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1. Jenna Barbera

Ich saß in der Base vor dem PC und durchsuchte weiterhin meine alten Backups. Ich hatte das Gefühl etwas bedeutendes übersehen zu haben. Dabei half mir Larry Binns, er war IT-Spezialist und sortierte Regelmäßig die neu Gewonnenen Informationan. Er war schwer beeindruckt von den ganzen Informationen die Charly und ich in unserer Informationshändlerzeit zusammen gesammelt hatten. 

 

Nebenbei lauschten wir verschiedenen Nachrichtensprechnern aus dem Ausland. Es war doch immer recht Interessant was man dort über die Amerikaner von sich gab. Oft Hackten wir uns auch in verschiedene Netzwerke um an wichtige Infos zu kommen. 

 

In meiner Pause rief ich meinen Ex-Freund Dean Smith an. Dean und ich waren uns im Dschungel näher gekommen, als sie zwei KSK-Soldaten und mich aus den Händen der Abu Sayyaf retteten. Die Männer sind wie meine Brüder und auch Dean ist trotz unserer Trennung wie ein großer Bruder für mich. 

 

Ich erzählte ihm das einige in einem Einsatz waren, aber es kaum Gefahr bestand. Außerdem sagte ich ihm, das ich ihn vermisse, immerhin war er nun zwei Wochen im Urlaub gewesen. Ich hatte ihn zum Flughafen gebracht und würde ihn morgen von zu Hause abholen, damit er zur Base kam. 

 

Nach dem Telefonat ging ich wie immer mit den Jungs die mich vor etwas über einem Jahr gerettet hatten zu Mittag essen. Ich genoss diese Zeit immer sehr, denn viel hatten wir nicht. Ich drurfte Nach wie vor nicht mit auf Missionen gehen, darum saß ich die meiste Zeit allein am PC. 

 

Um mich Fit zu halten ging ich oft auf dem Traningsgelände und trainierte zusammen mit den anderen SEALs. Ich fand es immer wieder lustig wenn ich die Neulinge dumm darstehen ließ und die alten Hasen sich darüber schlapp Lachten. 

 

Voller Tatendrang ging ich dann Nachmittags zurück an meinem PC und wertete Daten aus oder brachte ein paar Frischlingen den Umgang am PC bei. Larry war einer der wenigen Männer in diesem Raum die mich nicht versuchten nieder zu machen. 

 

Ich bekam oft dumme Sprüche von den Anderen aber das war mir egal. Meist bekamen sie einen Spruch zurück und schmollten dann für ein paar Tage. Ich hatte mich bereits daran gewöhnt. 

 

Abends saß ich meist mit einem der Jungs vorm Fernseher bei mir zu Hause. Gerade wenn einer von ihnen nicht auf der Base schlafen wollte. Heute war Logan bei mir. Ich hatte einen richtig guten Draht zu ihm, oft maßen wir uns mit den Scharfschützengewehren, aber Logan hatte da doch ein besseres Auge als ich. Gemeinsam würden wir auch am nächsten Morgen Dean abholen. 

 

 

Der Morgen brach mal wieder Früh an, doch man gewöhnte sich schnell daran. Logan saß schon fertig auf dem Sofa als ich gerade mal aus dem Zimmer kam. 

"Morgen." brummte ich ihm knapp entgegen und verschwand direkt im Bad. 

Wie immer lachte Logan darüber nur und gab keinen Kommentar ab. 

Um halb elf schließlich war ich endlich fertig und wir fuhren mit meinem Wagen zu Dean. 

 

Die Uhr zeigte fünf vor elf als ich wie eine bekloppte auf die schelle drückte. Ich würde erst aufhören wenn Dean aufgedrückt hatte. Doch nach fünf Minuten war immer noch nichts geschehen und selbst Logan stieg nun auch aus dem Wagen.

 

"Was ist los?" fragte dieser nur.

"Dean macht nicht auf. Ruf mal bei ihm an." bat ich und ließ dann doch die Schelle los.

Nach einigen Augenblicken zuckte Logan nur mit den Schultern.

"Irgendwas stimmt da nicht. Ich schell mal bei nem Nachbar."

 

Gesagt getan. Ich schellte bei einem ganz unten und wartete das die Tür sich öffnete. Dies geschah auch wenig später. Der Mann der die Tür geöffnet hatte sah durch einen Spalt seiner Tür und fragte was wir wollten.

Ich lächelte ihn an und sagte: "Entschuldigen Sie! Unser Freund ist gestern Abend wieder gekommen und wir wollten ihn überraschen."

 

Der Mann nickte bloß und schloss seine Tür wieder. Somit liefen Logan und ich in den zweiten Stock zu Deans Wohnung. Die Tür war verschlossen doch auf unser Klopfen reagierte keiner.

"Geh mal beiseite ich mach die Tür auf." meinte Logan und ging einen Schritt zurück.

"Mein Gott immer so Brutal.  Ich mach das schon."

 

Ich stellte mich genau vor die Tür und stocherte im Schloss herum. Nach einem Moment klickte es und die Tür sprang auf. Logan schob mich beiseite und ging vorsichtig rein. 

"Ach du scheiße!" entfuhr es Logan.

Ich quetschte mich an ihm vorbei und sah was los war. Deans gesamte Wohnung war verwüstet worden. Langsam ging ich zu seinem Schlafzimmer. Auf dem Boden vor seinem Bett lag eine kleine Blutpfütze, doch von Dean keine Spur.

 

"Logan ruf Hasting an." bekam ich nur knapp raus und sah weiterhin geschockt auf den Boden.

2. Milo Lawson

 Ich lief gerade mit Damon richtung Kommandozentrale. Wir wollten mal nachsehen ob in nächster Zeit ein Einsatz für uns anstand. Gemütlich liefen wir auf den großen Platz wo die ganzen Gebäude standen. Wir setzten gerade einen Schritt auf den warmen Asphalt als zwei Wagen der Militärpolizei an uns vorbei Donnerten. 

 

Fragend sahen wir diesem hinterher, doch schnell wurde unsere Aufmerksamkeit auf den Eingang der Kommandozentrale gelenkt. Captain Hastings schimpfte mal wieder wie ein Rohrspatz, setzte sich in ein Auto und jagte hinter der MP hinterher. 

 

Damon und ich gingen auf Sky zu der geschockt in der Tür stand und dem Captain hinterher sah.

"Hey was ist da los Heal?" fragte Damon.

"Sie fahren zu Dean. Seine Wohnung ist verwüstet, sie haben Blut gefunden aber von Dean keine Spur." antwortete Sky. 

 

"Wer weiß was da passiert ist. Macht euch keinen Kopf, Dean geht es bestimmt gut." meinte Damon und versuchte uns somit zu beruhigen.

"Ich glaube dieses mal nicht. Jenna und Logan wollten ihn Abholen. Sie sind noch da." sage ich und gehe mit den Beiden rein. 

 

Die Nachricht von Deans verschwinden machte schneller die Runde als alles andere. Immer mehr unserer Kameraden kamen in die Kommandozentrale und warteten auf Nachrichten. Keiner von ihnen wollte untätig herum sitzen, wenn einer ihrer Brüder wahrscheinlich hilfe brauchte.

 

Erst nach quälenden zwei Stunden kamen Captain Hasting, Logan und Jenna zu uns. Jenna verschwand ohne jedes Wort in den Informationsraum. Sie knallte die Tür so fest zu dass die Wände wackelten. Logan setzte sich zu uns und wartete darauf das Hasting etwas sagte.

 

"Wie ihr schon mitbekommen habt ist Dean Smith verschwunden. In seiner Wohnung herrscht heilloses Chaos. Wir haben Blut gefunden. Unsere Laboranten finden gerade heruas ob es seines ist oder nicht. Fakt ist, wir wissen nicht ob Dean freiwillig gegangen ist oder nicht. Wir warten jetzt auf neue Fakten." meinte Hasting resigniert und ging auch in den Inforaum. 

 

Ich ging einfach hinterher, genau wie einige Anderen. Der Raum wurde schnell so voll das kaum noch jemand rein passte. Alle hofften darauf das Jenna wusste was Fakten sind. Ich sah auf ihrem Bildschirm nur geflacker. Die Bilder huschten hin und her, schneller als das ich was erkennen konnte. 

 

Ihr Blick lag wütend auf dem Bildschirm, sie suchte Fieberhaft. Captain Hasting stand hinter ihr, sagte ihr leise etwas. Es schien sie noch wütender zu machen. 

 

Sie tippte weiter auf ihrer Tastatur herum, die Bilder flitzten weiter über den Bildschirm. Wieder sagte Hasting ihr etwas, Larry nahm Abstand. Plötzlich schlug Jenna mit der Faust auf den Tisch, drehte sich rum und sah Hasting mit einem Killerblick an. 

 

"Ich werde mit Sicherheit nicht einfach so hinnehmen das Dean vermutlich freiwillig gegangen ist! Er würde seine Brüder niemals einfach so im Stich lassen! Ich weiß das da etwas passiert ist und ich gebe nicht auf, bevor ich ihn gefunden habe. Wenn sie ein Problem damit haben, dann schmeißen sie mich raus! Aber glauben Sie mir, hinter ihnen stehen noch einige Männer die derselben Meinung sind wie ich. Und wenn sie jetzt nichts Produktives zum besten geben können, dann raus aus diesem Raum!" schrie Jenna den Captain an. 

 

Beleidigt drehte der Captain um, bahnte sich einen Weg durch die Männer und verließ den Raum. Die Jungs hingegen gröllten, das Jenna ihm Kontra gegeben hatte war verdammt Mutig.

 

Jen setzte sich wieder an den Pc und gab Larry eine dünne Akte. Beide vertieften sich in ihrer Arbeit. Wir fragten immer mal wieder nach ob wir etwas tun könnten, doch wir durften nur ab und an mal einen neuen Kaffee holen.

 

Jenna ließ wie gewohnt die Bilder und Dateien über den Bildschirm fliegen, keiner von uns erkannte auch nur das mindesteste, sie hingegen schon, das wussten wir genau. Einige Jungs gingen raus, warteten an der Luft auf Neuigkeiten, andere blieben aber an Ort und Stelle.

 

Irgendwann stand Jen plötzlich Fluchend auf, ging ohne ein Wort an uns vorbei und verschwand ins Freie. Sie ging geradewegs auf unseren Trainingsraum zu. Noch bevor einer von uns Reagieren konnte war sie in ihrer Umkleide verschwunden. Schließlich kam sie auf der anderen Seite raus und wandte sich an den Sandsack.

 

Doch bevor sie ihren ersten Schlag machen konnte sprach Logan sie an.

"Shadow was ist los?"

"Ich muss Nachdenken. Das kann ich am besten wenn ich auf etwas einprügel!"

Jen holte aus und schlug mit ihrer gesamten Kraft auf den Sandsack ein. Da ich schon ein paar mal mit ihr Trainiert hatte wusste ich sie hatte ganz schon Kraft.

 

"Hör zu Shadow, ich weiß nicht was mit Dean passiert ist, aber ich weiß die ganzen Jungs stehen hinter dir. Sie Vertrauen dir und wissen, wenn jemand Dean findet dann du." meinte Logan neben ihr.

"Das ist sehr nett von euch, aber Eye, wenn ich mich jetzt nicht Abreagiere garantiere ich für nichts. Also entweder einer von euch hält jetzt diesen scheiß Sandsack fest oder einer steigt mit mir in den Ring!"

 

Ich stellte mich hinter den Sandsack und hielt ihn fest. Wir alle kannten Jenna mittlerweile ganz gut, doch keiner von uns hatte sie bisher so erlebt.

3. Travis Grey

 Jenna schlug wie von Sinnen auf den Sandsack ein, bekam hinweise von den Jungs um ihre Schläge effektiver zu nutzen doch sie meinte es hätte alles Technik. Zum guten schluss landete sie mit Damon im Ring. Ich wusste nicht wer mir mehr leid tun sollte. Jenna war eine gute Kämpferin zweifelsfrei, doch Damon war ein Nahkampfspezialist. Bisher war er unbesiegt im Ring.

 

Beide schenkten sich nichts in diesem Kampf. Immer wieder landete einer von ihnen auf der Matte. Am Ende einigten sich die Beiden auf Unentschieden. Jen ging Kommentarlos in ihre Umkleide.

"Sie ist verdammt sauer. Meinst du sie hat nen Verdacht?" fragte Vision mich.

"Nein, sonst hätte sie es uns gesagt." antwortete ich und wartete draußen auf Jen.

 

Ganz sicher, hätte sie einen Verdacht hätte sie es auch gesagt. Doch schien sie tatsächlich nicht die geringste Ahnung zu haben. Frisch geduscht kam sie schließlich raus und blickte in den Sonnenuntergang. Ich sah ihr ihre Anspannung an wusste aber nicht wie ich ihr Helfen sollte.

 

Die Sonne war fast komplett verschwunden als Jen ein "Scheiße" entfuhr. Sie rannte los, aber nicht in die Kommandozentrale.

"Shadow was ist los?" rief ich ihr hinterher.

"Verdammt große Scheiße ist los!" schrie sie und sprang in ihr Auto.

 

Jen fuhr so schnell los das ich nur verdattert stehen bleiben konnte. Glücklicherweise hatte Gun ihr vorhaben bemerkt und sammelte zusammen mit Vision, Logan und mich ein. Wir jagten Jen hinterher die ein beachtliches Tempo an den Tag legte.

 

Vor ihrer Wohnung hielt sie an, lief schnell zur Eingangstür und zog ihre Waffe. Verdammt sie zog ihre Waffe! Wir sprangen aus dem Auto und liefen ihr nach, doch Jen war schon im Hausflur verschwunden. Auf der Treppe holten wir sie ein. Sie zeigte uns wir sollten still sein und zielte mit ihrer Waffe nach oben. Langsam und immer mit Schussbereiter Waffe schlich sie höher.

 

Sie stellte sich Seitlich an ihre Wohnungstür die einen Spalt breit offen stand. Nun zogen wir auch unsere Waffe. Jen ging in die Hocke, tastete vorsichtig am Boden und dem Türrahmen entlang. Als sie keine Gefahr in Form einer Bombe erkannte, öffnete sie die Tür langsam.

 

Wir hörten Papiere durch die Gegend fliegen, es war noch jemand in ihrer Wohnung. Es gab kein halten mehr für Jen. Sie stürmte in die Wohnung rein und schmiss sich auf eine junge Frau. Die beiden Kämpften mit Fäusten uns tritten. Wir versuchten dazwischen zu gehen, doch Jen selbst fauchte uns an wir sollten uns daraus halten.

 

Lange dauerte dieser Kampf nicht mehr und Jen drückte die ebenfalls junge Frau auf den Boden.

"Keira verdammt was machst du in meiner Wohnung?" schrie Jen.

"Dich suchen!" jammerte die Frau.

"Was willst du von mir?" fragte Jen böse.

"Lass mich los dann erkläre ich es dir."

 

Jen stand auf, packte Keira aber direkt am Arm und schubste sie auf das Bett. Bedrohlich stand Jenna vor der jungen Frau und wartete auf eine Antwort.

"Schamarov schickt mich. Er will mit dir Handeln. Ich sollte das ganze anleiern." sagte die Frau zögerlich.

"Schamarov ist aus dem Geschäft raus! Wer schickt dich wirklich?"

"Bitte Shadow er killt mich!" bettelte die junge Frau.

 

Jenna drückte die Frau auf das Bett, wühlte in ihrer Jackentasche herum und zog ein Handy raus. Sie ließ wieder von der Frau ab und besah sich das Handy genauer.

"Schamarov mhh?"

"Shadow..." weinte Keira.

"Verdammt Keira du suchst mich für Jegor! Ist der etwa hier?"

"Nein, er hatte da noch etwas zu erledigen hat er gesagt. Ich sollte dich aber schonmal ausfindig machen. Shadow er zwingt mich dazu!" weinte die Frau weiter.

"Habt bitte ein Auge auf sie, ich bin sofort wieder da!" meinte Jen und verschwand im Bad.

4. Jenna Barbera

 Das durfte doch alles nicht Wahr sein. Jegor hatte mich gefunden. Ein Jahr konnte ich unentdeckt bleiben, doch jetzt war er hier. Hatte er womöglich Dean entführt?

Ich schmiss mir kaltes Wasser ins Gesicht um einen klaren Kopf zu bekommen. Was sollte ich nur tun? Warum machte Keira da mit? Ich musste es herausfinden.

 

Ich ging zurück zu den Anderen.

"Also gut. Womit zwingt Jegor dich hierzu?" fragte ich nun etwas ruhiger.

"Er hat Flix und mich beschatten lassen. Wir wurden bei Beweisvernichtung aufgenommen. Damit erpresst er Flix und mich." meinte die Frau kleinlaut.

"Ihr seit solche Idioten! Wo ist Flix?" fragte ich fast schon resigniert.

"Bei Jegor..."

"Klar das die beiden Sympatisieren. Was mach ich jetzt mit dir?"

 

"Wir lassen sie in Gewahrsam nehmen. Das ist sicherer als sie Frei herum laufen zu lassen." meinte Travis.

"Die MP ist schon auf dem Weg." setzte Logan hinzu.

 

Tatsächlich kamen die Jungs von der Militärpolizei schnell und nahmen Keira mit. Ich sah mich eingehend in meiner Wohnung um. Hier konnte ich nicht bleiben, das war schlichtweg zu Gefährlich. Das sagten mir auch die Männer und baten mich wichtige Dinge sofort mitzunehmen.

 

Ich suchte meine wenigen Habseligkeiten zusammen und schmiss sie in einen Rucksack. Als erstes verließ ich meine Wohnung wieder. Logan bestand darauf bei mir mit zu fahren, ebenso Vision und ich leistete keine widerrede.

 

Ich wollte schnell wieder an meinen PC einem Verdacht nachgehen. Wenn Jegor tatsächlich dahinter steckte hatte ich ein Problem. Etwas gemäßigter als zuvor fuhr ich die Straßen entlang.

"Woher wusstest du das jemand in deiner Wohnung ist?" fragte Logan.

"Wenn jemand unbefugt meine Wohnung betritt, bekomme ich einen Alarm auf mein Handy. Ich sorge halt vor. Das hängt halt alles mit meinem Vorherigen Lebensstil zusammen." erklärte ich knapp.

 "Wir stehen hinter dir, egal was passiert." meinte Vision von der Rücksitzbank.

 

Es war schon spät in der Nacht als wir zurückkehrten, doch die meisten SEALs waren noch auf den Beinen. Alle wollten wissen was passiert sei, doch die Erklärungen überließ ich den Anderen. Ich setzte mich schnell an den PC, kramte alte Kontakte raus und machte mich ans Werk.

 

Viele meiner Kontakte konnten mir wenig Hinweise geben. Doch die größte Hilfe war Alexej. Er konnte mir vieles berichten, vieles was mir gar nicht gefiel. Ich telefonierte fast drei Stunden mit ihm und war schockiert. Die Männer sahen mir an das etwas nicht stimmte, warteten aber mit fragen bis ich selbst das Wort ergriff.

"Jungs ich bin am Arsch." bekam ich nur raus und ging nach draußen.

 

"Shadow was ist los?" fragte Milo sofort.

"Lass mir ein paar Minuten." seufzte ich.

 

Ich war geliefert. Alexej konnte mir das sagen was ich benötigte, aber es gefiel mir gar nicht. Ich ging in die Knie, starrte die Sterne an und fragte mich warum es alles so kommen musste. Warum Freunde wegen mir leiden mussten. Ich hasste mich in diesem Moment selbst.

 

Das erste Mal seit sehr langer Zeit stiegen Tränen in mir auf, Tränen die ich versuchte zurückzuhalten, aber es nicht schaffte. Lautlos rannen sie über mein Gesicht, kein schluchzer kam über meine Lippen. Sky hockte sich vor mich, machte sich sorgen um mich und sah mich erstaunt an.

 

Ich spürte die Blicke der Anderen auf mir Ruhen, doch ich ignorierte sie. Ich musste versuchen das beste aus dieser Situation zu machen, am besten ich zog alleine los, nicht noch mehr in meinen Mist hineinziehen.

Sky bemerkte meine Veränderung. Er sah wie meine Tränen stoppten und mein Kampfgeist aufflammte.

"Egal was du vorhast, nicht ohne uns!" sagte dieser sofort.

 

"Hol bitte Hasting in die Kommandozentrale und mach eine Schaltung nach Deutschland. Wir müssen mit dem Vorgesetzten der KSK sprechen." bat ich leise. Sky nickte, drückte meine Schulter und lief los. Ich wischte mir meine Tränen mit den Ärmeln weg und ging in die Kommandozentrale zurück.

 

Ich holte meinen Laptop, der stets mit der großen Leinwand verbunden war und stellte mich vor die vielen Stühle. Die SEALs merkten sofort das ich etwas zu sagen hatte und setzten sich. Kaum saßen alle kam Hasting zusammen mit Sky herein und Larry hatte die Verbindung zu Herr Bähring aufgebaut. 

 

"Sind alle Anwesend?" fragte ich in die Runde.

Es gab nur mehrere Ja-bekundungen.

"Gut. Ich habe herausgefunden was Sache ist. Zurzeit werden Vermisst Dean Smith und Thomas Hansen Korrekt?"

"Korrekt." bestätigten Hasting und Bähring.

"Es gibt eine neue Vereinigung. Sie nennen sie Icebreaker und sind in Ostsibirien zu finden. Laut meinem Kontakt hat diese Organisation unsere beiden Männer. Es gibt drei Männer die das Sagen haben. Zwei sind uns durchaus bekannt, der dritte nur mir und bereitet mir ungeheure Kopfschmerzen. Zum einen hätten wir Jegor Anatow, unser geringstes Problem. Jegor mag zwar Gefährlich sein, aber nicht wenn man seine schwachstellen kennt." erzählte ich wurde aber unterbrochen.

 

"Sie kennen die Schwachstellen?" fragte Bähring.

