Die Orgel ist ein wunderbares Instrument, sie ist zeitlos und ein großes Zeichen von Handwerkskunst und Technik.
In diesem Buch soll es nicht um die Technik, Aufbau bzw. technische Spezifikationen gehen, darüber gibt es genug Fachbücher, sondern um den Einfluss und ähnlichen Eigenschaften der Orgel auf die Musik und auf die Menschen.
Die Orgel gibt es schon seit sehr langer Zeit. Doch wer meint, die Orgel sei ein reines Kircheninstrument, der irrt. Die Orgel gibt es schon seit vorchristlicher Zeit. Das erste orgelähnliche Instrument wurde circa 246 vor Christus von Ktesibios, einem Ingenieur aus Alexandrien gebaut. Zu dieser Zeit gab es die Kirche noch gar nicht. Von daher war die Orgel ein rein weltliches Instrument. Auch die Römer übernahmen es von den Griechen und setzten sie unter anderem bei Arenakämpfen ein. Weil bei diesen Kämpfen auch Christen starben, wurde diese Instrumente zuerst nicht in den Kirchen eingesetzt.
Der Einsatz von Orgeln in der Kirche begann erst zu Beginn des 9. Jahrhunderts in Bischofskirchen und ab dem 11. Jahrhundert in Klöstern. Und erst danach, ab der Zeit der Gotik setzte sich die Orgel als Hauptinstrument in den Kirchen durch.
Orgeln gibt es in verschiedenen Größen, von einer Kleinorgel mit nur einem Manual und ohne Pedal, auch Positiv genannt, bis hin zu großen Orgeln mit sieben Manualen und Pedal. Es gibt auch Sonderformen wie z. B. kleine tragbare Orgeln, sogenannte Portative (d. h. tragbare Orgel) oder kleine Orgeln nur mit Zungenstimmen sogenannte Regale.
Neben der Kirche als, inzwischen klassischen, Standort der Orgel haben sich im Laufe der Zeit auch andere Plätze ihren Ort für dieses Instrument erobert, dazu gehören Konzertsäle, Hochschulen und Schulen und auch Privathäuser. An allen Standorten finden sich Orgeln in allen möglichen Größen, von klein bis groß.
Zumeist wurden und werden auf den bekannten Orgel klassische Orgelmusik gespielt. Doch im Laufe der Zeit entwickelten sich auch andere Möglichkeiten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam die so genannte Kinoorgel auf, diese hatte auch Zubehör, die es in der Kirchenorgel nicht gibt. Diese kamen auf, um Stummfilme mit entsprechender Musik zu untermalen. Doch durch Aufkommen des Tonfilms verlor die Kinoorgel aber schnell wieder an Bedeutung.
Mit fortschreitender Technik gab es auch bei der Orgel Weiterentwicklungen; und zwar in mehrfacher Hinsicht. Zum einem bei der Pfeifenorgel (doch dazu später mehr), der dann die Entwicklung der elektronischen bzw. später der digitalen Orgel.
Die elektronische Orgel entwickelte sich ab den 1930er Jahren aus Vorläufern. Sie war weit verbreitet bis zum Aufkommen von polyphonen Synthesizer in den 1970er Jahren. Aber auch heute gibt es noch elektronische bzw. digitale Orgeln. Bei diesen Instrumenten gibt es zwei Bereiche, zum einen die Heimorgel (bessere werden auch Konzertorgel genannt) und die elektronische bzw. digitale Sakralorgel. Ursprünglich diente die Pfeifenorgel als Vorbild für den Aufbau. Noch heute sieht man optisch die Ähnlichkeiten im Aufbau wie die Manuale, Pedal, Register etc. Auch bei diesen Instrumenten ist die Bandbreite sehr groß, es gibt kleine Orgeln ohne Pedal oder mit Stümmelpedal, Orgeln mit einem Manual oder mit mehreren.
Und es gibt ein weiteres Instrument, welches durch die Orgel inspiriert wurde: das Keyboard. Dieses Instrument, so wie wir es heute kennen, entwickele sich durch die digitale Technik in den 1980er Jahren. Heute gibt es eine Bandbreite von verschiedenen Keyboards für die verschiedensten Ansprüche, von einfach bis hin zu hohen Ansprüchen.
