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Leseprobe

Metainformationen zum Buch

Tina weiß, wer zu spät kommt, den bestraft oft das Leben, so plant sie gut und kommt schon fünf Minuten vor der Zeit am vereinbarten Treffpunkt abends im Dunkeln im Park an. Sie hatte sich mit dem Spitznamen Perle in einer Kontaktbörse im Netz mit Thomas verabredet, der dort mit dem Spitznamen Börner angemeldet ist.
Hat es sich gelohnt, früh zu kommen?
Würde das Treffen ein spritziger Burner werden?
Wer würde wen womit überraschen?

Tina erlebt in mehreren überraschenden, turbulenten, spritzigen Episoden oder Eskapaden das aufreibende Spiel der Partnersuche, läßt sich auch von Zusammenstößen, Rückschlägen, Irrwegen und Schnellschüssen nicht beeindrucken, behält ihr Ziel im Auge, den Partner für eine längere Beziehung zu finden.
Ob Börner Thomas wirklich der richtige Mann für sie ist?
Oder doch ein anderer?
Oder erweist sich für sie das gesamte Konzept einer festen, exklusiven Partnerschaft als Irrweg?

Wo andere zaudern und verzagt sind, sucht Perle Tina unverdrossen und hartnäckig ihren Weg. Sie stellt sich den Herausforderungen des Lebens und schwelgt in teils ziemlich absurden Abenteuern, um sich die Fragen zu beantworten, die sich ihr auf dem Weg immer wieder stellen.

  • Zeichenanzahl: 748063
  • Wortanzahl (Token, Wörter): 112187
  • Wortumfang (Worttypen, verschiedene Wörter): 14437
  • Variabilität (Type-Token-Verhältnis): 0.129
  • Guiraud-Index: 43.1
  • Informationsgehalt (Wortebene): 10.4 Shannon
  • Satzanzahl: 7450
  • Graphiken: 38
  • Alternative Stilvorlagen: 9
  • EPUB Accessibility 1.1 - WCAG 2.0 Level AAA

Dies Buch enthält keine Audio- oder Videodateien, Schriftartendateien, keinerlei Animationen, enthaltene Graphiken haben eine Textalternative, sind ohnehin optionaler Zusatzinhalt. Der vorhandene ausgezeichnete Text repräsentiert den Inhalt komplett.

Erfüllt die Anforderungen für Zugänglichkeit gemäß Ace 1.3.2 von DAISY gemäß WCAG 2.0 Level AA, nach eigener, manueller Prüfung überdies ebenso Level AAA bei der Auswahl der einfachen Stilvorlage. Ferner stellt es für die Rezeption auch kein Problem dar, die Interpretation von mitgelieferter Stilvorlagen komplett zu deaktivieren. Alternativ zur Rezeption als digitales Buch ist es auch möglich, die Inhaltsdateien direkt mit einem Präsentationsprogramm für XHTML nach eigener Wahl zu lesen. Jedes Inhaltsdokument hat eine eigene Navigation im Buch.
Anmerkung: Ace zeigt eine offenkundig falsche Fehlermeldung bezüglich einer Referenz auf eine Vektorgraphik im Inhaltsverzeichnis an, dies ist den Entwicklern gemeldet.

Börner

Inhaltsverzeichnis

  1. Titelei
    1. Antiporta (Schutztitel; eingebettete Vektorgraphik)
    2. Metainformationen (Impressum, sonstige bibliographische Informationen zum Buch)
    3. Epigraph
    4. Vorwort
      1. Zum Inhalt
      2. Technisches
  2. Erzählung (Textbeginn)
    1. Freistoß
    2. Rosenjunge
    3. Angebumst
    4. Hacker
    5. Feuerwerk
    6. Vorschuß
    7. Verstoßen
    8. Dufte
    9. Wetten?
    10. Sahneschnittchen
    11. Kuppelei
    12. Revanche
    13. Rückmeldungen
    14. Halsen
  3. Vakatseite
  4. Titelblatt (Vektorgraphik)
  5. Vakatseite

Epigraph

Ich bin unverfroren genug, mich Dank meiner derben Neigungen für glücklicher zu halten als andere, weil ich davon überzeugt bin, daß mich diese Neigungen zu größerem Genuß befähigen.

Giacomo Girolamo Casanova

Die Genitalien sind der Resonanzboden des Gehirns.

Arthur Schopenhauer

Beschimpfe und tadle auf jeden Fall nicht diejenigen, die sich dem Geschlechtsgenuß hingeben. Erzähle auch nicht überall, daß du dies nicht tust.

Epiktet

Auch in den Geschlechtsteilen des Menschen blüht die Vernunft, so daß ein Mensch weiß, was er zu tun und lassen hat. Daher hat er Genuß an diesem Werk.

Hildegard von Bingen

Der Penis gehorcht keineswegs dem Befehl seines Herrn.

Leonardo da Vinci

Seid ruhig, ich schlafe ja doch mit jedem von euch!

Anita Berber

Eine Satire der Vorsehung: Wir können den Liebesakt nur mit den Organen der Ausscheidung verrichten.

Charles Baudelaire

Und seht mir doch diese Männer an: ihr Auge sagt es – sie wissen nichts Besseres auf Erden, als bei einem Weibe zu liegen.

Friedrich Wilhelm Nietzsche

Das ist Genuß, wenn zugleich Mann ihn empfindet und Weib.

Publius Ovidius Naso (Ovid)

Ein im Leben wichtiger Charakter ist die Beweglichkeit der Libido, die Leichtigkeit, mit der sie von einem Objekt auf andere Objekte übergeht.

Sigmund Freud

Die geschlechtliche Attacke ist die Urleistung des Mannes, die nur er auszuüben vermag und von der aus sich sein ganzes Wesen und seine ganze Stellung in der Welt gebildet und entwickelt hat. – Das Weib erwartet, verlangt, sie gibt sich ihr hin. Das ist seine Funktion.

Franziska Gräfin zu Reventlow

Vorwort

Zum Inhalt

Diese fiktive Geschichte, eingeteilt in Episoden oder Eskapaden, ist vielleicht erotisch, vielleicht auch eher humoristisch, wobei das eine das andere nicht ausschließt oder auch bedingt. Was als erotisch oder auch als humoristisch empfunden wird, ist aber auch eine Frage des Geschmackes und der persönlichen Assoziation oder Erfahrung.

So oder so scheint es jedenfalls ein guter Rat zu sein, der Leichtigkeit des Lebens zu frönen, wenn es dazu Gelegenheit gibt. Die Welt ist viel zu gewaltig, als daß wir alles verstehen oder ergründen könnten. Sie ist viel zu groß und zu komplex, um sie gänzlich und bis zur Neige erleben zu können. Wer sich unbedacht hineinstürzt, kann eine Menge Spaß haben, allerdings auch zügig darin zugrunde gehen.

Protagonistin und Ich-Erzählerin Tina sucht ihren Weg durch diese verwirrende Welt, dazu einen Partner an ihrer Seite.
Sie will endlich mal festmachen, läßt sich allerdings auch immer mal wieder ablenken durch die Verlockungen zur Kurzweil und Vergnüglichkeit am Wegesrand – warum auch nicht?
Das Rätsel der eigenen Existenz, des Universums und des ganzen Restes ist viel zu groß, um sich nicht auch gelegentlich mal eine Belohnung und Ablenkung zu suchen, um sich danach umso besser wieder dem gewählten Weg zu widmen.

Die Kapriolen, Abschweifungen auf dem Weg zur großen Liebe lassen Tina alsdann auch einmal nachdenklich werden. Die Leichtigkeit des Seins verflüchtigt sich allerdings bloß kurz, denn Tina gewinnt auch durch Freunde die Initiative sowie Tatkraft zurück. Sie wirft sich erneut hinein in die Wirrungen der Liebeleien, in die Rätsel der drängenden Leidenschaften.

Technisches

Am Ende jeder Inhaltsdatei gibt es unten einen kleinen Navigationsbereich mit folgenden Funktionen:

Bei rein graphischen Inhaltsdokumenten wie der Titelseite reicht hingegen ein Anklickern, um in das Inhaltsverzeichnis zu gelangen.

Die skalierbaren Vektor-Graphiken im Buch haben eher dekorativen Charakter.

Technisch wurden bei diesem EPUB einige Hilfen integriert, um dem Leser besseren Zugang zum Inhalt zu ermöglichen. Es gibt etwa verschiedene Stilvorlagen, zwischen denen gewählt werden kann. Bei einem Darstellungsprogramm, welches EPUB komplett interpretieren kann, wird es eine solche Auswahlmöglichkeit geben. Von daher kann dann leicht zwischen heller Schrift auf dunklem Grund und einer dunklen Schrift auf hellem Grund gewechselt werden. Für eigene Einstellungen eignet sich der ebenfalls alternativ verfügbare einfache Stil, welcher lediglich einige Strukturen hervorhebt oder anordnet.

Verfügbare alternative Stilvorlagen:

  • dunkel auf hell: Dunkelgraue Schrift auf hellgrauem Hintergrund
  • hell auf dunkel: Hellgraue Schrift auf dunkelgrauem Hintergrund
  • dunkel auf hell: Dunkelgraue Schrift auf hellgrauem Hintergrund (ohne Bilddarstellung)
  • hell auf dunkel: Hellgraue Schrift auf dunkelgrauem Hintergrund (ohne Bilddarstellung)
  • finster: Helle Schrift auf dunklem Hintergrund, farbige Variante (Voreinstellung)
  • vergilbt: Dunkle Schrift auf hellem Hintergrund, farbige Variante
  • Pogo: Stil im blau-violetten Bereich mit Farbverlauf als Hintergrund – wie der Name schon andeutet hinsichtlich des Lesevergnügens etwas aggressiver und fordernder
  • blau: Blauer Stil; dunkle Schrift auf hellem Grund
  • einfach: Einfacher Stil ohne Farbangaben, besonders geeignet zur Kombination mit eigenen Vorgaben

Autorin sowie Mitarbeiter dieses Buches haben keinerlei Einfluß auf Mängel, Fehler, Lücken in der Interpretation von EPUB durch das jeweils verwendete Darstellungsprogramm. Bei Darstellungsproblemen sollten diese zunächst analysiert, lokalisiert werden. Dazu kann es unter anderem als erster Schritt helfen, mit verschiedenen Programmen auf Reproduzierbarkeit zu prüfen oder auch mit speziellen Prüfprogrammen zu verifizieren, daß insbesondere im Buch selbst wirklich kein Fehler vorliegt.
Entsprechend wird es anschließend möglich sein, eine zielführende Fehlermeldung korrekt zu adressieren. Die Autorin sowie Mitarbeiter können je nach Fehler durchaus die korrekten Ansprechpartner sein. Bei der Qualität aktueller Darstellungsprogramme können dies jedoch gleichfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit die Entwickler dieser Darstellungsprogramme sein. Entsprechend sind möglichst präzise Angaben zum Problem bei einer Fehlermeldung immer hilfreich.
Generell ist die Fehlerrate bei Darstellungsprogrammen vom Typ Brauser gängiger Anbieter deutlich geringer als bei speziellen Programmen oder Erweiterungen für Brauser zur Interpretation von EPUB. Insofern kann es bei größeren Problemen mit der Darstellung ebenfalls ein Ausweg sein, das EPUB-Archiv zu entpacken (es handelt sich bei EPUB immer um ein Archiv vom Typ ZIP, das Buch alsdann direkt im Brauser zu lesen, wozu zunächst die Datei Inhaltsverzeichnis.xhtml im Verzeichnis Inhalt aufzurufen ist, um einen Einstieg in die Lesereihenfolge sowie einen Überblick über den Inhalt zu bekommen. Über die Verweisfunktion des Verzeichnisses kann anschließend jeweils der gewünschte Inhalt aufgerufen werden.
Dieses Vorgehen kann gleichfalls nützlich sein, um Probleme oder Fehler zu lokalisieren. Bei Einzeldokumenten sind überdies andere Prüfprogramme verwendbar.