"Allerdings. Der nächste Mann ist weit Gefährlicher durch seine Armee. Es ist Anur Al Kardasha. Die schlimmste Person in diesem Spiel ist allerdings Akycha. Er ist Inuit, kennt sich also mit der Kälte aus. Akycha hat Charly ausgebildet und mir meine Prüfung abgenommen. Er ist der Inbegriff der Informationshändler, hochgefährlich, gewissenlos, machtgierig. Ich bin mir sicher sie Planen was großes, leider sind sie durch mich an die KSK und an die SEALs gelangt." erklärte ich zu Ende.

 

 

5. Dean Smith

 Mein Kopf dröhnte heftig als ich mein Bewusstsein wiedererlangte. Es war bitterkalt und ich hätte schwören können zu erfrieren. Ich schlug die Augen auf und fand mich in einem schwach beleuchtetem Keller wieder. Meine Hände waren mir auf dem Rücken zusammen gebunden worden und auch meine Beine wurden durch Panzertape zusammen gehalten.

 

Ich sah mich um und erblickte, zu meinem erstaunen, Thomas Hansen. Er war noch nicht wieder bei Bewusstsein, auf seiner Stirn leuchtete mir ein Bluterguss entgegen. Ich rutschte vorsichtig zu ihm, versuchte ihn an zu stupsen und sprach seinen Namen aus. Langsam kam er nun auch zu sich, blickte sich ebenfalls neugierig um.

 

"Alles okay bei dir?" fragte ich leise und sah mich weiter um.

"Geht schon. Was ist mit dir?" fragte Thomas zurück.

"Geht auch. Wo sind wir hier?"

"Ich weiß es nicht. Ich war auf dem Weg zur Kaserne als ich von der Straße gedrängt wurde." meinte Thomas und setzte sich hin. Auch er war an Händen und Füßen gefesselt.

 

"Ich wurde aus meiner Wohnung entführt. Keinen schimmer von wem, aber sie wussten genau wer ich bin. Ist dir auch so kalt oder täusche ich mich?" fragte ich weiter.

"Nein es ist Kalt. Liegt da hinten noch jemand?"

Ich sah nun auch in die dunkle Ecke. Tatsächlich lag da noch jemand, somit rutschte ich hin und sah nach der Person.  zu meinem Erstaunen lagen da sogar noch zwei Personen. Vorsichtig versuchte ich auch die Beiden wach zu bekommen.

 

Nur langsam regten sich die beiden Männer und sahen sich genauso verwirrt um wie wir. Sie setzten sich hin und auch sie hatten Verletzungen am Kopf.

 

Einer der beiden sprach auf Polnisch. Ich sagte ihm das ich aus Amerika kam und Thomas aus Deutschland.

Dann fragte er auf Englisch: "Wo sind wir?"

"Keine Ahnung mein Freund. Bei welcher Einheit bist du?" fragte nun Thomas.

"Grom. Jakub Michal." stellte der Polnische Freund sich vor.

"SASR. Ruben Jenks." stellte der Andere sich vor und wies sich somit als Australier aus.

 

"Alles Spezialeinheiten. Ich bin mal gespannt was unsere Entführer vorhaben. Aber es muss was großes sein. Ich hoffe nur sie finden uns schnell. Es ist Kalt und die sind nicht gerade Einfühlsam!" meinte Thomas.

"Jen wird uns schon finden." beteuerte ich.

 

Thomas bekam große Augen. Ja auch wenn Jenna ab und an mit den beiden Deutschen Telefoniert hatte, durfte sie ihnen nie sagen wo sie nun Arbeitete. Aber eigentlich war es nun auch egal. Thomas sah mich immer noch fragend an, genauso wie die beiden Anderen. Somit erzählte ich von Jenna und das sie nun für die USSOCOM arbeitete.

 

Wir hörten ein Rascheln an der Tür, dann wie ein Schlüssel in das Schloss gesteckt wurde. Herein kam niemand geringeres als Anur Al Kardasha. Er grinste uns an, stellte vier Gläser Wasser mit Strohhalm hin und ging wieder.

 

Nacheinander rutschten wir zu den Gläsern und tranken etwas. Ich starrte zu Thomas dem vermutlich dasselbe wie mir durch den Kopf ging. Auch Thomas starrte mich eine Weile an, bis die beiden Anderen die stille durchbrochen und fragten was los sei.

 

"Wisst ihr wer das war?" fragte Thomas.

"Anur Al Kardasha. Ein hohes Tier der Abu Sayyaf." antwortete Ruben.

"Ganz genau mein Freund. Aber dieses Gebiet hier ist viel zu Kalt Für sein Territorium." meinte ich darauf.

"Entweder er hat dir Gruppe gewechselt oder hier läuft etwas gewaltig schief." gab Tohmas zu bedenken.

 

Es trat eine Unangenehme stille ein, niemand wusste nun etwas zu sagen. Ich rutschte indes an Thomas heran, versuchte ihm Rücken an Rücken das Panzertape zu öffnen. Nach langem versuchen klappte es auch. Nun befreite er mich. So ging es weiter bis wir alle entfesselt waren.

 

6. Damon "Sway"

 Jenna hatte, wie wir es erwartet hatten, herausgefunden wo Dean steckte. Sie hat uns die Schreckensnachrichten überbracht und sollte nun mehr herausfinden. Doch selbst ich sah ihr an, dass es ihr jetzt gar nicht gut ging. Sie saß vor dem PC tat jedoch nichts. 

 

"Jen komm mach Pause. Leg dich schlafen." meinte Milo dann irgendwann.

"Wie soll ich jetzt eine Pause machen? Jetzt wo Thomas und Dean irgendwo in Sibirien festsitzen. Man Milo es ist meine Verdammte Schuld." beschuldigte sie sich selbst.

"Niemand gibt dir die Schuld an dem was passiert ist. Du solltest dich ausruhen kleine, wir brauchen dich fit." sprach ich ihr gut zu.

Jen schaltete den PC ab, stand auf, blieb dann aber wie angewurzelt stehen.

 

"Wo sind eigentlich meine Sachen hin?" fragte sie überrascht.

"Bei uns. Wir haben hinten auf dem Platz ein Häuschen. Du kannst erstmal bei uns bleiben." antwortete Milo.

Jen nickte, sah betrübt zu uns und folgte uns dann. 

 

Gemeinsam liefen wir über den großen Platz der wie leer gefegt war. Der Mond stand schon hoch am Himmel, die Sterne zeigten sich in voller pracht und es wurde frisch. Stumm sah Jenna hoch, ihr blick lag in weiter ferne. Zu gerne wüsste ich was sie dachte, aber das würde sie uns vermutlich nicht mitteilen. Nach einem kurzen Moment lief sie wieder weiter dabei steckte sie eine Hand in die Hosentasche und wirkte distanziert. Ich hatte das Gefühl sie plante etwas, etwas wobei wir keine Rolle finden würden. Doch wenn es um Dean ging wäre ich sauer wenn sie uns nichts sagen würde.

 

Recht schnell kamen wir am Haus an, innen war noch alles Hell erleuchtet. Neben Milo und mir bewohnten meist Logan, Sky, Travis, Jaden (Gun) und Alex dieses Haus. Da Alex zurzeit nicht anwesend war konnte Jen in seinem Zimmer bleiben. Wir hatten mit Zen abgesprochen ob es okay ist und er hatte damit kein Problem. Tatsächlich waren die Anderen noch wach und hatten auf uns gewartet, doch Jen hatte keinen Kopf für die Jungs. Sie ließ sich das Zimmer zeigen und verschwand Wortlos darin.

 

"Wir sollten sie im Augen behalten. Da wird noch was kommen." meinte Milo plötzlich.

"Ich weiß. Aber sie ist ein freier Mensch." gab Logan zu bedenken.

 

Recht schnell verabschiedeten wir uns auch ins Bett. Lange lag ich noch wach und dachte nach. Jenna war schon außergewöhnlich. Diese kleine zierliche Person hatte einen Gefährlichen Lebenstil gewählt, versuchte dennoch auf der richtigen Spur zu bleiben. Sie hatte im Dschungel wohl einiges einstecken müssen. Das hatte ich damals noch gesehen, die Spuren die diese Tage an ihr hinterlassen hatten. Trotzdem hatte sie sich sofort dazu bereit erklärt alles auf Spiel zu setzen um zwei meiner Brüder zu befreien. Seitdem suchte Jegor Anatow nach der Verräterin. Doch nur dank Jenna und ihrer verdammt guten Arbeit klappte die Berfeiung besser als alles andere. Auch wenn ich damals sehr Misstrauisch und nicht gewillt war mit einer Frau zusammen zu Arbeiten, bereute ich es nie es doch getan zu haben.

Seit sie nun bei uns Arbeitete hatte sie verdammt gute Arbeit geleistet. Wir konnten einige der besonders fiesen Männer schnappen und aus dem Verkehr ziehen. Warum nun alles auf einmal kam würde wohl im unklaren bleiben. Doch auch diesemal tat Jenna alles daran um dem Rätsel eine Lösung zu presentieren.

Nun lag ich Wand an Wand mit der jungen Frau und fragte mich was in ihrem Kopf vor ging. Was sie wohl plante und ob sie uns einweihen würde. Ich fragte mich auch ob sie schon eine Lösung wusste. Bei einem war ich mir jedoch sicher, sie würde nicht zulassen das Dean oder auch Thomas etwas passierte.

 

Neben an hörte ich nun Jenna sprechen. Sie sprach aber, wenn ich mich nicht gänzlich irrte, auf Russisch. Vermutlich wollte sie noch einige ihrer Kontakte Abklappern. Sie würde wahrscheinlich nicht Ruhen ehe das alles vorbei sein würde oder jemand sie dazu zwang. Ich lauschte dem Gespräch, auch wenn ich kein Wort verstand, doch fand ich Jen hatte eine sehr angenehme Stimme.

Egal was sie besprach, in jedem ihrer Worte konnte man verschieden Gefühle heraus hören. Am Anfang klang sie Resigniert und Müde, dann kam Trauer in ihre Stimme. Danach spürte ich Wut und Enttäuschung folgte dem. Zum Ende ihres doch recht langem Gesprächs hörte ich Sorge und Trauer.

 

Im Nebenzimmer wurde es Zunächst still und ich fragte mich ob Jen nun schlief, doch dann hörte ich einen leisen Schluchzer. Weinte sie da gerade wirklich? Vorallem weinte Jen da gerade wirklich laut?

 

Ich ging raus auf den Flur und traf auf die Anderen. Sie standen im Flur und sahen geschockt auf Jennas Tür. Keiner sagte oder tat etwas, sie waren genauso geschockt wie ich. Milo allerdings sah auch ein wenig Nachdenklich aus. Vermutlich hatte er dem Gespräch etwas folgen können, immerhin war er der Einzige von uns der auch Russisch sprechen konnte.

Ich löste mich als erstes aus der Schockstarre und ging auf die Tür zu. Gerade als ich an die Klinke fasste meinte Jen schmerzerfüllt wir sollten sie jetzt bitte in Ruhe lassen. Damit schickte ich die Anderen ins Bett. Bis auf Travis folgtem dem auch alle. Ich würde kein Auge zu machen, irgendwas stimmte hier nicht und ich würde es im Auge behalten.

Gemeinsam mit Travis ging ich ins Wohnzimmer wo ich den Fernseher einschaltete und irgendein Nachtprogramm laufen ließ. Travis hatte wohl dasselbe wie ich im Kopf, doch keiner von uns sagte etwas. Wir verstanden uns auch schweigend. 

 

In der früh um Vier kam Jen nach unten, blickte uns fragend an und spazierte dann in die Küche. So wie sie aussah hatte sie nicht geschlafen und noch lange geweint. Doch sie trank nur ein Glas Wasser, verschwand dann unter die Dusche um gerade mal 15 Minuten später frisch vor uns zu stehen. 

7. Jenna Barbera

 Ich saß in der Küche der Männer und überlegte wie es weitergehen sollte. Es gab noch sovieles zu Erledigen, sovieles was noch unklar war. Ich spürte die Besorgten blicke auf mir ruhen doch ignorierte ich sie wie üblich. Ich ließ mir Zeit mit meinem Kaffee um mir selbst meinen Tagesplan aufzustellen. Hin und wieder gab ich knappe antworten auf die fragen der Männer, doch meist musste ich wohl einfach wie eine Geisteskranke ausgesehen haben. 

Meine Welt begann zu zerbröckeln, für mich gab es eigentlich kaum noch möglichkeiten um vernünftig da raus zu kommen. Ich würde es nicht allein schaffen, doch meine größte Sorge galt den Männer in Akychas Händen. Wenn ich nicht bald was unternehmen würde, wusste ich im Vorfeld, das sie leiden würden.

 

Ich hasste Akycha abgrundtief. Damals hatte er mich immer als dümmliches Weib bezeichnet, mich fertig gemacht. Dank Charly bestand ich die Prüfung damals, doch Akycha hätte lieber meinen Kopf auf einem Tablett gesehen, als mich in einer guten Position. Akycha war gut in dem was er tat. Er hinterließ selten Spuren, geschweige denn irgendwas. Ich jedoch kannte seine Handschrift, ich war eine der Wenigen die seine Tricks durchschaut hatten. Deswegen beruhte der Hass auf Gegenseitigkeit. 

Jegor war noch immer auf der Jagd nach mir, das war mir klar. Ich hatte ihm ne Menge Geld gekostet indem ich Tray und Alex zusammen mit Damon befreit hatte. Doch ich kannte seine Schwachstellen und die würde ich ausnutzen. Jegor war eigentlich ein kleiner Feigling und ich würde ihm die Angst lehren.

Schlimmer jedoch war Anur Al Kardasha. Wegen ihm hatte all dies erst Angefangen. Wegen ihm hatte sich mein gesamtes Leben geändert. Und nun versuchte er etwas weitaus schlimmeres. Beim letzten zusammen treffen kam er davon, doch diesesmal würde es ihm seinen Kopf kosten hatte ich beschlossen.

 

Ich wollte nun erst einmal etwas nachgehen. Ich hatte in der Nacht mit Alexej Telefoniert. Es hatte mich Schockiert, ernüchtert und sehr verletzt. Es war das letzte mal das ich etwas von ihm hören würde. Doch mit diesem letzten Gespräch hatte er mir so viele Informationen zukommen lassen das er damit mehr als nur ein Leben rettete. Seines hatte er mit diesem Gespräch eingebüßt. Traurig über diese Tatsache stand ich nun endlich auf. Die Männer hatten nur auf mich gewartet und begleiteten mich. 

Doch statt in die Kommandozentrale ging ich geradewegs auf die Personalabteilung zu. Die Männer fragten was ich hier wollte, doch ich vertröstete sie nur. Niemand achtete groß auf mich und so kam ich schnell an die Informationen die ich benötigte. Ich steckte die drei Akten einfach ein und verließ das stickige Gebäude nur zu gern. Verfolgt von meinen Freunden setzte ich mich wenig später vor meinen Pc und schlug die erste Akte auf.

Laut Alexej mussten wir einen Spion haben, doch leider hatte er nur drei Namen auffassen können. Somit sah ich mir die drei Akten an und suchte nach dem Spion. Es konnte nur Akycha gewesen sein der jemanden hier herein gebracht hatte und somit suchte ich nach seinem größten Fehler. Wenn er etwas schrieb, das meiste machte er nun einmal Handschriftlich, hinterließ er immer an der selben Stelle einen Fleck. 

Bei den ersten beiden, das hatte ich mir schon vorher gedacht, fand ich nichts. Doch bei dem dritten wurde ich fündig. Ich schloss die Augen, sog scharf die Luft ein und wurde sauer. Im PC suchte ich den Momentanen Standort von ihm. Laut dem Plan war er jetzt gerade auf dem Parcours, dort würde ich ihn mir holen.

 

Schwungvoll und voller Wut stand ich auf. Die Männer merkten sofort das etwas nicht stimmte und folgten mir. Mit schnellem Schritt ging ich zum Parcours, fragte den Obersten wer mein Mann war. Er zeigte auf ihn und ich lief einfach los. Mir waren die rufe, ich solle vom Parcours runter, egal. Ich wollte ihn und zwar jetzt. Schneller als üblich nahm ich die Hindernisse, sprintete an anderen SEALs vorbei und behielt mein Ziel im Auge. 

Auf dem höchsten Kletterturm holte ich ihn ein.

Böse grinsend fragte ich: "Na verrätst du mir deinen Richtigen Namen?"

"Hast es also rausbekommen? Aber hey das nützt dir nichts." mit festen blick antwortet er mir. 

Ich ahnte was kommen würde und packte an das Kletterseil, welches von hier Oben bis auf den Boden reichte. Im nächsten Moment schlug er mir auch schon ins Gesicht. Ich kippte zur Seite, konnte mich am Seil festhalten und rutschte nur etwas runter. Meine Handfläche brannte durch das raue Seil, doch nun hatte ich meine bestättigung. Unten liefen besorgt die SEALs entlang, wollten mir helfen falls ich doch abstürzte, doch ich zog mich einfach wieder hoch. Mein Wiedersacher jedoch kletterte an der Anderen Seite herunter. 

Ich kletterte auch runter und rannte ihm sofort hinterher. Er war schnell, doch ich wusste ich konnte schneller sein. Mein Gehör sagte mir das wir einige Verfolger hatten, doch es war mir Egal. Ich rannte wie um mein Leben um diesen Mann vor mir in die Hände zu bekommen. 

Auf dem großen Platz vor der Kommandozentrale erreichte ich ihn, riss ihn mit mir zu Boden. Der Aufprall war schmerzhaft, aber ich versuchte ihn auf den Boden zu drücken. Er jedoch wehrte sich mit all seiner Kraft. Schnell kamen die Anderen bei uns an, trennten uns und hielten uns fest.

"Barbera, Fallen was geht hier vor sich?" schrie Hasting der gerade aus einem Büro kam.

"Na FALLEN möchtest du ihnen nicht deinen richtigen Namen verraten?" fragte ich laut.

Alle sahen ihn an, dann zu mir. Sie wussten nicht was sie von meiner Aussage halten sollten. 

"Na komm hör auf mit dem Spiel Glaser! Ich weiß Akycha hat dich eingeschläust um an Insiderwissen zu kommen. Und du Arsch machst da auch noch mit. Ich weiß alles über dich und deinem Verhältnis zu ihm. Klar 2 Millionen sind viel, aber eigentlich noch zu wenig. Alexej hat mir alles gesagt was er wusste und auch nur weil er ganz genau wusste das er wegen diesem wissen sterben muss." sagte ich laut aber ruhig.

"Was weißt du schon Jenna. Ihr könnt das hier nicht Gewinnen. Es wird alles verändern und das wirst du bald auch merken. Weder du noch sonst wer kann uns aufhalten." grinste Glaser bösartig.

"Dann kennst du mich nicht. Ich weiß schon was ich machen werde. Ich weiß genau was kommen wird. Und glaube mir, ihr habt schon verloren." ich log wie gedruckt.

8. Sky Johnson

 Ich war unglaublich geschockt über diesen Verrat von Fallen, nein Glaser. Er war gerade erst drei Monate im Team, doch das hatte alles Plan. Jenna wurde wieder losgelassen. Sie sah Siegessichher aus doch irgendwas sagte mir ihre letzte Aussage war gelogen. Nur langsam löste sich die Versammlung auf, doch Jenna wendete sich an Hasting und uns.

"Wo sind Alex und Tray?" fragte sie sofort.

"Sie haben ein paar Tage frei. Wieso was ist mit ihnen?" fragte Hasting zurück. 

"Sie sollen hierher zurück kommen. Ich muss telefonieren." antwortete Jen und entfernte sich ein Stück. 

 

Sie sprach leise und schnell mit jemanden, so wie es sich anhörte auf Italienisch. Schon nach wenigen Sekunden war dieses Gespräch beendet und sie sprintete in die Kommandozentrale. Sie sah kurz etwas am PC nach und lief dann zügig zu ihrem Auto.

"Jenna wo willst du hin?" fragte Hasting.

"Ich muss etwas erledigen. Wenn ich wieder hier bin, können wir die Anderen Befreien." sagte Jen abweisend.

"Nicht allein!" maulte Hasting los.

Jennna zog eine Augenbraue hoch, grinste und meinte dann: "Und ob ich das allein mache. Jungs ich komme später zum Haus."

Sie stieg in ihr Auto und fuhr rasant weg. Was auch immer sie Plante konnte nichts gutes sein. 

 

Da wir nun nichts machen konnten kehrten wir in das Haus zurück und warteten auf Tray und Alex. Ich sah allen an wie unbehaglich sie sich fühlten und sie genauso gern wissen würden was los ist.

Knapp zwei Stunden nach Jennas verschwinden kamen Alex und Tray ins Haus. Natürlich wollten sie wissen was los ist, doch wir wussten es ja selbst nicht. Wir erklärten den Beiden was wir zumindest wussten. So beschlossen sie auf Jen zu warten und sie selbst zu fragen. 

 

Es wurde bereits Dunkel als vor dem Haus ein Auto hielt. Jen kam rein, sah völlig fertig aus und wollte einfach an uns vorbei. Damon hielt sie am Arm fest. 

"Ich komme sofort." zischte sie, verzog ihr Gesicht und befreite ihren Arm.

Sie ging nach oben ins Bad. Damon sah geschockt zu mir, anscheinend hatte er was bemerkt.

"Sie hat was am Arm." bemerkte er. 

"Was meinst du?" fragte ich.

"Es fühlte sich nach einem Band oder Verband an." antwortete Damon.

 

Dann kam Jenna auch schon wieder, ging aber direkt zu Tray und Alex in die Küche. Sie erklärte den beiden das sie mit Alexej telefoniert hatte und dieser mitbekommen hatte das zwei Leute in Gefahr waren und einer ein Spion. Da der Spion schon aus dem Verkehr gezogen wurde, waren nur die beiden übrig. Nach dem kurzen Gespräch ging sie schon richtung Tür als ich sie aufhielt.

"Jen, komm mal her bitte."

