Liebe Leserin, lieber Leser,
ich wende mich an Dich mit kurzer Bitte. Kurzweilig will ich es halten, deshalb überspring mich bitte nicht.
Doch habe ich ein geringes "Zunächst und zuvor", denn die Altersfreigabe hat so ihren Sinn.
Sonst säße da der arme Thor und verstünd noch weniger vom Leben als davor. Lyrik ist oft nicht leicht zu verstehen, deshalb bitte ich, von Altersfragen abzusehen.
Zwar wurzelt kein pornografisches Material in der Geschicht, doch es hat so seine Gründe, warum ich bei 12 Jahren geblieben bin.
Du wirst mich nicht kennen…
Zumindest nicht in diesem Leben!
Sarkasmus im einen Moment. Liebevolle Zuneigung in einem anderen. Immer hopp oder top, am besten gleichzeitig.
Musst Du mich verstehen?
Ich bin ein Mysterium, ein verträumter Realist, ein ordnungsgemäßer Querdenker, meisterlich darin mich selbst zu belügen!
Du möchtest wissen, wer ich bin?
Niemals wirst Du ganz hinter die Fassade blicken. Nichts ist, wie es scheint, und mich zu begreifen ist unmöglich. Ich bin ein reimloser Dichter, eine schweigsame Quasselstrippe.
Du denkst, Du kennst mich?
Selbst darüber zu Lachen wäre eine Lüge. Ich bin ein Meister der Streiche. Du versuchst mich zu erfassen, und ich gleite Dir durch die Finger. Ein kaltes Lächeln auf den Lippen, während die Hitze meiner Augen Dich verbrennt. Spürst Du meine Liebe, oder spürst Du das Verderben?
Ich bin ein Schauspieler ohne Bühne, ein Mensch ohne Schatten. Ich bin die Versuchung, in der Du Dich verlierst, und die Warnung im Wind. Das Leben ist ein Spiel für mich, den einen Tag hier, den anderen Tag dort. Ich bin ein ruheloser Wanderer, das vereiste Wasser auf den Mühlen, tot und gleichzeitig am Leben.
Du glaubst, Du rettest mich?
Ich bin nicht zu retten. Deine Hilfe kommt zu früh‘, die Erkenntnis so spät. Längst tanze ich auf den Klippen, bin ein Gipfelstürmer. Du hältst mich nicht, denn Du wirst nicht fassen, was ich tue. Mich am Boden zu halten wird Dir nicht gelingen, denn ich bin bereits losgelöst, weit entfernt, fliege den Sternen entgegen, denn ich bin ein Träumer, der seine Fesseln sprengt. Ich befreie mich von dem, was Du denkst zu kennen, denn ich bin eine Stimme im Wind.
„Dieser Moment ist voller Möglichkeiten“
Willst Du fliegen oder am Boden bleiben? Uns liegt die Welt zu Füßen, trau‘ Dich zu springen mit mir, das Meer wird unsere Freiheit bedeuten. Ich bin der Phönix aus der Asche, erstrahlt am düsteren Himmel, wir werden brennen heute Nacht.
Du glaubst, ich bin des Lebens müde?
Nein, ich liebe es. Ich schöpfe aus den Vollen, bin ein Soldat, und mein ist die Schlacht. Auch Du bist mutiger als Du denkst, denn Du bist der Held Deiner Taten, lass sie großartig sein. Ein irres Lachen, ein wilder Blick, meine Leidenschaft ist schmerzhaft und es gibt kein Zurück. Bedenke, ich bin der Meister der Streiche!
Einen Tag da, den nächsten wieder weg. Für mich gibt es kein Halb, nur ein Vollkommen oder das Nichts!
Glaubst Du an den Wahnsinn?
Denn wahnsinnig bin ich, ein Krieger der Freiheit, das Omen! Ein weißer Schwarzdenker und dennoch Optimist. Du versuchst noch immer, mich zu begreifen, ich rate dir, tue es nicht! Der Wahnsinn wird auch in Deine Seele dringen, aber fliege mit mir, einfach den Sternen entgegen, löse Dich von Deinem Anker und lass uns gemeinsam schwerelos werden. Lass mich Deine Gedanken ändern, dann erst wirst Du sehen wie ich und Du wirst begreifen, was mich wahnsinnig macht.