Bei automatischen Konversionen dieses Buches im Format EPUB in andere Formate können diverse Mängel auftreten, welche sowohl an Fehlern und Problemen der zu naiv und einfach konzipierten Konversionsprogramme als auch an dem Format liegen können, in welches konvertiert wird. Autorin und Mitarbeiter dieses Buches haben keine Kontrolle über spätere Manipulationen oder Formatkonversionen, haben also keinen Einfluß auf die komplette Verfügbarkeit von Inhalten und Hilfen solch manipulierter Versionen. Sie empfehlen daher dringend, das unveränderte Original zu verwenden und sich dieses von einem leistungsfähigen Darstellungsprogramm präsentieren zu lassen.

Manuell ist es recht problemlos möglich, einige Techniken sowie Merkmale des Buches so weit zu vereinfachen, Inhalte anders aufzubereiten, um diese auch in verminderter Qualität in anderen Formaten verfügbar zu machen. Insbesondere bei wohl noch immer recht beliebten proprietären Amazon-Formaten (Mobipocket, AZW oder KF8, KFX) ist es recht einfach, ein passend vereinfachtes EPUB zu erstellen, aus welchem sich ein lesbares Buch in diesen minderwertigeren Formaten erzeugen läßt, sofern man sich mit EPUB sowie den Möglichkeiten dieser Formate etwas auskennt.

Freistoß

Ich eilte durch den dämmrigen Georgengarten und war mir irgendwie schon nicht mehr so sicher, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war mit der Verabredung hier an diesem mittlerweile doch schon stillen Ort. Tagsüber war hier ordentlich was los, nun nicht mehr, so schnell ging das, was mich etwas überraschte, aber gut, jetzt mußte ich das wohl durchziehen. Tagsüber war es hier so munter, fröhlich, friedlich.
Trieb sich hier nachts vielleicht sogar Gesindel herum?
Naja, abhauen oder mich wehren könnte ich mich schon, niemand sollte sich allerdings überschätzen, irgendwann kommt immer eine stärkere, geschicktere, besser ausgebildete Person, ebenfalls aggressiver, rücksichtsloser, Sieger sind da keineswegs stets dieselben Personen.
Also Obacht!
Aber was tut frau nicht alles, um an einen wahrlich passenden Kerl zu kommen?
Somit schritt ich mutig voran, wo andere noch zaudern mögen.
Ich suchte meinen Weg gleich in mehrfacher Hinsicht, kam jedoch eigentlich auch ganz zielstrebig weiter, jedenfalls hier im Park, den ich ja vom Hellen her gut kenne. Im Leben indessen war ich mir keineswegs so sicher, wohin mein Weg mich führen würde, in dieser Hinsicht war ich eindeutig auf der Suche nach mehr, mehr von Vielem, doch insbesondere mehr angenehme sowie lustvolle Gesellschaft, mitnichten bloß den sich schnell verflüchtigenden sorglosen, lustvollen, gar wollüstigen Zauber der Unverbindlichkeit, die Berauschung im flüchtigen Abenteuer, im Ergründen der noch unbekannten, jedoch gar süß verzückenden Männlichkeit.
Daher hatte ich es dann einfach einmal mit dieser Kontaktbörse im Netz versucht, gut besucht, somit eine gute Auswahl, jedenfalls auf den ersten Blick, denn wie besonders die Frau an sich sowie als solche schnell feststellt, welche ein echtes Bild von sich selbst einstellt – oder alternativ ein attraktives falsches – die Burschen fahren voll drauf ab, suchen schnell Kontakt zu schließen und ein Treffen herauszuholen, um unter den Umständen ohne viel Zeit zu vergeuden oder Skrupel und Scheu aufzubieten möglichst schnell in der Frau herumzustochern und diese mit typischen Körperflüssigkeiten zu beglücken.
Die sprachlichen Möglichkeiten hingegen sind meist begrenzt, was auf mich somit eher nicht so attraktiv wirkt wie einige Bilder von den Schnuckelhasen, bei welchen mir damit einhergehend schon gleich das Wasser nicht nur im Mund zusammenläuft – also so rein metaphorisch gesprochen.
Aber können die bei einem wirklichen Treffen zumindest umsetzen, was die Bilder und ihre kurzen Nachrichten versprechen‽
Will die Frau als solche dies tatsächlich bei jeglichem Galanen wissen oder gar systematisch durchprobieren, um einen passenden Typen abzugreifen?
Will die gebildete Frau von Welt nicht mehr als körperlich gefordert sowie begehrt sein?
Will sie nicht für mehr als das Schwarze Loch des Spermas herhalten?
Oder sollte sie differenzieren und mit den hübschen Schnuckelhasen eben treiben, wozu es sie drängt, die schöngeistigen Gespräche aber eher dort führen, wo man ihrer mächtig ist?
Bei derlei Überlegungen geht es bereits um tiefsinnige oder auch tiefsinnige Philosophie samt aller eindringlichen Implikationen, intellektueller Herausforderungen, gefühlsmäßiger Sensationen – ach! – wie soll – ja – wie könnte der Mann in seinem profanen Sein bei diesen Anforderungen standhalten, allumfänglich beglücken?
Doch sollte deshalb frau gleich ihre Ansprüche herunterschrauben, sogleich beim erstbesten Aufreißer nicken sowie alles schlucken, was alsdann so passieren mag an Mißverständlichkeiten, Ungereimheiten, Reibereien, Eskalationen, Dummheiten?

Ich wollte eigentlich nicht ewig herumprobieren, lieber gleich sorgfältig auswählen und hernach also eher gezielt antesten.
Ist ja nichts dabei, heißt ja auch: ‚Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch ein Besserer findet!‘
Das schien mir insofern ein guter Rat, als es meistens doch zu Problemen kommt, wenn hemmungslos weitergeprüft wird, obwohl sich zwei schon etwas gebunden haben oder fühlen, das macht zwar eine Menge Spaß, bringt jedoch bald zusätzlich unerwünschte Aufregung sowie in falscher Richtung aufkochende Leidenschaft mit sich, von der die Frau nicht viel hat, wenn die betroffenen Herren anderweitig handgreiflich werden und miteinander rangeln, insbesondere wenn sie nicht mehr in der Lage sind, ihre Emotionen verbal in schönen Worten verpackt zum Ausdruck zu bringen und so für sich und vorhandene Qualitäten zu werben.
Also Obacht bei der Partnerwahl!
Fingerspitzengefühl, Sorgfalt, Einfallsreichum, Einfühlungsvermögen, jedoch ebenso Toleranz gegenüber kleineren Defiziten sind gefordert!

Daher hatte ich mir vorgenommen, nach einer eher wilden, sorglosen, chaotischen Zeit etwas solider zu werden und mir einen Typen für etwas Festeres zuzulegen. Und nun war ich unterwegs zum ersten Treffen mit einem hübschen Schnuckelhasen, den ich mir ziemlich sorgsam ausgewählt hatte. Gut, ich hatte schon Zweifel und es gab da sicher so im persönlichen Kontakt schon noch intensive Prüfungen durchzuführen, aber von dem, was ich wußte, war ich schon ganz angetan von dem Burschen.
Wir hatten uns also über unsere Profile in dieser Kontaktbörse im Netz kennengelernt, kontaktiert, Nachrichten ausgetauscht. Irgendwie sah er ganz knuffelig aus und sein Profil kam ebenfalls ganz gut. Er hatte den Spitznamen Börner gewählt, ich Perle. Wir offenbarten in den Nachrichten per Unterschrift allerdings bald unsere echten Vornamen, Thomas und Tina.

Thomas meinte, es sei an der Zeit, den geläufigen englischen Begriff burner einzudeutschen und hatte das schon einmal forsch als Börner transkribiert, daher sein Spitzname, den ich schon ein wenig witzig fand, ob mehr dahintersteckte?
Konnte er halten, was sein Spitzname verhieß?
Oder wollte er damit nur protzen und war der Meinung, so irgendwie die Chancen in der Vorselektion zu erhöhen?
Das hatte er gar nicht nötig, aber vielleicht hatte er diesbezüglich einen anderen Eindruck, naja, vielleicht war er ja allerdings wirklich ein burner in Aktion; der gegebenenfalls durchgeführte Praxistest würde es gegebenenfalls schon zeigen. Vielleicht war das ja obendrein gerade seine Strategie, auf die Neugier zu setzen und den Praxistest einmal ganz unverbindlich anzubieten. Dort treiben sich ja viele dieser Schlingel herum, die sich so schlecht wie vermutlich auch am Obststand benehmen, alles angrabbeln wollen, kosten, dann aber doch schnell das Interesse verlieren, wenn sie die Leckereien einmal durchprobiert hatten. Nun, ich hoffte, im Sortiment jener Partnerbörse würde es ebenfalls solidere, ausdauerndere Typen zur Auswahl geben und mein Börner Thomas machte da in der schriftlichen Konversation schon einen passablen Eindruck. Die Nachrichten ließen sich ganz gut an, schriftlich ausdrücken konnte sich Thomas ganz gut, hat sogar einen Abschluß an der Uni und ebenfalls eigenes Einkommen, sah ferner wirklich schnuckelig aus, ein echtes Sahneschnittchen zum Anbeißen eben, ein wenig hatte er mich schon am Haken. Da dachte ich mir dann ‚Warum nicht? Besser ich als eine andere!‘, als er um ein persönliches Treffen bat, ich hatte Lust auf ihn und wollte im Übrigen schon deswegen nicht lange retardieren. Irgendwie sind wir daraufhin auf diesen Abend gekommen, hatten nicht mal telephoniert, einfach so spontan festgelegt und danach los auf gut Glück.
Was konnte da eigentlich schon schiefgehen?
Dieser Fortschritt der Ereignisse war aufregend, spannend, mein Herz schlug bis zum Hals. Ich war entschlossen, ihn eingehend zu prüfen, aber ebenfalls einfach mal zu erfahren, wie er vorgehen wollte, wie er sich so überlegt hatte, was wir wie oder in welcher Reihenfolge prüfen sollten, worüber uns persönlich austauschen. Ich wollte mich gern überraschen lassen, natürlich lieber angenehm als enttäuschend, deshalb kam ich mit guter Stimmung sowie optimistischer Einstellung. Wir hatten nur unsere Bilder gesehen, ein bißchen geschrieben, mehr nicht, das war somit an sich ja schon sehr aufregend, gleichfalls anregend. Aber gut, so blind und spontan war das Treffen ja eigentlich gar nicht, wir waren uns nicht gänzlich unbekannt, hatten uns schon ein wenig kennengelernt, wird ja nicht alles Blödsinn und Spinnerei gewesen sein, was er in seinem Profil stehen hat, was er mir geschrieben hat.
Ich bin neugierig, ich mußte es einfach herausfinden, wie er ist, was er drauf hat, was ich aus ihm herausholen kann, ob wir aufeinander abfahren oder ob da doch ganz verschiedene Welten aufeinanderstoßen – attraktiv oder repulsiv, freie Radikale oder Bindungspotential?