Jen kam und stellte sich leicht genervt vor mich. Sie sah merkwürdig aus, irgendwie leer. Ich schnappte mir ihren Arm, schob den Ärmel nach oben und blickte auf einen Verband. Ich wollte den Verband öffnen, doch sie entzog mir den Arm.

"Was hast du da?" fragte ich.

"Ich hab mich geschnitten. Todsünde? Nein! Ich muss zu Hasting." meinte Jen bissig.

 

Natürlich gingen wir mit. Ich fragte mich warum sie mich anlog. Sie hatte sich nicht geschnitten, ihre Augen sagten mir etwas anderes. Doch warum benahm sie sich so merkwürdig, was hatte sie getan als sie unterwegs war? 

Zu meiner Verwunderung sprach Jenna kurz mit Hasting alleine und ließ dann einige von uns zusammen Rufen. Es dauerte nicht lange bis wir mit 12 Mann zwei Teams darstellten. 

 

"Ich habe gerade mit Jenna gesprochen. Morgen werden sie alle hier nach Deutschland fliegen und dort auf das Go für die Befreiung warten. Miss Barbera sie bleiben hier!" meinte Hasting.

"Dann werden sie 12 zusätzliche Männer verlieren. Keiner von euch kennt sich da hinten aus, ich schon. Keiner kennt diese Feinde so gut wie ich. Keiner hat solche Hilfe wie ich. Entweder ich gehe mit oder sie können auf einen Sieg und somit auf Europa verzichten." fauchte Jenna. 

"Was geht denn hier vor?" fragte Jaden frei heraus.

"Ich habe euch von unseren Feinden erzählt. Sie sammeln sich einzelne Leute aus einigen Ländern zusammen. Gemeinsam wollen sie nicht nur mich vernichten, nein sie wollen Europa stürzen. Neben Dean und Thomas haben sie einen Polen und einen Australier in Gefangenschaft. Sie sitzen in Sibirien, aber da kennt sich keiner von euch so gut aus wie ich." antwortete Jenna ohne uns anzusehen.

"Wir gehen nicht ohne Shadow." sagte nun ich.

 

"Miss Barbera ist nicht bei uns um in irgendeinen Kampf zu ziehen." entgegnete Hasting.

"Nein stimmt bin ich nicht. Aber das ganze hier hat mit mir angefangen. Weder Sie noch irgendeiner ihrer IT-Spezialisten weiß womit wir es hier zu tun haben. Ich weiß es. Und mal ganz ehrlich, wissen Sie wie Jegor, Anur oder Akycha reagieren? Nein. Ich weiß wie sie Europa stürzen wollen, aber das muss verhindert werden. Scheißegal was mit mir ist, aber das darf nicht geschehen. Wenn sie den Frieden wahren wollen, lassen Sie mich mitgehen. Ich erwarte keine Ausrüstung oder sonst was, aber lassen sie mich die Männer Lebend da durch bringen." apellierte Jenna. 

"Ich werde mir nochmal gedanken dazu machen. Gehen sie solange mit ihr Trainieren oder so." meinte Hasting und schickte uns weg. Jenna ging als erstes nach draußen und wir folgten ihr. Sie sah nach Oben in den bereits dunkel gewordenen Himmel. Sie wirkte sehr angespannt, irgendwas stimmte nicht mit ihr. Seufzend rieb sie sich leicht über den Arm, ließ dann ihre Hand auf dem Verband liegen. Damon stellte sich genau neben sie.

"Shadow, was ist los mit dir?" fragte er ruhig.

"Ich weiß nicht was du meinst Sway." antwortete Jen. 

"Ich kenne dich jetzt seit ungefähr einem Jahr. Wir beide haben viel zusammen gemacht. Ich kenn dich kleine, irgendwas stimmt mit dir nicht und ich mach mir Sorgen." meinte Damon. 

Jenna drehte sich zu Damon um, nahm ihn in den Arm und flüsterte ihm etwas zu. Ein Lächeln huschte auf ihr Gesicht als sie ihn wieder ansah. Es war ein halb ehrliches Lächeln, denn in ihren Augen lag kein glanz nur leere und trauer. 

9. Milo Lawson

 Jen ließ Damon schnell wieder los und lief dann zu dem verlassenen Parcours. Wir folgten ihr immer noch alle und beobachteten sie. Ihr merkwürdiges Verhalten machte mir Sorgen, ich verstand einfach nicht was mit ihr los war. Das letzte mal als sie so... Kryptisch... war, war im Dschungel. Sie verfiel zum Teil in ihr altes Leben als Informationshändlerin. 

Nun stand sie schon seit einigen Minuten am Start vom Parcours und starrte diesen an. Irgendetwas schien sie zu Beschäftigen, nur wusste keiner was los war. Damon stand mit Jaden an der Seite, doch sah Damon auch nicht glücklich aus. Zu gern wüsste ich was sie ihm gesagt hatte. Jenna lief plötzlich los und jagte über den Parcours. Ich hielt es für leichtsinnig da die Lichter nicht eingeschaltet waren, doch sie schien alles genau zu sehen. 

"Worüber denkst du nach Milo? " fragte Logan mich mitten im Gedanken. 

"Mir ist nur gerade aufgefallen das Jen sich benimmt wie damals im Dschungel. Wie als wäre sie wieder zu der Informationshändlerin von damals geworden. Ich wüsste nur zu gern zwei Dinge. Erstens, wo war sie heute und was hat sie da getan. Und zweitens, was hat sie Damon gesagt." antwortete ich.

"Mit ihrem Verhalten hast du Recht. Aber ich denke das wird sich bald wieder geben. Lass ihr Zeit, ihre Vergangenheit holt sie gerade ein." gab Sky nun zu bedenken und beobachtete Jen genauso wie ich. 

Jen lief geradezu Lautlos über diesen anstrengenden Parcours. Egal ob ein Hindernis im Weg stand oder sie irgendwo drunter her Krabbeln musste, meist nahm man fast nur einen Schatten von ihr wahr. Sie war immer noch sehr gut in dem was sie tat, schon damals hatte sie uns immer wieder Überrascht mit ihrem Können. 

 

In ihrer Dritten Runde blieb sie auf dem Turm stehen, zog ihren Ärmel ein Stück nach Oben und sah unter den Verband der sich an dieser Stelle befand. Langsam sank sie auf die Knie, versteckte ihren Arm wieder. Traurig ging ihr Blick nach oben. Hasting ließ einen Laufburschen nach uns schicken und uns holen. Jenna boxte einmal auf den Boden des Turm und kletterte dann wieder runter. Gemeinsam gingen wir also zurück in die Kommandozentrale.

"Miss Barbera sie dürfen mit. Morgen Mittag um 12 geht es nach Rammstein in Deutschland. Ab da übernehmen sie die Führung. Das Go muss von ihnen kommen." grunzte Hasting schlecht gelaunt und ließ uns stehen. 

Jenna grinste nur, als hätte sie schon gewusst das es so kommen würde.

"Also Jungs, dann geht jetzt noch mal gut schlafen. Morgen geht es schon los. Wir treffen uns morgen früh um 9 Uhr nochmal hier." sagte sie gut gelaunt und ging an uns vorbei.

Wir gingen hinter her, doch Jen war schneller im Bad des Hauses verschwunden als ein Blitz. Sie kam auch nicht nochmal zu uns in die Küche sondern verschwand sofort ins Zimmer. Sky ging ebenfalls ins Bad, kam aber wenig später wieder raus.

"Wir schnappen uns morgen die Kleine. Ich muss nach ihrem Arm sehen."

"Hast du etwa auch bemerkt das er ihr weh zu tun scheint?" fragte Logan.

"Nicht nur das. Sie hat eben den Verband gewechselt. Der alte ist noch sehr blutig." antwortete Sky und verabschiedete sich damit.

 

Der nächste morgen kam schneller als erwartet. Ich machte mich in Ruhe fertig, es war noch ein wenig Zeit ehe wir im Kommandozentrum sein sollten. Somit genoss ich auch noch mein Frühstück. Gemütlich wanderte ich heute allein zu meinem Ziel. Die anderen waren schon versammelt und warteten auf Jenna.

Diese kam auch wenig später zu uns, sagte uns was wir einpacken sollten und verschwand schon wieder. Sie schien noch einiges zu tun zu haben, keiner von uns hielt sie auf.

Um kurz vor zwölf hatte der Verlademeister unsere Ausrüstung verstaut und wir betraten die C-130. Jenna kam zum Schluss herein, legte sich eine Isomatte auf den Boden des Flugzeuges und setzte sich darauf. Schon ging der Flug los. In der ersten Stunde herrschten noch rege Unterhaltungen, doch da Sky allen gesagt hatte, das er gern nach Jennas Arm sehen wollten, wurde es zunehmend ruhiger. 

Natürlich bemerkte Jen die Veränderung, sah auf und Analysierte die Situation. Sie schien wie immer schnell verstanden zu haben was los ist.

"Versucht es erst gar nicht. Meinem Arm und mir geht es gut." sagte Jen mit einem Unterton der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Ich sah Sky an das er seinen Plan, sich ihren Arm anzusehen, vorerst verschob. Schnell wurde es wieder geschäftiger, einige machten die Augen zu und andere nahmen sich etwas zum Lesen.

 

In Rammstein wartete bereits eine Baracke auf uns. Jen gab beiläufig bekannt das es vor morgen nicht weiter gehen würde und wir uns solange beschäftigen sollten. Somit machten die meisten von uns sich auf den weg und sahen mal nach ob man hier alte bekannte traf.

Wie es das Schicksal so wollte trafen wir tatsächlich auf alte Freunde. 

10. Jenna Barbera

 Kaum waren wir in Deutschland gelandet und hatten unsere Sachen in die Baracke gebracht, suchte ich nach dem hiesigen Captain. Er war alles andere als erfreut, als ich unter den pfiffen der GI's, zu ihm herantrat. Er wusste bereits das ich das sagen über die beiden soeben erschienen SEAL Teams hatte. Ihm behagte es nicht das eine Frau auf seinem Stützpunkt war und schon gar nicht das sie etwas zu sagen hatte.

"Captain Bloom, nehme ich an?"

"Ganz recht Miss Barbera. Womit kann ich gezwungener Maßen helfen?" fragte Bloom abwertend.

"Morgen früh kommen sechs Männer des Deutschen KSK hierher. Sie werden nicht lange verweilen, genauso wie wir. Wir werden eine kurze Besprechung haben und dann auf unsere Mission gehen. Sorgen sie doch bitte dafür das die Herren Einlass bekommen."

"Ich Sorge dafür. Sonst noch etwas?" fragte Bloom bissig.

"Eine Sache noch, ich bräuchte morgen drei große Fahrzeuge." antwortete ich weiterhin zuckersüß.

"Wurden schon Reserviert." meinte Bloom und drehte sich weg. 

 

Ich machte mich auf den Weg zurück zu der Baracke. Die meisten Männer waren irgendwo unterwegs. Ich nutzte die Gunst der Stunde, ging in Ruhe Duschen und legte mich danach in eines der Feldbetten.

Der nächste Tag kam früh, die meisten schliefen noch, also ging ich eine Runde joggen. Ich genoss die kühle morgen Luft, auch wenn sie über den Tag nicht mehr viel wärmer werden würde. Nach und nach schlossen sich meine SEALs an und liefen mit mir über den Platz. Ich bekam abschätzende Blicke der anderen Soldaten zugeworfen, zum Glück musste ich nicht mit ihnen Arbeiten.

Nach einem kurzen Frühstück kamen auch schon die Männer des KSK. André Schmitt hatte sich gemacht. Er hatte jetzt das sagen über dieses Team. Ich begrüßte ihn freundlich und lotste ihn und seine Männer in einen Besprechungsraum, wo die SEALs schon warteten.

Ich erklärte der Männerhorde wie es weiter ging. Zunächst würden wir in die Ukraine fahren und dort auf weitere Verbündete warten. Auf die fragen wen ich meinte, antwortete ich nicht. Von dort würde es dann weiter gehen.

Somit teilten sich die Männer wie von selbst auf die Autos auf, es wurde extrem voll immerhin hatten wir ja noch einiges an Ausrüstung dabei. Ich saß als Beifahrerin im Auto von Damon. Mit an Bord waren Milo, Logan, Jaden, Sky, Travis und Alex. Die Fahrt verlief recht still und ich fragte mich was die Männer dachten. Immer wieder warfen sie sich vielsagende Blicke zu.

 

In der Ukraine fuhren wir zu einem alten Lagergebäude. Vor der Halle standen schon vier Autos, also war mein Kontakt schon da. Ich ging allen voran hinein, wir wurden bereits erwartet.

Laut begrüßte ich den Anführer der Bande: "Sadie, wie geht es dir?"

Sadie hielt seine Welt aufrecht und sprach weiterhin nur auf Italienisch. Doch ich bat ihn auf Englisch zu reden, was er dann auch tat. Wir baten die Männer sich einen Platz zu suchen und zuzuhören.

"Das hier ist Sadie. Er und seine Leute werden uns begleiten. Wir müssen zwei Truppen bilden, denn wir werden woanders erwartet. Trupp eins wird von Sadie begleitet, es geht nach Krasnojarsk. Dort werden Leute der Abu Sayyaf warten, das heißt dort wird wohl eine Schießerei entstehen. Trupp zwei wird von mir angeführt. Wir müssen tief in den Schnee zu den Bergen, dort findet die eigentliche Befreiung statt." fing ich an.

"Mein Team wird Shadows Team somit Handlungsspielraum verschaffen. Laut meine Informationen wartet man in Krasnojarsk auf Shadow, denn eure Feinde hatten nie von ihrer Höhle erzählt. Meine Leute haben sie aufgespürt, Shadow kennt bereits den Weg. Ich denke es ist das beste wenn du die SEALs mit nimmst und ich die KSK. Wenn eure Leute befreit sind, wird Shadow mir bescheid geben und wir ziehen uns alle zurück. Auf halber Strecke treffen wir dann auf die andere Truppe und fliehen." erzählte Sadie weiter.

"Morgen früh um fünf Uhr geht es weiter. Wenn es dunkel wird kommen wir dann in Aim an, von dort beginnt unsere Mission. Zieht euch warm an, es ist bitterkalt da draußen." sagte ich noch. Langsam kam wieder Leben in die Halle, Sadies Leute hatten für Schlafmöglichkeiten gesorgt. Sadie sah mich von der Seite an und sah enttäuscht aus.

Auf Inuit fragte er mich: "Wie geht es deinem Arm?"

Ich sah den Soldaten mit denen ich gekommen war an das sie kein Wort verstanden.

"Alles gut." sagte ich auf Inuit zurück.

Sadie griff nach meinem Arm, doch ich zog ihn wieder weg. 

 

Es musste merkwürdig aussehen was wir machten. Sadie war ein zwei Meter Riese mit breiten Schulter. Ich sah ihn böse an und ging ein paar Schritte weg.

"Was soll das, zeig mir deinen Arm." meinte Sadie wieder auf Inuit.

"Sie wissen es nicht."

"VERDAMMT NOCHMAL! ZEIG MIR DEN ARM" brüllte Sadie plötzlich auf Englisch.

Ich wurde ganz klein mit Hut, Sadie war einer der wenigen vor denen ich wirklich Angst hatte. Ich sah die blicke meiner Männer, sie waren Angriffsbereit und Neugierig. Sadie zog meinen Arm heran, schob den Ärmel nach oben und entfernte den Verband. Kurz starrte er darauf, dann packte er mich plötzlich grob im Nacken, rief jemanden zu sich und drückte mich auf einen Stuhl.

"Ich habe dir gesagt, wenn was ist lass dir helfen. Das sieht aus als würde es sich entzünden." sagte Sadie nun wieder auf Inuit.

"Sie wissen es nicht Sadie und ich möchte auch das es noch so bleibt." antwortete ich niedergeschlagen.

"Sag es ihnen, bald." sagte Sadie sauer und auf Englisch.

 

Sky kam nun dazu und sah sich meinen Arm auch an. Er verarztete ihn vernünftig, sah mich immer wieder fragend und besorgt an, bombardierte mich aber nicht mit fragen. Ich schmiss mich in einer Ecke auf eines der Betten und rollte mich zusammen. Mein Leben war so gut wie gelaufen. Ich wusste nicht ob ich diese eine Entscheidung bereuen sollte oder nicht.

11. Dean Smith

 Uns war bitter kalt, ich hatte dass Gefühl ich müsste erfrieren. Dicht beieinander saß ich mit meinen drei Mitgefangenen und versuchte mich warm zu halten. Ich glaubte daran das unsere Kameraden schon auf den Weg zu uns waren, sie würden uns hier nicht zu Eisblöcken werden lassen. Mit Sicherheit hatte Jen schon herausgefunden wo wir waren. 

Ich lehnte mich zurück an die Wand, mein Rücken schmerzte unglaublich. Jegor hatte bei seiner Befragung keine Samthandschuhe an. Auch den anderen erging es nicht besser. 

Einzelnd wurden wir am Vortag aus diesem Loch geholt. Sie brachten uns in einen kleinen Raum, es stand nur ein Stuhl und ein Tisch darin. Brutal wurde ich auf den Stuhl gedrückt und gefesselt. In einer Ecke stand ein schlecht gelaunter Anur Al Kardasha. Am Tisch lehnte ein mir unbekannter junger Mann. Er war sehr sportlich, erinnerte mich an meine eigene Statur, er hätte locker als SEAL durchgehen können. Er trug kurze Haare, wirkte aber nicht so als ob er fror. Hinter mir trat Jegor Anatow hervor. Er grinste mich bösartig an und setzte sich auf den Tisch.

"Dean Smith, US Navy SEAL. Du bist 27, der Ex- Freund von Shadow und eine nette Informationsquelle. Also Dean, wenn du mir meine Fragen beantwortest die ich dir Stelle, kannst du ganz schnell unbeschadet gehen." meinte der Unbekannte.

"Nett recherchiert aber ich werde nichts sagen." sagte ich fest und schwieg von nun an. 

Egal wie sehr Jegor mich schlug, trat und bedrohte, ich blieb stumm. Ich würde weder Jen noch einen meiner Brüder ans Messer liefern. Ich wusste sie sind auf den Weg und uns befreien, dann würden diese drei Männer hier schon ihr blaues Wunder erleben.

Nach gefühlten Tagen, es war vielleicht eine Stunde, brachte man mich zurück in die Zelle. Thomas wurde nach mir verhört. So ging es weiter bis wir alle geschunden und stumm im Raum saßen. Am schlimmsten hatte es meinen Australischen Mitgefangenen erwischt. Auf seiner Stirn prankte eine neue Platzwunde.

 

Am nächsten Tag, ich versuchte mein Zeitgefühl zu erhalten, kam Anur herein und lachte aus tiefsten Herzen.

"Eure Shadow läuft leider einer Falschen Spur nach. Bald bekommen wir unsere Rache an ihr und dann werden wir unseren eigentlichen Plan fortsetzen."

Schon verschwand er wieder. Ich glaubte nicht an seine Worte. Jenna würde es doch merken wenn sie einer falschen Spur nach jagte. Ich machte mir sorgen um meine kleine, hatte sie wirklich ihr Gespür für so was verloren.

"Was denkst du, geht sie auf die Flasche Fährte ein?" fragte Ruben.

"Ich glaube nicht." antwortete ich nur knapp. 

12. André Schmitt

 Ich saß noch einige Zeit mit Logan und Travis zusammen. Ich sah zu Jenna, sie hatte sich verändert. In ihr loderte nicht mehr die Flamme von damals. Ich mochte auch ihre Angst vor diesem Sadie nicht und wusste auch nicht ob ich es für gut empfand mit ihm nach Krasnojarsk zu gehen. Doch Milo meinte zu mir, Jenna würde nie zulassen das einer von uns in Gefahr geraten würde.

Ich beobachtete wie Sadie sich zu Jen auf das Bett setzte. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn mit einem merkwürdigen Blick an.

Er sprach Jen wieder in dieser merkwürdigen Sprache an die keiner von uns auch nur erkannte. Jen jedoch verstand ihn und konnte antworten. Während sie sprachen wurde sein Blick interessiert, aber auch hart. Ihr Blick jedoch verriet Trauer und leere. Er schien ihr etwas ein zu Trichtern, doch Jen sah nur fertig aus.

Nach einigen Worten sah Jen ihr gegenüber wütend an und legte sich mit dem Rücken zu ihm. Zu meiner Überraschung drückte er ihr einen Kuss auf die Schläfe und ging dann weg. Ich machte mich auf den weg zu ihr, setzte mich auf ihre Bettkante und bemerkte das sie lautlos weinte.

"Hey Shadow, was ist los?", fragte ich vorsichtig.

"Ich kann nicht drüber reden. Nimms mir nicht übel André." antwortete Jen traurig und sah mich an.

"Hat er es dir verboten?" fragte ich leise.

"Wer Sadie?" fragte Jen zurück.

Ich nickte nur. Jen setzte sich auf, sah mir in Gesicht und sprach leise aber fest.

"Ich weiß ihr traut ihm nicht, aber Sadie ist ein guter Mensch. Er will mir nichts schlechtes. Und nein er sagt sogar das ich mit euch darüber reden soll."

"Warum machst du es dann nicht?" fragte ich weiter.

"Wenn ich bereit dazu bin. Leg dich hin, morgen ist ein langer Tag."

  

Um vier Uhr morgens herrschte bereits reges treiben in der Lagerhalle. Alle machten sich bereit zum Aufbruch. Wir zogen uns unsere wärmste Tarnkleidung an, schützten unsere Gesichter mit Sturmhauben, unsere Hände mit Handschuhen. Es wurde langsam ernst.

Wir verteilten uns auf die Autos, Ersatzfahrer für die lange Fahrt wurden auch schon bestimmt. Ich hoffte das alles nach Plan verlief. Je näher wir an Aim kamen, desto kälter wurde es. Ich sah bald mehr Schnee als alles andere. Die Fahrt wurde zunehmend schweigsamer, die Stimmung drückte immer mehr.

