Metainformationen zum Buch
Birthe fährt mit ihrem Auto im Sturm eine Allee entlang, kann gerade noch vor einem umknickenden Baum halten.
Der ihr folgende Sven stößt sie trotz Vollbremsung leicht an.
Nachdem ein weiterer Baum auf sein Auto kracht, alles blockiert ist, können sie sich noch gerade so in ein Landhotel retten, wo nach einem Stromausfall aus dem Sturm zunehmend unbändiger Drang wird, der nur noch sehr schwer zu kontrollieren ist …
Die Aufräumarbeiten nach dem Sturm werden daraufhin nicht nur ein äußeres Anliegen, sondern auch eine innere Aufgabe für die beiden.
Nicht nur bei einem kleinen Ausflug in ein nahegelegenes Moor mit einem schönen Naturerlebnis suchen sie nach Irrungen ihren Weg.
Alles ist neu und frisch durchgewirbelt nach dem Sturm, alles drängt zu neuen Perspektiven sowie letztlich wieder Daheim zu einer wichtigen Entscheidung …
Durch Sturm zum Drang
Inhaltsverzeichnis
Epigraph
Jeder schimpft auf das Wetter, aber keiner tut etwas dagegen.
Mark Twain
Sturm läutert die Luft.
Caspar David Friedrich
Lust der Sturmnacht
Justinus Kerner
Es ist die Frage, was man im Leben sucht, Unterhaltung oder Liebe. Im ersten Falle darf man es nicht allzu genau mit der moralischen, im zweiten nicht allzu genau mit der geistigen Beschaffenheit der Menschen nehmen, mit denen man sich umgibt.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach
Es gibt nichts Schöneres als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr trotz seiner selbst.
Victor Hugo
Nicht die Vollkommenen, sondern die Unvollkommenen brauchen unsere Liebe.
Oscar Wilde
Liebe ist die Antwort, aber während man auf sie wartet, stellt der Sex ein paar ganz gute Fragen.
Woody Allen
Vorwort
Zum Inhalt
Diese fiktive Erzählung ist vielleicht erotisch, vielleicht auch eher liebevoll, wobei das eine das andere nicht ausschließt oder auch bedingt. Was als erotisch oder auch als liebevoll empfunden wird, ist aber auch eine Frage des Geschmackes sowie persönlicher Assoziation oder Erfahrung.
In diesem Sinne gewissermaßen als Luststück kann die kleine Schnurre oder Posse auch als freie, unkonventionelle Variation zum Monomythos der Heldenreise aufgefaßt werden. Allerdings gibt es, typisch für eine Liebesschnulze, hier gleich zwei Helden, welche aus ihrem Alltag gerissen werden, um gemeinsam ein großes Abenteuer zu überstehen, Widerstände und Retardierungen zu überwinden, um letztlich die Heimat wieder erreichen zu können, in welcher sie bereit sind, sich ausgehend von den frisch gemachten Erfahrungen ganz neuen Herausforderungen sowie Fragen zu stellen.
Technisches
Die skalierbaren Vektor-Graphiken im Buch haben eher dekorativen Charakter.
Sofern nicht aus eigener Produktion stammend, stammen Vorlagen von pixabay.com oder openclipart.org und sind damit gemeinfrei. Trotzdem ist jeweils im Quelltext der Graphik die Quelle als Metainformation angegeben. Verwendete Vorlagen sind zum großen Teil inhaltlich nachbearbeitet und technisch optimiert.
Technisch wurden bei diesem EPUB einige Hilfen integriert, um dem Leser besseren Zugang zum Inhalt zu ermöglichen. Es gibt etwa verschiedene Stilvorlagen, zwischen denen gewählt werden kann. Bei einem Darstellungsprogramm, welches EPUB komplett interpretieren kann, wird es eine solche Auswahlmöglichkeit geben. Von daher kann dann leicht zwischen heller Schrift auf dunklem Grund und einer dunklen Schrift auf hellem Grund gewechselt werden. Für eigene Einstellungen eignet sich der ebenfalls alternativ verfügbare einfache Stil, welcher lediglich einige Strukturen hervorhebt oder anordnet.
Wem der voreingestellte Stil nicht so zusagt, kann ja einfach zu einem anderen Stil mit einer üblicheren, schlichteren visuellen Hervorhebung von Absätzen durch einen vergrößerten Abstand zum Absatz davor oder danach wechseln oder die Interpretation von Autoren-Stilvorlagen komplett deaktivieren oder eine eigene Stilvorlage verwenden.
Einige Darstellungsprogramme sind allerdings fehlerhaft und bieten keine Wahlmöglichkeit an. Falls der voreingestellte Stil dann nicht zusagt, ist zu empfehlen, einfach ein leistungsfähigeres Programm zu verwenden, welches EPUB korrekt interpretiert.
Einige alternative Stile variieren spielerisch klassische Methoden der Textdekoration.
So ist der Stil Rubri entstanden, eine Rückbesinnung auf Initiale sowie Rubrikationen.
Rubrikationen sind eine alte Technik, um besondere Textstellen in Werken hervorzuheben. Keineswegs erst seit Gutenberg wird in Druckwerken rubriziert, bereits von den alten Ägyptern ist Rubrizierung bekannt.
Initiale, Versalien oder Majuskeln als besondere Kennzeichnung von Abschnitten von Werken sind nicht ganz so alt, vermutlich aber ebenfalls bereits mindestens eintausendfünfhundert Jahre im Gebrauch, ursprünglich etwa verwendet, um Anfänge von Gedichtzeilen oder Strophen besonders hervorzuheben. Dies wurde aus der Poesie dann auch in die Prosa übernommen. Die Initiale sorgt durch ihre Größe, Innenabstände sowie Positionierung für den Effekt der besonderen Kennzeichnung des Anfangs einer selbständigen Substruktur im Werk, bei dieser Stilvorlage eben am Beginn von Absätzen.
Rubri-D ist eine Variante mit heller Schrift auf dunklem Grund zu Rubri.
Zwei weitere Variationen zum Thema Kennzeichnungen von Absätzen sind mit den Stilvorlagen Alinea und D-Alinea verfügbar. Neben Rubrizierung einiger Strukturen sowie der Einrückung von Absätzen verwenden diese beiden Stile das Absatzzeichen Alinea und die gespiegelte Variante davon, um Ende und Anfang eines Absatzes zu kennzeichnen. D-Alinea ist die Variante mit heller Schrift auf dunklem Grund, bei Alinea ist es dunkle Schrift auf hellem Grund.
Mit den Stilvorlagen Ecke und D-Ecke werden ferner Einrückungen von Absätzen und Überschriften stark betont, insbesondere weil Absätze und Überschriften in farblich leicht anders hinterlegte Boxen mit abgerundeten Ecken gefaßt sind, welche passend zur Einrückung links oben die stärkste Abrundung aufweisen, welche eine Einrückung des Textes plausibel oder gar notwendig macht.
Stil Element beschäftigt sich besonders mit der semantischen Textauszeichnung, macht diese für einige Elemente als Marginalien sichtbar. Daneben werden einige wichtige Attributwerte ebenfalls sichtbar gemacht.
Verfügbare alternative Stilvorlagen:
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Dieses Vorgehen kann gleichfalls nützlich sein, um Probleme oder Fehler zu lokalisieren. Bei Einzeldokumenten sind überdies andere Prüfprogramme verwendbar.
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Manuell ist es recht problemlos möglich, einige Techniken sowie Merkmale des Buches so weit zu vereinfachen, Inhalte anders aufzubereiten, um diese auch in verminderter Qualität in anderen Formaten verfügbar zu machen. Insbesondere bei wohl noch immer recht beliebten proprietären Amazon-Formaten (Mobipocket oder KF8) ist es recht einfach, ein passend vereinfachtes EPUB zu erstellen, aus welchem sich ein lesbares Buch in diesen minderwertigeren Formaten erzeugen läßt, sofern man sich mit EPUB sowie den Möglichkeiten dieser Formate etwas auskennt.
Im Sturm
Birthe war unlängst zu dem Schluß gekommen, daß es eine ganz schlechte Idee gewesen war, heute rauszufahren, auch noch mit dem Car-Sharing-Auto einfach so ins Blaue, ohne auf den Wetterbericht zu achten. Und dabei sah es heute Morgen noch gut aus, also schon noch ungefähr nach einer Fahrt ins Blaue. Es war im Laufe des Tages allerdings immer grauer sowie windiger geworden. Es hatte sich schnell zugezogen.
In ihr war einfach der Drang aufgekommen, heute rauszufahren, mal nicht ökologisch korrekt mit dem Rad durch die Stadt ins benachbarte Grüne, nein, es einmal unbeschwert rauslassen sowie mit dem kleinen Flitzer durch die Gegend zischen, gedankenverloren gasgeben, durchs Grüne juckeln, Gedanken und das Selbst schweifenlassen, schlichtweg Erholung von der Forschungsarbeit im Institut. Diese Woche hatte sie genug geleistet, freitags also bloß nur noch raus, nicht produktiv, innovativ sein, stattdessen unabhängig, gelöst, unerreichbar ohne besonderes Ziel unterwegs, dabei nicht einmal über die Ziellosigkeit ihres Tuns, vielleicht gar ihres Lebens nachdenkend.
Natürlich ist es eine Illusion, es als befreiend zu interpretieren, in einem Auto nur zum Spaß ziellos durch die Gegend zu brausen sowie mit den Abgasen unproduktiv die Umwelt zu verpesten. Nun, natürlich ist es immer noch harmlos gegenüber einem Flug in den Urlaub. Birthe war all dies schon klar, konnte überdies ein sparsames Modell aussuchen, so blieb ihre Schuld in der Umweltbilanz in ihren Augen noch im vertretbaren Rahmen.
Nun war es am späteren Nachmittag nicht nur dämmrig, was im Herbst in dieser Weise zu erwarten war, nein, ein Sturm verfinsterte zusätzlich das Restlicht des Tages. Ein Orkan war das schon, welcher Regen auf ihr Auto peitschte, es aus der Spur zu drängen drohte, die Bäume der Allee dieser abgelegenen Landstraße heftig schwingen ließ, bösartig heulte und zerrte. Dies Szenario war schon in etwa so unheimlich wie in einer dieser romantischen Schauergeschichten, denen Birthe nicht so viel abgewinnen konnte. Sicherlich würde ihr kein verirrter Werwolf vor den Wagen springen. Solcher Unsinn amüsierte sie eher. Selbst die inzwischen wieder real existierenden richtigen Wölfe sind eher scheue Gesellen, welche höchstwahrscheinlich bei dem drohenden Unwetter mitnichten ausgerechnet auf dieser Straße hier herumirren würden.
Birthe Wunsch bestand derzeit nur noch darin, zügig heimzukommen sowie in eine Decke gekuschelt dies Unwetter geduldig vorbeiziehen zu lassen. Daran war aber gerade gar nicht zu denken. Vielmehr war Konzentration angesagt, um mit dem Auto nicht von der Straße gepustet zu werden, bei dem starken Regen nicht eine Kurve zu übersehen und so gar noch im Graben oder vor einem der Allee-Bäume zu landen. Das wäre nicht nur sehr schade für den Baum gewesen, das demolierte Automobil wäre obendrein eine Ressourcen-Verschwendung, ganz zu schweigen von eigenen Verletzungen.
Sehr bedenklich wackelten diese Allee-Bäume.
Birthe gruselte es, wie lange sollte das noch gutgehen?
Naja, ein paar Jahrzehnte standen jene Bäume doch wohl schon, dies war keineswegs der erste Orkan, den jene Bäume überstehen mußten, warum also ausgerechnet heute umkippen?
Warum sollte es ausgerechnet sie treffen?
Birthe versuchte, mit solchen Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen ihren Verstand etwas abzulenken. Die Parameter waren allerdings keineswegs konstant, alles ist ständig im Fluß, beziehungsweise hier im Sturm sogar. Alles ist in Bewegung, alles verändert sich. Sturm als Metapher des Lebens.
Sven war erledigt, hatte einen Kollegen vertreten müssen, welcher im Urlaub einen kleinen Unfall hatte; es würde noch ein paar Wochen dauern, bis dieser wieder einsatzbereit war. An dessen kleiner Uni war man mehr als ausgelastet, im Rahmen der Kooperation mit seiner Uni und weil er mit dem Kollegen sowie dem Thema gut vertraut war, hatte man das so organisiert, daß er die ersten paar Freitage des Semesters vertretungsweise einspringen sollte. So heizte er nun freitags am Morgen – sogar mit einem Dienstwagen der Uni, wovon es gar nicht viele gab, er hatte ja gar kein eigenes Auto – immer hin, hielt Vorlesung, Übung sowie Sprechstunde ab, nachmittags wieder zurück sowie anschließend Heim ins verdiente Wochenende. Naja, um ehrlich zu sein, hatte er am Wochenende gewöhnlich gar nicht viel vor, las meist oder bereitete etwas für die neue Woche vor. Es gibt ja immer was zu tun, etwas Neues zu erfahren, zu erkunden. Dafür ist diese Ruhe des Wochenende ideal geeignet.
Diese Spritztouren über Land bedeuteten schon eine gewisse Abwechslung vom akademischen Alltag, eine gewisse andere Ablenkung, einen anderen Aspekt des Lebens, fernab von sonstigen Forschungsprojekt.
An diesen paar Freitagen hatte er schon mehr Fahrpraxis gesammelt als im ganzen Jahr, dennoch fühlte er heute eine deutliche Überforderung, der dichte Regen des Orkans, die am Auto zerrenden sowie stoßenden Böen forderten mächtig Respekt ein. All dies war nun deutlich mehr Abenteuer und Erlebnis, als er Bedarf daran hatte.
Dann war er auch noch auf dieser Nebenstrecke unterwegs, welche der Kollege ihm empfohlen hatte, weil es hier so schön war.
Ha!
Heute war es eher das Grauen, ständig hatte er das Gefühl, die Bäume der Allee würden auf die Fahrbahn krachen. Und es wurde immer schlimmer. So war er schon ein wenig froh, voraus auf der Straße ein Auto zu erkennen, Rücklichter, Orientierung, welcher er nur folgen brauchte, um hoffentlich alsbald wieder auf eine sicherere Straße zu kommen.
Birthe hatte schon vor einiger Zeit die Musik abgestellt, dieser Orkan forderte volle Aufmerksamkeit, schlechte Sicht bei dem Regen, dazu das unheimliche Prasseln auf dem Autoblech, das Heulen des Sturms, kein anderer Wagen voran, dafür noch reichlich Wegstrecke nach Hause. Hinten klebte zudem ein anderes Auto am Heck, vielleicht etwas zu nah, vielleicht auch nicht, irgendwie machte derlei etwas unruhig, jemanden so im Nacken zu spüren, sich beobachtet zu fühlen.
Von vorne kam nun überraschend ein etwas anderes Geräusch, irgendwie ein morsches Knacken sowie Kreischen, Rauschen, fast vom Orkan verschluckt.
Ein Baum der Allee neigte sich, fiel!
Schreck!
Vollbremsung!
Birthes Herz schlug so heftig, sprang ihr fast aus der Brust.
Vollbremsung!
Trotzdem rutschte das Elend unaufhaltsam näher, brechende, knisternde, wippende Äste mitten auf der Straße vor ihr!
Vollbremsung, daß der Fuß schmerzte, ihre Finger hilflos um das Lenkrad krampften, sich Augen sowie Mund entsetzt öffneten, sich der Rücken fest in den Sitz preßte!
Kontrollverlust sowie Schlittern ins Geäst.
Die Bruchteile von Sekunden, welche alles nur dauerte, schienen im fokussierten Kanal der Aufmerksamkeit erheblich gedehnt zu werden.
Fluchtreflex ohne Möglichkeit des Ausweichens!
Irgendwie hielt ihr Auto noch im Geäst, bevor größere Äste die Windschutzscheibe durchschlagen hätten.
Birthe krampfte noch ums Lenkrad, noch immer die Luft anhaltend, fassungslos auf das Geäst direkt vor der Windschutzscheibe starrend!
Svens Augen tränten leicht vor Anstrengung, irgendwie den Durchblick zu behalten. Er hätte wohl doch auf eine Fahrt zu diesem Zeitpunkt verzichten sollen. Aber da war auch die Pflicht, für den Kollegen einzuspringen. Dennoch, eine Woche Ausfall hätte er mit den Studenten spielend wieder herausgeholt.
So oder so war es nun zu spät. Er hatte das Wetter unterschätzt.
Sollte der Orkan nicht erst abends losbrechen?
Jetzt war er schon mittendrin. Selbst wenn er sich beeilt hätte, wenn er seine Sprechstunde verkürzt hätte, wäre er noch keinesfalls wieder in der Stadt angekommen.
Schrecksekunde!
Rote Bremsleuchten beim Auto vor ihm!
Reflex!
Vollbremsung!
Auch seine Finger krampften hilflos ums Lenkrad, seine Augen starrten fasziniert, entsetzt, erstarrt zu, wie jene Leuchten immer näherkamen!
Sein Auto schlidderte, rutschte auf der nassen Fahrbahn einfach weiter, schon ein etwas älteres Modell, blockierende Reifen, trotz dieses Anti-Blockier-Dingsbums’ und so. Ausweichen war ohnehin völlig ausgeschlossen, hätte er überdies gar nicht hinbekommen, Kontrollverlust über den Wagen auf rutschiger Fahrbahn. Es rumste nur so eben, als sein Auto Stoßstange an Stoßstange des anderen zum Stehen kam.
Birthe hatte die Hände schon etwas entspannt, atmete seufzend sowie zitternd durch.
Da kam plötzlich noch ein leichter Schubser von hinten!
Merklich heller werdendes Licht im Rückspiegel war ihr jetzt nur so nebenbei erst aufgefallen, sickerte nun erst im Nachhinein ins Bewußtsein!
Nun schaute sie direkt nach hinten, dort war augenscheinlich einer aufgefahren, nur so eben leicht touchiert, ihren Wagen noch ein paar Zentimeter weiter ins Geäst geschoben. Sie wollte sich aufregen, gleichzeitig irrational erleichtert lachen.
Definitiv ein Adrenalinschub bis zum Abwinken!
Den umstürzenden Baum hatte sie überlebt.
Hoffentlich krachte nun nicht noch ein Lastkraftwagen mit voller Wucht in das aufgefahrene Auto hinter ihr!
Trotz Unwetter hatte sie unwillkürlich den Türgriff in der Hand, drückte die Wagentür auf.
Draußen peitschte ihr der Orkan den Regen nur so ins Gesicht, drückte die Tür fast wieder zu, sie hielt tapfer dagegen, gelangte hierauf irgendwie raus!
Ihre Finger klammerten am Wagen fest, ihr Blick war auf den anderen Wagen gerichtet.
Sven war geschockt, es war indessen irgendwie überstanden.
Definitiv ein Adrenalinrausch, welcher ihn ganz kirre machte!
Beim Wagen vor ihm bemerkte er eine Bewegung, jemand stieg aus.
Sven wollte instinktiv wissen, ob was passiert war, Warnblinkanlage zunächst jedoch reflexartig an, Knopfdruck!
Sorgfältig hatte er vor der ersten Nutzung des Wagens natürlich die Gebrauchsanweisung überflogen.
Jetzt Türgriff!
Kräftig gegen den Sturm drücken!
Raus!
Windböen, Regen im Gesicht, augenblicklich klitschnaß!
Und dann sah er sie, also jene Frau aus dem Wagen vor ihm, irgendwie ein Engel, zutiefst beeindruckend, jedoch gleichfalls vom Orkan getrieben, an ihr Auto gekrampft. Fasziniert stolperte er durch den Sturm er ein paar Schritte auf jene Frau zu.
„Was passiert?“, schrie er gegen den Sturm an.
Birthe winkte ab, konnte kaum den Mund öffnen bei dem Sturm, duckte sich schützend runter.
Erst im kaum vorhandenen Windschatten des Autos preßte ihre Stimme heraus: „Neee, geht schon!
Baum ist auf die Straße gekracht, genau vor mir!“
Sven hatte dies als Ursache ihrer Vollbremsung erst jetzt mitbekommen, schaute, noch immer irgendwie benommen, nickte.
Der Sturm heulte, reichlich Wasser prickelte kalt im Gesicht, getriebene Blätter schmirgelten ab und an über die Wangen. Ein erneutes Knirschen und Knacken bei einer gewaltigen Böe.
Birthe schrie entsetzt auf: „Achtung!“
Wies auf den schon fallenden Baum.
Beide duckten sich, preßten ihre Körper eng an ihren Wagen, da krachte jener Baum auch schon herunter, mitten auf Svens Auto, Äste streiften ebenso Birthes Wagen, immerhin wischten nur ein paar dünne Äste mit noch reichlich Blättern des Herbstes hinter das Auto, jedoch vor allem über sie hinweg.
Die noch reichlich vorhandenen Blätter sowie der relativ frühe Herbststurm mochten in der Kombination gleichfalls die Ursache für den Baumregen sein!
Aber nochmal gutgegangen!
Keine Blessuren, dennoch erneut ein heftiger Schrecken!
Das macht lebendig, das macht munter!
Beide spürten das Leben heftig durch ihre Körper pulsen sowie schwirren!
Wäre Sven in seinem Auto geblieben, wäre er nun platt!
Sein Herz schlug bis zum Hals wegen beidem!
Sven hatte irgendwie als erstes die Fassung wieder, schrie in den Sturm: „Müssen hier weg!“
Er hatte seine Hand fordernd zur noch immer geschockt zitternden Birthe ausgestreckt.
Diese schaute ihn an, stieß daraufhin hervor: „Aber wohin?
Noch einer kann hier doch wohl keineswegs umfallen!“
Damit hatte sie irgendwie schon Recht, überlegte Sven, allerdings so im Regen und Schrott verharren?
Sinnlos!
Sven wies zurück: „Hab’ ’n Stück zurück ’n Schild gesehen, Landhotel oder so …“
Birthe nickte, forderte „Moment noch …“, riß noch einmal die Tür ihres Wagens auf, griff hinein, war auch schon wieder heraus, kam auf Sven zu.
Dieser bot wieder seine Hand.
Dies gefiel Birthe gleich an ihm, er zeigte Initiative sowie Entschlußfreudigkeit in der Krise, machte Vorschläge, schritt mutig voran, wo andere sich lieber murrend verkriechen und abwarten würden, so war sie eigentlich auch, war gleichfalls lieber aktiv, behielt die Initiative, hier war sie noch etwas von der Rolle aufgrund der dramatischen Ereignisse. Deshalb folgte Birthe gerne einer entschlossenen, vernünftigen Ansage. Ihre Hand ergriff die starke, entschlossene Hand sofort und anschließend suchten beide irgendwie einen Weg um den niedergewehten Baum herum, durch den Matsch, den tosenden Sturm, die Straße weiter hinunter durch das dämmrige Inferno. Der Sturm ließ sie kaum noch Atem holen, es war immer wieder notwendig, den Körper gegen den Sturm zu drehen sowie die Köpfe eng zusammengesteckt etwas geschützter Atem zu holen. So standen sie immer wieder, ihre Köpfe dicht zusammen, fast panisch nach Luft schnappend. Irgendwie verbindet solch ein Erlebnis auch in der Not.
Sie hatten jedoch Glück, der Weg war ansonsten frei. Obwohl die Bäume erheblich schwankten, waren noch keine weiteren umgekippt, sie kamen voran. Alsbald kam ein Schild als Hinweis auf einen bescheidenen Seitenweg: Landhotel Eichenhain.
Eichenhain – hmmm – eine ideale Wahl bei einem Orkan mit der belegten Fähigkeit, massive Bäume zu entwurzeln?
Weiter die Landstraße zurück lag noch ein Baum auf dem Asphalt, versperrte den Weg noch mehr als jener, den beide mühsam passiert hatten. Man hätte denken können, daß der Sturm die Bäume wenigstens alle in die gleiche Richtung umkippen läßt. Es war jedoch böeig und wirbelig, daher variierte die Lage der Bäume relativ zur Straße doch über einen etwas größeren Winkelbereich.
Der Seitenweg zum Landhotel schien allerdings noch? frei zu sein.
Beide zögerten einen Moment, hierauf stürzten sie fast schon verzweifelt den Weg entlang und weiter. Hier war es ebenfalls spärlich beleuchtet, ein Haus als ihr Ziel indessen allerdings schon noch erkennbar. Sie kämpften sich durch den Sturm, zwangsläufig wortlos, denn sie hatten genug zu tun, um bei den Böen überhaupt Atem zu holen.
Landhotel Eichenhain
Tür öffnen, gemeinsam hinein, Tür schließen.
Irgendwie fielen beide sich kurz und spontan sowie erleichtert in den Armen, atmeten tief durch in der plötzlichen Windstille des Hauses!
Diese plötzliche Nähe kam überraschend, indes sicher keineswegs unangenehm!
Dazu die ganze Aufregung, jene Urgewalt des Sturmes, diese unerwartete Begegnung im Elementaren. Derlei hatte schon Wirkung, beeindruckte nachhaltig.
Beide standen vor so etwas wie einer Rezeption. Leer hier, etwas irritiert über so viel Innigkeit sowie Nähe lösten beide schnell wieder ihre spontane Umarmung, schauten einen Moment lang bei Licht flüchtig durch den Raum, hernach länger aufeinander.
Birthe war noch immer merklich aufgewühlt, stellte anerkennend in Gedanken fest: ‚Hübscher Bursche, durchaus lecker, könnt’ mir schon gefallen.‘
Sven dachte, ihn hätte der Schlag getroffen, sie hatten sich wirklich kurz umarmt; obgleich vom Sturm zerzaust, vom Regen komplett durchnäßt sowie derangiert war seine sturmgeborene neue Bekanntschaft so schön!
Überdies im Licht betrachtet bekam er ganz wackelige Knie bei ihrem Anblick, ihrer Nähe, ihrem Blick, welcher ruhig in seinen Augen ruhte, so überlegt und doch zart sowie sanft.
Ganz merkwürdige Stimmung, dabei so ein eigenartiges Gefühl wie Ostern, Weihnachten und Silvester auf einen Tag, alles wirbelte irgendwie durcheinander, der Orkan, ebenso die Gedanken, Emotionen, Gefühle und so.
Beide ließen fast gleichzeitig ein Räuspern hören, um irgendwie wieder im Hier und Jetzt anzukommen!
Sven riß seinen Blick ungern von ihr los, drückte auf eine Klingel, hier hörte man diese gut vernehmlich, jedoch schrillte ebenso irgendwo weiter weg etwas ziemlich grell durch den Hain.
Ein paar Minuten verstrichen, daraufhin kam durch jene zuvor benutzte Tür eine gleichfalls sturmzerzauste Frau in mittlerem Jahren herein, schaute beide erstaunt an.
Sven erläuterte kurz: „Auf der Allee sind Bäume umgekippt, haben unsere beiden Autos erwischt!“
Die Frau nickte, meinte: „Jau, die an der Straße sind mal nicht so solide wie unsere Eichen hier, welche hier aber ohnehin weiter weg von den Häusern oder der Scheune stehen.
Kommt im Übrigen reichlich früh dies Jahr, der Orkan, noch reichlich Blätter auf den Bäumen.
Schade drum!
Aber kann man nix machen!
Ich rufe den Hein von der Polizei mal an!
Autos auf der Straße, Baum davor oder drauf, oder?“
Sven zückte sein Mobiltelephon: „Hab’ ich gar nicht dran gedacht!
Bin doch etwas durch den Wind, irgendwie …
Also, äh ja, Autos hin, ich glaube mindestens drei Bäume auf der Landstraße hier um die Einfahrt zum Landhotel herum.“
Die Frau schüttelte den Kopf: „Is’ tot das Mobilfunknetz.
Festnetz is’ angesagt.
Geht noch.
Den Funkmast hat es wohl schon früher erwischt!“
Sven stellte ebenfalls eine fehlende Verbindung fest.
Birthe probierte es reflexartig genauso mit ihrem kurz zuvor noch aus dem Leihwagen geretteten Gerät, keine Verbindung.
Beide steckten ihre Dinger wieder ratlos weg.
Die Frau meinte: „Übrigens, Erika mein Name.
Haben sonst diese Woche keine Gäste, nichts los um diese Jahreszeit, könnt selbstverständlich bleiben.
Ich gebe das allerdings erst einmal schnell dem Hein durch, wegen Straßensperrung und so!“
Nebenbei stellten sie sich genauso mit Vornamen vor. Alles ganz formlos hier auf dem Lande.
Erika nickte freundlich, griff zum Schnurtelephon, wählte, woraufhin eine kurze Unterhaltung folgte, während Birthe und Sven artig sowie ziemlich fertig nebeneinander auf eine Bank plumpsten. Wie von selbst hatten ihre Hände zueinander gefunden, hielten sich artig, beide starrten gleichwohl gebannt auf Erika, bekamen gar nicht richtig mit, war ihre Hände gerade angestellt hatten.
Erika hakte kurz nach: „Ihr beide seid in Ordnung?
Nicht verletzt?“
Beide stimmten zu, bis auf den Schrecken sowie die demolierten Autos alles klar.
Erika nickte, plauderte weiter am Telephon.
Danach legte sie auf, verkündete das Ergebnis: „Sind noch mehr Bäume weggerissen, Straße wird weiträumig gesperrt.
Schlechte Saison für die Alleebäume irgendwie.
Schade drum.
Heute komplett ausgeschlossen, hier noch wegzukommen.
Zu gefährlich.
Hein meint ebenfalls, ihr müßt bleiben.
Und das dicke Ende kommt wohl noch, der Orkan legt erst noch zu!“
Erika machte eine Pause, kam heran, schaute abschätzend auf ihre beiden Gäste, kurz gleichfalls auf jene traulich ineinandergelegten Hände: „Seid ja komplett durchgeweicht.
Doppel- oder Einzelzimmer?“
Fast gemeinsam erwiderten beide: „Einzel.“
Sven ergänzte: „Haben uns eben das erste Mal getroffen …“
Birthe fügte hinzu: „… mit den Autos …“
Sven schaute Birthe reuig an: „Ähm, tut mir leid, hab’ sofort gebremst, ist einfach weitergerutscht. Wäre ich öfter mit dem Auto unterwegs, hätte ich es besser wissen müssen …“
Birthe zuckte ihre Schultern: „Egal jetzt, der umkrachende Baum hat deine Karre sowieso erledigt, meine ist ein Leihwagen, Vollkasko – trotzdem – schade um den Schrott, die Ressourcen.“
Sven erläuterte: „Meins is’n Dienstwagen der Uni, ebenso Vollkasko …“
Erika schaute noch mal auf ihre harmonisch verschlungenen Hände, unterbrach: „Na gut, ihr beiden Unglücksraben, bringe euch mal zu euren Zimmern, warme Dusche, Bademantel, danach sieht die Welt gleich wieder anders aus, bekommt zudem zwei Zimmer, wo es bestimmt nicht kracht, alle Eichen sind weiter weg. Unsere Eichen sind sowieso robust, kommt allenfalls mal ein einzelner Ast runter, jedoch keinesfalls bis zum Haus. Nachher komme ich mit Abendbrot vorbei, anschließend sehen wir weiter …“
Erika fragte zuvor noch nach, ob sie noch telephonieren wollten, jemanden benachrichtigen, daß es ihnen gutginge?
Beide bejahten, Erika winkte herüber zur Telephonanlage.
Sven rief erst seine Eltern an, anschließend noch einen Kollegen von der Uni, insbesondere wegen des Wagens.
Birthe rief ebenfalls ihre Eltern an, teilte ihnen kurz den Vorfall mit, entsprechend erging eine kurze Information an Mitbewohner aus ihrer Wohngemeinschaft. Hernach meldete sie den Vorfall auch noch der gar nicht erfreuten Car-Sharing-Zentrale, zuckte nur ihre Schultern, brummte, danach war das Gespräch zu Ende. Mehr gab es offenkundig einstweilen nicht.
Erika wollte ihnen daraufhin ihre Zimmer zeigen.
Beide nickten, folgten zu den Zimmern. Erika wartete alsdann jeweils, bis beide aus den nassen Klamotten raus waren, nahm diese durch die Tür zum Aufhängen sowie Trocknen entgegen, teilte die Uhrzeit zum Abendbrot mit.
Gleich duschten Birthe und Sven in den Duschen ihrer Zimmer.
Kurz vor der Abendbrotzeit traten Birthe und Sven auf den Flur hinaus, fast gleichzeitig, jeweils nur im Bademantel, schauten etwas verlegen, schlenderten hierauf gemeinsam los.
Birthe schaute Sven fragend an: „Dienstwagen von der Uni?“
Sven nickte und erläuterte, sie klärten das kurz auf, waren an derselben Uni beschäftigt, allerdings andere Fakultäten, Sven Geisteswissenschaften, Birthe Naturwissenschaften, daher hatte es jedenfalls bewußt nie eine Begegnung zuvor gegeben, sind mittags aber auch zwei ganz andere Standorte für die Mensen, also keineswegs so erstaunlich. Sie lachten trotzdem über den Zufall, welcher beide hier zusammengebracht hatte. Beim Abendbrot saßen sie sich daraufhin artig gegenüber.
Erika erzählte beim Auftischen noch den neuesten Stand: „Sieht übel aus draußen. Hein hat nochmal angerufen. Straße ist dicht. Es gab noch mehr Schäden, gleichfalls zum Dorf hin. Der Orkan wütet heftig in der ganzen Gegend hier. Inzwischen hat die Bahn gar den Zugverkehr eingestellt. Ist sozusagen Land unter.
Also wegducken, wer kann!“
Sven nickte: „Naja, die Bahn. Ist auch schlecht, wenn da ein Baum auf Oberleitung oder Schienen fällt. Bei den Geschwindigkeiten sowie auf Schienen ohne Möglichkeit auszuweichen besonders heikel.“
Birthe kommentierte: „Sollen in den letzten Jahren wohl überdies die Pflege von Strecken samt Böschungen vernachlässigt haben. Zweifelhafte Folge der Privatisierungsstrategie des Unternehmens.“
Erika führte weiter aus: „Wird sicher bis morgen oder gar übermorgen dauern, bis die Straße wieder frei ist, je nachdem auch, was die Nacht noch bringen mag. Den Mobilfunkmast hat es wirklich früh erwischt, wird wohl gleichfalls ein paar Tage dauern, bis das zuständige Unternehmen dort einen Einsatz wagen wird. Wir haben hier auf dem Lande schon so unsere Erfahrungen mit dem mäßigen Engagement der Unternehmen der moderneren Telekommunikation.
Dazu wird es zuvor notwendig sein, erst einmal wieder alle Wege freizumachen, hernach den Masten wieder richten!
Kommt Zeit, kommt Funk – eventuell!“
Also waren sie fast von der Außenwelt abgeschnitten. Erika erläuterte, daß bei dem Unwetter selbst das Satellitenfernsehen hier auf dem Lande zu vergessen sei, nur Störungen, daraufhin kompletter Zusammenbruch des Empfangs, so sicher wie das Amen in der Kirche. Unterhaltung sei also nicht viel drin, müßten beide schon selbst aktiv werden, selbst für Unterhaltung, Ablenkung, Kurzweil sorgen. Erika wies auf einen älteren, durchaus größeren Schrank mit Glasfront samt reichlich Büchern und Spielen drin, Birthe und Sven lachten etwas ratlos, auch weil wenigstens ein Teil der Buchauswahl nach Groschenromanen aussah, jedenfalls so von Weitem.
Der Sturm war gruselig laut sowie wild draußen, deswegen hatten sie es gar nicht eilig, zurück auf ihre Zimmer zu kommen.
Erika hatte kurz erläutert, mit ihrem Mann Karl zusammen betrieb sie hauptsächlich einen Bauernhof, dies Landhotel nur so nebenbei, Urlaub auf dem Bauernhof, ferner ebenfalls bloß so zum Ausspannen, Ausflüge in die Umgebung; bei gutem Wetter könne man hier gut wandern, schöne Landschaft, Wald, auch ein Moor, alles da zur Naherholung. Deshalb gäbe es schon Kundschaft, besonders im Frühling sowie Sommer, gar ebenso im Winter, jetzt eher weniger. Sie müsse sich allerdings gleichfalls bald noch um den Hof kümmern. Birthe und Sven nickten verständnisvoll.
Dann flackerte es ein paar mal, daraufhin ging das Licht aus!
Erika tastete durchs Dunkel, prüfte irgendwo, rief sodann: „Wohl Stromausfall.
Nu’ hat wohl auch noch ein Baum eine Überlandleitung oder aber die Anschlußleitung zum Gehöft erwischt!
Ein Unglück kommt selten allein!
Tut mir sehr leid, Diesel-Notstrom-Aggregat haben wir nur für ganz wichtige Sachen, das Hotel bleibt leider ohne Strom.
Ich bringe euch gleich mal Kerzen!