Gleich war ich am verabredeten Ort, hatte mich im dämmrigen Park nicht getäuscht oder gar verirrt. Ich schaute auf meine Armbanduhr, mußte dazu schon die Beleuchtung anstellen.
Gut fünf Minuten zu früh. Ich hatte das ganz gut abgeschätzt. Angekommen schaute ich mich um, so viel war nun nicht mehr zu erkennen.
So sprach ich leichthin einfach mal so auf Verdacht ins Dämmerlicht: „Hallo?
Bist du schon da?“
Eine männliche Stimme antwortete: „Hallo, … äh … ja …“
Ich hakte bedenkenlos nach: „Bist du das, Thomas, Börner? Ich bin’s, Tina, Tinchen, Perle.“
Es blitzte nur kurz und etwas unangenehm ein Licht auf, in der Folge antwortete er im Dunkeln: „Ja genau!“
Wenn ich geahnt hätte, wie dunkel es bereits ist, hätte ich doch ebenso meinen LED-Strahler mitgebracht!
War das klug gewesen, gleich selbst alle Namen zu nennen?
Oder doch eher leichtfertig, geradehin, unüberlegt?
Egal, ich wischte den hemmenden Gedanken beiseite, nur forsch voran, Tinchen, sprach ich mir selbst gedanklich Mut zu.
Ran an den Mann!
Ist ja nicht der erste, der letzte wahrscheinlich auch nicht.

Alsogleich war er überdies schon bei mir und ich war erleichtert, hier in der Dunkelheit nicht warten zu müssen.
Ich schlug wacker vor: „Wollen wir da ein Stück gehen?“
Ich wies grob einen Weg, der kaum zu erkennen war.
Er entgegnete nur kurz und knapp: „Okay!“
Und so schlenderten wir gemütlich voran ins Dämmerlicht.
Schnell fand seine Hand die meine und wir flanierten dicht zusammen durch den stillen Park.
Das fand ich schon ganz schön, wie er gleich vertraulich meine Hand nahm, das gab schon Halt im dämmrigen Park. Ich schmiegte mich ebenfalls spontan etwas an.
Er wies zur Seite: „Da rüber?“
Ich wußte nicht genau warum, das schien jetzt nicht gerade ein Weg zu sein, eher quer über die Wiese, aber warum nicht?
Geht es doch im Grunde gerade darum, seinen eigenen Weg zu finden, in dieser Konstellation eben durchaus zu zweit im dunklen Park. Ich stimmte zu, also lustwandelten wir weiter in die verkündigte Richtung. Er hatte seinen Arm gleich recht forsch sowie vertraulich um meine Hüfte gelegt, fummelte ein wenig. Ich dachte eigentlich, wir würden mehr reden, aber egal, ich legte meinen Arm desgleichen um ihn. Was ich fühlen konnte, entsprach meinen Erwartungen, ein guter, wohlgeformter Körper, festes Fleisch. War ja auch ganz schön aufregend und die Nähe, die direkte, gar nun zupackende Art gefiel mir schon gut, die ganze Situation erregte mich durchaus etwas. Und wenn er schon bei mir etwas herumfummelte, durfte ich doch wohl genauso mal vorsichtig die Festigkeit seines Gesäßmuskels prüfen, kniff also mal keck zu und das Ergebnis fand ich sehr erfreulich, er quittierte das gleich mit intensiverer Fummelei, fühlte sich eindeutig ermutigt durch meinen resoluten Zugriff auf sein Hinterteil, aber gut, er hatte ja an meinem ebenfalls herumgeprüft.

Bald darauf waren wir an einer nicht mehr gut einsehbaren Stelle, geschützt von Bäumen und Büschen. Unvermittelt zog er mich an sich, küßte meine Stirn, meine Wangen, meinen Mund, massierte meine Schultern.
Oh! – welch ungestümer, herrlicher Drang!
Welch Entschlossenheit, welche überraschende Entschlossenheit in der Umsetzung unseres ersten Treffens!
Ich war beeindruckt, hatte ihn anders eingeschätzt, hielt ihn für weniger zupackend, doch er hatte die Situation gut im Griff, dies mußte ich im lassen!
All dies konvenierte mir schon sehr, ich ließ es gerne zu, verschaffte mir dadurch nebenbei einen tiefen Eindruck seiner Zungen- und Fingerfertigkeit.
Uiuiui, Börner ging ja ganz schön ran, gar nicht erst die Zeit fürs Poussieren genommen, mit Taschenbillard hielt er sich augenscheinlich gar nicht auf, gleich handfest, gar handgreiflich rangemacht, anständig und fast geradlinig das Anliegen vorgebracht, hätte nicht gedacht, daß so viel hinter seinem Spitznamen steckt, aber mir war es recht, mir wurde ebenfalls schon etwas warm, bald heiß. Ich stellte fest, er konnte nicht nur mit den Fingern auf der Tastatur gut fabulieren, diese Finger hielten zusätzlich noch andere erfreuliche, erquickliche Qualitäten bereit. Er fummelte irgendwie überall mit seinen flinken Fingern forsch voran, das wirkte schon etwas ungeduldig, gierig, entschlossen, aber ebenso mutig drängend, wo andere noch zaudern, zagen, zweifeln würden. Doch solcher Drang, solch ungestüme Leidenschaft ist ja ebenso als Kompliment für mich aufzufassen. Wenn es ihm nicht gefiele, würde er nicht so gierig danach greifen. Und derlei Implikation der expliziten Tat erregte mich wie die ganze Situation dieses irren Treffens. Er war definitiv scharf, spitz, lüstern auf mich. Das ging mich schon was an, ließ auch mein Herz ein paar Takte schneller schlagen. So hatte ich das noch nie probiert, aber es gefiel mir, ich genoß es.
Ja, wozu eigentlich viele Worte verlieren, wenn wir doch eigentlich beide Lust hatten?
Irgendwie ging es ja primär um Kontakt bei solch einer Kontaktbörse, deshalb bereits ist folglich ebenfalls enger, intensiver Kontakt nicht wirklich überraschend, allein die Vehemenz des Vortrags, die Forschheit des Vorgehens beeindruckte mich doch.
Hände unter den Klamotten, ungeduldiges Friemeln, Fummeln, Forschen sowie Zupfen, Zerren, Zuzeln und Reiben, Rubbeln, keckes Kneifen, knuffeln, knautschen. Die Oberteile hatten wir schon irgendwie hochgeschoben und rieben Haut an Haut, Finger über Rücken und Brust und Bauch, daß es nur so knisterte und das heiße Blut üppiger zirkulierte, die Körpersäfte zunehmend drängten, gar metaphorisch aufkochten, wie die Hormone eskalierten, als hätten wir alle Schotten geöffnet.

Einstweilen waren wir praktisch jedenfalls mit der Öffnung anderer Hindernisse beschäftigt. Ungeduldig fummelte er überdies bereits am Gürtel meiner Hose.
Ging mir das nicht etwas schnell?
Ich überlegte einen Moment, nein, eigentlich nicht, weiter, diesen wilden Börner wollte ich nun mit Haut und Haar genießen, wollte mich einfach mitreißen lassen.

Den Gürtel hatte er schon gelöst, den Knopf geöffnet, den Reißverschluß gezogen, drängte lüstern mit geschickter, geschmeidiger Hand in mein Höschen, rubbelte meinen schon brennenden Busch, massierte meinen bereits kribbeligen Venushügel, zufrieden nahm ich schon einmal zur Kenntnis, daß er nicht gleich grob auf meine empfindliche Perle losgestürmt war, so war mein Spitzname nun im Übrigen mitnichten gemeint, hatte er wohl auch nicht so aufgefaßt, massierte, drückte seine Hand eher flach auf meinen Schoß, zog mit der anderen meine Hose herunter, packte und knetete kräftig und entschlossen meine Pobacken, nachdem er dazu die zweite Hand hinten in mein Höschen geschoben hatte, was ja nun eigentlich gar nicht so geräumig war, dem Ansturm lange standzuhalten.
Sogleich fummelte ich ebenfalls schon an seiner Hose, seinem Gürtel herum, er lachte herrlich männlich, auch ein wenig schmutzig, ich kicherte übermütig wuschig, sein Gürtel war ebenfalls gelöst, der Knopf geöffnet, der Reißverschluß hinuntergezippt, die Hose samt Unterhose geschoben, bis sie fielen. Indessen massierte er mit Passion die Innenseiten meiner Oberschenkel, die ich dazu etwas zusammengedrückt hatte. Er rubbelte dazwischen mit Hingabe und zog daraufhin die Hand noch etwas weiter hoch, die rubbelnde Bewegung gleichmäßig fortsetzend. Das schien mir stürmisch zu sein und doch war ich schon verzückt über die Verheißung. Das deuchte mir keck und dennoch verlockend. Mutig stürmte und preschte er zum Akt, drängte zwischen meine Schenkel, aber dem Schlingel wollte ich wohl beikommen.
So hauchte ich nur lasziv Eindeutiges: „… aber nur mit Kondom …“
Er gurrte heiser erregt, vom Trieb schon ganz voluptuös: „Okay!“
Dann bückte er sich noch, zog etwas aus der Hose, hielt sein Fundstück im Dämmerlicht hoch, daß ich es ungefähr gegen den noch nicht ganz dunklen Himmel erkennen konnte. Er öffnete die Verpackung des Kondoms schnell und zog es hernach über, was ich nicht genau erkennen konnte.
Die Verpackung steckte er immerhin gleich wieder in eine Hosentasche, statt sie in den Park zu werfen.
Dies in dieser Hinsicht bedachte, umsichtige Verhalten fand ich schon einmal sehr vorbildlich und nahm mich weiter für ihn ein: Ein ordentlicher Bursche mit sozialer Kompetenz!