Tatsächlich kamen wir in Aim an als es anfing Dunkel zu werden. Die Stadt, besser gesagt das Dorf, war wie ausgestorben. Nirgendwo sah ich eine andere Menschliche Seele ausser uns. Einer von Sadies Männern versicherte mir aber, das es hier durchaus Menschliches Leben gab. Ich würde es bald schon sehen. 

Der Schnee knirschte unter meinen Schuhen bei jedem Schritt. Sadie und Jenna bewegten sich dennoch als wären sie nichts anderes gewohnt. Gemeinsam gingen wir auf ein Gebäude zu, es war alt und groß. Sadie klopfte Rhythmisch an die Tür die darauf geöffnet wurde. Ich hätte beinahe mein Gewehr fallen lassen als ich die junge Frau dahinter sah.

"Wow, da habt ihr euch selbst übertroffen." meinte Jenna und umarmte die Frau.

Die junge Frau, die sich als Kristina herausstellte, sah Jenna verblüffent ähnlich. Uns wurde erklärt das dies zum Plan gehöre um unsere Feinde in Sicherheit zu wiegen. Also eine Täuschung.

"Sollten wir also beispielsweise länger brauchen um die Jungs zu befreien, haben wir hier eine Ablenkung." meinte Jen. 

Wir betraten die große Halle hinter der Tür, eine Pause sollten wir noch einlegen. Diese Pause diente der Stärkung. Somit aßen wir noch einmal gemeinsam bevor es losgehen sollte. 

 

Nach dem wir uns verabschiedet und viel Glück gewünscht hatten ging es los. Wir liefen nach Osten, während Jen mit den Anderen nach Nordwesten weiter lief. Schnell konnte man die Anderen nicht mehr sehen, die Sichtweite beschränkte sich auf knapp 100 Meter. Bald gab es für die nächsten Kilometer nichts alle Schnee. Mein Anzug hielt mich recht gut warm und ich war froh zwei paar Socken angezogen zu haben. 

"Wir werden in den Morgenstunden in Krasnojarsk ankommen, dann sollte ihr bereit sein mit euren Waffen." meinte Sadie zu mir.

"Werden wir sein. Sadie, was ist mit Shadow los? So kenne ich sie nicht." fragte ich frei heraus.

"Sie hat es euch also nicht erzählt. Wir sprechen nach unserem Kampf darüber." vertröstete er mich und ging wieder an die Spitze.

Also würde ich bald eine Antwort bekommen. Was auch immer Jen belastete, es schien nach Sadies Gesichtsausdruck nichts gutes zu sein.

 

13. Damon "Sway"

Schnell verloren wir die Andere Truppe aus den Augen. Die Sichtweite war sehr eingeschränkt, doch Jen lief Zielgerichtet und locker den Weg. Es war Kalt und würde noch kälter werden. Der Schnee knirschte, gab nach und wir standen immer wieder im Knöchelhohem Schnee. Laut Jenna kamen wir gut voran und würden bald den ersten von acht Checkpoints erreichen.

Nur leise verständigten wir uns über unsere empfindlichen Mikros. Ich sah kurz auf in den Himmel, er war schwer behangen mit Wolken und ich befürchtete es würde bald wieder Schneien. Wir trafen auf nichts und niemanden und nicht nur ich fragte mich ob wir auch wirklich richtig gingen. Ich wusste aber auch das Jen zuverlässig war.

"Da vorne kommt eine alte Hütte. Ich gehe mit Sway vor und sichere sie. Wenn wir das okay geben kommt ihr nach." meinte Jen fast lautlos.

Schnell schloss ich zu ihr auf und nickte um ihr zu zeigen das ich bereit war. Sie schwang das Sturmgewehr auf den Rücken, bestückte ihre Pistole mit einem Schalldämpfer und schlich voran. Mit Verblüffung stellte ich fest das sie nicht ein Geräusch hinterließ, trotz des Schnees. Wir waren kaum drei Schritte gegangen als ich die Hütte erblickte. Tatsächlich liefen zwei Leute dort herum. Schnell hatten wir die Rückseite der Hütte erreicht. Jenna lehnte sich dagegen und lauschte dem Gespräch. Vermutlich wollte sie herausfinden ob es tatsächlich Feinde waren. 

Mit einer Hand drückte sie mich näher an die Wand und lehnte sich selbst zurück. Dann lief sie lautlos um die Ecke, ich hörte ein Knacken über das Mikro. Kurz darauf kam Jen mit einem Leblosen Körper zurück. Sie zeigte mir das vorne noch zwei Leute seien. Somit schlichen wir zusammen los und schnappten uns die beiden. Nachdem die beiden erledigt waren gaben wir den wartenden grünes Licht. 

In der Hütte machten wir eine kurze Pause, Jen sah Nachdenkend nach draußen.

"Hey Shadow, wie geht es weiter?" fragte Milo.

"Da es bald Schneien wird und sich unsere Sichtweite dadurch weiter einschränken wird, binden sich immer drei Leute zusammen. Wir gehen Richtung Berg, diesen müssen wir überqueren. Erst dahinter kommt unser Hauptziel. Am Bergfuß machen wir Pause um uns fürs Klettern fertig zu machen." antwortete Jenna.

Ich machte mich mit Jenna und Sky fest. Dann ging es auch schon weiter. Jen lief wie immer an der Spitze, sie kannte den Weg das sah man ihr an. Kaum waren wir los gelaufen vielen die ersten Flocken vom Himmel. Man konnte kaum noch die eigene Hand vor Augen sehen. Plötzlich blieb Jenna stehen und blickte in die Ferne.

"Meine Herren, da wartet ein Empfangskomitee auf uns. Waffen bereit, Schalldämpfer auf. Und nein mein heißgeliebtes Scharfschützengewehr nützt jetzt nichts." sagte Jen leise und pirschte voran. 

Ich sah gar nichts, erst als wir schon sehr nahe waren, sah ich die Feinde. Wir legten an und schossen. Es waren vielleicht acht Feindliche Männer gewesen. Wir gingen in eine Höhle, knapp davor brannte ein Feuer welches herrlich wärmte.

"Wir müssen gleich den Berg hoch. Es gibt einen Pfad bis in die Mitte. Da machen wir eine länger Pause. Ab hier gehen wir in zweier Teams. Wir müssen uns beeilen denn es braut sich ein Schneesturm zusammen." gab Jenna an und machte sich bereit. 

Ich bildete mit ihr ein Team, mir war es ganz recht. Kaum waren alle eingeteilt und mit einem Seil verbunden ging es auch schon weiter. Auf dem Pfad trafen wir immer wieder auf Feinde, weswegen wir weiter auseinander liefen als vorher. Jenna und ich schossen gerade noch auf einen Feind als der Boden unter uns nachgab.

Ich versuchte mich zu halten, Jenna stand noch am Rand, doch ich war schlichtweg zu schwer. Ich verlor den halt, zog Jen mit und gemeinsam fielen wir einige Meter in die Tiefe. Ich knallte an einen harten Felsen mit dem Arm. Ich sah noch wie Jenna genauso gegen den Felsen rammte. Der ungewollte Freiflug war schnell vorbei und wir landeten tief im Schnee.

"Sway, Shadow, seit ihr in Ordnung?" kam sofort über die Mikros.

"Ich bin in Ordnung. Shadow?"

Doch Jen antwortete nicht.

"Shadow, verdammt was ist los?" fragte Sky besorgt.

Ich zog am Seil und suchte Jen. Sie lag halb begraben unter dem Schnee und ihre Augen waren geschlossen. Ich zog einen Handschuh aus und tastete nach ihrem Puls. Sie war Bewusstlos.

"Sie ist Ausgenockt." gab ich knapp durch und befreite Jen aus dem Kalten Massen.

"Wir suchen uns einen Weg runter." meinte Sky.

"Heal, lass es. Es ist zu Gefährlich. Ich sehe eine Höhle. Ich ziehe mich mit Shadow dahin zurück, sucht euch auch etwas. Wenn sie wieder wach ist wird sie wissen was zu tun ist." sagte ich.

"Sway, ich muss schauen ob sie Verletzt ist." empörte Sky sich.

"Das mach ich schon. Wenn ich fragen habe weiß ich ja an wen ich mich wenden kann."

Augenrollend schmiss ich mir Jen über die Schulter und lief zu der Höhle. Behutsam legte ich sie ab, machte schnell ein Feuer und sah dann nach ihr.

Immer noch war sie Bewusstlos. Vorsichtig zog ich ihr den Helm und die Sturmhaube ab. An ihrer Schläfe war die Haut auf geplatzt. Ich suchte somit alles nötige aus meinem Rucksack. Ich teilte alles Sky mit, der nun ständig nachfragte. Als nächstes sah ich mir ihren rechten Arm an. Mit dem war sie gegen den Felsen geschlagen. Auf ihrer Schulter war schon alles blau angelaufen, ihre Wunde am Arm, die sie zuletzt von Sky verbunden wurde blutete wieder.

"Die Wunde am Arm ist wieder aufgerissen." gab ich durch.

"Verbinde sie bitte. Wenn wir zurück sind wird das genäht werden müssen. Was auch immer da geschehen ist, das war kein Unfall." meinte Sky.

"Du denkst das war mutwillig?" fragte nun Logan.

"Da bin ich mir sogar sicher. Sway sieh zu das sie nicht Unterkühlt." antwortete Sky.

Ich zog Jen ihre Jacke wieder an nachdem ich sie soweit verarztet hatte. Danach suchte ich unsere Schlafsäcke heraus. Ich legte Jen vorsichtig hinein, zog mich in meinen Schlafsack zurück und zog sie an mich heran.

Sie sah so blass und verletzlich aus, das kannte ich gar nicht von ihr. Sie musste hart gegen den Felsen geschlagen sein denn sonst brachte sie nichts so schnell um den Verstand.

Die Anderen legten sich nun auch abwechselnd hin. Ich hingegen beobachtete Jen, nicht das ihre Kopfverletzung schlimmer war als sie aussah.

14. Jenna Barbera

 Es war warm als ich wieder zu mir kam. Mein Kopf und meine Schulter schmerzten höllisch, etwas schweres lag auf meinem Bauch. Vorsichtig regte ich mich, machte langsam die Augen auf. Der Druck auf meinem Bauch verschwand, jemand bewegte sich neben mir.

"Sie kommt zu sich." hörte ich Damon sagen. 

"Wo bin ich?" fragte ich vorsichtig und schmeckte Blut.

"In einer Höhle. Weißt du was passiert ist?" fragte Damon zurück.

"Wir waren auf dem Weg zum Checkpoint. Da waren Feinde, etwas zog an mir, aber dann ist alles schwarz." antwortete ich ehrlich.

"Ganz klar sie hat eine Gehirnerschütterung." kam durch meinen Ohrenstöpsel.

"Wieso was ist passiert? Warum hab ich Blut Geschmack im Mund?"

"Wir sind abgestürzt. Du bist hart an einen Felsen geknallt." antwortete Damon.

Ich setzte mich hin und fasste mir an den Kopf. Fragend sah ich zu Damon.

"Wo sind die Anderen und wie geht es dir?" fragte ich sofort.

"Die Anderen sind noch Oben. Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen. Ruh dich noch etwas aus, wir können eh noch nicht weiter." meinte Damon.

 

Eine Weile lag ich einfach wach da und dachte nach. Sollte ich mich Damon anvertrauen. Jetzt gerade lastete mein Geheimnis schwer auf mir und ich musste mit irgendwem sprechen.

Ich zeigte Damon an das ich mit ihm unter vier Augen, bzw. unter vier Ohren mit ihm sprechen wollte. Er gab den Männern bescheid das wir kurz offline waren und legte sein Mikro auch beiseite.

 

"Was ist los Jen?" fragte Damon.

"Ich werde dir jetzt etwas anvertrauen und ich bitte dich es für dich zu behalten." 

"Du kannst mir alles sagen, es bleibt unter uns." bestätigte Damon.

"Als ich letzten weg bin, hab ich mich mit Sadie getroffen. Ich hatte von der Vereinigung von Anur, Jegor und Akycha erfahren. Sie nennen sich jetzt Icebreakers. Ich erfuhr von ihrer starke und ihren Plänen. Jetzt gab es nur zwei Lösungen. Entweder wir lassen Dean und die anderen im Stich und halten sie nur davon ab Europa zu stürzen, oder wir schaffen beides. Für diesen Weg den wir jetzt eingeschlagen haben, musste ich mich Sadie anschließen. Es ist eigentlich weniger ein anschließen. Ich habe mich verkauft Damon. Das Zeichen auf meinem Arm zeigt das ich ihm gehöre." erzählte ich.

"Du hast was?" fragte Damon empört und unterbrach mich.

"Naja weißt du, ich bin weiterhin Frei. Ich muss ihn fragen wenn ich vereisen will und so. Ich muss auf Abruf bereit sein. Dieses etwas endet erst wenn er mich daraus entlässt oder einer von uns stirbt. Er ist kein schlechter Mensch, er wollte mir nie etwas böses und eigentlich will er nur das es mir gut geht. Aber so sind unsere Regeln." sprach ich weiter.

"Kleines wir hätten es auch ohne ihn geschafft." meinte Damon merkwürdig.

"Nein hätten wir nicht. Sie haben versucht Sadie auf ihre Seite zu holen. Er ist der einzige der die Schwachstelle von Akycha kennt. Glaube mir es wird sich für mich nicht viel andern, nur muss ich bei einigen Dingen vorher um Erlaubnis bei ihm bitten." hielt ich dagegen.

"Musst du auch fragen ob du einen Freund haben darfst?" fragte Damon.

"Ähm, ich weiß zwar nicht wie du jetzt auf so was kommst, aber nein das zählt nicht dazu. Wieso fragst du?"

 

Plötzlich lehnt Damon sich zu mir rüber und küsste mich. Er war zärtlich aber auch fordernd. Ich hatte das Gefühl er hatte lange auf diesen momant gewartet. Ich war unsicher ob ich es gut finden sollte oder nicht. Ich mochte Damon sehr, hatte mir auch schon oft er mehr vorgestellt, doch das kam jetzt überraschend.

Ich gab mich dem Kuss hin, legte mich in seine Arme und genoss seine Nähe. Mit einem lächeln im Gesicht löste er sich schließlich von mir und sah mir in die Augen. Ich blickte in die blauen offenen Augen uns sah ihm sein Schuldbewusstsein an.

"Ich hoffe du bist mir jetzt nicht böse." meinte Damon.

Zur Antwort zog ich ihn wieder näher und küsste ihn meinerseits. 

"Warum hast du nie was gesagt?" fragte ich nachdem wir uns von einander lösten.

"Ich wollte mit dir reden, aber da kam schon alles dazwischen." antwortete er mir ehrlich.

Ich konnte nicht anders und lächelte ihn entschuldigend an.

"Kleines, meinst du nicht die anderen sollten das mit Sadie auch erfahren?"

"Schon aber ich kann es einfach nicht."

"Dann lass mich es ihnen erzählen."

 

Ich dachte einige Zeit darüber nach und Überlegte ob es das Richtige war. Nach langen zögern gab ich ihm meine Zustimmung. Ich blieb an ihm angelehnt als wir uns unsere Mikros und Ohrenstöpsel wieder ansteckten. Wir meldeten uns wie immer zurück, dann bat Damon um Aufmerksamkeit.

Er erzählte den Anderen, die nur geschockte laute von sich gaben, was ich gemacht hatte. Ich bereute diesen Schritt nicht, denn ich kannte Sadie. Er wollte mir nie etwas schlechtes. Er hatte mir auch versprochen mich wirklich nur im Notfall anzufordern.

15. Travis Grey

 Ich lauschte gebannt auf Damons erzählung. Ich war geschockt von dem was Jenna getan hatte, das sie sich verkauft hatte. Sie würde alles für uns tun, für ihre neue Familie. Ich war aber auch froh das sie sich uns endlich geöffnet hatte, nun wussten wir was mit ihr los war.

Über mein Headset hörte ich etwas wie tonloses schluchzen.

"Shadow, wie geht es dir jetzt?" fragte Sky vorsichtig.

"Scheiße." antwortete Jen erstickt.

"Komm her kleines." wir hörten Damon und ein rascheln, er nahm sie wahrscheinlich in den Arm.

 

Ich glaubte so offen war sie nie zu einem von uns gewesen, abgesehen von Dean. Doch Dean und sie waren kein paar mehr, sie hatten sich in Freundschaft getrennt. Und nun setzte sie ihr Leben für ihn aufs Spiel. Ich wusste aber das es zwei andere Männer gab die sie sehr mochten. Zum einen Larry den IT-Spezialisten an ihrer Seite in der Kommandozentrale. Zum anderen Damon der nun allein mit ihr in einer Höhle saß. Es musste für ihn eine riesige Ehre sein das sie sich ihm zuzerst geöffnet hatte.

Doch ich wusste auch das wir alle uns Sorgen um sie machten. Vorallem weil wir wussten das sie Verletzt war durch den Sturz. Nun kamen noch diese Psychischen und Seelischen Belastungen dazu.

"Damon wie sieht es aus, was meinst du sagt ihr Zustand?" fragte Sky nach einer Stunde.

"Du kannst mich auch selbst fragen Heal. Mein Schädel brummt, meine Schulter schmerzt, ich schmecke immer noch Blut, ich bin ein Emotionales Wrack. Also alles in allem, Tip Top. Wenn der Sturm sich etwas gelegt hat suchen wir uns einen Weg zu euch hoch." meinte Jen mit einem leichten Kichern in der Stimme.

"Du schmeckst Blut?" fragte Sky alamiert.

"Ja, aber keine Panik, hab mir nen Zahn ausgeschlagen und auf die Wange gebissen." versuchte Jenna zu beruhigen.

"Verhamlose doch bitte nicht immer alles!" fauchte Sky.

Am anderen Ende des Headsets hörte ich die beiden Lachen. Ehrlich gesagt konnte ich es mir auch kaum verkneifen, denn wir wussten alle das Jen meist genau wusste was ihr fehlt und was nicht.

 

Wieder blieb es eine weile Still, es musste wieder knapp eine Stunde vergangen sein, als Jenna sich räusperte.

"Sway da kommt jemand. Hör hin!"

"Ich höre es, mach dich bereit."

"Ah, Fuck! Bin bereit."

 

Es wurde still und wir lauschten dem geschehen über Headset.

"Verdammt bewegen die sich schnell." meinte Damon fast lautlos.

"Die Icebreakers..." hauchte Jen wütend.

Schon hörten wir leises Ploppen der Schalldämpfer ausgerüsteten Waffen.

"Scheiße Jen!" fluchte Damon.

 

Also machte Jen einen Solotrip. Sie war sauer aber sich so in gefahr zu begeben war mit Sicherheit nicht die Richtige Option. Das Ploppen von Damons Gewehr mischte sich nun zu Jennas Geräuschen. Entweder waren es viele Feinde oder sie trafen sie nicht.

"Verfluchte scheiße sind die schnell!" maulte Damon.

Einige Zeit ging es noch weiter, dann wurde es aber stiller. Wir lauschten doch es herrschte ruhe.

"Nicht lass ihn leben, ich hol ihn mir." hauchte Jen.

Schon kurz darauf hörten wir eine Keilerei über das Headset. Damon mischte sich nun auch ein und schnell wurde es stiller. Sie schleiften jemanden mit sich das konnten wir hören.

"Leute was ist da los bei euch?" fragte Milo.

"Weiß nicht... wartet einfach." antwortete Damon.

"Shadow was ist los?" fragte ich nun.

"Nicht jetzt." brummte Jen gefährlich.

 

Wieder wurde es still und kein Geräusch drang zu uns durch. Unsere Nerven waren zum zereißen gespannt und wir fragten uns alle was da unten los war. Nach langem warten und blank liegenden Nerven hörten wir Jenna sprechen.

"Hey Arschloch wach werden."

"Shadow?" fragte eine Unbekannte stimme.

"Ja Shadow du Arsch. Was machst du hier draußen?"

"Akycha hat mich herbestellt."

"Und du rennst ihm hinterher wie ein treues Hündchen? Oder ist es weil sie mich tot sehen wollen?"

"Letzteres und glaub mir Shadow, diesesmal ist es dein Ende."

"Glaub was du willst Bobbi. Wir lassen ihn hier sitzen. Wir gehen zu den Anderen."

 

Wir hörten noch einen Schlag, das war dann wohl Damon der diesen Bobbi ausgenockt hatte. Wir gingen zu der Stelle an der die Beiden abgestürzt waren. Der Sturm tobte noch Ordentlich, aber er hatte auch schon etwas nachgelassen.

"Lasst ein Seil runter an der Stelle wo wir Abgestürzt sind, Damon zieh dir die Spikes an!" meinte Jenna.

Wir hörten wie die Beiden in ihren Rucksäcken kramten, wir indes ließen das Seil hinab.

"Damon du zuerst, ich sichere von hier unten. Dann könnt ihr mich gleich einfach hochziehen."

"Alles klar, los gehts jungs." meinte Damon und das Seil spannte sich.

 

Wir spürten wie Damon langsam immer höher kletterte, Damon hatte knapp zwei drittel des Seils geschafft als man unten wieder das Ploppen hörte.

"Beeil dich Sway." fauchte Jaden ins Mikro.

Damon legte tatsächlich einen Zahn zu und war Schnell bei uns oben angekommen.

"Jenna komm schnell! Die Jungs sichern von hier Oben." rief ich ins Headset.

Das Seil spannte sich erneut, Jenna gab ihr Go und wir zogen sie rauf. Ich hörte den Stift einer Granate, ich sah wie Jenna die Granate warf. Ich fasste Jenna am Arm und zog sie das letzte Stück rauf. Sie verzog schmerzverzerrt das Gesicht und schon tat es mir sofort leid.

Wir kappten das Seil und zogen uns in unsere Höhle, in der wir auf Neuigkeiten von den Beiden gewartet hatten, zurück.

