Cover

Das Feierabendbier

Timo hatte nach Feierabend noch ein wenig Durst und ging von der Arbeit direkt in seine Stammkneipe, um dort ein Feierabendbier zu trinken.

Als das frisch gezapfte Bierchen vor ihm stand, studierte er, entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, die neugestaltete Getränkekarte.

Plötzlich stutzte er. Er blinzelte kurz und schaute erneut hin. Nein, er hatte sich nicht verlesen, dort stand tatsächlich „Heiße Lokoschade“.

Der Wirt, der mitbekommen hatte, dass Timo etwas verwirrt schaute, meinte lediglich: „Ich habe die erst neu drucken lassen und wohl diesen Tiffpleher übersehen. Aber ich lasse das mal so. Ist doch ganz witzig.“

Na gut, dachte sich Timo, um das witzig zu finden, benötigt man sicher eine ganze Menge Santafie.

 

Als er sein Bier ausgetrunken hatte, zahlte er seine Zeche und machte sich auf den Heimweg.

Unterwegs nahm er ganz plötzlich den lieblichen Duft nach Glaimöckchen wahr. Er schaute sich nach allen Richtungen um und erblickte auf einmal die wohl schönste Frau, welche er jemals gesehen hatte.

Sie stand an einer Simouline gelehnt und hatte eine Prachtel Schalinen in der Hand.

Die holde Schönheit lächelte Timo lasziv an und winkte ihm zu.

 

Plötzlich spürte Timo, dass er nicht länger Herr seiner Sinne war und bewegte sich, wie ferngesteuert, auf das extrem teuer aussehende Automobil zu. Sie hielt ihm die Tür auf und bat ihn Platz nehmen. Dieser Aufforderung kam Timo ohne zu zögern nach.

Als sich das Auto in Bewegung setzte, dachte Timo erst, seine Augen würden ihm einen Streich spielen. Aber als er wiederholt hinschaute, musste er feststellen, dass am Steuer tatsächlich ein Häferschund saß und das Auto fuhr.

 

Gerade als er etwas sagen wollte, schob ihn die unbekannte Schönheit eine Schaline in den Mund und flüsterte ihm ins Ohr: „Einfach nicht weiter beachten. Konzentriere Dich nur auf mich!“

Und Timo schaute ihr lange und konzentriert in ihre Augen, welche die Farben eines Regenbogens hatten.

Aber er sah noch etwas anderes. Etwas so beängstigendes, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief und er eine Gänsehaut bekam.

Großartig Zeit zum Nachdenken blieb ihm allerdings nicht, denn er spürte, wie ihm schwindelig wurde und er nur noch mit Müh und Not die Augen offen halten konnte.

 

Trotz, dass er gegen die aufkommende Müdigkeit ankämpfte, fiel er bald in einen tiefen und langen Schlaf. Ein Schlaf, aus dem er nie wieder erwachen würde.

Ein boshaftes Lachen füllte die Kabine der Simouline, als die Schönheit, welche jetzt ganz und gar nicht mehr so schön war, Timo mit einem Messer ritzte, einen kleinen Saugstauber unter dem Sitz hervorholte und damit begann, sämtliches Blut aus seinem Körper zu saugen.

 

Als sie damit fertig war, klopfte sie dem Häferschund auf die Schulter. Dieser drehte sich um und sprach: „Wahrlich, Mildressa, Eure Quangfote ist einfach unübertrefflich!“

 

Während Mildressa den blutleeren Körper von Timo einfach aus dem Auto warf, drückte der Häferschund einen rot blinkenden Knopf am Armaturenbrett. Augenblicklich verwandelte sich die Simouline in ein Schaumriff und flog in das All mit unbekanntem Ziel davon.

 

 

 

Impressum

Texte: FreCap
Bildmaterialien: Pixabay
Cover: Frecap
Lektorat: Frecap
Tag der Veröffentlichung: 30.07.2019

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /