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Mein Herz und Meine Seele

Ich will sie lieben ... Ich füttere sie jeden Tag und kein Tag vergeht, ohne dass ich nicht versuche an sie zu denken. Sie nenne mich Mutter, aber welche Mutter würde schon die Namen ihrer Kinder vergessen? In meinen Kopf höre ich meine eigenen Eltern schon schreien "TANZ! TANZ! TANZ!" ich hingegen sag ihnen nichts ... bin ich damit besser als sie? Sie leben und sie lieben, ich hingegen ... lebe nur. Diese ewigen Reisen machen mich müde, nur der Tanz erfüllt mich. Immer wieder diese Blumen, diese weißen Blumen für eine schwarze Seele. Mit der Zeit fange ich an mich zu fragen, warum ich überhaupt noch tanze ... werde ich dazu gezwungen oder tue ich es aus eigenen Interesse? Nur wegen des Rausches oder aus dem Herzen heraus? Kein Mensch beantwortet mir meine Fragen mehr, sie sehen nicht viel mehr als mein Körper und die Kinder ... sie sehen nur eine Mutter und nicht etwa den Teufel der ich wirklich bin. Trostlos sind diese Lande und Kinder wie ich eines war, gibt es hier wie Sand am Meer. Es ist einsam hier ... einsam, so ganz allein.

 

Ein Mann ohne Namen lächelte mich an ... ich sagte nicht nein und er sagte ja. Kein großes Ding, für etwas Geld tue ich alles ... nur, dass es dieses Mal anders war, ein weites Kind und dieses Mal mein eigenes. Fleisch und Blut des meinen ... ein Kind welches ich erschaffen hatte ... ein Kind welches ich Formen könnte. Das erste Mal seit Jahren fühlt sich mein Lächeln echt an. Meine Augen wirken klar und das Kind rein ... anders als bei ihnen sieht mich dieses Kind mit den Augen eines Kritikers an und bestrafte mich für auch nur den kleinsten Fehler hart. Ich fühle mich gebraucht und geliebt. Anders als sie ist er nicht nur ein Kind ... er ist mein Herz und meine Seele.

 

Ich will es sehen, dieses Paradies. Ich will den Platz finden, an dem selbst sie geliebt werden können, ich suche nach einem Ort, an dem keiner mich stört, an dem ich sie hören und spüren kann ... an dem ich ihre Herzen sehen kann. Lasst uns gehen und ihn finden ... auf dass auch ihr, liebe erfahren könnt. Denn ich, will euch lieben, meine Kinder. 

Meine Blume

 Teufel nannten sie ihn, ja einen Teufel. Die mit spitzen Zähnen, Flügeln einer Fledermaus und mit Krallen eines riesigen Raubvogels. Er hingegen sah sich nicht als Teufel. Er und seine Kameraden waren aus ihrer Sicht Retter, keine Teufel und nein auch keine Engel ... sie waren sich zu schade dafür sich zu preisen, sie lebten für die Mission und diese war es, die Existenz dieses "Gottes" wie sie ihn nannten, aus den Gedanken der Menschen zu löschen. Sie wollten sie befreien von der Lüge, die dieser Garten ihnen eingeredet hatte und sie dazu bringen, lieber zusammenzuarbeiten, als ewig nur zu beten. Teufel waren die Diener des Herren der Finsternis, sie aber wollten eben jene ausmerzen und ein neues Licht entfachen. Diese Welt war zu ungerecht, zu widerlich, um darin leben zu wollen, etwas, was nur auf Aberglauben zurückzuführen war. Nur, weil es etwas Neues gab, worauf sie keine Antwort wussten, hieß das ja nicht gleich, dass ein Gott dahinter stecken musste. In seinen Augen war dieser Gott keine Rettung vor der Krankheit, vor dem unendlichen Tot, nein er war die Krankheit selbst und sie würden Heilung über diese Welt bringen.

 

 Dieser Berg ... Riese nannten sie ihn, war größer als gedacht, wahrscheinlich der größte Berg von allen und über ihn sollte es noch viel weiter gehen ... "Riesige fliegende Inseln ... kein Wunder das man da gleich an Gott denkt." Glauben war für sie schön und gut, er konnte Trost spenden und helfen Halt zu finden, aber er konnte auch genauso gut dafür sorgen, dass die Welt stagnierte. Er nahm es ihnen nicht übel ... nicht mal den Tod seiner Familie. Dieser Fleck Land da unter war die Hölle, um das zu wissen, musste man kein Gläubiger sein. Mörder, Diebe, Sklaven und Opfer, sie alle teilten sich dieselbe Leere im Herzen, keiner war besser als der andere, wie denn auch, wenn sie nicht mal die Chance dazu hatten sich zu ändern? Sie wollten ein Opfer bringen und ja ... vielleicht wollten sie danach auch gefeiert werden, aber eins war sicher ... sie würden nicht allein feiern. Sein Blick schweifte einmal über jeden von ihnen, mit diesen Leuten könnte er alles schaffen, da war er sich sicher ... immerhin hielt ihr Band auch ohne Gott stand. 

 

Ein Schock ... Rot ... Rot ... Rot ... Rot ... Rot ... Dann fiel der Wagen um und die Pferde rannten davon ... mehr Rot ... dann ein Schatten ... er schrie auf, doch keiner rührte sich mehr. Der Wagen fiel auf ihn ... dann war es schwarz.

 

Blut ... ohne Ende, Blut, ja das war es. Diese Dinger hatten sie alle vor seinen Augen umgebracht. Körper aus Menschenteilen hatte sie, ein Bild als hätte jemand sagen wollen:  "Schaut an, wie falsch ihr doch lagt!", aber da war niemand mehr zum Schauen ... nur noch er und ein Dutzend Tote. Lagen sie falsch? Farge er sich in dieser dunklen Ecke, unsicher, ob er überhaupt überleben würde. Wesen aus puren Schrecken geformt, Wolken so hart wie Stein, ein Land im Himmel ... "Ha ... selbst wenn ... selbst wenn es dich gibt, gönn’ ich dir kein Stück hiervon." Schon seid seiner Geburt fragte er sich, was den Menschen so widerstandsfähig machte, warum er einfach nicht aufgeben wollte ... und jetzt hatte er seine Antwort darauf gefunden, verdammt, sie stand immerhin genau vor ihm. Eine Blume, befleckt mit dem Blut seiner Kameraden, genau das war es ... "Ich glaub ich muss mich entschuldigen ... letztlich sind wir doch alle gleich, suchen nach diesen einen wunderschönen Ding. Für die einen ist es Gott und für mich ..." Sein Blick schweifte einmal über jeden von ihnen ... "Ja genau ... was ich mir wünsche, ist die Freiheit." Freiheit für all die Sklaven und Opfer dieser Welt ... aber auch Freiheit für all die Mörder und Diebe ... "Einfach nur Freiheit ... ja das will ich." Die Blume tanzte im Wind und ihre Blätter flogen davon, doch egal wohin sie auch fliegen würden, eines war klar ... es war seine Blume, die da stand.

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Tag der Veröffentlichung: 06.09.2023

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