16. Sadie

 Wir waren gut voran gekommen und ich hoffte die Andere Truppe würde auch so gut voran kommen. Wir hatten den ersten von drei Checkpoints erreicht, mussten hier aber eine längere Pause einlegen. Der Schneesturm zwang uns dazu.

Die Männer des KSK waren es größtenteils nicht gewohnt im Schnee rum zu turnen, doch musste ich zugeben sie schlugen sich wacker. Ein Mann stach besonders hervor, André Schmitt.

Ich konnte ihn nicht richtig einordnen doch ihm schien etwas an meiner Shadow zu liegen. Ich wusste nicht was es war, was die beiden verband, doch es passte mir nicht ganz. Shadow war mein Eigentum, sie hatte sich an mich verkauft. Ich wollte wissen was da war, sonst würde ich ihr den Kontakt zu diesem Mann verbieten. Die SEALs war klar was sie Verband. Sie arbeitete mit ihnen, hatte in ihnen eine zweite Familie gefunden.

Doch André Schmitt strahlte etwas merkwürdiges aus. Es mochte an der Situation liegen, das vermochte ich nicht auszuschließen, doch ich würde es noch herausfinden.

Ich setzte mich zu dem Mann und beobachtete ihn einen Augenblick bis er mich fragte ob etwas anliege.

"Woher kennen Sie Shadow?" fragte ich.

"Du! Aus dem Dschungel. Sie kam damals unfreiwillig zu uns. Sie wollte jemanden aus dem Dschungel befreien, vier Leute. Sie stellte uns in Aussicht Anur Al Kardasha endlich zu bekommen. Leider ging die ganze Sache in die Hose. Zwei meiner Kollegen verloren ihr Leben. Sie hatte irgendwelche Infos die Anur haben wollte, doch sie sagte die seien zu gefährlich um sie weiter zu geben. Die SEALs befreiten uns schließlich und Shadow rettete uns mehrmals den Hintern. Sie ist eine bewundernswerte Frau und nun versucht sie wieder einen Kollegen von mir zu befreien. Ich und einige andere sind ihr zu großem Dank verpflichtet." erzählte André

"Ich erzähle dir jetzt was mit ihr los ist, aber ich erwarte das Du dich trotzdem auf diesen Job hier konzentrierst." forderte ich.

André nickte nur.

"Shadow kenne ich jetzt seit gut fünf Jahren. Wir haben immer gut zusammen gearbeitet. Sie war immer Bedacht und Vorsichtig. Sie warnte mich mehr als einmal vor Problemen ohne etwas zu erwarten. Ungewöhnlich unter Informationshändlern. Nun trifft es sich das Shadow vor ein paar Tagen zu mir kam, mir von Akycha, Jegor und Anur berichtete. Natürlich wusste ich darüber schon bescheid. Die drei haben auch versucht mich anzuwerben, aber ich hasse Akycha und alle die meiner Shadow Schaden zu fügen wollen. Somit ließ ich mir ein paar Infos zukommen, doch lehnte ich schließlich ab. Ich gab Shadow alle meine Informationen für einen Preis. Bevor ich dir den Preis nenne will ich aber das du verstehst das ich Shadow nichts schlechtes will. Sie ist wie eine kleine Schwester und mit dem was ich tat will ich sie eigentlich nur Schützen. Shadow hat mir so zu sagen ihr Leben überschrieben. Das heißt ich kann entscheiden wo sie sich aufhält, mit wem und was sie zu machen hat. Ich lasse sie machen was sie will, aber sie hat das Recht mich und meine Leute jederzeit um hilfe zu bitten. Jedoch habe ich ihr gesagt das ich mit Sicherheit irgendwann auf sie zu kommen werden und sie dann etwas für mich machen muss. Ich bin der letzte der ihr Schaden will, aber einige von euch werden es so sehen. Wegen dem Zeichen auf dem Arm oder halt dem Leben verkaufen." erzählte ich ehrlich.

"Ich kenne die ganzen Informationshändler dinger nicht, bin ich ehrlich. Und auch das ich es echt hart finde jemanden den freien Willen und die Entscheidungsfreiheit zu nehmen. Aber ich halte mich daraus solange ich merke das es ihr gut geht. Sollte ich aber merken das sie leidet, jage ich dich." meinte André ehrlich.

"Das kann ich verstehen, aber ich weiß auch das du mich nie in die Finger bekommen würdest. Wie dem auch sei. Hier und jetzt herrscht Freundschaft?" fragte ich und hielt ihm die Hand hin.

 

André überlegte kurz und schlug dann ein. Ich wusste ich war ihm überlegen doch jetzt brauchten wie Vertrauen um gegen die Icebreakers zu bestehen. Natürlich waren meine Neuigkeiten ein Schock, doch besser war es mit offenen Karten zu spielen.

Der Sturm legte sich etwas und so konnten wir langsam weiter gehen. Wir mussten noch einige Kilometer zurück legen doch ich spürte immer mehr die Spannung in der Luft. Der Schnee war nun Pulvrig geworden und machte nicht mehr ganz so viele knirschende Geräusche beim Laufen.

Der Tag brach bereits wieder an als wir den zweiten Checkpoint erreichten. Wir machten eine Stärkungspause damit wir auch Kampfbereit in die Stadt kamen. Natürich war dies ein schwerer Marsch doch für Shadow und die Gefangenen mussten wir da durch.

 

Es wurde bereits Dunkel als die Stadt Krasnojarsk in Sichtweite hatten. Wir machten unsere Waffen bereit und stellten uns Mental auf eine Schießerei ein. Mittlerweile suchten wir uns hier und da Deckung, doch bis kurz vor der Stadt blieb es ruhig. Langsam schlichen wir zwischen den Häusern hindurch und suchten nach unseren Feinden, fanden aber niemanden.

Mir kam das alles sehr merkwürdig vor, irgendwas lief hier ganz und gar nicht nach Plan. Dies teilte ich auch meinen Mitstreitern mit.

17. Jenna Barbera

 In der Höhle bestand Sky darauf mich noch einmal gründlich zu untersuchen, was er dann auch tat nachdem Damon mich festhielt. Ganz so schlimm war es nun nicht, so konnte ich noch ein wenig von seiner wärme genießen die er Ausstrahlte, jedoch war Sky nicht ganz so Feinfühlig. Er drückte und fühlte mit seinen Eisfingern was das Zeug hielt und am liebsten hätte ich ihm dieselbigen abgerissen. Doch ich ließ es über mich ergehen.

Als Sky dann endlich mit seiner Arbeit zufrieden war konnten wir weiter gehen. Es ging zügig voran und die Männer waren voller Elan. Mir brummte zwar der Schädel und ich befürchtete meine Schulter würde irgendwann einfach abfallen, doch ich gab keinen Laut von mir. Ich war kein Weichei und würde es mir nicht anmerken lassen.

Ich weiß wenn Sadie, Damon oder Sky dies wüssten würden sie mir den Arsch aufreißen, aber es war mir egal. Je höher wir kamen desto dünner wurde die Luft. Für mich war es kein Problem, früher hatte ich oft in den Bergen übergaben und die SEALs die ich hier bei mir hatte waren große höhen auch gewöhnt.

Somit konnten wir fix weiter gehen. Ich wusste bald würde ein weiterer Checkpoint kommen, dort müssten wir eine Pause machen, denn Tagsüber wollte ich nicht durchs Flachland laufen. Stumm liefen wir Stur weiter, hatten schnell den Kamm erreicht und bestaunten eine wunderschöne Schneelandschaft.

Doch ich drängelte zum weiter gehen. Ich wollte unbedingt bei der Anderen Gruppe reinhören wie es bei denen so lief. Ich hasste es soweit von meinen Verbündeten entfernt zu sein, aber es war notwendig.

 

Kaum hatten wir den Bergkamm verlassen klingelte das Handy welches ich von Sadie bekommen hatte.

"Shadow, wo seit ihr?" fragte Sadie außer Atem.

"Auf dem Weg zu Checkpoint vier. Was ist los bei euch?"

"Haben hier Probleme gehabt. Wartet am Check auf uns, dauert zwar aber egal. Wartet einfach, wir beeilen uns."

Schon legte Sadie auf. Ich erklärte den Männer was wir machen sollten uns sie fragten sich auch was geschehen war. So sahen wir zu das wir zum Checkpoint kamen.

 

Schnell erreichten wir die kleine Hütte die unseren Checkpoint darstellte. Geschafft ließen wir uns alle nieder, aßen und tranken etwas. Doch schnell breitete sich in mir ein Ungutes Gefühl aus und ich lief hin und her. Ich machte die Männer damit Wahnsinnig, das wusste ich, aber da mussten sie jetzt durch.

"Jetzt setz dich endlich hin Jen." beschwerte Jaden sich irgendwann.

"Guck weg wenn es dich stört." gab ich nur zurück.

"Du läuftst jetzt seit drei Stunden hin und her, der Boden ist gleich durch. Entweder du setzt dich jetzt hin und schläfst etwas oder ich zwinge dich dazu!" drohte Logan und bekam zustimmung.

Ich sah die Männer mit offenem Mund an, das war doch jetzt nicht ihr ernst oder?

"Ich geh an die Luft." fauchte ich, zog meine Jacke an und ging raus.

Damon kam schnell hinterher und sah mir kurz zu wie ich nun hier hin und her lief. Plötzlich packte er mich und zog mich in seiner Arme. Ehe ich auch nur einen empörten Laut von mir geben konnte Küsste er mich zärtlich. Es steckte viel Gefühl und ruhe in diesem Kuss, sodass ich selbst auch runter fuhr.

"Komm wieder mit rein und ruh dich aus. Es wird noch dauern bis die Anderen hier ankommen. Dir bleibt also noch genug Zeit dir einen Kopf zu machen. Außerdem reißt Sky mir den Kopf ab, wenn du jetzt Unterkühlst schätzchen." sagte Damon grinsend und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

"Als wenn der dir den Kopf abreißen könnte." entgegnete ich.

"Er vielleicht nicht allein, aber da drin sitzen noch, abgesehen von Sky, neun weitere Männer denen du etwas bedeutest."

"Nagut du hast gewonnen." gab ich nach, küsste Damon nochmal und ging dann als erste rein.

Ich schmiss meine Jacke zur Seite und setzte mich dann in eine Ecke.

"Kann ich bitte nochmal nach deinen Verletzungen sehen?" bat Sky.

"Mach du mal ich schlaf derweil." meinte ich.

 

Aus dem Schlafen wurde dann leider doch nicht soviel. Zuerst sah Sky mir in den Mund. Die Blutung hatte sehr nachgelassen und er war damit soweit zufrieden. Anders sah es bei meiner schläfe aus. Er drückte die Wunde zusammen, säuberte sie und ging mir mächtig auf den Geist. Es tat weh. Somit schob ich seine Hand immer wieder weg, protestierte und meinte er solle einfach ein Pflaster drauf kleben.

"Hör auf damit ich muss das Kleben." beschwerte sich Sky.

"Geh weg mit dem scheiß das verheilt von allein." hielt ich dagegen.

"Eben nicht. Jetzt, verdammt Jungs haltet sie fest."

"Wehe, ich schwöre ich nehme keine Rücksicht!" warnte ich vor.

Zu meiner ernüchterung stellten sich Logan und Damon zur Verfügung um mich Festzuhalten. Da hatte ich keine Chance mehr. Das Kleben tat höllisch weh und ich verfluchte Sky für dieses Zeug. Logan und Damon hielten mich auch fest als Sky nach meinem Arm und meiner Schulter sah.

"Sag mal kannst du die Waffe überhaupt noch halten?" fragte Sky.

"Ja ich kann den Schmerz ausschalten." gab ich ernüchtert zurück.

Schließlich ließen die Männer von mir ab und ich konnte versuchen zu Schlafen.

 

18. André Schmitt

 Wir quälten uns den Berg hinauf und machten höchstens eine Pause um etwas zu Trinken. Wir waren alle gut mitgenommen, zumindest die die von uns noch unterwegs waren.

Die Icebreakers hatten uns abgefangen und die Hälfte der Leute entführt. Sie waren auf Schneemobilen unterwegs und hatten eine starke Feuerkraft. Wir waren ihn maßlos ausgeliefert. Nun waren wir auf dem weg zu dem anderen Trupp. Es würde noch einige Stunden dauern ehe wir sie am Checkpoint vier antreffen würden. Sadie hatte Jen schon bescheid gegeben, somit hatten die Jungs und Jen eine lange Pause.

Ich hoffte inständig das es bei ihnen besser gelaufen war bis dahin. Wir trafen recht bald auf frische Spuren von Fußabdrücken und Schneemobilen, das hieß für uns nun vorsichtig zu sein. Etwas langsamer schlichen wir nun vorwärts, an der Spitze liefen Sadie und ich. Ich befürchtete er würde einen weiteren Kampf nicht über stehen, die Schusswunde an seiner Schulter war schon übel. Doch er machte weiter als wäre nichts.

"Okay da vorn sind zwei Wachen. Wenn ich darüber schlürfe bemerken sie uns sofort. Macht ihr das." meinte Sadie in der Nähe einer höhle.

Ich suchte mir meinen besten Mann raus, Marc Welter. Er war sehr gut im Nahkampf und somit froh das er noch bei uns war. Gemeinsam schlichen wir uns hinter die Wachen und erledigten sie stumm. Das konnte wirklich niemand mitbekommen haben. Schnell ging es somit weiter und früher als erwartet erreichten wir den Gipfel. Auf der anderen Seite ging es recht steil bergab. Oder wir mussten den langen Umweg gehen. Da wir aber Zeit sparen wollten rutschten wir den Schneeberg abwärts. Klar es war gefährlich. Zum einen saßen wir auf dem Präsentierteller, zum anderen konnte immer noch ein Hindernis im Weg sein.

Für Angreifer wären wir, nach meiner Überlegung, zu schnell. Also rutschten wir los. Nach turbulenten zwei Minuten erreichten wir den Fuß des Berges und konnten nun schnell zum Checkpoint laufen. Wir würden ungefähr eine halbe Stunde brauchen laut Sadie. Am Checkpoint würden wir auch endlich eine Pause machen können.

Schon bald sahen wir die kleine Hütte in der die Anderen sein sollten. Niemand war außerhalb zu sehen, was uns ein mulmiges Gefühl verlieh. Nur langsam näherten wir uns dem Häuschen aus Holz. Wir entdeckten Fußabdrücke die durch den Wind fast komplett verweht waren. 

Sadie, wagemutig wie er war, klopfte einen Rhythmus an die Tür. Kein Geräusch drang von innen heraus. Noch einmal klopfte Sadie seinen Code. Vorsichtig wurde die Tür geöffnet und wir traten ein. Da saßen die anderen und warteten auf uns. Einige, darunter Jen, schliefen etwas. Doch auch Jen hatte etwas erwischt.

"Wo ist der Rest von euch?" fragte Logan leise.

"Die Icebreakers haben sie. Was ist mit ihr passiert?" fragte Sadie.

"Wir sind abgestützt." antwortete Damon aus der Ecke wo auch Jen saß.

"Weck sie bitte, ich muss mit ihr reden." bat Sadie und ließ sich schwer nieder.

 

Es dauerte eine weile bis Jen ansprechbar war. Wir hatten uns alle hin gesetzt und aßen erst einmal etwas. Geschockt sah sie uns der Reihe nach an.

"Sadie was ist passiert?" fragte Jen merkwürdig.

"Sie haben uns in den Hinterhalt gelockt. Sie hatten Schneemobile und viel höhere Schusskraft als wir." antwortete Sadie.

"Ich sehe es! Sadie du weißt was das bedeutet!" giftete Jen plötzlich.

"Nein da liegst du falsch! Es hieß wenn sie befreit sind, also gilt es noch. Wir sollten jetzt besprechen wie es weiter geht!" meinte Sadie bedrohlich.

"Ich weiß was ich mach. Ich geh da jetzt rein und reiße Akycha den Arsch auf! Und du solltest mal darüber nachdenken ob du dir nicht mal Michal zur Brust nimmst. So was nennt sich Informationshändler, so ein Schwachsinn." fauchte Jen Sadie an.

"Shadow es reicht und das weißt du." meinte Sadie, blickte Jen tief in die Augen und brachte sie zum kapitulieren.

Ich traute meinen eigenen Augen nicht, es war unglaublich. 

Wütend ließ Jen sich wieder nieder.

"Na also. So, wir sollten schnellstmöglich zu ihrem Versteck kommen. Ich befürchte unsere Leute sind in höchster Gefahr. Wir sind größtenteils gut angeschlagen was natürlich ein Manko ist. Aber wir sind dennoch Kampfbereit. Ich würde sagen wir können uns noch eine Stunde Pause und dann geht es los." erklärte Sadie.

 

Die SEALs sahen alle abwartend Jen an die nur nickte. Sie warf Sadie irgendwas auf einer anderen Sprache an den Kopf, stand auf und wollte raus gehen. Doch Sadie stellte ihr ein Bein, sie knallte unsanft auf den Boden und er lehnte sich über sie. Er sagte ebenfalls etwas in der Sprache, schlug mit der Faust auf den Boden und ließ Jen wieder in Ruhe. Jenna stand wieder auf und ging sofort nach draußen. Damon und Logan folgten ihr sofort.

19. Logan Frisco

 Ich stürmte hinter Damon und Jen her mit ihren Jacken bewaffnet. Jen war sauer ohne Ende, das sah man sofort.

Sie lief mit geballten Fäusten hin und her. Damon stand nur da und meinte sie solle sich beruhigen.

Ich reichte beiden ihre Jacke und sah zu wie Jen ihre mehr Malträtierte als anzog. Als sie nun endlich den schweren Stoff an hatte lief sie sofort wieder drauf los. Sie murmelte die ganze Zeit etwas von "Arsch", "falsche Infos" und "seine Schuld".

"Shadow was ist los?" fragte ich.

"Scheiße ist. Wäre ich das nur nie eingegangen."

"Sag mal, was für eine Sprache sprecht ihr beide da eigentlich immer?" fragte ich weiter.

"Inuit." gab Jen knapp zurück.

"Und was hast du ihm gerade gesagt? Und er dir?" quetschte ich sie weiter aus.

"Nichts was zu dieser Mission gehört. Er hat mir etwas zu verstehen gegeben, ich hab ihn beleidigt und dann hat er es mir verboten." meinte Jenna sauer.

Dann sah sie Damon an und ihr Blick sprach Bände. 

"Ihr zwei?" fragte ich sofort.

"Er hat es mir verboten. Aber eigentlich wollte er das nicht. Ich hasse es, ich bereue es." fluchte Jen, ließ sich auf die Knie fallen und versteckte ihr Gesicht in ihren Händen.

"Wann endet dieses... Etwas?" fragte ich.

"Wenn er mich daraus entlässt oder einer von uns kratzt ab." antwortete Jen.

 

Ich wechselte mit Damon einen vielsagenden Blick. Wenn er also sterben musste und Jenna durch diesen Vertrag so litt, gab es für uns nur eine Lösung. Es konnte alles mögliche bei einem Gefecht geschehen. Sofort schritt Jenna ein und verbot uns diesen Gedanken.

"Jungs das ist ja echt süß, aber lasst es. Macht euch nicht unglücklich meinetwegen. Ich sprech nach der Sache hier nochmal mit ihm und gut ist die Sache."

"Du musst nur ein Wort sagen, kleines." meinte Damon und zog sie in seine Arme.

Ich ging auf die beiden zu und sagte: "Du bist wie meine kleine Schwester. Ich würde alles für dich tun!"

Jen löste sich von Damon und drückte mich auch einmal. Nach ein paar Minuten hatte Jen sich wieder gefestigt und schritt stolz zurück in die Hütte.

"Macht euch bereit, es geht gleich weiter. Heal, schaust du bitte vorher noch nach seiner Schulter?" meinte Jenna in die Runde.

Sky verband Sadie die Schulter, der Rest von uns packte wieder zusammen. Jen hatte eine harte Miene aufgelegt und sah sich in der Runde um. 

 "Alles klar Mädels, wir nehmen jetzt drei Checkpoints. Ich habe für Überraschungen gesorgt. Am Checkpoint 7 werden wir auf eine Truppe von Grom treffen. Wir können immerhin Hilfe Gebrauchen. Also Abmarsch." meinte Jenna und wirkte wie ein Vorgesetzter.

 

Ausgeruht liefen wir nun los, immer mit Sorgsamen blicken in die Umgebung. Wir rechneten jederzeit mit Feindkontakt. Jenna achtete genau auf den Boden und die Spuren die sich darauf befanden. Sie wollte keineswegs einen von uns in Gefahr bringen.

Kurz nach dem fünften Checkpoint blieb sie plötzlich stehen und hockte sich hin. Sanft fuhr sie mit der Hand über den Schneebedeckten Boden und sah sich aufmerksam in der Umgebung um. Wir Anderen hockten ebenfalls hinter ihr und warteten auf ihre Anweisungen.

Sie zog leise das Magazin ihres Sturmgewehrs heraus, zählte wieviel Schuss sie damit noch hatte und nahm sich dann ein neues Magazin.

'Waffen laden und entsichern. Ich weiß nicht wann und wieviele, aber hier war oder ist jemand." flüsterte Jen.

Leider war es hier sehr dunkel und der andauernde Schneefall erleichterte uns die Sicht durch die Nachtsichtgeräte nicht gerade. Jenna packte ihres auch gerade wieder weg, so wie viele von uns.

 

Geduckt liefen wir nun weiter, unsere Nerven waren aufs äußerste gespannt. Jenna zögerte immer mal wieder und schien etwas zu ahnen. Sie hockte sich gerade wieder hin und gab uns das Zeichen es ihr gleich zu tun, als einige Kugeln über uns hinweg fegten.

Jenna schmiss sich auf den Boden und zielte auf etwas was ich nicht sah. Aber auch Sadie legte sofort los. Die beiden mussten einiges gelernt haben als Informationshändler. Die beiden schossen Zielsicher und trafen anscheinend auch, denn der Kugelhagel ebbte schnell etwas ab. Nun suchte ich auch erneut nach Zielen und fand auch endlich welche.

