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St. Nikolaus Hechthausen - Eine kleine Chronik

Katholische Kapelle St. Nikolaus, Hechthausen

St. Nikolaus ist eine kleine katholische Kapelle in Hechthausen im Landkreis Cuxhaven. Sie gehört heute zur katholischen Kirchengemeinde Heilig-Geist in Stade, zuvor gehörte sie zu St. Ansgar in Hemmoor.

 

Davor war das Gebäude ein Spritzenhaus der örtlichen Feuerwehr. Es wurde von 1937 – 38 gebaut.

 

Nach dem zweiten Weltkrieg kamen viele katholische Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, u. a. aus Schlesien in den norddeutschen Raum, so auch nach Hechthausen. So kam auch der Wunsch nach einer neuen religiösen Heimat auf. So nahm das Bistum Hildesheim Verhandlungen mit der Gemeinde Hechthausen auf und erwarb das Feuerwehrgebäude. Es wurde zur Kapelle umgebaut und schließlich am 6. September 1959 durch den Bischof Heinrich Maria Jansen geweiht. So wurde St. Nikolaus Heimat für rund 300 Gemeindemitglieder.

 

Nach über 30 Jahren wurde die Kapelle umgebaut, um auch die Beschlüsse des 2. Vatikanischen Konzils umzusetzen. Ebenso wurde das Dachgeschoss zum Gemeinderaum umgebaut und wird von den Gemeindemitgliedern für vielfältige Zwecke genutzt.

 

Wenn man vor der Kapelle steht, wird man von einer wunderschönen Bronzeplastik des hl. Nikolaus begrüßt, die rechts vom Eingang steht. Diese wurde von dem Künstler Frijo Müller-Belecke (+2008) aus dem Auerland geschaffen.

 

Tritt man ein, wird man von einem hellen, lichterfüllten Raum empfangen. Die Kapelle ist schlicht, aber sehr warm und freundlich eingerichtet. Das Gotteshaus bietet Raum für 50 Personen (Sitz- und Stehplätze) Platz. Lässt man den Blick schweifen, so fallen einem Altar, Ambo, Kreuz, Tabernakel und zwei Statuen auf. Musikalisch werden die Gottesdienste mit einem Harmonium begleitet, welches hinten rechts (vom Altar aus gesehen) steht.

 

Der Altar ist holzgezimmert und wurde in Fachwerk-Bauart gefügt. Es wurde aus rissigem, alten Bauholz gebaut.

 

Das Ambo wurde aus gleichem Material hergestellt. Daran angebracht ist eine in Flammen und feurigen Zungen aufgelöste Taube. Sie ist das Symbol für den Heiligen Geist.

 

Ebenso, wie Altar und Ambo, wurde die Stele, auf der sich Maria befindet, aus dem alten Bauholz gefertigt.

 

Das Altarkreuz wurde aus Eisen geschmiedet. Die Verkleidung des Tabernakels besteht aus Eichenholz. Das Mittelteil wurde geschnitzt und zeigt Ähren und Trauben, gestaltet in der runden Form einer Hostie und steht für Brot und Wein.

 

Der Kapellenraum hat vier Fenster, diese sind bleiverglast und in den liturgischen Farben gehalten.

 

Das in violett gehaltene Fenster symbolisiert die Fastenzeit. Eine groß angelegte Kreuzform erinnert an das Leiden und Sterben Jesu Christi.

 

Gegenüber erstrahlt in Goldgelb und Weiß – zum Zeichen der Auferstehung – der verklärte Leib Jesu Christi, im Symbol des Altarsakraments.

 

Grün, die Farbe des Lebens und der Hoffnung, sie erinnert an die Schöpfung der Welt.

 

Schließlich bleibt die wirbelnde Form in Rot. Mit diesem Zeichen ist das Wehen des göttlichen Geistes gemeint. Pfingsten ist der hl. Geist mit Sturmgebraus über den Menschen hinweggefegt und hat die große Wandlung eingeleitet, wie in der Apostelgeschichte beschrieben.

 

Als Statuen stehen in der Kapelle die Gottesmutter Maria als Pietá (Maria mit ihrem toten Sohn) und die heilige Elisabeth. Beide Statuen sind Reproduktionen nach historischen Vorbildern. Die sieben Kerzen bei der Gottesmutter stehen für die sieben Schmerzen Mariens. Die Schnitzereien der Hl. Elisabeth sind bemerkenswert, diese wurden im gotischen Stil gehalten.

 

Ganz hinten, direkt hinter der Altarwand, befinden sich die Sakristei und der Aufgang zum Gemeinderaum, welche über eine Küche verfügt. Dort befindet sich auch eine Plastik des heiligen Nikolaus. Ebenso sind dort zwei Toiletten untergebracht.

 

Neben dem Haupteingang, der direkt in die Kapelle führt, besitzt das kleine Gotteshaus noch über einen kleinen Nebeneingang, der sich rechts befindet.

 

Im Laufe der Jahre haben sich viele Menschen aus Hechthausen in St. Nikolaus engagiert. An dieser Stelle wird, stellvertretend für alle einmal auf ein Ehepaar hingewiesen, welches lange zur Gemeinde gehörten. Auch wenn sie nicht mehr in Hechthausen wohnen, kehren sie immer wieder Besuchsweise zurück und sie unterstützen bis heute die Kapelle finanziell. Dadurch kann das Gotteshaus erhalten bleiben. Und dann gibt es eine Familie die sich um St. Nikolaus kümmert und mit viel Liebe und Engagement die Heilige Messe und den anschließenden Kirchenkaffee vorbereitet. Diese beiden Beispiele zeigen wie schön und herzlich die Menschen sich hier einbringen. Daher wird hier allen , die sich hier engagieren und damit dafür sorgen, dass die Kapelle ein lebendiger Ort des Glaubens bleibt, ein herzliches Danke gesagt.

