wir haben noch einen Jungen in deinem Alter hier, der auch einen Ferienjob hier macht und in den gleichen Abteilungen tätig ist wie du. Sein Name ist Robin. Ich wollte dich fragen, da wir nicht so viel Zeit haben und du dich hier auskennst, ob du ihm vielleicht alles zeigen und ihn einweisen kannst.“
Na toll. Jetzt hatte ich mich gerade einigermaßen damit abgefunden mit ihm zusammen arbeiten zu müssen und jetzt musste ich ihm auch noch alles zeigen. Egal, irgendwann würde ich ihm so oder so über den Weg laufen und mit ihm etwas machen, aber eigentlich hatte ich vor das noch nicht so bald zu tun. Trotzdem stimmte ich lächelnd zu.
„Ah, da kommt er ja. Da könnt ihr euch ja gleich schon kennenlernen“, meinte Dalia strahlend und ich drehte mich langsam um. Ich lächelte schüchter, was total dumm war, weil er ja eigentlich mein bester Freund war. Ihm blieb vor lauter Überraschung der Mund offen stehen.
„Was machst du denn hier?“, sagte er nach dem er sich etwas beruhigt hatte.
„Dumme Frage! Ich bin aus dem gleichen Grund hier wie du“, meinte ich.
„Ach ihr kennt euch?“, sagte Dalia leicht verdutzt. „Na das ist ja super, da können wir uns das kennenlernen ja sparen! So Jolie, dann zeig ihm doch noch den Vorratsraum und so, denn soweit kamen wir gestern nicht.“
Ich nickte und ging voran. Robin kam hinterher.
„Warum hast du mir nichts erzählt?“, fragte er, als wir den Gang entlang liefen.
„Das Gleiche könnte ich dich fragen“, erwiderte ich.
„Es war eine spontane Idee“, meinte er.
„Du hast nicht gefragt“, sagte ich.
Wir liefen schweigend weiter. Ich öffnete eine Tür.
„So hier ist alles was wir brauchen. Da ist Obst und Gemüse, hier Gewürze und da Sachen, die gekühlt werden müssen“, sagte ich und ging zu den jeweiligen Plätzen.
„Ok, danke.“
„Bist du nur in der Küche oder auch wo anders?“
„Nein nur in der Küche. Und du?“
„Die ersten 2 ½ Wochen bin ich in der Küche und im Restaurant und in den letzten 2 ½ Wochen auch die Zimmer.“
„5 Wochen bist du hier? Wie cool! Ich bin nur 3 Wochen hier.“
„Ja find ich auch. Ok, aber das ist doch auch cool.“
Er nickte. Wir liefen wieder zurück in die Küche und begannen zu arbeiten. Ich arbeitete mehr als ich Gesetzlich durfte, aber das störte mich nicht. Die Arbeit hier machte einfach so viel Spaß, dass es mir nie lang vorkam.
Als es dann Mittag war, ging ich zu mir, um etwas zu kochen. Robin hatte hier auch eine Wohnung. Nur 2 Türen weiter. Auch er ging um sich etwas zu Essen zu machen.
Der Rest des Tages ging ohne besondere Ereignisse vorbei.
„Was machst du jetzt noch?“, fragte ich Robin.
„Eigentlich nichts und du?“, fragte er zurück.
„Auch nichts. Hast du Lust mit zum Strand zu kommen?“
„Ja klar gerne.“
„Also treffen wir uns so in einer Viertelstunde unten?“
„Geht klar!“
Wir gingen in unsere jeweiligen Wohnungen um uns fertig zu machen.