Es waren viele, an die dreißig Mann, aber sie schossen miserabel. Gut für uns, schlecht für sie. Schnell fanden wir nun unsere Ziele und streckten diese auch nieder. Ich geriet in Versuchung einmal zur Seite zu Zielen, Sadie lag in einem sehr günstigen Winkel. Doch Jen sah wohl meinen Gedanken und schüttelte leicht den Kopf.

Nagut also widmete ich mich wieder den Feinden.

 

Es wurde still und Jen starrte in die Ferne, sie bat uns noch liegen zu bleiben. Der Schnee war bitterkalt und ich hoffte diese ganze Geschichte würde bald ein Ende nehmen.

"Verdammt, Eye, dein Scharfschützengewehr!" sagte Jen leise und schnell.

Ich schob ihr meine Waffe zu und sie sah sofort durch das Zielfernrohr. Jenna sah wohl etwas, zielte und drückte ab. Fast im selben Augenblick löste sich einige hundert Meter weiter ein Orangener Blitz.

20 Jenna Barbera

 Ich hatte den RPG-Schützen im letzten Moment erwischt. Wir sollten nun zusehen das wir weiter kamen, somit gab ich den anderen das Zeichen zum Aufbrechen. Einen Checkpoint brauchten wir noch, dann würden wir auf die Grom treffen. Dann würden wir bald am Ziel ankommen und ich müsste mich drei sehr großen Problemen stellen.

 

Ich hatte keine Angst vor den dreien, aber ein gewisses Maß an Respekt. Ich kannte alle drei gut, nicht Perfekt aber gut genug um sagen zu können, sie waren Gefährlich. Und zu dritt vermutlich eine sehr große Gefahr. Ich würde versuchen mir einen nach den Anderen zu holen. Ich wollte als erstes Jegor, mein geringstes Problem aus den Weg haben. Jegor war leicht zu fassen. 

Lange hatte ich nachgedacht wie ich ihn am besten schwächen, vielleicht sogar in die Knie zwingen kann. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Eine Info die ich hatte würde ihm den Kopf kosten. 

Bei Anur, der der zweite auf meiner Liste war, wurde es schon schwieriger. Ich wusste er besaß eine Armee, viele Hintermänner und mehr Mut als ein Mensch brauchte. Ihn würde ich Kaltblütig erschießen müssen. Mein Ziel, sein Tot.

Am meisten Kopfzerbrechen bereitete mir nach wie vor Akycha. Er war einer der besten Kämpfer die ich kannte. Kaum eine schwäche, schnell und präzise und vorallem hatte ich kaum Informationen über ihn.

Bei ihm würde ich auf meine Intuition warten müssen. Es gefiel mir nicht aber was blieb mir anderes übrig. 

 

Wir liefen stumm durch den Schnee. Die Flocken wurden immer Dicker und immer mehr. Unsere Sichtweite nahm immer weiter ab und ich befürchtete wieder auf jemanden zu treffen. Mir war Kalt und somit versuchte ich nicht einzig auf mein Gefühl zu hören.

Ab und an fragte einer der Männer wie weit es noch sei, sie hätten ein komisches Gefühl. Doch eindeutig konnte ich nicht antworten. Die Stunden verstrichen und mir ging so langsam die Kraft flöten. Ich brauchte eine Pause. Auch wenn ich eigentlich ganz gut mit den SEALs mithalten konnte, irgendwann war einfach schluss. Meine Schulter schmerzte höllisch und tat somit sein übriges. 

Selbst die Männer bemerkten das meine Kraftreserven auf Sparflamme liefen und spornten mich an zum Checkpoint zu kommen. Die Temparaturen fielen weiter, ich hatte das Gefühl langsam zu erfrieren. In diesem Moment wünschte ich mir das es einfach vorbei war. 

Doch der wunsch wurde nicht erhört. Was jedoch erhört wurde war das erreichen des Checkpoints. In einiger Entfernung sahen wir das kleine verlassene Dorf. Es wurde schon seit Jahren nicht mehr bewohnt, es war schlicht zu Kalt. Doch genau da wollten wir hin. 

Meine Hoffnung keimte auf, ließ mich schneller laufen. Ich freute mich darauf eine Pause machen zu können, mich etwas aufzuwärmen. Doch wieder schrie mein Bauch mich an, warnte mich vor einer Gefahr. Ich war erst einige Schritte weiter gegangen, als ich in die Hocke ging und die Männer mir es gleich taten. Ich starrte in das Dorf und dachte Nach. Mir fehlte etwas, etwas entscheidendes. 

Der LKW der GROM fehlte. 

Sie konnten nicht zu spät sein, sie kannten den Weg und die Uhrzeit. Sie mussten aufgehalten worden sein. Hoffentlich kamen sie noch gut an. Das Dorf jedoch war ruhig und friedlich. Nichts regte sich hier, nichts deutete auf Feind oder Freund hin. 

Langsam schlich ich weiter zur Stadt. Mir folgten die Männer still und sahen sich genauso aufmerksam um wie ich. Schnell erreichten wir das erste Haus. Vorsichtig sah ich durch die offene Tür in einen fast schwarzen Raum. Nichts regte sich, was mich dazu bewegte hinein zu gehen. Zaghaft und voller Spannung trat ich auf die morschen Bodendielen. Damon und Logan folgten mir auf den Schritt. Doch dieses Haus war definitiv leer. Nun war ich wirklich am Ende, mir wurde schwindelig und ich stützte mich sogar an einer Wand ab.

 

"Shadow was ist los?" fragte Logan sofort alamiert.

"Brauch ne Pause. Geht schon, lasst uns zum Treffpunkt." antwortete ich knapp und lief einfach drauf los. 

 

Mein Ziel war das letzte Gebäude des Dorfes. Es lag etwas abseits und dort wollte sich die GROM mit uns treffen. Draußen lagen die Blicke der Männer schwer auf mir. Natürlich hatten sie Logan gehört und natürlich schrillten gerade bei Sky die Alarmglocken. Doch ich ignorierte ihn und die Sternchen vor meinen Augen und lief einfach die Schneelandschaft entlang. Ich visierte das Gebäude an und versuchte mein Tempo beizubehalten. 

Die Männer folgten wie immer, waren aber weitaus aufmerksamer als ich. Das merkte ich daran das Milo mich plötzlich festhielt.

"Da ist ein LKW." hauchte er mir zu.

Ich ging langsam darauf zu, konnte aber schnell Entwarnung geben. Das war der LKW der GROM.

An der Tür benutzte ich den abgesprochenen Klopfcode. Kaum hatte ich diesen ein zweites mal wiederholt ging die Tür auf. Wir betraten alle das bereits warm gewordene Häuschen. 

"Cieszę się, że Cię zobaczę" sagte ich nur und ließ meinen Rucksack sowie mich auf den Boden plumpsen.

"Ich freu mich auch dich zu sehen." antwortete der Polnische Soldat und grinste breit. 

21. Damon "Sway"

 Jenna plumpste wie ein Sack Mehl auf den Boden und sah einfach nur fertig aus. Zu meiner Überraschung sprach sie auch noch Polnisch. Welche Sprache konnte sie wohl nicht?

Nun galt meine Sorge aber erstmal Jen. Sie sah furchtbar aus und brauchte dringend eine Pause.

Der Mann den sie begrüßt hatte hockte sich direkt zu ihr und sah sie forschend an.

Mit schwerem Akzent fragte er: "Was haben die mit dir gemacht?"

"Wir haben nichts mit ihr gemacht!" fauchte Sadie.

"Ach ja, man warnte mich ja vor das du mitkommst. Jetzt kümmern wir uns aber erstmal um dich, nicht wahr Shadow." sagte der Soldat  überlegen und kümmerte sich wieder um Jen.

Auch Sky hockte sich dazu.

Ich blieb natürlich in der Nähe und hörte zu.

 

"Erzähl Shadow, was plagt dich?" meinte Sky und blickte ihr direkt in die Augen.

"Alles gut Heal, brauch nur ne Pause. Bin noch lange kein SEAL oder GROM."

"Shadow, das sieht mir aber nach mehr aus." beharrte der Pole.

"Strzelec, alles gut ehrlich. Heal, gib mir bitte mal meine Flasche."

 

Jen kniff die Augen zu und trank etwas. Sie wollte sich an die Wand lehnen, zuckte aber sofort wieder nach vorne. Ihr Gesicht zeigte Schmerz und sie hielt kurz die Luft an.

"Erzähl das jemanden anderes, los leg dich hin. ich will nach deiner Schulter gucken." meinte Sky bestimmend.

"Es ist alles in Ordnung." pochte Jen weiter.

"Niepokój, komm her, wir halten sie fest." sagte Strzelec.

"Hört auf mt dem Scheiß, geht mir nicht auf den Zeiger!" maulte Jen los.

"Shadow es Reicht! Lass dir Helfen."brüllte Sadie los und sah Jen vernichtend an.

 

Jen hörte auf sich zu wehren und ließ Sky nach ihrer Schulter sehen. Sie hatte einen beachtlichen Bluterguss genau auf dem Schulterblatt. Dann bestand Sky noch auf die Kontrolle der Platzwunde und des Arms. Beides bereitete Sky Sorgen das sah ich ihm an.

Jen setzte sich nach der Untersuchung in eine Ecke, wickelte sich in ihre Jacke und eine Decke und machte die Augen zu. Ich machte mir große Sorgen um sie und fragte mich wie sie all das hier überstehen wollte.

Wir stellten uns nun erst einmal den Männern von GROM vor, wie sie sich uns. Wir bemerkten natürlich alle sofort die Kälte zwischen Sadie und den Polen. Nun saßen alle auf dem Boden und aßen etwas. Wir mussten noch etwas Kraft Tanken und das dringend. Einge von uns sahen immer wieder Prüfend zu Jen, sie war Kreidebleich und sah sehr entkräftet aus.

"Was ist passiert?" fragte schließlich Strzelec.

"Wir sind abgestürzt." antwortete ich knapp.

"Das meinte ich nicht. Ich meinte die Leere in ihren Augen." brummte Strzelec.

"Frag Sadie." kam die antwort von mehreren.

"Hast du es wirklich getan, Pies?"

"Ja hab ich, geht euch aber nichts an. Also kümmere dich um deinen eigenen Mist!" fauchte Sadie, stand auf und ging in eine weit entfernte Ecke.

"Bedeutet er euch etwas?" fragte nun Niepokój.

"Nein. Wieso?" fragte Logan.

"Ich erschieße ihn nachher."

"Nein das wirst du nicht. Keiner wird das. Es war meine eigene Entscheidung. Mein Leben gegen das Unzähliger." sagte Jen leise und geschwächt.

 

Wir rutschten näher an sie heran. Jen zitterte und sah aus als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. Logan und ich setzten uns direkt neben sie, versuchten sie so etwas zu wärmen. Sie ließ auch sofort dankbar ihren Kopf auf meine Schulter sinken. Fast sofort schlief sie wieder ein.

"Was hat sie so fertig gemacht?" fragte Strzelec.

"Wir haben jetzt drei Checkpoints gemacht, hatten dann einen Feindkontakt und sind dann noch einen Check gelaufen." antwortete Tray knapp.

"Ihre Idee?" fragte Strzelec wissend.

"Ja es war ihre Idee und ich glaube sie hat noch für einige Überraschungen mehr gesorgt. Wir sind jetzt seit drei Tagen unterwegs und sie hat die ganze Zeit über vielleicht vier Stunden geschlafen. Wir hatten einen Absturz, zwei schießereien und viel Kälte. Sie hält einiges aus." sagte ich in die Runde.

"Ihr kennt sie nicht. Aber macht euch nichts draus, jeder von uns kennt sie nur teilweise. Ich glaube es wird sie nie jemand wirklich kennen, dafür ist sie zu sehr am Informationshandel gefesselt." meinte Strzelec.

 

Genauso dachte ich in diesem Moment auch. Kannte einer von uns Jen wirklich, oder wenigstens etwas besser? Abgesehen von Sadie schien kaum jemand mehr von ihr zu wissen. Mir jedoch war es egal, was sie in ihrer Vergangenheit alles getan hatte. Ich mochte sie so wie sie war, mit allen ihren Geheimnissen. Nur langsam hörte sie auf zu zittern und rutschte in einen tieferen Schlaf. Wir sprachen noch ein wenig über Jen und diese Mission, ehe wir uns auch eine Stunde Ruhe gönnten.

22. Dean Smith

 Wir saßen aufgereiht auf Stühlen in einem leicht beleuchtetem Raum. Nervös lief Anur Al Kardasha vor uns auf und ab. Was auch immer in so Nervös machte, für uns würde es nichts gutes bedeuten. Das Klebeband an den Beinen war sehr stramm und die Kabelbinder die wir nun um den Handgelenken trugen schnitten unangenehm in die Haut.

Keiner von uns blickte Anur direkt an, gemeinsam sahen wir zu Boden. Wir hatten uns abgesprochen, keiner würde etwas sagen, keiner würde eine Regung zeigen. Wir wussten und zählten auf Jen, das sie uns befreite. Und wenn nicht würden wir schweigen bis in den Tot. Niemand sollte durch unsere Mangelnde disziplin zu Schaden kommen.

"So einfach geht das doch nicht.... Sie können doch nicht so schnell sein.... Die haben versagt." murmelte Anur die ganze Zeit vor sich hin.

Seine Art und Weise machte mir Sorgen, große Sorgen. Irgendwas war im Busch und ich hoffte auf unsere baldige Rettung.

Anur blieb plötzlich stehen und drehte sich zu uns rum. Langsam schritt er auf uns zu und starrte uns an.

"Ich mache euch ein Angebot. Einer von euch wird Shadow töten, derjenige darf sofort gehen. Na gibt es einen Freiwilligen?" fragte Anur.

Doch wir schwiegen weiterhin und gaben keine Regung von uns. Er konnte versuchen was er wollte, das würde keiner machen. Ohne Vorwarnung bekam Ruben die Faust von Anur ins Gesicht geschlagen. Mitsamt seines Stuhles kippte dieser auf den Boden und schlug dort ebenfalls hart auf.

"Euer Schweigen bringt euch nichts! Entweder ihr sterbt hier oder erledigt das für uns!" schrie Anur plötzlich.

Wir zuckten nicht, sagten nichts und ließen alles mit uns geschehen. Anur lief wie ein wütender Löwe im Käfig um uns herum. Ich befürchtete schlimmes, ich ahnte es bereits.

 

Während ich so da saß fragte ich mich ob das alles geschehen wäre wenn ich Jenna nicht kennen gelernt hätte. Klar Anur konnte nur durch Jenna an mich gelangt sein, aber war es Jennas schuld. Ich wusste es nicht.

Eines war sicher, hätte Jenna damals ihr wissen an Anur weitergegeben, würde keiner von uns hier sitzen, denn dann wären wir mit höchster Wahrscheinlichkeit im Krieg. Einige von uns lägen vermutlich schon unter der Erde. Somit traf es weit weniger Menschen und das war ja eigentlich die Aufgabe von uns Soldaten, die Zivilisten zu Schützen.

Ich wurde durch einen Tritt gegen die Brust aus meinen Gedanken gerissen. Es tat höllisch weh und hatte mir vermutlich die ein oder andere Rippe gebrochen. Die Luft blieb mir kurz weg und ich kippte mit dem Stuhl nach hinten. Dabei Quetschte ich mir auch noch sehr schmerzhaft die Hände die hinter meinem Rücken gebunden waren.

Hoffentlich war das bald vorbei und das bevor wir dem Tode geweiht waren. Ich sah die Anderen ebenfalls auf dem Boden liegen, auch sie hatten schon einiges eingesteckt. Anur schlich um uns herum, trat immer wieder nach uns.

 

Nach einer ganzen Zeit, ich dachte schon er würde mir gleich wirklich auf den Kopf treten, ging eine Tür auf.

"Anur, komm mit, besprechung." sagte Jemand fuchsig und die Tür schlug zu.

"Bringt sie wieder runter." Befahl Anur jemanden und verschwand nun auch.

Unsanft wurden wir auf die Beine gezogen. Ich konnte kaum stehen, geschweige denn laufen. Auch wenn sie uns fanden würde es schwer werden dem hier zu entkommen. So wurden wir nun mehr nach unten geschliffen als das wir liefen. Völlig fertig und schwer lädiert lagen wir schließlich alle auf dem kalten Steinboden.

Ich sprach noch leise mit den Anderen dreien, doch keiner bereute diesen Schritt. Sie taten dies um die Zivilisten zu schützen, um den Weltfrieden zu wahren.

Noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte wurde ich von einer befreienden Dunkelheit verschluckt.

 

Meine Füße streiften über den Boden, mein Oberkörper schwebte in der Luft. Zwei Leute hatten mich an den Armen gepackt und zerrten mich durch die Gänge.

In einem schwach Beleuchteten Raum wurde ich auf den Boden geschubst, schwer Atmend drehte ich mich auf den Rücken. Ein junger Mann blickte mir ohne Emotion ins Gesicht.

"Du bist also Dean.... Was mach ich nur mit dir?" fragte er sich selbst.

"Du kannst machen was du willst!" fauchte ich.

"Ich weiß Dean ich weiß. Dennoch, eigentlich würde ich gern ein paar Infos bekommen wollen. Und weißt du ich habe mir ein paar nette Techniken abgeschaut, außerdem muss Shadow bestraft werden." grinste er nun.

 

Sein Blick ging hinter mich, er nickte und mir wurde ein Sack über den Kopf gezogen. Zwei oder drei Leute drückten mich zu Boden. Dann ergoss sich Wasser in meinem Gesicht. Es ist viel doch versuche ich ruhig zu bleiben, nicht hecktisch zu werden. Immer dann wenn ich meine das es passt hole ich schnell Luft um sie direkt wieder anzuhalten. Sie hatten sich also das Waterboarding ausgesucht.

Das könnte übel enden, doch ich würde nicht einfach nachgeben. 

23. Strzelec

 Die meisten der Amerikaner schliefen, ebenfalls die Deutschen und Sadie. Ich hasste Sadie sehr, schon seit ich ihn kannte. Ich war damals noch sehr jung, gerade 16, da traf ich das erste Mal auf ihn. Er hatte sich übel mit meinem Ausbilder in den Haaren, erschoss ihn und tauchte unter. Ich bin danach dem Militär beigetreten und schließlich zur GROM. Noch vor Sadie lernte ich damals Shadow kennen. Sie war selbst noch in der Ausbildung, doch sie konnte sich damals schon mit mir unterhalten und schien sehr Diszipliniert zu sein. Sie war mir damals sehr Symphatisch und ich  fand es schade das wir uns nicht näher kennengelernt hatten. 

Vor fast eineinhalb Jahren rief sie mich überraschend an. Woher sie meine Nummer hatte, wusste ich nicht. Sie klang aufgelöst und gehetzt und bat mich um eine kleine und unwichtige Information, diese gab ich ihr dann auch. Wenige Monate später hatte sie sich wieder bei mir gemeldet, sie hat sich bedankt und mir grob erzählt was passiert war. Seitdem waren wir ganz gute Freunde geworden.

Dann rief sie mich erneut an vor gut einer Woche. Sie berichtete mir von den Icebreakers und das sie jemanden, den wir schon vermissten, gefangen genommen hatten. Sie bat mich meinem Kommandanten Informationen zu geben, die sie mir zugeschickt hatte. Ich machte es mit blinden Vertrauen. Kurz darauf sollten wir uns auch schon bereit halten. 

Ich wurde zum Truppenführer auserkoren, wie ich herausfand auf Shadows bitte. Ich wurde in den Besprechungsraum gerufen. Es fand eine Konferenzschaltung statt, auf einem Bild sah ich sie und sie sah traurig aus. Irgendwas stimmte mit ihr nicht. Sie erklärte uns ihren Plan, der war sehr gut ausgetüfftelt. Dann bat sie uns zu einem Ort zu kommen, dort würden wir aufeinander treffen. 

Wir machten uns auf den Weg und mussten uns durch Schneemassen und Eisige Kälte schlagen. Einmal trafen wir auf einige Leute, sie waren an sich recht unauffällig, doch dann schossen sie auf uns. Somit eröffneten wir auch das Feuer und metzelten sie nieder. In den frühen Morgenstunden trafen wir dann am Treffpunkt ein. Wir machten es uns bequem und stellten zwei Heizstrahler auf. Shadow wollte gegen Abend hier ankommen und bis zum nächsten Tag Pause machen. Soweit ich das verstanden hatte wollte sie mit einer Truppe von Krasnojarsk loslaufen. Das wären dann 150 Km Luftlinie. Also eine verdammt lange Strecke. 

Meine Männer ruhten sich auch noch etwas aus, immerhin sollte es bald ein heftiges Feuergefecht geben. Die Sonne war schon lange verschwunden und meine Sorge wuchs. Noch war niemand angekommen und somit kam der Zeitplan durcheinander. Der Schneefall wurde schlimmer und die Sichtweite war sehr eingeschränkt. 

Dann hörte ich das knirschen des Schnees und lauschte mit Entsicherter Waffe direkt neben der Tür. Kurz darauf kam der Klopfcode den Shadow festgesetzt hatte. Ich wartete das erste mal ab, direkt nach beenden des zweiten Mal riss ich die Tür auf. 

Shadow warf mir eine begrüßung zu, ich freute mich sehr sie zu sehen, doch dann fiel mir auf das etwas nicht in Ordnung war. Natürlich kümmerte ich mich sofort um sie. Im Augenwinkel nahm ich Sadie wahr und malte mir schon seinen Tot aus. 

Als ich dann noch erfuhr was Shadow getan hatte, was Sadie zugelassen hatte, wusste ich er würde das hier nicht überleben. Ich hatte mir von den Amerikanern erzählen lassen was passiert war, bis hier zu ihrer Ankunft. Ich wusste Shadow war zäh und Dickköpfig, aber nun zahlte sie einen hohen Preis. Sie war am Ende, aber unsere Mission noch nicht. Doch ich wusste sie würde weiter machen. 

