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Leseprobe

Metainformationen zum Buch

Diesmal trifft Tinchen nach der Enttäuschung mit dem Börner und der Abwechslung mit dem Bumser den Hacker Jan aus der Kontaktbörse im Netz, einen feinen Anzug-Typ.
Turbulent geht es mit diesem innerhalb eines Tages über drei Treffen, vom Bummel in der Innenstadt über eine Vernissage bis zu einem etwas privateren, spezielleren Feuerwerk der Gefühle, welches für beide neue, intensive, feurige und prickelnde Erfahrungen birgt …
Aber auch Thomas, der Börner, hat noch nicht aufgegeben …

Börner 3

Inhaltsverzeichnis

  1. Titelseite
  2. Metainformationen
  3. Vorwort
  4. Knaller
    1. Hacker
    2. Feuerwerk

Vorwort

Zum Inhalt

Diese fiktive Kurzgeschichte ist vielleicht erotisch, vielleicht auch eher humoristisch, wobei das eine das andere nicht ausschließt oder auch bedingt. Was als erotisch oder auch als humoristisch empfunden wird, ist aber auch eine Frage des Geschmackes und der persönlichen Assoziation oder Erfahrung.

Technisches

Bei diesem Buch handelt es sich um eine vereinfachte Textausgabe. Anders als die Originalausgabe enthält dieses, einmal abgesehen vom Titelbild, keine Graphiken und als Voreinstellung nur eine einfache Stilvorlage ohne Farbangaben. Diese Ausgabe ist besonders geeignet für Präsentationsprogramme, Geräte und Konversionsskripte, die EPUB nur sehr rudimentär interpretieren können. Für Programme, die das Format EPUB korrekt interpretieren, ist dringend die Originalausgabe zu empfehlen.

Knaller

Hacker

Ich stand wieder einmal etwas zu früh am verabredeten Ort und war gespannt, was dieses Mal passieren würde. Ich war in der Innenstadt, hatte mein Rad an der Goseriede angeschlossen, war daraufhin in die Schillerstraße zum verabredeten Treffpunkt geschlendert, diesmal also mittags in der Innenstadt, improvisiert, kurz und knapp mit Jan dem Hacker.
Ich wollte einen neuen Ansatz probieren.
Wie war es dazu gekommen?

Ich hatte über meine bisherigen Erfahrungen mit der Partnerbörse gegrübelt. Es gab dort schon viele Zuschriften auf mein Profil, da hatte ich ordentlich sortiert, jedoch gleichfalls artig viele passable Zuschriften beantwortet.
Thomas, mit Spitznamen Börner hatte dort überzeugt, beim Treffen im Stadtpark hatte er ebenfalls einen guten Eindruck gemacht, war anschließend allerdings für mich völlig überraschend abgehauen. Später hatte mich - ganz unabhängig von der Partnerbörse - ein wahrer Adonis auf dem Rad angebumst und wir hatten im Anschluß etwas Kurzweil zur Kompensation, nichts Ernstes jedenfalls mit dem durchaus talentierten Spritzensportler.
Daraufhin fragte ich mich schon, ob Thomas, mein Börner, sich nochmal melden wollte, wie ich nun nach dem Intermezzo mit dem Adonis-Spitzenbumser dazu stand.
Ich jedenfalls wollte erst einmal etwas abwarten, noch nicht geradezu aufgeben, allerdings ebenfalls nicht vorpreschen, ein paar Stunden nach dem Treffen mit eigenartigem Ende schon wieder die Initiative ergreifen. Ich wollte ihn erst einmal kommen lassen, daraufhin angemessen reagieren, nicht nur abreagieren, sondern besonnen und mit verfügbarer Weisheit damit umgehen.