Ist ja überdies ein wenig romantisch, urig, sind eben auf dem Lande!“
Es dauerte gar nicht lange und Erika kam mit zweien heran, sogar geschützt mit einem nach oben offenen Glas drumherum, daß man mit ihnen durchs Haus gehen konnte, stellte einen dieser Kerzenhalter auf den Tisch, meinte trocken: „Kommt hier auf dem Lande schon mal vor.
Ich fürchte allerdings, ähnlich wie beim Mobilfunkmast wird es dauern, bis das wieder gerichtet wird.
Geht hier eher gemütlich zu.
Aber keine Bange, habe im Hof drüben gleichfalls einen Herd für Holz sowie Kohle, an warmem Essen soll kein Mangel sein. Kerzen haben wir ebenfalls genug. Wird folglich dies Wochenende wohl rustikal, gemütlich, lauschig. Ich fürchte, mehr wird dabei nicht bei herumkommen. Kann dauern, bis wieder alles funktioniert.“
Birthe atmete tief durch, seufzte, schaute Sven an, welcher hilflos seine Schultern zuckte. Er schaute sie an, sah irgendwie schon süß aus, wie diese leicht ihre Schultern hängen ließ, gleich darauf indes wieder tapfer ganz gerade saß sowie verzagt lächelte.
Erika holte noch einen von den Kerzenhaltern, ebenso Ersatzkerzen, stellte und legte alles zu ihnen auf den Tisch, meinte dazu: „Na gut, muß dann mal rüber ins Haus sowie in den Stall, nach dem Rechten gucken.
Ihr kommt zurecht?“
Sie schauten kurz einander an, nickten daraufhin einig.
Einstweilen brachte ihnen Erika noch ein paar warme Decken, denn Heizung war ja auch nicht mehr, ebenfalls vom Stromausfall betroffen, ohne Stromanschluß zündete der Brenner nicht, überdies hockten beide hier ja nur in Bademänteln.
Erika schaute nochmal in einen Schrank, holte etwas heraus: „Oh, was haben wir denn da. Sollte eure Stimmung ganz in den Keller gehen sowie abschlaffen, bei Bedarf habe ich noch drei Tischfeuerwerke zu bieten.
Also, bevor ihr verzweifelt – Fröhlichkeit!“
Alle drei lachten fast schon heiter dazu.
Erika zog daraufhin erst einmal ab, wollte später nochmal vorbeikommen, beide auf den aktuellen Stand bringen.
Beide schwiegen etwas, aßen still.
Sven meinte etwas später: „Das kann ja heiter werden!“
Der Orkan rüttelte gerade mächtig am Haus, wirbelte heftig durch den Eichenhain, welcher wohl mehr oder weniger standhielt, jedenfalls knackte darin kein Baum, allenfalls wehten mal kleinere, abgebrochene Äste gegen die geschlossenen Fensterklappen.
Birthe war erschrocken, als es heftig an den Klappen ruckelte, schaute Sven an, stieß hervor: „Was für ein Sturm, richtig unheimlich.
Gut, daß ich nicht allein bin!“
Sven schaute seine neue Bekanntschaft verzagt lächelnd an: „Wird schon gutgehen hier!“
Birthe seufzte: „Hoffentlich!“
Sie schaute ganz lieb, fast schon verträumt. Sven schluckte leicht, war irgendwie schon wieder verzaubert durch ihren Blick, ihre ganze Art.
Nach dem Essen räumten beide zusammen sowie gemeinsam sogar ab, Birthe leuchtete, Sven trug das Geschirr. Danach standen sie unentschlossen im Aufenthaltsraum.
Birthe fragte: „Und was nun?
Bei dem Sturm, der Dunkelheit allein auf dem Zimmer ist ja auch doof?“
Sven schaute zu ihr, lächelte, nickte: „Stimmt, Zuhause fällt einem schon was ein, aber hier?“
Er ging hinüber zu jenem Schrank, auf den bereits Erika verwiesen hatte, schaute hinein: „Hmm, zu zweit, tja. Kniffeln wäre im Angebot.
Lust?“
Birthe lachte, entgegnete: „Also gut, machen wir das!“
Und bestand ihr Abendprogramm aus kniffeln, nebenbei kam lockere Konversation über ihre Arbeiten an der Uni hinzu. Diese kleine Kurzweil lenkte nebenher gleichfalls vom Sturm ab.
Sven war sowieso noch immer ganz fasziniert von Birthes Anblick, ihm gefielen jedoch ebenso ihre Stimme, ihre Bewegungen, kurzum einfach alles an ihr, wobei keineswegs mehr zu differenzieren war, ob ihm alles gefiel, weil er von ihr fasziniert war oder ob er fasziniert war, weil ihm alles an ihr sehr gefiel. Indessen war er wiederum so von der Faszination gefangen, daß er solche Feinheiten oder Unterscheide nun nicht weiter differenzieren konnte oder wollte.
Birthe hätte in Normalzustand wohl mit ihm über Kausalitäten philosophieren können, so auch akademisch gemeinsame Bande knüpfen, irgendwie war unterdessen mitnichten die Stimmung für lauschige, philosophische Gespräche. Zeit wäre schon gewesen.
So fasziniert war Sven jedenfalls gar nicht so böse über ihren unfreiwilligen Aufenthalt.
Birthe empfand den Abend ebenfalls als glänzendes Amüsement, zu Gesellschaftsspielen war sie schon länger nicht mehr gekommen. Überdies lenkte ihr Spieleifer gut ab, war ein Pläsier, nur ab und an drängte heftiges Klappern, Jaulen oder Rauschen den bedrohlichen sowie unheimlichen Orkan wieder ins Gedächtnis zurück, wenn dieser besonders energisch an den Fensterladen rüttelte, was ihre besorgten automatisch dorthin lenkte, woraufhin Birthe allerdings sofort nervös lachte, wobei Sven gleich mit einstimmte sowie irgendwas Belangloses erzählte, um sie abzulenken. Birthe lächelte ihn daraufhin immer ganz lieb an und er lächelte ganz verträumt zurück. So wurden beide schon etwas lockerer, die Atmosphäre mit leicht flackernder Kerze war zudem irgendwie schon ein wenig romantisch sowie gemütlich geworden. Birthe hatte ihren Körper eng in eine Decke gehüllt, Sven hatte erst noch durchgehalten, hatte bald jedoch ebenfalls eine genommen, kurz darauf noch eine über den Schoß gelegt. So eingemümmelt sahen beide schon putzig aus, lachten gemeinsam und amüsiert darüber.
Später kam wirklich nochmal Erika vorbei. Diese war vom Sturm schon ganz schön gebeutelt sowie zerzaust. Aber sie machte auch diesen mit der Scholle verwachsenen, ruhigen Eindruck: Sturmfest und erdverwachsen. Birthe und Sven verstanden jetzt endlich, was es mit diesem etwas grenzwertigen Lied auf sich hatte, hier und heute und zu Erika paßte es genau.
Viel Neues hatte diese allerdings keineswegs parat, hatte zusammen mit ihrem Mann Karl den Hof nach dem Stromausfall geprüft. Dieser hatte inzwischen gleichfalls Feierabend, hatte zuvor noch wegen des Sturms mit dem Vieh zu tun. Nun hatte er schon erschöpft die verdiente Nachtruhe begonnen.
Festnetztelephon war inzwischen ebenfalls ausgefallen, der Orkan hatte nun richtig Fahrt aufgenommen. Vom Polizisten Hein hatte Erika noch gehört, daß reichlich akute Notfälle und Sturmschäde gemeldet worden seien. Hier bremste der umliegende Eichenhain den Sturm wenigstens etwas. Trotzdem bleib der Sturm draußen wild tobend gut hörbar. Erika klärte mit ihnen kurz ab, wann das Wecken sowie hernach Frühstücken angenehm wäre, glich darüberhinaus vorsichtshalber ab, was zum Frühstück bevorzugt wurde. Nachdem alles geklärt war, verabschiedete Erika sich letztlich, wünschte eine gute sowie geruhsame Nacht, was irgendwie unfreiwillig komisch klang, denn gleich darauf eilte Erika mühsam kämpfend durch den Sturm zurück zu ihrem Wohnhaus.
Birthes und Svens Blicke trafen über die Kerzen auf dem Tisch hinweg aufeinander.
Sven hakte keck nach: „Hast eben nur deine Eltern benachrichtigt, sonst niemanden?“
Birthe zuckte ihre Schultern: „Nee, Freundinnen aus der Wohngemeinschaft noch kurz, im Moment erwartet mich sonst niemand.
Du hast ja gleichfalls nur Eltern sowie Kollegen angerufen?“
Sven bestätigte: „Stimmt, wartet sonst auch niemand, leider.“
Birthe seufzte, lächelte nett: „Haben wir ja beide etwas gemeinsam, gestrandet hier im Orkan auf dem Lande, ganz allein im Sturm …“
Sven lächelte zurück, schaute sie mit leicht geneigtem Kopf an: „Naja, sind doch immerhin zu zweit!“
Birthe nickte zurück: „Stimmt, mal einen Abend durch den Sturm kniffeln, ist auch mal eine andere Aufregung!“
Folglich spielten sie weiter bis in die Nacht hinein.
Nach einigen Runden reckte und streckte Birthe schließlich ihre Arme, machte ein Hohlkreuz, gähnte, fragte daraufhin: „Und nun?
Für heute ausgekniffelt, oder?“
Sven schaute sie an, schluckte, erwiderte: „Ja, ist schon spät.
Wollen wir?
Ähm …
Also, also zu den Zimmern meine ich, ins Bett … ähm …“
Beide lachten verlegen, schauten einander an.
Birthe meinte daraufhin: „Huuu, auweier, bei dem Orkan, welcher am Haus wackelt, obwohl es schon spät ist, glaube mitnichten, daß ich dabei schlafen kann.“
Sie war jedoch bereits aufgestanden, hatte ihren Kerzenhalter genommen, eine Kerze entzündet sowie ebenso die Ersatzkerzen gegriffen.
Sven stand gleichfalls auf, griff ebenfalls seinen Kerzenhalter.
Sein Blick fiel auf die Tischfeuerwerke, schmunzelnd meinte er: „Haben wir gar nicht benutzt, um die Stimmung aufzuheitern!“
Birthe schaute ebenso, grinste keck, erwiderte: „Stimmung ist ja noch immer ganz gut, kannst ja nichtsdestoweniger mitnehmen.“
Sven tat wie vorgeschlagen, so zogen beide ab zu ihren Zimmern.
Stürmischer Drang
Vor den Zimmertüren angekommen, ruckelte der Sturm gerade wieder heftig am Haus, heulte schauerlich.
Birthe riß erschrocken ihre Augen auf, blickte zu Sven, huschte wie von selbst in seine Arme und preßte hervor: „Oh oh, das klingt ja sehr unheimlich.
Ich glaube … ich glaube, ich habe Angst so allein auf dem Zimmer!“
Sven hielt die Verängstigte verblüfft fest sowie geborgen, man merkte förmlich, wie seine Gedanken im Kopf kreisten, zügig jedoch kam er zu einem Entschluß: „Oh ja, kann ich gut verstehen … also … also nur so als Vorschlag … wie die Lage gerade so ist … habe heute irgendwie gar nichts mehr vor … wenn es dir allein unheimlich ist, also im Bedarfsfalle, wie soll ich sagen, notfalls … würde ich schon Gesellschaft leisten.“
Sie lachten beide nervös sowie verlegen.
Birthe hatte den Blick gesenkt, sogleich wieder gehoben, schaute anschließend Sven direkt in seine Augen, ganz dicht nun vor seinem Gesicht, überlegte konzentriert. Draußen heulte und rauschte es wieder mächtig in diese Stille zwischen ihnen beiden hinein.
Birthe nickte darauf nur so gerade eben, sprach leise, wobei eine leichte Röte ihr Gesicht zierte: „In Ordnung, sehr nett von dir!“
Sie löste ihre Umarmung, hielt indessen seine Hand, öffnete mit der anderen die Tür, bat den verblüfft schauenden Sven herein. Dieser schaute sie mit leicht geöffnetem Mund an, stolperte ihr gleich nach, halb durch ihre Hand gezogen, legte die Tischfeuerwerke auf den Nachttisch des übrigens ausreichend großen Bettes, daneben seinen Kerzenhalter. Birthe hatte ihren samt der Ersatzkerzen auf einem kleinen Tisch abgestellt.
Irgendwie waren beide nervös, standen unentschlossen im Raum, sahen sich im leicht flackernden Licht der Kerzen an, kribbelten mit den Fingerspitzen aneinander. Die Geräuschkulisse einer sehr heftigen Windböe draußen gab den Anstoß, drängte Birthe förmlich voran, wieder direkt auf Sven zu. Damit stieß fast von ganz allein, sozusagen im natürlichen Ablauf der Dinge, Birthe auf Sven, woraufhin beide einander in den Armen wiederfanden sowie in der gleichen Bewegung einander umärmelten, ganz eng aneinandergeschmiegt sinnend verharrten.
Ihnen beiden war diese Situation irgendwie komisch und doch schauten sie fast auf Nasenspitzenabstand fasziniert einander in die Augen und staunten, was gerade passiert war, was noch weiterhin passierte, was fürderhin noch passieren mochte – wie diese Ungewißheit hibbelte, kribbelte sowie wirbelte, beide nebstdem heiß durchfuhr!
Irgendwie knisterte, drängte es dazuhin mächtig, jener Sturm draußen geriet in den Hintergrund, ein Sturm in ihnen nahm indessen zu, wirbelte kräftig ihre Denkkästen durcheinander, wackelte heftig an den Tassen im Schrank und ihnen wurde irgendwie so schwindelig-wohlig im Gemüte. Diese Sensation wurde mit großer Verblüffung vermischt, als ihre Lippen plötzlich wie von Zauberhand geführt aneinander nippen mußten, irgendwie die Nasenspitzen gegenseitig im Wege waren, aneinander reibend auswichen, als Aufruhr sowie drängende Unruhe in ihre Leiber kam, ihre Lippen mehr als nur nippten und es durch den Sturm zum ungeheuren Drang der Gefühle kam.
Überdies britzte und blitzte es in den Köpfen.
Ohne genaue Kontrolle zu haben, waren sie zudem irgendwie auf das Bett gefallen, umschlangen einander fasziniert sowie halb von Sinnen, eine tiefe, zuckende sowie bebende Sehnsucht hatte beide ergriffen, schleuderte sie umher wie jener tosende Sturm draußen mit den entwurzelten Bäumen gespielt hatte und diese flachgelegt hatte. Hilflos den Urgewalten ausgeliefert, mußten beide folgen und ergaben sich dem kompromißlosen Imperativ aufkochender Hormone. Im Normalzustand ihrer Existenz wäre ihnen all dies Geschehen schon genauso kitschig vorgekommen, wie es nüchtern betrachtet auch gewesen wäre. Beide waren indes schon ganz trunken vor Faszination voneinander, ganz eingenommen von dieser stürmischen Stimmung, ihrer gegenseitigen Anziehung sowie gegenseitigen Geborgenheit, welche sonst alles nahezu vergessen ließ. Alles war fremd sowie aufregend, gleichzeitig allerdings brannte dabei ebenfalls jenes drängende Gefühl, unbedingt vertrauen zu wollen, sich einzulassen, ganz zu versinken in Zweisamkeit und Vergnüglichkeit, im Genuß, sich dies noch etwas Fremde zu eigen zu machen.
Wie beide so heftig von Emotionen sowie Gefühlen auf dem Bett hin- und hergeschleudert wurden, dieser Orkan sie plötzlich wie aus dem Nichts aufkommender Leidenschaft umherwirbelte, lockerte sich desgleichen irgendwie wie von selbst die Umhüllung ihrer Bademäntel allmählich und mehr und mehr nackte Haut rieb und schubberte aneinander.
Auch Svens Gemächt drängte es stramm sowie fest und wippend gar sehr zur Tat, in weiteres, unbekanntes Terrain vorzustoßen sowie keck zu erkunden, was Lust und Genuß verhieß.
Birthe merkte schon, mit welcher Entschlossenheit sowie Härte sein Gerät gegen ihren Leib drückte, ihre gegenseitigen Begehrlichkeiten begleitete, unterdessen zu hemmungsloser Tat lockte. Oh, derlei köstliche Versuchung fesselte ihre Neugier, ihren Forscherdrang, ihr Interesse war definitiv mehr als geweckt. Ihr instinktives Sehnen galt dem Umschließen, Aufnehmen, Empfangen, Geborgenhalten.
Einstweilen hielt sie indessen noch stand, ihr Griff klammerte fester an den hübschen Burschen, welcher so überraschend einnehmend wie überzeugend wirkte, quasi im Sturm ihren Verstand erobert hatte, daß sie gar nicht genau zu sagen wußte, wann solcherlei zwischen Baumeinschlag und Ende des Kniffelns passiert sein mochte.
War es wirklich jener Sturm, welcher sie in seine Arme geweht hatte?
Oder war es umgekehrt, daß jener Orkan ihr den süßen Kerl ins Herz gestürmt hatte?
Oder war es noch mehr?
Ging dies wohlige Gefühl gar gleich noch tiefer?
Konnte solch ein Sturm so schnell und tief aufwühlen sowie Umsturz verursachen, in ihr wie bei den Alleebäumen?
War ja schon ein Netter, Lieber, Süßer, gebildet, kultiviert, ruhig sowie sympathisch. Irgendwie ging diese Affäre nun allerdings doch übereilt, wie vom Sturm getrieben ab.
So aufgewühlt sowie verwirbelt hatte Birthe vielleicht doch etwas übereilt eine Einladung ausgesprochen, welche nun deutlich an Fahrt aufgenommen hatte, eine rasante Entwicklung einschlug, welche in dem Tempo tatsächlich gleich derart gemeint gewesen war?
Oder doch nicht?
Denn was hatte sie gemeint, erwartet bei ihrer Einladung, ihr Gesellschaft zu leisten?
Also nein, alles fühlte sich ausgezeichnet an, trotz ihrer Unsicherheit genoß Birthe ihre leidenschaftliche Interaktion überaus intensiv. Allerdings war noch rein gar nichts geklärt, insbesondere was nun Grundlage dieses elementaren Ereignisses zwischen ihnen wäre.
Sven indessen konnte es nicht fassen, diese tolle Frau in den Armen zu halten, bei ihr zu sein. Dieser anfänglich so trübe, sich im Folgenden zunehmend grauenhafter entwickelnde Tag hatte ihm nun irgendwie wie von selbst eine einmalige, himmlische Chance direkt in seine Hände geweht. Er hatte lediglich zupacken und festhalten müssen.
Aber wie war das nun eigentlich mit dem Festhalten?
Er hätte schon mögen, sah diesbezüglich durchaus Möglichkeiten. Sie war nicht nur attraktiv, sinnlich, ebenso schlau, ruhig, gebildet. Es wäre toll mit ihr, jetzt keineswegs nur hier im Sturm. Er fand, sie könnten und sollten da glatt mehr draus entwickeln. Aber wenn das nun irgendwie schiefging, wenn aufgrund eines Mißverständnisses, eines Mißgeschickes die Dinge irgendwie falsch verlaufen würden, wäre diese Chance vertan. Andererseits drängte sein Unterleib unbedingt zur Tat, hier zu versenken sowie auszukosten, was gerade als Gelegenheit unmittelbar an ihn angeschmiegt war, warm, weich, griffig. Und er schien nahezu außerstande zu sein, dem nicht nachzugeben, jedenfalls wenn Birthe ihn rein gar nicht stoppen würde.
Was dagegen erhoffte diese von ihrem Stelldichein: Zeitvertreib in der Sturmnacht, fröhlichen, aber belanglosen Spaß, anschließend wieder weg und auseinander?
Quasi vom Winde verweht, vom Sturm verpufft?
Beide wohnten immerhin in derselben Stadt, deswegen wäre solch eine Beschränkung also gar nicht notwendig, daraus könnte doch gut mehr entwickelt werden.
Wie derlei jedoch nun feststellen?
Nun erst einfach machen, wonach alles übermächtig drängte, später mehr klären?
Selig vereint erst einmal vollendete Tatsachen schaffen?
Oder doch irgendwie bremsen, das Gespräch suchen?
War dies noch der richtige Moment für ein Gespräch, zum bremsen, wo ihre Leiber dermaßen innig zusammenklebten und alles durcheinanderwirbelte?
Was erwartet nun eine selbständige, emanzipierte Frau von ihm als ganzem Mann?
Die Frau als solche ist dem Manne stets ein Rätsel, ein Geheimnis, welches Neugier, Forscherdrang weckt, mehr noch die emanzipierte Frau, welche den eigenen Willen keineswegs in ein Stereotyp einzusortieren gewillt ist.
Was also will eine solche Frau vom Manne in einer solchen Situation?
Mehr souveräne Führung, ein eloquentes Gespräch zum Ausgleich ihrer anliegenden Interessen, eine reflektorische Auseinandersetzung über gerade Geschehenes sowie Geschehendes?
Einen emanzipatorischen Diskurs, wer in einer solchen Situation welches Verhalten an den Tag oder die Nacht legen sollte?
Oder sollte besser er einfach ihrer Führung vertrauen, ihr Initiative sowie Leitung überlassen?
Oder doch ganz stereotyp jegliche Kontrolle an sich reißen, das Geschehen bestimmen, souverän männlich dominieren, führen?
Es ist aber auch so kompliziert, wenn gar keine Konventionen ins Feld führbar sind, eine klare Vorgabe jedoch nun gerade nützlich wäre, um beiderseitige Zufriedenheit sowie ohne Risiko von Mißstimmung sicherzustellen oder anzustreben.
Birthe wurde es heiß und feucht im Unterleib, keine gute Zeit für ein ausführliches Durchdenken dieser unvermittelt sinnlichen Situation, dennoch rasten ihre Gedanken im Hirnkasten immer in der Runde.
Sollte er männlich stark und ein wenig rücksichtslos sein, sie hemmungslos nehmen, damit sie sich ineinander verlören?
Sollte sie dezent Hinweise geben, was sie wie wollte?
Was wollte sie nun eigentlich, ihn wild sowie innig stoßend in sich spüren, oder doch eigentlich nur seine Nähe in der stürmischen Nacht?
Sollte er sie hemmungslos besteigen, festhalten, ihren aufgewühlten Leib hemmungslos zur Ekstase bringen?
Hatte stattdessen jener Orkan sie bloß in seine Arme getrieben, ihren Verstand vernebelt und wäre es deshalb dumm, diesem Drang nachzugeben, statt mit kühlem Verstand zu durchdenken, was vorging, wie sie empfand und das einordnen sollte?
Immerhin, Faktum: wohnen in derselben Stadt. Wenn es harmonierte, könnte sie sich schon vorstellen, mehr zu probieren.
Aber würde dabei solch eine wilde Nummer nicht alles verderben?
Sie zweifelte und doch drängte es immer mehr. Abgeneigt war sie eigentlich nicht, hatte schon Lust. Draußen tobte der Orkan, in ihr stürmte und wirbelte alles, drängte zur Tat.
Was war schon dabei?
Sich einfach mal gehenlassen, fallenlassen, genießen, wild und hemmungslos sein, nun bloß nicht zickig werden!
Bloß nicht verkrampfen, wo offenes Entgegenkommen, herzliche Aufnahme einen so großen Genuß versprachen!
Was aber will oder darf der aufgeklärte, emanzipierte Mann als solcher, was wäre diesem einzuräumen oder gar vorzugeben in einer solchen Situation.
Sollte sie beherzt führen oder sich konventionell verführen lassen?
Es sich bequem machen, ihn einfach mal machen lassen?
Oder aktiv werden, eindeutige Ansagen machen?
Also selbst dominieren, sich das Bürschchen zur Brust nehmen sowie diesen zur Verlustigung verwenden, ihm dem dumpfen Trieb opfern, ihn aufreiben, aussaugen in wilder, hemmungsloser Leidenschaft?
Indes, wäre diese Strategie wiederum klug, wenn ein längerfristiges gemeinsames Engagement eine Option wäre?
Mit Schrecken schoß es ihr durch den Kopf: Mangels Beziehung sowie dem Verzicht auf kurzfristige Abenteuer keine Verhütung.
Wenn sie es zulassen würde, könnte dieser stürmische Drang glatt zu einem Volltreffer führen!
Derlei Folgen wären vielleicht doch etwas übereilt, zwar ein mitnichten gänzlich exotischer Beginn einer längeren Beziehung, aber doch irgendwie ziemlich klassisch, antiquiert für die moderne, emanzipierte Frau!
Einfach mal so fruchtbar alles aufsaugen, absorbieren, was so aus dem Burschen herauszupressen war?
Besser vielleicht darauf einstweilen verzichten!
Doch ihr Becken zuckte gierig nach dem zähen, glibberigen Saft!
Birthe kamen solche Vorstellungen sowie ihr Lendendrang irgendwie verrucht vor bei dem Gedanken des wollüstig zuckenden Fleisches, so irgendwie gar nicht akademisch dezent sowie zurückhaltend wohlüberlegt.
Aber wenn die Tür geschlossen ist sowie zwei ineinander verschlungen, wo bleibt alsdann ein Unterschied?
Die Hormone, der Rausch machen doch alle Leidenschaften heftig, wild, tabulos sowie lüstern!
Aber Birthe wollte diszipliniert bleiben, den Verstand kühl entscheiden lassen, was ihr Wesen allerdings nun hart anging. Oh, wenn da nur nicht dieser Drang wäre, wenn sie dem nicht so gerne nachgeben würde. Gerade jetzt. Sven roch zudem so gut, dazu gleichfalls noch ein wenig dies wilde Unwetter in den Haaren, aber auch noch mehr, intuitiv paßte alles perfekt, sein Kuß schmeckte ihr zudem so wohlig nach Mann – dem richtigen, wichtigen wohlgemerkt. Ihr Körper begehrte ferner ganz verdächtig nach mehr, nach viel mehr, wollte erfüllt, gefüllt sein, wollte saugen sowie gieren.
Hastig überschlug ihr Verstand als Buchhalter den aktuellen Stand des Kalenders, kam zu dem Ergebnis, daß ihre Hormone gleichfalls derzeit gewaltig zum Koitus drängen mußten!
Aber da war ebenso noch ihr Verstand, mit erhobenem Zeigefinger drohte und mahnte dieser – ihr Beruf, die ungewisse Zukunft und so, alles, was jene wildgewordenen Hormone gar nicht beurteilen konnten, ihr Verstand indessen schon, welcher alarmiert dem Unterbewußtsein vorwarf, eine hohle, gierige Nuß zu sein; ein kräftiger Einspritzer in ihren vermutlich fruchtbaren Leib und ihr Leben könnte eine ganz andere Richtung nehmen, von jetzt auf gleich. Der Verstand mahnte, daß solcherlei Mischen von Körpersäften sehr gut durchdacht sein muß, jedenfalls in diesem Moment viel zu früh sowie übereilt.
Hormone sowie Unterbewußtsein vertraten allerdings mit großer Macht eine ganz eigene Auffassung, daß dieser Zeitpunkt genau der Richtige sei, um die Dinge, das Leben voranzubringen, der Lust hemmungslos, rücksichtslos zu frönen, einfach einmal das Feuerwerk der Gefühle zu zünden und es so richtig krachen lassen!
Einmal die Säfte einfach fließen, sabbern, flutschen, glitschen lassen, alles aufnehmen, was dabei herauskam, gierig klammern, saugen, auspressen, schlürfen!
Ohoh, welch Wonne, welch Versuchung, welch erwartungsvolles Zittern in den Schenkeln, welche hoffnungsvolle Hitze in den Lenden, welche mit reichlich Saft gespritzt werden wollten.
Der Uterus will doch sowieso gierig alles aufsaugen, was dieser wundervolle, stattliche Mann aus sich herausspritzen kann?
Dieser Bursche ist gesund, hat gute Gene, ein kompatibles Immunsystem, ist ein idealer Kandidat für den Koitus mit anschließender Schwangerschaft!
Dazu mischte sich nun auch ihr limbisches System ein, versicherte keck, schon alles abgecheckt sowie im Grunde bereits schon entschieden zu haben, alle Ampeln auf Grün, toller Stecher, heißer Typ, ebenso durchaus fürsorglich, eine eher rare Kombination, wozu also noch zaudern?
Gerade sei die Chance wenige Zentimeter von den Schamlippen entfernt, welche nun zuschnappen müßten!
Ihr Unterbewußtsein fuhr daraufhin dem limbischen System vehement und doch scherzend in die Parade: ‚Limbi, alter Freund und Kupferstecher!
Du umtriebiges Vieh, du!
Die Entscheidung fällt immer noch gemeinsam!‘
Limbi lachte und entgegnete: ‚Und das von dir!
Gemeinsam haben wir doch schon allerhand Schabernack angestellt, nun führst du dich als scheues Rehlein auf?
Ich hau’ einfach mal ein paar mehr Endorphine raus und dann sollst du mal sehen, wie das gleich abgeht, da ist kein Halten mehr!
Da tanzt die Luzi, da juckelt der Kitzler!
Daraufhin kommt richtig Schwung in die Angelegenheit!‘
Der Verstand jedoch mahnte zur Mäßigung: ‚Obacht Kinder, nun mal ruhig angehen lassen, jener durchaus schmucke Bursche läuft uns keinesfalls weg, uns bleibt genug Gelegenheit zur Vereinigung sowie zum Genuß und Lustigkeit.
Da bleibt genug für uns alle!
Im Grunde wollen wir ihn doch alle!
Wenn wir jetzt jedoch einfach so herummachen, kann oder wird das Folgen haben, also keinesfalls noch mehr Endorphine sowie Schabernack, keineswegs noch mehr Kribbelei, derlei will sehr gut überlegt sein!
Kommt Zeit, kommt Tat, kommt Vereinigung!‘
Limbi reagierte etwas vergrätzt: ‚Du schon wieder mit deiner Langsamkeit, wenn wir auf dich warten würden, bis du alles durchdacht sowie entschieden hast, wäre Birthe ja selbst nicht mal aus den Windeln heraus.
Nun geht es schon um die nächste Generation, dies ist unsere Aufgabe, dies kann jetzt fruchten!
Also, nicht dumm herumlabern, zaudern, zögern, stattdessen machen!
Schnell gefreit – nie gereut!
Schnell entschieden – und wild getrieben!
Auf auf zum enthemmt orgiastischen Gefecht, durch unsere hohle Gasse soll er kommen, keine andere Furt sei ihm gewährt!‘
Birthe war schockiert von dem Gedankengang, während sie doch gleichfalls feststellte, wie heftig ihr Treiben derweil schon rundging sowie alles zur Penetration und zum Abschuß drängte, wobei Sven mitnichten allein die treibende oder reibende Kraft war, dieser durchaus mit ihr in Zärtlichkeiten sowie wilder Knutscherei noch schwelgte, ohnehin schon sein Glied zur seligen Erlösung positionierte, ansetzte, um endlich zuzustoßen, um in ihr zu vergehen, zu verglühen, zu explodieren und sich gänzlich zu entladen, wo es zuckend forderte sowie gierte nach dem heißen Saft inniger Leidenschaft.
Sein Penis rubbelte folglich schon heftig über ihren Venushügel, wollte tiefer, unweigerlich, unerschrocken, mutig, keck. Dort wartete indes schon gierig, feucht sowie flutschig ihre innige Zuflucht, um ihn aufzunehmen, im Rausch zu verschlingen. Birthes Verstand ging gerade unter.
Und im letzten Moment vor völliger Hingabe gelang diesem gerade noch ein Festklammern im diffusen Irgendwo abstrakter Überlegung.
Notbremse!
Birthe stieß keuchend hervor: „Moment, Moment, Halt!
Warte bitte!“
Sven preßte stöhnend hervor: „Ja, was ist denn?
Mach’ ich ’was falsch?
Magst du doch nicht?“
Irgendwie hatte das soeben noch hemmungslose Liebespaar mit der Reiberei innegehalten, Arme und Schenkel blieben allerdings weiterhin verkeilt, zum unmittelbaren Koitus bereit, während ihr Sturm und Drang Kreislauf sowie Atmung zu einem Feuerwerk angeregt hatten. Es wirbelte, den klaren, nüchternen Durchblick hatten beide längst verloren.
Birthe atmete betont lange sowie tief durch, stieß sodann hervor: „Geht doch nicht, also keinesfalls ohne Schutz und so, sonst wird unsere spontane, wollüstige Vereinigung wirklich heikel.“
Sven stieg artig von ihr herunter, legte sich neben sie, gab ihr einen nun sanften Kuß auf ihre Wange: „Jaja, schon in Ordnung, mache nichts, was du nicht willst, bestimmt!“
Hernach lagen beide gezwungen ruhig, suchten die schnelle Atmung zu beruhigen, wollten eigentlich schon, trauten sich jedoch nicht, ihr so seliges Liebesspiel trotz des Einwandes einfach fortzusetzen.
Sven fiel etwas ein und versicherte: „Also falls du Bedenken hast wegen übertragbarer Krankheiten – ich war vor ein paar Monaten bei dieser Blutspendeaktion der Universität, wo es im Anschluß ja auch Breitband-Testergebnisse als Belohnung gab, ich meine, viel davon müssen sie ohnehin durchtesten, um mit dem gespendeten Blut niemanden zu infizieren. Also bei mir war alles in Ordnung – die Monate davor sowie danach kann ich mir keine Situation vorstellen, wo ich mich mit etwas angesteckt haben könnte, belegen kann ich das jetzt natürlich nicht, habe derlei Unterlagen ja nicht immer auf Verdacht bei mir …“
Birthe gab ihm einen lieben Kuß auf seine Wange, kommentierte: „Was für ein Zufall!
Da habe ich genauso mitgemacht, gleiches Ergebnis sowie gleiche Rahmenbedingungen. Da können wir beide schon sicher sein. Das paßt also gut.
Allerdings gibt es schon noch einen anderen Grund, warum so innige Vereinigung heikel oder jedenfalls übereilt sein kann …“
Sven überlegte einen Moment, lachte daraufhin kurz, meinte: „Ach so, klar, verstehe ich natürlich …“
Birthe gab ihm einen weiteren, zarten Kuß auf die Wange.
Sie hielten einander daraufhin nur, Sven hatte seinen Kopf auf Birthes Busen gelegt, welcher sich schnell bewegte. Er koste sie nun ganz zart. Er mußte seine ganz Kraft aufbringen, um nicht über sie herzufallen, zuzustoßen, sie zu packen sowie heftig und gierig in ihren Schoß einzudringen. Es hatte sich ein unglaublicher Druck aufgebaut. Nach Birthes kurzer Erklärung drängte tief in ihm irgendwas noch deutlich mehr, ein anderer Teil war indessen sehr unsicher, ein ziemliches Durcheinander von Drang, Respekt, Zurückhaltung, Unsicherheit sowie liebevoller Zuneigung. Bedenken wurden jedoch zunehmend beiseite gedrängt, dafür wollte etwas in ihm immer stärker weitermachen. Im Kopf regierte fast nur noch der Instinkt: eindringen, zustoßen, abspritzen, alles raus sowie dort hinein ins Paradies, tief hinein und damit Erlösung, Erleichterung, alles rauslassen, loswerden, verbreiten, verschenken. Er war fertig, sein Glied zitterte, sehnte sich so nach Erlösung.
Dennoch hielt er Birthe ganz artig, schmiegte sich lieb an sie, wo er ein wilder Stier, ein potenter Hengst sein wollte, alles rauslassen, alles, alles!
Ein Rest von Verstand mahnte: Obacht, nicht alles vermasseln!
Maß halten, Geduld haben, wer gewinnen will!
Keinesfalls vor Verzweiflung wimmern, stark sein, ein Mann sein, das Ding irgendwie im Griff behalten, ohne es wegzustecken oder alles herauszuschütteln!
Birthes Verstand rappelte sich irgendwie langsam wieder zusammen, nachdem es nun etwas ruhiger geworden war, dennoch pochte irgendwas in ihrem Unterleib hartnäckig auf Fortsetzung sowie Vollzug, hatte zum Zwecke der Vollendung obendrein schon maximal Blut angefordert, um das Vorhaben voranzutreiben, während oben im Kopf der Verstand hechelte und irgendwie zusammenkratzte, was an Versorgung noch übrigblieb. Immerhin räumte ihr Verstand wohlwollend ein, daß es mit Sven eigentlich sehr gut lief, er hatte beiderlei Signale sehr wohl vernommen, überdies nach dem Gebot des Haltes innegehalten, statt seinen Ansturm fortzusetzen, um ihre Festung in wilder Wollust gänzlich zu erobern. Der Verstand war somit schon zu der Auffassung gelangt, daß diese Einstellung eine gute Voraussetzung sei, um eine genauere Prüfung des Kandidaten in Erwägung zu ziehen.
Das Unterbewußtsein indessen klopfte dem Verstand gewissermaßen metaphorisch gegen den Schädel – Tocktocktock – und hieß ihn dummes Stück.