Ich sprach mir meinen Männern auf Polnisch, denn ich wusste Sadie hatte sich unsere Sprache nie angeeignet. 

 

"Wenn wir in ein schweres Gefecht kommen, schnappt sich einer von uns eine Waffe von denen und knallt den Sack ab." meinte ich zu meinen Männern.

"Warum Strzelec, was hat er getan?" fragte mein bester Schütze.

"Um das zu verstehen musst du mehr über Informationshändler erfahren." antwortete ich.

"Erzähl uns doch was du weißt." meinte nun Oleg.

"Informationshändler sagt ja nun alles. Man handelt mit Informationen. Egal welche und egal wie sehr sie einem gefallen oder nicht. Es bringt viel Geld, aber das Leben ist sehr gefährlich. Es gibt aber auch Regeln, andere wie im Zivielen Leben oder beim Militär. Regel 1: Du musst unsichtbar sein. Lasse keine Information von und über dich an die Öffentlichkeit gelangen. Benutze einen Decknamen. Regel 2: Sorge für Diskretion. Hast du einen Informanten der zur Gefahr werden könnte, beseitige ihn. Sorge dafür das dieser nichts mehr von sich gibt. Regel 3: Sei immer bereit. Egal wann und wo du musst immer damit Rechnen zu kämpfen. Man steht immer unter Spannung. Es gibt kaum Menschen denen man trauen kann. Regel 4: Man steigt nicht einfach aus. Wenn du kein Informationshändler mehr sein willst, musst du für einen Nachfolger Sorgen oder Untertauchen. Wobei das Untertauchen meist nicht funktioniert. Regel 5: Bescheiße deine Partner nicht. Wenn du einen Anderen Händler bescheißt oder ihn um seine Kohle bringst musst du mit harten Konsequenzen rechnen. Ein beispiel, sie hat aus Jegors Hand zwei SEALs befreit und ihn somit eine Menge Geld gekostet. Nun jagt er sie, bis einer von beiden stirbt. Und es helfen ihm einige Andere Händler. Regel 6: Wenn du einen Informationshändler um hilfe bittest bezahle gebührend. Und schon sind wir beim Thema. Shadow hat Sadie um Hilfe gebeten, denn wir treffen hier auf zwei Informationshändler und einen Terroristen. Sadie besitzt viele Kontakte, eine halbe Armee und so dachte Shadow sich er wäre ein guter Partner. Natürlich hat er einen Preis verlangt, das kann alles mögliche sein. Doch er hat den höchsten Preis verlangt den es in dieser Welt der Händler gibt. Er hat sich ihr Leben erkauft. Das heißt: Er darf alles in ihrem Leben bestimmen, kann sagen was sie zu tun und zu lassen hat. In diesem Fall lässt er ihr viele Freiheiten, doch sie muss sich immer bereit halten. Er hat ihr sein Zeichen auf den Arm geschnitten. Ich kenne Shadow schon länger, sie ist eine gute Freundin und wenn ich sehe wie sehr sie darunter leidet, will ich nur seinen Tot. Denn sie kommt aus diesen Vertrag nur wenn er sie entlässt oder einer von beiden stirbt." erzählte ich meinen Männern.

Sie schwiegen und nickten nur. Sie verstanden mich und da wir immer zusammen hielten waren sie bereit meiner bitte nach zu kommen. 

"Wir sollten was zu Essen vorbereiten und sie dann wecken. Wir müssen bald weiter." meinte nun unser Doktor. 

So machten wir uns ans Essen.

24. Jenna Barbera

 Ich wurde von Strzelec geweckt, genauso wie die Anderen. Er und seine Männer hatten sogar schon etwas zu Essem vorbereitet. Dankbar nahmen wir uns etwas von dem Polnischen Essen und setzten uns in die Runde. Es ging auf den Morgen zu und somit mussten wir bald weiter. Doch vorher würden wir noch den weiteren Plan besprechen müssen.

"Also gut, wir werden dann bald aufbrechen. Wir laufen am Berg lang, dann treffen wir bald auf die ersten Mauern von ihrem Versteck. Rechnet mit viel Gegenwind. Wenn wir die Mauer erstürmt haben gehst du Heal zusammen mit Niepokój, Oleg und Milo in den Keller. Wir werden uns ab dem Erdgeschoss aufteilen. Laut meinen Informationen ist das Gebäude drei Stockwerke hoch. Sadie, Damon, Strzelec und ich werden nach ganz Oben gehen. Dort werden unsere Freunde vermutet. Sadie du kennst deine Aufgabe, Jegor ist dein Ziel. Strzelec und Damon ihr habt die Ehre Anur zu schnappen, wenn ich ihn nicht vorher abknalle. Und Akycha gehört mir." erklärte ich.

Ich sah den bösen Blick von Sadie, dann sagte er auf Inuit: "Du wirst es dich nicht wagen! Akycha ist stärker als du!"

"Was willst du eigentlich? Unser Vertrag gilt erst nach dieser Sache!" gab ich zurück auf Inuit. Verständlich für alle sagte ich noch: "Na komm sag es für alle."

"Shadow du hast keine Chance gegen Akycha." brummte Sadie.

"Nicht ganz der Wortlaut aber egal. Ja Akycha ist Stärker, aber mach dir mal keinen Kopf ich mach das schon."

Damit stand ich auf und machte mich soweit fertig. Ich überprüfte meine Waffen noch einmal, die Magazine zu meinen Gewehren, meine Messer und meine Beweglichkeit. Auch die Männer machten sich bereit und überprüften nochmal alles.

Dann machten wir uns auf den Weg in die Kälte. Kaum hatte ich ein Fuß an die frische Luft gesetzt fror ich wie Espenlaub. Es fiel immer noch Schnee und unsere Spuren von der Nacht waren schon komplett verschwunden. Wir begaben uns auf unseren Pfad und liefen näher an den Berg heran. Voller Anspannung und mit höchster Konzentration setzten wir einen Fuß vor den Anderen. Bis wir die Mauern sehen würden mussten wir noch einige Kilometer zurücklegen. Ich ging etwas gestärkter voran, doch ich wusste, lange würde ich dies alles nicht mehr durchhalten können. 

Nach einigen Kilometern, dort wo der Berg begann sich zu Spalten, machte ich halt. Mit zusammen gekniffenen Augen sah ich in die Ferne.

"Eye, Niepokój kommt her, Zen dich brauche ich auch hier." meinte ich und zog mein Fernglas aus meinem Rucksack.

"Was gibt es Shadow?" fragte Logan sofort.

"Auf 800 Meter auf halber Höhe des Berges. Da sind mindestens zwei Scharfschützen. Gehe aber eher von drei aus. Neben dem Linken habe ich vorhin auch noch einen Gesehen." antwortete ich.

Sofort begaben sich die drei Scharfschützen in Position. Wir anderen zogen uns zurück und versuchten mit der Umgebung zu verschmelzen. Ich sah wie die Drei sich ihre Ziele suchten, wobei Logan sich den dritten verschollenen Schützen angenommen hatte. Ich bemerkte sofort an seiner haltung das er sein Ziel im Visier hatte. Leise zählte er von drei Abwärts und schon ploppten die drei Gewehre.

 

Wir liefen weiter mit noch höherer Aufmerksamkeit. Unsere Sinne waren angespannt und wir rechneten mit weiteren Feindkontakt. Meine Schulter schmerzte höllisch und mein Verstand setzte immer wieder aus. Der Schnee wurde nun langsam weniger und wir konnten weiter sehen als den ganzen Tag zuvor. In weiter Ferne erblickten wir nun auch eine Mauer. Eine Verdammt hohe Mauer.

"Leute wir haben ein Problem." sagte ich resigniert und blieb stehen.

"Wir müssen über den Berg. Wir sollten bis ca. zur Mitte und dann kommen wir darüber." meinte Strzelec.

"Sieht so aus. Also macht euch bereit." bestätigte ich.

 

Somit machten wir uns alle bereit, was hieß uns in Grüppchen mit Seilen aneinander zu Binden. Ich Band mich mit Damon und Strzelec zusammen, sehr zum Missfallen von Sadie. Vor mir weg ging Strzelec, hinter mir Damon. Es war auch ganz gut so, denn der aufstieg fiel mir alles andere als leicht. Für den Weg bis zur Mitte des Berges brauchten wir ganze drei Stunden.

Ich war völlig aus der Puste und musste mich hinsetzen.

"Was ist los Shadow, seit wann schwächelst du so?" fragte André mich sofort.

"Ich weiß nicht. Muss wohl doch mehr beim Absturz passiert sein." flüsterte ich ihm zu hielt aber das Mikro zu.

"Heal! Kommst du bitte mal?" verriet er mich sofort.

"Danke André! Sehr vertrauenswürdig." gab ich nur zurück.

André schenkte mir einen Luftkuss und grinste mich dann an. Sky kam natürlich sofort an und hockte sich zu mir. André erklärte ihm kurz was ich ihm gesagt hatte uns sah mich dann abwartend an. Ohne ein Wort hielt er mir eine Tablette entgegen.

"Was ist das?" fragte ich nur.

"Mischung aus muntermacher und Schmerzmittel."

Somit nahm ich die kleine Pille und sorgte dennoch für eine Pause. Einige Männer warfen mir besorgte Blicke zu, andere eher verärgert. Irgendwann platzte mir der Kragen.

 

"Was ist? Warum schaut ihr so besorgt und ihr so verärgert? Kotzt euch aus!"

"Wir schauen besorgt weil wir uns Sorgen machen. Wir haben dich sehr gern und deshalb wollen wir auch das es dir gut geht." meinte Milo.

"Ich schaue so aus dem selben Grund, nur bin ich etwas sauer das du nie etwas sagst, wenn es dir nicht gut geht!" grummelte Tray.

"Ihr versteht es einfach nicht! Und ihr werdet das auch nicht verstehen. Und du Sadie wag es dich, dann reiß ich dir etwas ab. Und das wird schmerzhaft!" drohte ich und stand auf.

Mit schlechter Laune ging ich einfach voran, nicht daran Denkend das Strzelec und Damon noch an mir festgebunden waren. Beide sahen nicht ein sich auch nur ein Stück zu rühren. Gegen beide hatte ich nun wirklich keine Chance. Ich fluchte und Kämpfte gegen das Seil an.

Schließlich ließ ich mich weinend auf den Boden sinken.

Sie konnten es einfach nicht verstehen. Nicht nur weil sie mich nicht kannten, sonder weil sie es nicht verstehen würden. Es war immerhin meine eigene Entscheidung gewesen.

"Shadow, mal ganz ehrlich, fast jeder hier kennt einen Teil von dir, aber kein weiß wirklich etwas von dir. Rede endlich mit uns. Erzähl uns warum du bist wie du bist. Es kann nicht das einzige sein warum du das machst!" meinte Sadie genervt.

"Was willst du eigentlich Sadie? Was? Das ich erzähle wie schlimm der Tot von meinen Eltern war? Meine Kindheit? Warum ich ein Arsch sein kann? Du weißt genauso gut wie ich das ich nicht darüber reden kann!" schrie ich Sadie an.

"Du bist keine mehr von uns Shadow. Du gehörst zu denen. Du kannst deine Vergangenheit aufarbeiten." fauchte Sadie zurück.

"Ja sicher mit dir im Nacken oder was? Vergiss es Sadie."

"Ich habe diesen Preis für eine Sache erhoben. Für eine Sache Shadow. Diese Sache wird irgendwann geschehen und dann brauche ich dich, weil du zuverlässig bist. Und bis dahin ist mir scheißegal was du machst und tust. Tu also bitte nicht immer so als sei ich ein Monster."

"Dafür hättest du nicht gleich mein Leben kaufen müssen! Du weißt genau wie ich zu Abmachungen stehe!"

"Nicht bei dieser Sache Shadow. Du wirst es verstehen. Irgendwann." meinte Sadie und wurde merkwürdig.

25. Milo Lawson

 Jenna und Sadie maulten sich an und ließen ihren Frust raus. Laut Sadie gehörte Jen nicht mehr zu den Informationshändlern und ihrem Blick nach zu Urteilen schmerzten sie diese Worte sehr. Ja Sadie hatte recht, Jen sollte ihre Vergangenheit aufarbeiten doch es ihr einfach so um die Ohren zu hauen war hart.

Doch auch Sadie benahm sich auf einmal merkwürdig. Er wollte Jen für eine Sache die aber noch nicht stattfand. Es musste etwas sein was unter den Informationshändlern verschrien war.  Denn er war der festen überzeugung ohne den Vertrag würde Jen da nicht mitmachen. Mich überkam ein sehr merkwürdiges Gefühl.

Nach einer ganzen weile löste Jen sich aus ihrer Starre und meinte wir sollten weiter gehen. Sie sah komisch aus, sie schien in Gedanken zu sein.

Der Rest von uns stand nun auch auf und folgte Jen. Keiner von uns zweifelte daran das sie sich auf ihre Mission konzentrierte, doch sie wirkte sehr in sich gekehrt. Sie lief schweigend gut einen Kilometer, ehe sie langsamer wurde. Sie hob ihr Sturmgewehr in eine Schussbereite Position und lief nun leicht geduckt weiter. Wir taten es ihr gleich. Die hohe Mauer kam immer Näher und bald sah die ganzen Wachen die davor und Oben drauf waren.

"Scharfschützen verteilt euch, gebt uns Feuerschutz." meinte Jen und ging  mit dem Rest weiter. 

Die Scharfschützen suchten sich schnell ihre Positionen und fingen recht bald an die Gegner Koordiniert auszuschalten. Ich sah nur wie einer nach dem Anderem das Zeitliche Segnete. Wir kamen schnell voran und konnten bald mit  unseren Waffen mitsprechen. Zielorientiert gaben wir unsere wenigen aber Präzisen Schüsse ab. Schon von weiterm sah ich das der Schnee begann sich Rot zu färben. 

Doch Jen lief unbeirrt weiter, stur auf das Ziel zu. Wir kamen bald an der Mauer an und mussten feststellen, die Icebrakers hatten vorgesorgt. Die gesamte Mauer war gesäumt von hohem Stacheldraht. Doch schon schmiss Jen ihren Rucksack auf den Boden, wühlte kurz darin und zog dan eine Kneifzange heraus. Mit geübtem Auge durchtrennte sie schnell den dicken Draht. Auch wenn sie sich an den Scharfen Kanten schnitt gab sie keinen Laut von sich. Sie machte stumm weiter und hatte uns innerhalb weniger Minuten einen durchgang geschaffen. Wir stiegen alle auf das Dach und suchten einen Eingang. 

Eine einsame Tür lachte uns an, doch beim versuch diese zu öffnen stellten wir fest das diese verschlossen war. Was auch sonst. Mit Sicherheit wussten die Icebreakers das wir kommen, sie waren vorbereitet. Ich sah Jennas grimmigen Blick. Ihre Augen huschten über das Dach und sie schien schnell ein Ziel gefunden zu haben. Erneut warf sie den Rucksack auf den Boden, kramte darin und zog ein Seil heraus. 

Wir sahen sie nur fragend an, doch sie schien uns alle ausgeblendet zu haben. Sie band das Seil an einer Stahlöse fest, das andere Ende schlang sie um ihre Hüfte. Dann ahnten wir was sie Vorhatte.

In der Mitte des Daches gab es ein großes Glasdach. Unsere befürchtung war ganz klar das Jen dort gleich hindurch sprang. Ehe auch nur einer von uns Reagieren konnte rannte Jen los, schoss ein paar mal auf die Scheibe und sprang darauf. Sofort brach das Glas und Jen verschwand. Ich schnappte mir nun auch schnell mein Seil und Band es ebenfalls fest. Auch einige der anderen Schalteten nun und machten es uns nach. Ich hörte Schüsse in den Räumen unter mir und beeilte mich nun auch hinunter zu kommen. 

Damon und ich waren die ersten die im Gebäude ankamen. Sofort eilten wir in den Nebenraum, denn von dort hörten wir aktiven Kampf. Das erste was ich sah waren zwei Leute auf dem Boden. Dann sah ich Jen wie sie einem jungen Mann ein Silbertabelette ins Gesicht schlug. Stumm und Kalt ging sie zu einer Tür und trat sie ohne Vorsicht und Rücksicht auf. Sie schmiss gerade ein Messer in den Raum als die anderen zu uns aufschlossen. 

Wir gingen zu der Tür und halfen Jen nun mit Feuerschutz. Die Räume waren alle recht weitläufig und uneinsehbar. Da hatte sich wohl jemand gedanken darüber gemacht wie man es uns schwer machte. Doch bei Jen sah ich nichts davon. Sie schritt einfach voran ohne jede Angst von einer Kugel oder sonstiges getroffen zu werden. 

Wir folgten ihr zwar mit mehr vorsicht doch sie schien sich sehr sicher zu sein mit dem was sie tat. Plötzlich blieb sie stehen und starrte jemanden an. 

"Schön dich zu sehen Shadow." sagte jemand und die Stimme kam mir bekannt vor.

"Jegor. Erstes Bauernopfer?" fragte Jen Kalt.

"Ich mach dir einen Vorschlag Jen. Du trittst den Icebreakers bei, dann lassen wir dich Leben."

"Ich mache dir einen Vorschlag! Du Unterhälst dich jetzt mal mit Sadie!"

"Warum sollte ich das machen Shadow?" fragte Jegor belustigt.

"Weil ich sonst nicht dafür garantiere das Helene nichts passiert. Sadie viel Spaß!" meinte Jen und ging weiter. 

Sadie kam an uns vorbei und packte sich Jegor sehr brutal. Wir gingen ein Stockwerk tiefer und bekamen somit nicht mit was über uns geschah. Die Kämpfe hier wurden mehr und heftiger. Wir mussten höllisch aufpassen da hier alles sehr beengt war. Immer wieder flogen die Kugeln nur knapp an uns vorbei und ich sah einige von uns schon vor meinem inneren Auge auf dem Boden liegen. 

26. Sadie

 Ich packte mir Jegor noch bevor Jen weiter gegangen war. Ohne Gnade bohrten sich meine Finger in die Haut an seinem Nacken. Ich brachte ihn in einen kleinen Raum, hier hatte ich mehr Kontrolle. Brutal schupste ich Jegor gegen den Schreibtisch der hier stand. Im Stockwerk unter uns hörte ich den heftigen Schusswechsel, doch ich wusste auf Shadow war verlass. 

"So mein Freund du suchst also meine Shadow um sie bezahlen zu lassen. Aber damit ist nun vorbei." erwähnte ich unnötiger weise. 

Jegor wusste das dies seine letzten Augenblicke waren. Er wusste er würde dieses Zimmer nicht mehr lebend verlassen. Doch gegen meine Erwartungen wehrte er sich nicht einmal. Ich ließ alles an ihm aus, auch dinge für die er nichts konnte. Egal ob Wut, Frust oder Trauer. Jegor war mein lebendiger Sandsack. Doch ich musste zugeben Jegor hielt mehr aus als ich erwartet hatte.

Unter uns war es still geworden und ich hoffte das es allen soweit gut ging. Ich musste mich nun beeilen. Shadow durfte nicht allein auf Akycha treffen, das wäre eine Katastrophe. Somit zog ich schnell meine handschuhe an nachdem Jegor sich nicht mehr regte und durchsuchte den Raum nach wichtigen Informationen. Hier fand ich vieles was sich gut verkaufen lassen würde und noch mehr was sehr Gefährlich war. Mit diesen Infos musste ich wirklich vorsichtig sein. Doch da mich mein Beruf noch so sehr Fesselte, konnte ich nicht anders und beschaffte sie mir trotzdem. 

Ich vergewisserte mich das Jegor nicht noch einmal aufstand und machte mich dann auf den Weg. Langsam ging ich eine Etage tiefer, immer in Bedacht darauf das hier noch jemand sein könnte. Die Wände glichen eher einem Schweizer Käse als einer Wand. Ich blickte im vorbei gehen in jeden Schrank und auf jeder Abglage nach ob etwas interessantes dabei war. Im Augenwinkel sah ich wie die Anderen schon eine Etage tiefer gingen. 

So nahm ich mir noch Zeit und durchsuchte noch die Anderen Räume während unten wieder Herzhaft geschossen wurde. Shadow und ihre Freunde hatten hier ganze Arbeit geleistet. Vieles war gnadenlos zerstört worden, anderes war einfach nur voller Blut. 

Als ich schließlich genug gesehen hatte machte ich mich auf den Weg zu der Gruppe um Shadow. Der Schusswechsel hatte schon deutlich nachgelassen. Wie immer war sie schnell und sauber unterwegs. Ich kannte kaum einen der ihr das Wasser reichen konnte. Selbst bei mir war ich mir nicht sicher ob ich einen Kampf mit ihr nicht doch verlieren würde. Schnell hatte ich die Gruppe erreicht und sah in viele sehr verwirrte Gesichter. 

"Was ist los?" fragte ich.

"Sie ist wie im Wahn." hauchte mir einer meiner Männer zu.

Ich sah Shadow zu wie sie einen nach dem Anderen einfach das Leben nahm. Tatsächlich wirkte sie nicht normal sondern wie in Trance. Doch egal wie man es nun sah, sie machte genau das was von ihr erwartet wurde. Einzig die Leute die sie etwas besser kannten sahen das sie kurz vor dem Zusammenbruch stand. Ich sah wie Shadow auf eine Tür zu lief und sie kurzer Hand einfach eintrat. Dahinter saß niemand anderes als Anur Al Kardasha. Doch statt ihn einfach zu erschießen wie sie es geplant hatte, ließ sie die Männer vorbei, die ihn Fesselten und Gefangen nahmen. 

Nun maschierte Shadow einfach in den Keller. Mit Bedacht schlich sie die Stufen ab und sah sich aufmerksam um. Jede Tür wurde untersucht. Jeder winkel wurde genauestens betrachtet. Doch nirgends war Akycha zu finden. Mit Sicherheit war er schon abgehauen. Schade eigentlich, denn ich hätte gerne gesehen wie Shadow ihm mal so richtig das Gesicht verzierte. 