Jedenfalls drängte er sich daraufhin an mich, daß sein pralles, steifes Glied gegen meinen Bauch stieß, pochte und ungeduldig Einlaß verlangte.
Oh! Oh!
Den wollte ich gerne gewähren, nun war kein Halten mehr, es kribbelte ordentlich im Schritt. Ich wollte sein Gemächt in voller Pracht einfach spüren, griff danach, prüfte so nebenbei gleich den korrekten Sitz des Kondoms, aber desgleichen die Qualität des dargebotenen Luststabes mit deutlich ertastbaren Adern, welches mir ebenso von Länge, Durchmesser und leichter Krümmung her gleich gut gefiel, es fühlte sich sehr gut an, hatte eine prächtige Steifigkeit, die außerdem auf Zielstrebigkeit deutete, ebenso auf strammen Respekt vor der Weiblichkeit, dabei allerdings durchaus noch eine leicht wippende Elastizität und Anschmiegsamkeit.
Wer mag schon diese nur halb entschlossenen, halb erigierten, noch zu weichen Nudeln, die doch nicht so gut eindringlich ihren Zweck erfüllen, andere Aufmerksamkeit fordern als den wilden Drang hemmungsloser Lust‽
Dieser feine Lustspender wippte indes wahrlich lustig, straff und schnell, wenn ich ihn etwas vom Körper wegbog und dann losließ. Das war ein schönes Spiel und erhöhte gar noch die Steifigkeit und damit ebenfalls die Schnelligkeit des fast schon zuckenden Wippens des nervösen Wunderhorns meines ungeduldigen Galans. Die nackte Vorfreude sowie schiere Erwartung steigert ja ebenso das Verlangen samt der Sehnsucht und den unbedingten Drang zur Tat.
Mächtig brodelt der Trieb zur Erfüllung im wild wuchernden Tanz der Hormone!
Somit hielt ich mich nicht lange damit auf, hier Schwingungseigenschaften dieses Zauberstabs zu erforschen; dies Werkzeug der besonderen Art versprach anderweitige Vergnüglichkeiten, hitzige Kurzweil, animalischen Austausch, Reiberei, Ruckelei, rasante Raserei. Dies prächtige Glied lag ebenfalls sehr gut in der Hand, da konnte ich kaum erwarten, diesen Leidenschaft tief in mir zu spüren, um mein aufkommendes, zunehmend drängendes Leiden zu lindern, den inneren, heftigen Brand symbolisch zu löschen.
Sein aufrechter Freund konnte schon Eindruck machen, damit würde er schon eine schöne Attacke reiten können, so hoffte ich jedenfalls; dies lustige Spielzeug wollte ich schon innig versenkt wissen im wollüstigem Gerangel, gleich sollte es meins sein!
Unsere Stellung mitten auf der Wiese war jedoch keineswegs gerade günstig für unsere Anschickung.
Gleich einfach hinlegen ins duftige Gras?
Es wie die Bienen in den Blumen treiben?
Ginge schon irgendwie, ich schaute durch das Dämmerlicht, vielleicht doch lieber etwas weiter rüber zu den Büschen und Bäumen, fällt gegebenenfalls eben nicht so auf, falls doch noch jemand vorbeikommen würde.
Weil ich sein pralles Prachtstück sowieso noch in der Hand hatte, griff ich nun etwas kräftiger zu und zog in die von mir gewünschte Richtung, winkte mit der anderen Hand gestikulierend durch den Dämmerschein, trug meinen Vorschlag vor: „Dort rüber in die Büsche?“
Er gluckste überrascht über meinen fordernden Griff zu seinem darob zuckenden Gliede, entgegnete aber wieder: „Okay!“
Gesprächig war er im direkten Kontakt ja nicht gerade, aber gibt ja diese ganz schüchternen, schweigsamen, stillen Burschen, die sich erst mit einem anwärmen müssen, bevor sich ihre Zunge etwas lockert, besonders wenn sie schwer beeindruckt sind, auch standhaft erregt. Von der tiefen, angenehmen, sehr männlichen Stimme hätte ich zwar gerne mehr gehört, aber es gefiel mir gleichermaßen, daß Börner greifbar und evident schwer von mir beeindruckt war, daß ihm die Spucke wegblieb, na gut, feiner Bursche!

Wir humpelten irgendwie, jedoch lachend durch die Dunkelheit, bis ich am Stamm eines Baumes lehnte, wir umarmten, küßten uns, rubbelten und fummelten wild sowie ziemlich planlos herum, aber mit ordentlichem Effekt. Ich hatte irgendwie die Hose abgeschüttelt, er wohl ebenfalls, so konnten wir uns schon freier bewegen, uns besser erforschen und aneinander reiben. Nun fand er mit geschickten, vorsichtigen Fingern auch meine Scheide, meine Klitoris, bespielte sie geschickt und doch zielstrebig, um meine Lust zu steigern, welche sich schon längst in glitschiger Hitze deutlich bemerkbar machte. Mein Schatzkästlein, mein Innerstes wollte nun erfüllt sowie erschlossen sein, es erwartete den forschen Forscher, den erfolgreichen Erkunder, den ersehnten Eindringling, der im kühnen Drang keck das Terrain erobern sollte, vielleicht auch erst einmal vorsichtig erkunden, um es dann wohlwollend einzunehmen. Gegenseitig herauszufinden, wie genau es erquicklich ist, ist ja ebenso ein Teil des Spaßes.
Er hatte es gefunden!
Durch diese hohle Gasse soll er kommen, keine andere Furt sei ihm gewährt!
In dieser Tiefe soll er schwelgen, pochen, stürmen, da will ich nicht zürnen!
Ich wollte es so drängend!
Ich wollte es sofort!
Wollte es schon hinausschreien!
Oh! Wie hatte er mich wuschig gemacht!
Will ihn endlich in mir spüren, heiß und wild, steif und prall und lebendig!
Pochend! Stoßend! Rubbelnd! Reizend!
Da positionierte er seinen Penis entschlossen und drang ein, schnell und besitzergreifend, erfüllend, mächtig sich seinen Weg bahnend, auf meinem Acker seine Furche ziehend, die Höhle erkundend, in meiner Lustgrotte saftig schmatzend, vielleicht schon fast zum Schusse bereit nervös zuckend und schiebend, sich an den Wänden reibend ging er hinein, mein Reich erobernd, erforschend. Er stieß mutig vor, machte sich vertraut mit der eng umschließenden Umgebung, fand darin zügig seinen Rhythmus, die Gliederung unserer innigen Bewegungen, während wir uns weiter küßten, mit den Zungenspitzen umeinander züngelten, keuchten und es immer weiter eskalieren ließen. Das flutschte, glitschte, glitt, rutschte und schubberte, stieß und pochte naß und heiß, schweißklebend, bereits leicht nach allerlei Körperflüssigkeiten vermischt mit dem erdig-floralen Odeur des Buschwerks riechend, wild und ungezügelt, daß mir schon der Kopf schwirrte, die Beine zittrig wurden. Er stieß eifrig in mich, gar nicht einmal so zart, was mich aber nicht einmal störte, das fluppte, funzte, schnurrte nur so, auch weil ich schon stark erregt war. Bei jedem Stoß und Rückzug bewegte er sich irgendwie ganz geschickt, rieb gezielt oder auch zufällig genau die richtigen Stellen.
Die Eloquenz seiner nonverbalen, stringenten Kommunikation war zutiefst beeindruckend, tiefschürfend, aufreibend!
Oh! Ich hätte schon können, hielt meine ekstatische Explosion allerdings aber noch zurück, noch ein wenig, denn er rammelte sportlich sowie unermüdlich wie ein Hase weiter und weiter tief in mich hinein, weiter und weiter, heizte mir ordentlich ein, machte seinem Spitznamen alle Ehre, dieser Börner hatte ein ordentliches Feuer in mir entfacht, bis ich nicht mehr konnte, bis ich richtig abgekocht war.
Oh! Oh!
Nun hätte er langsam bereits kommen können, er jedoch, diese arge Rammler, stieß immer weiter zu, sein Tempo unbeeindruckt weiter beibehaltend.
Dabei gab er zunehmend unkontrolliert gutturale, animalische Geräusche von sich – oh ja! – er gab den Hirschbock, den Hengst, den wilden Mann!

Mir wurde schon ganz rammdösig von dieser wilden Stoßerei. Ich fühlte unlängst eine mächtige, allerdings wohlige Bedrängnis, die sich bald lösen mußte. Und so dachte ich mir, ich helfe etwas nach, packte mit einer Hand kräftig eine seiner Pobacken, kniff erst zart hinein, mit dem Mittelfinger der anderen Hand aber suchte und fand ich seinen Anus. Nun habe ich keine besonders langen, aber auch keine kurzen Fingernägel, von daher sollte ich nicht gerade rücksichtslos vorstoßen, allerdings durchaus entschlossen den Mittelfinger in seinem Anus versenken, ihn fast bis zum Anschlag reinschieben, ihn dabei etwas sowie im Rhythmus seiner Stöße drücken, damit mein Mittelfinger ganz automatisch in seinem Gedärm arbeiten würde.
Ich dachte mir fröhlich: ‚Finger in’n Po – Mexiko!
Heißa Juckepei, Spaß dabei, ich bin so frei, nun ist alles einerlei!
Heut’ bleib’ ich nicht brav, mach’n Chili-scharf!‘
Ich hatte leider gar kein Chili am Finger, beim ersten Eindringen zuckte er trotzdem verblüfft, konnte aber bei so starker Erregung mit seiner Rammelei nicht mehr nachlassen, stieß noch heftiger, fast grob zu, während er den Anus zukniff, natürlich zu spät mit meinem Mittelfinger drin. Dieser wirkte wirklich wie ein Turboschalter, ein Nachbrenner, das ging ab wie Zäpfchen, da kam richtig Stimmung in den Buben!
Wie sein bestes Stück in mir zuckte und sich aufrieb!
Im Rausch schoß es mir durch den Kopf, als er nun kam, pulsend und wild stoßend ejakulierte und laut stöhnte: Mein Finger mußte da doch wie erhofft als Afterburner gewirkt haben!
Wie passend!
Weiter kam ich mit meinen Überlegungen nicht, denn schon rauschten gleichfalls bei mir heiße Wellen der Ekstase durch den ganzen Leib, verwirrten mein Denken, erlösten mich von der fast zerreißenden Anspannung. Ich klammerte mich fest, drückte ihn kräftig an mich und genoß unsere Auflösung, unsere innige, wollüstige Vereinigung.
Ich mußte ihn instinktiv zwischen meinen Schenkel einklemmen, ganz umschließen und aussaugen, den letzten Tropfen aus ihm herauspressen und mich ganz erfüllen!
Formal vom Gefühl her nun bedauerlich mit dem Kondom, aber Sicherheit geht vor im Verkehr, insbesondere im öffentlichen Nahverkehr!
Da ist eine persönliche Schutzausrüstung dieser Art Gold wert.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
Wenngleich ich sein prächtig, pralles, zuckendes, schlüpfriges Glied in meinem Schoß jetzt auch keineswegs mit dem Elefanten im Porzellanladen vergleichen mochte – üppig füllte dieser durchaus aus, jedoch nicht überdimensional, vielmehr geschickt, gut proportioniert.
Gar nicht einfach im Stehen, aber ich krallte mich fest und gab meinem Verlangen nach einklemmen, auspressen und halten hemmungslos nach, hatte diesen Burschen gut im Griff!
Er schwankte etwas, bei mir drehte sich jetzt sowieso alles, schwirrte im Kopf, pulsierte und rauschte nur so.