Limbi war sich wie immer sowieso längst sicher, wäre eigentlich schon auf dem Sprung gewesen, hielt sich aber selbst vor, nicht einfach gemacht zu haben, sondern eine Auseinandersetzung mit dem Verstand, dem lahmen Stück zugelassen zu haben, dieser Neubau im Hirn machte immer den Bremsklotz, wobei es doch darum ging, sich zügig durchzuwurschteln, statt tiefsinnige Betrachtungen anzustellen, bis es zu spät ist, die Chance verpaßt ist.
Was unterdessen nun wirklich unter Limbis Würde ging, er warf sogar ein Argument ins Rennen: Er ist gesund, alles in Ordnung, freie Bahn für gutes, gesundes Sperma!
Der Verstand wies Unterbewußtsein und Limbi unsicher zurück, war hinsichtlich der eigenen Position gar nicht so sicher, was natürlich gleichfalls daran liegen mochte, daß Unterbewußtsein und Limbi längst mit fiesen Tricks sowie Hormonen gnadenlos manipulierten.
Der Verstand mußte nun diesen ungestümen Drachen reiten.
Konnte dies Vorhaben gelingen?
Birthe stellte daher kühn fest: „Also gut, also gut, also ich mag dich, bist mir sehr sympathisch, aber irgendwie sind wir losgestürmt, noch ohne eine gemeinsame Richtung besprochen zu haben …“
Sven kämpfte derweil noch gleichsam mit der Verteilung des Blutes im Körper.
Da war allerhand unten herum los und hatte da einen enormen Druck aufgebaut, dort drohte alles zu explodieren. Eine ungeheure Eruption wollte dort eigentlich dringendst losschießen, ein ganz blödes Gefühl, wenn dies so urplötzlich nicht geht, nachdem es schon so gut zu laufen schien.
Er zitterte in den Schenkeln, schwitzte.
Der Verstand krümelte sich irgendwie so halbwegs zusammen, gab die Losung vor: ‚Nun bloß nichts durch übereilte Schnellschüsse vermasseln, nun bloß das Feuerwerk keinesfalls verfrüht zünden, bevor das Publikum bereit ist.‘
Sein Limbi frotzelte: ‚Dummer Junge, die Ische hätten wir längst abfüllen können, sie wollte es doch auch, wollte nur von dir genommen sowie erfüllt werden.
Diese kesse Perle hat sich bloß geziert, reine Formsache, so sind die Frauen, zieren sich, wollen doch, insbesondere nachdem sie schon so eindeutig an unseren Hals hing, dermaßen heiß an dich klebte, die Eierstöcke haben unseren strammen Sportsfreund doch schon quasi umklammert, ausgewrungen!
Wie dämlich ist das denn, in der Position nicht zügig einzulochen sowie zum Schuß zu kommen!‘
Der Verstand mahnte, das Publikum sei offenkundig eben nicht zu Schnellschüssen bereit, hatte um eine Auszeit gebeten, zur Unzeit nun quasi die Sinnfrage aufgeworfen, welcher der Verstand im Prinzip durchaus nachzugehen bereit war – Nur nicht unbedingt gerade jetzt!
Mühsam räumte Sven ein: „Schon gut … schon gut … schon schon …
Wir haben das irgendwie im Griff.
Also du hast mir vom ersten Augenblick an gefallen, im Laufe des Abends mit besserem Kennenlernen wurde das noch immer besser sowie intensiver.
Oh ja, ich war selber überrascht, wie heftig wir alsdann losgestürmt sind.
Was … was würdest du denn wollen?
Was hast du dir gedacht?“
Birthe drückte kurz eine Hand vor ihre Lippen, rutschte etwas nervös hin und her, antwortete daraufhin: „Naja, also so mit gegenseitiger Sympathie klingt das doch schon einmal ganz gut.
Also könntest du dir vorstellen, daß wir das fortsetzen, also wenn wir hier raus sind, nach dem Sturm da draußen?
Wohnen immerhin in derselben Stadt, somit könnten wir doch leicht nähere Kontakte knüpfen …“
Sven erwiderte: „Oh oh oh … unglaublich … da … äh … da hatten wir beide ungefähr den gleichen Gedanken. Ich dachte mir gleichfalls, wenn diese Geschichte mit dir weiterlaufen würde, wäre ich sehr glücklich, also nicht nur heute.
Phantastisch, phantastisch, phänomenal bombastisch wäre das, wenn ich das mal so locker-flockig, frei heraus formulieren darf!
Bin eigentlich gar nicht so der Typ für solch stürmische Sachen, echt nicht!
Allerdings sind wir nun so heftig losgestürmt, deshalb ist bei mir alles durcheinander, so im vollen Galopp anzuhalten, eine Herausforderung!
Mit dir unterdessen weiterhin enge Kontakte knüpfen – von meiner Seite her unbedingt der sowieso wertvollste, allerschönste Gedanke des Tages – was sage ich, der Woche, des Monats, des Jahres!“
In Birthe wirbelten die Gedanken heftig durch den Kopf, ein regelrechtes Feuerwerk der Gefühle. Klang doch gar nicht schlecht, was Sven da sagte.
Sie entgegnete: „Die … hmmmmm … also … die schnelle Nummer ist eigentlich ebenfalls keinesfalls so mein Ding, bin da ebenfalls ganz solide sonst, weiß auch nicht, was mich da geritten hat, fühlte mich eben so zu dir hingezogen, sicher keineswegs bloß der Urgewalten draußen wegen, gleichfalls so, wobei bei dem Orkan und so, da wollte ich schon irgendwie deine starke Schulter spüren!
Zudem – du bist gleichfalls für mich die süßeste Versuchung seit weiß nicht wann, also von meiner Seite ebenfalls unbedingt Daumen hoch, um unsere Bekanntschaft zu vertiefen – nur eben besser nicht gleich sofort so intim hinein, weißt, was ich meine …“
Sven rappelte sein Haupt von ihrem Busen hoch, irgendwie veranlaßte er sie, sich mit ihm zu drehen, nun lag sie wirklich an seiner starken Schulter, er hielt sie ganz sanft sowie geborgen in seinen Armen, sie kuschelte sich traulich an.
Sven meinte: „Ja gut, dann ist es so sicher besser?“
Birthe bestätigte: „Fühlt sich sowieso sehr gut bei dir an, will dich gar nicht mehr loslassen.
… wie … wie … also wie schlimm ist denn die Lage bei dir?“
Sven war unsicher, was sie meinte, fragte nach: „Wie meinst du das jetzt?“
Birthe war nun deutlich entspannter, fühlte sich bei Sven sehr wohl und erwiderte, vorsichtig sein Gemächt anstupsend: „Oh, dachte nur, durch unser stürmisches Vorpreschen steht das ja mal sehr sperrig im Raume, hat der Sturm nicht flachgelegt, dennoch wirkt dein strammer Kamerad sehr in Bedrängnis!“
Tief beeindruckt von der unverhofften Einsicht sowie Berührung und ebenso der Wendung des Gespräches stotterte er: „Oh oh oh oh, Birthe, das … das ist wirklich … ein sehr heikler Punkt, den du da angehst!“
Birthe lachte laut auf, streichelte den heiklen Punkt noch etwas, prüfte so zart den zuckenden Sachverhalt, fand sehr viel Gefallen am Befund, welcher ihr geschmeidig und doch hart fordernd sowie pochend lebendig in der Hand lag.
Daher zeigte sie Erbarmen: „Auweier!
Das ist ja schon beeindruckend, fast beängstigend, unter welchem Druck du stehst.
Das kann ich ja unmöglich so stehenlassen.
Wäre ja Mannquälerei!
Ich muß überdies einräumen, also bei mir ist es auch ziemlich heftig. Als es eben so wild zwischen uns zuging, habe ich mich kaum halten können. Nun zieht es zudem schon wieder so komisch.
Also, irgendwas müssen wir unternehmen, wobei wir bedenken müssen: Es wäre für die weitere, unvoreingenommene Prüfung unserer gemeinsamen zukünftigen Möglichkeiten schon eine erhebliche, übereilte Vorleistung, wenn wir jetzt einfach so das Feuerwerk zünden würden, wenn du einfach so in meinen durchaus willigen, aber vermutlich auch sehr fruchtbaren Schoß losdrücken würdest.
Dennoch … oh dennoch haben wir beide offenkundig das dringende Bedürfnis, ein Feuerwerk zu zünden, keineswegs nur ein Tischfeuerwerk wohlgemerkt.
Wir müssen irgendwie kreativ sowie geschickt damit umgehen, damit wir nicht doch Entscheidungen von großer Tragweite vorwegnehmen.“
Sven war ziemlich am Ende, wollte sich definitiv irgendwie entladen, stieß keuchend hervor: „Wie?
Wie denn nur?
Oh oh oh, ich glaube, so arg war der Druck noch nie!“
Birthe lachte nervös, schon erheblich aufgelöst sowie ebenso wie Sven angefixt und stellte fest: „Bei mir ist es gleichfalls ziemlich heftig.
Wenn du mich mal was probieren läßt, ich glaube, wir könnten da was machen, was funktionieren könnte, was mir jedenfalls ausreichend sicher erscheint, trotzdem vergnüglich sowie spritzig ausfallen sollte, läßt du mich ausprobieren?“
Sven stieß verzweifelt hervor: „Jadoch, ja!“
Er war in einem Stadium, wo er gar nicht mehr nachfragte, wie genau ihre Sicherheitskriterien aussahen, es wollte einfach nur noch aus ihm raus!
Und so drehte sich Birthe, setzte sich vorsichtig auf ihn, drückte sein strammes Glied auf seinen Leib, senkte ihre Scham drauf, daß die Schamlippen teilweise seitlich darüberschubberten und hierauf rieb sie erst vorsichtig auf und ab, gleichzeitig sich und ihn stimulierend, ohne seinen strammen Kerl doch in ihren Schoß aufzunehmen. Sven ging gerne darauf ein, ließ sie gewähren, erfreute sich erheblich am prächtigen Anblick ihres schönen Körpers im Kerzenschein, griff nach ihren lieblichen, zarten Brüsten, den feinen Knospen und massierte sie dort vorsichtig. So steigerten beide die Angelegenheit sehr schnell. Birthe fragte nach dem aktuellen Stand, paßte die Aktivitäten entsprechend ganz geschickt an, bis sie ungefähr auf demselben Erregungsstand waren, dies Verfahren klappte dank der Rückmeldungen ganz gut, schnell war es bei Sven nicht mehr aufzuhalten und es spritzte sehr heftig zwischen ihren Leibern hindurch. Birthe drückte sich noch fester an ihn, rieb und schubberte sich noch heftiger an seinem zuckenden sowie pulsenden Glied, er knetete aufstöhnend ihre Brüste, zappelte, sein Körper krümmte sich unter ihr in Ekstase; derlei reichte, damit auch sie wenig später mit einstimmte. Und dies heftige Ereignis, diese Eruption von Leidenschaft sowie Wollust war somit eine bereits sehr schöne erste Lösung der heiklen Lage. Damit konnte die Problematik schon einmal ganz gewaltig entspannt werden, jedenfalls kurzfristig.
Danach hielten ihre enge Umarmung weiterhin an, beide kosten und schmusten, anschließend stand Birthe vorsichtig auf, deutete Sven an, einfach liegenzubleiben. Sie holte aus dem Bad ein Tuch, wischte zart sowie vorsichtig die Spuren der Entladung von Svens und ihrem Oberkörper, worauf innig weiter geküßt wurde. Sie lachten fröhlich nach Sturm und Drang über die glückliche Erlösung. Birthe richtete sich anschließend wieder schmunzelnd auf, griff nach einem der Tischfeuerwerke, zündete es – hui – da ging es ab, passend zu ihrem Feuerwerk der Gefühle.
Birthe meinte daraufhin: „Uiuiui, Erika hat uns da ja mit drei Tischerfeuerwerken noch eine ehrgeizige Aufgabe für die Nacht gestellt, meinst du nicht?
Bekommen wir das hin, daß wir die beiden anderen auch noch abfeuern dürfen, damit unsere Stimmung nicht abschlafft?“
Sven grinste sie an, kratzte sich hernach gleichwohl etwas besorgt am Kopf, schwankte damit hin und her, entgegnete: „Ich weiß ja nicht so genau, wie es bei dir damit aussieht, bei mir ist es kurzfristig hintereinander jedenfalls eine Herausforderung, wenn ich dich richtig verstehe, bin nichtsdestotrotz schon bereit, Einsatz zu zeigen!
Ein weiteres Feuerwerk wird in einer derart anregenden Gesellschaft sicherlich kein Problem sein, wir haben zudem wohl reichlich Zeit, diesbezüglich bin ich hinsichtlich des dritten schon optimistisch!“
Birthe schmunzelte, schubste ihn etwas, antwortete: „Gut, bin dabei.
Und was mich anbelangt, in einer so stürmischen Nacht bei so angenehmer Anteilnahme, so viel Zuspruch bekomme ich das schon hin!“
Sie küßten und kosten weiter heftig herum, was beiderseits erneut sehr anregend wirkte.
Der Sturm draußen sowie drinnen tobte weiterhin mächtig.
Jedenfalls kam alsbald schnell wieder ein drängendes Bedürfnis auf, welches ausgiebig behandelt werden mußte. Sven schlug einfach einmal vor, Birthe zu massieren, auch um noch etwas Zeit zu gewinnen. Birthe stimmte gerne zu, lag anschließend auf den Bauch. Sven massierte daraufhin ihren Rücken, küßte zart Schultern, Nacken, Hals, ebenso die Schläfen, knabberte an ihren Ohrläppchen, küßte gleichfalls so seitlich ihre Lippen, verwöhnte daraufhin weiter ihren Rücken, bis hinunter zum Po sowie weiter hinab ihre Schenkel bis zu den Zehen und wieder hinauf. Angeregt hatte das beide gar sehr, daher stand sein Kamerad bereits wieder stramm parat und wäre zum Einsatz bereit gewesen. Er schmiegte seinen Leib eng an sie, rieb sein Gemächt energisch zwischen ihren Pobacken entlang, was sie beide keuchend sowie seufzend genüßlich kommentierten. Gerne, ob wie gerne hätte er den stolzen Kameraden nun tief in ihr vergraben sowie versenkt. Derlei blieb ja allerdings so eindringlich nicht erlaubt. Artig bat Sven deshalb Birthe, ihren Körper abermals zu drehen, massierte, küßte, verwöhnte hernach sogleich ihre Vorderseite unter starker Widmung ihrer Brüste. Im Bereich ihres Schoßes war er alsdann unsicher und Birthe half ihm etwas aus, führte seine Hand, wie es ihr angenehm war, machte ihn vertraut damit, was jedenfalls ihr wohltuend war.
Sven erwies sich als gelehrig sowie einfühlsam, so ging es bei Birthe prächtig voran, welche verzückt keuchte sowie stöhnte, bald schon vorschlug, erneut zu wechseln, auch weil Svens Gemächt schon sehr eindrucksvoll verkündete, daß da wieder ordentlich Druck drauf war, sozusagen schon wieder Sturm im Busche angesagt war.
Birthe schlug kurzerhand flexibel eine weitere, nicht eindringliche Variante vor, wechselte erneut ihre Position, worauf sie wieder auf dem Bauch lag, schob dabei das gerollte Kissen unter ihre Lenden, um ihren Po zu exponieren, welcher Sven gar sehr eindringlich lockte. Allerdings mußte dieser damit zufrieden, wie zuvor wieder eng an sie geschmiegt zu rubbeln und sein Glied zwischen ihren Popacken zu reiben, was so exponiert allerdings intensiver wirkte, zumal Birthe nun zudem ganz geschickt die Pobacken mit den Händen zusammendrückte, um eine ganz passable Paßform zu erreichen. Mit einer Hand stützte Sven seine Körperhaltung ab, mit der anderen wendete er an, was er von Birthe gelernt hatte, massierte mit dem passenden Druck der Hand ihren Venushügel und ebenso den Schoß um die Klitoris herum, drückte sie so gleichfalls an den eigenen Leib, um selbst mit stoßenden Bewegungen genug Reibung sowie Stimulation zu erzeugen. Da Sven bei der vorhergehenden Lektion gut aufgepaßt hatte, hatte Birthe etwas mehr davon, kam so zügig in Fahrt, zerfloß alsbald in wilder Lust sowie unkoordinierten Zuckungen, was ebenso die Reize für Sven noch deutlich erhöhte, welcher weitermachte, bis er gleichsam richtig durchstartete und erneut ein Feuerwerk zündete, es munter spritzig über Birthes Rücken abregnen ließ. Dort indessen wischte er das Ergebnis nach kurzem, innigem Kuscheln von ihren Leibern. Sie lachten noch ziemlich atemlos, Birthe wechselte erneut ihre Position, sie grinsten einander ganz zufrieden an.
Anschließend zündete Sven nach dieser gelungenen Vollendung das zweite Tischfeuerwerk – hui, was für ein Spaß.
Nun waren sie doch etwas außer Atem, mußten doch erst pausieren, kuschelten traulich eng miteinander und waren sich durch die Intimitäten schon deutlich vertrauter geworden, spürten wohlige Nähe. Wieder zu Atem gekommen meinte endlich Sven keck: „Was machen wir nun mit dem dritten Feuerwerk, magst du noch oder aufsparen?“
Birthe schmunzelte frech, erwiderte: „Kannst du denn?“
Sven schlug vor: „Ich dachte, wenn du noch Lust hast, mache ich bei dir einfach mal weiter mit spezieller Massage, danach berücksichtigen wir die Entwicklung der Gesamtsituation im aktuellen Kontext!“
Birthe stupste ihn zart an, war einverstanden: „Ja gerne, darfst mich ruhig weiter verwöhnen!“
„Ist mir eine Freude!“, versicherte Sven und begann alsogleich, ihren Busen, ihre Brüste zu küssen, widmete diesen Aktivitäten ausgiebig Zeit, ging durchaus ebenso tiefer über den Bauch sowie zum Bauchnabel, hatte schon ein ganz gutes Gefühl dafür bekommen, worauf es bei Birthe ankam, wie ihre Reaktionen zu deuten waren. Indessen, nachdem die dringlichsten Bedürfnisse gestillt waren, blieb nun deutlich mehr Muße für Spielerei, Variation, statt gleich auf das Ziel loszustürmen.
Jedenfalls wurde Birthe unter seinen Händen und Lippen zügig wieder sehr geschmeidig und schnurrte willig. Das regte genauso Sven durchaus an, wobei allerdings die zwei vorherigen Runden seinen Kameraden noch zaudern ließen, den es nicht so sehr drängte. Sven tauchte einfach ab in Birthes Schoß und probierte nun hier mit Fingern, Lippen sowie Zunge ihr Glück, was gute Wirkung zeigte, Birthe wuselte schnell keuchend mit den Händen durch sein Kopfhaar, quiekte vergnügt auf und war sehr beeindruckt von seiner liebevollen Fürsorge. Das kam sehr gut bei ihr, daß sie schnell schon wieder bereit zum freien Fall gewesen wäre.
An Sven denkend hakte sie allerdings nach: „Du?
Sven … ohoh … du mein geschickter Schmeichler und Schlecker, du!
Was ist mit dir, ich … ich … ouuuuuh … wäre schon bald … zum Abflug bereit!“
Sven tauchte kurz auf, hob zustimmend den Daumen und bestätigte: „Von meiner Seite aus hast du unbedingt die Starterlaubnis, kannst voll durchziehen, ich bin dabei!“
Birthe lachte nervös in angespannter Erregung, Sven stimmte mit ein, tauchte daraufhin wieder ab, brummte sein Lachen herzlich in ihren Schoß, daß sie heftig gekitzelt aufkicherte; derart schürte er weiter das Feuer in ihrem Schoß, bis sie heftig zuckte, sie wirklich einen so dramatischen Abflug hinlegte, daß Sven doch kurz die Luft wegblieb, gleichfalls darüber verblüfft, mit welcher Kraft ihre Schenkel ihn einklemmen konnten.
Schließlich ließ sie wieder etwas lockerer, woraufhin er wieder auftauchen konnte, sie nun eher beruhigend sowie entspannend koste. Sven kam allmählich wieder höher, verteilte zarte Küsse über ihren Leib, damit gleichermaßen die Feuchtigkeit sowie den Duft ihres Schoßes über ihre Haut, verwöhnte sie weiter, welche wohlig schnurrte, bis ihre Lippen und Zungenspitzen aufeinandertrafen, ein zärtliches Spiel begannen. Unterdessen hatte Svens Kamerad durchaus bei so anregenden Spielen wieder stolz und tapfer den Kopf gereckt, was Birthe gleichfalls bemerkte, welche alsdann ihre Lippen von Svens trennte und meinte: „Scheint mir so, als wäre es an der Zeit herauszufinden, ob du ebenfalls noch ein drittes Mal durchstarten kannst!“
Sie lachten beide, aber flink war Birthe schon dabei, positionierte ihren Körper um und massierte den dadurch schon sehr überraschten Sven mit den Füßen das stramme Glied. Das ging ganz gut, daß er bald wollüstig grunzte sowie brummte, woraufhin Birthe auch noch flugs die Hände hinzunahm, seiner Pracht reichlich Zuwendung zukommen ließ.
Anschließend schlug sie ihm vor, einfach um sie in die Hocke zu gehen, darauf mit den Schenkeln links sowie recht von ihr zu knien, den Penis zwischen ihre Brüste zu legen. Er folgte zitternd erregt.
Birthe mußte durchaus etwas drücken, um den Penis mit den wohlgeformten, aber nicht geradezu üppig dimensionierten Brüsten zu umschließen, doch es gelang ihr, ihm eine wohlig-warme und köstlich-weiche Höhle zu bieten, in welcher er sich reiben und schnell stark stimulieren konnte.
Er gab schon kurz darauf vorsichtshalber kund, knapp davor zu sein, abermals sein Füllhorn über ihr zu ergießen. Weil er nicht wissen konnte und jetzt nicht diskutieren wollte, wie sie dazu stand, nahm Sven dezent sowie sorglich das noch bereitliegende Handtuch dazu, fing so das spritzige Ergebnis der heftigen Reiberei auf ihrem Busen auf, sank gänzlich erschöpft sowie ermattet auf sie, welche ihn sanft mit den Armen umfing, zart streichelte und beruhigte. Damit hatten tatsächlich beide in der dritten Runde das Ziel erreicht, mußten jedoch noch ordentlich verschnaufen, bevor Sven etwas tiefer rutschen konnte, beide einander umschlangen, weiter entspannten. Draußen graute wohl schon der Morgen, als Birthe nach diesem dritten Vollzug und der schönen, abermaligen Entspannung das dritte Feuerwerk zündete. Anschließend lagen sie ermattet aneinandergeschmiegt, indessen bestand schon Einigkeit, diesbezüglich gemeinsam noch eine Menge erforschen zu müssen, es später unter weniger stürmischen Bedingungen auch durchaus einmal eindringlich ordentlich krachen zu lassen, Zuhause eben unter kontrollierteren Bedingungen.
Erwachen und Aufräumen
Beide waren selig eingenickt, schliefen eng umschlungen.
Allerdings klopfte es bereits nach viel zu kurzer Zeit an der Tür.
Beide brummten beide etwas konfus.
Erika war an der Tür zum verabredeten Wecken.
Birthe war zuerst wieder halbwegs auf dem Laufenden und antwortete, woraufhin Erika verlautbarte, in einer Viertelstunde sei das Frühstück bereit. Birthe bestätigte, sie würden gleich kommen, worauf sie und Sven heftig kicherten. Damit war Erika so ungefähr orientiert, brauchte an der zweiten Tür gar nicht mehr anzuklopfen.
Insgesamt kündigte sich mit dem Sonnenaufgang nach dem Sturm ein neuer Morgen mit Sonnenschein an, noch war die Aussicht trübe, aber der Wolkenschleier würde sich hoffentlich zusehends lichten.
Birthe kitzelte den noch immer etwas abwesend wirkenden Sven spontan durch. Beide kicherten albern, aber glücklich, balgten und schmusten noch etwas herum, standen daraufhin zügig auf, machten sich im Bad gemeinsam frisch, fast geschockt durch das eiskalte Wasser, dadurch jedoch spätestens hellwach, schlenderten anschließend wieder in ihren Bademänteln locker sowie Hand in Hand zum Frühstück.
Angekommen grüßte Erika abermals lächelnd, beide lächelten etwas verlegen zurück.
Birthe faßte allerdings Mut, meinte einfach nur: „Es war eben so stürmisch sowie ebenso romantisch und so. Daraufhin haben wir uns dieser günstigen Stimmung hingegeben, haben uns damit die Zeit vertrieben …“
Sven lachte nervös.
Erika grinste, erwiderte darauf: „Schon in Ordnung. Zum einen geht es mich nichts an, zum anderen seid ihr ein sehr schönes Paar, finde ich. Ich habe gestern irgendwie gleich bei eurer Ankunft gemerkt, daß ein Knistern in der Luft lag, eine Spannung, welche gelöst werden wollte.
Da war der Sturm ja doch zu was nütze!“
Alle lachten, Sven und Birthe begannen mit dem Frühstück.
Sven meinte daraufhin: „In der Tat, dieser Sturm hat uns mächtig ergriffen sowie durchgeschüttelt. Das war schon ein enormes Naturerlebnis. Insgesamt ist es schön, solcherlei gemeinsam erleben zu können.“
Birthe ergänzte: „Ja, zusammen ist immer besser als allein bei solchen Urgewalten, welche draußen tobten, Entladungen herauswummerten.
Stellt man sich dem gemeinsam, macht es doppelt Spaß, alles durchzukämpfen, alsdann endlich erschöpft am Ziel zu entspannen!“
Sie grinsten alle.
Erika kommentierte: „Das hört sich wirklich nach einer wilden Nacht für euch an, aber gut, wenn ihr euch letztlich doch nicht habt ins Bockshorn jagen lassen, stattdessen euer Ziel erreicht habt, zudem anschließend entspannen konntet, ist ja letztlich alles prima gelaufen. Wir sind hier im Grunde sehr für Entspannung sowie Erholung. Auch dafür ist es hier sehr schön gelegen, ruhig und etwas abgelegen bietet dieser Ort Gelegenheit zum Rückzug sowie zur Beschäftigung mit sich selbst.
Nun ja.
Der Sturm hat sich letztlich doch noch wieder beruhigt. So soll es sein. Es kann auch keineswegs immer Sturm sein.
Die Katastrophenlage ist jedoch immer noch unübersichtlich. Straße ist noch immer blockiert. Also kein Fortkommen. Naja, so wie die Lage sich für euch entwickelt hat, braucht ihr es ja so eilig gar nicht mehr zu haben, für das wesentliche Wohlbefinden habt ihr ja selbst gesorgt. Da braucht ihr wohl mit dem Schicksal nicht allzu sehr zu hadern, welches euch hier zusammengeführt hat.
So, ich muß aber gleich los, es gibt reichlich zu tun wegen des Sturmes.“
Sie schmunzelten alle drei, Birthe hakte anschließend schnell sowie freundlich nach: „Wenn wir helfen können, wir hätten ja Zeit, wenn viel zu tun ist; wir sind allerdings beide aus der Stadt, Ahnung haben wir sicher nicht viel, sozusagen Urlaub auf dem Bauernhof.“
Sie lachten wieder, Erika meinte dazu: „Gut, das ist ein Wort. Es wird sich schon etwas finden, um euch hier nützlich einzubringen. Frühstückt erst einmal in aller Ruhe. Ich bringe euch gleich etwas zum Anziehen, in einer Stunde oder so können wir gemeinsam mit meinem Mann Karl beraten, was wir wie einteilen. Nach den Autos solltet ihr ja ebenfalls noch gucken. Karl hat bereits kurz nachgesehen, es könnte der Feuerwehr wohl schon helfen, wenn wir etwas vorarbeiten, vielleicht habt ihr ja gleichfalls noch etwas in den Autos …“
Damit waren beide einverstanden.
Ruhig aßen sie; bald brachte Erika wie versprochen Arbeitskleidung, denn ihre Sachen waren einerseits sowieso noch keineswegs trocken, andererseits schlecht geeignet, um auf dem Hof richtig mit anzupacken.
Nach dem Frühstück machten sie sich fertig, zogen sich an. Kurz darauf war auch schon Erika wieder da, stellte ihnen Karl vor, woraufhin alle vier gemeinsam berieten, was zu tun war. Karl war etwa in Erikas Alter, eher ruhig sowie bedächtig, freundlich.
Das Wetter war nicht wirklich stabil, ein schöner, frischer Morgen schon, aber es mochte vielleicht gar noch ein Sturm aufziehen. An einigen Dachziegeln waren kleinere Schäden entstanden, darum wollte sich Karl dringend kümmern, Erika hatte weiter mit den Tieren und zudem weiterem Aufräumen auf dem Hof zu tun.
Wie sich herausstellte, meinte Sven, ganz gut mit Tieren zu können, während Birthe, ja ohnehin der naturwissenschaftlichen Fakultät zugehörig, eher eine Affinität hinsichtlich ganz praktischer Sachen bekundete, ebenso für Arbeit auf dem Dach, wo Sven doch etwas unsicher gewesen wäre.
So war die Einteilung klar, Birthe half Karl, Sven Erika.
Die Angelegenheit mit dem Dach wurde dank Birthes Hilfe ganz zügig erledigt, Karl als der Kundigere von beiden blieb oben, tauschte aus, Birthe reichte Ziegel an, nahm alte entgegen, war damit reichlich unterwegs. Ihre Hilfe war für Karl eine erhebliche Entlastung. So eingeteilt hatten beide die wenigen Macken schnell behoben, inspizierten noch einmal sorgfältig alle Dächer sowie kritischen Bereiche auf Schäden, reparierten noch einige Kleinigkeiten, worauf Karl endlich zufrieden mit dem Ergebnis war.
Karl hatte allerdings zudem noch ein Problem mit einem zweiten Diesel-Notstrom-Generator. Er erzählte Birthe, jener, welcher derzeit im Betrieb sei, sei neu und laufe wirklich gut, den habe er zusammen mit ihrem Sohn angeschafft, welcher derzeit allerdings studiere, also nicht in der Gegend sei, später allerdings den Hof übernehmen werde. Er schwärmte noch ein wenig von seinem wohlgeratenen Sohn, war merklich stolz auf ihn. Birthe lächelte dazu, gönnte ihm den Vaterstolz, gönnte Erika und Karl das Glück er Elternschaft, alles mitzuerleben, wie das eigene Kind aufwuchs, selbständiger wurde, wie sich die Familie entwickelte sowie an einem Strang zog, natürlich keineswegs immer perfekt in eine Richtung, das wäre ja auch langweilig, aber immerhin wird gemeinsam gezogen, in der Verwandtschaft stellt sich anders als bei einer Beziehung eigentlich nicht mehr die Frage, warum überhaupt gemeinsam, Zusammengehörigkeit, Familie ist einfach da per Existenz.
Karl führte aus, der alte Generator sei prinzipiell noch in Ordnung. Er sei bei diesem mit dem Anschluß jedoch etwas zurückhaltend, immerhin Drehstrom. Mit seinem Sohn habe er zwar schon solch eine Baustellen-Verteiler-Box angeschafft, sie seien aber leider noch nicht dazu gekommen, die neuen Dosen an den alten Generator anzuschließen.
Bei diesem Problem konnte Birthe zum Glück wirklich helfen, Drehstromanschlüsse waren bei ihren technischen Kenntnissen gar kein Problem. So bastelte sie gekonnt den alten Perilex-Anschluß los, analysierte die Bedeutung sowie Reihenfolge der Anschlüsse mit Bedacht beim Losmachen des alten Kabels mit der Steckernorm, welche noch irgendwann aus dem letzten Jahrtausend stammt.
Birthe suchte und fand sogar in Karls reichhaltigen, allerdings nicht sonderlich übersichtlichen Vorräten irgendwo Aderendhülsen sowie eine passende Crimp-Zange, konnte damit das System durch den Anschluß der Baustellen-Verteiler-Box schnell in einen Zustand mit den technisch aktuellen Drehstrom- und Schuko-Steckdosen bringen, mit denen fortan würde gearbeitet werden können. Ferner war ein Drehstrommotor verfügbar, bei welchem beide gleich testeten, ob die Drehrichtung wirklich stimmte. Diese paßte, somit waren nicht anderweitig Anschlüsse vertauscht oder falsch gekennzeichnet worden.
Karl war wirklich beeindruckt, sprach gar von einer patenten Person, einem feinen Deern, einer guten Partie, schwärmte dabei im selben Atemzug abermals gar etwas von seinem Sohn, was für ein netter, adretter und aufmerksamer, aufgeweckter Bursche dieser doch sei. Birthe verstand schon die Intention, sie mit dem süßen Burschen aufs Land zu locken, winkte jedoch lächelnd ab, Karls knuffeliger Sohn würde gewiß auch eine passende patente Partie beim Studium treffen, diese alsdann mit seiner aufmerksamen sowie aufgeweckten Art schon für sich zu gewinnen wissen. Wenn er wirklich so süß und knuffelig sei, werde er zweifellos Auswahl haben sowie spielend die feinste Deern heraussuchen, alsdann mit seiner Zuneigung beglücken.
Beide lachten vergnügt, kamen weiterhin so gut voran, jedenfalls mit dem Ergebnis, daß der Brenner der Heizung wieder zündete, damit sogar wieder Warmwasser in den Hotelzimmern verfügbar war. Auch ein paar andere Sachen konnten so über Verlängerungskabel angeschlossen werden, was nützlich war, weil die Unterbrechung der Stromversorgung ja doch etwas länger dauerte, schon deshalb die Möglichkeit des Betriebes von ein paar mehr elektrischen Geräten auf dem Hof sehr wichtig war.
Für Sven war seine Mission mit dem Tieren auf dem Bauernhof allerdings doch schon deutlich anders, als er gedacht hatte. Aber Erika hatte Geduld, so ungeschickt war er gar nicht, daher kamen beide letztlich ebenfalls gut voran. Mit den wirklich dringenden Aufgaben waren beide noch deutlich vor dem Mittag fertig.
Sven hatte eine richtige Begeisterung für die Tiere entwickelt, so stellte er Birthe gar Elsa vor, eine besonders nette Kuh, sehr zutraulich sowie sehr geschickt mit ihrer rauhen Zunge, insbesondere, wenn es darum ging, ein dargebotenes Leckerchen sanft sowie vorsichtig aus der Hand zu fischen. Birthe war ebenfalls von Elsa beeindruckt.
Bis zum Mittag blieb noch reichlich Zeit. Also sollten ihre Aktivitäten nun zu den Autos sowie umgestürzten Bäumen verlagert werden. Karl hatte, wie Erika bereits kurz erwähnt hatte, früh morgens schon einmal einen Blick riskiert, meinte, der eine Wagen sei praktisch unbeschädigt, lediglich leicht angeditscht, nichts, was die Fahrtüchtigkeit oder Sicherheit beeinflussen sollte, der andere sei allerdings hin. Wenn etwas freigeschnitten werde, könnte der erste schon einmal quergestellt werden, damit später mit dem schweren Gerät der Feuerwehr der Baum einfacher zu zerlegen sei, ohne das Auto doch noch zu beschädigen. Beim anderen Wagen könnten dieser vielleicht so weit freigeschnitten werden, daß noch etwas herausgeholt werden könnte. Bei Svens Wagen war in der Tat das Dach komplett eingedrückt, Fenster zersplittert, Karosserie merklich verformt, also ein hoffnungsloser Fall, Totalschaden.
Sven war jedoch am Zugang zum Wageninneren interessiert, immerhin war dort noch eine Tasche mit Unterlagen sowie sein Rechner, etwas weiterer Kleinkram von ihm im Auto. Er sorgte sich darum, denn den Kram würde er noch gut brauchen können, zudem waren gleichfalls ein paar Unterlagen von Studenten dabei, da wäre es besonders ärgerlich, wenn diese bei der Aufräumaktion der Feuerwehr abhanden kämen.
So blieb folglich eine weitere Aufgabe zu bewältigen.
Karl zeigte sein Werkzeug vor, Astschere, zwei Äxte, eine Kettensäge, etwas Schutzkleidung dazu.
Sven guckte etwas skeptisch, Birthe nicht.
Alle lachten und Sven nahm einfach einmal die Astschere, nachdem Birthe meinte, Kettensäge wollte sie eigentlich immer schon einmal ausprobieren, Axt sei von ihr schon benutzt worden.
Karl nickte wieder anerkennend, beide zogen Schutzkleidung an, worauf Karl die Kettensäge nahm, Birthe Sven eine Axt zum Tragen reichte sowie zur Vorsicht mit dem scharfen Teil mahnte, woraufhin sie die andere nahm und eine passende Art zeigte, sich beim Tragen nicht versehentlich zu verletzen. Karl nickte zufrieden, Sven hatte Respekt vor der Axt, welche wirklich Eindruck machte, an der Schneide frisch geschärft glänzte.
So zogen die drei los zur Straße sowie zu den Autos.