Glaubst Du an die Freiheit?
Denn Deine Freiheit bedeute ich. Du wirst nicht begreifen, doch Du kannst vertrauen. Du bist gut, doch ich bin besser, denn ahnen tu‘ nur ich. Du der wache Geist, ich das erstrahlende Licht. Ich bin eine traurige Frohnatur, immer am Lachen, doch freuen kann ich mich nicht. Du versuchst noch immer mich zu halten, doch ich kann es nicht lassen, um mich zu gewinnen, brauchst Du mehr als Argumente. Spürst Du nicht Dein gequältes Herz? Denn es will schweben, nur Dein Verstand hält Dich noch, die Ruinen deiner Gewohnheiten scheinen zu bequem. Opfere Deinen Verstand, und Du wirst frei sein. Frei sein wie ich!
Aus Dir spricht die Vernunft?
Vernunft für die Schafe, der Wolf bin ich. Für Dich bedeutet es ein kleines Opfer, für mich den hungrigen Tod. Versuche nicht mich zu überzeugen, denn Deine Worte bedeuten nichts als Schall und Rauch. Ich werde den Nebel nutzen und darin verschwinden, schneller als Du es kommen sehen kannst. Vergiss nicht, ich bin der Meister der Streiche!
Du sagst, Du spürst nichts?
Wie solltest Du auch? Du bist im Innern mehr tot als lebendig, so viel Eis auf leiser Glut. Du erstickst selbst an Deinen Worten, und retten kann nur ich. Ich bin das Licht in mondloser Nacht, ich bin die Kurve auf der Geraden, und Dich aus der Bahn werfen kann nur ich. Ohne mich zu kennen, wirst Du mir blind vertrauen, wirst Dich mir anvertrauen. Du wirst mit mir fliegen. Überlege nicht zu lange, denn Du weißt… Ich bin der Meister der Streiche! Einen Moment da und schon wieder fort. Willst Du mich begleiten, dann nimm Geschwindigkeit auf. Werde anders als die Anderen, gefährlich und schnell. Erst dann kann ich Dich hochziehen und wir springen gemeinsam in das Meer der Unendlichkeit…
Wirst Du mir folgen?
Darf nun auch ich eine Frage an Dich richten?
Genau genommen zwei, denn eine stellte ich bereits. Ich mag voller Widersprüche sein, neigend zu zwei Extremen. Eine Waage, die niemals ins Gleichgewicht geraten kann. Ein Akt auf dem Hochseil, denn Balance bedeutet alles. Sicher bin ich ein Mysterium, die Gewalt im Herzen, die zarte Berührung der Seele. Ich bin wie ein Baum, fest verwurzelt, doch losgelöst von allem, doch dann sehe ich Dich. Ein Mensch nur im Geiste, ein Schatten an der Wand. Nach Freiheit sehnend, gehindert durch den eigenen Verstand. Ich frage mich…
Wer ist der Wahnsinnige, Du oder ich?
Ich bin Kunst, geschmiedet aus dem Südwind und einer handvoll Hurrikan, gegossen in die Formen des Vulkans und gehärtet in tiefer See. Keiner von Euch sieht mich wie ein Anderer, und doch bin ich unwandelbar. Ein Tropfen Feuer, zwei Korn Wüste und ein Hauch rauchigen Schattens bringen mich zur Vollendung, lassen mich in gleißendem Licht erstrahlen. Für die einen bin ich Faszination, für die Anderen geradezu grotesk. Ein Kunstwerk, geschaffen ohnegleichen, unmöglich nicht hinzusehen. Sagt mir, seht Ihr Schönheit oder Qual?
Ich bin der Südwind, gekettet in Fesseln, die niemand je sprengt, bin der Sturm, gezähmt durch die Peitschen des Verrats und bin das Feuer gefangen in nassem Grab. Ihr
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Laura Winterfels
Cover: Laura Winterfels
Tag der Veröffentlichung: 01.03.2019
ISBN: 978-3-7438-9828-8
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