 

In früheren Zeiten fanden in der Kapelle auch ökumenische Gottesdienste statt, ein schönes Zeichen der Verbundenheit unter den christlichen Konfessionen. Weiterhin gibt es einen evangelischen Christen der sich darum kümmert, dass die Kapelle tagsüber für Besucher offen ist, er sorgt dafür dass sie morgens geöffnet wird und abends wieder abgeschlossen wird.

 

Gern wird dieses kleine Gotteshaus auch für besondere Anlässe, wie Jubiläen genutzt, allein 2018 feierten zwei Ehepaare dort ihre Silberhochzeit. Gelegentlich wurden in St. Nikolaus auch Taufen gefeiert, manche davon wurden u. a. von Diakon i. R. Peter Scheiermann geleitet.

 

Auch für die Jugend gab es Veranstaltung, so hatte mal Kpl. Markus Grabowski einen Jugendkreuzweg dort veranstaltet.

 

Zu den Geistlichen, die sich um St. Nikolaus kümmern bzw. gekümmert haben gehören u. a. Pfr. i. R. Karl-Ludwig Herzig (ehemaliger Pfr. von St. Ansgar), Pfr. Wolfgang Voges, Pfr. Matthias Kaleth, Kpl. Markus Grabowski (inzwischen Pfr.), Pfr. Timm Keßler, Pfr. i. R. Eberhard Laufköter (+2018) und Pfr. i. R. Oskar Rauchfuß

 

Am 22. September 2019 wurde das sechzigjährige Bestehen der Kapelle gefeiert. Es begann mit einer Heiligen Messe um 14.30 Uhr, diese wurde von den Pfarren Timm Keßler, Oskar Rauchfuß und Karl-Ludwig Herzig zelebriert. Die Kapelle war voll besetzt, es mussten sogar einige stehen.

 

Anschließend fand in und um St. Nikolaus ein kleines Fest mit zahlreichen Speisen und Getränken statt. Das Fest fand bei allerschönsten Sommerwetter statt. Dabei kam es zu zahlreichen Gesprächen, wobei Erinnerungen und Anekdoten zum Besten gegeben wurden.

 

Auch gab es Geschenke. Unter anderem gab es von Herrn Pfr. i. R. Herzig eine aus Holz gefertigte Hostiendose. Diese wurde vor vielen Jahren von seinem Onkel angefertigt. Und es gab ein schönes Bildnis vom Heiligen Nikolaus mit Rahmen. Bis endgültig über dessen Standort entschieden wird, hat es seinen Standort in der Sakristei.

 

Quellenverzeichnis:

- Wikipediaeintrag zu St. Nikolaus

- Bericht auf der Webseite der Hl.-Geist-Gemeinde, Stade zur Kapelle

- Zeitungsbericht der Nordsee-Zeitung vom 09.09.2009

- Mündliche Überlieferungen

 

 

 

 

 

 

 

 

Pfr. O. Rauchfuß

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pfr. T. Keßler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pfr. i. R. K.-L. Herzig

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pfr. M. Kaleth

 

 

Kapelle St. Nikolaus

Innen- und Außenansicht

 

 

 

Bilderquellen und -info:

Bei den Personenfotos liegt das Urheberrecht bei den abgebildeten Personen, also bei Pfr. i. R. Rauchfuß, Pfr. T. Keßler, Pfr. i. R. Herzig und Pfr. M. Kaleth. Und das Urheberrecht bei dem mehrteiligen Bild der St. Nikolauskapelle liegt bei der röm.-kath. Pfarrgemeinde Heilig Geist in Stade.

 

Die Erlaubnis zur Verwendung der genannten Bilder wurde mir von allen genannten Personen und der kath. Heilig Geist Pfarrei Stade gegeben. Dadurch ist das Urheberrecht gewahrt.

 

Urheberrecht und Copyright der Chronik:

Diese kleine Chronik zum sechzigjährige Bestehen der katholischen Kapelle St. Nikolaus wurde von Harald Arno Grenz, nebenamtlicher Kantor und Organist in der Stader Heilig Geist Pfarrei, geschrieben. Alle Rechte am Text, Layout und an der erlaubten Verwendung der Bilder liegen bei ihm. Die Chronik wurde auch grammatikalisch korrigiert. Alle Änderungen, Korrekturen, Erweiterungen etc. oder die Verbreitung über die Pfarrgemeinde hinaus bedürfen der Zustimmung des Autors.

Anmerkungen

 Dieses kleine Buch ist die Chronik der Kapelle in Hechthausen. Sie wurde zum sechzigjährigen Bestehen geschrieben.

 

Das Coverbild stammt im Original von mir und wurde nach meinen Wünschen bearbeitet.

 

An dieser Stelle wieder ein Dank an alle, die zum Gelingen des Buches beigetragen haben, sei es durch die Korrektur, die Coverbearbeitung oder bei der Informationsbeschaffung.

 

Der Autor

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.10.2019

Alle Rechte vorbehalten

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