Angekommen wurde abermals genau geschaut, Karls Analyse bestätigte sich, Birthes Leihwagen würde von ihnen freigeschnitten werden können, daraufhin quer zur Straße gewendet werden können, bei Svens Auto kam zur Rettung jedenfalls jede Hilfe zu spät. Für Svens Kram im Auto jedoch bestand durchaus Hoffnung, immerhin hatte er alles Wichtige in brauchbaren Taschen verstaut, von daher sollte der Regen hoffentlich dort nicht zu einem weiteren Totalschaden geführt haben. Zwar war die Frontscheibe zertrümmert, die Heckscheibe allerdings nur gesprungen und verformt, das Dach lediglich eingedrückt. Sie kamen erst einmal nur an den Kofferraum heran, dessen Klappe nur leichte Schäden aufwies. Nach Entfernung einiger hinderlicher kleinerer Äste war die Klappe wieder frei, nur leicht verbeult. Das Schloß funktionierte und Sven konnte öffnen, schaute hinein, wo Sven aber schon einmal seinen Rechner wiedersah, ihn samt Tasche herausnehmen konnte, kurz testete, sein Rechner war zum Glück komplett in Ordnung.
An die Tasche mit den Unterlagen im Innenraum heranzukommen, war indessen schon erheblich schwieriger. Sie wollten diese Aktion erst einmal zurückstellen. Zunächst einmal wollten sie sich nun allerdings um Birthes Leihwagen kümmern.
Karl instruierte, Sven war eifrig mit der Astschere aktiv, räumte ebenfalls weg, Karl sah sich erst einmal an, wie Birthe mit der Axt umging, wies auf mögliche Gefahren von schwingenden Ästen hin, wo eine ungeschickt angesetzte Axt abprallen könnte. Birthe behielt solcherlei im Blick, agierte dabei gleich geschickt. Eine Axt hatte sie wirklich schon benutzt, allerdings noch nicht bei einem umgestürzten Baum mit einem solchen Astgewirr. Das war schon eine neue Erfahrung, nicht ganz so einfach wie das Hacken von vorgesägten Holzblöcken zu Scheiten. Aber sie arbeitete sich relativ schnell ein. So ihre Arbeit gut voran, bis größere Äste freilagen, welche sich gut für die Kettensäge eigneten.
Karl erklärte, Birthe lernte, probierte vorsichtig aus, was bei einfacheren Stücken gut klappte. Karl, teilweise ebenso Sven zogen die Äste, damit diese möglichst passend fielen, keineswegs etwa unkontrolliert zurückschnellten und vielleicht gar noch die Kettensäge aus der Hand schlugen. Diese Aufräumarbeiten klappten in der Kooperation sowie mit durchdachter Kombination der Werkzeuge gut. So wurde der Leihwagen zügig freigelegt; wirklich konnte Birthe ihn daraufhin auf der Straße problemlos drehen sowie querstellen.
Dieses Teilproblem konnte schon einmal zufriedenstellend erledigt gelten, dieser Wagen sah vorne noch gut aus, wo er lediglich leicht in den umgefallenen Baum geschubst worden war, hinten gab es allerdings ein paar Spuren, einerseits durch Äste, andererseits durch den kleinen Schubser durch Svens Wagen, insgesamt allerdings nichts, was die Fahrsicherheit beeinträchtigt hätte.
Der komplette Baum allerdings würden mit der kleinen Kettensäge sowie den Äxten nicht zerlegbar sein, wohl aber schon wäre einige Vorarbeit leistbar, um die spätere Arbeit der Feuerwehr zu erleichtern.
Unterdessen hatte sich sogar der Polizist Hein bis hierher vorgewagt, alle begrüßten sich, woraufhin dieser offiziell den Unfall aufnahm, primär für die Versicherung.
Zum Schaden durch den Schubser von Svens Wagen kommentierte Karl trocken: „Ist ja nur ein Kratzer. Früher hatten die Auto noch richtige Stoßstangen, welche derlei kleine Bumser weggesteckt haben, heute ist dieser zarte Plastikkram immer gleich hin, muß ausgetauscht werden.“
Birthe fügte hinzu: „Stimmt, reine Ressourcenverschwendung …“
Hein nickte, notierte interessiert, was Sven berichtete, trotz Antiblockiersystem war dessen Wagen gerutscht. Bei den Witterungsbedingungen wollte Hein Sven jetzt auch keineswegs gleich etwas vorhalten, er wirkte ja verständig, räumte überdies ein, nicht so oft und viel zu fahren. Einerseits ist nicht unbedingt damit zu rechnen, daß ein vorausfahrender Wagen wegen eines umkippenden Baumes eine Vollbremsung durchführt, andererseits ist immer ausreichend Abstand zu halten, wobei ein Antiblockiersystem die Schätzung in der Praxis etwas ändern kann, dies indes eigentlich als zusätzliche Sicherheit zu betrachten ist, mitnichten als Rechtfertigung genommen werden kann, dichter aufzufahren. Eine Orientierung an Rücklichtern bei schlechter Sicht wollte Hein indes keinesfalls gelten lassen.
Es gab wohl karge Bremsspuren, so winkte Hein letztlich ab, meinte, würden die Versicherungen schon auskungeln sowie sich streiten, mehr würde dabei nicht herauskommen, primär eben Unwetterschaden durch umgeblasene Bäume. Er nahm alle Daten auf, wollte ihnen sonntags Kopien zukommen lassen, grinste dabei, früher kämen beide ohnehin nicht weg, die Feuerwehr hätte noch reichlich mit der Beseitigung weiterer Hindernisse zu tun, bis diese fleißigen Leute hier angekommen seien. Mit dieser Vorarbeit würden die Feuerwehrleute mit dem einen Baum jedoch sicher zügiger fertigwerden. Der andere Baum mit dem Schrottauto darunter sei schon deshalb etwas kniffliger.
Karl versicherte, sie würden den Bereich gleichfalls noch komplett freischneiden, daß die Feuerwehr den Baum gleich mit großem Gerät zerlegen sowie aus dem Weg räumen könne. Auch bei dem zweiten Baum sei freischneiden noch problemlos drin, um möglichst an den Innenraum des Wagens zu kommen, persönliche Sachen retten. Mal sehen, wie weit dies bis zum Mittag gelänge.
Hein wollte sogar die Versicherungen kontaktieren sowie schon einmal den aktuellen Sachstand melden, da die Verbindungen hier noch immer gestört seien. Ansonsten hätten Sven und Birthe ansonsten wohl ein gemütliches Wochenende hier draußen. Hein grüßte zum Abschied lässig mit dem Finger an der Mütze und verschwand wieder.
Karl, Sven und Birthe arbeiteten daraufhin noch fleißig weiter, um den ersten Baum von den dünneren Ästen komplett zu befreien, was eben mit ihrem Werkzeug zügig sowie sinnvoll zu erreichen war. Daraufhin kümmerten sie sich um den zweiten Baum, kamen immerhin nach etwas Arbeit mit Astschere, Axt sowie Kettensäge bis zur ziemlich ramponierten Fahrertür, welche Sven nur angelehnt hatte, deshalb schafften sie es letztlich mit vereinten Kräften, diese aufzubiegen.
Vorsichtig konnte Sven nun nach hinten durchgreifen, seine Tasche retten. Das Dach war ziemlich eingedrückt, er bekam jedoch gleichfalls den Rest seiner Sachen heraus, welche er zu Birthe durchreichte, welche diese sammelte.
Das sah alles noch gut aus, nur was vorne gelegen hatte, war etwas feucht geworden. Die wichtigen Unterlagen indes waren in der Tasche unbehelligt davongekommen. Damit war Sven schon einmal zufrieden.
So ging ihre Arbeit an diesem Baum ruhig sowie besonnen weiter, nicht ganz so weit wie beim ersten, jedoch war der Fortschritt letztlich deutlich erkennbar, zufriedenstellen, auch diese Vorleistung würde die Arbeit der Feuerwehr hier deutlich beschleunigen. Wegen des Wagens darunter war alles etwas umständlicher, so daß sie bald innehielten, schauten, bald darüber einig waren, daß es das einstweilen für ihre Möglichkeiten war. Die Lage war hier etwas ungünstiger, an ein paar Äste trauten sie sich nicht heran, diese hätten beim Absägen mit ihren Möglichkeiten unkontrolliert herumschwingen sowie jemanden erwischen können. Derlei wollten sie natürlich keinesfalls riskieren. Dem Problem mußten sich nun schon die Experten mit professionellem Gerät widmen. Weiter würden sie folglich nicht kommen, zudem war es auch spät genug, daher packten sie ganz zufrieden zusammen, Birthe nahm noch ihre Handtasche aus dem Wagen mit, anschließend erfolgte ihr Abzug zurück zum Hof.
Nach dem arbeitsreichen Vormittag folgte ein leicht verspätetes, deftiges, auf jeden Fall verdientes Mittagessen. Da niemand ausgewiesener Vegetarier war, hatte Erika reichlich Frikadellen mit Bratkartoffeln, Speck sowie grünen Bohnen bereitgestellt. So schwelgten alle gemeinsam mit gutem Appetit. Als Nachtisch gab es leckeren Fruchtsalat, zum guten Teil von Früchten vom Hof.
Karl und Erika versicherten, nun mit dem Hof und der Arbeit gut klarzukommen. So dramatisch sei der Sturm insgesamt nicht ausgefallen, also alles so weit in Ordnung.
Die Wetterprognose war jedenfalls für heute gut, es war schon noch etwas Wind, aber eigentlich gutes Wetter ohne Regen. Damit stellte sich die Frage der Gestaltung des Nachmittags.
Erika und Karl schlugen vor, Birthe und Sven könnten doch einen Spaziergang machen, durch den Hain ins anliegende Moor. Beide verstanden es wirklich, für die Gegend hier zu begeistern, hatten ebenfalls gleich darauf eine einfache Kartenskizze mit den angelegten Wegen sowie markierten Aussichts- und Rastpunkten parat, redeten den beiden Besuchern gut zu. Dies überzeugte Birthe und Sven, welche sich bald darauf schon bei Erika Proviant für den Nachmittag unterwegs besorgten, von Karl Taschenlampen, im Zweifelsfalle für einen verspäteten Rückweg. Alsdann machten sich beide auf den Weg, die Sehenswürdigkeiten der Gegend zu erkunden sowie dabei genauso ein wenig gemeinsam unterwegs zu sein.
Damit war gleich für ein weiteres, gemeinsames Erlebnis gesorgt. Für schöne Landschaft sowie Natur konnten sich beide begeistern, waren daher gleich motiviert unterwegs, um etwas zu erleben sowie draußen an der frischen Luft zu genießen.
Die Stadt hat gleichfalls viele grüne Zonen, meist ist es dort auch nicht sonderlich weit ins Grüne, aber diese ländliche Gegend hier war noch einmal etwas anderes für die beiden Stadtmenschen.
Welchen Weg nehmen?
Gemeinsam unterwegs schritten beide munter sowie fröhlich aus, keineswegs böse darüber, dies Wochenende hier verbringen zu müssen, denn sie schmiegten sich aneinander, eine Hand jeweils um die Hüfte des anderen gelegt und suchten ihren Weg durch die Natur, erst durchquerten beide den Eichenhain, daraufhin ging es zwischen Feldern hindurch bis in jene Niederungen, wo das Moor begann.
Der Weg war in Ordnung.
An Bäumen gab es hier meist Birken, welche anders als die Bäume an der Allee nicht im Sturm umgefallen waren. Gelegentlich lag nur mal ein Ast auf dem Weg, den sie entweder leicht zur Seite räumen konnten oder aber relativ einfach umgehen.
Bei einer Bank machte das Paar seine erste Pause, setzte sich, schaute die Umgebung an.
Sven guckte nur kurz, daraufhin doch lieber Birthe an, welche mit wachen Augen und so lebendig wie liebreizend ihren Blick schweifen ließ, kommentierte: „Es ist wirklich sehr schön hier, gefällt mir.“
Ganz in Birthes Anblick vertieft erwiderte Sven: „Stimmt, ist wirklich sehr schön, gefällt mir ebenfalls sehr. Was für eine Aussicht.“
Birthe bemerkte erst jetzt, daß Sven nur sie anschaute, knuffte ihn leicht in seine Seite, grinste etwas verlegen, schaute ihn daraufhin plötzlich ganz groß an: „Sven!
Wir haben etwas total Wichtiges komplett vergessen!“
Sven schaute ganz verunsichert, schluckte, suchte reflexartig in seinen Taschen, zeigte die mitgenommene Karte, entgegnete: „Was denn?
Karte habe ich dabei!“
Birthe schüttelte vergnügt den Kopf, stieß sogleich grinsend hervor: „Nein, jene Karte meine ich mitnichten. Viel wichtiger. Wir haben uns seit Stunden nicht geküßt, nicht mehr richtig geschmust.
Dies ist eine unverantwortliche Vernachlässigung von Vergnüglichkeit!
Wir konnte uns das bloß passieren?“
Sven atmete erleichtert durch, da wäre immerhin Abhilfe sofort sowie einfach möglich. Daraufhin lachten beide laut auf, fielen sich heftig in die Arme, um das Versäumnis nun zügig sowie ausgiebig per Kompensation nachzuholen. Schnell zügelten sie umeinander, fummelten, schmusten, kosten, massierten, tauschten schmatzend heftige Küsse aus. Im Rausch dieser feinen Sinnlichkeit sprang Birthe temperamentvoll auf, zog Sven mit sich, übermütig wie Kinder liefen beide lachend den Weg entlang, Hand in Hand sowie glücklich, bis Sven Birthe wieder in einer Umarmung umfing, ihren Leib geschmeidig an seinen zog, woraufhin sie wieder liebe Zärtlichkeiten sowie wilde Küsse tauschten, angeregt von der schönen, wilden, umgebenden Natur. Sie waren so verzückt voneinander, daß sie gar nicht voneinander lassen wollten. Daher dauerte es ein wenig, bis beide weiterschlenderten.
Beide erreichten einen Aussichtsturm, bestiegen ihn, hatten so einen guten Blick über das Moor. In jenem Bereich waren zahlreiche Vögel zu beobachten, in einem anderen Bereich sogar gleichfalls Schafe, in der Ferne überdies eine Kleinstadt, zwei Dörfer. Zusammen mit dem Dorf, welchem auch der Eichenhain angehört, sind das laut Karte somit vier Orte, welche über die Wege erreicht werden könnten. Wirklich abgeschnitten waren sie also eigentlich keineswegs. Nur hätte es wenig Sinn gehabt, jene Ortschaften wandernd anzupeilen, die Bahn hatte den Schienenverkehr in der Gegend ohnehin ausgesetzt, deren Aufräummitarbeiter kümmerten sich erst einmal um die Hauptstrecken. Es würde noch bis Montag oder noch länger dauern, bis die Bahn wieder auf dem Laufenden war, sie zuverlässig mit dem Zug hätten fahren könnten. Vermutlich würden sie ja morgen am Sonntag unterdessen sowieso irgendwann mit Birthes Leihwagen loskommen, hatten so eben ein schönes gemeinsames Wochenende in trauter Zweisamkeit, was sie nun einfach genossen, denn nach der Aussicht hatten sie gleich wieder angedockt, sich heftig umarmt, knutschten wild auf dem Turm, daß ihr Zärtlichkeitsaustausch eine einzige Lust war. Ihr munteres Treiben belebte die ansonsten ruhige Szene im Moor etwas. Immerhin waren sie keineswegs dabei so laut, daß die Tiere des Moores ernsthaft gestört worden wären.
Sie gerieten mehr und mehr in Fahrt, fummelten schon wieder heftig herum, was auf sie beide sehr anregend wirkte. Deshalb mußten beide sich richtig zusammenreißen, stiegen letztlich wieder hinunter, schlenderten eng aneinandergeschmiegt weiter durch das wilde, romantische Moor, genossen diese stimmungsvolle, an einigen Ecken überdies durchaus etwas unheimliche, geheimnisvolle Landschaft.
Ein ganzes Stück weiter hatte die Faszination ihrer so frischen Leidenschaft sowie des intensiven Naturerlebnisses sie bereits wieder mächtig ergriffen, Birthe lehnte an einem Baum, sie knutschten und fummelten wieder sehr anregend miteinander. Irgendwie war Svens Hand in ihre Hose gerutscht, massierte, knetete ihre Popacke fordernd, daß sie wohlig schnurrte. Ermutigt machte Sven weiter, seine Hand fand seinen Weg zwischen den Pobacken entlang bis zu ihrer Vulva, welche bereitwillig diese herzliche, zärtliche Kosung annahm, während beide in einem intensiven Kuß ihren Atem mischten. Birthe war bereits ziemlich erregt, hatte Bedarf nach deutlich mehr, fummelte so ebenfalls unter Svens Klamotten, streichelte darunter seine Brust. Sven hatte unterdessen den ungehemmten Drang, ihr sehr schöne Gefühle zu verschaffen, zog seine Hand herum, schob zunächst beide Hände unter ihre Sachen, über ihren Oberkörper, er nestelte daraufhin jedoch tiefer, löste den Gürtel, öffnete den Knopf ihrer Hose, zippte den Reizverschluß, kniete sich vor die Liebste, stutzte etwas über eine ziemlich solide Unterhose, welche Birthe von Erika geborgt bekommen hatte, lächelte in ihren Kuß hinein, zögerte indes fürderhin nicht weiter, schob Hose sowie Unterhose etwas hinunter, vergrub sein Gesicht in ihrem Schoß, stimulierte ihre empfindlichen Zonen hemmungslos, überdies in derart zügigem Tempo, daß Birthe schnell richtig in Fahrt kam, sie stützte sich auf ihn, wirbelte mit den Händen durch seine Haare, stöhnte, keuchte ihre Lust hinaus, weiter und weiter und immer heftiger, bis sie ihren Orgasmus mit einem befreienden Lustschrei dem ganzen Moor kundtat.
Sehr zufrieden mit diesem schönen Ergebnis koste Sven sie noch ein wenig, nun eher beruhigend weiter, packte danach langsam wieder alles ordentlich ein, erhob sich, woraufhin sich beide küssend in den Armen lagen, bald darauf lachend Hand in Hand weitergingen, um ihren munteren Ausflug durch dies Feuchtgebiet fortzusetzen.
Sie plauderten fröhlich, wiesen einander gleichfalls hier und da auf ein Tier oder einen schönen Ausblick hin, schweiften dabei vom ursprünglichen Thema ab, unterhielten sich über die jeweilige Beobachtung, um danach wieder zum Ausgangsthema zurückzukehren, zogen hernach weiter. An einer Kreuzung mit mehreren Wegen hielten sie irgendwann, waren sich uneinig, wo es weiterging, schauten auf ihre Karte, fanden heraus, daß die fehlende Übereinstimmung primär daran lag, daß sie unterschiedlicher Meinung darüber waren, wo derzeit eigentlich ihr aktueller Standort war.
Deshalb wiesen beide in verschiedene Richtungen.
Allmählich sollten zudem der Rückweg angetreten werden, dieser Umstand war ihnen schon klar, allerdings wie, wenn man nicht weiß, wo es langgeht?
Beide standen und schwiegen, ratlos, da uneinig.
Sven fragte unsicher: „Was machen wir denn nun?“
Birthe zuckte ihre Schultern, war sich allerdings sicher: „Zusammenbleiben jedenfalls. Alles andere wäre Blödsinn, weil wir uns getrennt nicht gegenseitig über Erkenntnisse informieren könnten.
Also müssen wir nochmal genau gucken sowie nachdenken, uns alles durch den Kopf gehen lassen. Eine Übereilung jetzt würde uns vermutlich deutlich mehr Zeit kosten als eine kühle Überlegung vor den nächsten praktischen Schritten.“
Beide vertieften sich wieder in ihre Karte, wurden sich jedoch nicht einig.
War das etwa schon ihre erste Beziehungskrise, nachdem sie einen so turbulenten und schönen Start hatten?
Sie schauten sich ratlos an, stritten aber mitnichten, kleinbeigeben wollten allerdings ebenfalls beide keineswegs. Es war jedoch schon beiden klar, daß jeder irgendwie auf seiner jeweiligen eigenen Meinung beharrte, nicht so gerne nachgab, wenn eine Entscheidung über die Wahl des richtigen Weges anstand. Birthe runzelte ihre Stirn, Sven sorgte sich nun nicht nur wegen der verlorenen Orientierung, ebenso wegen ihrer gerunzelten Stirn.
Wie war nun sowohl die Situation als auch ihre bisherige Harmonie zu retten?
Es war dumm gewesen, so sehr miteinander beschäftigt vom richtigen Wege abzuschweifen, sich damit derart abzulenken, daß sie nun nicht mehr genau wußten, wo sie waren, was ihr Weg war. Leider gab es keine eindeutigen Wegmarkierungen, Wegweiser. Ihre Karte war für Sven der Schlüssel, einräumen mußte er allerdings, daß sich beide favorisierte Kreuzungen auf der Karte schon ähnelten, wenn man diese so drehte, daß Birthe Recht haben mochte. Beide schauten sich an, schauten sich um, schauten sich erneut an.
Letztlich wies Birthe in eine Richtung: „Der Aussichtsturm …“
Sven nickte: „Ja, stimmt!
Das ist ein guter Orientierungspunkt.
Eigentlich.
Allerdings, wenn wir unsere Karte nehmen, ist dieser als Hilfe in Bezug auf beide Kreuzungen keineswegs so eindeutig. Entfernung kann ich nicht so genau einschätzen, insbesondere weil wir beim Laufen abgelenkt waren, nicht wirklich auf den Weg geachtet haben. Daher wäre es schwierig, den Unterschied anhand der Karte festzumachen.“
Birthe schaute gleichfalls mit verkniffenem Mund auf die Karte, meinte dazu: „Ich würde ja gerne ehrlich sagen, daß ich es beurteilen kann sowie daraufhin feststellen, daß du unrecht hast – oder durchaus stattdessen ich, nur hast du insofern Recht, als der Unterschied in der Entfernung zu gering ist, als daß ich es daran festmachen könnte …“
Sven fuhr sich mit einer Hand durch seine Haare: „Mist, somit sind wir leider immer noch nicht weiter …“
Birthe schmiegte sich eng an ihn, er legte lieb den Arm um sie, welche weiter in Richtung des Turms schaute, wies nach kurzer weiterer Überlegung einen der Wege, sprach entschlossen: „Den nehmen wir!“
Sven drehte ihr den Kopf zu, schaute sie erstaunt sowie fragend an, denn das war ein anderer als die zuvor diskutierten Alternativen, deshalb fragte er nur: „Warum?“
Nun lächelte Birthe fast schon triumphierend, war nunmehr einer Lösung auf der Spur, verkündete: „Ganz einfach. Wenn wir eine der von unseren beiden ursprünglichen favorisierten Alternativen wählen und grob schätzen, daß wir uns mit ungefähr gleicher Wahrscheinlichkeit irren oder an noch einer ganz anderen Stelle sind, so haben wir eine gute Chance, richtig in die Irre zu gehen. Der Weg indessen geht ungefähr grob Richtung Aussichtsturm, das ist zwar ein Umweg, doch der Weg führt nichtsdestotrotz höchstwahrscheinlich zum Turm, von wo aus wir wissen, woher wir gekommen sind, wohin wir ebenfalls wieder gehen können. Selbst wenn der Weg nicht direkt zum Turm führen sollte, werden wir dicht genug herankommen, um aus unserem Irrtum genug zu lernen, um den Weg auf der Karte zu identifizieren.
Es wäre zwar kürzer, hier jetzt den richtigen Weg auszuwählen, um zurückzukommen, da wir uns allerdings darüber nicht sicher sowie einig sind, kommen wir so sicher wieder zurück, selbst wenn es etwas länger dauert.
Zudem können wir ja laufen!“
Sven schaute sie anerkennend an, gab ihr einen dicken Schmatzer auf die Wange, bestätigte: „Klingt sehr überzeugend.
Wir sollten jedoch nun wirklich laufen, damit wir vor der Dunkelheit zurück sind!“
Alsdann küßten beide einander erneut, liefen daraufhin los.
Wirklich kamen sie am Turm an, orientierten sich genau in der einsetzenden Dämmerung, machten sich keine Gedanken mehr darüber, wer nun eigentlich vorhin Recht gehabt hatte, waren sich diesmal einig, welcher Weg zurück zum Eichenhain führte und liefen erleichtert lachend weiter. Wäre es schon dunkel gewesen, wäre es wohl ebenfalls schwierig gewesen, den Weg zurück genau wiederzuerkennen, so aber reichte das Licht, um den bereits in anderer Richtung gegangenen Weg wiederzuerkennen.
In der Folge erreichten sie den Eichenhain, welcher beide nun im Dämmerlicht schon mit Dunkelheit empfing. Sie hatten ja die Taschenlampen dabei, daher war das nicht so dramatisch; erleichtert waren sie allerdings gleichwohl, als Lichter des Hofes endlich in Sicht kamen. Sie umarmten einander wild, küßten sich, waren sich bewußt, nun bereits ihre erste gemeinsame Krise sehr gut überstanden zu haben, ohne Blessuren davonzutragen. Sie hatten etwas übereinander gelernt, wie sie zueinander standen, so schnell steckten sie beide nicht zurück, würden allerdings fair sowie überzeugend argumentieren müssen, um miteinander einen Weg zu finden. Wenn sie einmal wirklich im Sumpf einer Krise stecken würden, würde ihnen die Erinnerung an diese kleine Episode hoffentlich helfen, nicht gleich die Nerven zu verlieren. Fehlzugehen passiert schließlich schon einmal, da bringt es mehr, sich gegenseitig zuzuhören, miteinander zu argumentieren, als blind loszulaufen oder gar loszustreiten.
Deshalb profitierten sie also eindeutig von der kleinen Irrung, ihrem Abenteuer im Moor. Ihr Ausflug war mitnichten nur ein elementares Naturerlebnis, das war im selben Maße auch ein Abenteuer, welches sie gemeinsam ein Stück weitergebracht hatte.
Kleines Malheur
Beim Abendessen in der Küche, diesmal also zusammen mit Karl und Erika, berichteten beide diesen von dem kleinen Abenteuer ihrer Irrung, also nicht der vergnüglichen Schleckerei zuvor, welche Birthe einen Urschrei der Lust entlockt hatte. Stattdessen ging es um das Rätsel der Wegfindung sowie ihre Grübelei über der Karte. Birthe erläuterte die Idee eindeutiger Wegmarkierungen an den Kreuzungen, das leuchtete ein, woraufhin Karl versprach, diese naheliegende Anregung weiterzuleiten, um das Wegesystem zu verbessern, die touristische Nutzung der Region zu erleichtern. Letztlich lachten alle herzlich über das kleine Abenteuer im Moor. Birthe und Sven lobten zudem sehr die schöne, stimmungsvolle Landschaft. Karl und Erika berichteten überdies noch etwas darüber, daß man dort früher ebenfalls Torf abgebaut habe, daß entwässert wurde, weswegen man nach Aufgabe dieser Nutzung längere Zeit fast nichts getan habe, sich daraufhin allerdings doch entschlossen habe, einen guten Teil zu renaturieren sowie gleichfalls touristisch zu nutzen, weswegen es an einem anderen Zugang zudem ein kleines Dokumentationszentrum gäbe, von wo aus angemeldete Führungen stattfänden, allgemein oder mit jahreszeitlich oder durch besondere Interessen bedingte Themenschwerpunkte der Naturbeobachtung.
Da es nach dem Abendessen noch etwas früh für den Rückzug ins Intime war, verständigten sich die vier anschließend auf gemeinsames Kartenspielen, vertrieben damit so glänzend ihre Zeit. Nun hatten Karl und Erika im Spiel deutlich mehr Routine sowie Erfahrung, daher zeigten sie den beiden jüngeren Mitspielern zunächst sehr deutlich, was gespielt wird und wie es geht. Aber Sven und Birthe blieben hartnäckig dabei, ließen sich keineswegs unterkriegen, hatten beide eine gute Auffassungsgabe und kamen so relativ zügig hinter ein paar Tricks sowie Schlichen, die Ergebnisse fielen daher alsbald schon nicht mehr so eindeutig oder einseitig aus, was den Spaß am Spiel deutlich erhöhte.
Später einigten sich Birthe und Sven mit Erika noch auf die Weckzeit sowie das Sonntagsfrühstück. Nachdem ihnen Erika ihre inzwischen wieder trockene Kleidung gegeben hatte, zogen sie sich zurück, schlenderten Hand in Hand über den Hof, hielten erst an, lauschten dem leichten Rauschen der Bäume des Eichenhains, umarmten sich ohne weitere Ansage, allerdings wegen der mitgenommenen Kleidung etwas umständlich, ihre Münder trafen in der frischen Luft der noch jungen Nacht beim innigen Kuß aufeinander. Bald jedoch schon schlenderten beide weiter, bis wieder Birthes Zimmer erreicht war. Auch als Erinnerung an die vorherige Nacht entschieden beide, daß abermals Kerzen für romantische Stimmung sorgen sollten. Bei Kerzenschein standen also beide erst nur, schauten sich gegenseitig tief in die Augen, lächelten versonnen, bevor sie sich erneut in die Arme schlossen und ihre Zweisamkeit schweigend genossen.
Birthe schlug nach einer Weile vor: „Wir sollten uns im Bad noch frisch machen, danach ins Bett.
Ich hätte da noch eine kleine Überraschung parat!“
Sven schaute leicht verblüfft, Birthe lächelte vergnügt sowie erwartungsvoll, so fragte Sven nach: „Was denn?“
Birthe lachte auf, erwiderte: „Wirst es schon erleben!
Wenn ich es dir jetzt erzählte, wäre es dann ja keine Überraschung mehr!“
Beide lachten, Sven meinte daraufhin dazu: „Klingt logisch.
Da bin ich ja mal gespannt, was das Schönes sein könnte!“
Also wechselten beide ins Bad, machten sich bettfertig, alberten dabei gleichfalls noch etwas herum, denn Grund zur Eile gab es nicht.
Anschließend standen sie wieder im Kerzenlicht, schmachteten sich etwas an, begannen lächelnd an den Klamotten der anderen Person herumzunesteln, was schnell entschlossener wurde. So flogen bald die Kleidungsstücke nur so, zügig lagen sie sich nackt in den Armen, kosten, streichelten und küßten innig wild herum. Prächtig stand und wippte ferner Svens Glied, wenn etwas Platz zwischen Birthe und Sven blieb, beide sich schwungvoll in ihrem Drang nach Nähe bewegten.
Birthe schmiegte sich nun an Svens Rücken, gab ihm süße Küsse auf Schultern, Nacken sowie Hals, begann im Verlaufe dieser Kosungen auch, ganz zart mit den Fingern einer Hand sein stolz aufgerichtetes Gemächt zu necken, was bei Sven starke Wirkung zeigte, daß dessen Puls sowie Atmung schon schneller ging, zumal Birthe auch noch ihren Schoß verheißungsvoll an seinem Po rieb. Eingehend und gleichzeitig ganz vorsichtig sowie sanft prüfte diese mit ihrer Hand die Form seines Gliedes, die Steifigkeit und Elastizität, die Reibung der Haut ihrer Hand über die zarte Haut seiner Eichel, der Vorhaut, des Frenulums, daß Sven schwer ausatmete, unterdessen schon vermutete, das sei die schöne Überraschung, so ließ er sich ganz darauf ein und genoß, wie sie ihn verwöhnte, anhand seiner Reaktionen sicherer darin wurde, wie weitere Anregung erfolgreich sein würde.
So spielte sie sein schönstes Spiel, erfreute sich daran, seine Reaktionen zu erforschen, hernach auch vorherzusehen, was welche Aktion bewirken mochte. Die forsche Forscherin ging sehr bedächtig sowie sorgfältig vor, um dem Phänomen eingehend und systematisch mit einer Untersuchung nachzugehen, um die Ergebnisse im weiteren Verlauf gut nutzen zu können.
Vorsichtig drängte Birthe ihn nun die paar Schritte zum Bett, beide fielen daraufhin lachend in die Federn, lagen seitlich nebeneinander. Birthe schmiegte sich weiter an seinen Rücken, koste mit einem Fuß nun ganz geschickt sowie gelenkig Svens Beine, von den Füßen hinauf bis ein Stück weit zum Oberschenkel. Seinen Penis hatte ihre Hand ebenfalls wiedergefunden, welcher weiter lieb gekostet sowie umschmeichelt wurde, Studien daran wurden weiter mit Interesse sowie Aufmerksamkeit verfolgt sowie vertieft, während ihr Mund Hals und Schulter mit zarten Bissen und Küssen übersähte, somit das Untersuchungsfeld deutlich ausdehnte, ferner mehr Informationen darüber sammelte, wie Sven worauf reagierte, woran folgende Reaktionen schon frühzeitig erkennbar sein mochten, um alsdann darauf eingehen zu können.
Vorsichtig hatte ihre Hand nun auch seinen Hodensack umgriffen, woraufhin Sven einen Moment brauchte, um eine gewisse unruhige Anspannung deswegen zu überwinden, ließ sich jedoch ganz auf Birthes Zuwendungen ein, welche nur ganz zart damit spielte, um bald wieder zum Penisschaft zurückzukehren, diesen umfaßte und langsam reibend stimulierte.
Birthe flüsterte in Svens Ohr: „Weißt du, zum Glück habe ich meine Handtasche aus dem Auto mitnehmen können, daher die angekündigte Überraschung …“
Sven konnte dem nicht folgen, keinesfalls nur, weil eine Menge Blut vom Hirn in seinen Schoß geflossen war, dort bereits so richtig prallen Druck machte.
Deshalb preßte er als Antwort bloß hervor: „Was meinst du?
Verstehe nicht …“
Birthe giggelte heiter, entgegnete: „Naja. Also nicht, daß derlei bei mir wirklich vorkäme. Aber die kluge Frau sorgt eben doch für ganz dringliche, eindringliche Notfälle vor.
In meiner Handtasche ist noch ein Kondom!“
Sven stieß heftig hervor: „Oh!“
Birthe fuhr fort: „Also nur für den Fall, daß dir das gefallen könnte, daß du vielleicht Interesse hast, könnten wir uns dieses Hilfsmittels bemächtigen und einmal sehen, was wir damit anstellen können, das soll einen durchaus anziehenden Effekt haben, worauf man sich hemmungslos einem gegebenenfalls eingetretenen eindringlichen Notfall widmen könnte, also nur für den Fall, daß du bei mir einen entsprechenden Notfall reklamieren möchtest. Derlei könnte ja immerhin sein.
Mir gegenüber warst du heute ja schon so fürsorglich, daß ich nicht mit einem regelrechten Notfall argumentieren kann, wenngleich ich einräumen muß, daß bei mir bereits gleichfalls wieder etwas im Busche ist, ein Schwelbrand gewissermaßen, welcher zunächst geschürt, danach kompetent sowie ausgiebig gelöscht werden könnte.“
Beide lachten vergnügt, was für Sven gar nicht so leicht war, denn sein Notfall wurde unter Birthes stets weitergehenden zärtlichen Behandlungen derzeit nur noch größer, es baute sich da immer noch ein gewaltiger Druck auf, daß Sven schon stöhnte und schwitzte unter der hitzigen Reiberei sowie feurigen Rubbelei an seinem Prachtstück, daß er schon ganz unruhig wurde, deswegen hastig hervorstieß: „Notfall!
Ganz großer Notfall!
Oh oh, gewaltiger Notfall, gigantisch geradezu, genau jetzt!“
Birthe drehte sich ein wenig, grinste breit, gab ihm daraufhin einen dicken, feuchten Schmatzer auf die Wange.
Ihre Antwort war: „Wahrlich, du hast dich ja bereits ganz erheblich versteift, da muß ich unbedingt etwas unternehmen und helfend einschreiten, diese heftige Schwellung umgehend sowie sorglich behandeln, sonst wird das noch bedenklich!“
Beide lachten.
Anschließend erhob Birthe sich, eilte hinüber zum Tisch, wo ihre Tasche stand, öffnete selbige.
Sven hatte sich auf den Rücken gelegt, schaute versonnen und schon erheblich erregt nach ihr, nach ihrem schönen, nackten Körper, auf welchem das flackernde Kerzenlicht spielte.
Birthe hatte wohl etwas gefunden, drehte sich herum, wedelte mit erhobener Hand triumphierend ihren Fund und eilte zurück zum Bett sowie zu Sven, kniete sich hin, war auf allen Vieren über ihm, knickte die Arme etwas ein, senkte so ebenso den Kopf, bis sich ihre Lippen trafen. Svens Hände hatten ihre Brüste gefunden, kosten und massierten diese. Beim Spiel ihrer Lippen und Zungen machte sich Birthe lang, lag somit nun auf Sven, schmiegte sich ganz geschmeidig an ihn, spürte sein steifes Wunderhorn zwischen ihren Leibern drängen, ließ sich gleichwohl viel Zeit mit ihrem Kuß, während Svens Hände weitergewandert waren, nun von ihren Schultern hinab bis zum Po, welchen er energisch und doch lieb knetete sowie alsbald stark an sich drückte, daß sein Gemächt sich unter seinen leichten Bewegungen an ihrem Schoß rieb.