An der letzten Tür ließ sich schon erahnen was wir finden würden. Shadow knackte das Schloss und machte die schwere Tür zusammen mit André Schmitt auf. Da saßen nun vier Männer. Sie waren schwer mitgenommen, sahen schwer Verletzt aus. Die Icebreakers hatten ganze Arbeit geleistet. Shadow ging sofort zu ihnen, löste ihre Fesseln und fühlte nach den Puls. Dann ließ sie aber die Männer mit mehr Erfahrung nach den Geschundenen sehen. 

Mit leeren Augen und Gefühllosem Blick trat sie wieder in den dunklen Flur. Sie wirkte mit den Nerven am Ende, doch irgendwas war da noch, das sah ich ihr an. Sie sagte zweien ihrer Männern etwas und sah dann zu mir. Dachte ich zumindest.

Ihr Blick ging an mir vorbei und im nächsten Moment rannte sie wie vom Teufel besessen los.

"Akycha!" brüllte Jenna und klang schon weiter entfernt. 

Sofort rannten zwei ihrer Leute, Strzelec und ich hinterher.

 

27. Jenna Barbera

 Wir hatten sie gefunden. Ich war geschockt von ihrem Anblick, ihnen wurde übel mitgespielt. Ich löste noch schnell die Fesseln der Gefangenen und machte dann Platz für die Sanis.

Ich trat vor die Tür, war enttäuscht und wütend. 

"Wir müssen sie schnell wegbringen." sagte ich zu Travis und Logan.

Dann vernahm ich ein Geräusch und blickte in Richtung Treppe. Sadie sah zu mir, blickte mich forschend an, doch meine Aufmerksamkeit lag hinter ihm. Etwas bewegte sich in der Dunkelheit der Stufen.

Ich brauchte nicht lange um mir klar darüber zu werden wer dort versuchte zu flüchten.

"Akycha!" brüllte ich noch hinterher, während ich schon hinter ihm her war.

Ich wusste uns würden noch andere folgen, doch ich wollte ihn jetzt erwischen. Ich wollte Akycha leiden lassen dafür das er mit dem Feind zusammen arbeitete, dafür das er mich als minderwertig ansah und für das was er Dean angetan hatte. Akycha war schnell und leise, so musste ich sehr aufpassen wohin er rannte. Sein weg führte zunächst weiter nach oben. Ich blieb ihm so gut es ging an den Fersen kleben. Im Obersten Stockwerk steuerte er auf eine verschlossene Tür zu. Innerlich jubelte ich schon, doch Akycha zog noch im Laufen einen Schlüssel aus der Tasche, öffnete schnell das Schloss der Tür und verschwand dahinter.

Ich kam schlitternd an der Tür an, riss diese sofort auf und hechtete hinter Akycha her. Er wollte auf das Dach, vermutlich versuchte er gerade zu fliehen, doch das würde ich nicht Kampflos hinnehmen. 

"Du Feiger Hund bleib stehen!" rief ich ihm nochmals nach.

Ich sprang durch eine Zweite Tür und entdeckte Akycha schließlich. Er stand mitten auf dem Dach und schien auf mich zu warten. Ich ging auf ihn zu und war Kampfbereit.

"Shadow. Wie komm ich zu dieser... Nein Ehre ist es nicht."  fing Akycha an.

"Wie kannst du nur Akycha? Anur hat Charly auf dem Gewissen und du machst gemeinsame Sache mit ihm. Und dann noch Jegor. Bei ihm war mir sofort klar warum. Aber was willst du mit diesem Plan?" fauchte ich.

"Charly war wie alle anderen von uns auch nur eine Schachbrettfigur und das weißt du! Klar wäre es mir lieber gewesen er hätte mich hierbei unterstützen können, aber hey Anur hat auch einiges auf den Kasten, außerdem besitzt er eine kleine Armee. Jegor war Kanonenfutter. Ich fand es auch sehr amüsant wie er versucht hat an dich heran zu kommen. Obwohl ich auch sagen muss das seine Idee mit deinem Freund da unten sehr gut war. Und du kannst dir bestimmt denken was ich mit dem Fall von Europa bezwecken wollte." grinste Akycha.

Ich bekam mit das uns vier weitere gefolgt waren, doch mir war egal wer es war. Mir war egal ob sie sich einmischen würden.

"Du wolltest Europa tatsächlich zum Fall bringen.... Oh mein Gott! Du wolltest das Machtgleichgewicht ändern um an die Geheimen Unterlagen zu kommen!" Begriff ich.

"Du bist gar nicht so dumm wie du aussiehst. Das hätte ich dir nicht zugetraut kleines Wertloses Stück."

 

Meine Geduld war am Ende und ich rannte auf Akycha zu. Ich duckte mich unter seinem ausgestrecktem Arm hindurch und trat ihm in den Bauch. Er kickte mir die Beine weg, sprang auf und zog mich auch wieder hoch. Wir kämpften hart und unerbittlich. Keiner nahm Rücksicht auf den anderen und schnell hatten wir die ersten Platzwunden zu verzeichnen. Die anderen kamen auf uns zu gerannt, allen voran Sadie. 

Durch unseren Kampf gerieten wir immer näher an den Rand der Mauer. Doch auch dies war mir egal. Ich konzentrierte mich voll darauf Akycha schaden zuzufügen. Irgendwann hörte man einen Helikopter näher kommen, ich achtete nicht darauf.

Diesem galt meine Aufmerksamkeit erst als dieser aus vollen Rohren auf die Männer schoss. Ich sah wie sie sich ins innere Retteten und nach mir riefen. Akycha erwischte mich hart im Gesicht, rannte zum Heli und sprang rein. Sofort schaltete sich mein Gespür ein und ich wusste ich sollte hier weg. Also rappelte ich mich auf, lief zu dem Dachfenster, durch das ich bei unserer Ankunft gesprungen bin, und sprang erneut. Das Dachfenster war näher gewesen und ich war gerade noch rechtzeitig gesprungen, denn schon wurde nach mir geschossen.

Ich schlug hart auf dem Boden auf, rang nach Luft die mir aus der Lunge gepresst wurde. Mein Rücken tat höllisch weh und ich befürchtete mir etwas gebrochen zu haben. Ich sah wie der Heli weg flog und damit auch Akycha. Ich fluchte innerlich, doch jetzt versuchte ich Herr über meine schmerzen zu werden. Die Männer kamen zu mir gelaufen, sahen mich besorgt an und meinten jemand solle Heal holen.

"Geht schon." meinte ich nur und kämpfte mich auf die Beine.

"Spiel doch nicht immer die harte!" sagte Sadie und wollte mich festhalten.

Ich schubsten Sadie zur Seite und lief los. Ich wollte in den Keller und sehen wie es den Anderen ging. Ich machte mir Sorgen um sie, sie hatten so übel ausgesehen. Außerdem musste ich noch ein Handy oder Funkgerät finden. Langsam schleppte ich mich die vielen Stufen nach unten. Zum Glück brauchte ich nur bis in das Erdgeschoß, denn die Anderen hatten sich hier schon versammelt. Schmerzverzerrt ließ ich mich auf die letzte Stufe fallen und verkniff mir die Tränen.

"Was ist passiert?" fragte Sky sofort.

"Sie ist durch Dachfenster gesprungen, ohne Absicherung." meinte Travis schlicht.

"Ist jetzt auch nicht wichtig. Ich brauch ein Handy oder ein Funkgerät." sagte ich leise.

"Wozu brauchst du das?" fragte Sadie verwundert.

Ich sah ihn nur abwertend an und wartete. Schließlich hielt mir doch jemand ein Handy hin. Ich wählte wie immer eine Nummer aus dem Kopf. Nachdem jemand abgenommen hatte, sagte ich nur das es losgehen könne und legte wieder auf.

Die Männer fragte was das jetzt war und was losgehen könne, doch ich führte sie nur nach draußen. Unsere Scharfschützen hatten zum Glück schon lange zu uns aufgeschlossen, so musste sie keiner her holen. Dann hieß es warten. Die Kälte linderte wenigstens etwas meine Schmerzen und ich konnte etwas klarere Gedanken fassen. Dennoch wusste ich selbst, genauso wie die anderen, das ich so gut wie am Ende war.

28. Dean Smith

 Ich öffnete meine Augen denn ich vernahm bekannte Stimmen. Wie lange ich bewusstlos gewesen war wusste ich nicht, doch nun sah ich Sky über meinem Gesicht. Er sah aus als würde er sich freuen mich zu sehen und kümmerte sich dann um eine Verletzung in meinem Gesicht. 

Von irgendwo hörte ich das schnelle Feuer eines Helis, schreie waren auch da. Ich sah Sky ins Gesicht, nahm all meine Kraft zusammen und fragte: "Was ist da los?"

"Ruh dich aus, es ist alles in Ordnung." antwortete Sky, doch ich sah er log mich an.

Ich packte ihm am Arm und sah ihm tief in die Augen. Doch er schüttelte nur den Kopf. Was auch immer dort ablief konnte nichts gutes sein.

Es gab einen dumpfen knall, getrampel und der Heli flog weg. Sky sah nach oben und wirkte besorgt und alarmiert. Ich versuchte mich hinzusetzen, doch Sky drückte mich wieder runter. Kurz darauf kamen Schritte von mehreren Personen näher und Sky sah hin. Auch ich drehte meinen Kopf in die Richtung und erschrak.

Dort saß Jen und sie sah übel mitgenommen aus. Sie soll irgendwo runter gesprungen sein, Aber ließ sich wie sooft nicht helfen. Stattdessen rief sie jemanden an und beorderte uns dann nach draußen.  Jen ließ sich in den Schnee fallen und seufzte erleichtert. Die Kälte schien ihr zu helfen.

Nach fast einer Stunde, wie ich von Milo erfuhr, hörte ich Helikopter näher kommen. Sofort machten sich alle kampfbereit.

Jen lachte: "Das sind Freunde! Es geht raus hier!"

Natürlich sahen alle überrascht zu Jenna. Ich sah den Anderen an, dass sie sich Sorgen um sie machten. Die Helikopter kamen schnell näher und landeten dann im Schnee. Es kamen drei Soldaten auf uns zu, aus jedem Heli einer. Jenna quälte sich hoch und begrüßte die Männer. Dann gaben sie uns zu verstehen das wir in die Helikopter steigen sollten.

Wir brauchten etwas länger, wir waren immerhin sehr lädiert. Als wir endlich alle aufgeteilt waren hoben die Fluggefährten ab. Ich war froh aus dieser Hölle zu entkommen. Jenna hatte uns nicht enttäuscht, wie ich gesagt hatte. Sie hatte uns gefunden und für unsere Befreiung gesorgt. Auf sie war verlass.

Erschöpft schloss ich meine Augen und versuchte den Flug zu genießen. Schwer vorzustellen mit dem Rotorenlärm, doch jetzt gerade war es eines der schönsten Geräusche der Welt.

"Flight wie sieht es aus?" fragte Jenna.

"Werden nach Rammstein fliegen. Von dort gehen wir dann getrennte Wege." antwortete jemand.

"Wir schmeißen über Österreich noch den Ballast ab." meinte Jen trocken.

"Weiß dein Ballast das den schon?" fragte dieser Flight belustigt.

"Er hat es gerade geschnallt." grinste Jenna und schloss die Augen.

 

Sie wirkte merkwürdig, völlig blass und ausgelaugt. Auch Sky sah zu ihr und sorgte sich. Er kletterte zu ihr rüber und sprach sie an. Doch sie reagierte nicht.

"Scheiße, komm schon Shadow. Komm wieder zu dir." fluchte Sky und versuchte ihr zu helfen.

Sky legte Jen auf den harten Boden und untersuchte sie. Damon war schneller dabei als alle anderen und versuchte zu helfen. Jenna war leichenblass und rührte sich nicht. Sie wirkte friedlich aber gleichzeitig auch völlig entkräftet. Ich fragte mich was in der ganzen Zeit geschehen war.

Damon strich Jen liebevoll durchs Gesicht und wischte dabei den letzten Rest der Tarnfarbe ab. Sein Blick verriet mir alles und nun bangte ich noch mehr um Jen. Wenn Damon sie jetzt verlor würde es ihn fertig machen.

Sky schlug einmal auf Jennas Brust und selbst mir tat es beim zusehen weh. Doch Sie holte tief Luft und hustete dann. Jen spuckte einen Schwall Blut aus und rollte sich auf die Seite.

"Ihr müsst dringend in ein Krankenhaus." meinte Sky besorgt.

 

Der Flug verlief soweit ruhig bis wir Österreich erreicht hatten. Dort schnappte einer sich einen Fallschirm und sprang ab. Das war dann wohl besagter Ballast.

Bald erreichten wir Rammstein und landeten dort Butterweich. Doch wie es bei uns Tradition war, stiegen wir selbst aus. Wir waren einfach zu Stolz um uns aus dem Heli tragen zu lassen. Doch kaum ein paar Schritte gegangen wurden wir auf tragen gelegt. 

 

Schon drei Tage später entließ ich mich wie üblich selbst. Ich hasste es in Krankenhäuser zu sein und meine SEAL-Brüder verstanden dies. Doch Jenna lag immer noch dort drin. So wie ich erfahren hatte ging es ihr wohl schon wieder viel besser, doch die Ärzte hatten die Sorge das ihre Lunge verletzt war. Und solange es dort noch keinen Befund gab, musste sie dort bleiben. Die Sorge um unsere Freundin machte uns alle, auch die Männer des KSK, der GROM und der RAAF, fast verrückt.

Erst einen Tag später gab es entwarnung im Form einer flüchtenden Jenna. Sie hasste Ärzte noch mehr als ich. Sie sah schon viel besser aus als noch wenige Tage zuvor. Man sah ihr zwar an das sie einiges hat einstecken müssen dennoch ging es ihr besser.

 Wir saßen beisammen zum Mittag und besprachen was alles geschehen war während ich in dieser Festung festsaß. Ich war geschockt von dem was ich hörte. Somit war der Ballast der über Österreich abgesprungen war, wohl dieser Sadie. Ich konnte es nicht fassen das Jenna ihr Leben verkauft hatte um unsere zu retten.

 

Am nächsten Tag verabschiedeten sich die anderen Truppen von uns. Die Männer der GROM flogen zurück nach Polen, aber erst nachdem sich Jen ausgiebig mit einem Strzelec besprochen hatte. Ebenso erging es mit den Jungs der RAAF. Die Australier waren richtig gut drauf und waren Jenna sehr Dankbar. Die KSK-Helden witzelten noch mit uns herum bis wir endlich ausgeflogen werden konnten.

Jen betrat still die C-130 und schien in Gedanken zu sein. Damon setzte sich zu ihr und sie sprachen leise miteinander. Ich legte mich noch etwas hin um die lange Flugzeit zumindest etwas zu überbrücken.

29. Jenna Barbera

 Ich war sauer und gleichzeitig unglaublich erleichtert. Wir hatten Dean befreit und das bevor ihm was ernsteres passiert ist. Wir hatten einen Top-Terroristen im Gepäck und einen meiner größten Feinde ausgeschaltet. Ich konnte mir bildlich Vorstellen was Sadie mit ihm gemacht hatte. Sadie war noch nie sanft mit seinen Opfern umgegangen. Wenn er jemanden erledigen wollte dann ging dies immer sehr schmerzhaft und mit viel Blut von statten. 

Sadie war erstaunlich ruhig geblieben als er kapiert hatte das er über Österreich abspringen musste. Kein Wot war über seine Lippen gekommen, was mir schon sehr merkwürdig vorkam. Ich wusste genau, wenn ich zurück in Amerika war, würde er mich Kontaktieren. Immerhin würde er mir noch sagen müssen wie es weiter ging. Denn nun war dieser Auftrag vorbei und somit war ich ab sofort sein Eigentum. 

Dabei fiel mir ein das ich dies vielleicht auch noch der Army beibringen sollte, denn eigentlich war ich deren eigentum, naja eher mein Hintern wie es Travis immer Ausdrückte.

Was mich aber richtig ärgerte war, Akycha.

Er war uns doch wirklich entkommen und ich wusste jetzt schon wir hatten nicht zum letzten Mal von ihm gehört. Er war Gefährlich und er würde Rache wollen. Somit würde er wohl Anurs Platz an der Fahndungwand übernehmen. Das hieß Papierkrieg für Larry und mich.

 

Der Flug kam mir kürzer vor als sonst, denn schon kündigte unser Pilot unsere baldige Landung an. Ich seufzte leise. Bei unserem Auftrag war einiges schief gelaufen und doch war er erfolgreich. Hasting würde eine Erklärung haben wollen soviel war sicher. 

"Lass den Kopf nicht hängen kleine, wir stehen hinter dir!" meinte Milo und versuchte mich damit aufzumuntern. 

Ich brachte nur ein lächeln zustande. Die Jungs kannten mich einfach schon zu gut. 

 

Es war bereits nach Mitternacht als Hasting uns aus seinem Büro entlassen hatte. Er hatte uns auseinander genommen und war sauer. Ich hatte recht mit Akycha, er hatte nun Anurs Platz inne. Ich würde all meine Informationen auseinander nehmen müssen um seine Infos zu finden. 

Ich lief schweigend mit den Anderen über die Base um zu unserer Unterkunft zu kommen. Wir waren alle ein wenig sprachlos und wussten nicht ob wir tatsächlich unsere Posten verlieren würden oder nicht. Erst mein Handy durchbrach die Stille.

"Sadie..."

"Da nun unser Vertrag greift kommen hier deine Anweisungen. Lebe dein leben normal weiter, aber! Wenn du verreisen willst, egal ob dienstlich oder Privat, fragst du um erlaubnis. Wenn ich dich Anrufe dann kommst du sofort zu mir, egal ob es gerade passt oder nicht. Ansonsten bist du uneingeschränkt. Was du sonst machst ist mir egal. In ein oder zwei Jahren werde ich dich vielleicht mal gebrauchen können, aber jetzt bist du soweit ungebunden. Wir hören uns."

Damit hatte Sadie aufgelegt. Ich starrte die Anderen ungläubig an. Ich bekam verwirrte und fragende blicke zurück und gab ihnen die Worte von Sadie wieder. Auch sie waren sehr erstaunt.

 

Erschöpft ließ ich mich ins Bett fallen, zog im liegen alles aus bis auf mein T-Shirt und blieb einfach liegen. Ich war müde und ausgelaugt. Viele dinge spukten in meinem Kopf herum und ließen mir keine Ruhe. Ich hörte wie meine Tür aufging doch ich rührte mich nicht. Zu ausgelaugt war mein Körper in diesem Moment. Die Matratze senkte sich ein Stück, ich roch das Aftershave von Damon und streckte meine Hand nach ihm aus. 

Er beugte sich zu mir, gab mir einen Kuss im Nacken und blickte mir forschend ins Gesicht.

"War etwas viel für dich oder?"

"Ich weiß es nicht genau. Es klingt komisch, aber ich weiß es wirklich nicht." seufzte ich und starrte weiter die Wand an.

"Erzähl mir was geht dir durch den Kopf? An was denkst du?" fragte Damon mich ruhig.

"Was wäre wenn... Versteh mich jetzt nicht falsch aber ich frage mich die ganze Zeit ob das alles so hätte passieren müssen. Ich liebe mein Leben so wie es ist und doch hasse ich es gleichzeitig. Ich frage mich die ganze Zeit was gewesen wäre wenn ich der Deutschen Regierung nie etwas über die Geiseln gesagt hätte. Ich wäre wohl allein losgerannt und nun tot. Was wäre wenn ich damals geschwiegen hätte nachdem ihr uns befreit habt? Vermutlich säße ich jetzt in irgendeinem Knast und würde mich da durch boxen. Dann wäre Dean nicht entführt worden. Dann hätte er nicht die Hölle durchmachen müssen und wir anderen Auch nicht. Ich hätte mich nicht an Sadie verkauft, auch wenn ich es nicht bereue ich habe es immerhin für einen Freund getan, aber was wäre wenn? Dieser Auftrag hat mich echt fertig gemacht. Ich bin zwar Fit aber noch lange nicht so wie Ihr. Wir haben da in der Kälte ne menge Mist durchgemacht und ich habe in den letzten Jahren mehr Menschen das Leben genommen als manch richtiger Soldat. Es zerrt an meinen Kräften, macht mich fertig Mental und Körperlich. Manchmal hab ich das Gefühl allein zu sein, obwohl ich weiß ich bin es nicht und doch ist da diese leere." antwortete ich und blieb dabei ruhig und gefühllos.

 

"Du bist nicht allein." sagte Milo plötzlich. 

Ich hatte nicht mitbekommen das er auch hier war und drehte mich nun rum. Aber nicht nur Milo stand da. Nein alle waren da. Sie lächelten mich an und sagten mir wie sehr ich ihnen ans Herz gewachsen war und wie wichtig ich nicht nur für ihr Team geworden war. Sie rührten mich mit ihren Worten zu Tränen. 

 

 

Eine Woche war vergangen und Larry und ich hatten Akycha an die Wand der Terroristen gebracht. Jede neue Info über ihn und seinen Aufenthaltsort kam von nun an hier hin. Hasting wurde in seiner Position abgelöst und wir hatten einen neuen Vorgesetzten. Dieser war sehr stolz auf unseren Auftrag und beließ es dabei. 

Wir behielten alle unsere Posten, nur Travis würde bald einen neuen übernehmen. Captain Jerry Lynch wusste von meinem Vertrag mit Sadie und versprach mir, wir würden eine Lösung finden. Außerdem versprach er mir, mich ab und an mal mit auf Einsätze zu schicken, denn bisher war er von dem was er über mich gehört hatte sehr begeistert. 

Wenn wir nicht auf der Base waren, waren wir meist bei einem der Jungs. Meine Wohnung gab es zwar noch, doch meist war ich bei Damon. Eigentlich immer wenn man es genau nahm. 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 04.02.2015

Alle Rechte vorbehalten

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