Am Strand

Als ich Tür hinter mir geschlossen hatte musste ich erstmal tief durch atmen. Wie würde es werden?Die letzten male, wenn wir uns getroffen hatten war es eher schweigsam und langweilig gewesen. Ich würde so gern mit ihm ein ernsthaftes Gespräch führen, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass daraus etwas werden würde. Vielleicht nach einiger Zeit, aber noch nicht jetzt.
Ich zog mir schnell eine lange Hose und ein T-shirt an, dann noch meine Schuhe und zu guter letzt schnappte ich mir meine Jacke. Dann lief ich runter zu dem verabredeten Platz.
Kurze Zeit später kam er und wir liefen zum Strand.
„Wo genau gehen wir hin?“, fragte er nach einiger Zeit des Schweigens.
Zu den Dünen, dort geh ich immer hin und man hat einen super Ausblick auf das Meer und den Sonnenuntergang“, antwortete ich und er nickte.
Als wir dort ankamen setzten wir uns hin und schauten eine Zeit lang aufs Meer.
„Wie geht es dir?“, brach er die Stille.
Ich schaute auf: „Gut und dir?“
„Mhm mir auch...“
„Das klingt aber nicht sehr überzeugend.“
Er zuckte mit den Schultern. Dann eben nicht, dachte ich. Wir schwiegen wieder. Hab es mir ja gedacht, dass es so enden würde. Schweigen und kein Gesprächsthema.
„Also um ehrlich zu sein...“, setzte er an.
„Ja?“, fragte ich ihn und schaute ihn an. Er starrte einfach auf das Meer und es schien nicht so als würde er weiter reden.
„Weißt du es ist so...“ Er schien nach den richtigen Worten zu suchen und ich ließ ihn, schaute ihn einfach nur an. Er sah so gut aus! Nicht ablenken lassen Jolie!
„Das mit uns... Oh man das klingt irgendwie bescheuert...“, setzte er wieder an.
„Ist ok, ich weiß was du meinst. Also sag einfach.“
„Weißt du ich bin auch nicht aus Stein, das geht mir einfach nicht aus dem Kopf!“
Mein Herz schlug schneller. War das jetzt das Gespräch, auf das ich gewartet hatte?
„Mir auch nicht“, flüsterte ich. „Ich mein hallo??? Was ist den aus uns geworden? Wir finden nicht mal ein Gesprächsthema.“ Die Worten kamen einfach aus meinem Mund.
Robin nickte nur zustimmend.
„Ich habe viel darüber nachgedacht und konnte oft nicht schlafen deswegen“, sagte er dann.
„Wirklich?“, fragte ich erstaunt. Ich hatte mich das immer gefragt, ob es ihn auch so beschäftigte wie mich und jetzt wusste ich es. „Mir geht es genau so. Ich hab irgendwie immer gedacht, dass es bei dir nicht so ist.“
„Warum?“
„Ich weiß nicht. Ich hatte immer das Gefühl du wärst abweisend zu diesem Thema.“
„Oh... So sollte das aber nicht rüberkommen.“
Ich zog meine Beine an und legte den Kopf auf die Knie. Die Sonne war schon zur Hälfte im Meer versunken und der Himmel färbte sich orange-rot. Es sah wunderschön aus.
„Weißt du als ich dir geschrieben hab, dass ich dich wie einen Bruder lieb hab, da hast du einfach nur gesagt, dass du mich genauso wie früher magst und respektierst. Das war für mich ein Zeichen, so von wegen ich mag dich aber ich hab dich nicht lieb und so... Das hat mich einfach verletzt... Und dann hat ich auch keine Lust mehr mit darüber zu reden, weil dir das zur Zeit nicht wichtig ist. Vielleicht eines Tages aber nicht jetzt. So kam das rüber“, sagte ich und ich konnte nichts dagegen machen, dass meine Stimme belegt klang und mir Tränen in die Augen stiegen.
Robin saß da und sagte: „Das tut mir Leid. Es sollte nicht so rüberkommen.“
Nun war die Sonne fast untergegangen und es wurde kalt. Ich wischte mir verstohlen die Tränen weg. Wir saßen noch einige Zeit dort, schwiegen und schauten auf das Meer.
„Mir ist kalt“, sagte ich und stand auf.
„Ja stimmt“, stimmte mir Robin zu und stand auch auf.
Wir liefen schweigend zurück und gingen jeweils in unser Zimmer.
Ich ließ mich auf mein Bett fallen. Wie auf Kommando klingelte mein Handy. Es war Mila.
„Ja?“, fragte ich.
„Hey! Alles klar?“, fragte Mila fröhlich.
„Nein...“, meinte ich und erzählte ihr alles.
„Oh nein, Süße! Kopf hoch, das wird schon!“
„Mhm...“, machte ich nur. Wir redeten noch eine weile. Dann legt ich auf, machte mich fertig und ging ins Bett. Aber ich konnte lange nicht einschlafen.