Sven stöhnte nun schon deutlich heftiger, weswegen Birthe zu dem Schluß kam, daß nun ein guter Zeitpunkt wäre, um bei dem Spiel eine neue Runde einzuläuten. Deswegen richtete sie sich auf, küßte langsam über Svens Brust sowie Bauch hinunter bis zum Bauchnabel. Dort hielt ihr Mund inne, dafür kitzelte ihre Nasenspitze Sven ganz sanft erst, daraufhin ihre Zungenspitze, bis dieser heftig lachte sowie zuckte, daß sie nun kräftig küßte, um den kitzelnden Reiz durch einen intensiveren zu überdecken. So oder so war nach dieser kleinen Einlage Sven wieder etwas heruntergekommen, daher konnte Birthe nun etwas tiefer rutschten und begann damit, mit der Nasenspitze sein steifes, stolzes Gerät zu stupsen, welches dicht vor ihrem Gesicht verzückt zuckte sowie nachwippte, was ihr Lust machte, noch ein wenig durch Stupsen sowie vorsichtig Spielen ihre reizvolle Behandlung fortzuführen, verschiedene Reaktionen zu erforschen, bevor eine Hand alsdann den Penis einfing, sodann ganz sanft streichelte. Nun, wo das Glied nicht mehr nervös sowie lüstern zucken konnte, wedelte sozusagen das Prachtstück mit dem ganzen Sven, welcher so gehalten und gekost mit dem ganzen Leib unruhiger wurde, lüstern stöhnte, hechelte, keuchte, brummte. Birthe steigerte das Spielchen noch etwas, indem sie mit der Zungenspitze erst sanft stupste, anschließend damit eine feuchte Spur über den Penisschaft bis hinauf zur Eichel legte, wo sie bereits auf etwas Präejakulat stieß, welches sie sorglich mit dem Zeigefinger verstrich, welches jedoch auch gemahnte, nicht zu übertreiben, keineswegs vorzeitig übermäßig anzuregen. Deswegen küßte sie nur kurz seine Eichel, rutschte daraufhin noch tiefer, massierte Svens Beine bis hinab zu den Füßen, denen ebenso eine eingehende Massage gewidmet wurde, auch um Svens Gemächt etwas Zeit einzuräumen, den starken, vorherigen Reiz etwas abklingen zu lassen.
Birthe vermutete aber schon dort im Schoß Svens primäre erogene Zone, daher ging ihre Massage alsdann wieder hinauf, bis sie wieder mit einer Hand seinen leicht gebogenen Penis umfing, langsam, mit nur leichtem Druck koste, daß Sven wieder etwas unruhiger wurde. Erneut küßte sie die Eichel, nun schon etwas länger, drückte ihre Lippen dagegen und kitzelte ein wenig mit der Zunge, als ihre Lippen ein Stück um die Eichel geflutscht waren. Ihre Zunge spielte, spürte Svens Erregung, ihre Lippen umfingen seine ganze Eichel und noch ein Stück mehr, jedoch auch nicht viel mehr, denn sie wollte keinesfalls riskieren, daß sie würgen müßte, was alles verderben würde. So kosten ihre Lippen noch ein wenig, rubbelten, schubberten an dem quirligen Lutscher genüßlich herum, was sie selbst stark erregte, denn sie spürte deutlich das Leben, die Unruhe, den Drang in Sven, auch in ihr selbst drängte es schon erheblich nach Aufnahme, Umschließung, Erfüllung. Wie gerne wollte sie nun dieses schöne Glied von ansprechender Form sowie Durchmesser auch anderweitig gänzlich in sich eindringen lassen, aufnehmen, geborgen halten, eng umfangen sowie in sich bis zur Explosion, zur Ekstase reiben. Sie genoß es überdies allerdings sehr, Sven so in der Hand zu haben sowie spielerisch zu kontrollieren, im gleichen Moment jedoch auch unsicher darüber zu sein, was welche Reaktion zur Folge haben mochte. Ihre Erregung stieg bei diesem Spiel ebenso wie ihre Sehnsucht nach mehr.
Daher ließ Birthe wieder vom schon sehr zittrigen Sven ab, richtete ihren Körper auf, wedelte vor seinen erwartungsvollen Augen mit dem verpackten Kondom, welches sie nach nur kurzem Probieren aufriß, anschließend Sven stolz das so dringlich ersehnte Hilfsmittel abermals präsentierte. Nun senkte sie ihr Haupt wieder, koste vorsichtig sein Gemächt, setzte das Kondom an, umschloß es kurzentschlossen auf der Eichel mit den Lippen, entrollte es so überraschend geschickt mit Lippen sowie Fingern, nach weiter unten nur noch mit den Fingern. Sie übte mit den Lippen weiter Druck aus, stimulierte so Sven weiter, welcher unter diesem mächtigen Reiz hibbelte sowie zuckte. Das Gefühl besonders im Kontakt mit der Zunge war zwar anders als zuvor bei Svens blanker, zarter Haut, deshalb sorgte sie mit mehr Druck der Lippen und der Zunge für weitere intensive, interessante Sensationen bei Sven, konzentrierte sich mehr darauf als auf die eigenen Empfindungen dabei.
Etwas hilflos sowie unkoordiniert wuselten seine Hände durch ihre Haare, drückten leicht aufmunternd, jedoch keineswegs stark, so spielten ihre Lippen, ihre Zunge etwas weiter. Birthe mißverstand das Signal vielleicht auch etwas, ihr bliebe noch genug Zeit für ein weiteres kurzweiliges Reizspiel. Aber dies erwies sich als Täuschung, denn schnell ging Svens nervöse Hibbelei unter den Liebkosungen ihrer Lippen wirklich in heftiges Zucken über, sein Schoß stieß, sein stolzes Gemächt war nun schon relativ tief in ihrem Schlund, sie spürte irgendwie, daß Sven es nicht mehr hatte zurückhalten können, sondern bereits in einem heftigen Orgasmus sein Sperma pulsend hinauspumpte, damit folglich hinein in ihr einziges Kondom!
Immerhin drückten seine Hände nicht wirklich, so nahm Birthe den Kopf etwas zurück, akzeptierte das Geschehen einfach, koste und umschmeichelte Svens wildgewordenen, ejakulierenden Kameraden einfach weiter, rubbelte mit mehr Druck auf den Lippen weiter, um Sven den vollen Genuß zu gewähren, bis Sven alsbald ruhiger und entspannt ins Bett sank.
Nun entließ sie in aller Ruhe das noch relativ stramme Glied aus ihrem Munde, schubberte sich an Svens Leib hoch, ihn zart küssend, bis beide einander innig umschlangen.
Sie lachte nun leise.
Erleichtert, daß seine Liebste keineswegs enttäuscht wirkte, stimmte Sven mit ein.
Sie meinte daraufhin: „War eigentlich anders gedacht, dazu hätten wir das Kondom ja keineswegs unbedingt gebraucht. Dies Spielchen hätte ich auch ohne vollzogen, bis zum eruptiven Ende.
Aber egal, passiert ist passiert – und wie schön heftig du gekommen bist, beeindruckend!
Dein Glied im Mund zuckt so schön aufregend, hatte dich damit komplett unter Kontrolle. Hatte eigentlich erhofft, noch rechtzeitig hochzurutschen, um dein bestes Stück in meine Vulva aufzunehmen, wollte dich genüßlich reiten, bist du heftig bockst. Habe mich wohl etwas verspekuliert, aber schon in Ordnung. Ich vermute, es war für dich ähnlich intensiv wie für mich heute im Moor …“
Beide lachten kurz, tauschten danach erneut intensive, leidenschaftliche Küsse aus, Sven meinte anschließend: „Ja, dies Orgelkonzert auf meiner Pfeife war sehr intensiv sowie erleichternd, wobei ich mir unsicher war, ob ich dich zurückhalten sollte oder das Geschehen genau dein Plan war …“
Birthe grinste ihn an, schüttelte den Kopf: „Nöh, mein Plan war das nicht, aber nun bekommen wir es ja auch nicht mehr zurück in deinen Kameraden, nun ist es raus sowie in der Tüte. Wenn es jedoch für dich schön war, ist es letztlich nur ein kleines Malheur. Eine bessere Absprache hätte allerdings wohl helfen mögen …“
Neugierig sowie ein wenig hoffnungsvoll fragte Sven nach: „Hast du etwa noch ein Kondom?
Ich habe leider keines bei meinen Sachen, bin nicht so gut vorbereitet. Damit darf doch keineswegs rechnen, wer als Dozent eine Vorlesung hält, danach eine Sprechstunde …“
Birthe knuffte ihn leicht in die Seite und antwortete: „Ziemlich bedenklich sogar wäre eine solche Vorbereitung, schockierend, wenn das Routine wäre, weil dein Lehrstoff doch sicherlich in eine komplett andere Richtung geht?
Bin indes ebenfalls nicht so gut vorbereitet. Das war mein einziges. Nun müssen wir wohl noch ein wenig dulden sowie improvisieren, statt sofort gänzlich zu verschmelzen.“
Die kecke Zungen- sowie Lippenkünstlerin giggelte, kicherte daraufhin aber noch ganz vergnügt, so hatte Sven kein schlechtes Gewissen und hielt seine Liebste noch etwas in seinen Armen.
Sven führte der Vollständigkeit halber noch aus: „Selbstverständlich vernasche ich niemanden aus dem Hörerkreis, ebenso sind jegliche Themen meiner Sprechstunde gänzlich andere, fachbezogen …“
Beide lachten vergnügt.
Birthe bekundete: „Wenn das so ist, komme ich gewiß nicht in deiner Sprechstunde …
Bin ganz froh, daß ich bei dir Anklang finde, du auf derart unethischen Austausch mit der Studentenschaft hingegen verzichtest, somit bleibst du mir verfügbar für lüsterne, erquickliche Spiele … “
Beide küßten einander leidenschaftlich, um dem Aspekt wollüstiger Spiele sowie inniger Zweisamkeit abermals Gewicht zu verleihen.
Abermals lockende Versuchung
Bald meinte Sven jedoch, er sollte wohl besser mal ins Bad, das Kondom abnehmen, einen Luststab etwas säubern. Birthe entließ ihn nur ungern, erfreute daraufhin ihr Gemüt jedoch am Anblick ihres nackten Liebsten, auch seiner schmucken Rückseite, seines prächtig-knackigen Pos, als dieser ganz ruhigen Schrittes ins Bad ging.
Sie hatte sich dabei auf den Rücken gedreht, spürte erst jetzt wirklich, wie aufgewühlt ihr Leib noch immer war. Wie von selbst fand eine Hand zum Venushügel, woraufhin diese begann, auf ihren Schoß langsam sowie sanft massierend einzuwirken, noch unentschlossen, ob eher beruhigend oder anregend. Elegant und ganz leicht tanzten ihre Finger zunächst, schmiegten sich gleichfalls an, rieben, ihre Handfläche übte wohligen Druck aus, variierte dies lustvolle kleine Spiel in erfreulicher Weise, ohne bereits eine stark Intensivierung einzuleiten, um derart einem Abschluß hinzukommen, zur Entspannung ihrer angeregten Stimmung.
Sven indessen zog im Bad das Kondom ab, säuberte seine Gerätschaften sorglich, ärgerte sich gleichzeitig, daß er seine Ejakulation nicht hatte zurückhalten können, weswegen nun eine gute Gelegenheit verpaßt war, in ekstatischer Lust verschmolzen tief in Birthes Schoß vorzustoßen, wonach seine Sehnsucht drängte, daß sein Kamerad die vorsichtige Säuberung bereits wieder für ein weiteres Reizspiel hielt und verzagt reagierte. Gleichzeitig erfreute ihn noch seine Erinnerung, wie geschickt und anregend Birthe vorgegangen war, wie trefflich diese sein Instrument der Lüste schon bespielt hatte, daß ihm alle Sinne durcheinandergewirbelt waren bei diesem Ansturm intensiver Gefühle.
Sven korrigierte mit einem Schwall kalten Wassers die erneute Reaktion seiner Genitalien, daß er richtig zucken mußte, sich gerade noch so einen schockierten Laut verkneifen konnte. Dieses Kälteereignis rief seinen Freund wieder so halbwegs zur Ordnung. Sven fühlte sich erfrischt, seine Sehnsucht galt allerdings sofort wieder dem Genuß von Birthes Nähe, in ihren Armen wollte er liegen, sie küssen sowie von ihr geküßt werden.
So drehte Sven um und ging zurück. Gleich im Türrahmen blieb er aber schon stehen, unbemerkt von Birthe beobachtete er im leicht flackernden Kerzenlicht, wie diese mit gespreizten, angewinkelten Beinen auf dem Bett lag und ihren Schoß massierte, langsam, genüßlich, spielerisch sowie lasziv, augenscheinlich noch ohne direkt einen Höhepunkt anzuvisieren. Sven beobachtete gern, wie sie agierte, wie ihre Finger, ihre ganze Hand mit leichten Bewegungen agierten, wie der ganze Leib darauf reagierte, sich nun gar ihre Knie zusammendrückten, ihre Massage etwas wilder wurde. Wie von selbst hatte eine seiner Hände zu seinem Gemächt gefunden, hielt und massierte den Kameraden, in den bei dem Eindruck wieder etwas mehr Leben sowie Interesse am Geschehen kam. Nach dem kleinen, heftigen Zwischenspiel wurde Birthe allerdings wieder geschmeidiger, spreizte die Beine wieder, seufzte, schaute daraufhin auf und sah, wie Sven sie beobachtete.
Sven wurde etwas verlegen.
Birthe jedoch lachte, hakte nach: „Beobachtest du mich gerne beim Masturbieren?“
Sven grinste etwas verlegen, erwiderte: „Och, ist schon ein sehr schöner Anblick, bei solcherlei Aktivitäten noch mehr als ohnehin schon.
Und gar ebenso lehrreich, so sehe ich, wie du bei dir vorgehst, was du bevorzugst!“
Sie lachten beide, hernach meinte Birthe dazu: „Ich hatte schon den Eindruck gewonnen, daß du auch so ganz gut zurechtgekommen bist sowie intuitiv und mit wenig Assistenz von mir das schon sehr gut im Griff hattest, das war mehr als nur ein Lippenbekenntnis sowie ein feuchter Händedruck, das war große Geschicklichkeit in der direkten Konfrontation und Interaktion an meinen Zentren der Vergnüglichkeit.
Beim erquicklichen Spiel im Moor hast du schon eine erhebliche Finger- und Zungenfertigkeit gezeigt, mir gehörig eingeheizt, allerhand sensible Zonen entdeckt und gezielt genutzt, um meinen Verstand hart anzugehen.
Bei diesen ungestümen Sensationen, welche du da hervorgerufen hast, hast du mich schon sehr von deinen Fähigkeiten überzeugt, beträchtlich und beachtlich, wahrlich!“
Dabei winkte eine von Birthes Händen ihn heran, er folgte sogleich, legte sich wieder zu ihr, folgte leicht ihrer anderen Hand bei der nun lediglich bloß noch spielerischen Stimulation.
Bescheiden erwiderte Sven: „Och, ich bin eigentlich nur meiner Intuition gefolgt, habe deine Reaktionen genossen, gleichfalls daraufhin eben fortgesetzt, was mir förderlich erschien, um dir Erquickung sowie Freude einzurubbeln. Brauchst nun nicht zu vermuten, ich würde auf Erfahrungen mit zig anderen zurückgreifen können, beobachte wohl lediglich genau, ordne Reaktionen Aktionen zusammen …“
Birthe fragte grinsend nach: „Also offenbar eher ein Naturtalent oder eine magische Verbindung zwischen uns?“
Sven grinste ebenfalls, munter die Schultern zuckend: „Wer weiß?
Hauptsache jedenfalls, es gefällt dir …“
Sie lachten beide.
Mit einer Geste machte Birthe einen Vorschlag, welches eine gute Position für die Fortsetzung ihrer amourösen Spiele sein könnte. Dem folgend setzte sich Sven mit gespreizten Beinen auf das Bett, mit einem Kissen im Rücken gegen den Kopfteil des Bettes gelehnt. Birthe indes setzte sich zwischen seine Beine, schmiegte ihren Rücken an seine Brust, gewährte ihnen beiden mit ihrerseits gespreizten Beinen guten Zugang zu ihrem Schoß. Sven neckte sie mit zarten Küssen auf ihre Schultern sowie in den Nacken, zog ihren ganzen Leib hierauf eng an sich, koste mit einer Hand ihre Brüste, die andere fand zu ihrem Schoß zu Birthes Händen, wo dreihändig gemeinsam ein wenig weitergespielt wurde, bis beide Einigkeit darüber erreichten, welche Hand wie stimulieren sollte.
Es war ein langsames Spiel mit deutlichen Verzögerungen, Birthe hatte es keineswegs so eilig, Sven hatte gleichfalls keinerlei Zeitnot, obgleich sein Gemächt sich bei dieser schönen, innigen Gesellschaft schon wieder keck erhoben hatte, allerdings noch ganz diszipliniert gegen Birthes Rücken drückte und nicht nach mehr drängte als ihrer Wärme sowie Nähe.
Birthe schnurrte zufrieden, ließ ihre Erregung nur langsam steigen, genoß einfach Svens Nähe, ihr schönes, sanftes Spiel sowie die Anregung auf mittlerem Niveau, noch ein gutes Stück unter dem Gipfel, welcher noch nicht gleich gestürmt werden wollte, einstweilen lieber die prickelnde, schöne Aussicht von der jetzigen Anhöhe sollten ausgiebig genossen werden.
Sven war sehr froh, daß seine liebste Birthe so innig an seinen Körper geschmiegt war, hatte weiterhin keine Eile, wechselte seine Kosungen in Intensität, Bewegungsmuster sowie Position, vermied damit für Birthe Irritationen durch Überreizung einzelner Stellen, welche ja ohnehin zwei eigene Hände nutzte, setzte damit gezielter Reizpunkte selbst und bearbeitete bei Bedarf intensiver ihr passend erscheinende Stellen zusätzlich.
Derart bespielten beide Birthes Reizzonen noch eine Weile, bis diese ihre Position erneut wechseln wollte. Deswegen dirigierte sie Sven etwas. Dieser möge ungefähr in der Mitte des Bettes Platz nehmen, während sie sich gedreht hatte, sich kurz auf den Rücken legte, elegant ihre Beine über Svens schwang und sich so an diesen heranschob, bis ihre Unterschenkel seinen Rücken umklammert hatten. Während Sven sie hochzog, nahm sie die Bettdecke mit, schlang diese um beide Leiber, korrigierte sorgsam ihre Position, wobei sie eine ihrer Hände nachhalf, damit Svens Prachtstück genauso einen geborgenen, guten Sitz zwischen ihren Leibern hatte, worauf ihr Körper sich eng an Sven schmiegte, welcher daraufhin Arme sowie Beine um sie verhakte, worauf Birthe ihn gleichfalls innig umarmte, sich ihre Lippen zu einem zunächst zarten Kuß trafen. Dieser wurde aber bald schon lebendiger, deutlich prickelnder, verteilte sich gleichfalls über ihre Gesichter, sodann wieder zurückkehrend zu einem quirligen Spiel ihrer Zungenspitzen miteinander, entsprechend stupsten und rieben ihre Nasenspitzen oder Nasenflügel aneinander.
In dieser Weise angeregt wurde die Klammerung ihrer Schenkel noch enger, ihre Körper rieben sich aneinander, waren sich so nah, daß beide spürten, wie ihre Herzen schneller schlugen, ihre Atmung im Gegentakt fast von selbst synchronisierte, wobei sie diese anregende, sanfte Innigkeit nur so aufsogen und genossen.
Sven Gemächt hatte längst wieder seine volle, stolze, steife Gestalt erreicht, verlangte dort zwischen ihren Leibern mehr Aufmerksamkeit. Birthe merkte dies sehr deutlich, scherzte: „Dein edler Recke verlangt schon wieder ganz ungeduldig Einlaß oder jedenfalls eingehende Widmung sowie Anerkennung seines schwellenden Stolzes!“
Sie grinste Sven an, worauf beide einander tief und verliebt in die Augen sahen.
Sven erwiderte: „Ja, du machst ihn ganz kirre und verrückt, ich kann daran gar nichts machen, er führt dort unten fast ein Eigenleben, so innig an dich geschmiegt wird er ganz keck, forsch und ungeduldig.
Was kann ich machen?“
Beide lachten, danach schlug Birthe vor: „Tja, darum sollten wir uns wohl kümmern, seinen aufkommenden Drang mit meiner schwelenden Lust gemeinsam zum Kochen, Auflodern bringen, unser liebstes Spiel konsequent fortführen, zu einem fulminanten Höhepunkt bringen … oder zweien?“
Sven wollte wissen: „Wie?“
Birthe grinste: „Machst du einen Vorschlag?“
Sven dachte nicht lange nach, antwortete impulsiv: „Vielleicht so ähnlich wie die gestrige Reiberei aneinander. Diesmal könnten wir wechseln, du legst dich auf den Rücken, ich knie mich zwischen deine Schenkel, positioniere mein Glied, daraufhin reiben wir uns eben ein wenig, nachdem ich meinen Oberkörper auf dich gelegt habe.“
Birthe lächelte, mahnte: „Hmmm, Vorsicht bei der Position, da könnte es versehentlich passieren, daß dein strammer Kamerad im Eifer der Rubbelei im heißen sowie glitschigen Mikroklima die Orientierung verliert, ausrutscht und mitten in mich hineinschlingert, wo alles irgendwie gierig miteinander verklemmt, verkeilt, aufreibt – daraufhin bekommen wir die beiden sicherlich so schnell nicht mehr auseinander, bevor es dort erst erhebliche Aufregung, gefolgt von eruptiver Erlösung gegeben hat!
Du weißt ja, selbst wenn ein Rückzug vorzeitig gelingen sollte, bevor alles eskaliert, ist doch eine gewisse Chance gegeben, daß das Folgen haben kann!“
Sven versicherte: „Hatte ich gar nicht vor, mein Kamerad wird keineswegs so verrucht ausrutschen, versprochen, ich schwöre! wir bleiben auf der ausgemachten Linie!“
Birthe grinste einverstanden: „Also gut, also gut, ich vertraue dir ja, daß du deinen verruchten, frechen Schlingel hinreichend unter Kontrolle behältst.
Ferner habe ich ebenfalls das dringende Bedürfnis nach einer kleinen Reiberei dort unten, es drängt schon immens nach etwas mehr gemeinsamer, kribbeliger, erhitzender Aufregung, also los, probieren wir es!“
Damit lockerte sie ihre Beine etwas, Sven löste seine hinter ihrem Po sowie Rücken, daß Birthe sich hinlegen konnte; er kniete sich gleich wie verabredet zwischen ihre Beine, streichelte sanft ihren Venushügel, stimulierte dort ein wenig. Beide grinsten sich freudig aufgeregt an, ihre Blicke verloren sich ineinander, während Sven vorsichtig weiter stimulierte sowie dabei spürte, wie sehr Birthes Feuchte und Wärme lockte, wie ihre Vulva im Grunde bereit war, sein Glied gierig aufzunehmen, wie auch er spürte, daß es ihn sehr drängte, endlich vorzustoßen, sich gänzlich in ihr auszutoben, enthemmt ohne jegliche Kontrolle. Es zog ihn so sehr tief hinein, sich in ihrem Schoß gänzlich hemmungslos zu verlieren.
Trotz des heftigen Dranges, der lodernden Sehnsucht riß er sich nichtsdestotrotz zusammen, hielt sich an ihre Verabredung, stimulierte sie gut weiter, umspielte ihre köstlichen Kostbarkeiten, schürte ordentlich ihr Feuer, bevor er näherrückte, ihren Schoß etwas anhob, seine Schenkel unter ihren Po schob, wobei er mit einer Hand sein Glied flach zwischen ihre Schamlippen schob, wobei zunächst seine Eichel zart über ihre Klitoris rieb, daß sie verzückt schnurrte. Seine Eichel glitt allerdings noch ein wenig weiter hinan zum Venushügel. Aus dem Becken heraus stieß Sven nun sanft, ließ sein Glied wieder zurückgleiten, drückte mit der Hand nach, so daß beim nächsten Stoß seine Eichel schon mit mehr Druck über ihre Klitoris rieb, Birthe daraufhin noch verzückter schnurrte. Sorgsam, konzentriert sowie sehr kontrolliert fuhr Sven damit fort. Er liebte es so, dies innige Gefühl ihrer warmen, schon nassen Schamlippen, ihrer stark stimulierenden Reiberei. Oh, wie gerne wäre er nun in diese weiche, heimelige Geborgenheit vorgestoßen, um sich darin zu verlieren. Dazu hätte es nur einer kleinen Bewegungsänderung bedurft, denn er spürte schon sehr deutlich, Birthes Schoß war so entspannt sowie bereit zur Aufnahme, daß er seinen Penis ganz leicht in ihrer Scheide komplett hätte versenken können. Er seufzte vor Lust und Drang zum Vollzug, führte indes doch ihre kleine, äußerliche Reiberei fort.
Mit zunehmender Erregung konnte er zum einen seine Bewegungen nicht mehr so präzise ausführen, zudem wurde Birthe merklich lebendiger, bewegte nun auch noch ihren Unterleib dazu, krümmte sich lustvoll unter ihm. Beides zusammen konnte jedenfalls reichen, damit sein Kamerad in einem günstigen Moment geeigneter beidseitiger Bewegung in ihre nach ihm gierenden Höhle vordrang, es würde einfach so flutschten, um diese ganz und gar einzunehmen sowie zu erobern.
Daher änderte Sven fast hastig seine Position, legte sich nun auf Birthe, drückte ihren Leib mit Gewicht sowie Kraft herunter, wobei diese sich sogleich wohlig seufzend an ihn schmiegte. Er griff ihre Hände, hielt sie links und rechts neben ihrem Kopf fest, rieb seinen Penis weiter durch ihre Schamlippen, jedoch nun etwas anders, daß Eichel und Klitoris leider nicht mehr aufeinandertrafen. Wie gerne wäre er wenigstens ein Stückchen mit der Eichel eingedrungen, doch untersagte er sich dies, wollte er doch keineswegs ausnutzen, daß seine Liebste ihm nun komplett wehrlos ausgeliefert war. Stattdessen massierte und rieb sein Penisschaft sehr anregend weiter mit reichlich Andruck durch ihre heißen, glitschenden Schamlippen, wodurch ihre Unruhe sowie Hitze nun schnell anstieg, zudem nun ihre Lippen und Zungenspitzen wieder bei einem leidenschaftlichen Kuß vereint waren, ein wilder Tanz in ihren Mündern begann, wobei ihr Atem immer hastiger tauschte, während Sven gleichfalls schneller sowie kräftiger stieß, in einen guten, schnelleren Rhythmus verfiel, womit beide gemeinsam zügig die Anhöhe erklommen, Birthe unter ihm immer mehr die Kontrolle über ihre Muskeln verlor, sich immer unkontrollierter wand sowie zuckte, mit heftiger Lust in seinen Mund stöhnte, wobei seine Geliebte nun überdies ihre Unterschenkel auf seinen Po gelegt hatte, damit kräftig zudrückte, daß ihre schweißnassen Körper hitzig zusammenklebten.
Sven vollführte in diesem engen, wollüstigen Griff nur noch wenige Bewegungen, daraufhin spürte er Birthes sich mit einem zarten Zittern im unkontrollierten Zucken ankündigende Erlösung, welche wirklich gleich darauf dazu führte, daß sich Birthe in der Tat in ihrer Umarmung um Sven krampfte, heftig ihren Atem in seinen Mund stöhnte, seufzte und ein gehöriger Wirbel der Lust ihren ganzen Leib ergriff, durchzuckte, worauf in hemmungsloser Ekstase entlud, was in ihr so immens gedrängt hatte.
Dies elementare Ereignis der Erlösung bei seiner Liebsten spürend, ihre krampfenden Zuckungen, ihren tiefen, heißen Atem, all das riß gleichfalls Sven mit, dessen Kamerad nun zuckend sowie pulsend mit einstimmte, worauf sich beide in diesem wuchtigen Wirbel verloren, beide den Gipfel erreicht hatten, sich dort eng umschlungen hielten, frenetisch jubilierten über diese vehemente Stürmung des Gipfels mit solch explosiver Erlösung.
Nach einer Weile wortlosen, aber seufzenden, schnurrenden sowie hechelnden Genusses ließ Birthes krampfhafte, enge Umarmung geringfügig nach, dennoch hielt ihre Arme sowie Beine ihren Liebsten wie gehabt fest an sich gepreßt. Sie küßten und kosten nun beruhigend weiter, genossen noch ein wenig ihre innige Umschlingung. Erst als beide ganz entspannt waren, ließ Birthe Sven mehr Platz, half ihm, den Oberkörper zu erheben. Sperma sowie Schweiß klebten ihre Leiber zusammen, der Duft ihrer Körpersäfte wurde merklich stärker. Vorsichtig erhob Sven seinen Körper, diesen eher nach vorne haltend, während Birthe ihm nachfolgend die Füße ins Bett stemmte, so den Unterleib anhob, auf daß kein Sperma doch noch in ihre Scheide flösse. Beide lachten, doch es gelang Sven, sich von ihr abzulösen, ohne daß Sperma auf ihre Scheide tropfte. Er eilte nun, holte ein Tuch, wischte erst sein Gemächt ganz trocken und sauber, kehrte hierauf an Birthes Seite zurück, reinigte ebenso sorgsam ihren Leib. Anschließend brachte Sven das Tuch zurück ins Bad und kam eilig wieder zu Birthe ins Bett, worauf beide sich innig zusammenkuschelten, sich zufrieden hielten. Sven hatte seinen Kopf auf Birthes Busen gelegt, war bald durch den gleichmäßig gewordenen Rhythmus ihrer Atmung ganz ruhig geworden, schlief ein. Versonnen koste Birthe ihren Liebsten noch ein wenig, genoß das Gewicht seines Kopfes auf ihrem Leib, sann noch etwas nach, wurde ebenfalls ruhiger, war gleichfalls bald eingeschlafen.
Aufräumen
Erika klopfte am Sonntagmorgen und kündete vom anstehenden Frühstück. Birthe war daraufhin noch am wachesten und bestätigte. Sven und Birthe hatten ganz harmonisch in Löffelchen-Stellung geschlummert. Sven war anfangs noch etwas brummelig, daher begann Birthe, ihn durchzukitzeln. Damit begann eine kleinere, liebevolle Balgerei, welche beide zügig wieder muntermachte. Hernach spurteten beide gemeinsam aus dem Bett ins Bad. Da der Brenner der Heizung dank des zweiten Notstrom-Generators funktionierte, hatten sie auch warmes Wasser, weswegen es nun beherzt eine gemeinsame Dusche probiert wurde. Die Nähe erhitzte beide natürlich gleichsam, sie ließen es allerdings keineswegs ernsthaft aufkochen, kosten, schnäuzelten nur ein wenig unter dem warmen, wohlig prickelnden Schauer herum, trockneten sich hierauf gegenseitig, lachend, kichernd sowie liebevoll ab, zogen sich anschließend zügig an, schlenderten anschließend Hand in Hand hinüber zur Küche des Bauernhauses, wo sie daraufhin mit Erika und Karl den frühen Sonntag genossen, letztere waren zwar schon früher fleißig gewesen, nahmen sich jedoch nun gerne die Ruhepause, um ebenfalls dem Sonntag etwas Raum und Zeit einzuräumen.
Da vom Stand der Aufräumarbeiten noch nichts weiter durchgedrungen war, wurde schon einmal grob das Mittagessen geplant sowie einige Aktivitäten für den Morgen.
Erika schlug vor: „Zum Mittag hätte ich Kasseler in Blätterteig im Angebot – das sollte für vier Personen reichen, wenn wir noch leckere Füllungen ergänzen, muß ja nicht immer so viel Fleisch sein, was meint ihr?“
Karl nickte, Sven erwiderte: „Das klingt ganz hervorragend, mit einfallsreichen Füllungen könnten wir da für ein sehr delikates Mahl sorgen!“
Birthe lächelte, nickte ebenfalls gespannt, Erika meinte daraufhin: „Sven, wenn du Lust sowie Einfälle hast, kannst du gerne helfen, magst du?“
Sven versicherte: „Klar, sehr gerne, mal schauen, was du für die Füllung so im Vorrat hast, damit improvisieren wir eine kulinarische Geschmacksexplosion sondergleichen.
Was kommt noch dazu?“
Erika führte aus: „Rotkohl sollte gut passen, ist zudem verfügbar, das können wir ja gerne auch noch verfeinern, also hinsichtlich einer von dir anvisierten Geschmacksexplosion.“
Alle lachten, woraufhin Erika fortfuhr: „Dazu passen auch Knödel sehr gut, in Ordnung?“
Sven antwortete: „Ja, das paßt gut. Auch da können wir eine fruchtige Füllung probieren, dadurch etwas Besonderes erreichen. Gelegentlich koche ich ja ganz gerne, komme allerdings leider in letzter Zeit nur selten dazu. Somit bietet sich mir ja auch einmal Gelegenheit, Erika etwas über die Schulter zu schauen, ein paar Tricks abzugucken, mal schauen, was sie so auf Lager hat.“
Erika erwiderte: „Wenn du hilfst, darfst du deiner Kreativität gerne freien Lauf lassen, also somit eher ein Erfahrungsaustausch, gemeinsam bekommen wir das schon hin!
Für den Nachtisch dachte ich an Bratäpfel, natürlich gleichfalls delikat gefüllt.“
Birthe grinste: „Hört sich direkt nach einer starken Affinität zu Füllungen an, ich bin gespannt auf die Geschmacksexplosion, die kulinarische Verwöhnung!“
Karl kommentierte sichtlich vergnügt: „Es hört sich an, als würden wir es uns heute richtig gutgehen lassen!“
Alle lachten, Erika meinte daraufhin: „Also brauchen wir nur noch einen interessanten Programmpunkt für Birthe – wollen doch jetzt keineswegs darauf bestehen, daß diese unbedingt ihr eigenes Süppchen kochen müßte.“
Birthe winkte schmunzelnd ab: „Zuviele Köche verderben den Brei, das überlasse ich euch lieber …“
Karl meinte als Vorschlag: „Wenn du magst sowie Interesse hast, so lieb wärest, ein paar kleinere technische Probleme hätte ich noch auf Lager, wo du sehr gerne mal einen Blick drauf werfen könntest.
Ich bin ja ganz begeistert von deinen technischen Fähigkeiten – ich weiß ja, ist im Grunde eine Vorurteil, dieses bei Frauen nicht so zu erwarten, daher ist es gleich besonders schön anzusehen, wie solche Vorurteile Lügen gestraft werden!“
Birthe schüttelte lächelnd den Kopf, antwortete: „Ich gucke natürlich gerne einmal, aber vielleicht traust du mir auch ein bißchen viel zu. Ich brauche das ja auch nur im Labor.
Wenn es komplizierter wird, wende ich mich dort gleichfalls an jemanden, welcher sich damit auskennt, also nicht zuviel des Lobes, ich bleibe da ganz bescheiden, tue, was ich kann sowie verstehe, darüberhinaus lasse ich besser die Finger davon!“
Erneut lachten alle fröhlich, die Einteilung war getroffen.
Nachdem das Frühstück gemütlich ausgeklungen war, Birthe und Sven noch kurz auf ihr Zimmer zurückgekehrt waren, unter anderem zum Zähneputzen, begann hernach das Morgenprogramm, wie sie es besprochen hatten.
Sven brachte sich voll ein, bei der Angelegenheit wie angedeutet mit eigenen, kreativen Ideen, so kam er mit Erika schnell überein, wollte Kasseler mit Blätterteig keineswegs bloß mit Pflaumen verfeinern, sondern zu etwa gleichen Teilen an getrennten Stellen auch eine Mischung aus Birnen sowie Sultaninen probieren, denn Erika versicherte, daß die Birnen aus eigenem Bestand sehr aromatisch seien, ebenso wie die Pflaumen übrigens.
Auch bei den Knödeln wollten sie kreativ sein, es einmal mit einer Überraschungsfüllung mit einer von Erikas selbst hergestellten Beeren-Konfitüre probieren. Damit würde es ihnen gelingen, den schon beim Fleisch etablierten Aspekt der Mischung des Deftig-Herzhaften mit dem Süß-Fruchtigen weiterzuführen sowie zu harmonisieren.