Auch die Pfeifenorgel wurde um moderne Elemente erweitert. So gibt es dort inzwischen elektrische Setzeranlagen oder bei großen Kirchen mit mehreren Orgeln einen sogenannten Generalspieltisch, über den von einem Standort aus alle Orgeln angespielt werden können.
Wie man an dem bisher geschriebenen sieht, die Orgel deckt durch ihre verschiedenen Bauarten ein breites Spektrum in der Musik ab. Man kann mit ihr klassische und sakrale Musik spielen bis hin zur modernen Musik, auch Unterhaltungsmusik bzw. sogenannte Populärmusik.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, es gibt kein Plädoyer für eine der Arten der Orgel. Denn es ist hinlänglich bekannt, es gibt eine Diskussion darüber ob es in einer Kirche „nur“ eine Pfeifenorgel geben darf oder auch eine digitale Sakralorgel. Auch früher gab es eine ähnliche Diskussion, nämlich ob es überhaupt eine Orgel in der Kirche geben soll oder nicht. Und wie man sieht, die Orgel hat sich durchgesetzt.
Jedes dieser Instrumente hat eine Daseinsberechtigung und jede Orgel hat ihre Vor- und Nachteile. Diese Vor- und Nachteile brauche ich hier nicht aufzuführen, diese sind alle hinlänglich bekannt.
Es gibt eins, das haben alle Orgeltypen und die Keyboards gemeinsam. Jedes Instrument ist ein komplettes Orchester mit einer Bandbreite an Möglichkeiten. Und dieses „Orchester“ kann und wird von nur einer Person gespielt und geleitet. Welches andere Instrument kann das von sich behaupten außer die Orgel und ihre technischen Ableger? Von daher trägt die Orgel nicht umsonst den Titel „Königin der Instrumente“.
Im Laufe der Zeit gab es viele namhafte Orgelbauer und Hersteller dieser Instrumente. Im Bereich der Pfeifenorgeln sind da Namen zu nennen wie Schnitger, Bielfeld, Furtwängler, Gloger, Hillebrand und Klais. Im Bereich der digitalen Sakralorgel sind da Johannus, Content und Allen. Bei anderen elektronischen und Digitalorgeln sind Wersi und Böhm zu nennen. Und bei Keyboards sind Namen wie Yamaha, Bontempi und Roland zu nennen.
Es gab und gibt sehr viele bekannte Komponisten von Orgelmusik und Organisten. Ein Name ist mit der Orgel untrennbar verbunden, sowohl als Komponist und Organist: Johann Sebastian Bach. Selbst Komponisten nach Bach sagen, dass an ihm nichts vorbeiführt. Einer dieser Komponisten ist der gegenwärtige Ralph Siegel.
Wie man an dem bisher Beschriebenen sehen kann, die Orgel und die daraus hervorgegangenen Instrumente begleiten uns seit sehr langer Zeit und ihre Musik hat uns immer erfreut, denn mit kaum einem anderen Instrument kann man besser Gefühle ausdrücken als mit der Orgel und den anderen dazugehörenden Instrumente.
Gerade die Anzahl der Noten und der Stücke, die es dafür gibt, ist immens. Wenn man von jedem Notenbuch bzw. Notenheft auch nur ein Stück kaufen würde, so könnte man mehrere große Räume damit füllen, dazu gehören auch noch die vielen Bücher und Zeitschriften die es zu diesem Thema gibt. Damit könnte man eine eigene Bibliothek eröffnen.
Anbei einige Bilder zum Thema Orgel:
Bild 1: Moderne Heimorgel und Keyboard
Bild 2: Manuale und Bedienelemente einer Heimorgel
Bild 3: Ältere Heimorgel
Bild 4: Kleine Pfeifenorgel
Bild 5: Große Pfeifenorgel
Dies ist die fertige und korrigierte Fassung. Trotz gründlicher Korrektur könnten sich dennoch ein Fehler eingeschlichen haben.
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An dieser Stelle ein herzliches Danke an alle, die am Gelingen dieses Buches ihren Anteil hatte.
Der Autor
Tag der Veröffentlichung: 28.05.2021
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