Gina

Es war nun 1 Woche vergangen. Robin und ich hatten nur das nötigste geredet. Ich hatte überhaupt keine Lust auf die Arbeit. Sie war immer ziemlich anstrengend, aber sie hatte immer Spaß gemacht. Doch jetzt war er da und naja es war halt alles anders... Aber ich ging trotzdem wie immer runter und tat was mir aufgetragen wurde.
Der Tag zog an mir vorbei ohne Zwischenfälle. Ich lief also wie immer zu meiner Wohnung und war mit meinen Gedanken schon am Strand, wo ich mich gleich mit Gina treffen wollt. Ich war total überrascht, dass Robin vor meiner Tür stand.
"Hey!", sagte ich.
"Hi."
Ich blieb vor ihm stehen. "Brauchst du was?"
"Es tut mir leid!", meinte er.
"Was meinst du?", fragte ich irritiert.
"Naja, dass ich nich wirklich was zu unserem Gespräch und deiner Aussage letzte Woche gesagt hab."
"Ach so das meinst du. Lass gut sein, ist ok."
"Nein, ist es nicht und es tut mir wirklich leid."
"Schon vergessen und jetzt hör bitte auf. Außerdem hab ich keine Zeit. Ich bin mit Gina am Strand verabredet", sagte ich und wollte mich an ihm vorbei schieben.
"Och man Jolie jetzt warte doch mal! Das tut mir wirklich leid und ich will nich hier einfach nur so reden, als würden wir uns nich kennen."
"Robin ich hab gesagt es ist ok, also, alles gut", ich schaffte es an ihm vorbei und in meine Wohnung zu kommen. Oh man, klar war es scheiße von ihm gewesen, aber warum kam er jetzt? Die ganze Woche war dich alles so einigermaßen ok gewesen. Ich zog mir was gemütliches an und ging dann zum Strand.
Gina wartete dort schon auf mich.
"Hey! Wie geht es dir?", begrüßte sie mich.
"Naa? Danke gut und dir?"
"Ja auch. Wollen wir ein Stück gehen?"
"Ja klar, gerne."
Wir liefen also am Strand entlang. Da es noch schön warm war, trafen wir noch andere Passanten, die einen abendlichen Strandspaziergang machten.
"Wie war es eigentlich bei deiner Familie?", fragte ich, als wir ein Stück gegangen waren.
"Sehr schön. Meine Oma hatte 70. Geburtstag und hat mit der ganzen Familie gefeiert. Es war sehr schön, sie alle mal wieder zu sehen."
"Das hört sich wirklich toll an."
Ja, das war es. Und wie war es bei dir so? Irgendwelche besonderen Vorkommnisse?"
Ich schwieg eine Weile. Doch dann sagte ich: "Naja, also ich hab nochmal mit Robin geredet..."
"Ja? Und?", fragte Gina neugierig.
"Wir sind genau so weit wie davor. Es hat nix genützt. Er hat zwar damit angefangen, doch als ich was dazu gesagt hab, hat er nichts gesagt. Die ganze letzte Woche haben wir nur das nötigste miteinander geredet. Und gerade eben, als ich in meine Wohnung wollte, kam er und meinte, dass es so nich weiter gehen kann und das es ihm leid tut."
"Oh man was ein Müll! Das tut mir leid."
"Egal passt schon. Ich hab mich daran gewöhnt, dass ich ihm nicht so wichtig bin wie er. Er hat damals mal mit Mila geschrieben und gesagt, dass er nicht der Typ ist, der sich dann mal 2 Stunden hinsetzt und darüber redet. Ich hab mich damit abgefunden, also ist das eigentlich nicht wirklich wichtig."
"Hey, dass wird schon! Und wenn er so dumm ist, dich gehen zu lassen, dann ist er ist er echt dumm und weiß nicht was er verpasst! Den du bist einfach toll! Du bist nett, hübsch, lustig und einfach immer für einen da."
"Danke Gina! Du bist echt toll!", sagte ich und umarmte sie.
Es war echt toll, dass Gina hier war. Ich hatte zwar Mila, aber sie war leider nicht da und es war wirklich toll jemanden zu haben, der einen aufmunterte und in den Arm nahm.
Wir liefen Arm in Arm wieder zurück.

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Tag der Veröffentlichung: 14.04.2013

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