Selbstverständlich würde es ebenso den Rotkohl nicht einfach so geben. Sven hatte die Idee, nicht einfach Stücke von Äpfeln aus eigener Ernte zu ergänzen, sondern brachte es mit einem Spargelschäler zu Streifen, welche durchaus den Rotkohlstreifen ähnlich waren, im Endzustand wäre also vermutlich durch die Färbung durch den Rotkohl nur noch geschmacklich zwischen beidem ein Unterschied bemerkbar. Zudem wurden hier gleichfalls als Überraschung einige fruchtige Beeren ergänzt, um die Komposition abzurunden.
Bei den Bratäpfeln indessen blieben sie bei der Füllung fast traditionell mit Sultaninen, fein gehackten Nüssen, Zitronensaft sowie Honig. Dazu wollten sie als Kontrast noch eine kleine Portion Vanilleeis servieren.
Bei der Frage des Alkoholzuschusses waren sie sich allerdings nicht einig, Erika tendierte eher zur Variante mit ordentlich Rum, Sven bevorzugte gar keinem Alkohol, er wollte nicht auch noch alkoholische Aromen mit der bislang fruchtig-deftigen Komposition vermischen. Damit hatte Erika aber kein wesentliches Problem; wie sie verschmitzt lächelnd versicherte, geht Rum auch gut abends ohne Bratapfel.
Karl hatte ein paar Probleme mit elektrischen Geräten im Angebot zur Freizeitgestaltung. Zum Glück waren es meist ältere Geräte, welche man noch aufschrauben konnte, wo demzufolge noch hineingesehen werden konnte, eher rustikale Technik, bei welcher noch selbst etwas gerichtet werden kann. Obgleich er diese selbst selten nutzte, hatte er sogar gleichfalls ein Multimeter sowie einen Lötkolben zwar ebenfalls eher von der rustikalen Art, jedoch durchaus ebenso kleine Spitzen für feinere Arbeiten dafür. So machte sich Birthe fleißig sowie mit guten Augen, ruhigen Händen an die Arbeit, nachdem sie noch eine Leitung vom Generator in die Scheune gelegt hatten, um wenigstens etwas Strom zur Verfügung zu haben.
Bei einem Punktschweißgerät etwa fand sie einen Kabelbruch, den Karl so halbwegs mit einem Unfall in der Scheune erklären konnte.
Mit dem Ersatzkabel, welches er anbot, war Birthe ziemlich unzufrieden, ein zweiadriges, eher dünnes Kabel mit verschweißtem Eurostecker dran für ein Gerät mit Metallgehäuse, welches zumindest kurzfristig ordentlich Leistung zieht?
Sie zog die Augenbrauen herunter, schüttelte den Kopf, mahnte sofort Karl, den Unfug solle er bloß lassen, er wolle doch Erika nicht die Hütte über dem Kopf anzünden?
Karl räusperte sich, kratzte sich nachdenklich am Kopf, derlei Ungemach wollte er natürlich garantiert mitnichten fabrizieren, räumte ein, sowieso schon immer vorsichtig mit elektrischen Sachen gewesen zu sein. Nachdem ein ordentliches Kabel gefunden war, das Gerät repariert sowie getestet war, schaute Birthe allerdings vorsichtshalber doch einmal stichprobenartig durch, was Karl so an Bastelarbeiten herumliegen hatte. Einige Sachen waren in der vorgefundenen Variante in Ordnung, bei anderen besserte sie nach und erklärte, was insbesondere nach kleineren Unfällen auch einmal schiefgehen könne.
Karl zeigte sich verständig, ließ sich geduldig erklären, wo die Probleme lagen, wie sie vermeidbar wären, war noch mehr davon beeindruckt, welchen praktischen Sachverstand die Akademikerin da aufbrachte.
Er sann nach, sein Sohn studiere ja ebenso, allerdings mehr Betriebswirtschaft, da konnte ihm Birthe allerdings wenig Hoffnung machen, dieses Fach war ja eher etwas für die auf dem Bauernhof genauso immer wichtiger werdende Arbeit im Bureau mit dem Wust von Formularen, um Subventionen abzuschöpfen, weniger für praktische Reparaturen geeignet, da würde sich Karls Sohn schon ergänzend etwas suchen müssen, wenn dieser einmal den Hof übernehmen wolle.
Karl versicherte, das sei der Plan, sein Sohn zudem keineswegs so ungeschickt, in den Semesterferien durchaus ebenfalls in der Gegend mit kleineren Jobs beschäftigt, somit also vielseitig vorbereitet sowie inzwischen schon über einige Belange deutlich besser informiert als er selbst. Heute sei es ja zunehmend wichtig, als Bauer ebenso die Flur und Landschaft zu pflegen, möglichst darüber Einkommen zu generieren, der Trend gehe ja in der heutigen Zeit immer mehr zur ökologischen Landwirtschaft mit allerhand Bürokratie zur Kontrolle, da wolle sich sein Sohn gleichfalls noch theoretisch sowie praktisch mehr einarbeiten, entsprechend mal bei bereits etablierten Betrieben mitarbeiten, sich dort mit der Praxis vertraut machen. Er habe da schon ein paar Kontakte mit netten Leuten. Hier auf dem Hof hätten sie allerdings desgleichen schon begonnen umzuschwenken, hätten damit angefangen, mit Alternativen zu experimentieren. So extrem sei er ja ohnehin nie für die Industrialisierung der Landwirtschaft gewesen, habe sich diesbezüglich eher zurückgehalten, sei deshalb wohl auch nicht stark expandiert, Reichtümer seien so allerdings nicht erzielbar gewesen, vielleicht wären in Zukunft mit Biolandwirtschaft, Umstellung auf ökologisch ja noch etwas mehr drin. Birthe hörte gern, daß sie umschwenken wollten, wünschte viel Erfolg sowie im gleichen Maße Glück dabei. Denn es war schon klar, einfach ist das nicht mit der Umstellung und würde auch eine Durststrecke bedeuten. Karl meinte allerdings, mit der Unterkunft sowie Touristik würde ja ohnehin bereits ein zweigleisiges Konzept gefahren, damit gäbe es also zusätzliche Einnahmequellen. Mit guten Ideen sowie dem Mut, Lücken und Nischen finden und nutzen zu wollen, würden sie es schon schaffen.
Sven kam bald darauf mit dem Polizisten Hein in die Scheune. Hein berichtete, die Feuerwehr sei inzwischen mit schwerem Gerät bis zur Unfallstelle vorgedrungen, sie würden nun mit dem Zerlegen der Bäume beginnen, anschließend diese beiseite räumen wollen. Wenn die Feuerwehr danach bis zur Hofeinfahrt durch seien, könne Manfred, einer der Leute, überdies hinauf zum Strommasten und etwas umkoppeln. Denn auf der einen Seite sei die Durchgangsleitung prinzipiell in Ordnung, nur vom Dorf aus gesehen jenseits des Hofes gäbe es größere Schäden, deren Behebung länger dauern würde. So könnte folglich nach einer improvisierten Abkopplung der Leitung dieser Hof wieder von der intakten Seite her an das Stromnetz angeschlossen werden, wenn jene Durchleitung unterbrochen sei. Zum Glück habe man ja eine entsprechende Einrichtung angelegt, nachdem es vor Jahren schon einmal Probleme gegeben habe, so sei eine Versorgung des Dorfes sowie der Höfe viel sicherer geworden, das Leitungsnetz redundanter, einfacher bei Störungen anzupassen. Mittlerweile hätten das Dorf und auch die meisten anderen Bauernhöfe der Gegend schon wieder Strom. In der Woche würden dann erst größere Schäden behoben, daraufhin also nochmal eine kurze Unterbrechung.
Karl nickte.
Jedenfalls ging es voran, weiter hin zur Normalität nach dem Sturm.
Birthe war ziemlich durch mit Inspektion sowie Reparatur, Sven meinte ebenfalls, daß Erika gut alleine mit dem Rest zurechtkäme. So entschlossen sie sich, Hein Richtung Aufräumarbeiten zu begleiten.
Angekommen sahen sie schon, daß die freiwillige Feuerwehr mit schwerem Gerät fleißig war. Sie hatten ja am Vortag nur Vorarbeit geleistet, den Hauptstamm vor Birthes Leihwagen nicht zerlegt. Dies wurde nun mit größeren Kettensägen von mehreren Leuten bewerkstelligt, welche sich mit dem Kleinkram der dünneren Äste nicht aufhalten mußten, gleichzeitig ebenso Material für Sicherungsmaßnahmen hatten, um Unfälle zu vermeiden. Trotzdem zog es sich noch etwas hin, bis die Straße zum Dorf hin bis auf die Einsatzfahrzeuge wieder frei war. Manfred, der Chef der Feuerwehrtruppe, schlug daraufhin vor, Birthe möge ihren Leihwagen aus dem Bereich in Sicherheit bringen, ein Stück weiter zum Dorf hin sei eine Einfahrt zu einem von Karls Äckern, dort könne ihr Wagen einstweilen einfach parken, so würde das Automobil dem Einsatz nicht mehr im Wege sein, somit könnten leichter versehentliche Schäden beim Aufräumen vermieden werden.
Dem kam Birthe sogleich nach und fuhr los. Dem Wagen ging es also wirklich gut.
Nach dem Parken schlenderte sie gemütlich zurück.
Nun war Platz genug und die Herren berieten darüber, wie am besten mit der komplizierteren Sachlage bei Svens zertrümmertem Auto vorzugehen sei.
Hier hatten sie den Tag zuvor weniger vorgearbeitet, nur um ins Wageninnere zu kommen, jedoch immerhin kam man so schon gut um den Baum herum. Entastet hatten sie hier weniger, die dickeren Äste hingen ungünstiger. So waren erst einmal Sicherungsmaßnahmen fällig, um ein Umschlagen beim Absägen zu vermeiden. So widmete sich die Feuerwehr zunächst einmal dem noch verbliebenem Kleinkram, gingen bei der Sicherung umsichtig sowie besonnen vor, ebenso bei der Entfernung der noch verbliebenen dickeren Äste. Mit mehreren Leuten kamen diese Arbeiten jedoch gut voran.
Karl, Hein und Manfred hatten sich zum beratenden Experten-Komitee zusammengefunden, fachsimpelten weiter.
Birthe kuschelte sich traulich an Sven, beide standen etwas weiter weg, mimten damit praktisch Schaulustige jener illustren Katastrophenaufräumszene.
Birthe grinste, meinte schelmisch frotzelnd: „Schau mal, was für stattliche, fesche Burschen das Land doch vorzuweisen hat, so prächtig in Uniform, wie geschmeidig, solide, kräftig in der Bewegung!
Hach, so ein starker Mann in Uniform hat doch schon etwas!
Welche Kraft, welcher Wuchs, welche Männlichkeit!“
Sven schaute etwas zögernd sowie unsicher bei dieser kleinen Schwärmerei für ländlichen Uniformträger, wies daraufhin allerdings gleichsam auf eine forsche Feuerwehrfrau, konterte: „Oh, jene starke Dame in Uniform macht doch ebenfalls ordentlich was her, wo die Hand anlegt, da ist was los, diese Dame hat bestimmt alles gut im Griff!
Oh, da kann ein Mann gleichfalls ins Schwärmen für die Feuerwehr geraten!“
Beide lachten, küßten einander zart, auch um sich zu versichern, daß neben dem fröhlichen Scherz doch so das innige Vergnügen hier bereits umschlungen war.
Nachdem Birthes Wagen ja nun freigeschnitten und von ihr beiseitegefahren war, waren beide Verliebte ja eigentlich wieder frei, hätten heimfahren können, worauf Hein alsbald überdies hinwies, aber beide winkten ab, Erika hatte das Mittagessen ja bereits vorbereitet, ein Wetterbericht im Radio hatte überdies erst für den späteren Abend wieder stärkeren Wind sowie Regen angekündigt. Derzeit war zwar ebenfalls etwas Wind und Wolken huschten munter über den Himmel, noch regnete es allerdings nicht einmal, was alle Aufräumarbeiten enorm erleichterte. Dies wollten die Leute natürlich auch ausnutzen, um möglichst weit zu kommen. Manfred erzählte zudem, daß von der anderen Seite die freiwillige Feuerwehr des Nachbardorfes aktiv sei. Es hörte sich beinahe nach einem kleinen Wettstreit an, welcher da trotz aller Vorsicht betrieben wurde. So hofften sie jedenfalls mit vereinten oder konkurrierenden Kräften, den Teil der Straße jenseits des Hofes noch bis zum Abend zu schaffen, die Straße daraufhin wieder freizugeben, nach den Prognosen werde es in der Nacht wohl keinen weiteren regelrechten Orkan geben.
Der Haken sei allerdings, daß die Wurzeln einiger Bäume noch locker sein könnten, der Boden sei ja zudem schon länger aufgeweicht. Daher könnte es nun also weniger Kraft benötigen, um weitere umzukippen, welche vielleicht schon leicht angeschlagen seien. Andererseits wäre bislang natürlich keine Zeit gewesen, alle Bäume genauer sowie im Detail zu untersuchen, eventuell derzeit noch stehende Bäume zu fällen, welche nicht mehr zu retten seien, alternativ eventuell bloß lockere solide anzuseilen. So würden sie zunächst improvisieren müssen, Warnschilder zur Nacht aufstellen, anschließend im Laufe der Woche genauer feststellen müssen, was noch an Sicherungsmaßnahmen umzusetzen sei.
Die Lage auf der Allee bleibe also heikel, ohne starken Wind werde es jedoch sicherlich keine weiteren Probleme mit derzeit noch stehenden Bäumen geben.
Karl erklärte sich einverstanden, daß Svens Autowrack kurzfristig auf seinem Hof untergebracht werden könne, um die Straße freizubekommen. Nachdem letztlich der darauf liegende Baum ebenfalls zerlegt war, in Scheiben zur Seite neben die Straße befördert worden war, wurden folglich die Reste von Svens Auto auf den Hof geschleppt.
Nun war die Straße in diesem Bereich frei, etwas jenseits der Hofeinfahrt lag allerdings bereits der nächste Baum. Immerhin war Platz genug, um sich nun um die Stromleitungen zu kümmern. Manfred hatte ordentlich Respekt davor, versicherte sich mehrmals zurück, daß die Sicherheitsbedingungen stimmten. Er hatte ergänzend zu eigener Sachkenntnis eine Anleitung dabei, bei welcher Punkte abzuarbeiten waren. So brauchte er jemanden für diese Checkliste. Seine Leute sollten wegen der Dringlichkeit am besten gleich beim nächsten umgestürzten Baum weitermachen.
Karl lobte so Birthes Fähigkeiten, daß diese anbot, mit Manfred diese Liste dort oben abzuarbeiten. Manfred war beeindruckt, nahm dieses Angebot an.
Damit hatte Birthe ein weiteres kleines Abenteuer zu bestehen, als sie zusammen mit Manfred in dem Korb hinan gen Himmel fuhr, um dort oben am Masten mit ihm an den Stromleitungen zu fummeln, beziehungsweise sie las alle Punkte jener Checkliste nacheinander vor, Manfred funkte zur Rückversicherung, führte aus, was Birthe gemäß Liste vorgab, um die Unterbrechung in der dafür vorgesehenen Installation vorzunehmen.
Nun, alle Sicherheitsmaßnahmen waren in Ordnung, sie verglühten keineswegs in einem Lichtbogen, bekamen es natürlich gut hin, waren alsdann wohlbehalten wieder unten, wo Sven seine liebste Heldin Birthe in die Arme schloß, ihren Mut sowie Sachverstand pries, während Manfred, Hein und Karl ebenso anerkennend nickten, daraufhin zügig das weitere Vorgehen besprachen.
Sie wurden sich schnell einig, daraufhin zogen Karl, Birthe, Sven sowie Hein ab zum Hof, Manfred zu seinen Leuten.
Auf dem Hof wurden beide Generatoren abgekoppelt, schon einmal wieder umgesteckert, was zuvor auf diese Generatoren umgesteckert worden war, Hein gab dies an Manfred durch, woraufhin etwa eine Viertelstunde später tatsächlich der Strom aus dem Netz wieder da war!
Karl hatte nun reichlich Arbeit, um auf dem Hof alles durchzugucken, was entweder noch angeschaltet war, jedoch derzeit abgeschaltet werden konnte oder umdreht nicht mehr angestellt war, allerdings wieder aktiviert werden sollte.
Birthe und Sven begleiteten Hein zurück zur Straße, welche ja derzeit noch gesperrt war. Hein erklärte, prinzipiell könnten beide jeder Zeit Richtung Dorf fahren, dort um die Sperre herum sowie daraufhin Heim. Der Unfall sei aufgenommen, an die Versicherung gemeldet. Seines Wissens nach sei in Richtung Stadt ohnehin wieder alles frei, insbesondere ab der größeren Hauptstraße jenseits des Dorfes. Beide dankten Hein, welcher in Richtung zur Feuerwehr abzog, während sie gemütlich zu Birthes Leihwagen schlenderten, einstiegen, diesen zum Hof fuhren, woraufhin sie ihn parkten, wo er die Aufräumarbeiten auf der Straße nicht stören würde.
Nun war auch bald Mittagszeit, daher spannten sie nur noch kurz aus, schlemmten daraufhin regelrecht im köstlichen Mahl von Erika und Sven, lachten vergnügt, plauderten ein wenig über die Aufräumarbeiten. Sie berieten ebenso, was nach dem Mittag käme. Klar war schnell, daß die Jungverliebten irgendwann nachmittags fahren wollten, um nicht abends abermals in ein neues Unwetter zu geraten. Bis dahin war allerdings noch etwas Zeit. Birthe und Sven beschlossen, noch einen kleineren Gang durch den Eichenhain anzutreten, sich daraufhin irgendwo am Anfang des Moores eine gemütliche Bank auszuwählen sowie noch ein wenig die Natur, die schöne Gegend zu genießen, bevor sie sich verabschieden würden.
Abfahrt
Wie geplant zogen also Sven und Birthe los, fanden bald eine stilles, schönes Plätzchen mit einer Bank, setzten sich, sahen einander tief in die Augen.
Birthe sinnierte: „Tja, so geht die Zeit dahin, schon naht bereits das Ende dieses stürmischen sowie ereignisreichen Wochenendes, schon hängt bereits die Heimreise über uns wie bald diese schon leicht drohend dunkleren Wolken, welche noch so fern scheinen, jedoch schneller herannahen, als mir lieb erscheinen will …“
Sven biß sich kurz auf seine Unterlippe, fuhr fort: „… drohend erscheinen jene Wolken wohl, doch scheint mir, wir können uns von ihnen ebenfalls vorantreiben lassen, statt nun zu zagen. Das Ende des Wochenendes ist ja keineswegs zwangsläufig insgesamt ein Ende für uns. Nach dem eher unerfreulichen, schauerlichen Beginn, sozusagen unserem unfreiwilligen Zusammenrauschen hat sich doch allerhand entwickelt, eine gemeinsame Basis, dies wage ich wenigstens zu hoffen …“
Birthe seufzte leicht, pflichtete freudig bei: „Auch in dieser Hoffnung stimmen wir überein, so könnte sich für uns statt eines Endes gerade erst ein Anfang ergeben, etwas Neues, was miteinander erforscht sowie entdeckt werden will …“
Sven hatte fast scheu mit beiden Händen ihre rechte Hand ergriffen, lächelte verlegen, entgegnete: „Diese Einigkeit gibt mir den Mut, dir quasi anzutragen, auch nach unserer Heimkehr einen gemeinsamen Weg einzuschlagen, besser einfach souverän auszugestalten, unser abenteuerliches Zusammentreffen mitnichten bloß als kleines, wildes, ungestümes Abenteuer anzusehen, sondern als eine Chance auf viel mehr, eine lange Übereinstimmung sowie Gemeinsamkeit …“
Birthe ergänzte: „… eindringliche Vergnüglichkeit, leidenschaftliche Verstrickung, innige Verschmelzung bei gleichzeitigem Respekt vor der jeweiligen anderen Persönlichkeit …“
Sven faßte mutig zusammen: „Kurzum, wir sind fortan ein Liebespaar?“
Birthe war aufgeregt, griff nun mit ihrer linken Hand um Svens Hände, welche noch immer ihre rechte hielten. Sie schluckte, nickte daraufhin, sprach klar heraus: „Ja.
So machen wir das, was bleibt uns sonst?
Ich habe dich sehr liebgewonnen, da wäre es doch dumm, dem zu entsagen und dem nicht mit Vehemenz nachzugehen!
Es ist fast schockierend zu nennen, aber da findet sich rein gar kein Haar in der Suppe, kein Hemmschuh, kein Argument, um nun zu zaudern.
Deshalb bin ich mutig dafür, nun forsch voranzugehen, beziehungsweise bald fortzufahren sowie einfach umzusetzen, wonach es uns verlangt!“
Sven seufzte sehr erleichtert: „Oh wie gerne mag ich mit dir keck und forsch einer gemeinsamen Zukunft entgegenstürmen, egal ob gegangen oder gefahren, Hauptsache mit dir in unsere Zukunft, das ist all mein Sehnen, seit wir uns kennengelernt haben!“
Birthe schmunzelte; ihr Herz schlug schneller, als sie erwiderte: „Uiuiui, seit wir uns kennengelernt haben bereits?
Das kündet von Entschlußfreudigkeit sowie Entschlossenheit. Auch ich bin in unserer gemeinsamen Zeit so verzückt von dir, daß mir dieses Geständnis als größte Süßigkeit erscheint, von welcher ich mitnichten bloß kosten, sondern sooooo gerne mit dir auskosten mag, wie ich es mir früher gar nicht hätte vorstellen mögen!“
Seine Emotionen hatten Sven hochgerissen, er rief aus: „So sei es!
Von nun an gemeinsam!“
Auch Birthe war aufgesprungen, war ihm ganz nah, hauchte nur völlig hingerissen von dem emotionalen, auch durchaus etwas kitschigen Moment ihrer hitzig aufgeflammten Liebe: „Nicht mehr einsam, gemeinsam …“
Beide lachten munter, lagen einander daraufhin einig in den Armen, ihre Lippen vereinten sich zu einem gierigen Kuß, als wollten sie sich jeweils gegenseitig aufsaugen. So kosten und schmusten beide dort eine ganze Weile, gaben sich später einen Ruck, kehrten zurück in ihre Unterkunft.
Erika bot zum Abschied noch frisch gebackenen Kuchen auf, den alle vier gemeinsam genossen und dabei noch munter plauderten. Sven und Birthe waren sich schnell einig, wieder ein Wochenende im Winter zu kommen oder auch etwas länger im Frühling oder Sommer länger für einen Urlaub zu bleiben, es hatte ihnen sehr gefallen, trotz oder gerade wegen Stromausfall sowie all dieser Aufregung, wo Erika und Karl lachten, überdies keineswegs versprechen mochten, solcherlei Durcheinander immer so turbulent sowie improvisiert bieten zu können.
Alternativ könnten sie natürlich in den wärmeren Monaten auch Nächte im würzigen Heu, nur mit Taschenlampen, ohne Kerzen anbieten. Alle lachten, Sven und Birthe zogen ebenfalls in Erwägung, auf dies duftig-interessante Angebot zurückzukommen.
In der Not sowie ohne Strom und bei ihrer lieben, engagierten Hilfe wollten Erika und Karl gar keine Rechnung stellen, dies wiederum wollten ihnen Birthe und Sven gar nicht zumuten, so handelten sie herum, kamen zu einem sehr großzügigen Rabatt. Sie lachten, umarmten sich fast schon freundschaftlich persönlich. Die wenigen Sachen waren schnell in den Leihwagen gepackt, daraufhin standen sie noch einen Moment auf dem Hof, umarmten einander noch einmal, worauf Birthe und Sven einstiegen und losfuhren. Erika und Karl winkten, Birthe und Sven winkten zurück, bis sie auf die Straße entschwunden waren.
Vorsichtig schlich ihr Wagen im Dämmerschein über die Allee. Noch war das Wetter gut, aber sie sahen auf der Strecke jenseits der Hofeinfahrt noch die Einsatzfahrzeuge, aber diese waren deutlich weitergekommen. Die Leute würden es wohl heute noch schaffen, auf ihre Kollegen aus dem anderen Dorf treffen. Sie allerdings erreichten die Sperrmarken auf der Straße zum Dorf, Sven stieg aus, öffnete, Birthe fuhr hindurch, Sven stieg wieder ein, woraufhin sie weiterfuhren, bald auf die Hauptstraße, anschließend munter Richtung Stadt, während das Wetter wirklich schon wieder drohender wurde. So fuhr Birthe nun so zügig, wie es erlaubt war, sie kamen gut voran. Das Wetter sollte sie nun nicht mehr verdrießen.
Sven fragte unterwegs: „Wie gehen wir jetzt konkret weiter vor?“
Birthe grinste kurz, erwiderte: „Erst einmal fahren wir noch. Aber gut, also ein Plan: Solltest mir bald mal genauer verraten, wo du genau wohnst, damit ich dich im nächsten Schritt absetzen kann. Daraufhin fahre ich alsdann heim, mache mich frisch, ziehe mich um, während du dich ebenfalls wieder heimisch fühlst, den Abend vorbereitest. Ich wiederum werde anschließend gucken, was das vorgesehene Vorgehen mit dem Leihwagen ist, was da genau zu tun ist, aufgrund des Schadens werde ich den ja nicht einfach so abstellen können, also muß ich vermutlich zur Zentrale. Die Leute dort wissen ja Bescheid, es sollte also eigentlich trotzdem relativ unproblematisch sein, nicht so lange dauern. Wenn diese Formalitäten erledigt sind, fahre ich mit der Straßenbahn zu dir. Bis dahin hast du einen schönen, gemeinsamen Abend zu zweit vorbereitet, alsdann lassen wir es uns gutgehen.
Ist dies ein guter Plan?“
Sven lachte, erwiderte: „Ja, besonders der letzte Punkt gefällt mir gar sehr, an dem liegt mir sehr sehr viel, daß ich große Neigung habe, den ausgiebig auszukosten.“
Birthe versicherte: „Ganz in meinem Sinne, für meine Sinne.
Oh, wie drängt es mich schon wieder so stürmisch, ganz bei dir mag ich sein sowie in Zweisamkeit schwelgen, genießen!
Kann es kaum abwarten, von deiner Süßigkeit zu naschen!“
Beide lachten munter.
Etwas später hakte Sven abermals nach: „Also gut, ich meinte eben gleichfalls den mittelfristigen Zeitplan, keineswegs nur den für heute. Wir waren uns ja einig hinsichtlich unseres Status als Liebespaar.
Hast du konkrete Vorstellungen, wie wir dies praktisch umsetzen?
Was wir daraus machen?“
Birthe schaute ihn kurz an, grinste, antwortete: „Auf jeden Fall oft, leidenschaftlich sowie innig.“
Beide lachten wieder, waren sich allerdings auch etwas unsicher, wie sie planen sollten.
Birthe fragte also: „Beziehung hattest du vermutlich schon, wie habt ihr das in dem konkreten Fall geregelt?“
Sven atmete tief durch, nickte, erzählte erst zögernd, bald aber sprudelte es nur so aus ihm heraus, denn Birthe hatte einen Punkt getroffen, welcher ihn stark verunsicherte: „Also gut. Jene Beziehung ging über eine längere Zeit. Alles hat im Studium begonnen, erst einmal nur so für eine wilde Nacht, daraufhin nach zwei Wochen oder so nochmal, danach immer öfter, sind auf diese Weise in eine Beziehung reingeschliddert, hatten irgendwie plötzlich eine feste Beziehung und hatten uns doch nicht wirklich auf etwas verständigt. Einerseits waren wir ein Paar, haben aber doch getrennt gewohnt, haben uns nicht mehr zugetraut. Es war irgendwie diffus sowie unentschlossen, ohne den wirklichen Mut, aus der eigenen Deckung zu kommen. Irgendwann war auch mal wieder Flaute, Meinungsverschiedenheit, Streit, wollten irgendwie nicht mehr, da hat es die Trennung sehr erleichtert, daß wir nicht zusammengezogen waren. Ich möchte sagen, das hat es zu sehr erleichtert, vielleicht gar sabotiert, daß wir uns wirklich auseinandergesetzt hätten, was unsere Probleme sowie Interessen waren.
Eigentlich hatten wir richtig Schluß gemacht. Nachdem diese Enttäuschung unterdessen verarbeitet war, haben wir uns beide anderweitig umgesehen.
Nach fast einem Jahr, wo wir uns nur so sporadisch an der Uni gesehen sowie eher kameradschaftlich gegrüßt hatten, hat es sich irgendwie in der Mensa so ergeben, auch weil es gerade zu Semesterbeginn ziemlich voll war, daß sie zu meinem Tisch kam, fragte, ob sie sich setzen dürfe. Ich hatte nichts dagegen. Jedenfalls sind wir so ins Plaudern geraten, haben irgendwie im Laufe des Mittags beide gemerkt, daß gar nicht so richtig Schluß war.
Es gab daraufhin weitere Gespräche sowie danach sogar erneut ein paar leidenschaftliche Nächte, somit waren wir plötzlich sowie unerwartet wieder zusammen. Ganz wie am Anfang war es keineswegs, aber doch irgendwie gut genug, es funktionierte, wir zogen wirklich zusammen.
Es kam der Abschluß und so, da wurde es wieder kritisch mit unserer Zukunftsfrage, Stelle hier oder da, Wissenschaft oder Industrie, andere Stadt, ahnst es vermutlich, schwierig ist es, etwas gemeinsam hinzubekommen. Jedenfalls zerrte und zehrte das schon wieder an den Nerven, wir hatten wieder Auseinandersetzungen. Dieser Konflikt hat sich allerdings weitgehend gelegt, denn wir konnten beide in derselben Stadt bleiben, beide sogar an derselben Uni, also als Doktoranden. Deshalb konnten wir ohne weitere größere Reflexion weitermachen, ohne uns unseren Konflikten oder eventuell doch unterschiedlichen Lebenskonzepten zunächst wirklich stellen zu müssen. In unserer Beziehung war derweil bereits viel Routine drin, bei der vielen Arbeit ist unsere Beziehung auch etwas verblaßt, im Alltag ergraut. Dann kam mit dem weiteren Abschluß wieder die Frage der Zukunft auf. Auf unsere Beziehung bezogen ging die Zeit überraschend schnell herum, für uns hatten wir uns kaum Zeit genommen. Von daher waren wir eigentlich noch immer nicht weiter.
Wir schauten uns um, tauschten uns aus, es gab wieder Reibereien wegen Kleinigkeiten. Immer, wenn wir so auf uns zurückgeworfen waren, wenn es konkret wurde, wir entscheiden sollten, was mit uns werden sollte, funktionierte es irgendwie nicht mehr.
Irgendwie haben wir uns beide auf dieselbe Stelle hier an der Uni beworben. Das schürte irgendwie eine dumme Konkurrenz, es kriselte wegen solch einer Albernheit.
Naja, es war großer Andrang auf jene Stelle, trotzdem konnten wir beide uns vorstellen. Danach war Abwarten angesagt. Sie hatte noch eine offene Stelle in einer anderen Stadt gesichtet, von welcher sie mir nichts gesagt hatte, welche ich nicht gefunden hatte. Dort hatte sie sich ebenfalls beworben. Derlei ist ja an sich kein Problem, völlig normal in einer Phase beruflicher Neuorientierung, wir hätten aber schon darüber reden sollen. Dies hatten wir bei anderen Stellen jedenfalls besprochen, von daher war es nun erstaunlich, daß sie gerade diese für sich behielt.
Etwas später bekam ich eine Nachricht zur Teilnahme an einer finalen Runde, mit großem Vortrag sowie Fragerunde sollte es sein. Wir warteten, bei ihr kam gar nichts. Nicht einmal eine Absage kam bei ihr an.
Sie wurde in den folgenden zwei, drei Stunden ziemlich nöckelig, wir stritten uns wieder, eigentlich wegen nichts, denn was konnten wir dazu, daß diese Verkündigungen zu dieser Stelle augenscheinlich nicht gleichzeitig an alle gesendet wurde?
Egal, wir mußten uns trotzdem streiten, statt erst einmal den Tag oder auch zwei Tage abzuwarten. Vermutlich haben jene zuständigen Personen überdies gar nicht darauf geachtet, daß es bis auf den Namen dieselbe Adresse war.
Das war alles so blöd. Dabei kam jedoch eben auch raus, daß sie sich in jener anderen Stadt auf diese sehr gute, anspruchsvolle Stelle beworben hatte, von welcher sie mir nichts erzählt hatte. Sie war sogar bereits dort gewesen. Weil wir in jener stressigen, unübersichtlichen Zeit gelegentlich mal einzeln unterwegs waren, war mir dieser Umstand gar nicht aufgefallen. Jedenfalls war sie dort längst in den Verhandlungen, mußte eigentlich nur noch zusagen, hatte aber bislang gezögert wegen jener Stelle an der Uni hier, auf welche wir uns beide beworben hatten. Nun wurde sie ungeduldig sowie ungehalten, weil nur ich eine Nachricht bekommen hatte, sie gar keine. Deshalb war sie verärgert, aus unserem Streit heraus sowie rein impulsiv sagte sie bei jener andere Stelle kurzentschlossen zu, teilte mir diese Entscheidung anschließend im Nebensatz mit.
Den nächsten Tag bekam sie erst eine Nachricht, daß sie ebenfalls in der finalen Runde gewesen wäre, sagte ihre Teilnahme nun allerdings verärgert telephonisch ab, zudem mit dem Hinweis, schon eine deutlich bessere Stelle gefunden zu haben – das bezog sich eher darauf, daß diese etwas besser zu ihren bisherigen wissenschaftlichen Interessen paßte, damit harmonierte ihre neue Stelle ideal, knüpfte ausgezeichnet an mit reichlich Potential für neue Erkenntnisse, Kontakte, Kooperationen, sie hatte mir entsprechende Unterlagen im Streit an den Kopf geworfen, ich hatte anschließend interessiert sortiert sowie durchgeguckt. Es wäre für mich gleichfalls noch im Rahmen gewesen, für sie jedoch deutlich passender, in dieser Hinsicht hatte sie zweifellos Recht.
Während ich das mit dieser anderen Stelle für sie also gerade schluckte, ließ sie ihrer Verärgerung über jene verzögerte Nachricht freien Lauf.
Daraufhin knallte es zwischen uns irgendwie richtig, eigentlich aus nichtigem Anlaß; was jedoch lange schwelte und hätte entschieden sowie besprochen werden müssen, lag nun offen und unumgänglich auf dem Tisch. Kurzum, wir haben uns getrennt, sie hat gepackt für ihre neue Stelle, wollte da ganz neu sowie ohne mich anfangen, durchstarten. Ich war trotz unserer Meinungsverschiedenheiten enttäuscht über diesen Entschluß. Es war eine lange Zeit gewesen, welche wir gemeinsam hatten, nun machte sie entschlossen einen Schnitt. Es ist keineswegs so leicht akzeptierbar, daß gemeinsame Jahre ein Irrtum waren, waren sie allerdings letztlich bei solch einem Ende, einer derartigen Abschiedsszene. Natürlich – es war nicht alles schlecht, im Gegenteil, es gibt auch sehr schöne Erinnerungen, wo es wirklich gut lief, jedoch so im Rückblick kaum diese wichtigen Momente, wo wir es wirklich wieder hingebogen hatten, wenn wir uns gestritten hatten, danach herrschte irgendwie eine Tendenz, eher Gras drüber wachsen zu lassen, es in sich hineinzufressen sowie weiterzumachen. Diese Strategie war dumm von uns beiden.
Gut, jene Stelle, ‚Karriere‘ war eigentlich nur ein Anlaß, in dem Augenblick darüber zu reflektieren, was bei uns nie funktioniert hatte, aber so und in dieser Form zu spät natürlich.“
Nachdem er das so rausgelassen hatte, hatte Sven verlegen den Kopf gesenkt, schwieg.
Birthe überlegte einen Moment, schluckte, meinte daraufhin dazu: „Jedenfalls habt ihr so zwar spät, aber doch überhaupt ein Ergebnis gekommen, daß es nicht funktioniert. Du wirkst aber immer noch ziemlich getroffen.
Hast du all dies wirklich bereits verarbeitet?“
Sven entgegnete: „Ja, habe ich, ist ja nun auch bereits eine Weile her. Getroffen war ich eigentlich weniger wegen ihr oder jener Trennung. Was mich sehr verunsichert hat, war vielmehr unser Defizit, daß wir so wenig über uns geredet haben. So gesehen habe ich in der kurzen Zeit mit dir mehr über uns geredet als in den Jahren mit ihr über jene damalige Beziehung sowie deren weiteren Perspektiven.