Gut. Gut. Gut.
Sehr befriedigend sogar!

Als ich meine Umklammerung schließlich löste und ihn entließ, stolperte er so erleichtert gleich einen Schritt zurück. Es heißt ja auch, geben sei seliger denn nehmen, nun, wir beide fühlten uns jedenfalls noch ganz himmlisch und selig durch beiderlei Aktivität. Er griff nun seine Hose ganz gut aus dem Dunkel, zog sie hektisch wieder an und hoch, nun, so kühl war es ja gar nicht, aber gut, nach der wohligen, innigen Wärme in mir mochte sein umtriebiger, ungestümer Freund wirklich durch die Nachtluft etwas frösteln sowie schrumpeln und sich wieder nach wohliger Wärme sehnen.
Er fummelte dann gleichermaßen am Kondom, brummelte dann etwas konfus: „Äh … äh, das Kondom, werfe das gerade mal weg …“
Ich hatte ja auf das Kondom bestanden, war zudem ebenso für Reinlichkeit im Park, was hätte ich also dagegen sagen sollen?
Und schon stürmte er zu meiner Überraschung los in die Dunkelheit hinein, noch bevor ich ihn zurückhalten konnte, meinen wilden After-Börner, meinen quirligen Grottenolm, meinen starken Hengst, da galoppierte er schon davon in die aufkommende Nacht hinein.
Das hatte schon etwas von einer humoristischen Einlage, wie er da plötzlich hektisch in den Dämmerschein davonhoppelte, aber eigentlich passend zum Bild des stramm sowie ausdauernd rammelnden Hasen, deswegen durfte er doch darüber hinaus mal bei der Entsorgung des Kondoms lustige Haken schlagen!
Derweil schnupperte ich vorsichtig, aber doch gleichermaßen neugierig am Stinkefinger nach seinem Geruch. Also schon interessant, aber letztlich doch nicht im Schwerpunkt meines Interesses, so hatte ich spontan eine Eingebung über die Verhütungseigenschaften und Einsatzmöglichkeiten von Fingerhüten.
Verblüffend, welche nahezu genialen Gedanken in einem nach einem Coitus erblühen können!
Dabei bückte ich mich, fummelte aus meinen Klamotten ein Papiertaschentuch hervor und milderte sorgsam putzend das Geruchsaroma etwas.
Was tut frau nicht alles im erquicklichen Schaffen, um der Kohabitation eine interessante Wendung, die besondere Würze zu geben‽
Als diese Reinigung im Rahmen der Möglichkeiten erledigt war, ich sowieso schon in der Hocke war, machte ich mich irgendwie weiter an meinen Klamotten zu schaffen, fand meine Hose, gar nicht so einfach, da wieder reinzukommen, ließ sie und mir aber noch alle Optionen offen, atmete immer noch schnell, war noch immer ganz erhitzt, konnte nicht hinterher, schade eigentlich, hätte sonst eine lustige Jagd durch den Park werden können, vielleicht hätte ich mir schließlich ja noch einen eingefangen. Ich hätte ja vielleicht noch Lust auf einen Nachschlag gehabt.
Dieser tolldreiste Bursche mit seinem forschen Wumms würde doch wohl wiederkommen?
So bloß wollte ich allerdings überdies mitnichten in Nacht und Park warten und herumstehen. Daher zog ich meine Hose folglich doch schon einmal gänzlich hoch, machte diese zu, richtete daraufhin meine Sachen und wartete und wartete und wartete.
… und wartete …

Aber er kam nicht zurück, schade eigentlich.
Dies erschien mir ein durchaus überraschendes Verhalten nach seinem vehementen, begeisterten, eskalierenden Verhalten bei der Kohabitation zu sein. Dies umgehende Verschwinden direkt nach der Ejakulation ist ja gesellschaftlich nicht als angemessenes Verhalten eingeordnet.

Irgendwie hatte ich plötzlich das Gefühl, nicht mehr zu wissen, wie der Hase läuft.
Unser turbulentes Treffen hätte ich doch gerne noch im Gespräch und auch sonst! durchaus vertieft, auf Reproduzierbarkeit des Ergebnisses geprüft; eine wohlwollende Evaluation zum Zwecke der Durchführung weiterer, erquicklicher Durchgänge wäre als Reflexion des Umgangs doch durchaus angemessen gewesen!
Doch weg war er!
Verduftet, entschwebt, entschwunden!
Ging er doch bloß dem Drang nach, nach erfolgter Kohabitation in Bewegung zu bleiben, gewissermaßen einen kleinen Triumphzug abzuhalten‽
Nun doch ein ganz schneller und damit aufgrund dieses Vorgehens beim Abgang doch Abzüge in der B-Note, dahingehend jedenfalls nicht so der Börner, sonst schon eine ganz ordentliche Vorstellung in der Pflicht-Runde, drückte sich jedoch irgendwie vor der Kür, schade, schade, schade.
Mensch Mensch Mensch Mensch Mensch!
Prüfungsergebnis auf jeden Fall befriedigend, da wäre aber meinetwegen mit einer ausgeklügelten Nachbearbeitung sicher noch mehr drin gewesen!

Ich wartete noch, immerhin ja möglich, daß er mich in der Dunkelheit nicht sofort wiederfand.
Oder hatte er sein Pulver etwa schon verschossen?
Wir waren doch nicht beim Golf, wo es erstrebenswert ist, sich mit einem As zu begnügen oder zu vergnügen!
Ich wunderte mich etwas, er wirkte doch bei der Durchführung eigentlich ganz routiniert und ausdauernd. Irgendwann schüttelte ich enttäuscht den Kopf, richtete noch einmal meine Klamotten und zog ab. Ich ging schon etwas breitbeinig, denn die Reiberei hatte mich dort zwischen den Beinen etwas überempfindlich hinterlassen. Nun, das würde sich wohl wieder legen. Ich schüttelte den Kopf und lachte doch heiter sowie vergnügt über dieses heftige, wortkarge, überraschende und ebenfalls sehr spritzige erste Treffen im Park.
Ja, das war schon ein heftiger Zusammenstoß gewesen, vielmehr eine heftige Stoßerei zusammen!
Das hatte ich ja auch noch nicht probiert, aber es schmeckte mir wohl, jedenfalls bis einschließlich Akt; im Abgang oder Nachspiel blieb da allerdings noch viel Raum für Verbesserungen, dabei hätte ich doch gerne etwas geredet und ein gemeinsamer, entspannender Spaziergang durch den nächtlichen Park Arm in Arm wäre im Übrigen noch ganz schön gewesen, um die aufgebrausten, verwirbelten Emotionen wieder gemeinsam ins Gleichgewicht zu bringen.
Oder hatte ihn der Afterburner mit dem Mittelfinger im Po dermaßen verunsichert, daß er lieber die Flucht ergriffen hatte?
Hmm, immerhin hatte er auch nicht gezögert, sein Ding in mich reinzustecken, deshalb sollte er sich mal nicht so über meinen zierlichen Mittelfinger echauffieren. Ich lachte laut und schüttelte abermals den Kopf.
Was einem alles so zustoßen kann im und beim sowie nach dem Verkehr!

Zuhause angekommen, war ich ziemlich geschafft durch den anregend erregend gestalteten Abend, duschte nur noch ausgiebig, säuberte mich sorgsam von möglichen Anhaftungen aus dem Park und fiel anschließend erst einmal müde, aber doch irgendwie voll befriedigt ins Bett, lächelte versöhnt, trotz des interruptus immerhin erst nach dem Ende des Aktes war der Akt selbst doch eine schöne Vergnüglichkeit gewesen, auf die man aufbauen könnte. Naja egal, für Analysen wäre den nächsten Tag noch genug Zeit, somit schlummerte ich ein, ohne weiteres Nachsinnen.

Morgens guckte ich sodann nach Nachrichten und war verblüfft, Börner, also Thomas schrieb mir, fragte nach, warum ich nicht gekommen sei.
Ich schrieb zurück und versicherte, daß ich intensiv gekommen sei, nur wo sei er danach abgeblieben?
Etwas dauerte es, darauf kam seine Antwort „Verstehe ich nicht. Lasse uns mal telephonieren.“
Dazu hängte er seine Nummer an.
Die Nummer von gestern hatte mir ja schon gefallen, wenn ich vielleicht auch noch eine angehängt hätte, aber egal, das war so durchaus akzeptabel. Drum rief ich an.
Nach der Begrüßung meinte er abermals: „Wo bist du denn gestern geblieben, habe eine halbe Stunde auf dich gewartet.
Hast du dich doch nicht abends in den Park getraut?
War vielleicht doch keine so gute Idee!“
Ich war verblüfft, was war da los?
Ich mußte irgendwie schnell schalten, etwas sagen, ihn erstmal kommen lassen, so entgegnete ich nur: „Doch. Ich war da, sogar fünf Minuten vor der Zeit …“
Er erwiderte: „Oh, oh ja, Mist, bin etwas aufgehalten worden, habe mich etwas verschätzt, war dadurch fünf Minuten zu spät da.
Tut mir leid, warst du da schon wieder weg?“
Was mir durch den Kopf schoß: War mein kecker Afterburner von gestern Abend vielleicht gar nicht mein knuffeliger Börner?
Wie seltsam, aber auch ein wenig lustig und prickelnd, was zehn Minuten doch alles ausmachen können.
Ich wollte derlei Überlegungen sowie Verkomplikationen der gestrigen Umstände Thomas nicht gerade auf die Nase oder ein anderes Körperteil binden, also besser Angriff?
Ja, ja, also schoß ich mal forsch los: „Wie?
Du kommst nicht einmal pünktlich zum Treffen und machst mich an, daß ich nicht dagewesen sei?“
Er versuchte zu beschwichtigen: „Tut mir leid, tut mir sehr leid, habe es versiebt, bitte nicht böse sein.
Du hast also nicht so lange gewartet?“
Ich wollte noch ein wenig provozieren: „Na höre mal, meinst du, da in der Dunkelheit warte ich wer weiß wie lange?
Zwei Minuten nach der verabredeten Zeit bin ich natürlich gleich abgerauscht, was denkst du denn von mir?
Weißt doch: Wer zu spät kommt …“
Thomas setzte seufzend fort: „… den bestraft das Leben, schon klar. Tut mir leid, ist meine Schuld, wollte dir nichts unterstellen, zwei Minuten, soso so genau, hmmm ja, verstanden, tut mir sehr leid, bitte nicht böse sein …“
Ich schob noch mal nach: „Hatte den ganzen Weg.
Das war praktisch fruchtlos, unersprießlich, pro nihilo.
Vertane Zeit.
Vergeblich bin ich gekommen!
Unglaublich ist das!“
Thomas versicherte: „Tut mir unendlich leid, wirklich.
Kannst du mir nochmal verzeihen?“

Ich brummelte etwas, überlegte.
Also Thomas der Börner war nicht der forsche Afterburner aus der Nacht, schade eigentlich. So wie der einen Abgang gemacht hatte, würde ich den wohl nicht mehr am Schlafittchen kriegen, den dreisten Schlawiner, den quirligen Schlingel, den listigen Schelm, den eifrigen Stoßer.
Was oder vielmehr wer war da nur in mich gefahren?
Nun, offenbar hatte der Afterburner die Lage schnell erkannt, blitzartig seine Chance gewittert und dann schlagfertig einen weggesteckt.
Ganz korrekt war das sicher nicht.
Er hatte viel gewagt und gewonnen, ich aber genauso:
Insgesamt war ich dabei schon auf meine Kosten gekommen, ich konnte mir ein Lachen kaum verkneifen. Wir hatten uns ja quasi gegenseitig, wenn schon nicht durch die Hecke, dann doch wenigstens fast durchs Gebüsch gezogen. Und vermutlich war der Afterburner alsdann ebenfalls verblüfft, was da eigentlich in ihn gefahren war. Und das konnte er sich nicht verkneifen. So ergab dieses wundersame Ereignis jedoch gleichermaßen einen Sinn, daß er sich nach der heißen Nummer gleich aus dem Staube gemacht hatte, stieg nach dem freudigen Beisammensein doch das Risiko enorm, daß ich mal genauer hinsehen würde und entdecken würde, daß es ein ganz anderer Börner war, der mir da bis zum Überschuß eingeheizt hatte, der mir so innig sowie feurig und unermüdlich zugesetzt hatte.
Einstweilen brummelte ich etwas ins Telephon, um noch einmal mein Mißfallen zu bekunden, Zeit für weitere Überlegung zu gewinnen und dann auch Thomas weiterhin entschuldigend und verlegen brabbeln zu hören.