Ich hatte geseufzt, tief durchgeatmet und in der Partnerbörse vorsichtshalber schon einmal geschaut, wer sonst noch spannend wäre, denn was bringt es schon, auf Thomas, den Börner, zu warten, wenn so viele knuffelige Burschen der Perle schreiben, also meinem Spitznamen im Profil?
Wenn ich da nicht aufpasse, schnappen mir gar noch andere die besten Schnittchen weg, wäre ja schade drum. Es ist alles so schön bunt und reichhaltig in der Auswahl, da gerate ich jedes Mal richtig ins Schwelgen und Schwärmen. Gut, ich habe die Fähigkeit, sehr gut zu fokussieren und die ganzen ebenfalls vorrätigen Schwachmaten einfach auszublenden und zu verdrängen, so nur die wonnigen Schnittchen in Erinnerung und an der langen Leine zu halten.
Neben den reichlichen Zuschriften, die also für eine ernsthafte Beziehung nicht in Frage kommen, weil einfach zu blöd und zu plump, ein stetes Untergrundrauschen in solchen Kontaktbörsen darstellen, gibt es schon immer ein paar Typen im Angebot, mit denen es sich lohnen kann, sich ebenfalls näher zu beschäftigen.
Besonders ins Auge stach mir Hacker - welch subtiles Wortspiel mir da wieder durch die Gedanken rieselte, ein stechender Hacker, ein hackender Stecher, na egal. Anders als man bei dem Spitznamen erwarten konnte, zeigten seine Profilbilder eher den soliden Anzug-Typ. Ein paar Sachen waren etwas geheimnisvoll an ihm, immerhin hatte er bei seinen Nachrichten auch seinen Vornamen genannt: Jan, kurz und knapp, da bekannte ich mich folglich ebenso zu meinem: ‚Sehr erfreut. Tina. Für Freunde auch Tinchen oder eben Perle.‘
Er machte irgendwas mit Rechnern im öffentlichen Dienst, Bereitstellung von Rechnern. Absicherung des Betriebssystems, zudem ebenso Abwehr von Angriffen auf das lokale Netzwerk seiner Dienststelle und so. Also so grob der Typ, der täglich noch kurz die Welt retten muß, wenn auch nur die digitale. Muß ja nicht immer schlecht sein, solch ein Weltenretter. Wenn in der Mythologie Atlas das Himmelsgewölbe trägt, Hades ein Auge auf die Unterwelt hat, soll wohl in der heutigen Zeit gleichfalls jemand ein Auge auf die Umtriebe im virtuellen Raum des Netzes haben, damit das da nicht komplett aus dem Ruder läuft. Gut, es hat natürlich auch immer etwas vom alten Sisyphos mit dem Weltenretten und der Aufsicht und Abwehr der Umtriebe im Netz. Kaum ist der Stein hochgestemmt, kollert er auch schon wieder den Hügel hinunter und alles beginnt von vorne. Mehr Details wollte er erst einmal nicht herausrücken.
Sonst indessen durchaus ein interessantes Bürschchen, welches Interesse an mir zeigte.
Ich schrieb einfach mal: ‚Hey Hacker Jan!
Wollen wir mal zur Sachen kommen?
Nicht nur den heißen Brei kaltreden, sondern etwas unmittelbaren Schwung und Würze in unsere Angelegenheit bringen?
Es mal riskieren, was versuchen?
Wie sieht es nun aus, Lust auf Treffen?
Wann und wo?
Morgen mittags Zeit, Innenstadt, Mann mit Hirsch?‘
Klassisch bei Ernst August unterm Schwanz oder an der Kröpcke-Uhr wollte ich nicht herumstehen, also folglich doch lieber diese interessante Parodie, da sitzt ein Mann mit weißem Hemd und schwarzer Hose im Geweih eines Hirsches, interessantes Werk von Stephan Balkenhol, insbesondere im Kontrast zum Ernst August mit Puschel auf dem Kopf, einen Hengst vor dem Hauptbahnhof reitend, ebenso zu Jans Macker-Pose im Anzug.
Jan stimmte freudig zu, wollte aber wissen, wo das Teil zu finden wäre. Ich präzisierte, wir hatten eine Verabredung.

Nun stand ich also herum, schaute, wo er war.
Immerhin, eilig und doch elegant kam er heran, pünktlich, dynamisch, im Anzug, offen lächelnd schon auf einige Meter hin winkend.
Er nahm mich gleich lieb und vertrauensvoll in den Arm, nur so ein angedeuteter Kuß links und rechts neben das Gesicht. Uiuiui, Jan wollte augenscheinlich schon gleich einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Mit dem Schalk im Nacken wollte ich gleich einmal ein wenig sabotieren, wies grinsend auf die Ähnlichkeit mit dem Herren im Geweih hin.
Mit Schmunzeln und gespielter großer Ernsthaftigkeit erläuterte mir Jan, daß doch der Schnitt der Hose ganz anders sei, auch das weiße Hemd trage er deutlich anders.
Gut gekontert, wir lachten beide, schlenderten locker durch die Stadt.
Ein wenig hektisch war er schon, jedoch gleichfalls ganz lieb, spendierte gar ein Eis, also für uns beide je eines, daß wir schon einmal eifrig zusammen herumschleckerten, zwar nicht aneinander, aber schon gegenseitig die Zungenfertigkeit bei süßen Sachen beobachten konnten. Und er hatte schon eine flinke Zunge, schmucke Lippen, einen feinen Zungenschlag drauf.
Ich konterte und stülpte meine Lippen über die süßen Kugeln, nuckelte ein wenig mit rollenden Augen, formte daraufhin beim Hinausgleiten des Eises aus dem Munde das Eis geschickt zu einem kecken Zipfel, an dem ich mit der Zunge gleich lasziv entlangschlabberte.
Wir grinsten beide und er schlickerte und knabberte an seinem Eis und Hörnchen so geschickt herum, daß mir schon etwas kribbelig im Schritt wurde. Da konnte er wahrlich punkten, selbst mit dem Schoko-Dip, den er plötzlich irgendwie auf seine Nasenspitze gezaubert hatte.
Ich lachte keck, dippte mir auch etwas Himbeer-Eis auf meine Nasenspitze. Wir alberten herum, ich wischte einfach mal so den Schoko-Dip mit dem Zeigefinger von seiner Nase, leckte betont lasziv ab, er konterte, probierte von meinem Nasen-Dip. Das ließ sich gut an.

Wir waren einfach weiter durch die Stadt geschlendert, setzten uns zur L’Air am Georgsplatz. Ich kommentierte in guter Laune die scheinbar leicht schwebende Bronzefigur einer mehr oder weniger auf einer Pobacke liegenden Frau von Aristide Maillol.
Jan nutzte das gekonnt für eine Schmeichelei und betonte, mein Liebreiz sei ungleich höher, die Leichtigkeit meiner anmutigen Gestalt viel eindrucksvoller.
Ich wurde eine wenig rot im Gesicht, betonte

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 02.11.2017
ISBN: 978-3-7438-4412-4

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