Ich habe mich anschließend eigentlich gut aufgerappelt. Diese finale Runde um jene Stelle habe ich gut gemeistert. Wie sich herausstellte, gab es in jener Runde noch eine weitere Kandidatin, neben meiner Freundin hatte noch eine andere Frau abgesagt. Die verbliebene andere Teilnehmerin hatte inhaltlich ein tolles Thema, was ich sehr interessant fand, sie war zuerst dran, da wurde ich schon ziemlich unsicher. Sie war allerdings ebenfalls sehr aufgeregt und gehemmt. Trotz des spannenden Themas, eigentlich einer guten Arbeit hatte sie Probleme, richtig in Schwung zu kommen, wirkte so die ganze Zeit ängstlich, zu verzagt. Bei der Fragerunde hatte sie daraufhin auch noch Pech, gleich bei der ersten Frage hatte jemand etwas aus ihrem Vortrag nicht richtig verstanden, was sie jedoch nicht sofort durchschaute, ich schon, ich biß mir auf meine Lippe, als beide aneinander vorbeiredeten. Ich wollte eigentlich eingreifen, dies zu ihren Gunsten klären, wäre jedoch einerseits als Kandidat in jener Situation unangemessen gewesen, andererseits war es ohnehin bereits zu spät, da kam schon die nächste Frage und sie war ziemlich von der Rolle, noch mehr verunsichert sowie eingeschüchtert als zuvor beim Vortrag.
Ich war kurz vor meinem Vortrag gleichfalls ziemlich aufgeregt, fand meinen Kram längst nicht so spannend wie ihren, vielleicht jedoch lediglich, weil ich mit meinem Kram bereits gut vertraut war. Ich war anfangs ebenfalls sehr unsicher, kam daraufhin jedoch richtig in den Fluß meiner eigentlich so vertrauten Gedanken rein, alles lief wie von selbst und wie am Schnürchen, zu dem Zeitpunkt wohl mein bester Vortrag, nicht einmal vom Inhalt, gleichwohl von der Art der Präsentation. Ich hatte irgendwie das Publikum erwischt, was mich selbst überraschte, es haute nichtsdestoweniger irgendwie hin.
Bei der anschließenden Fragerunde hatte ich ebenfalls Glück, gleich die erste Frage betraf einen an sich kniffligen, kontroversen Sachverhalt, mit dem ich mich schon eingehender beschäftigte hatte, so konnte ich gut referieren, was dazu die verschiedenen Hauptmeinungsrichtungen zum Thema waren, konnte ebenso meine Meinung, meinen Ansatz dazu gut auf den Punkt bringen, vermied dabei allerdings, diesen forsch oder selbstgefällig in den Mittelpunkt zu rücken.
Im Anschluß wurde jene Fragerunde wirklich spannend, denn da waren wirklich Leute aus den verschiedenen Lagern anwesend, es wurde richtig lebendig. Nun, es war ja eine wissenschaftliche Diskussion, also schon ganz zivilisiert, so konnte ich das gut herumreißen sowie hauptsächliche Kernpunkte des Konfliktes gut herausstellen, ohne Leute zu verprellen, denn ich behandelte diese heiklen Sachverhalte letztlich schon ziemlich neutral. Der Rest dieser Fragerunde war daraufhin ein Kinderspiel.
Kurzum, ich habe die Stelle bekommen, zwar auch nur befristet, aber immerhin meins, quasi die nächsten Jahre interessante Wissenschaft immerhin gerettet.
Damit war die Angelegenheit endgültig entschieden, ich hier, sie dort, im Streit getrennt, Schicht im Schacht. Folglich haben wir also die Wohnung zügig aufgegeben wie unsere Beziehung, seitdem wohne ich hier in der Stadt allein. Es gab auch nicht mehr das Gefühl, daß sich noch einmal etwas ändern könnte, es war geklärt und erledigt, anders als bei unserer ersten Trennung, haben folglich ebenso keinen Kontakt mehr, da ist in jenen letzten Tagen unserer Beziehung zuviel Blödsinn passiert, zuviel unbedacht ausgesprochen, in der Art, dafür in der Sache viel zu spät. Dieser Streit sowie Unfug war doch nur das Symptom für das, was über Jahre schon nicht geklappt hatte.
So richtig beziehungsfähig habe ich mich indessen seitdem nicht gefühlt, hat zudem gedauert, bis ich das richtig verdaut, verarbeitet hatte, hat sich somit auch gar nichts mehr ergeben. Ich war mir selbst gegenüber ziemlich mißtrauisch. Also habe ich mich lange Zeit einfach auf andere Dinge, meine Forschung, Lehraufgaben konzentriert, Privatleben minimalisiert.
Plötzlich standest du da in Regen und Sturm und es hat bei mir Wusch! gemacht.“
Birthe lachte verlegen, Sven stimmte mit ein.
Nach einer Weile meinte Birthe: „Jedenfalls kann ich jetzt besser verstehen, warum du nach einer wenigstens mittelfristigen Perspektive fragst, auch wegen dieser befristeten Stellen, dieses Leben im Vorläufigen, im Übergang das Leben sowie Beziehungen beeinflußt. Wir sind irgendwie immer so zwischendrin, nichts Solides, worauf wir bauen können. Ich bin mit meiner Doktorarbeit ja bald durch, also ebenfalls eine befristete Stelle, es gibt vielleicht gleichfalls eine Chance, danach hier ein paar Jahre weiterzumachen, es ist auch sehr spannend und interessant für mich. Lästig ist allerdings schon, von einer Befristung zur nächsten hangeln, sich nie wirklich festlegen sowie längerfristig einrichten können. Das ganze Klima in der Forschung ist auf Mobilität ausgerichtet, mitnichten auf eine Entwicklung einer langfristige Perspektive, weder wissenschaftlich noch privat. All dies belastet dann schon.
Es erscheint unmöglich, längerfristige Pläne umzusetzen, sich festzulegen.
Mehr und mehr denke ich, all dies läuft ziemlich falsch, sich so davon vereinnahmen lassen, das Private derart unter Druck zu setzen, sein Leben so von befristeten Verträgen abhängig zu machen, sich allein deswegen nicht festlegen – wohin bringt uns dies letztlich?
Auch daher war es für mich ein sehr wohliges Gefühl, als wir da auf jener Bank saßen, ohne Zögern gesagt haben, wir wollen es zusammen machen, nicht nur mal probieren oder mal schauen sowie ein vehementes Vielleicht dabei, im besten Falle ein entschiedenes Eventuell, sondern wirklich ernsthaft und ausgesprochen ein Paar sein, dies zu einem zentralen Punkt machen, nicht etwas, was von ganz anderen Unwägbarkeiten abhängt.
So hat es sich richtig angefühlt.
Finanziell oder mit einer unbefristeten Stelle erst einmal sicher sein, damit alles andere aufschieben, dies Argument als Ausflucht nehmen, scheint mir die falsche Reaktion auf den Mißstand dieser befristeten Stellen zu sein.
Bei einer Doktorandenstelle ist die Befristung natürlich in Ordnung, darauf aber gehen die Jahre dahin, worauf also noch warten?
Was noch aufschieben?
Was noch, wenn nicht jetzt!“
Sven schaute sie an, lächelte glücklich: „Du hast so Recht. Ich habe damals diese Unsicherheit verspürt. Es wurde nicht einmal ausgesprochen. Ich will das gar nicht einmal als Ursache meines damaligen Beziehungsproblems bezeichnen, aber es war sicherlich der Sprengstoff, welcher Klarheit gebracht hat, der Hebel, welcher aufbrach, was sowieso eigentlich nicht paßte. Denn so im Unterschied zeigt sich nun: Mit dir gibt es keinerlei Zögern, keine Unsicherheit, ob es passen könnte – wenn alles richtig ist, ist alles intensiver, kann nicht nur so nebenbei laufen, was gut, richtig ist, impliziert eine große Wichtigkeit, Relevanz, kann keineswegs einfach so subsumiert werden.
Dieses Klarheit war bei meiner früheren Beziehung nie gegeben. Ich vermute, wenn es mit unseren befristeten Stellen zufällig gepaßt hätte, wenn wir vielleicht gar die eine Stelle geteilt hätten, hätten wir weitergedümpelt, ohne eine prinzipielle Klärung herbeizuführen, eventuell besser als nichts, gleichzeitig jedoch den Blick verstellend. Ohne eine solche rein alltägliche, praktische Gemeinsamkeit allerdings wäre ebenfalls deutlich eher belastender Druck aufgekommen: endlich miteinander reden, nicht aufschieben, sondern entscheiden, statt des Provisoriums sich den Tatsachen stellen, daß es so sowieso keine gemeinsame, dauerhafte, unbefristete Zukunft geben würde. Erst das Strampeln im Ungewissen hat uns dahin gebracht, nur noch kurzfristig zu denken, statt gemeinsam zu überlegen, wie es um unsere Beziehung steht, ob diese für mehr als kurzfristig geeignet ist. Das war sie nicht, es gab nur immer wieder eine Fristverlängerung, so im Rückblick absurd, aber unter den Umständen eine Baustelle, um welche wir uns nicht auch noch kümmern wollten, daher weitergedümpelt haben, weil es so bequem war.“
Birthe warf ein: „Nun, mit dieser Erkenntnis machen wir es nun anders!“
Sven beteuerte: „Bestimmt machen wir das!“
Nach einem kleinen Stück stiller Fahrt begann Birthe daraufhin wieder: „Also gut. Ich habe erfahren, was bei dir so gelaufen ist. Daher sollte ich wohl auch einmal ein wenig über mich erzählen. Gut, so dramatisch schiefgelaufen ist es bei mir zum Glück nicht, da hast du wirklich bislang Pech gehabt. Aber im Grunde habe ich es locker angehen lassen, mich im Studium nicht festgelegt. Damals war eigentlich auch gar keine Zeit dazu. Gelegentlich haben wir uns schon gefragt, ob bei all dem Trubel gar keine Zeit für eine Privatleben mehr vorgesehen ist. Andererseits habe ich mein Studienfach ja aus Interesse gewählt, folglich ist dieses eben zunächst am wichtigsten. Dachte ich zuvor noch, sowieso die Schlaueste zu sein – nicht ernsthaft, aber nach dem Abitur entsteht eben dieser irrtümliche Gedanke, alles Wesentliche schon verstanden zu haben – daraufhin ist der Anfang des Studiums ein Schock.
Plötzlich studiert man mit reichlich anderen, ähnlich schlauen Leute – gemeinsam ist sehr schnell festgestellt, daß es noch so viel gibt, was mitnichten verstanden ist!
Diese an sich triviale Erkenntnis beeindruckt, spornt jedoch genauso enorm an. Daher dachte ich mir – wie rund die Hälfte aller Anfänger, welche also nicht abbrechen – da mußt du jetzt richtig ran sowie dich reinhängen, bei siebzig bis achtzig Stunden Uni oder Aufgaben für die Uni lösen bleibt da ohnehin nicht so viel Zeit für Freizeit oder Vergnüglichkeit. Im Zweifel über eigene Möglichkeiten, im Angesicht eigener Begrenztheit vermag allerdings auch nicht wirklich beruhigen, daß Kommilitonen diese Themen gleichfalls keineswegs besser drauf zu haben scheinen. Die Gelassenheit kommt erst viel später mit der Erkenntnis, daß es ein gemeinsames Ringen ist sowie letztlich bei genug Spezialisierung und Expertenwissen ein Punkt kommt, ab dem es niemanden mehr gibt, welcher gefragt werden kann, weil er oder sie es wüßte. Dies ist das Ende der Fahnenstange; sobald man selbst es wagt, Fragen zu stellen, welche niemand zuvor zu stellen wagte oder vermochte, gilt man gar selbst noch als Expertin, hat damit einen guten Teil der Verantwortung, fragliche Antworten selbst herauszufinden, jedenfalls gewissenhaft daran zu arbeiten.
Schnell ist da in einer unendlichen Tretmühle, wer nicht darauf bedacht ist, auch einmal wieder zurückzutreten: einen Blick auf das Gesamtbild werfen, über sich reflektieren, was man eigentlich selbst außerdem noch möchte.
Daraufhin kommt sie letztlich wieder hoch, die Frage, ob es da sonst nichts mehr gibt oder besser niemanden, jenseits aller Forschung sowie flüchtiger Begegnungen, zur, naja, Befriedigung dringendster Bedürfnisse, beinahe wie eine Notdurft verrichten. Anfangs noch aufregend der Abwechslung wegen, bekommt es doch zunehmen einen faden, zweifelhafte Beigeschmack. Gelegentlich hatte ich allerdings schon einfach nur Lust, der schiere animalische Trieb – zur Befriedigung desselben fand sich im Folgenden gleichfalls ziemlich schnell ein geeigneter, dazu passender Interessent, welcher ebenfalls keineswegs mehr wollte. Nun, ich war da aus meiner Sicht jedenfalls weder genußsüchtig noch keusch, eben locker drauf, in der Hinsicht unbeschwert sowie eher hastig wie bei einer Nebensächlichkeit. Wobei bereits hastiges Essen nicht wirklich gesund für den ganzen Körper sowie Verstand ist, derart oberflächlicher Sex sowieso nicht. Hastiges Verkonsumieren anderer Menschen ist vor allem auf Dauer schlecht für das Gemüt, den Kopf, die gesamte Einstellung. Der andere Mensch verkommt zum bloßen Objekt, welches nützlich zur Befriedigung der eigenen Triebe ist. Ein wenig Spaß sowie Ablenkung, bloß damit die Konzentration für die nächsten Wochen oder Monate erst einmal gesichert ist, jeglicher Fokus wieder bei der Arbeit liegen kann.“
Birthe machte eine kurze Pause, atmete tief durch, führte daraufhin weiter über ihre Situation aus: „Ich wohne in einer Wohngemeinschaft, schon seit der Studienzeit mit meiner besten Freundin Heike zusammen. Anke, eine weitere gute Freundin sowie Mitbewohnerin, ist nach dem Abschluß raus, lebt jetzt in einer anderen Stadt, wir halten schon Kontakt, sehen uns jedoch nur noch selten im Jahr persönlich. Wir hatten eine gute Zeit, hatten natürlich schon hauptsächlich mit dem Studium zu tun, jedoch eben gelegentlich ist genauso etwas amouröse Ablenkung wichtig als Ausgleich gewesen.
Heike ist Lehrerin, hatte gleich mehrfach Glück, Referendarstellen noch in der Region, nun sogar eine Schule in der Stadt.
Statt Anke haben wir nun Shirin. Sie ist Studentin und ist Heikes Liebste, was Shirins Eltern aber keinesfalls mitbekommen sollen, diese sind in dieser Hinsicht insbesondere etwas konservativ.“
Sven hakte nach: „Oh, die beiden sind ein Liebespaar?“
Birthe bestätigte: „Ja genau, ist doch heute nichts mehr dabei, wenn zwei Frauen zusammen sind, na gut, Shirins Eltern hatten sowieso schon Bedenken wegen des Studiums, wo sie sich durchgesetzt hat, hätten sie am liebsten verheiratet, mitnichten irgendwelche losen Sachen im Studium. Hmmm, bei der zurückhaltenden, scheuen Schirin hat Heike irgendwie die richtige Stelle gefunden und das läuft richtig gut. Wenn wir nicht so lange befreundet wären, wäre ich da nun eigentlich schon ein wenig außen vor, aber ich verstehe mich ebenso mit Shirin gut, von daher klappt es mit der Wohngemeinschaft prima, trotz dieser Konstellation.“
Sven meinte: „Hmmm, Heike steht also eindeutig auf Frauen … und ihr seid seit der Studienzeit beste Freundinnen?“
Birthe lachte, erläuterte: „Jepp. Heike war allerdings gleichfalls experimentierfreudig, hatte ebenfalls was mit Männern.
Mal so, mal so …
Zusammen jedoch, also als Paar waren wir nie.
Ich gebe allerdings zu, also so in der Wohngemeinschaft mit Anke und Heike ist schon mal was passiert. Aber nicht oft, mehr so aus Verlegenheit oder in einer besonderen Situation, wo sich aus Trost oder Zuspruch irgendwie etwas mehr entwickelt hat. Es war uns eigentlich nicht wirklich recht innerhalb der Wohngemeinschaft, wir haben jedoch andererseits ebenso nichts verheimlicht, von daher funktionierte es.
Bedenken müssen dir diesbezüglich jedenfalls nicht kommen, ich habe nie eine Beziehung mit einer Frau gesucht – wenn in mir ein dringendes Bedürfnis aufkam, entzündete sich das deutlich eher an solch schmucken, attraktiven Männern wie dir – ohoh, ja, darin liegt schon eine große Verlockung, wenngleich ich doch eigentlich ziemlich diszipliniert bin, keinesfalls gleich jeglicher süßen Versuchung nachzugeben pflege. Es fällt mir also sicher nicht schwer, mit eindeutig zu entscheiden.“
Birthe grinste, Sven war etwas unsicher. Als Birthe zu lachen begann, stimmte er jedoch mit ein.
Birthe ergänzte: „Es ist ja jetzt auch egal, wo es sowieso zwischen uns Wusch! gemacht hat. Einräumen kann ich allenfalls, daß ich nie großartig auf diese groben, dominanten Alpha-Männchen gestanden habe. Derlei war niemals meine Präferenz. Dies jedenfalls hatten Heike und ich übereinstimmend ganz schnell heraus. Heike konnte mit denen gar nichts anfangen, ich allenfalls mal für ein ganz drängendes Bedürfnis nach einem etwas härteren Zugriff. Heike konnte insbesondere mit dem eher weichen, anschmiegsamen Typ ganz gut, ich eher mit dem emanzipierten, modernen, jedenfalls nicht konservativ-rustikalen Typ.
Dich schätze ich ja auch eher als feinsinnig sowie emanzipiert ein, keinesfalls Typ Draufgänger, keineswegs dominant, allerdings gleichfalls mitnichten unterwürfig, läuft bei uns eher auf gute Verhandlungen hinaus, dies haben wir ja schon im Moor festgestellt, diese Koinzidenz gefällt mir sehr, ich will nicht meine Meinung durchsetzen, keineswegs einfach so eine andere übernehmen, ich will herausfinden, was ein guter Weg ist.“
Sven stimmte überein: „Ja, dieser Aspekt gefällt mir ebenso. Immer wissen sollen, wo es langgeht, ist eine dumme Einstellung.
Erst einmal die Gedanken sammeln sowie ausformulieren, gemeinsam Ideen entwickeln und entscheiden, dies erscheint mir ebenfalls ein gutes Grundkonzept, welches wir gleichwohl in der Praxis auch erst umsetzen müssen!“
Sie lachten beide, denn es war ihnen schon klar, mit Inhalt füllen mußten sie ihren idealen Anspruch schon noch, immerhin stimmten sie im Anspruch sowie in der Einsicht des praktischen Hakens schon einmal überein.
Birthe führte bald daraufhin ihren Gedanken weiter: „Weil Shirin und Heike sowieso ein Paar sind, bin ich in meiner Wohnungswahl also deutlich freier als ich es wäre, wenn wir uns nicht festgelegt hätten und so gefühlt eher die Wohngemeinschaft auch ohne Beziehung mein einziger fester Bezugspunkt wäre.
Von daher können wir also deinem sowie ebenso meinem Bedürfnis nach mittel- oder gar langfristiger gemeinsamer Planung frei folgen, die Situation ist sehr günstig, Shirin und Heike sind sehr leidenschaftlich und wild miteinander, Shirin als scheues Rehlein hat sich als stilles Wasser als bemerkenswert tief erwiesen. Damit hat Heike ihre Meisterin gefunden, hängt voll an der Angel, aber mit sehr viel Vergnügen sowie inniger Verbundenheit. Beide sind sich trotz der relativen Frische ihrer Beziehung ebenfalls sehr sicher, daß diese so ganz richtig ist, keine Eintagsfliege, sie legen sich aufeinander fest.
Wir sind älter geworden, die Experimentierphase bezüglich der Partnerwahl ist vorbei, eine neue Phase beginnt.
Und dann standest du da im Regen, wir haben uns gleich so gut verstanden, da dachte ich mir ‚Holla! – so hatte ich das noch nicht!‘ und es fühlt sich sehr sehr gut an!“
Sven streichelte sanft ihre Schulter, lächelte sie an, Birthe konnte ihn nur kurz ansehen, mußte ja auf die Straße achten, aber sie strahlte regelrecht, beide fühlten, daß es gut war, daß sie etwas daraus machen würden.
Etwas später meinte Sven nach einiger Überlegung: „Bei Männern ist es ja eher unüblich, bei Kummer oder Trost zu kuscheln, allenfalls mal eine Schulterklopfen oder so nebenbei mal ein Knuff, Schubser, ein Griff an den Arm. Das sind ja allenfalls die ganz starken Burschen, welche sich mal in den Arm nehmen würden – oder eben Homosexuelle.“
Birthe nickte: „Stimmt.
Vielleicht sind ja gerade diejenigen Burschen, welche offen schwul leben, die ganz harten Jungs, während jene allenfalls sich selbst täuschen, welche einen so breiten Gang haben, ihre Glocken frei schwingen lassen, sich so dominant sowie stark geben, damit nur ihre eigene Unsicherheit zu verbergen suchen, weil sie eigentlich ratlos über die Rätsel ihres Lebens sind, nicht durchschaut haben, daß es eigentlich allen so geht, welche nicht komplett verblödet sind, woraufhin sie vortäuschen, der Idealtyp im Rollenklischee des Hetero-Alpha-Männchens zu sein, daran aber innerlich zerbrechen sowie scheitern, immer ein Ventil für ihre Frustration suchen, an den eigenen Ansprüchen versagen.
Schwule Männer sind nicht zwangsläufig alle viel angenehmer oder pflegeleichter im Umgang. Von allen sind es vielmehr jene, welche in sich selbst ruhen, ein ganz eigenes Bild von sich haben und kein Bedürfnis haben, einem Klischee gerecht zu werden. Mir scheint, einmal abgesehen von den Rückschlägen deiner früheren Beziehung bist du in dem Sinne ganz ausgeglichen, brauchst kein Klischee vortäuschen, nicht den Macker spielen.
Wie kommst du auf den Gedankengang mit den kuschelnden Männern?
Homophop bist du doch sicher nicht?“
Sven beruhigte: „Nein, gewiß nicht. Ich habe sicherlich nichts etwa gegen deine Freundinnen Heike und Shirin, wenn es sich für diese gut sowie richtig anfühlt, haben sie getroffen, was zu ihnen paßt, dazu kann ich beide nur beglückwünschen. Ich selbst hatte irgendwie noch nie irgendwelche Bedürfnisse nach intimen Kontakten zu einem Mann. Letztlich interessiere ich mich ja nun sowieso für dich, du bist wichtig für mich …“
Birthe nickte: „Ja, so ähnlich würde Heike es wohl auch bezeichnen, sie liebt Shirin, daher ist diese für sie wichtig, weniger das Geschlecht, einzig die Person ist relevant. Auch früher in der wilderen Phase ging es eindeutig immer um die Person, was diese so interessant machte, mit ihr Kontakt haben zu wollen, entweder nur für ein kurzes, heftiges, ungestümes Abenteuer oder stattdessen lockerer für eine unbestimmtere Zeit. Wobei unsere Freundschaft wiederum auf einer anderen Ebene stattfand, mitnichten auf sexueller Ebene, in der Hinsicht gibt es offenbar eine weitere Differenzierung; was freundschaftlich-kameradschaftlich prima funktioniert, muß nicht gleichzeitig automatisch stark sexuelles Interesse wecken, selbst wenn es dabei hinsichtlich des Geschlechtes keine Vorbehalte gibt. Eigentlich interessant, nach welchen Kriterien sich ergeben mag, welche Personen man wofür auswählt. Bei mir lag die Aufmerksamkeit ebenfalls immer darauf, den interessanten, für mich relevanten Mann ausfindig zu machen. Gut, in der wilden, hitzigen Experimentierphase war ich genauso mal neugierig auf Frauen, schon reizvoll, allerdings in einer anderen Art, letztlich nicht das, was mich richtig anheizt über den Moment hinaus. Schon von daher hat sich da nichts von Dauer oder Ernsthaftigkeit ergeben.
Wie sich etwas unter Freundinnen entwickeln kann, also in unserem Falle zwischen mir sowie Heike – tja knifflig, eigentlich gibt es dabei schon eine Hemmschwelle aufgrund der Konstellation, der Wohngemeinschaft.
Offenbar sind allgemein einige Frauen deutlich offener sowie experimentierfreudiger als Männer hinsichtlich Körperkontakt sowie Zärtlichkeit, Nähe, wenn es darum geht, eine befreundete Person wieder aufzubauen. Dabei wird sich bei Frauen sowieso eher in den Arm genommen sowie gekuschelt, es gibt auch mal einen Kuß, ohne daß sich daraus gleich zwangsläufig ein wilder, leidenschaftlicher Zungenkuß entwickelt oder gar eine heftige Rubbelei bis zur Ekstase. So waren meine intimen Kontakte mit Heike auch Ausnahmen in unserer Freundschaft, derlei Konstellation, Aktivität hätte uns sonst zu sehr irritiert, da hätten wir in einer Wohngemeinschaft kaum mehr einordnen können, wie wir zueinander stehen, dies ist danach ja jeweils neu einzuordnen sowie klärungsbedürftig, eine gemeinsame Interpretation müßte gefunden werden, daher sind solch intime Intermezzos zu kritisch, als daß man sich darauf immer wieder einlassen würde, sollte oder könnte.“
Sven kommentierte: „Jedenfalls wird mir so klarer, wie geschickt und einfallsreich du agiert hast beim Liebesspiel, auch ohne Eindringen, derlei war wirklich neu für mich, derart vorzugehen, eine gute Erfahrung, wenngleich der Drang natürlich bleibt, aber so als Variante und Spielart sehr aufwühlend sowie prickelnd.“
Birthe meinte dazu schmunzelnd: „Kannst du mal sehen, du profitierst also von meinen diesbezüglichen Erfahrungen. Diese Spielchen muß man wirklich eher als Ergänzung sehen, keineswegs als Ersatz. Ich denke, allgemein Nähe sowie Kontakt, das Miteinander überhaupt ist wichtig. Wenn sich eine Beziehung auf Sex sowie Nebeneinanderher reduziert, ist vermutlich auch bald die Luft raus, dabei gilt: aufmerksam bleiben, zuviel Routine vermeiden – gelegentlich wahrscheinlich leichter theoretisch gefordert als praktisch konsequent umgesetzt.“
Sven nickte: „Stimmt, Routine sowie Nebeneinanderher ist sehr kritisch, dadurch schleift sich etwas ein und scheinbar plötzlich funktioniert es nicht mehr, obwohl eine Beziehung eigentlich schon länger schiefläuft, Probleme, Konflikte nur unterdrückt wurden, statt sich wirklich miteinander auseinanderzusetzen.“ Birthe nickte bestätigend, woraufhin sie schweigend eine Weile weiterfuhren.
Birthe nahm alsdann einen anderen Gedanken wieder auf: „Stimmt aber, Männer trauen sich fast immer weniger Zärtlichkeit gegenüber Freunden zu. Selbst gegenüber nur befreundeten Frauen, weiblichen Kumpels gibt es diese dann eher respektvolle Distanz. Bei Frauen gibt es allerdings ebenfalls oft eine Scheu vor Nähe, welche mißinterpretiert werden könnte, wobei Frauen diese Hemmschwelle schneller überwinden, eher emotional werden, beziehungsweise ihre emotionale Seiten zeigen. Viele Männer und Frauen sind immer noch stark vom tradierten, klassischen Rollenbild geprägt, da muß ein Mann stark sein, Gefühle in sich bergen, darf niemals weinen, keinesfalls offen traurig oder zärtlich sein. Frauen dürfen dies, werden hingegen eher schief angesehen, wenn sie Attribute übernehmen, welche im stereotypen Rollenbild eher den Männern zugeordnet werden, etwa auch technische Fähigkeiten sowie Interessen. In der Schule in der Pubertät sind diese Stereotype ein großes Problem, Kinder finden sich in diese Rollen ein, wenn sie ihre eigene Rolle, ihre eigene Persönlichkeit entwickeln wollen, herausfinden möchten, welchen Weg sie gehen wollen. Da gehört es sich irgendwie immer noch nicht, wenn Mädchen eine große Begeisterung für Technik, Physik, Mathematik zeigen, dies sind eher jene Felder, auf denen sich Jungs beweisen, also jedenfalls jene, welche geistig dazu in der Lage sind. Alle anderen Jungs machen lieber Sport, was noch in Ordnung ist. Reicht diese Herausstellung ihrer Rolle indessen nicht, driftet es schnell ab in Rohheiten sowie Gewalt, wenn sie den ansteigenden Testosteron-Spiegel nicht in den Griff bekommen.
Was als vermeintlich weiblich oder männlich angesehen wird, wird dabei an diesen tradierten Bildern aufgehängt. Deswegen bleiben Jungs eher ungetröstet, denn viele haben gar Probleme, einfach mal so bei ihrer Freundin anzumuckeln, Zärtlichkeit sowie Nähe wirklich auszuleben, also wenn sie denn eine Freundin haben, gerne wird dabei Sex bloß als Deckmantel genutzt, um Bedürfnisse nach Nähe, Geborgenheit auszuleben, allerdings auch eher vermeintlich männlich grob, athletisch, leistungsorientiert, eine verpaßte Chance, um eigene Bedürfnisse nach Nähe, Geborgenheit, Zärtlichkeit auszuleben, weil sie sich nicht trauen, weil es keinesfalls in ihr Rollenverständnis einzusortieren ist. Auch deshalb haben Frauen eine geringere Hemmschwelle, einfach mal jemanden nur tröstend in den Arm zu nehmen, Kontakt zu knüpfen.“
Sven bestätigte: „Stimmt, es ist nicht so einfach, sich derart einem anderen Menschen zu öffnen. Mit dir empfand ich dies irgendwie anders, also in dieser stürmischen Nacht war da gleich irgendwie so eine Verbindung, es hat sich gleich so angefühlt, als sei ich endlich angekommen. Ich jedenfalls empfand es so, als hätte ich bei dir nicht so eine Hemmschwelle, konnte leicht Gefühle zeigen sowie ausleben. Mit dir hat sich das ganz richtig, selbstverständlich angefühlt.
Sofort hat es Klick gemacht, eine spontane Vertrautheit hat sich eingestellt, verblüffend!“
Birthe grinste ihn an: „Da haben wir beide ja Glück gehabt, sonst wäre diese Chance sonst noch zügig vom Sturmwind verweht worden. So harmonieren wir gut, weil wir etwas riskiert haben, unsere Verbindung spontan stark ausgeprägt war. Aber wir sind ja auch schon ein paar Jahre aus Schule sowie Pubertät heraus, also wird es auch Zeit, sich in die eigene Rolle einzufinden, nicht weiter in fremden Klischees umherzuirren.
Was mir gleichfalls noch aufgefallen ist, ist unterschiedliches Verhalten ebenso gegenüber Kindern. Frauen haben dabei ebenfalls weniger Scheu zur Zärtlichkeit, dies kann gerade bei heranwachsenden Buben knifflig werden, wenn diese von ihrer Tante gar nicht mehr geknuddelt sowie geherzt werden wollen. Männer hingegen zeigen da meist eine erhebliche Unsicherheit, sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen, teils selbst bei den eigenen Kindern, wobei diese ja nun Nähe und Geborgenheit der Eltern unbedingt brauchen.“
Sven nickte: „Jedenfalls bei fremden Kindern liegt das allerdings genauso an einem unterschwelligen Mißbrauchsverdacht. Jegliche öffentliche Zuwendung, auch nur zum Trost, wirkt da gleich verdächtig, ebenso ein stereotypes Rollenbild. Männer und Kinder im engen sozialen Kontakt sind eine problematisch Kombination, überträgt sich augenscheinlich selbst auf eigene Kinder, wobei das Rollenbild somit gleichfalls wieder kulturell vererbt wird, Männer machen das nicht, Frauen sind zuständig dafür, Kindern Wärme, Nähe sowie Geborgenheit zu geben, Männer haben eher starke, distanzierte Typen zu sein, zu denen Kind mit Respekt aufblickt; Männer repräsentieren dabei Macht sowie Stärke. Gleichzeitig gibt es schnell diese tragische Assoziation zu sexuellem Mißbrauch von Kindern, sobald eine gewisse Nähe entsteht, bei welcher bei einer normal ausgeprägten Psyche an sich ja gar nicht der Gedanke aufkäme, dem Kinde etwa anzutun, in der Hinsicht dominiert doch immer der Beschützerinstinkt, Kinder vor schlimmen Erlebnissen möglichst zu bewahren.
Diese Etablierung anderweitiger Assoziationen aufgrund von abnormem Verhalten ist grenzwertig.
Gleichzeitig gibt es natürlich wirklich diese relativ kleine Anzahl von Männern, eine wohl noch geringere Anzahl von Frauen, welche sexuelles Interesse an Kindern haben. Aufgrund dieser relativ kleinen Zahl ist insgesamt das Bild davon verzerrt, wie Männer mit Kindern umgehen dürfen, es kommt sehr schnell zum Generalverdacht.
Wobei ich mich inzwischen frage, ob sich eventuell ein bei manchen vorhandenes latentes Interesse gerade erst durch diese verbreitete Assoziation verstärkt, etabliert – kommt es in vielen Fällen erst zu solchen Übergriffen, weil diese Assoziation, Geschichte sich derart in den Köpfen eingenistet hat?“
Birthe ergänzte: „Ich vermute darin eher einen kleineren Effekt, früher wurde mehr vertuscht, verschwiegen. Stimmt allerdings schon, ist ein Gedanke erst einmal in die Welt gesetzt, nehmen manche erst solch dumme Gedanken ernst, wagen eventuell gar noch fatale Taten.
Dazu trägt ferner natürlich auch der Jugendwahn bei. Werbung, Medien, Mode zeigen kindliche Mädchen vor, sexualisieren diese, Sexobjekte: eine Assoziation von Sex und kindliches Mädchen, Jugend, sehr bedenklich. Alles soll glattrasiert, jungfräulich unberührt sein, gleichzeitig allerdings das verruchte, laszive Luder, die verführerische Sexbombe, kaum die erste Monatsblutung oder schon davor der fatale Vamp. Ist Frau hingegen bereits älter, wird retouchiert sowie wegrasiert, was sie erwachsen macht, mit Ausnahme natürlich ihrer Brüste, welche schon operativ aufgeblasen sein dürfen, absurde, obszöne Größen erreichen dürfen, um zu gefallen, egal ob bei Frau oder Mädchen.
Die Mißbrauchsfälle besonders von Knaben durch katholische Priester sind noch einmal eine andere Geschichte, heterosexuell oder in offen gelebten Beziehungen sollen diese Leute ihre Triebe sublimieren, historisch jedenfalls diese sexualisierten, pädophilen Bilder von Puttos, feisten, nackten Knaben, ein fast nackter Jesus am Kreuz, welcher göttlich verehrt werden soll, dazu ein Priesterseminar voll von potenten jungen Männern, welche sich nicht an Frauen messen können, welche dort fehlen, daher verirren sich die Gedanken schnell, wird das auferlegte Tabu mit gleichaltrigen anderen Priester als zu heikles Wagnis angesehen, somit scheint ja irgendwie das Kind sehr relevant hervorzustechen, auch weil dieses deutlich besser manipuliert werden kann, um über den Tabubruch zu schweigen …“
Sven nickte, sie fuhren wieder ein Stück schweigend.
Wieder begann Birthe, griff erneut einen Gedanken aus dem vorherigen Zusammenhang auf, variierte: „Magst du eigentlich Kinder, also natürlich einfach als Kinder, selbstverständlich nicht in dem vorherigen Sinne, nicht sexualisiert, sondern so ganz normal, wie diese eben sind oder sein sollten.
Hast du einen guten Draht zu Kindern?“
Sven schüttelte den Kopf: „Sexuelles Interesse habe ich sicherlich nicht. Zugegeben ist jung meist schon attraktiver als alt, aber nicht derart jung, da hört es dann auch auf. Daß Kinder sehr süß sind, hat an sich ja keine sexuelle Assoziation, sollte eigentlich den Instinkt wecken, für sie einzustehen. Sexuelle Reize ergeben sich doch erst mit sexueller Reife, wenn entsprechende Merkmale beeindrucken können.
Kinder können schon sehr süß sein, wecken jedoch keinerlei sexuelle Wünsche, stattdessen eine Faszination für ihre Lebendigkeit, ihre Offenheit gegenüber der Welt, ihre noch nicht gelebten Enttäuschungen, ihre Lust auf das Leben und die Welt, ihre intellektuell unverbaute Sicht auf alle Dinge, ihre Verspieltheit, ihr Mut zu fragen, es einfach mal zu probieren. Gerade das Fehlen der Sexualität gibt ihnen eine andere Sicht auf andere Menschen, auf die Welt, auf sich selbst. Sie sind noch nicht verhunzt durch bereits genannte aufgestülpte Rollenklischees. Man kann so viel von Kindern lernen, wenn sie niemand verbogen hat, niemand ihren wachen Geist frustriert oder gar gebrochen hat.