Derweil fühlte ich mich schon etwas überlistet und benutzt, obgleich ich ja den strammen Kameraden des Afterburners auch ausgiebig genutzt hatte, um mich daran aufzureiben sowie erheblich zu erfreuen bei der kurzen, jedoch sehr intensiven gemeinsamen Kurzweil. Aber so geht es der Frau als solcher schnell bei solchen Partnerbörsen.
Wie schnell schätzt man da die Lage oder des Weiteren Personen falsch ein, gibt sich mit den Falschen ab, die doch nur auf die schnelle Nummer aus sind, dann mal so ruckzuck durch die Büsche und weg, während die Frau an sich eigentlich noch mittendrin ist!
Naja, obwohl der Akt schon seinen lustigen, lustvollen, lustgewinnenden Reiz hatte, ebenso seine heiteren Momente, ist das dann doch enttäuschend, wenn eigentlich nach etwas Festerem gesucht wird, das steile Teil im Anschluß an die erste Rangelei, die erste Erfüllung gleich wieder verlustig geht.
Und wenn ich so drüber nachdenke, ich kann mich zwar wehren aber es gibt immer auch Stärkere, da war das reine Glücksache, daß das mit dem Afterburner so befriedigend abgelaufen ist. Risiko gibt es immer, aber man muß es auch nicht unbedingt herausfordern.
Vielleicht war ich gar nicht einmal so klug vorgegangen, hatte mich einmal mehr von meiner Sensibilität, meinem Einfühlungsvermögen, meiner Menschenfreundlichkeit verführen, verleiten, gar hinreißen lassen. Nun, es ist nicht immer schlecht und unerquicklich, was dabei rumkommt.

Und mein Börner?
Der arme Bub hatte vergebens gewartet, während ich ein Stück weiter mit dem anderen Knaben schon ordentlich zugange war und munter einen durchgezogen habe. Knuffelig süß sieht er ja immer noch aus, hat ebenfalls eine tiefe, ruhige Stimme, daß ich schon wieder davon beeindruckt bin.
Hach!
Daß ich auch immer gleich so eingenommen und fasziniert von den knuffeligen Burschen bin!
Aber was kann ich machen, sind eben so süß, verlockend und putzig!
Zurück zum Börner: Solide ist er bestimmt ebenfalls, warum also nicht prüfen, ob er seinen Spitznamen ebenfalls verdient hat?
Solch ein Mißgeschick, solch eine Verwechslung kann ja schon einmal vorkommen, da muß ich mich nicht mit aufhalten, kein Wort drüber verschwenden; genossen und abgehakt!
Die Nummer mit dem Mittelfinger sollte ich mir indessen allerdings vielleicht nochmal überlegen, naja, vielleicht auch nicht, wer einen wegstecken will, der sollte ebenfalls etwas einstecken können, oder?
Kommt im Übrigen immer drauf an, wie sich das Geschehen im Detail sowie insgesamt entwickelt, was man für einen Eindruck vom Partner hat, ob man da einfach mal keck was einführt, vorher drüber redet oder sich eben etwas anderes einfallen läßt, was lustig ist. Man(n) sollte das auch nicht so verkniffen sehen.

Mein Börner hatte sich derweil hartnäckig am Telephon gegeben, beschwichtigte ganz geschickt meinen Unmut und bat weiterhin, es noch einmal zu probieren.
So stimmte ich endlich zu: „Ja gut, wir treffen uns diesmal allerdings tagsüber irgendwo zum Plaudern und so.
Und dann bist du pünktlich!“
Ich hatte ihn ja etwas in die Enge getrieben, so hatte ich nun noch etwas gut bei ihm. Das sollte ich wohl noch zu nutzen wissen. Der Börner versprach hoch und heilig, diesmal pünktlich zu kommen, und so machten wir dann noch einen zweiten Termin bei Tageslicht aus.
Ein Mann, der pünktlich kommen kann, mit dem kann frau schon arbeiten, vielleicht sogar ohne Afterburner, wir werden sehen!

Und dann grübelte ich doch noch etwas darüber, daß mich der Afterburner ja doch irgendwie hereingelegt, ausgetrickst hatte, war es doch gänzlich unwahrscheinlich, daß es sich dabei gleichfalls zufällig um einen Thomas mit Spitznamen oder Nachnamen Börner gehandelt hat, der gerade auf sein Tinchen gewartet hat, daß es sich also um eine Verwechslung gehandelt haben könnte. Nein, sicherlich hatte der Schlawiner die Chance, einen zwischendurch wegzustecken, schamlos ausgenutzt, ebenso wie meine Ahnungslosigkeit für diesen kecken Freistoß. Nun, ich schob Rachegedanken einstweilen beiseite, immerhin hatte es ja wirklich Spaß gemacht. Und im wilden Treiben im Zwielicht des Lebens liegt ja überdies eine Menge aufregendes Abenteuer.

Ethisch kommt da aber schon die Frage auf, ob das Handeln vom Afterburner nun verwerflich ist oder lediglich meines leichtsinnig und naiv gewesen ist.
Ich schmunzelte – es hatte Spaß gemacht, wozu sich also den Kopf darüber zerbrechen?
Und obgleich es eine Frechheit gewesen ist, hatte ich nicht den Eindruck, daß der Afterburner zu mehr als solch schlitzohrigen Tricks fähig gewesen wäre, also alles ganz harmlos.
Es blieb mir allenfalls ein moralisches Dilemma – sollte es mir nicht eigenartig vorkommen, Spaß gehabt zu haben, obwohl ich so schamlos hereingelegt worden war?
Ich schmunzelte abermals – während des Koitus hatte ich davon nichts gewußt und hatte es genossen, hatte im Vergnügen eindringlicher Interaktivität geschwelgt, hatte den Moment ausgekostet, das Fest gefeiert, wie es gerade gefallen war, besser der Leidenschaft gestanden hatte, bevor er nach vollendeter Tat erst gefallen war. Ich war da ja hingegangen, um Spaß zu haben, hatte meinen Spaß gehabt, wenn auch nicht gerade mit der Person, mit der ich vermutet hatte, daß ich mich treffen würde, die ich aber ebenfalls gar nicht persönlich kannte. Zwar hatte ich eigentlich eher an einen verbalen Erfahrungsaustausch und eine eher unaufdringliche erste persönlichen Kontaktaufnahme gedacht, hatte mich aber sehr gern im Übrigen auf mehr eingelassen, weil ich Lust drauf hatte.
Wo war also das Problem?
Gab es überhaupt eines?
Das Wissen, was ich nun nachträglich erlangt hatte, konnte am Genuß der Aktion ja nichts mehr ändern.
Und wäre es nicht ebenso albern, sich die schöne und intensive Erinnerung dadurch zu verderben, das nun alles dadurch zu relativieren, daß der Afterburner sich als Schlitzohr und Trickser erwiesen hatte?
Und sein zweifelhafter Charakter änderte ja auch nichts an seiner entschlossen vorgebrachten und geschickten Technik der Kohabitation, was ja letztlich die Hauptstoßrichtung bei unserem zwielichtigen Stelldichein geworden war.
Andererseits blieb irgendwie schon ein schaler Beigeschmack bei der Affäre.
Ich grübelte noch etwas über das philosophische Problem, ob ein Vergnügen nachträglich dadurch verdorben werden kann, daß man später Informationen über den Sachverhalt bekommt, die das gesamte Geschehen in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.
Wobei – so mußte ich schon grinsen – als es zur Sache ging, war es schon ziemlich dunkel. Um da Licht reinzubringen, hätte ich eine Taschenlampe dabei haben sollen.
Ich nahm mir vor, mich für ein mögliches anderes Treffen im Dämmerlicht im Park besser vorzubereiten, eine Taschenlampe und ja – auch Chilispray und Einmalhandschuhe für den Notfall, vielleicht gleichermaßen für einen heftigeren Afterburner wären sicherlich eine gute Ergänzung, um zu mehr Erleuchtung zu kommen, aber ebenfalls um eventuellen Aktivitäten gleich mehr Würze zu verleihen.
So schloß ich den Gedankengang: Selbst wenn allerhand danebengeht und anders abgeht als vermutet, gibt es doch immer Gelegenheit, etwas dazuzulernen und Neues in sich aufzunehmen. Auch wenn uns das Leben öfter wie eine große, wilde, unverständliche, undurchschaubare Stoßerei im Zwielicht mit Fremden erscheint, mit einer gewissen Aufgeschlossenheit und der Bereitschaft zum Genuß des Seins auch in all seiner Unvorhersehbarkeit und Eindringlichkeit liegt ebenso in der überraschenden Wendung der Dinge eine große Vergnüglichkeit, die einem im Streben nach Weisheit, philosophischer und gleichfalls sonstiger Befriedigung ordentlich weiterbringt.

Rosenjunge

Nun saß ich im Café im Stadtpark und der alte Earl Grey mit seinem bergamottigen Beigeschmack leistete mir einstweilen Gesellschaft, wie auch ein Stück Zwetschgenkuchen – ohne Sahne! – meine Geschmacksknospen erfreute. Nachdem das Treffen abends im Georgengarten schon nicht geradezu ein Schuß in den Ofen war, aber doch nicht in geplanter Weise dazu geführt hatte, daß ich mit meinem Sehnsuchtsburschen Thomas zusammengekommen oder zusammen gekommen war, hatten wir uns nun hier tagsüber verabredet, um uns endlich persönlich kennenzulernen und dabei auch versuchsweise tief in die Augen zu schauen. So im Hellen würden wir Mißverständnissen, Verwechslungen, Irrtümern und Fehlschüssen besser vorbeugen können als im Dämmerschein des Parks.
Ich war mit dem Rad schon früher als zum vereinbarten Termin angekommen, aber kein Problem mit Earl Grey am Pfläumchen, beziehungsweise jedenfalls zum Zwetschgenkuchen. Vielleicht hätte ich doch ordentlich süße Schlagsahne auf das Pfläumchen spritzen lassen sollen, andererseits wollte ich maßhalten. Das Wetter war prima, so saß ich draußen und ließ mich gedanklich etwas treiben. Es war ordentlich was los im Stadtpark und ich schaute einfach mal gelassen, wie die Leute so flanierten.

