Heute war die Beerdigung von Arnold. Er ist endlich heimgekommen und hat seinen Frieden und sein Glück gefunden. Lange hatte es gedauert und es war nicht einfach für ihn in seinem Leben.
Arnold und ich kannten uns über viele Jahre und waren die besten Freunde. Auch wenn er nicht das war, was man einen Adonis nennen konnte, war, so war er ein echter Pfundskerl gewesen mit dem man Pferde stehlen konnte.
In jüngeren Jahren hatte Arnold eine Fortbildung gemacht, bei der er Philip, seine große Liebe kennenlernte. Er erzählte mir, dass sie Tage voller Glück erlebten. Durch tragische Umstände wurden sie am Ende der Fortbildung getrennt, ohne dass sie vorher Adressen und Telefonnummern getauscht hatten.
Als Arnold von der Fortbildung zurückkam, war er total verändert. Die Begegnung und ungewollte Trennung von Philip hatte ihn mitgenommen. Dadurch wurde er von einer Traurigkeit umgeben, die ihn von dort an begleitete.
Die Jahre gingen ins Land, vieles änderte sich. Gelegentlich hatte Arnold durchaus mal ein Date, ja, sogar eine kurze Beziehung war dabei. Doch es gab nie etwas Langfristiges.
Auch versuchte er immer wieder Philip zu finden. Doch was Arnold auch unternahm, er fand seine große Liebe nicht. Selbst über gewisse Sendungen bekam er keine Hilfe für seine Suche.
Seine Traurigkeit nahm immer mehr zu und seine Gesundheit begann sich dramatisch zu verschlechtern. Eines Tages erlitt er einen schweren Herzinfarkt.
Auch wenn Arnold schnell ins Krankenhaus kam und versorgt wurde, konnte man nichts mehr für ihn tun, es war nur noch eine Frage von Stunden, und würde er sterben.
Die Ärzte baten mich bei Arnold zu bleiben damit er nicht allein war. Das war natürlich selbstverständlich.
Stumm saß ich neben seinem Bett. Da öffnete er die Augen, leise sprach er mich an:
„Eric, lass mich bitte gehen.“
„Nein, du darfst nicht sterben.“
„Hier hält mich nichts mehr, bitte, versteh mich.“
„Es fällt mir nicht leicht.“
Vorsichtig hielt ich seine Hand und lächelte ihn an. Sein Atem wurde immer ruhiger. Immer wieder schloss er die Augen. Auf einmal richtete sich sein Blick in die Ferne und er fing an zu sprechen:
„Eric, ein Licht, da ist ein helles, warmes Licht. Ich sehe Philip, er erwartet mich.“
„Bist du sicher Arnold?“
„Ja, er ist Eric, ganz sicher. Leb wohl mein Freund. Wir sehen uns wieder.“
„Leb wohl Arnold und werde glücklich.“
„Philip … Philip … ich komme …“
Arnold schloss die Augen, auf seinem Gesicht bildete sich ein Lächeln und dann blieb sein einsames Herz stehen.
Ich weiß nicht was er zum Schluss gesehen hat, doch da musste es etwas geben, denn er wirkte am Ende endlich glücklich und schlief friedlich ein.
Als ich, zusammen mit Freunden von ihm, die Beerdigung plante, da dachten wir an eine ganz einfache und schlichte Zeremonie, mit Musik und Dingen die er mochte und die seinem Naturell entsprachen.
Am Ende der Beerdigung stand ich noch eine ganze Weile an seinem Grab. Ich dachte an all die Jahre, die wir befreundet waren, zurück und ich vermisste ihn.
Auf einmal kam eine leichte Brise auf und ich meinte Stimmen zu vernehmen. Ich sah auf gen Himmel. Dort sah ich zwei Wolken, auch wenn es komisch klingt, sie sahen aus wie ein menschliches Pärchen und eine menschlich wirkende Wolke sah fast aus wie Arnold. Wieder vernahm ich eine Stimme, es war als spräche Arnold zu mir:
„Danke für alles Eric, du warst ein toller Freund. Glaube mir, ich bin glücklich, hier bin ich endlich wieder mit Philip vereint. Auch wir sehen uns eines Tages wieder. Und nun lebe wohl und bis bald mein bester Freund.“
Epilog
Nun sitze ich bei mir daheim. Ich bin mir nun sicher, mit dem Tod ist nicht alles beendet. Und dass wahre Liebe sich immer findet, da ist wirklich was dran. Und ich bin mir sicher, eines Tages werde ich Arnold wiedersehen und auch seinen geliebten Philip kennenlernen. Es ist schön zu wissen das es weitergeht und dass der Tod nur ein Übergang ist zu etwas Wunderbarem. Es übersteigt zwar das menschliche Verständnis, aber es ist schön, dass es eines Tages ein friedliches Glück gibt.
***Ende***
Dies ist nun die endgültige und korrigierte Endfassung der Kurzgeschichte.
Die Story ist frei erfunden, Ähnlichkeiten zu realen Personen oder zu anderen Büchern sind rein zufällig und wurden nicht beabsichtigt. Das Urheberrecht liegt bei mir, dem Autor
Das Bild stammt von der Webseite www.pixabay.com und wurde dort legal, zur freien Verfügung, heruntergeladen.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle, die mich bei diesem Buchprojekt unterstützt haben.
Der Autor
Tag der Veröffentlichung: 22.05.2018
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