Demgegenüber ist es so grauenhaft sowie furchtbar, Kinder zu sehen, bei welchen dies passiert ist, welche instrumentalisiert, mißbraucht, geknechtet wurden für Interessen, Leidenschaften skrupelloser Erwachsener, nicht einmal notwendig sexuell. Es gibt doch Leute, welche ihre Kinder für absurde Schönheitswettbewerbe zu Sexbomben ausstaffieren, diese in den Wahnsinn treiben mit ihren Ansprüchen, ihnen all das aufdrücken sowie abverlangen, wobei sie vermutlich selbst versagt haben, welche ihre Kinder benutzen, um sich eigene Wünsche, Träume, Illusionen zu erfüllen.
Besonders in den Vereinigten Staaten, aber gleichermaßen an vielen anderen Orten drücken Eltern ihren Kindern zudem ihre religiösen oder sonstigen, absurden Weltbilder auf, erziehen diese zu intoleranten, ignoranten Monstern. Derlei ist dermaßen grauenhaft sowie widerlich, nicht zu ertragen. Dennoch weiß man nicht, was man selbst dagegen tun sollte. Dies ist so traurig, daß ich schon nachvollziehen kann, daß einige Leute dringend eine Qualifikation für Eltern fordern.
Jedenfalls in dem Sinne mag ich Kinder sehr, wenn diese sich frei, quirlig sowie kreativ entwickeln können, wenn man dabei helfen, fördern kann, daß diese ihren eigenen Weg finden. Das ist toll.
Natürlich braucht es Erziehung und es wird nicht nur in Details strittig bleiben, wie man es bei welchem Kind richtig macht. Doch es ist immer wichtig, dem Kind eigenen Raum für Entwicklung zu geben, zwar anzuregen, jedoch genauso eine Chance einzuräumen, sich selbst zu entwickeln, eigene Fragen sowie Interessen zu entwickeln, nicht gleich solche Lebensziele von außen in sie hineinzuinterpretieren oder gar aufzuprägen.
Dadurch wird Erziehung schnell zum Mißbrauch. Kinder als solche lieben, heißt ebenfalls, sich ein Stück zurücknehmen, über sich selbst reflektieren, was man eigentlich tut, wenn man das Kind erzieht, wessen Interessen damit wirklich werden, wessen Hoffnungen, Fragen oder gar Klischees und willkürlichen Konventionen da wirklich gefolgt wird, eher den eigenen oder doch den Ideen, welche für das Kind wirklich wichtig sowie richtig wären, damit es später in der Jugend, als Erwachsener genauso qualifiziert über sich selbst entscheiden kann, eigene Ideen entwickelt.“
Birthe lächelte und erwiderte: „Ich merke, du hast darüber nachgedacht, deine Gedankengänge, Ansprüche, Ideen klingen gut sowie überlegt.
Eigene Kinder?“
Sven entgegnete: „Du meinst, ob ich eigene Kinder haben möchte?“
Birthe antwortete: „Ja genau, willst du?“
Sven lachte etwas verlegen, schaute Birthe an, gab sich einen Ruck: „Ja. Mit dir auf jeden Fall.
Ist wichtig, daß es paßt, auch im Sinne der Kinder!“
Birthe lachte dabei fröhlich auf: „Oh, ist das ein Angebot?“
Sven bestätigte: „Ja. Du hast gefragt. Ich habe ehrlich geantwortet.
Willst du denn Kinder?“
Birthe schaute kurz tief in seine Augen, grinste verschmitzt: „Klingt jedenfalls nach einem guten, verlockenden Angebot. Ich komme drauf zurück, dann haben wir uns gegenseitig am Haken.
So prinzipiell Kinder – ja schon, hinsichtlich der Anzahl – keine Ahnung, denke jetzt nicht, daß an meinem – oder unserem – Nachwuchs gerade die Welt genesen wird, kommt also nicht so drauf an. Solange es die Kinder noch nicht gibt, wäre desgleichen das Argument albern, man wäre diesen gegenüber verpflichtet, dies wäre erst der Fall, wenn sie unterwegs oder auf der Welt sind. Zuvor stellt sich allenfalls die Frage, warum.
Die eigenen Gene verbreiten – naja, das gelten zu lassen, sind wir wohl zu intellektuell, wobei es natürlich schon suboptimal ist, wenn sich insbesondere Doofe sowie rassistisch-nationalistisch Asoziale samt verquerem Weltbild vermehren, solche mit Bildung und Intellekt aber aufgrund verschiedener Gründe wie befristeten Verträgen sowie steten Wanderbewegungen und Ortswechseln in der Biographie von Akademikern eher nicht, dies lenkt somit gleichfalls die Evolution unserer Art in eine Richtung, welche allgemein eher nicht wünschenswert ist. Dabei ist ungebildet vorrangig ein sozialer Aspekt, welcher an sich nicht zählt. Wobei dumme, ungebildete, irregeleitete Eltern schon wieder die nächste Generation verderben können. Ein schlechtes Umfeld hat Einfluß auf die Entwicklung von Intelligenz.
Auch Gedanken wie Euthanasie oder Sterilisation für bestimmte Gruppen ist nicht nur historisch belastet, überdies ist es generell ethisch eine Sackgasse.
Die Idee einer Weiterentwicklung der Menschheit ist also eine gefährliche Illusion. Gemäß der Evolution entwickelt sich eine Art indessen schon in jene Richtung, welche – warum auch immer – mehr Nachfahren begünstigt.
Gleichzeitig ist zu bedenken, daß Medizin sowie Technik ohnehin die Auswahlkriterien permanent ohne Diskussion ändern, also selbst eine Evolution anschieben. Dies kann leicht in eine Richtung führen, in welcher nachfolgende Generationen dümmer sind. Ich meine, dahingehend ist bereits ein Trend belegt. Der Trend hat sicherlich einige Ursachen, zum guten Teil liegt es wohl am unbedachten Umgang mit neuen chemischen Verbindungen aus der Industrie, welche neue Generationen langsam immer mehr verblöden. Intelligenz ist nicht so eindeutig mit den Genen der Eltern verknüpft. Das allein als Argument reicht folglich sicher gar nicht als Entscheidung für eigene Kinder. Die vermeintliche Überlegenheit der eigenen Gene wäre Größenwahn, vielleicht gar faschistisch.
Entscheidend ist folglich immer die persönliche Einstellung, in einer Familie einen wichtigen Teil des eigenen Lebens zu sehen, ebenso die Freude, das Glück, das Leben mit Kindern zu teilen. Derlei kann ich mir gut vorstellen, von daher auch von mir ein Ja zu eigenen Kindern.
Um auf den Gedankengang von dir zurückzukommen, mit dir wäre das schon sehr verlockend, das kann ich mir sehr gut vorstellen …“
Sie lachten beide verlegen, Sven meinte dazu: „Du hast dieses Thema ebenfalls gut durchdacht …“
Birthe ergänzte: „Nun könnte es passen, wir sind beide alt genug. Eine durch befristete Verträge, eine ungewisse, eigene wissenschaftliche Zukunft induzierte Unsicherheit bewirkt nur diese verhängnisvolle Warteritis, welche wir beide leid sind …“
Sie lachten beide abermals verlegen, sannen etwas nach, wohin sie mit ihrem Gespräch gekommen waren, wie sie zueinander standen, was sich auf dieser Heimfahrt geklärt hatte …
Waren sie nun aufgrund der Hormone, ihrer frischen, wilden Leidenschaft füreinander zu diesem Gedankengang gekommen, war dieser Gesprächsverlauf gesteuert vom Unterbewußtsein, vom limbischen System?
Hatten sie gegenseitig abgeklopft, was gehen könnte?
Oder war es doch mehr und sie hatten mich wachem Verstand herausbekommen, wie sie zueinander standen, wie fest sowie langfristig sie unbedingt miteinander planen wollten, wie sehr sich jetzt endlich festlegen, weil sich ihnen die Gelegenheit mit einer Person bot, welche so gut paßte sowie harmonierte?
Hormone?
Verstand?
Beides zusammen?
Freie Entscheidung?
Trieb?
Tickende Uhr?
Auch Frustration über das immer Ungefähre, Unsichere in ihrem bisherigen Leben, wohingegen ein Fixpunkt als Liebespaar nun so sehr lockte?
Inzwischen waren sie schon kurz vor der Stadt; Sven erklärte detaillierter, welchen Weg sie zu seiner Wohnung nehmen sollten. Birthe folgte seinen Angaben, daher kamen sie ganz gut durch.
In der Stadt war schon etwas los auf den Straßen, aber sonntags sowie mit einsetzendem Regen auch nicht übermäßig viel. So kamen sie relativ entspannt bei dem Haus mit Svens Wohnung an, fanden sogar in der Nähe der Haustür einen Parkplatz. Birthe schaltete den Motor des Autos aus, sie schauten sich im Dämmerschein, einer Mischung aus trübem, regnerischem Tag sowie späterem Nachmittag, tief in die Augen, lachten daraufhin, fielen sich in die Arme, küßten sich leidenschaftlich, hielten sich fest, wollten sich gar nicht trennen.
Erst nach einer Weile sprach Sven die Erkenntnis aus: „Wenn wir es jetzt schaffen, uns loszulassen, bist du abends eher wieder bei mir!“
Sie küßten sich abermals heftig, sahen sich hierauf wieder tief in die Augen, Birthe nickte verständig.
Seufzend griff sich Sven seinen Kram, stieg aus. Sie winkten noch etwas, darauf fuhr Birthe auch schon los.
Wieder zusammen
Sven ging hinauf in seine Wohnung. Als er die Wohnungstür geschlossen hatte, ließ er seine Taschen mit Unterlagen und Rechner einfach nur zu Boden sinken, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wohnungstür, atmete tief durch.
Was für ein Wochenende!
Was für eine Frau!
Was für ein Glück!
Nun hatten sie es in der Hand, mehr daraus zu machen.
Und er wollte unbedingt.
Unbedingt wollte er das.
Unbedingt.
Langsam hob er seine Arme hoch, seine Hände zu Fäusten geballt, schüttelte diese zaghaft triumphierend. Nun bloß keinen Blödsinn anstellen, allerdings auch nichts vortäuschen, was sowieso nicht zu halten wäre, so sollte, so mußte es einfach gelingen mit Birthe. Er war bereit, alles auf diese überwältigende Frau zu setzen, es mit ihr gemeinsam endlich zu schaffen mit der Liebe sowie dem ganzen Leben außerhalb der Uni, quasi dem Universum und dem ganzen Rest die Stirn zu bieten, keinesfalls übermütig, mehr mit dem Mut derjenigen, welche wissen, wo ihre Grenzen sind und schon deshalb nicht noch weiter zurückweichen mögen.
Birthe fuhr zu ihrer Wohnung. Angekommen traf sie auf Shirin und Heike, denen sie erst einmal kurz erzählen mußte, wo sie genau gesteckt hatte. Sie hatten ja bloß sehr kurz telephoniert.
Sturmschaden!
Glück im Sturm!
Das große Los!
Alle lachten fröhlich bei dieser munteren, kurzen Erzählung dieser überraschenden Sturmfahrt mit so turbulenten Konsequenzen, einem für Birthe so überzeugenden Ergebnis.
Shirin und Heike gratulierten ihr herzlich zu ihrer stürmischen Eroberung, das war den kleinen Blechschaden schon wert!
Birthe faßte sich an den Kopf!
Den Wagen wollte sie ja auch noch zurückbringen, also diesbezüglich telephonieren, abklären, es war wirklich jemand da, ihre Nachricht war verfügbar, sogar gleichfalls ein Fax von Hein mit allen notwendigen Daten, also war eigentlich alles bereits geklärt, nur noch Rückgabe, Formalitäten, Photo vom Schaden.
So hielt sie sich nur kurz auf, packte hastig ein paar Sachen in ihre Tasche – und schon stand sie wieder in der Tür, winkte vergnügt grinsend den beiden Freundinnen zu, diese winkten verabschiedend zurück, wünschten viel Spaß, nachdem Birthe noch offenbart hatte, sie werde nach Rückgabe des Wagens Sven noch einen ausgiebigen Besuch abstatten.
Die Rückgabe dauerte alsdann wirklich nicht lange. Eindeutig zu finden waren tatsächlich nur Spuren an der Stoßstange von Svens Schubser, dazu ein paar kleinere Kratzer von den Ästen, welche den Wagen lediglich touchiert hatten. Alles war bereits durch Heins Mitteilung bekannt, der Wagen war noch fahrtauglich, der Rest war mehr oder weniger ein Fall für Svens Versicherung, beziehungsweise die der Universität.
Leider regnete es bereits wieder, es war wie prognostiziert auch schon windiger geworden. So war ihr Weg zur Straßenbahn eher unangenehm. Obgleich Birthe diesmal ihre Regenjacke angezogen hatte, gestaltete sich der Weg wahrlich unerquicklich, wie ihr Kälte sowie Feuchtigkeit langsam auf den Leib krochen, der Wind um die Ecken der Häuser brauste. Trotz Imprägnierung war ihre Jacke an den Nähten nicht mehr ganz dicht, ihre Jeans saugte Nässe sowieso auf wie ein Schwamm. Als mobiles Feuchtgebiet war es in der Straßenbahn ebenfalls nicht sonderlich angenehm, da ging es den anderen Fahrgästen allerdings gleichfalls keineswegs besser. Birthe fuhr eigentlich ohnehin lieber Rad, das wäre jetzt mit dem Auto allerdings doch zu umständlich gewesen, ihr Rad erst mitzunehmen, auszuladen, daraufhin damit durch Regen und Wind zu radeln. Daher war die Straßenbahn an diesem Abend schon das kleinere Übel. Umsteigen mußte sie auch noch, allerdings in einer U-Bahnstation, wo es immerhin trocken, dennoch kühl war, derart zugig besonders unangenehm, wenn die Kleidung sowieso schon vom Regen durchfeuchtet ist. Deshalb fröstelte sie, schlenderte auf dem Bahnsteig umher, bis nach ein paar Minuten die passende Bahn hielt, sie wieder einsteigen konnte.
Ihre Bahn fuhr an, zunächst durch die Tunnel, danach aus dem U-Bahn-Bereich heraus, also oberirdisch als Straßenbahn weiter, wieder aus dem Zentrum etwas hinaus, jedoch gar nicht so weit.
Als sie anschließend wieder durch den vom Wind getriebenen Regen eilte, fror Birthe bereits erheblich, alles fühlte sich naß sowie unangenehm an. Im Dämmerlicht der nächtlichen Stadtbeleuchtung hatte sie zudem nicht gleich die richtige Straße gewählt, so irrte sie ein wenig herum, bevor sie unten vor der Haustür stand, bei Sven klingelte. Dieser öffnete nach kurzer Rückmeldung über die Gegensprechanlage. Birthe eilte das Treppenhaus hinauf. Nun, nachdem sie Svens Stimme gehört hatte, er in Reichweite war, war der unerfreuliche Weg fast schon vergessen, nur diese feuchte Kälte in ihrer Kleidung drängte sie noch eiliger die Treppen hinauf als allein ihre Sehnsucht nach ihrem Liebsten.
Unterdessen hatte Sven seine Taschen beiseite gestellt, sich umgezogen und einen Blick in seine Vorräte gewagt. Sonntags, mit einem verpaßten Einkauf am Freitag oder Samstag hatte er gar nicht so viel zu bieten, Brot, Butter, Belag, Obst, Tee, Saft, ein paar Süßigkeiten. Gut, vermutlich kam es darauf auch gar nicht an. Er kramte indessen Kerzen hervor, diese würden beide überdies an die Stimmung in jener Sturmnacht erinnern. Er schaute durchs Fenster hinaus, sann nach, schon wieder ordentlicher Regen, stürmischer Wind. Entschlossen setzte er schon einmal Tee auf, dieser würde Birthe schon guttun, wenn sie gleich käme …
Nachdem Birthe geklingelt hatte, beide an der Gegensprechanlage wenige Worte gewechselt hatten, er die Haustür per schnarrendem Taster geöffnet hatte, hatte Sven ebenfalls bereits die Wohnungstür aufgemacht, stand erwartungsvoll im Türrahmen. Er hörte ihre Schritte im Treppenhaus, sah am Geländer entlang in die Tiefe, dort bereits ihre Hand. Gleich wurde er aufgeregter, oh wie freute er sich schon, sie wieder in den Armen zu halten.
Birthe hatte es eilig, hastete die Treppe hoch, fröstelte durchgenäßt im kühlen Treppenhaus, sehnte sich nach Wärme.
Alsdann sah sie Sven in der Wohnungstür, seufzte erleichtert, eilte auf ihn zu, direkt in seine Arme!
Sven zog seine Liebste an sich sowie hinein in seine Wohnung, schloß die Tür, spürte die Nässe und Kälte an ihren Sachen.
Beide lachten erleichtert, Sven half Birthe aus ihrer Regenjacke, meinte bei ihrem Anblick: „Auweier, der Regen hat dich ja trotz deiner Jacke ganz schön erwischt!“
Birthe grinste, erwiderte schelmisch: „Jaja, auf dem sehnsuchtsvollen Weg zurück zu dir bin ich mitnichten nur schon etwas feucht vor Erwartung geworden, ich bin schon richtig naß, zittere auch ein wenig!“
Sven lächelte, trotz schlechten Wetters reichte ihre Laune offenkundig noch für etwas Schabernack.
Er zeigte ihr jedoch gleich den Weg ins Bad, meinte: „Dann solltest du dich unbedingt nackig machen.
Ich komme gleich mit Handtuch sowie Bademantel, rubbele dich sofort wieder warm, vielleicht gar schon heiß und hülle dich kuschelig ein!“
Birthe grinste, meinte zu dem Vorschlag „Hört sich sehr gut an!“ und verschwand auch schon im Bad, wo sie ohne Zaudern ablegte, während Sven Handtuch sowie Bademantel heraussuchte, kurz darauf bei ihr war, welche bereits ganz nackt und ohne Scheu im Bad stand. So zögerte Sven nicht weiter, setzte den Plan in die Tat um, rubbelte Birthe ordentlich ab, daß diese bald wohlig seufzte, schnell in seinen Armen lag, beide einander lieb küßten und hielten. So warm war es im Bad allerdings nun auch wieder nicht, daher ließ Sven seinen Schatz doch bald wieder los, hüllte seine Liebste in den Bademantel, nahm noch schnell ihre nassen Sachen, welche flüchtig aufgehängt wurden. Danach bat er seinen Gast zum Tee in die Stube.
Birthe fröstelte immer noch etwas, wärmte schon einmal ihre Hände an der Teetasse, trank vorsichtig, während Sven ein bescheidenes Abendbrot auftischte, dazu ausführte: „Zum Einkaufen bin ich ja nicht gekommen, wäre allenfalls noch per Expedition in den Bahnhofsbereich möglich gewesen, ist also eher überschaubar!“
Birthe erwiderte lächelnd: „Och, Erika hatte uns ja schon gut durchgefüttert, daher ist minimalistisches Komplementärprogramm nun gerade gut.
Zum Durchfuttern bin ich ja überdies gar nicht gekommen!“
Sven biß sich lächelnd auf seine Unterlippe: „Ach …“
Birthe versicherte: „Ja wirklich, nun hast du mich am Hacken, wirst heute schon noch zu tun bekommen, mußt deinen Mann stehen!
Mußt mich nach dem frösteligen Weg hierher wieder richtig heißmachen!“
Sven grinste, antwortete: „Klingt gut und vielversprechend!
Könnte mir keine schönere, dringlichere Kurzweil vorstellen!“
Beide lachten, woraufhin Sven neben ihr Platz nahm, sie wechselten einen kurzen, liebe Kuß, er rubbelte und massierte seine fröstelnde Geliebte ein wenig durch den Bademantel, bis sie schon etwas munterer schaute, woraufhin beide erst einmal aßen, wonach Sven abräumte.
Als er sich danach wieder zu ihr setzte, beide einander umarmten und küßten, seine Hände über ihre Haut fuhren, stellte er fest, daß sie immer noch etwas fröstelte, schlug vor: „Lust auf ein warmes Bad?“
Birthe ging gerne darauf ein: „Gemeinsam?
Dann klingt dieser Vorschlag sehr gut!“
Sven stand schwungvoll auf, erklärte: „Ich lasse schon einmal Wasser ein!“
Birthe erwiderte: „Prima.
In Ordnung.
Aber wenn du dich nackig machst, sagst du vorher Bescheid, da bin ich dabei!“
Kurz darauf gab Sven bekannt: „Wasser läuft.
Zum Striptease sollte ich vielleicht etwas launige Musik anwerfen?“
Birthe bestätigte: „Gute Idee, zum Bad gleichfalls gerne etwas länger!“
Sven erwiderte: „Etwas länger ist gar kein Problem, erst recht nicht, wenn wir beide in der Wanne kuscheln!“
Beide lachten, Sven kam zurück, machte in paar Vorschläge; ihr Geschmack sowie ihre Vorstellungen paßten relativ gut zusammen, so waren sie sich schnell einig bei einer CD von Maurice Ravel. Solche Sammlungen beginnen meist mit dem Boléro, ebenso bei dieser Sammlung, dazu führte Sven folglich seinen Striptease auf, gar nicht einmal ungeschickt, wenn auch nicht perfekt gelenkig im Hüftschwung, aber Birthe amüsierte sich köstlich, besonders überdies darüber, daß Sven ziemlich zum Ende des Stückes sein halb erigiertes Gemächt in einen lustigen, durchaus lustvollen Wirbel versetzte.
Er hatte augenscheinlich den Dreh raus beim Striptease, eine echte Überraschung!
Sie war aufgestanden, hatte dabei den Bademantel von ihren Schultern gleiten lassen, kam mit elegantem Hüftschwung auf Sven zu, umarmte ihn leidenschaftlich, worauf sich ihre Lippen mit leicht zitternder Erwartung trafen. So eingeschränkt wirbelte Svens Glied nicht mehr, hatte sich zum Ende des Stückes jedoch ganz stolz erhoben, pochte prächtig sowie erregt an Birthes Bauch, lockte mit Steifigkeit und Wärme.
Sven geleitete Birthe ins Bad, stellte das Wasser ab, stieg erst hinein, Birthe folgte gleich. Als er saß, schmiegte sie ihren Rücken einfach geschmeidig an seine Brust, beide entspannten, Sven koste außerdem sanft ihren Leib, daß Birthe bald wohlig schnurrte und brummte, Wärme, Nähe, Geborgenheit sowie alle Zärtlichkeiten nur so aufsog.
Irgendwann drehten beide um, Sven saß vorne, mit den Rücken an Birthes Brust gelehnt, diese verwöhnte ihn, jedoch zunächst ganz entspannt, daß er bald wohlig brummelte sowie summte, worauf sie keck nachforschte und auf sein nach wie vor steifes Glied stieß, welches sie gleichfalls vorsichtig umsorgte, umschmeichelte und koste. Das ließ sich gut an, Sven drehte sich ein wenig, beide küßten einander, worauf er sich ganz herumdrehte, beide mit verschränkten Beinen locker zusammenhockten, sich gegenseitig ihre Oberkörper wuschen und rubbelten, immer wieder unterbrochen von kleinen Kußattacken sowie zunehmend erregterem Kichern und Lachen. Zum Rückenwaschen mußten beide sich wieder anders drehen, wobei zusätzlich schon einmal reichlich Küsse über den gerade verwöhnten Rücken verteilt wurden.
Daraufhin bat Sven Birthe, kurz aufzustehen, hierauf rubbelte er ihre Beine ab, sehr ergiebig ebenso ihren Po, bis sie sich drehte, er wieder von unten hochrubbelte, intensiv die Innenseiten ihrer Oberschenkel, daß Birthe wohlig schnurrte, erst recht, als er ebenfalls den Venushügel abschrubbte, daraufhin ganz vorsichtig tiefer ging, auch erst Küsse über ihre Schenkel verteilte, danach über den Venushügel, fürderhin seine schon seufzende Birthe mit Lippen sowie Zunge tiefer im Schoß beglückte, sich vorsichtig vortastete, fand, alsdann sanft saugte und rieb, massierte.
Versonnen wuselte ihm Birthe dabei durch sein Kopfhaar, wurde schon etwas unsicher auf den Beinen, zuckte etwas und jauchzte darauf: „Genug erst einmal, sonst rutsche ich noch weg, wenn mir alles derart im Kopf zu wirbeln beginnt, mein Schoß so heißgeschlickert wird, daß meine Beine schlottern.
Orgasmus im Stehen in rutschiger Badewanne kann sehr tückisch sein sowie ungeahnte Reue zur Folge haben!
Nun erstmal umgedreht, jetzt bist du dran.“
Sven grinste, folgte jedoch gleich, nun stand er stramm, sie hockte sich hin, schrubbte zunächst hinten ab, küßte genauso seinen Po, knabberte scherzhaft ein wenig, pries seinen knackigen Hintern, hieß ihn hierauf umdrehen. Ähnlich wie zuvor Sven begann sie ebenso von unten, rubbelte und schrubbte weiter hoch, war letztlich ganz zart mit seinem stolz aufgerichteten Glied beschäftigt, daß Sven schon erregt seufzte. Sie wusch auch ganz vorsichtig den Hodensack, hielt und massierte weiter den Penisschaft, küßte sanft seine Eichel, schleckte, schob genüßlich ihre Lippen über seine Eichel, umschloß diese, umspielte diese geschickt mit ihrer Zungenspitze, kitzelte ein wenig die sensibelsten Stellen, begann zu saugen, daß Sven verzückt aufstöhnte.
Birthe wollte das allerdings keineswegs zu lange fortsetzen, ließ daher von dem guten Stück ab, bevor sie noch verfrüht etwas hervorlockte.
Lachend meinte sie: „Will mal nicht übertreiben, wir haben ja noch viel vor!“
Beide lachten, stiegen alsbald aus der Wanne, rubbelten einander gegenseitig innig ab, daß beide keuchten, wohlig brummelten, einander anschließend innig in den Armen lagen.
Einlassung
Sven wollte daraufhin wissen: „Und was kommt jetzt?
Hast du einen Vorschlag oder überläßt du die Gestaltung des Abends mir?“
Birthe grinste: „Erst einmal weitere Musik vielleicht?
Ansonsten bist du mein Gastgeber, ich bin gespannt!“
Dabei schnippten ihre Finger gleichwohl schelmisch sowie zart gegen sein erhobenes Gemächt, gaben damit schon einmal eine grobe Richtung vor.
Sven eilte, legte zügig weitere klassische Musik ein.
Birthe war ihm langsam gefolgt, schmiegte sich nun traulich an seinen Rücken.
Als die Musik lief, drehte sich Sven ihr zu, beide küßten sich.
Als Sven kurz seine Lippen von ihren lösen konnte, forderte er nur leise, knapp: „Komm!“
Birthe ließ ihn, er hielt ihre Hand, zog die gerne folgende Liebste mit sich ins Schlafzimmer, wo beide schnell aufs Bett sanken, sich innig aneinanderkuschelten, liebkosten sowie streichelten, ihre Erregung steigerten, nun immer wildere, ungestümere Küsse tauschten. Beide wirbelten durch Svens Bett sowie umeinander, kicherten, schmusten daraufhin wieder gemütlich, worauf erneut eine wildere Passage anschloß.
Ihre Spielchen gingen nun immer heftiger ab, ihre Unterleiber forderten vehement endlich Vollzug sowie Verschmelzung. Als Sven wieder einmal den Mund freihatte, teilte er mit: „Also, also ich habe Kondome hier.
Demzufolge sollte uns nichts mehr zurückhalten, endlich zusammenzukommen!“
Birthe giggelte aufgeregt, Sven nestelte auch schon etwas aus dem Schränkchen neben dem Bett, hielt es triumphierend hoch. Schon wollte er dies Päckchen aufreißen, da hielten Birthes Hände seine fest, nahmen ihm das Teil aus den Händen, warfen es weg, worauf Sven ganz überrascht sowie tief in ihre Augen schaute. Der Puls von beiden raste.
Birthes Hände zogen Sven eng zu ihrem Gesicht, ihre Lippen flüsterten: „Nun sind wir so weit gekommen, mit allem, auch im Gespräch sind wir uns einig gewesen.
Ich will dich endlich ganz spüren, wenn wir endlich gänzlich zusammenkommen, zusammen kommen wollen, sollte uns dabei doch nicht solch ein Kondom voneinander trennen.
Ich will fühlen, wie du dich in mir entlädst, dich ganz fallenläßt, wie du mich mit deiner Lust füllst, wie ich mich hingebe, aufnehme, alles aus dir heraussauge und vergehe!“
Sven war etwas erstaunt, trotz seiner enormen Erregung fragte er nach: „Meintest du nicht, du könntest schwanger werden, oder ist die kritische Zeit dafür vorbei?“
Birthe schmiegte ihren leicht zitternden Leib an ihn, flüsterte: „Ich kann vermutlich immer noch von dir schwanger werden. Aber nun haben wir geredet, uns besser kennengelernt, sind uns in unserer Liebe zueinander einig, es fühlt sich richtig an, daß wir ganz zusammen sind, für mich ist es in Ordnung, wenn sich daraufhin mehr daraus entwickelt.
Hast du Lust oder mehr Schiß davor, deinen Samen in meinem vielleicht ja ganz fruchtbaren Schoß auszubringen?
Willst du meinen Garten mit mir bestellen, diese Furche ziehen, eventuell Leben in mir sprießen lassen?“
Sven stöhnte auf, preßte heraus: „Oh du meine Güte, Birthe, Birthe, ich habe dich so lieb, ich explodiere gleich vor Erregung!
Schiß habe ich sicher keineswegs. Was du da vorbringst, ist natürlich ein überwältigender, sehr überraschender Gedanke!
Widerstehen kann ich nicht, will ich nicht!“
Birthe erwiderte: „Ich habe dich gleichfalls sehr sehr lieb, ich möchte dich endlich in mir spüren, ohne Wenn und Aber, hemmungslos, leidenschaftlich, ekstatisch, bis zum Höhepunkt, sind wir erst einmal zusammen, du in mir, entlasse ich dich nicht eher, als bis du mich ganz erfüllt hast, bis wir unsere Sehnsucht nach Verschmelzung gesättigt haben. Wir haben zukünftig einfach Sex wann und wie und wie oft wir es wollen, schwelgen einfach in unserer Zweisamkeit, wir sollten einfach glücklich miteinander sein, ohne Hemmungen oder Grübelei.
Sollte ich wirklich dabei schwanger werden, sind wir eben noch ein wenig glücklicher!
Ich … ich … ich habe das noch nie ohne was gemacht, ich sterbe gleich vor Aufregung!“
Beide seufzten, umarmten einander fest, küßten sich innig, drehten sich wild umeinander im Bett.
Trotz ihrer enormen Erregung spielten sie noch weiter, irgendwann lag Birthe unten, Sven zwischen ihren Schenkeln, alles pochte heiß und willig in ihren Schößen, Svens Gemächt zitterte, als er sich etwas erhob, Birthes Hand kam hinzu, streichelte den stolzen, dennoch etwas unsicheren, nun verpflichteten Kameraden aufmunternd, positionierte, während Sven sich wieder näherte.
Birthes Scheide war heiß, naß, glitschig sowie aufnahmebereit, so ging es ganz leicht, als Svens Eichel eindrang, ganz langsam tiefer drang, wohlig von ihrem zarten Fleisch umschlossen, wobei beide erregt seufzten, laut atmeten. Birthe hatte erst ihre Schenkel weit gespreizt, winkelte nun ihre Unterschenkel an, zog ihre Oberschenkel etwas an, nahm auch noch ihre Hände hinzu, half so nach, drückte Sven ganz an sich heran, sein Glied tief in sich hinein. Als der tiefste Punkt erreicht war, wurde ihre Umklammerung noch kräftiger.
Das wohlige Gefühl dieser weichen, heißen, flutschigen Umschließung hatte stark auf Sven gewirkt, er keuchte laut, beide zitterten im Bewußtsein aktueller Möglichkeiten.
Birthe stieß giggelnd ihren Atem aus.
Sven hatte den Kopf erhoben, beide sahen einander tief in die Augen, hielten trotz rasendem Puls kurz den Atem an.
Alsdann preßte Birthe heraus: „Ich will es.
Ich will es so sehr.
Wenn ich dir jetzt etwas Raum gebe, sollst du dich nicht zurückhalten, in vollen Zügen genießen, einfach hemmungslos, ungezügelt einen Abflug machen, in Ordnung?“
Sven erwiderte keuchend: „Ja, ja … ich bin sowieso gleich schon so weit, das ist soooo intensiv …“
Birthe antwortete ebenso keuchend: „Schwängern sollte intensiv sowie emotional sein, ein Rausch.
Komm jetzt!
Zustoßen, ein Kind zeugen, komm, komm, ich will es, ich sauge alles auf, presse alles heraus aus dir, nichts zurückhalten, komm doch!“
Beide küßten einander leidenschaftlich, worauf Birthe Sven Bewegungsspielraum ließ, den dieser nutzte.
Erst bewegte er sich noch ganz langsam, vorsichtig, fand einen guten Rhythmus für ihre aneinander klebenden Leiber, stieß zu, tief und hemmungslos, wurde zügig schneller, heftiger, stöhnte lauter, mit jedem Ruck keuchte Birthe heftig mit, in ihr wirbelte alles, es würde passieren!
Ihr Leib gierte, wollte es so sehr. Zog Sven seinen Penis zurück, wollte ihre Vulva ihn gleich wieder einsaugen, stieß er in sie hinein, nahm sie ihn gierig auf, alsdann krampfte sie fast, um ihn nicht mehr zu entlassen. Es flutschte, fluppte und glitschte nur so in ihrem Schoß, mit jeder Bewegung wurde ihr Rausch wilder, turbulenter, drängte mit erheblichem Druck nach unbedingter, ungebremster, hemmungsloser Erlösung. Längst war Birthe an dem Punkt, wo ihre Ekstase noch so gerade zurückgehalten werden konnte, gerade noch so eben warten konnte, bis Sven sich in ihr mächtig entladen würde; ihr Körper zitterte, weil sie es kaum mehr halten konnte, ein Stoß, ein weiterer, Svens Keuchen, das Wirbeln.
Ihrem Mund entrang sich nach einigem gurgelnden Kichern ein gieriger Ruf: „Sven! Sven! Sven! Ich will ein Kind von dir, hier und jetzt!
Kommkommkommkommkomm!“
In dem Moment folgte Sven auch bereits hemmungslos entfesselt diesem sehnsüchtigen Ruf, pumpte in kräftigen Stößen, mit guturalen Lauten seinen Saft tief in ihren Schoß. Hierauf fiel Birthes Leib, Muskeln krampften, pulsten, zuckten, konvulsiv, so mächtig bäumte ihr Leib unter ihrem Orgasmus auf, daß Sven eingeklemmt bloß noch stöhnte, in weiteren Pulsen Sperma direkt gegen den Muttermund spritzte, wobei Birthe spürte, wie heftig, fast grob er sich in ihre Vulva entlud, trotz ihrer krampfhaften Umklammerung noch kräftig mehrfach nachstieß, um mit jedem Puls sein Sperma in ihren gierig saugenden Schoß zu spritzen. Birthe bekam im Nebel des Rausches mit, wie laut Sven keuchte, ihren Namen stöhnte, worauf sich ihre Münder wieder fanden, beide ihren heißen Atem mischten, im Rausch der Sinne alles verschmolz, entschwand, wie auch im wahnsinnigen Krampf ihrer Lust, aufschäumender Ekstase sich miteinander vermischender Körpersäfte endlich Erlösung vom lustvollen Krampf über sie kam, wobei dies bei Birthe lediglich langsam, in heftigen Wellen verging, die Wollust noch weiter durch ihren Körper schwappte, alle Sinne berauschte.
Nach dem Sturm des Koitus, dem hemmungslosen, animalischen Drang allerdings kehrte langsam Ruhe sowie Entspannung ein. Noch umeinander gewickelt, aneinander im Schweiße klebend, ineinander verschmolzen genossen beide das allmähliche Abklingen des Rausches, klebten noch weiter im Schweiß ihrer Anstrengung glücklich sowie erschöpft zusammen, atmeten erst noch sehr schnell, spürten ihre Herzen heftig puckern, was sich irgendwie im Folgenden sogar synchronisierte, für diesen wundervollen Moment danach vereinte, als seien beide wirklich eins, ineinander aufgegangen. Tatsächlich umschloß noch immer Birthes Vagina Svens Glied eng, wodurch intuitiv verhindert wurde, daß Sperma entweichen konnte, welches also konzentriert wurde, mit ihren sanften weiteren Bewegungen eventuell sogar noch weiter in die gewünschte Richtung geschoben wurde.
Und es war gut und es war Frieden, sehr glücklicher Frieden über diese beiden Liebenden gekommen, ein erlösendes, erleichterndes Gefühl, sich füreinander entschieden zu haben, ganz und gar. Sie hatten getan, was getan werden mußte, würden weiterhin reichlich viele lüsterne ähnliche Spiele zelebrieren, nun mochte sich entwickeln, was sich entwickeln mochte, sie würden es willkommen heißen …
Tag der Veröffentlichung: 01.11.2017
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