Thomas, der ersehnte, kam dann wirklich pünktlich. Das erfreute mein Herz und Gemüt gar sehr. Seine Verspätung beim ersten Treffen, die Ursache für unsere Verfehlung gewesen war, war also wirklich nur ein Versehen gewesen, über welches ich nun hinwegzusehen bereit war. Ich sah ihn schon durch den Park gehen, sich gleichfalls umsehend Richtung Café orientierend. Ich erkannte ihn sofort, denn ich hatte ja seine Konterfeis aus der Kontaktbörse im Netz gut im Kopf. An diesen ebenso wie an seiner ganzen, schriftlich geäußerten Art hatte ich gefallen gefunden, insofern hatte er meine Aufmerksamkeit. Nun sah ich ihn also in echt und in Bewegung. Und das gefiel mir ebenso, ein prachtvoller Bursche mit feiner, eleganter Ausstrahlung, gut, sonst hätte ich mich ja im Übrigen nicht mit ihm verabredet.
Ich winkte daraufhin, damit er nicht länger suchen sollte, so wurde seine Aufmerksamkeit wirklich geweckt, er nickte, winkte kurz zurück und kam hernach gleich auf mich zu.
Ich war aufgestanden und entbot ihm zur Begrüßung ein Lockeres: „Hallo Thomas, Börner, somit hat das ja doch endlich geklappt mit uns beiden!“
Thomas entgegnete: „Hallo auch, Tina, Perle!
Ja, diesmal komme ich rechtzeitig.
Tut mir immer noch sehr leid, daß ich zu spät war!“
Ich hatte ihn kurzentschlossen umarmt und er erwiderte dieses Vorgehen eher vorsichtig, so löste ich die Umarmung wieder, bot ihm den Platz mir gegenüber an. Das war er also, mein Sahneschnittchen, Schnuckiputz Börner, wie er sich ja mit Spitznamen in der Kontaktbörse genannt hatte. Von der äußeren Erscheinung her hatte er jedenfalls dort mitnichten gemogelt, ich übrigens gleichfalls nicht. Und Namen und Spitznamen aus der Kontaktbörse konnte er ebenso nennen, also alles in Ordnung. So lief das viel geschickter mit Licht und gegenseitiger Nennung der Namen, deshalb waren wir schon sicher, uns mit jener Person zu treffen, welche wir treffen wollten, also alles gut.

Thomas bestellte nach meinem Vorbild, er fand den Zwetschgenkuchen ebenfalls sehr appetitlich aussehend und wollte es desgleichen damit probieren. Ich erfuhr auf kurze Nachfrage: Thomas war wie ich geradeso mit dem Rad da, hatte es sogar ungefähr in derselben Ecke angeschlossen. Wenn wir uns entschließen sollten, den Ort zu wechseln, war diese Koinzidenz ja schon einmal eine günstige Übereinstimmung sowohl praktisch als auch in der Weltanschauung.
Unterdessen plauderten wir erst einmal etwas über unsere Daten und Erfahrungen in der Kontaktbörse, stellten jeweils noch ein paar Nachfragen zum Beruf und sonstigen Interessen, gleichsam um zu zeigen, daß wir uns gegenseitig ungefähr gemerkt hatten, was im Profil steht und was wir uns schon gegenseitig in den Nachrichten verraten hatten.
Thomas hat eine angenehme Stimme, hatte ich ja schon am Telephon kurz feststellen dürfen, nunmehr mir direkt zu Gehör gebracht. Er schien etwas nervös zu sein, machte einen unsicheren Eindruck, schaute mich gelegentlich verschämt an, danach gleich wieder wie erwischt weg, wenn sich unsere Blicke trafen. Nun, wir hatten uns über eine Kontaktbörse verabredet, warum scheute er jetzt vor Blickkontakt zurück?
Schüchtern?
Wäre ja niedlich!
Er schien irgendwie beeindruckt zu sein, obwohl ich mich gar nicht aufgebrezelt hatte, nicht mal Zeug ins Gesicht geschmiert, nur gerade so in die enge Jeans gezwängt, ein relativ dünnes, eng anliegendes, helles, dünnes Blüschen für oben, sogar mit freien Schultern, dazu indessen eine Jacke, die ich allerdings hier im Sonnenschein im Café über die Stuhllehne gehängt hatte. Nicht mal einen Büstenhalter hatte ich angelegt, so groß sind meine ja nun auch nicht und hängen genausowenig durch, gut, bei dem dünnen Stoff der Bluse scheint vielleicht etwas durch und es spannt ein wenig den Stoff – das ist jedoch eigentlich ganz harmlos, er muß ja obendrein nicht geradezu hinsehen. Und ich hatte zudem nur schlichte Ballerinas an; hätte ich wirklich eindeutig, einschlägig Eindruck machen wollen, wären es vermutlich eher Overknee-Stiefel zum Schnüren mit Hot-Pants gewesen, aber bei dem guten Wetter und zum Radfahren war das so schon viel praktischer. Zudem lag mir ja keineswegs etwas daran, Thomas kurzfristig wuschig zu machen, interessiert war er ja offenkundig ohnehin bereits ohne spektakuläre Aufbrezelung meinerseits.
Thomas war irgendwie trotzdem beeindruckt, die Sondierungsblicke wechselten mit solchen, etwas fahriger Konzentration auf die Pfläumchem im Kuchen, die eigentlich Zwetschgen waren, vielleicht hätte er sich jetzt auch einen Schuß ordentlich Sahne drauf gewünscht, in der er etwas hätte rühren und mit der Gabel hineinstoßen können. Ich ließ mir nichts anmerken, obwohl es mir schon guttat, daß ich doch wohl auf ihn wirkte, ihn gleich so nur der Anblick schon etwas in Bedrängnis brachte. Jedenfalls lächelte ich ihn entspannt an, ging auf ihn ein, was seiner Nervosität keinen Abbruch tat, obwohl ich ganz ruhig und einschmeichelnd die Worte samtig über meine Lippen fließen ließ. Trotzdem oder auch deswegen kamen wir mit unserer Konversation voran und gerieten dabei ebenso wohl wegen meiner lockeren Eloquenz nicht einmal ins Stocken, wie es leicht passieren kann, wenn zwei sich zum ersten Male persönlich treffen und plaudern wollen. Da könnten gelegentlich schon die Gedanken stocken, sich etwas versteifen, uns jedoch gelang es ganz gut, das Gespräch relativ geschmeidig im Fluß zu halten. Und notfalls waren der Earl Grey und der Zwetschgenkuchen als kleine Pausenfüller ja doch geradezu ideal.

Als wir mit den drängendsten Fragen, dem Kuchen und Tee schon durch waren, war Thomas noch immer etwas schüchtern, zurückhaltend. Wie gehabt, meinte ich massives Interesse in sein gesamtes Verhalten zu interpretieren, er riskierte allerdings nichts, um etwa per direkter Ansprache einen Schritt weiterzukommen im Poussieren. So hatte ich zum Beispiel schon so als unverbindliches Angebot eine Hand locker und weit voran auf den Tisch gelegt, damit hätte sich Gelegenheit für zwanglosen Kontakt durch vorsichtiges Herantasten geboten. Thomas jedoch gab sich wohl zurückhaltend. Körpersprache ist auch so eine Sache, ich meine, wir saßen da schon geeignet, einander interessiert zugewendet, ich bot mich ihm kommunikativ offen an, er baute ebenfalls keine Barrieren auf, etwa mit verschränkten Armen oder gar verschränkten, wie Speerspitzen gegen das Gegenüber gerichteten Fingern, nein, er wirkte zwar aufgeregt und unsicher, aber sicher keineswegs abweisend. Vielleicht war er indessen doch gar nicht so der checker, burner oder Börner, wie sein Spitzname verhieß, vielleicht wollte er sich damit nur selbst Mut machen, um mal etwas zu reißen oder auch gar jemanden auf. Wo sich nun die Gelegenheit bot, traute er sich jedoch leider nicht ran. Er hätte bei mir ja beinahe offene Türen eingerannt, traute sich aber nicht einmal, zaghaft zu klopfen, guckte nur so, schon interessiert, massiv interessiert vielleicht gar, aber er riskierte nicht den nächsten Schritt, der verstockte Bursche!
Ich dachte mir so, daß ich folglich etwas mehr Bewegung ins Spiel bringen sollte, nicht geradezu die Initiative oder meinen schnuckeligen Galan an mich reißen, demgegenüber allerdings doch wenigstens ganz subtil kreativ werden. Auf solch einen eher zaghaften, schnuckeligen Burschen hatte ich durchaus Lust. Dies versprach doch eher sanfte, zarte Aktivität mit reichlich Kontrollschrauben in meinen Händen.

So schlug ich also vor zu zahlen und eine Runde durch den Park zu drehen. Thomas stimmte gerne zu, so winkten wir folglich und zahlten alsbald jeweils unseren Teil. Daraufhin zogen wir los, wagten einige Blicke auf Teich mit Tier, auf Beete, Büsche, Bäume sowie Skulpturen. Hier hätte sich nun auch mehrfach für Thomas die Gelegenheit geboten, einfach mal mit seiner an meine Hand zu stupsen oder ähnlich mit einem scheinbaren Versehen oder einer kleinen Ungeschicklichkeit vielleicht Kontakt aufzunehmen, vielleicht gar meine Hand sanft testweise zu greifen, aber nein, sorgsam achtete er darauf, rein gar nichts zu riskieren. So hatte ich schon den doch offensichtlich zutreffenden Eindruck, daß er jedenfalls nicht gerade zur schnellen Truppe gehörte, nicht zu den Draufgängern, die sich ungestüm und mutig gleich in unbekanntes Terrain vortrauten. Damit zupfte er schon an einer zarteren Saite in mir und ließ sie wohlig erzittern. Andererseits erschwerte oder verzögerte solcherlei Zurückhaltung natürlich die vermutlich doch beiderseits erwünschte innigere Kontakaufnahme, um prüfen zu können, ob uns stärkere Bande aneinanderknüpfen könnten.

Immerhin riß unsere Unterhaltung nicht ab, ich fing mit meinen Augen immer wieder geschickt seinen durchaus interessierten Blick ein, den er daraufhin zügig und schüchtern wieder abwendete.
Oh, wie schade!
Aber doch auch reizvoll, so zart und vorsichtig vorgetragen, etwas kecker und forscher hätte er aber ruhig schon sein dürfen.
Ich brachte im Folgenden das Gespräch des Fortgangs desselben wegen auf ein philosophisches Problem: „Hast du eigentlich schon einmal vom Beziehungsdilemma gehört?“
Thomas entgegnete: „Weiß nicht genau.
Meinst du den Konflikt zwischen Bindung und Freiheit, zwischen Nähe und Distanz?
Einerseits die Sehnsucht nach einer Person, die man wirklich mag, andererseits die Befürchtung, durch zuviel Nähe eingeengt, erstickt zu werden?
Das Gefühl einer gewissen Beklemmung, nichts mehr unter Kontrolle zu haben?“
Ich erwiderte dazu: „Das meinte ich eigentlich nicht, ist jedoch ebenfalls ganz interessant, daß du darauf kommst. Der Aspekt der Ungebundenheit, Flexibilität ohne feste Beziehung ist klar. Bei einer festen Beziehung hat man dafür dann Geborgenheit, Verläßlichkeit und immer jemanden, mit dem gemeinsame Bedürfnisse erkundet und auch befriedigt werden können und sollten. Das ist in der Tat ein Dilemma, beides zusammen ist ohne Täuschung der anderen Person auf Dauer wohl nicht zu haben.
Hattest du schon einmal das Gefühl, in einer Beziehung eingeengt oder gar erstickt zu werden?“
Thomas schaute mich an, wirkte unsicher, nervös, bekannte hierzu: „Also mit längeren Beziehungen hatte ich es noch nicht so, bin dahingehend im persönlichen Kontakt sowieso etwas zurückhaltend.“
Er stockte, preßte ferner eilig heraus: „Also gut, um ehrlich zu sein: Ich habe mir irgendwie einen Ruck gegeben und mich in dieser Kontaktbörse angemeldet, um eine Chance zu bekommen, um endlich etwas zu tun, jemanden kennenzulernen, wo mehr draus werden könnte.“
Er schaute mich an, ich nickte ernst, dachte mir so nebenbei, daß er demzufolge vermutlich doch nicht gerade der burner oder checker ist, also doch eher bloß die Wahl des Spitznamens, um sich selbst Mut zu machen. Ich schmunzelte etwas, schaute ihn dabei schräg von der Seite an, er sah verlegen weg.
Ich führte daraufhin aus: „Dachte ich mir fast. Also, ich habe das bislang auch eher flexibel gehandhabt, habe mich da aber primär ebenso angemeldet, um auch mal mehr zu erreichen als nur flüchtige Abenteuer, die ja dann in der Wiederholung mit jeweils anderen Akteuren gleichfalls etwas an Reiz verlieren, ohne dabei doch die Nähe zu bieten, nach der ich mich durchaus auch mal sehne.“
Thomas erwiderte nichts, nickte nur, so gingen wir weiter, schauten uns weiter um im Park, auch einige Skulpturen an.

Ich fuhr im Weiteren fort: „Was ich eben mit dem Beziehungsdilemma meinte: Wenn man eine Beziehung eingeht und sich aufeinander einläßt, sich zueinander bekennt, füreinander zu sein, dann ergibt sich daraus gerne ein Konflikt, besonders für Personen, welche schon in einer anderen Beziehung enttäuscht wurden. Da stellt sich somit besonders die Frage, ob die eine Person eher für die Liebe und die geliebte andere Person alles gibt, also komplett darin aufgeht, für die andere Person zu sein, oder ob diese Person doch eher etwas egoistisch darauf bedacht ist, selbst nicht zu kurz zu kommen und so die Fürsorge und Zuneigung der anderen Person bedenkenlos ausnutzt, um selbst im Genuß zu schwelgen, also maximalen Profit herauszuholen, ohne besonders viel zu investieren.
Das Dilemma entsteht also in der Profit-Optimierung.
Das Dilemma entspricht ungefähr dem Gefangenendilemma, ist sozusagen die Umkehrung davon.
Ich kann das auch positiv mit Belohnungen formulieren:
Zwei Personen bekommen die Möglichkeit zu kooperieren oder die andere Person zu verraten. Beim Verrat eines kooperierenden Partners winkt für den Verräter maximaler Profit, die verratene Person hat den Schaden. Wenn beide kooperieren, fällt die Belohnung geringer aus, beide haben gleichwohl etwas davon. Setzen jedoch beide auf Verrat, so ist das Ergebnis eine maximale Katastrophe, beide haben also großen Schaden. Nun ist eine Beziehung ja mehr oder weniger eine einmalige Angelegenheit, es kommt also nicht zu einer Wiederholung zu gleichen Bedingungen, von daher ist es ohne Belang, was die Partner verabreden, die Entscheidung für Kooperation oder Verrat fällt im eigenen Kopf. So kommt es eben zum Dilemma, egal wie die Entscheidung gefallen ist, es gibt immer das Risiko, daß der Partner auf Verrat setzt, die eigene Gutmütigkeit ausnutzt und man selbst verliert. Kooperieren beide, kommen hingegen auch beide glücklich davon, den meisten Profit kann allerdings erzielen, wer bei diesem Dilemma den kooperierenden Partner – vielleicht auch erst irgendwann in der Beziehung – verrät.“
Thomas schaute mich an, kratzte sich am Kopf: „Oh oh oh. Von dem Gefangenendilemma habe ich schon gehört. Das auf eine Liebesbeziehung anzuwenden, hatte ich aber bislang nicht bedacht. Logisch gesehen ist es im Übrigen nicht so hilfreich, einfach zu versichern, auf Kooperation zu setzen, denn so oder so ist es immer eine Frage des Vertrauens, solange ein möglicher Verrat nicht publik wird.
Obwohl das logisch natürlich keine Relevanz hat, würde ich für mich sagen, daß mir ja an der fraglichen Person etwas läge, wenn ich mit ihr eine Beziehung führen will, so hat sie natürlich immer einen größeren Vertrauensvorschuß. Ich bin also bereit, marktwirtschaftlich formuliert kalkuliert zu investieren, Risiko einzugehen und zu hoffen, nicht verraten zu werden. Das würde sich im Folgenden natürlich bei wiederholten Enttäuschungen ebenso relativieren. Zunächst indes ohne weitere Information würde ich doch erst einmal die Chance sehen, eine gute Beziehung zu entwickeln.
Würde das nicht jeder so sehen?“
Ich lächelte ihn an: „Hoffen würde ich das genauso und persönlich sehe ich das für mich ähnlich.
Was bringt mir der maximierte persönliche, kurzfristige Profit, wenn ich am Ende wieder allein dastehe?
Indessen gibt es aber natürlich viele Profitmaximierer, die auf den kurzfristigen, maximalen Gewinn schielen, dafür bereit sind, alle anderen Menschen auszunutzen, über das Ohr zu hauen und zu verraten, wenn man so will eine sehr kapitalistische Position, und viele Leute in der Gesellschaft sind darauf gedrillt, auf ihren Vorteil zu achten, dafür folglich durchaus andere auszubeuten …“
Thomas warf ein: „Nun, im christlich geprägten Europa – und nicht nur hier und aufgrund dieser Prägung gibt es jedoch gleichfalls das Gebot der Nächstenliebe …“
Ich lachte vergnügt und witzelte zu der Einlassung: „Ja, frei nach dem Motto: Liebe deine Nächste, sobald sie dir unterkommt.“
Thomas schaute mich unsicher an: „So … so habe ich das gar nicht gemeint, nicht solchen wahllosen Konsum von Menschen …“
Ich schmunzelte, zuckte meine Schultern: „Schon klar, bin allerdings von der atheistischen Fraktion. Das wahllose, wollüstige Herummachen, dem eigenen Trieb ungehemmt zu folgen, kann schon Spaß machen, hinterläßt allerdings auch immer einen fahlen Nachgeschmack, sich und seinen Intellekt zu billig zur reinen Triebbefriedigung feilgeboten zu haben. Frau kommt sich dabei vor wie ein reines Rammelhäschen.
Aber klar, der Spruch: ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!‘ ist mir natürlich gleichfalls geläufig.
Auch das ist eine zweischneidige Forderung. Denn es gibt natürlich viele Menschen, die sich nicht selbst lieben, wenngleich ihnen die eigenen Bedürfnisse natürlich über alles gehen.
Nur ist es nicht so, daß wer sich nicht selbst liebt, daß der eigentlich auch nichts hat, was ihn liebenswert machen könnte, wenn er sich selbst nicht wertschätzt?
Und der andere Aspekt: Wer sich nicht selbst liebt und sich an die Maxime hält, so wird diese Person sicher auch nicht fähig sein, andere zu lieben oder wertzuschätzen. Der Bezug auf die Wertschätzung der eigenen Person ist der Kernpunkt und damit ebenso der Haken an der Forderung.“
Thomas nickte: „Durchaus, durchaus. Du hast natürlich Recht. Religiös bin ich zudem genausowenig, da passen wir von daher schon zusammen.
Das Gebot der Wertschätzung, salopp: ‚Seid nett zueinander!‘ ist natürlich trotzdem ein Hinweis, wie ein soziales Gefüge besser funktionieren könnte. Wenn nun jeder bereit ist, jedenfalls Teile seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten in die Gemeinschaft einzubringen, statt nur von ihr zu profitieren, so haben aus der Synergie alle einen Vorteil. Und diesbezüglich ist vielleicht auch das Gefangenendilemma oder auch das skizzierte Beziehungsdilemma zu pessimistisch. Aus der Kooperation der Partner resultiert nicht notwendig nur ein mittelmäßiger Gewinn, aufgrund der Synergie ist es sogar möglich, daß jeder Partner durch Kooperation mehr bekommt als durch Verrat eines kooperierenden Partners, ist doch auch vorherzusehen, daß bei aufgeflogenem Verrat von der Beziehung keine Seite mehr maximal wird profitieren können; ist die Saat von Betrug und Mißtrauen erst einmal aufgegangen, ist das nicht mehr zurückzunehmen und das giftige Kraut wuchert und vergiftet für beide den möglichen Ertrag der Zukunft.“
Ich stimmte zu: „Da hast du einen Punkt gut formuliert. Das scheint mir ein wertvoller Gedanke zu sein.“

Wir schlenderten weiter und kamen so langsam zum Rosengarten des Stadtparks. Eine Gruppe bereits etwas älterer Damen verlustigte sich am Rosenjungen, einer Bronzeskulptur Ludwig Vierthalers.
Die um 1963 aufgestellte Figur zeigt eine andrognyne, schlacksige Figur, irgendwo zwischen Kind und Jugendlichem, kaum abstrahiert, der Genitalbereich wirkt allerdings eigenartig, eine Wölbung im Schambereich taugt weder als weiblicher Venushügel noch als männliches Gemächt, dort noch am ehesten zum Hodensack passend, dafür allerdings zu hoch angesetzt sowie ohne Penis. So wirkt die Figur eben etwas indifferent bis fremdartig, bizarr oder skurril, was sicherlich nicht in der Absicht Vierthalers lag, welcher in der Abstraktion des Genitalbereichs vermutlich nur dem verklemmten Zeitgeist gehuldigt hat. In der Hand eines angewinkelten Arms hält er eine Rosenblüte am kurzen Stil.
Zwei der Damen

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Tag der Veröffentlichung: 20.08.2017

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